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Die Erfindung betrifft eine Verzurrösenanordnung mit mindestens einer Verzurröse, die an einer Tragstruktur eines Kraftfahrzeugs angebracht ist. Die Erfindung betrifft auch ein Kraftfahrzeug mit einer derartigen Verzurrösenanordnung.
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Aus der deutschen Patentschrift
DE 10 2005 050 242 B3 ist ein Innenausbauteil für ein Kraftfahrzeug bekannt, das mit einem vorderen Randabschnitt seines Umfangsrandes unmittelbar an einen Fahrgastraum angrenzend angeordnet ist und eine Hutablage bilden kann. Das Innenausbauteil weist einen Grundkörper auf, der aus Schaumstoff aus einem Weichschaum hergestellt ist. In den Grundkörper sind zumindest zwei Verstärkungseinsatzteile eingesetzt, die beispielsweise durch Umschäumen mit dem Weichschaum des Grundkörpers innerhalb des Grundkörpers angeordnet werden können. Die Verstärkungseinsatzteile sind aus einem Material hergestellt, das gegenüber dem Weichschaum des Grundkörpers härter ausgeführt ist. Die deutsche Patentschrift
DE 10 2004 023 396 B4 offenbart eine Vorrichtung zum Befestigen eines Verkleidungsteils an einem Rohbauteil eines Kraftfahrzeugs, wobei das Verkleidungsteil mit Hilfe eines Zurrelements in einem definierten Abstand zu dem Rohbauteil gehalten wird, wobei das Zurrelement eine Sollbruchstelle aufweist.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Verzurrösenanordnung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 im Hinblick auf die Herstellkosten und/oder die Sicherheitsanforderungen weiter zu verbessern.
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Die Aufgabe ist durch eine Verzurrösenanordnung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Unterhalb bedeutet in einer vertikalen Richtung näher zu einem Boden des Kraftfahrzeugs hin angeordnet. Diese vertikale Richtung wird auch als negative z-Richtung bezeichnet, wenn die positive z-Richtung in dem Kraftfahrzeug von unten nach oben bedeutet. Die Verzurrösenanordnung hat vorzugsweise mehrere Verzurrösen, die zur Befestigung eines Gepäcknetzes in dem Kraftfahrzeug dienen. Das Gepäcknetz wird vorzugsweise im Heckbereich des Kraftfahrzeugs, insbesondere auf einer Hutablage, befestigt. Die erfindungsgemäße Verzurrösenanordnung dient gemäß einem wesentlichen Aspekt der Erfindung dazu, eine exakte Ausrichtung der Verzurrösen sicherzustellen, um eine genormte Zugrichtungsvorgabe zu erfüllen. Durch das Aussteifungsmaterial wird insbesondere verhindert, dass sich die Verzurröse in Kombination mit einem daran befestigten und mit Gepäck gefüllten Gepäcknetz anders ausrichtet als gewünscht. Durch das Aussteifungsmaterial wird insbesondere verhindert, dass sich Gepäckteile, die in dem Gepäcknetz angeordnet sind, Teile des Gepäcknetzes oder die Verzurröse in das Grundmaterial des Innenverkleidungsteils hereingedrückt werden.
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Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Verzurrösenanordnung ist dadurch gekennzeichnet, dass das Aussteifungsmaterial aus einem Hartschaum gebildet ist. Bei dem Hartschaum handelt es sich zum Beispiel um einen Polystyrolschaum, insbesondere einen Polystyrolschaum mit der Kurzbezeichnung EPS-Schaum. Der Hartschaum hat vorzugsweise eine Dichte von 30 plus minus 10 Kilogramm pro Kubikmeter.
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Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Verzurrösenanordnung ist dadurch gekennzeichnet, dass das Grundmaterial des Innenverkleidungsteils aus einem Weichschaum gebildet ist. Das Grundmaterial des Innenverkleidungsteils dient vorzugsweise zur Dämmung von Geräuschen beziehungsweise Schwingungen eines Antriebsmotors, der unterhalb des Innenverkleidungsteils angeordnet ist. Bei dem Weichschaum handelt es sich zum Beispiel um einen Polyurethan-Schaum. Der Polyurethan-Schaum hat beispielsweise eine Dichte von 60 plus 10/minus 5 Kilogramm pro Kubikmeter.
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Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Verzurrösenanordnung ist dadurch gekennzeichnet, dass die Verzurröse an einem Adapterteil befestigt ist, das sich von der Verzurröse im Wesentlichen entgegengesetzt zu der genormten Zugrichtung der Verzurröse erstreckt. Über das Adapterteil wird eine Zugkraft an der Tragstruktur abgestützt, die bei der Benutzung der Verzurröse auf diese ausgebracht wird. Das Adapterteil muss sich nicht genau entgegengesetzt zu der genormten Zugrichtung erstrecken. Zumindest in einem Anbindungsbereich der Verzurröse an dem Adapterteil sollte sich das Adapterteil im Wesentlichen entgegengesetzt zu der genormten Zugrichtung der Verzurröse erstrecken.
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Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Verzurrösenanordnung ist dadurch gekennzeichnet, dass das Adapterteil mit einem von der Verzurröse abgewandten Ende an der Tragstruktur des Kraftfahrzeugs befestigt ist. Über das Adapterteil wird eine auf die Verzurröse aufgebrachte Zugkraft in die Tragstruktur des Kraftfahrzeugs eingeleitet.
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Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Verzurrösenanordnung ist dadurch gekennzeichnet, dass die Verzurrösenanordnung mindestens eine vordere und eine hintere Verzurröse, vorzugsweise zwei vordere und zwei hintere Verzurrösen, umfasst. Die Verzurrösen sind vorzugsweise im Heckbereich des Kraftfahrzeugs angeordnet.
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Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Verzurrösenanordnung ist dadurch gekennzeichnet, dass das Adapterteil für die vordere Verzurröse im Bereich einer Crash-Stütze an der Tragstruktur des Kraftfahrzeugs befestigt ist. Die Crash-Stütze erstreckt sich vorzugsweise in einer Fahrzeugquerrichtung. Mit Hilfe des Adapterteils kann die Verzurröse auf einfache Art und Weise im Bereich der Crash-Stütze an der Tragstruktur befestigt werden.
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Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Verzurrösenanordnung ist dadurch gekennzeichnet, dass die hintere Verzurröse an einem Montagerahmen für einen Befüllstutzen befestigt ist. Der Befüllstutzen dient zum Beispiel zum Befüllen eines Behälters mit einem Betriebsstoff des Kraftfahrzeugs, zum Beispiel mit Kühlmittel oder Öl.
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Die Erfindung betrifft auch ein Kraftfahrzeug mit einer vorab beschriebenen Verzurrösenanordnung.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in der unter Bezugnahme auf die Zeichnung verschiedene Ausführungsbeispiele im Einzelnen beschrieben sind. Es zeigen:
- 1 eine perspektivische Darstellung eines Heckbereichs eines Kraftfahrzeugs;
- 2 die Ansicht eines Schnitts entlang der Linie I-II in 1;
- 3 die Ansicht eines Schnitts entlang der Linie III-I in 1 und
- 4 eine perspektivische Darstellung einer in 3 im Schnitt dargestellten Verzurröse von oben.
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In 1 ist ein Heckbereich 1 eines Kraftfahrzeugs mit zwei Sitzen 3, 4 perspektivisch dargestellt. Bei den Sitzen 3, 4 handelt es sich um Rücksitze eines Sportwagens. Hinter den Rücksitzen 3, 4 ist eine Ablagefläche 5 vorgesehen, die auch als Hutablage bezeichnet wird. Hinter der Ablagefläche 5 sind zwei Befüllstutzen 8, 9 angeordnet. Die Befüllstutzen 8, 9 dienen zum Befüllen von darunter angeordneten Betriebsstoffbehältern.
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Das Kraftfahrzeug mit dem Heckbereich 1 umfasst eine Tragstruktur 10, an der insgesamt vier Verzurrösen 11 bis 14 angebracht sind. Die Verzurrösen 11 und 12 sind an einer vorderen Kante der Ablagefläche 5 angeordnet und werden daher auch als vordere Verzurrösen 11, 12 bezeichnet. Die Verzurrösen 13, 14 sind an einer Hinterkante der Ablagefläche 5 angeordnet und werden daher auch als hintere Verzurrösen 13, 14 bezeichnet. Die Verzurrösen 11 bis 14 dienen zur Befestigung eines Gepäcknetzes (nicht dargestellt) auf der Ablagefläche 5.
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In 2 ist die vordere Verzurröse 12 im Schnitt dargestellt. Bei dem Kraftfahrzeug, dessen Heckbereich in 1 dargestellt ist, handelt es sich um einen Sportwagen mit Heckmotor oder Mittelmotor. Dabei ist im Heckbereich ein Antriebsmotor des Kraftfahrzeugs angeordnet.
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Ein Motordeckel 18 begrenzt einen Motorraum des Kraftfahrzeugs nach oben. Oberhalb des Motordeckels 18 ist ein Innenverkleidungsteil 20 angeordnet, das zur Darstellung der Ablagefläche 5 mit einer Teppichverkleidung 21 überzogen ist. Das Innenverkleidungsteil 20 umfasst ein Grundmaterial 22, das zwischen dem Motordeckel 18 und der Teppichverkleidung 21 angeordnet ist. Das Grundmaterial 22 ist als Weichschaum 23 ausgeführt.
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Unterhalb der Verzurröse 12 ist ein Einlegeteil 25 angeordnet. Das Einlegeteil 25 ist aus einem Aussteifungsmaterial 24 gebildet. Bei dem Aussteifungsmaterial 24 handelt es sich um einen Hartschaum, der deutlich härter beziehungsweise steifer als der Weichschaum 23 ist, aus dem das Grundmaterial 22 des Innenverkleidungsteils 20 besteht.
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Durch einen Pfeil 27 ist eine genormte Zugrichtungsvorgabe für die Verzurröse 12 angedeutet. Die Verzurröse 12 ist mit Hilfe eines Befestigungsbandes und eines Adapterteils 28 an einer Crash-Stütze 29 des Kraftfahrzeugs befestigt. Die Crash-Stütze 29 ist Teil der Tragstruktur 10 des Kraftfahrzeugs.
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In 2 sieht man, dass sich das Befestigungsband beziehungsweise das Adapterteil 28 ausgehend von der Verzurröse 12 zunächst in einer Richtung erstreckt, die dem Pfeil 27 entgegengesetzt ist. Danach verläuft das Adapterteil 28 gekrümmt zu der Crash-Stütze 29 hin. Die Crash-Stütze 29 verläuft in Fahrzeugquerrichtung.
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In den 3 und 4 sieht man, dass das Innenverkleidungsteil 20 unterhalb der Verzurröse 14 ein Einlegeteil 35 aus einem Aussteifungsmaterial 34 umfasst. Bei dem Aussteifungsmaterial 34 handelt es sich um einen Hartschaum.
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Das Einlegeteil 35 ist, wie das Einlegeteil 25 bei der in 2 dargestellten Schnittansicht, von dem Weichschaum 23 umgeben beziehungsweise in den Weichschaum 23 eingebettet, aus dem das Grundmaterial 22 besteht. Das Grundmaterial 22 dient zwischen dem Motordeckel 18 und der Teppichverkleidung 21 dazu, unerwünschte Schwingungen und Geräusche des unter dem Motordeckel 18 angeordneten Motors zu dämpfen beziehungsweise zu reduzieren.
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Die Einlegeteile 25, 35 sind unterhalb der Verzurrösen 12 und 14 angeordnet. Dabei ist das Einlegeteil 25 in einem Anbindungsbereich der Verzurröse 12 auch hinter der vorderen Verzurröse 12 angeordnet. Analog ist das Einlegeteil 35 in einem Anbindungsbereich der Verzurröse 14 auch vor der hinteren Verzurröse 14 angeordnet.
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Die Begriffe vorne und hinten beziehungsweise vor und hinter beziehen sich auf eine Fahrzeuglängsrichtung, die auch als Fahrzeug-x-Achse oder Fahrzeug-x-Richtung bezeichnet wird. Die Begriffe oberhalb und unterhalb beziehen sich auf eine Fahrzeug-z-Richtung. Die Fahrzeug-Querrichtung wird auch als y-Richtung oder y-Achse bezeichnet.
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Die hintere Verzurröse 14 ist an einem Montagerahmen 40 für den Befüllstutzen 9 befestigt. Der Montagerahmen 40 weist ein Dach 42 auf, unter dem ein Bandmaterial 48 angeordnet ist, das zur Befestigung der Verzurröse 14 an dem Montagerahmen 40 dient.
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Durch einen Pfeil 47 ist in 3 eine genormte Zugrichtungsvorgabe für die hintere Verzurröse 14 angedeutet. Das Bandmaterial 48 ist an dem Montagerahmen 40 in einer Richtung geführt, die der genormten Zugrichtungsvorgabe 47 entgegengesetzt ist.