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Die Erfindung betrifft eine Dämpfungsvorrichtung eines Fahrradkindersitz-Sicherheitsgurtsystems gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Der Fahrradkindersitz dient zum sicheren Transport von kleinen Kindern und wird in der Regel hinter dem Sattel eines Fahrrades montiert, wobei der Fahrradkindersitz aus Sicherheitsgrund über ein Sicherheitsgurtsystem verfügt, das dafür sorgt, das mitfahrende Kind sicher und effektiv auf dem Fahrradkindersitz zu fixieren, was die Fahrsicherheit des kleinen Kindes in großem Maß erhöht.
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In 1 ist ein bekannter Fahrradkindersitz 10 mit einem üblichen Sicherheitsgurtsystem 12 dargestellt, wobei das Sicherheitsgurtsystem 12 u. a. aus zwei Schultergurten 121, die rückseitig an der Rückenlehne der Sitzschale 11 befestigt werden, zwei Beckengurten 122, die in Taillenhöhe an der Sitzschale 11 angebracht werden, und einem Befestigungsgurt 123, der an der Sitzfläche der Sitzschale 11 angebracht wird und die oben genannten Schultergurte 121 und Beckengurte 122 miteinander verbindet, besteht. Die Schultergurte 121 werden endseitig jeweils durch eine seitlich an der Rückenlehne der Sitzschale 11 ausgebildete, obere Durchstecköffnung 111 bzw. untere Durchstecköffnung 112 durchgesteckt und nach der Vorderseite der Sitzschale 11 geführt und dann mit dem Befestigungsgurt 123 verbunden, sodass ein Befestigungspunkt A ausgebildet ist, wobei der Mittelabschnitt der einzelnen Schultergurte 121 gewickelt durch die Durchstecköffnungen 111 hinter der Rückenlehne der Sitzschale 11 gehalten wird und einen zweiten Befestigungspunkt B bildet, wodurch die Schultergurte 121 an der Sitzschale 11 befestigt werden.
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Zu beachten ist jedoch, dass der menschliche Körper aufgrund einer Massenträgheit automatisch nach vorne geschleudert wird, wenn das Fahrrad abbremst, wobei die Größe der nach vorne wirkenden Kraft von der Größe der Bremskraft abhängt. Besonders zu beachten ist, dass die auf einen hinteren Beifahrer wirkende Kraft größer als die auf einen vorderen Fahrer wirkende Kraft ist. Aus dieser Sicht betrachtet weist ein bekannter Fahrradkindersitz 10 mit einem üblichen Sicherheitsgurtsystem 12 folgende Nachteile auf: Erstens ist die Länge der Sicherheitsgurte zwischen den beiden Befestigungspunkten A und B fest. Zweitens, um eine Absturzgefahr eines kleinen Kindes, das sich rücksichtslos bewegt oder gerade schläft, zu vermeiden, verfügt das übliche Sicherheitsgurtsystem 12 selbst über keine Elastizität.
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Wenn das Fahrrad abbremst, kann das durch das Sicherheitsgurtsystem 12 auf der Sitzschale 11 fixierte Kind aufgrund der Massenträgheit nach vorne geschleudert werden, wobei die eigentlich mit einem ganz leichten Druck auf seinem Körper angelegten Sicherheitsgurte seinen Brustkorb noch weiter drücken, sodass das Kind sich unwohl fühlt. Bei einem im Notfall erfolgten Bremsen kann beispielsweise eine durch das übliche Fahrradkindersitz-Sicherheitsgurtsystem erzeugte, hohe Momentanbelastung direkt auf den noch nicht vollständig entwickelten Körper des Kindes einwirken und zu einer schweren Verletzung führen. Deshalb lässt sich der bekannte Fahrradkindersitz immer noch verbessern.
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Aus den Druckschriften
DE 10 2005 038 814 A1 ,
US 2005/0 189 801 A1 ,
GB 2 330 335 A und
US 2 622 664 A sind Dämpfungsvorrichtungen von Sitzgurtsystemen von Sitzen für Erwachsene und Kinder in Fahrzeugen bekannt. Die Dämpfungssysteme der Druckschriften
GB 2 330 335 A und
US 2 622 664 A entsprechen dabei von ihrer Gestaltung her der Dämpfungsvorrichtung eines Fahrradkindersitz- Sicherheitsgurtsystems gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Um das oben genannte Problem zu lösen, findet der Erfinder es nötig, eine Verbindungskonstruktion zu schaffen, die einen bekannten Fahrradkindersitz mit einem Sicherheitsgurtsystem, das über keine Elastizität verfügt, so verbindet, dass die Sicherheitsgurte beim Bremsen nicht direkt gegen den Körper des kleinen Kindes gedrückt werden.
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Durch die Erfindung wird eine Dämpfungsvorrichtung eines Fahrradkindersitz-Sicherheitsgurtsystems geschaffen, bei welcher ein am Fahrradkindersitz angebrachtes Sicherheitsgurtsystem einerseits durch entsprechende Steckverbindung vorne an der Sitzschale befestigt und andererseits mit entsprechenden Dämpfungsvorrichtungen, die hinten an der Rückenlehne der Sitzschale befestigt werden, verbunden wird. Dadurch ist das Sicherheitsgurtsystem mit einer Elastizität versehen. Wenn das Fahrrad abbremst und der Körper des kleinen Kindes aufgrund der Massenträgheit nach vorne auf die Sicherheitsgurte stoßt, wird die auf den Körper des Kindes wirkende Belastung durch die Dämpfungsvorrichtungen gedämpft, was ein durch Gurtdrücken verursachtes Unwohlsein bzw. eine unnötige Verletzung vermeidet.
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Die Erfindung weist die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale auf. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Gemäß der Erfindung ist das erfindungsgemäße Fahrradkindersitz-Sicherheitsgurtsystem mit entsprechenden Dämpfungsvorrichtungen ausgerüstet, wobei das Sicherheitsgurtsystem an der Sitzschale angebracht wird. Das Sicherheitsgurtsystem beinhaltet zwei Schultergurte, die einerseits an der Sitzschale befestigt und andererseits jeweils über eine Dämpfungsvorrichtung mit der Rückenlehne der Sitzschale verbunden werden, wobei die an der Rückenlehne der Sitzschale befestigten Dämpfungsvorrichtungen je einen innen hohlen Grundkörper aufweisen. In dem jeweiligen Grundkörper wird je eine Verbindungsstange angebracht, die durch ein im Grundkörper angebrachtes Begrenzungsstück durchgesteckt wird. Zwischen der Verbindungsstange und dem Begrenzungsstück wird ein elastisches Element angebracht, das auf die Umfangsfläche der Verbindungsstange aufgeschoben wird.
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Zudem ist ein L-förmiges Verbindungsteil mit zwei Abschnitten vorgesehen, wobei das Verbindungsteil an einem Abschnitt mit einem durchgesteckten Verbindungsbolzen der Verbindungsstange verbunden wird und an dem anderen Abschnitt eine Durchstecköffnung aufweist, durch die der Schultergurt durchgesteckt und befestigt wird. Die Verbindungsstange wird endseitig mit einem Verschlusselement verbunden, sodass das Verbindungsteil zwischen dem Verschlusselement und dem Begrenzungsstück befestigt wird.
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Weil die Verbindungsstange unter einer Außenkraft entlang dem Grundkörper bewegt wird, kann die Länge der Schultergurte mithilfe der Dämpfungsvorrichtungen geändert werden, wobei das elastische Element für die dazu benötigte Elastizität sorgt. Während einer normalen Fahrt wird die Verbindungsstange durch das elastische Element in den Grundkörper der Dämpfungsvorrichtung gedrückt, wodurch die Länge der Schultergurte zwischen der Sitzschale und der an der Rückenlehne ausgebildeten Durchgangsöffnung begrenzt wird. Wenn das Fahrrad abbremst und der Körper des kleinen Kindes aufgrund der Massenträgheit nach vorne auf die Schultergurte stößt, ziehen die Schultergurte das Verbindungsteil der einzelnen Dämpfungsvorrichtungen nach vorne, sodass die Verbindungsstange das elastische Element zusammendrückt, was die Länge der Schultergurte durch einen Dämpfungsweg verlängert, wodurch eine durch die Schultergurte erzeugte, direkte Belastung auf den Brustkorb des kleinen Kindes und eine dadurch verursachte Verletzungsgefahr vermieden werden.
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Im Folgenden werden die Erfindung und ihre Ausgestaltungen anhand der Zeichnungen näher erläutert. Die Zeichnungen zeigen in
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1 eine perspektivische Darstellung eines bekannten Fahrradkindersitzes mit einem üblichen Sicherheitsgurtsystem;
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2 eine perspektivische Darstellung eines erfindungsgemäßen Fahrradkindersitzes mit einer Dämpfungsvorrichtung in getrenntem Zustand;
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3 eine perspektivische Darstellung eines erfindungsgemäßen Fahrradkindersitzes mit einer Dämpfungsvorrichtung in zusammengebautem Zustand;
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4 eine perspektivische Explosionsdarstellung einer erfindungsgemäßen Dämpfungsvorrichtung;
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5 eine schematische Darstellung des erfindungsgemäßen Fahrradkindersitzes, auf dem ein Kind in einem normalen Fahrtzustand mit einem Sicherheitsgurt positioniert ist;
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6 eine Schnittansicht der erfindungsgemäßen Dämpfungsvorrichtung gemäß 5;
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7 eine schematische Darstellung des erfindungsgemäßen Fahrradkindersitzes, auf dem ein Kind in einem Notbremsungszustand mit einem Sicherheitsgurt positioniert ist;
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8 eine Schnittansicht der erfindungsgemäßen Dämpfungsvorrichtung gemäß 7; und
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9 eine Schnittansicht einer Variante zur erfindungsgemäßen Dämpfungsvorrichtung.
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In 2 wird ein Fahrradkindersitz mit erfindungsgemäßen Sicherheitsgurt-Dämpfungsvorrichtungen in einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung vorgestellt, wobei der Fahrradkindersitz u. a. eine Sitzschale 20 und ein Sicherheitsgurtsystem 30 beinhaltet. Die Sitzschale 20 besteht aus einer Rückenlehne 21 und einer Sitzfläche 22. Das Sicherheitsgurtsystem 30 beinhaltet zwei Schultergurte 33, die einerseits an der Sitzfläche 22 der Sitzschale 20 befestigt werden und andererseits durch zwei an der Rückenlehne 21 der Sitzschale 20 ausgebildete Durchgangsöffnungen 211 durchgesteckt und jeweils über eine Dämpfungsvorrichtung 40 mit der Rückseite der Rückenlehne 21 der Sitzschale 20 verbunden werden. Die einzelnen Dämpfungsvorrichtungen 40 bestehen jeweils aus einem Grundkörper 41, einer Verbindungsstange 43, einem elastischen Element 44, einem Begrenzungsstück 45, einem Verbindungsteil 46 und einem Verschlusselement 47.
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Die einzelnen Grundkörper 41 werden rückseitig an der Rückenlehne 21 der Sitzschale 20 angebracht, wobei die einzelnen Grundkörper 41 je eine Durchgangsbohrung aufweist, die sich bis zu den beiden Enden des Grundkörpers 41 erstreckt. Der Grundkörper 41 weist innenwandseitig an seinen beiden Enden je ein Innengewinde 412, 413 auf. Ein Verschlusselement 42 mit einem Außengewinde 421 wird an einem Ende der im Grundkörper 41 ausgebildeten Durchgangsbohrung angebracht, wobei das Außengewinde 421 und das Innengewinde 412 durch Verschraubung ineinander eingreifen.
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In dem Ausführungsbeispiel ist je ein Vorsprung 414 mit zwei Befestigungslöchern 415 an der Umfangsfläche der einzelnen Grundkörper 41 ausgebildet. Beidseitig an der Rückenlehne 21 der Sitzschale 20, wo die einzelnen Dämpfungsvorrichtungen 40 angebracht werden, sind jeweils zwei Verbindungslöcher 212 ausgebildet, sodass vier Verschlusselemente 50 jeweils durch ein an der Sitzschale 20 ausgebildetes Verbindungsloch 212 in ein passendes Befestigungsloch 415 des Grundkörpers 41 eingeschraubt werden können, um entsprechende Dämpfungsvorrichtungen an der Rückenlehne 21 zu befestigen.
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Die Verbindungsstange 43 weist an einem Ende eine Begrenzungsflansch 431 und an dem anderen Ende einen Verbindungsbolzen 432 auf und wird in einer Aufnahmebohrung 411 des Grundkörpers 41 so angebracht, dass die Verbindungsstange 43 einerseits mit ihrem Begrenzungsflansch 431 fest gegen die Bodenseite der Aufnahmebohrung 411 anliegt, während der Verbindungsbolzen 432 aus einer anderen Öffnung der Aufnahmebohrung 411 herausragt.
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Das elastische Element 44 wird zuerst auf die Umfangsfläche der Verbindungsstange 43 ausgeschoben und dann mit dieser zusammen in die Aufnahmebohrung 411 des Grundkörpers 41 eingebaut, wobei das elastische Element 44 einerseits gegen den Begrenzungsflansch 431 der Verbindungsstange 43 anliegt, um die notwendige Elastizität zu bieten.
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Das Begrenzungsstück 45 wird an der Öffnung der Aufnahmebohrung 411 des Grundkörpers 41 so angebracht, dass es gegen das andere Ende des elastischen Elementes 44 anliegt, wobei das Begrenzungsstück 45 mit einem durchgehenden Loch 451 versehen ist, durch das der Verbindungsbolzen 432 der Verbindungsstange 43 herausragen kann. In dem Ausführungsbeispiel weist das Begrenzungsstück 45 außenseitig ein Außengewinde 452 auf, das durch Verschraubung in ein anderes Innengewinde 413 eingreifen kann.
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Das Verbindungsteil 46 ist L-förmig ausgeführt und weist zwei Abschnitte auf, wobei ein Abschnitt mit einem durchgehenden Loch 461 versehen ist, durch das der Verbindungsbolzen 432 der Verbindungsstange 43 eingesteckt werden kann. An dem anderen Abschnitt ist ein Schlitz 462 ausgebildet, der zum Verbinden mit einem Schultergurt 33 des Sicherheitsgurtsystems 30 dient. Zwischen dem Verbindungsteil 46 und dem Begrenzungsstück 45 und zwischen dem Verbindungsteil 46 und dem Verschlusselement 47 ist je eine Unterlegscheibe 463, 464 vorgesehen.
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Das Verschlusselement 47 ist mit einem Schraubenloch 471 versehen, während der Verbindungsbolzen 432 der Verbindungsstange 43 oberflächlich ein passendes Außengewinde aufweist, sodass der Verbindungsbolzen 432 der Verbindungsstange 43 in das am Verschlusselement 47 ausgebildete Schraubenloch 471 eingeschraubt werden kann, wobei das Verbindungsteil 46 zwischen dem Verschlusselement 47 und dem Begrenzungsstück 45 geklemmt wird.
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Dadurch ist realisiert, dass die Verbindungsstange 43 bewegt werden kann, wobei das elastische Element 44 eine Elastizität bietet, sodass die Länge der Schultergurte 33 des Sicherheitsgurtsystems 30 zwischen der Sitzfläche 22 der Sitzschale 20 und der an der Rückenlehne 21 ausgebildeten Durchgangsöffnung 211 geändert werden kann.
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In 9 wird eine andere Ausführungsform der vorliegenden Erfindung dargestellt, wobei das Begrenzungsstück 45 der Dämpfungsvorrichtung 40 integral mit dem Grundkörper 41 angefertigt wird. In dem Grundkörper 41 ist eine Aufnahmebohrung 416 mit einer nach unten weisenden Öffnung ausgebildet. Die Aufnahmebohrung 416 weist bodenseitig ein durchgehendes Loch 417 auf. Die Verbindungsstange 43 wird in der Aufnahmebohrung 416 so angebracht, dass der Verbindungsbolzen 432 der Verbindungsstange 43 durch das Schraubenloch 471 aus dem Grundkörper 41 herausragt und von dort mit dem Verbindungsteil 46 verbunden wird. Der Begrenzungsflansch 431 wird in der Aufnahmebohrung 416 so angebracht, wobei das elastische Element 44 einerseits gegen den Begrenzungsflansch 431 und andererseits gegen den Umfangsrand des durchgehenden Lochs 417 anliegt.
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Wie oben beschrieben werden die Hauptbestandteile und deren Ausgestaltungen der vorliegenden Erfindung erklärt. Hierunter wird anhand der bevorzugten Ausführungsbeispiele über die Bedienung und deren Auswirkung erklärt:
Wie in 2 darstellt, besteht das erfindungsgemäße Fahrradkindersitz-Sicherheitsgurtsystem 30 aus einem Befestigungsgurt 31, zwei Beckengurten 32 und zwei Schultergurten 33. Der Befestigungsgurt 31 ist einerseits an der Sitzfläche 22 der Sitzschale 20 befestigt und weist andererseits ein Gurtschloss 311 auf. Die einzelnen Beckengurte 32 werden so angebracht, dass sie einerseits jeweils an einer Seite der Rückenlehne 21 der Sitzschale 20 befestigt und andererseits durch eine Steckverbindung mit dem Gurtschloss 311 verbunden werden. Die beiden Schultergurte 33 werden einerseits jeweils mit einer Dämpfungsvorrichtung 40 verbunden und andererseits ebenfalls durch eine Steckverbindung mit dem Gurtschloss 311 des Befestigungsgurtes 31 verbunden.
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Anhand beiliegender Zeichnungen, 5 bis 8 werden Betriebsarten der vorliegenden Erfindung erklärt. Zu beachten ist, dass ein Höhenabstand H zwischen den beiden Durchgangsöffnungen 211 an der Rückenlehne 21 der Sitzschale 20 und der Begrenzungsscheibe 431 der Verbindungsstange 43 der Dämpfungsvorrichtung 40 definiert werden muss, wie es in 5 und 7 dargestellt ist, um einen Dämpfungsweg für die Dämpfungsvorrichtungen 40 zu schaffen. Außerdem ist ein Dämpfungsweg h zwischen den an der Sitzschale 20 ausgebildeten Durchgangsöffnungen 211 und dem Verbindungsteil 46 der Dämpfungsvorrichtung 40 ausgebildet, wobei der Dämpfungsweg h je nach der Stellung des Verbindungsteils 46 variieren kann.
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Unter Bezugnahme auf 5 und 6 wird der Zusammenhang zwischen einem Kinderkörper, den Schultergurten 33 und dem Dämpfungsvorrichtung 40 während einer normalen Fahrt erklärt. Wie 5 zeigt, lehnt sich der Körper des kleinen Kindes während einer normalen Fahrt an der Rückenlehne 21 der Sitzschale 20, wobei die Schultergurte 33 mit einem leichten Druck an seinen Körper angelegt werden. Wie es in der 6 dargestellt ist, befindet sich der Begrenzungsflansch 431 der Verbindungsstange 43 – gedrückt durch das elastische Element 44 – innerhalb des Grundkörpers 41 der Dämpfungsvorrichtung 40, sodass die Schultergurte 33 über einen Längenabstand verfügen, der von der Sitzfläche 22 der Sitzschale 20 bis zu den Durchgangsöffnungen 211 der Rückenlehne 21 reicht.
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Wenn das Fahrrad abbremst, so wird der Körper des kleinen Kindes aufgrund der Massenträgheit nach vorne geschleudert, was dazu führt, dass der Körper des kleinen Kindes und die Schultergurte 33 gegeneinandergedrückt werden, wie es in 7 und 8 dargestellt ist. Das Verbindungsteil 46 der einzelnen Dämpfungsvorrichtungen 40 wird dabei durch die Schultergurte 33 gezogen, was die Verbindungsstange 43 mit in eine Bewegung setzt, sodass diese das elastische Element 44 zusammendrückt und durch das am Begrenzungsstück 45 ausgebildete, durchgehende Loch 451 ausfährt. Dadurch ist realisiert, dass das Verbindungsteil 46 durch seine Bewegung den Dämpfungsweg h verkürzt. Der Längenabstand der Schultergurte 33 zwischen der Sitzfläche 22 der Sitzschale 20 und den Durchgangsöffnungen 211 der Rückenlehne 21 wird dabei durch den verkürzten Dämpfungsweg verlängert, wodurch vermieden wird, dass die durch die Schultergurte 33 erzeugte Belastung ohne Dämpfung direkt auf den Brustkorb des Kindes wirkt und dadurch eine unnötige Verletzung verursacht.
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Gemäß 8 sind die erfindungsgemäßen Dämpfungsvorrichtungen 40 durch ein Rastelement 60 mit den Schultergurten 33 verbunden. Das Rastelement 60 weist zwei Durchgangsöffnungen 61 auf, zwischen denen eine Rippe 62 ausgebildet ist. Die Schultergurte 33 werden jeweils durch zwei Durchgangsöffnungen 61 durchgesteckt und an der Rippe 62 befestigt, wobei die jeweiligen Schultergurte 33 dann der Reihenfolge nach durch den Schlitz 462 des Verbindungsteils 46 und durch die beiden seitlich an der Rückenlehne 21 der Sitzschale 20 ausgebildeten Zusammenbaulöcher 212 durchgesteckt werden. Werden die Schultergurte 33 gezogen, so wird das Rastelement 60 umfangseitig gegen den am Verbindungsteil 46 ausgebildeten Schlitz 462 gedrückt, was nicht nur die Schultergurte 33 mit den jeweiligen Dämpfungsvorrichtungen 40 verbindet, sondern auch die Festigkeit der Verbindungskonstruktion der Schultergurte 33 mit dem Verbindungsteil 46 erhöht.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Fahrradkindersitz
- 11
- Sitzschale
- 111
- obere Durchstecköffnung
- 112
- untere Durchstecköffnung
- 12
- Sicherheitsgurtsystem
- 121
- Schultergurt
- 122
- Beckengurt
- 123
- Befestigungsgurt
- A
- Befestigungspunkt
- B
- Befestigungspunkt
- 20
- Sitzschale
- 21
- Rückenlehne
- 211
- Durchgangsöffnung
- 212
- Verbindungsloch
- 22
- Sitzfläche
- 30
- Sicherheitsgurtsystem
- 31
- Befestigungsgurt
- 311
- Gurtschloss
- 32
- Beckengurt
- 33
- Schultergurt
- 40
- Dämpfungsvorrichtung
- 41
- Grundkörper
- 411
- Aufnahmebohrung
- 412
- Innengewinde
- 413
- Innengewinde
- 414
- Vorsprung
- 415
- Befestigungsloch
- 416
- Aufnahmebohrung
- 417
- durchgehendes Loch
- 42
- Verschlusselement
- 421
- Außengewinde
- 43
- Verbindungsstange
- 431
- Begrenzungsflansch
- 432
- Verbindungsbolzen
- 44
- elastisches Element
- 45
- Begrenzungsstück
- 451
- durchgehendes Loch
- 452
- Außengewinde
- 46
- Verbindungsteil
- 461
- durchgehendes Loch
- 462
- Schlitz
- 463
- Unterlegscheibe
- 464
- Unterlegscheibe
- 47
- Verschlusselement
- 471
- Schraubenloch
- 50
- Verschlusselement
- 60
- Rastelement
- 61
- Durchgangsöffnung
- 62
- Rippe
- H
- Höhenabstand
- h
- Dämpfungsweg