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Die Erfindung bezieht sich auf eine Wassersportzuganlage mit zwei oder mehr Masten, insbesondere mit drei oder mehr Masten.
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Dabei sind zwischen den Masten ein oder mehrere Zugseile und ein oder mehrere Hilfsseile vorgesehen sind, die zueinander parallel verlaufen und die an den Masten umgelenkt und/oder angetrieben werden.
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Derartige Wassersportzuganlagen, die beispielsweise zum Wasserskifahren, aber auch zum Wakeboarden geeignetsind, sind in verschiedenen Ausprägungen bekannt und in der Regel an die Gegebenheiten des jeweiligen Gewässers angepasst. Anlagen mit fünf oder sechs Masten sind hinsichtlich des Fahrkomforts ideal. Es sind aber auch Anlagen denkbar, die mehr Masten aufweisen.
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Allen diesen Anlagen ist jedoch gemein, daß sowohl die Zug- als auch die Hilfsseile angetrieben werden müssen, um einen gleichmäßigen Lauf zu gewährleisten.
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Dabei besteht jedoch das Problem, daß die Seile hinsichtlich ihrer Länge nicht absolut identisch sind. Oftmals wird bewusst das Hilfsseil geringfügig kürzer wie das Zugseil gewählt um einen sauberen Lauf ohne Verdrehen zu gewährleisten. Auch im Betrieb können sich die Seile durch unterschiedliche Belastung unterschiedlich längen.
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Um nun den notwendigen Gleichlauf der Seile zueinander zu gewährleisten, müssen diese über ein Differentialgetriebe miteinander gekoppelt werden, das für den nötigen Ausgleich sorgt.
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Dies ist jedoch sehr aufwendig und kostenintensiv.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Konstruktion vorzuschlagen, die auf ein solches Differentialgetriebe verzichten kann und einen wenigstens gleich guten Lauf der Anlage gewährleistet.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß für eines der Seile ein Antriebsmotor vorgesehen ist.
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Hierdurch kann ein einzelnes Seil angetrieben werden.
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Dabei hat es sich als sehr vorteilhaft erwiesen, wenn die Seile über Mitnehmer und/oder Schrägseile miteinander verbunden sind.
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Hierdurch können Kräfte zwischen den Seilen übertragen werden. Zudem sind die Mitnehmer, dadurch daß sie an zwei oder mehr Seilen angeschlagen sind, ausgerichtet und in einer gewünschten Ausrichtung gehalten.
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Eine weitere sehr vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung liegt darin, daß zwei Seile übereinander angeordnet sind, wobei vorzugsweise das untere das Zugseil und das obere das Hilfsseil ist.
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Hierdurch werden die Mitnehmer senkrecht gehalten.
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Ebenfalls sehr vorteilhaft ist es erfindungsgemäß, wenn Seilrollen für die Umlenkung der Seile vorgesehen sind.
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Hiermit werden die Seile geführt und überstreichen den beabsichtigten Bewegungsbereich.
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Erfindungsgemäß ist es auch sehr vorteilhaft, wenn wenigstens eine der Seilrollen von einem Motor antreibbar ausgebildet ist.
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Damit kann auf einfache Art und Weise der Antrieb erfolgen.
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Dabei ist es äußerst vorteilhaft, wenn der Antrieb derart ausgebildet ist, daß dieser das Zugseil anzutreiben vermag.
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Dadurch wird direkt dasjenige Seil angetrieben, auf welchem die hauptsächliche Belastung liegt. Es ist in diesem Zusammenhang auch denkbar, daß mehrere Antriebs-Seilrollen vorgesehen sind, die an verschiedenen Masten angebracht sind und so die Last für das Gesamtseil reduziert wird.
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Eine weitere sehr vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung liegt vor, wenn ein Längenausgleich für ein oder mehrere Seile vorgesehen ist.
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Durch einen Längenausgleich kann sichergestellt werden, daß die Seile alle gleichmäßig gespannt sind. Ein solcher Längenausgleich kann zum Beispiel über eine exzentrische Lagerung von Seilrollen, oder aber auch durch andere Varianten sichergestellt werden. Feststoff- oder flüssigkeitsbelastete Zylinder sind in diesem Zusammenhang denkbar. Auch die Spannung über Gewichte ist vorgesehen.
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Dabei hat es sich auch als sehr vorteilhaft erwiesen, wenn der Längenausgleich als Federelement ausgebildet ist.
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Hierdurch kann ein automatischer Längenausgleich erfolgen. Der Verschleiß der Seile wird minimiert.
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Eine weitere sehr vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung liegt auch dann vor, wenn mehrere Antriebe miteinander hinsichtlich den Seilpositionen synchronisiert ausgebildet sind, wobei eine elektronische Synchronisation vorgesehen sein kann.
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Diese mehreren Antriebe können auf ein oder auf mehrere Seile einwirken. Durch die Synchronisation wird ein Gleichlauf erreicht, so daß es zu keinen unerwünschten Belastungen auf die Mitnehmer und auf die Schrägseile kommt.
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Ebenfalls sehr vorteilhaft ist es erfindungsgemäß, wenn an den Mitnehmern Schleppseile einhängbar und lösbar vorgesehen sind.
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Hierdurch kann ein Benutzer ein- und ausgekoppelt werden.
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Im folgenden ist die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels veranschaulicht.
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Dabei zeigen:
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1 eine schematische Darstellung einer Wassersportzuganlage mit mehreren Masten,
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2 eine Darstellung eines Mastes mit einer Seilspanneinrichtung, die als Gewichtszug ausgebildet ist,
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3 eine Darstellung eines Mastes mit Antriebs- und Umlenkeinheit,
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4 eine schematische Darstellung eines Zugseiles und eines Hilfsseiles, die über Schrägseile und Mitnehmer miteinander gekoppelt werden.
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5 eine Schnittdarstellung einer Antriebseinheit mit zwei übereinander angeordneten Seilrollen,
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6 eine Seitenansicht dieser Antriebseinheit, und
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7 eine schaubildliche Darstellung der Antriebseinheit aus zwei Perspektiven.
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Mit 1 ist in 1 eine Wassersportzuganlage mit fünf Masten 2 bezeichnet. An diesen Masten 2 sind ein Zugseil 3 und ein Hilfsseil 4 gelagert. Hierzu sind Umlenkeinheiten 5 vorgesehen. Zwischen dem Zugseil 3 und dem Hilfsseil 4 sind Mitnehmer 6 und Schrägseile 7 angeordnet. In die Mitnehmer 6 können Schleppseile 8 lösbar eingehängt werden, mit denen beispielsweise Wasserskifahrer bzw. Wakeboarder gezogen werden. Sobald die Fahrt vorüber ist, werden die Schleppseile 8 wieder ausgehängt. Das Hilfsseil 4 ist über dem Zugseil 3 angeordnet und sorgt dafür, daß die Mitnehmer 6 senkrecht ausgerichtet sind. Zudem wird das Zugseil 3 durch die Schrägseile 7 zwischen Zugseil 3 und Hilfsseil 4 stabilisiert und gehalten. Das Hilfsseil 4 ist in der Regel wenigstens geringfügig stärker gespannt wie das Zugseil 3 um Verdrehungen zu vermeiden.
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Das Zugseil 3 und das Hilfsseil 4 werden über die den Masten 2 zugeordneten Umlenkeinheiten 5 geführt. Die Umlenkeinheiten 5 weisen zwei Seilrollen 9 und 10 auf, wobei die Seilrolle 9 für das Zugseil 3 und die Seilrolle 10 für das Hilfsseil 4 vorgesehen ist. Bei der dargestellten Umlenkeinheit 5 ist zusätzlich ein Antriebsmotor 11 vorgesehen, der die Seilrolle 9 für das Zugseil 3 anzutreiben vermag.
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Entgegen den bisherigen Ausgestaltungen ist kein Antrieb für das Hilfsseil 4 vorgesehen. Dieses läuft frei mit und wird nur durch die Verbindungen zum Zugseil 3 bewegt. Die Verbindungen sind die Mitnehmer 6 und die Schrägseile 7.
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Damit kommt dem Hilfsseil 4 nun keine Zugfunktion mehr zu, sondern ist als reines mitlaufendes Seil zur Ausrichtung und Positionierung der Mitnehmer 6 und zur Stabilisierung des Zugseiles 3 vorgesehen.
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Damit kann auf aufwendige Differentialgetriebe, wie sie bislang üblich waren, verzichtet werden. Zudem ist eine dünnere Auslegung des Hilfsseiles 4 denkbar, da diesem nun keine weitergehende Funktion neben der Ausrichtung und Stabilisierung zukommt.
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Der Antriebsmotor 11 kann beispielsweise über ein Winkelgetriebe 12 auf die Seilrolle 9 wirken. An der der Seilrolle 9 gegenüberliegenden Seite des Winkelgetriebes 12 ist die Seilrolle 10 als frei drehende Rolle angebracht. Diese kann beispielsweise über einen Exzenter oder dergleichen befestigt sein um eine Einstellung an kürzere oder längere Seillängen zu ermöglichen. Es ist auch denkbar, daß ein Gehäuse oder ein Gestell 13 vorgesehen ist, das die Rollen und/oder der Antriebsmotor 11 aufnimmt. Gerade beim Einsatz von Elektromotoren ist auch der Verzicht auf ein Winkelgetriebe 12 denkbar.
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Zudem ist es in diesem Zusammenhang denkbar, daß jede Umlenkeinheit 5 als gesamtes oder die einzelnen Seilrollen 9 bzw. 10 über einen Spannmechanismus verfügen, mit dessen Hilfe die Seile 3 und 4 gespannt und auf Spannung gehalten werden können. Hierzu sind Federmechanismen, Gewichtszüge 14 oder aber auch Feststoff- oder flüssigkeitsbelastete Zylinder oder dergleichen denkbar.
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Bei der vorliegenden Ausgestaltung ist eine einzige Umlenkeinheit 5 vorgesehen, die als Antrieb nutzbar ist. Alle anderen Umlenkeinheiten 5a weisen keinen Antriebsmotor 11 auf. Dort sind die Seilrollen 9 und 10 als Freiläufer ausgebildet, die jeweils starr oder auch über einen Exzenter an einem Gehäuse 13
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Es ist aber in diesem Zusammenhang auch denkbar, daß mehrere angetriebene Umlenkeinheiten 5 auf die Wassersportzuganlage 1 verteilt sind. Diese Umlenkeinheiten 5 sind dann vorzugsweise elektronisch aufeinander synchronisiert. Durch mehrere Antriebseinheiten 5 wird der Zug auf einzelne Segmente der Wassersportzuganlage 1 vermindert. Der Gesamtzug auf das Zugseil 3 wird verringert.
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Beim Betrieb wird an einem Abfahrtspunkt ein Schleppseil 8 an einem Mitnehmer 6 eingehängt. Am Ende der Strecke wird das Schleppseil 8 wieder ausgehängt und steht zur nächsten Benutzung bereit.
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Insgesamt wird durch den Verzicht auf einen Antrieb des Hilfsseiles 4 der Aufwand und die Fehleranfälligkeit deutlich reduziert. Zudem ergibt sich ein gleichmäßigerer und sanfterer Lauf. Durch die Kopplung zwischen Zugseil 3 und Hilfsseil 4 über Mitnehmer 6 und Schrägseile 7 wird auch gleichzeitig eine Synchronisation hinsichtlich der Positionen der einzelnen Seile sichergestellt.
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Wie bereits oben ausgeführt wird durch das Hilfsseil 4 ausschließlich die Ausrichtung und die Positionierung der Mitnehmer und des Zugseiles 3 gewährleistet. Auch werden Verdrehungen und Schwingen des Zugseiles verhindert oder zumindest minimiert.
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Es ist bei dieser Wassersportzuganlage 1 auch denkbar, daß mehrere Zug- und Hilfsseile vorgesehen sind, die zueinander parallel verlaufen können.