DE102012107205A1

DE102012107205A1 - Einrichtung für ein Fahrwerk

Info

Publication number: DE102012107205A1
Application number: DE201210107205
Authority: DE
Inventors: Rainer Hennemann
Original assignee: Dr Ing HCF Porsche AG
Current assignee: Dr Ing HCF Porsche AG
Priority date: 2012-08-07
Filing date: 2012-08-07
Publication date: 2014-02-13

Abstract

Die Erfindung betrifft eine Einrichtung (1) für ein Fahrwerk insbesondere eines Kraftfahrzeugs mit zwei Rädern (2) einer Achse, wobei die zwei Räder (2) jeweils mittels eines Radträgers (3) relativ zu einer Fahrzeugstruktur (7) verlagerbar gehalten sind, wobei zumindest eine Blattfeder (8, 21) vorgesehen ist, so dass an jedem der Radträger (3) eine Blattfeder (8, 21) angelenkt ist zur federnden Beaufschlagung des Radträgers, wobei die zumindest eine Blattfeder mittels zumindest eines Drehaktuators (10, 25) beaufschlagbar ist.

Description

Die Erfindung betrifft eine Einrichtung für ein Fahrwerk insbesondere für ein Kraftfahrzeug.
Das Fahrwerk eines Kraftfahrzeugs besteht aus jeweils einer Mehrzahl von einem Fahrzeugrad, einem mit dem Rad verbundenen Radträger, der das Rad drehbar mittels des Radlagers gelagert trägt und der über Lenker, wie Querlenker, verlagerbar an der Fahrzeugstruktur gehalten wird. Dabei ist die Federung vorgesehen, um mittels Federn die Fahrzeugstruktur gegenüber den Rädern zu federn, wobei Stoßdämpfer vorgesehen sind, um die Federbewegung zu dämpfen.
Bei einer Kurvenfahrt des Fahrzeugs neigt sich die Fahrzeugstruktur aufgrund der wirkenden Fliehkräfte bekannter Maßen zur Seite, was als Wanken bezeichnet wird.
Es sind Wankstabilisationsvorrichtungen bekannt geworden, die bei Fahrzeugen mit Schraubenfedern als Federn des Fahrwerks je Rad parallel zu den Federn am Stabilisator einen Linearaktuator aufweisen, um im Wankfalle Einfluss auf die Anordnung der Radträger relativ zur Fahrzeugstruktur zu nehmen um dem Wankmoment entgegen zu wirken.
Bei Fahrzeugen mit Blattfeder als Feder des Fahrwerks ist eine solche Anordnung von Linearaktuatoren, die an jedem Rad angreifen, ebenso möglich. Allerdings ist dies eine aufwändige und damit auch teure Lösung.
Es ist die Aufgabe der Erfindung eine Einrichtung für ein Fahrwerk eines Kraftfahrzeugs zu schaffen, welche gegenüber dem Stand der Technik vereinfacht aufgebaut ist und dennoch eine Wankstabilisierung ermöglicht.
Die Aufgabe wird gelöst mit den Merkmalen von Anspruch 1, wonach eine Einrichtung für ein Fahrwerk eines Kraftfahrzeugs geschaffen wird, insbesondere eines Kraftfahrzeugs, mit zwei Rädern einer Achse, wobei die zwei Räder jeweils mittels eines Radträgers relativ zu einer Fahrzeugstruktur verlagerbar gehalten sind, wobei zumindest eine Blattfeder vorgesehen ist, so dass an jedem Radträger eine Blattfeder angelenkt ist zur federnden Beaufschlagung des Radträgers, wobei die zumindest eine Blattfeder mittels zumindest eines Drehaktuators beaufschlagbar ist. Dadurch wird durch Beaufschlagung der Blattfeder das Wankmoment ausgleichbar oder zumindest reduzierbar.
Auch ist es vorteilhaft, wenn eine Blattfeder mit zwei beabstandeten Blattfederenden vorgesehen ist, wobei jeweils ein Blattfederende an einem der gegenüberliegenden Radträgern angelenkt ist. Dadurch wird nur eine Blattfeder zwischen den Radträgern eingesetzt, was die Kosten reduziert und das Fahrwerk einfach ausgestalten lässt.
Weiterhin ist es zweckmäßig, wenn ein Drehaktuator vorgesehen ist, welcher mittig an der Blattfeder angreift und die Blattfeder um eine Achse senkrecht zu ihrer Längserstreckung tordiert. Durch die mittige Anordnung kann der Drehaktuator sein Moment auf beide Räder symmetrisch bzw. antisymmetrisch aufbringen.
Auch ist es zweckmäßig, wenn die Blattfeder senkrecht zu einer Fahrzeuglängsachse angeordnet ist. Damit liegt sie im Wesentlichen quer zwischen den beiden Radträgern.
Vorteilhaft ist es, wenn je Radträger eine Blattfeder mit zwei beabstandeten Blattfederenden angeordnet ist, wobei jeweils ein Blattfederende einer Blattfeder an einem der gegenüberliegenden Radträgern angelenkt ist, wobei das andere Blattfederende an einem Drehaktuator angelenkt ist. Damit werden zwei Blattfedern eingesetzt, eine pro Rad, was eine symmetrische Gestaltung vereinfacht, bei welcher die Blattfedern auch in einer anderen Konfiguration angeordnet sein können als streng quer zur Fahrzeuglängsachse. Auch ist die Vorsehung von zwei Blattfedern im Austauschfalle einer Blattfeder günstiger als beim Tausch einer einzigen größeren Blattfeder.
Dabei ist es zweckmäßig, wenn je Blattfeder ein Drehaktuator vorgesehen ist, welcher an einem Blattfederende angreift, das dem radträgerseitigen Blattfedernende gegenüber liegt. Dadurch können die beiden Drehaktuatoren auch unterschiedlich bzw. gegensinnig angesteuert werden, was eine größere Freiheit bei der Ansteuerung erlaubt. Gleichzeitig kann mit dieser Anordnung, im Falle gleichsinniger Ansteuerung, auch eine Niveauverstellung vorgenommen werden.
Auch ist es zweckmäßig, wenn die beiden Blattfedern senkrecht zu einer Fahrzeuglängsachse angeordnet sind. Dadurch ergibt sich eine einfache Anordnungsstruktur.
Auch ist es zweckmäßig, wenn die beiden Blattfedern v-förmig in einem Winkel kleiner 90° zu einer Fahrzeuglängsachse angeordnet sind. Dadurch kann eine Anordnungsstruktur geschaffen werden, die Bauraum für andere Aggregate belässt.
Vorteilhaft ist es, wenn der Drehaktuator ein drehbares Ausgangselement aufweist, das unmittelbar oder über ein Getriebe auf die Blattfeder wirkt. Dadurch wird eine einfache Struktur des Drehaktuators geschaffen, der keine Umlenkelemente benötigt. Es kann ein elektromotorischer Aktuator mit Ausgangswelle sein. Auch kann es ein hydraulischer oder pneumatischer Aktuator mit drehbarer Ausgangswelle sein.
Dabei ist es alternativ auch möglich, wenn der Drehaktuator ein linear verlagerbares Ausgangselement aufweist, das über ein Hebelgetriebe drehbar auf die Blattfeder wirkt.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind durch die nachfolgende Figurenbeschreibung und durch die Unteransprüche beschrieben.
Nachstehend wird die Erfindung auf der Grundlage zumindest eines Ausführungsbeispiels anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
1 ein Ausführungsbeispiel einer schematischen Ansicht einer Einrichtung für ein Fahrwerk, und
2 ein Ausführungsbeispiel einer schematischen Ansicht einer Einrichtung für ein Fahrwerk.
Die 1 zeigt schematisch eine Ansicht einer Einrichtung 1 für ein Fahrwerk mit zwei an einer Achse eines Fahrzeuges angeordneten Rädern 2, wobei ein Rad 2 mittels eines Radträgers 3 über ein Radlager 4 drehbar gehalten ist.
Der Radträger 3 ist mittels Lenkern 5, 6 mit der Fahrzeugstruktur 7 verlagerbar verbunden. Zwischen den Radträgern 3 ist eine Blattfeder 8 angeordnet, die jeweils mit einem Radträger 3 an einem Blattfederende 9 gelenkig verbunden ist. Auf die Blattfeder 8 kann mittels eines Drehaktuators 10 ein Moment übertragen werden, so dass die Blattfeder 8 auf ein Rad 2 eine erhöhte Federkraft ausübt, wobei dies bewirkt, dass auf das andere Rad 2 eine reduzierte Federkraft wirkt. Diese Momentenbeeinflussung durch die Betätigung des Drehaktuators 10 kann zu einer Wankstabilisierung genutzt werden.
Die 2 zeigt ein alternatives Ausführungsbeispiel, bei welchem je Rad 20 eine Blattfeder 21 vorgesehen ist, wobei die Blattfeder 21 an ihrem einen Blattfederende 22 mit dem Radträger 23 verbunden ist. Das andere Blattfederende 24 ist von dem Drehaktuator 25 aufgenommen, wobei bei Verdrehung des Ausgangselements 26 des Drehaktuators 25 auf die Blattfeder 21 ein Moment übertragbar ist, das auf den Radträger 23 wirkt.
Gemäß 2 wird je Rad 20 eine Blattfeder 21 verwendet, wobei je Blattfeder 21 ein Drehaktuator 25 verwendet wird, um ein Moment auf den Radträger 23 auszuüben.
Durch die Verwendung zweier Blattfedern 21 und zweier Drehaktuatoren 25 kann ein individuelleres Ansteuern von Momenten vorgenommen werden, die auf den Radträger 23 zur Wankstabilisierung wirken. Gleichzeitig kann mit dieser Anordnung, im Falle gleichsinniger Ansteuerung, auch eine Niveauverstellung vorgenommen werden.

Claims

Einrichtung (1) für ein Fahrwerk insbesondere eines Kraftfahrzeugs mit zwei Rädern (2) einer Achse, wobei die zwei Räder (2) jeweils mittels eines Radträgers (3) relativ zu einer Fahrzeugstruktur (7) verlagerbar gehalten sind, wobei zumindest eine Blattfeder (8, 21) vorgesehen ist, so dass an jedem der Radträger (3) eine Blattfeder (8, 21) angelenkt ist zur federnden Beaufschlagung des Radträgers, dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest eine Blattfeder mittels zumindest eines Drehaktuators (10, 25) beaufschlagbar ist.
Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine Blattfeder (8) mit zwei beabstandeten Blattfederenden (9) vorgesehen ist, wobei jeweils ein Blattfederende (9) an einem der gegenüberliegenden Radträgern (3) angelenkt ist.
Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass ein Drehaktuator (10) vorgesehen ist, welcher mittig an der Blattfeder (8) angreift und die Blattfeder um eine Achse senkrecht zu ihrer Längserstreckung tordiert.
Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Blattfeder (8) senkrecht zu einer Fahrzeuglängsachse angeordnet ist.
Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass je Radträger (23) eine Blattfeder (21) mit zwei beabstandeten Blattfederenden (22, 24) angeordnet ist, wobei jeweils ein Blattfederende (22) einer Blattfeder (21) an einem der gegenüberliegenden Radträgern (23) angelenkt ist, wobei das andere Blattfederende (24) an einem Drehaktuator (25) angelenkt ist.
Einrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass je Blattfeder (21) ein Drehaktuator (25) vorgesehen ist, welcher an einem Blattfederende (24) angreift, das dem radträgerseitigen Blattfedernende (22) gegenüber liegt.
Einrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Blattfedern (21) senkrecht zu einer Fahrzeuglängsachse angeordnet sind.
Einrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Blattfedern (21) v-förmig in einem Winkel kleiner 90° zu einer Fahrzeuglängsachse angeordnet sind.
Einrichtung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Drehaktuator (10, 25) ein drehbares Ausgangselement (26) aufweist, das unmittelbar oder über ein Getriebe auf die Blattfeder (8, 21) wirkt.
Einrichtung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Drehaktuator ein linear verlagerbares Ausgangselement aufweist, das über ein Hebelgetriebe drehbar auf die Blattfeder wirkt.