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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Hausgerät und insbesondere ein Gargerät sowie ein Verfahren zum Betreiben eines solchen Gerätes. Dabei weist das Hausgerät wenigstens einen Behandlungsraum und wenigstens einen Energieverbraucher auf, um in dem Behandlungsraum wenigstens einen Behandlungsschritt durchzuführen.
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Im Stand der Technik sind verschiedenste Hausgeräte und insbesondere verschiedenste Gargeräte bekannt geworden. Bei Gargeräten wird in dem zugeordneten Garraum das zu behandelnde Gargut zubereitet. Durch eine Steuereinrichtung gesteuert, können während des Garvorgangs beispielsweise unterschiedliche Heizquellen zu- und abgeschaltet werden, um das gewünschte Garergebnis zu erzielen. Insbesondere die bei dem Garvorgang eingesetzten Heizquellen benötigen in der Regel während des Garvorgangs eine erhebliche Menge an Energie. Die Energiekosten richten sich heute schon oftmals nicht nur nach der Höhe des Energieverbrauchs, sondern auch nach dem Zeitpunkt, zu dem die benötigte Energie einem Energienetz entnommen wird.
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An heißen Sommertagen liegt das Maximum an benötigter elektrischer Energie oftmals zur Mittagszeit, da Mahlzeiten auf elektrisch betriebenen Gargeräten zubereitet werden und da gegebenenfalls Klimaanlagen einen entsprechenden Strombedarf aufweisen. Da das Energienetz und die Bereitstellung der benötigten Energie so ausgelegt werden müssen, dass auch bei Bedarfsspitzen das System zuverlässig funktioniert, gibt es schon Energietarife, bei denen eine bestimmte Menge an Energie zu unterschiedlichen Tages- oder Nachtzeiten unterschiedliche Kosten verursacht. Dadurch soll der Verbraucher angehalten werden, seinen Bedarf kostenorientiert auszurichten.
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Es sind Hausgeräte bekannt geworden, die beispielsweise über eine Zeitvorwahl verfügen, sodass der Benutzer beispielsweise den Herd morgens programmieren kann, bevor er das Haus verlässt, um zur Arbeit zu gehen. Dementsprechend kann die zuzubereitende Speise zur gewünschten Zeit fertiggestellt werden.
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Ein zeitlich programmierter Behandlungsvorgang funktioniert beispielsweise bei einer Waschmaschine oder einem Trockner zufriedenstellend, da der vorprogrammierte Behandlungsvorgang z. B. mitten in der Nacht oder zum gewünschten Zeitpunkt durchgeführt werden kann.
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Um variablen Energiepreisen Rechnung zu tragen, sind auch Überlegungen bekannt geworden, Hausgeräte in Abhängigkeit vom aktuellen Energiepreis zu betreiben. Beispielsweise kann ein Wäschetrockner den Behandlungsvorgang in Abhängigkeit von den aktuellen Energiekosten wählen. So ist es beispielsweise möglich, eine Kostenschwelle vorzugeben, sodass der Wäschetrockner den Wäschetrockner startet, wenn die vorgegebenen Energiekosten unterschritten werden.
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Ein solches Verfahren funktioniert zuverlässig beispielsweise bei Wäschetrocknern. Insbesondere bei Gargeräten funktioniert ein solches Verfahren aber nicht zufriedenstellend, da es dem Benutzer beispielsweise wenig nutzt, wenn der Braten nachts um 3.00 Uhr fertig ist, wenn er den fertiggestellten Braten doch mittags um 12.00 Uhr benötigt. Ein erhebliches Problem bei Gargeräten ist auch, dass nach beendetem Garvorgang ein Nachgaren erfolgt, sodass zuzubereitende Speisen verbrennen, austrocknen oder ihren Zustand auf sonstige unerwünschte Weise ändern können, sofern sie nicht aus dem Garraum herausgenommen werden.
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Deshalb ist ein unbeaufsichtigter Betrieb von Gargeräten bislang in der Regel unüblich.
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Es ist deshalb die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Hausgerät und insbesondere ein Gargerät und ein Verfahren zum Betreiben eines solchen Gargerätes zur Verfügung zu stellen, womit ein Betrieb derart gesteuert werden kann, dass die benötigte Energie gewünschten Anforderungen entspricht.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und durch ein Hausgerät mit den Merkmalen des Anspruchs 11. Bevorzugte Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche. Weitere Vorteile und Merkmale ergeben sich aus der allgemeinen Beschreibung und der Beschreibung der Ausführungsbeispiele.
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Das erfindungsgemäße Verfahren dient zum Betreiben eines Hausgeräts und insbesondere eines Gargeräts, wobei das Gargerät wenigstens einen Behandlungsraum und wenigstens einen Energieverbraucher zur Durchführung wenigstens eines Behandlungsschrittes eines Behandlungsvorgangs aufweist. Weiterhin sind wenigstens eine Netzwerkverbindungseinrichtung und wenigstens eine Steuereinrichtung zur wenigstens teilweisen Steuerung des Behandlungsvorgangs vorgesehen. Die Netzwerkverbindungseinrichtung kann mit wenigstens einer Netzwerkeinrichtung außerhalb des Hausgerätes verbunden werden. Zwischen der Netzwerkverbindungseinrichtung und der Netzwerkeinrichtung können Daten übermittelt werden. Dabei enthalten die Daten wenigstens teilweise Informationen über wenigstens ein Merkmal der Energie. Die Daten werden wenigstens teilweise durch die Steuereinrichtung ausgewertet. Die Steuereinrichtung steuert wenigstens den Beginn des wenigstens einen Behandlungsschrittes des Behandlungsvorganges in Abhängigkeit des wenigstens einen Merkmals der Energie und steuert ebenfalls wenigstens eine Öffnungseinrichtung zur wenigstens teilweisen Öffnung des Behandlungsraumes.
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Das erfindungsgemäße Verfahren hat viele Vorteile, da es eine flexible Durchführung von Behandlungsvorgängen an einem Hausgerät und insbesondere einem Gargerät ermöglicht. Dadurch, dass eine Netzwerksverbindungseinrichtung mit einer außerhalb des Hausgerätes angeordneten Netzwerkeinrichtung zum Austausch von Daten verbunden werden kann, wird es dem Hausgerät ermöglicht, den Behandlungsvorgang in Abhängigkeit von externen Daten zu steuern. Insbesondere wird es ermöglicht, dass die Steuereinrichtung wenigstens den Beginn wenigstens eines Behandlungsschrittes in Abhängigkeit von den Informationen über wenigstens ein Merkmal der benötigten Energie zu steuert.
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Dadurch, dass eine Öffnungseinrichtung vorgesehen ist, die zur wenigstens teilweisen Öffnung des Behandlungsraumes dient, kann der Behandlungsraum bei, nach oder vor einem Behandlungsschritt wenigstens teilweise geöffnet werden. Das ermöglicht insbesondere das gesteuerte und schnelle Abkühlen des Behandlungsraums nach einzelnen Behandlungsschritten oder am Ende des Behandlungsvorgangs oder eines wesentlichen Abschnittes des Behandlungsvorgangs.
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Die von dem Energieverbraucher benötigte Energie kann grundsätzlich beliebig sein. Beispielsweise ist es möglich, dass das Hausgerät an ein Energienetz wie ein Stromnetz oder ein Gasnetz angeschlossen ist und aus dem Energienetz in entsprechender Weise die benötigte Menge an Strom und/oder Gas bezieht.
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Als Energieverbraucher in dem obigen Sinne werden insbesondere derartige Energieverbraucher angesehen, die wenigstens einen erheblichen oder sogar einen großen Anteil am Energieverbrauch des Hausgerätes haben. Das sind insbesondere Heizquellen, die zum Erhitzen des Behandlungsraums und/oder zum direkten Erhitzen eines zu behandelnden Gutes dienen.
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Die Steuereinrichtung kann dabei einzelne Energieverbraucher einschalten, ausschalten oder aber deren Leistung regeln. In Abhängigkeit des wenigstens einen Merkmals bzw. der Informationen über das wenigstens eine Merkmal kann eine entsprechende Steuerung und/oder Regelung der Energieverbraucher erfolgen.
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Die Netzwerkeinrichtung, die extern vorgesehen ist, kann grundsätzlich jede Einrichtung eines Netzwerks sein, die geeignet ist, mit der Netzwerkverbindungseinrichtung des Hausgerätes Daten auszutauschen, sofern in dem Datenaustausch entsprechende Informationen über wenigstens ein Merkmal der Energie enthalten sind. Beispielsweise kann eine solche Netzwerkeinrichtung ein sogenannter intelligenter Stromzähler (englisch: „smart meter”) ausgebildet sein, der beispielsweise über das Stromnetz mit dem Internet und/oder dem Energieversorgungsunternehmen verbunden ist und zur zeitabhängigen Erfassung des Stromverbrauchs dient. Ein solcher intelligenter Stromzähler kann gegebenenfalls auch Daten über den aktuellen Strompreis oder dergleichen zur Verfügung stellen, sodass diese Merkmale von der Netzwerkverbindungseinrichtung empfangen und von der Steuereinrichtung ausgewertet werden können.
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Die Öffnungseinrichtung kann insbesondere dazu geeignet und vorgesehen sein, wenigstens eine den Behandlungsraum verschließende Türeinrichtung wenigstens teilweise zu öffnen. Es ist auch möglich, dass die Öffnungseinrichtung dazu geeignet und vorgesehen ist, wenigstens eine Klappeneinrichtung wenigstens teilweise zu öffnen. Möglich ist es auch, dass eine, zwei oder mehr Öffnungseinrichtungen vorgesehen sind, die beispielsweise eine Türeinrichtung und/oder eine Klappeneinrichtung gleichzeitig oder nacheinander öffnen und/oder schließen.
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Dadurch, dass über die Steuereinrichtung nicht nur der Beginn wenigstens eines Behandlungsschrittes gesteuert wird, sondern auch die Öffnungseinrichtung, wird ein unbeaufsichtigter Betrieb beispielsweise eines Gargerätes ermöglicht. Dazu kann gegen Ende des Garvorganges der als Garraum ausgebildete Behandlungsraum geöffnet werden, um ein entsprechend schnelles Abkühlen des Garraumes zu ermöglichen, sodass ein unerwünschtes Nachgaren verhindert wird. So ist nach beendetem Garprozess kein Herausnehmen des Gargutes nötig, um ein Verschlechtern des Garergebnisses zu vermeiden.
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In ähnlicher Weise kann beispielsweise bei einem als Spülmaschine ausgebildeten Hausgerät die Tür der Spülmaschine zu einem geeigneten Zeitpunkt geöffnet werden, um eine noch weitergehende Abtrocknung des Geschirrs zu ermöglichen.
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Vorzugsweise umfasst der Behandlungsvorgang wenigstens einen Behandlungsschritt, währenddessen der Behandlungsraum wenigstens teilweise geöffnet wird. Beispielsweise ist es möglich, dass nach einem Behandlungsschritt, wie z. B. Grillen, Backen, Garen und dergleichen der Behandlungsraum wenigstens teilweise geöffnet wird, um ein entsprechendes Abkühlen des Behandlungsraums zu ermöglichen. Deshalb dient der Öffnungsschritt insbesondere zur Schnellabkühlung des Behandlungsraumes. Möglich ist es nicht nur, dass der Öffnungsschritt am Ende des Behandlungsvorgangs erfolgt, sondern der Öffnungsschritt oder wenigstens ein Öffnungsschritt kann auch mitten während des Behandlungsvorgangs erfolgen, wenn beispielsweise der Behandlungsraum nach einer Anbratphase abgekühlt werden muss, um ein zu starkes Bräunen des Gargutes zu verhindern. Deshalb ist es möglich, dass der Behandlungsraum in einem Bereich am Ende wenigstens eines Behandlungsschritts wenigstens teilweise geöffnet werden kann.
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Besonders bevorzugt ist es, dass wenigstens ein Endzeitpunkt von dem Benutzer vorgegeben wird. Möglich ist es beispielsweise das der Benutzer vor dem Backen eines Kuchens oder vor dem Zubereiten eines Bratens oder dergleichen einen Zeitpunkt vorgibt, an dem das Behandlungsgut fertig zubereitet sein soll. Beispielsweise kann der Benutzer eine Uhrzeit am nächsten Tag vorgeben. Daraus kann die Steuereinrichtung unter Berücksichtigung des gewählten Behandlungsprogrammes auswerten, wann der späteste Startzeitpunkt erfolgen muss, um den gewünschten Behandlungsvorgang durchzuführen.
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In Abhängigkeit von den übermittelten Daten und den Informationen über wenigstens ein Merkmal der benötigten Energie und deren zeitlicher Verteilung kann die Steuereinrichtung den Behandlungsvorgang so durchführen, dass die gewünschten Eigenschaften, wie beispielsweise ein niedriger Energiepreis, eingehalten werden.
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Es ist ebenso möglich, dass der Benutzer wenigstens einen frühesten Startzeitpunkt und/oder wenigstens einen spätesten Startzeitpunkt vorgibt. Für derartige Eingaben kann eine Eingabeeinrichtung vorgesehen sein. Möglich ist es aber auch, dass der Benutzer über ein separates Gerät Verbindung mit der Steuereinrichtung über die Netzwerkverbindungseinrichtung aufnimmt und so beispielsweise über ein Smartphone, einen Rechner oder dergleichen die Steuerung des Hausgerätes bedient. Dazu kann eine entsprechende Kalenderfunktion und/oder wenigstens ein programmierbarer Timer oder dergleichen vorgesehen sein.
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Ebenso ist es möglich, dass wenigstens ein Zeitraum für den Behandlungsvorraum vorgegeben wird. Dabei ist es insbesondere auch möglich, dass wenigstens ein Zeitraum ausgeschlossen wird. Beispielsweise kann während der Mittagsruhe, der Nachtzeit oder während anderer beliebiger Zeiträume der Behandlungsvorgang ausgeschlossen oder explizit gewünscht sein.
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In allen Ausgestaltungen ist es bevorzugt, dass wenigstens ein Merkmal der Energie ein Preis und/oder eine Verfügbarkeit und/oder eine Herkunft und/oder eine Erzeugungsart der Energie ist. Beispielsweise kann der Benutzer einen gewünschten Preis und/oder einen maximalen Preis vorgeben, zu dem der Behandlungsvorgang durchgeführt werden soll. Möglich ist es aber auch, dass der Benutzer als Merkmal der Energie die Herkunft und/oder eine Erzeugungsart vorgibt. Beispielsweise könnte der Benutzer Strom durch Windenergie und/oder Fotovoltaik vorgeben. In analoger Weise kann durch Biogasanlagen produziertes Gas favorisiert werden.
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Dementsprechend kann für wenigstens ein Merkmal der Energie wenigstens ein Mindestwert und/oder wenigstens ein Maximalwert und/oder wenigstens ein Schwellwert und/oder ein Wertebereich von einem Benutzer vorgegeben werden. Möglich ist auch eine abgestufte Werteangabe, bei der der Benutzer beispielsweise Windenergie in einem Preisbereich bevorzugt, aber andere Energieformen bevorzugt, wenn eine bestimmte Preisschwelle unterschritten wird. Möglich ist es auch, dass bestimmte Erzeugungsarten ausgeschlossen werden. Insofern können komplexe Positiv- oder Negativkriterien vorgegeben werden, die von der Steuereinrichtung nach gewünschten, wählbaren und/oder einstellbaren Kriterien berücksichtigt werden. Insbesondere können Gewichtungsfaktoren für die einzelnen Merkmale einstellbar sein.
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In allen Ausgestaltungen ist es bevorzugt, dass die Steuereinrichtung die Übermittlung der Daten initiiert. Dadurch wird nur eine Verbindung zu der externen Netzwerkeinrichtung aufgebaut, wenn es von der Steuereinrichtung für erforderlich erachtet wird.
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Möglich und bevorzugt ist es auch, dass die Steuereinrichtung wenigstens ein Merkmal der Daten speichert. Dadurch wird es möglich, dass nicht bei jedem durchzuführenden Behandlungsvorgang Daten übermittelt werden müssen, sondern es ist auch möglich, dass nach einer vorgegebenen Anzahl von Behandlungsvorgängen und/oder in vorgegebenen Zeitabständen und/oder bei manueller Auswahl die Übermittlung der Daten initiiert wird. Beispielsweise kann die Datenübertragung zu festgelegten Zeitpunkten stündlich, täglich, wöchentlich, monatlich oder sonst wie erfolgen. Möglich ist es auch, dass nach einer bestimmten Anzahl von Behandlungen eine Datenübertragung erfolgt.
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In allen Ausgestaltungen ist es besonders bevorzugt, dass die Steuereinrichtung in Zusammenwirken mit der Öffnungseinrichtung den Behandlungsraum mehrmals wenigstens teilweise öffnet und/oder schließt. Das kann beispielsweise dann besonders vorteilhaft sein, wenn das Gargut nach dem Garvorgang noch stark aufgeheizt ist. Dann kann mit der Öffnungseinrichtung der Behandlungsraum geöffnet werden und beispielsweise über eine Lüftungseinrichtung kalte Umgebungsluft in den Behandlungsraum eingeleitet und/oder warme Luft aus dem Behandlungsraum in die Umgebung hinaus geleitet werden, um den Behandlungsraum schnell abzukühlen. Wenn nun der Behandlungsraum auf ein vorgegebenes Niveau abgekühlt ist, kann die Öffnungseinrichtung den Behandlungsraum wieder schließen. Anschließend kann es passieren, dass das immer noch aufgeheizte Gargut den Behandlungsraum wieder so weit aufheizt, dass sich das Gargut unerwünscht verändert, wenn es diesen Bedingungen längere Zeit ausgesetzt ist. Dann kann die Steuereinrichtung den Behandlungsraum z. B. wenigstens ein zweites Mal öffnen.
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Die Anmelderin behält sich deshalb vor, ein Hausgerät und insbesondere ein Gargerät zu beanspruchen, welches einen Behandlungsraum und einen Energieverbraucher, insbesondere eine Heizquelle aufweist. Eine Steuereinrichtung ist zur Durchführung des Behandlungsvorganges vorgesehen. Die Steuereinrichtung ist geeignet und ausgebildet, eine Öffnungseinrichtung anzusteuern, um den Behandlungsraum in Abhängigkeit von wenigstens einem Parameter mehrmals zu öffnen und zu schließen.
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Das erfindungsgemäße Hausgerät ist insbesondere als Gargerät ausgeführt und verfügt über wenigstens einen Behandlungsraum und wenigstens einen Energieverbraucher zur Durchführung wenigstens eines Behandlungsschrittes eines Behandlungsvorganges. Weiterhin sind wenigstens eine Netzwerkverbindungseinrichtung und wenigstens eine Steuereinrichtung zur wenigstens teilweisen Steuerung des Behandlungsvorgangs vorgesehen. Die Netzwerkverbindungseinrichtung ist mit wenigstens einer Netzwerkeinrichtung außerhalb des Hausgerätes verbindbar ausgebildet. Zwischen der Netzwerkverbindungseinrichtung und der Netzwerkeinrichtung sind Daten übermittelbar. Die Steuereinrichtung ist dazu ausgebildet und geeignet, die Daten wenigstens teilweise nach Informationen über wenigstens ein Merkmal der Energie auszuwerten und in Abhängigkeit des wenigstens einen Merkmals der Energie den Beginn des wenigstens einen Behandlungsschrittes des Behandlungsvorgangs und wenigstens eine Öffnungseinrichtung zur wenigstens teilweisen Öffnung des Behandlungsraumes zu steuern.
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Auch das erfindungsgemäße Hausgerät hat viele Vorteile, da es eine einfache und zuverlässige Funktion in Abhängigkeit von den zur Verfügung gestellten Daten ermöglicht. Dadurch, dass der Behandlungsraum mittels der Steuereinrichtung und der Öffnungseinrichtung wenigstens teilweise geöffnet werden kann, kann beispielsweise nach Beendigung des Behandlungsvorgangs der Behandlungsraum geöffnet werden, sodass sich das zu behandelnde Gut nicht unerwünscht selbsttätig verändert.
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Vorzugsweise sind wenigstens eine Speichereinrichtung und/oder wenigstens eine Eingabeeinrichtung vorgesehen. Die Eingabeeinrichtung kann beispielsweise zur Programmvorwahl einsetzbar sein. Möglich ist es auch, dass über die Eingabeeinrichtung die Auswahl des Behandlungsvorganges erfolgt. Möglich ist auch die Eingabe von Behandlungsprogrammen, bei denen vorgegebene und insbesondere veränderbare Abfolgen von Behandlungsschritten erfolgen. Gegebenenfalls kann auch wenigstens ein Sensor vorgesehen sein, um die Durchführung des Behandlungsvorgangs auch sensorgesteuert durchzuführen.
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Es ist bevorzugt, dass die Speichereinrichtung zur Abspeicherung wenigstens eines Mindestwertes und/oder eines Maximalwertes und/oder zur Abspeicherung wenigstens eines Schwellwertes und/oder eines Wertebereiches für wenigstens ein Merkmal der Energie und/oder zur Speicherung wenigstens einer Zeitvorwahl geeignet und ausgebildet ist. Dadurch kann ein Behandlungszeitraum vorgegeben, und/oder während eines vorgegebenen Zeitraumes ein unerwünschter Zeitraum ausgeschlossen werden. Möglich ist es insbesondere, dass auch ein Startzeitpunkt und/oder ein Stoppzeitpunkt vorgegeben wird. Insbesondere ist ein Zeitpunkt festlegbar, zudem eine Behandlung abgeschlossen sein soll.
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In allen Ausgestaltungen ist vorzugsweise wenigstens eine Anzeigeeinrichtung vorgesehen, auf der verschiedene Informationen ausgebbar sein können. Möglich ist beispielsweise auch die Ausgabe einer Restzeitanzeige. Vorzugsweise ist wenigstens eine Sensoreinrichtung zur Erfassung wenigstens eines den Behandlungsraum und/oder die Behandlungsraumatmosphäre und/oder das zu behandelnde Gut charakterisierenden Parameters vorgesehen. Insbesondere kann der Sensor auch als Funkspieß ausgebildet sein. Bei Gargeräten kann beispielsweise das Garende dann automatisch erkannt werden. In Abhängigkeit von den sensorischen Ergebnissen kann der jeweilige Endzeitpunkt an die aktuellen Bedingungen angepasst werden. Auch ein Sauerstoffsensor ist beispielsweise für die Erkennung des Garendes beim Backen möglich. Die Steuereinrichtung bzw. die Öffnungseinrichtung kann in Abhängigkeit wenigstens eines von der Sensoreinrichtung erfassten Parameters den Behandlungsraum öffnen und/oder schließen. Auch ein mehrfaches Öffnen und Schließen ist möglich.
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In allen Ausgestaltungen ist es bevorzugt, dass wenigstens eine Gebläseeinrichtung vorgesehen ist, welche wenigstens auch zur Abkühlung des Behandlungsraumes geeignet und ausgebildet ist. Dabei kann auch wenigstens eine Gebläseeinrichtung vorgesehen sein, die insbesondere heiße Luft aus dem Behandlungsraum heraus fördert. Möglich ist es auch, dass beispielsweise der Lüfter einer Umluftheizquelle eingesetzt wird, um den Behandlungsraum im Bedarfsfalle abzukühlen.
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Weitere Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung der Ausführungsbeispiele, die mit Bezug auf die beiliegenden Figuren nachfolgend erläutert werden.
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In den Figuren zeigen:
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1 eine stark schematische Ansicht eines erfindungsgemäßen Gargerätes;
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2 einen stark schematischen Schnitt durch ein Gargerät nach 1; und
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3 den zeitlichen Ablauf eines Behandlungsvorgangs.
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In 1 ist in stark schematischer Art und Weise ein als Gargerät 2 ausgeführtes Hausgerät 1 abgebildet. Das Gargerät 2 steht über elektrische Leitungen mit einem externen Energieversorger 106 in Verbindung. Über die elektrischen Leitungen oder separat kann das Gargerät 2 mit einer Netzwerkeinrichtung 105 verbunden sein. Die Netzwerkeinrichtung 105 kann beispielsweise als „intelligenter Zähler” ausgebildet sein, der den Stromverbrauch des Gargerätes 2 zeitabhängig erfasst. Über die Stromleitung oder separate Leitungen kann das Gargerät 2 mit der Netzwerkeinrichtung 105 Daten austauschen, wobei die Daten wenigstens teilweise Informationen über wenigstens ein Merkmal der von dem Energieversorger 106 zur Verfügung gestellten Energie enthält.
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Beispielsweise können in den Daten Merkmale enthalten sein, die den aktuellen Preis pro kWh oder dergleichen anzeigen. Möglich und bevorzugt ist es auch, dass in den austauschbaren Daten weitere Merkmale über die zur Verfügung gestellte Energie enthalten sind. Beispielsweise kann die Herkunft und/oder die Erzeugungsart der angebotenen elektrischen Energie enthalten sein. Insbesondere werden über die Netzwerkeinrichtung 105 nicht nur Daten über die aktuell beziehbare Energie zur Verfügung gestellt, sondern auch Daten über die zukünftig bereitgestellte Energie. Beispielsweise können für die nächsten 2, 4, 8 oder 24 Stunden, die nächsten Tage, Wochen oder Monate Daten oder Vorhersagen über die angebotene Energie enthalten sein. Dadurch wird es erleichtert, dass die Steuereinrichtung 6 (vgl. 2) den Behandlungsvorgang 30 (vgl. 3) bzw. dessen Behandlungsschritte 31–34 zeitabhängig derart steuert, dass die von dem Energieverbraucher 4 benötigte elektrische Energie den gewünschten Mehrmalen oder den vorgegebenen Merkmalen genügt.
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2 zeigt einen stark schematischen Querschnitt durch ein als Gargerät 2 ausgebildetes Hausgerät 1. Der Behandlungsraum 3 ist als Garraum ausgebildet und wird über eine Tür 13 verschlossen. In 2 ist die Tür 13 teilweise geöffnet dargestellt. Zur gesteuerten automatischen Öffnung und/oder Schließung der Tür 13 dient hier ein Zylinder 18, der mit einem Kolben 19 verbunden ist, die als Öffnungseinrichtung 7 dienen. Durch Ausfahren des Kolbens 19 aus dem Zylinder 18 kann die Tür 13 teilweise und/oder ganz geöffnet werden. Möglich ist es auch, dass die Tür beispielsweise über einen Seilzug geöffnet wird. Ein automatisches Schließen kann über eine vorgespannte Feder erfolgen. Möglich sind auch andere motorische Antriebe, um ein automatisches Öffnen und/oder Schließen der Tür 13 zu bewirken.
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Neben der automatisch zu öffnenden und zu schließenden Tür 13 ist noch eine steuerbare Klappeneinrichtung 17 vorgesehen, die ebenfalls als Öffnungseinrichtung dient. Die steuerbare Klappeneinrichtung 17 kann durch die Steuereinrichtung 6 gezielt geöffnet und/oder wieder geschlossen werden.
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Die Steuereinrichtung 6 ist mit einer Eingabeeinrichtung 8 einer Speichereinrichtung 9 einer Sensoreinrichtung 10 und einer oder mehreren Heizquellen 14 verbunden, um den Behandlungsvorgang 30 entsprechend zu steuern.
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Die mit der Steuereinrichtung 6 verbundene Netzwerkverbindungseinrichtung 5 ist wiederum über eine Datenfernverbindung 107 mit einer in 2 nicht dargestellten Netzwerkeinrichtung 105 verbunden. Über die Datenfernverbindung 107 können Daten ausgetauscht werden. Dabei enthalten die Daten Informationen über wenigstens ein Merkmal der für den Behandlungsvorgang benötigten Energie.
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Wird beispielsweise ein Garvorgang durchgeführt, bei dem der Garraum 23 zunächst auf eine hohe Temperatur aufgeheizt wird, um ein darin sich befindendes Gargut beispielsweise anzubräunen, kann es erwünscht sein, den Garraum 23 nach dem Anbraten zu öffnen, um das Innere des Garraums 23 abzukühlen. Dazu kann die Steuereinrichtung 6 die Öffnungseinrichtungen 7 ansteuern, um sowohl die Tür 13 und auch die steuerbare Klappeneinrichtung 17 zu öffnen. Gleichzeitig können der Umluftventilator und die Gebläseeinrichtung 11 in Betrieb gesetzt werden, um heiße Luft aus den Garraum 23 abzuleiten und kühle Außenluft in den Garraum einzuführen.
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Ebenso ist es möglich, dass nach beendetem Garvorgang die Tür 13 und die steuerbare Klappeneinrichtung 17 geöffnet werden, um den Garraum 23 schnell abzukühlen und um ein Übergaren zu verhindern.
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3 zeigt den zeitlichen Ablauf eines Behandlungsvorgangs 30. Der Benutzer möchte beispielsweise den Behandlungsvorgang möglichst kostengünstig durchführen. Weiterhin gibt der Benutzer einen Endzeitpunkt 52 vor, zu dem das Gargut fertig gegart und passend temperiert sein soll. Dabei kann der Zeitraum von der Programmierung des Gargerätes 2 bis zum Endzeitpunkt 52 ein Vielfaches des für den eigentlichen Garvorgang benötigten Zeitraumes betragen.
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Die Steuereinrichtung 6 initiiert bei Bedarf oder in vorbestimmten Abständen oder vor jedem Behandlungsvorgang eine Datenverbindung zu einer Netzwerkeinrichtung 5 und fordert Daten über die derzeitig angebotene Energie und die Energie in der nahen Zukunft an.
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Gegebenenfalls gibt der Benutzer auch noch einen frühesten Startzeitpunkt 51 vor, vor dem der Behandlungsvorgang 30 nicht gestartet werden soll. Der mögliche Zeitraum 50 ergibt sich in diesem Fall als Zeitdifferenz zwischen dem vorgegebenen Endzeitpunkt 52 und dem frühesten Startzeitpunkt 51. Gegebenenfalls können innerhalb dieses Zeitraumes auch Zeiträume vorgegeben werden, innerhalb deren der Behandlungsvorgang nicht ablaufen soll.
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Anhand des vorgegebenen Merkmals 40 bzw. des Preises 41 der benötigten Energie über der Zeit steuert die Steuereinrichtung 6 das Gargerät 2 derart, dass ein geeigneter Zeitraum gefunden wird, zu dem die Energiekosten den vorgegebenen Schwellwert 45 und hier den vorgegebenen Maximalwert 46 unterschreiten. Dabei kann es vorkommen, dass die Energiekosten für einen kurzen und nicht ausreichenden Zeitraum unterhalb des vorgegebenen Schwellwerts 45 fallen. Dann ist es bevorzugt, dass der Behandlungsvorgang 30 noch nicht gestartet wird.
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Hier wird der Behandlungsvorgang erst beim Behandlungsbeginn 61 gestartet, wenn der Preis 41 unter den Schwellwert 45 gefallen ist und wenn zu erwarten ist, dass er für den überwiegenden Teil des Behandlungsvorgangs 30 unterhalb des Schwellwertes 45 verbleibt.
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Zum Behandlungsbeginn 61 wird ein erster Behandlungsschritt durchgeführt. Hier im Ausführungsbeispiel schließt sich an den ersten Behandlungsschritt 31 ein Öffnungsschritt 35 als Behandlungsschritt an. Sensorgesteuert oder nach einer gewissen Zeitspanne wird der nun geöffnete Behandlungsraum 3 durch die Öffnungseinrichtung automatisch wieder geschlossen und es schließt sich ein nächster Behandlungsschritt 32 an, in dem das zu behandelnde Gargut beispielsweise fertig gegart wird, sodass das Gargut am Ende des Behandlungsschrittes 32 beispielsweise verzehrfertig ist.
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Um ein Übergaren zu verhindern, erfolgt am Ende des Behandlungsschrittes 32 ein Öffnungsschritt 36, in welchem die Öffnungseinrichtung 7 aktiviert wird, um den Garraum wenigstens teilweise zu öffnen. Gleichzeitig kann beispielsweise die Gebläseeinrichtung 11 und/oder ein Umluftgebläse oder dergleichen aktiviert werden, um den Behandlungsraum möglichst schnell abzukühlen. Am Ende des Öffnungsschrittes 36 kann der Behandlungsraum wieder verschlossen werden. Möglich ist es, dass sich danach ein weiterer Behandlungsschritt 33 anschließt. Es kann das Behandlungsgut z. B. bei 30°C, 50°C oder 60°C warm gehalten werden. Der Behandlungsschritt 33 kann auch darin bestehen, die Temperatur im Garraum 23 auf einem niedrigen Niveau zu halten, um ein Austrocknen und/oder ein Weitergaren des Gargutes zu verhindern.
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Ein geeignetes Zeitintervall vor dem Endzeitpunkt 52 kann sich ein Behandlungsschritt 34 anschließen, der beispielsweise ein Aufheizen des Garraumes auf eine gewünschte Temperatur umfasst, um das Gargut auf Verzehrtemperatur zu bringen. Ein solches Aufheizen kann beispielsweise über eine Mikrowellenheizquelle erfolgen.
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Dadurch ist es möglich, dass das Gargerät 2 beispielsweise am Vorabend programmiert wird und die zu garende Speise am nächsten Mittag pünktlich um 12.00 Uhr fertig gegart und passend temperiert vorliegt. Gleichzeitig wird durch die Steuereinrichtung dafür gesorgt, dass die dazu benötigte Energie den vorgegebenen Merkmalen 40 entspricht. Durch das möglicherweise mehrfache Öffnen und Schließen der Tür des Gargerätes 2 und/oder einer steuerbaren Klappeneinrichtung oder dergleichen kann ein perfektes Garergebnis ermöglicht werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Hausgerät
- 2
- Gargerät
- 3
- Behandlungsraum
- 4
- Energieverbraucher
- 5
- Netzwerksverbindungseinrichtung
- 6
- Steuereinrichtung
- 7
- Öffnungseinrichtung
- 8
- Eingabeeinrichtung
- 9
- Speichereinrichtung
- 10
- Sensoreinrichtung
- 11
- Gebläseeinrichtung
- 12
- Bedieneinrichtung
- 13
- Tür
- 14
- Heizquelle
- 17
- steuerbare Klappeneinrichtung
- 18
- Zylinder
- 19
- Kolben
- 21
- Strömungskanal
- 23
- Garraum
- 30
- Behandlungsvorgang
- 31
- Behandlungsschritt
- 32
- Behandlungsschritt
- 33
- Behandlungsschritt
- 34
- Behandlungsschritt
- 35
- Öffnungsschritt
- 36
- Öffnungsschritt
- 40
- Merkmal
- 41
- Preis
- 45
- Schwellwert
- 46
- Maximalwert
- 50
- Zeitraum
- 51
- frühester Startzeitpunkt
- 52
- Endzeitpunkt
- 53
- Zeit
- 61
- Behandlungsbeginn
- 62
- Garende
- 105
- Netzwerkeinrichtung
- 106
- Energieversorger
- 107
- Datenfernverbindung