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Die Erfindung betrifft eine Dachanordnung mit einer Windabweiseranordnung und einem Verstellhebel für ein zumindest teilweise öffnungsfähiges Dachelement, wobei die Windabweiseranordnung ein sich im Wesentlichen in Fahrzeugquerrichtung erstreckendes Windabweiserelement und mindestens einen sich im Wesentlichen in Fahrzeuglängsrichtung erstreckenden Ausstellarm aufweist, der an einem ersten Ende mit dem Windabweiserelement gekoppelt ist und an einem dem Windabweiserelement abgewandten zweiten Ende mit dem Fahrzeugdach koppelbar ist.
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Derartige Dachanordnungen sind für mit einem Schiebedach oder Faltdach ausgestattete Fahrzeuge ausgebildet. Ein Schiebedachdeckel kann eine Dachöffnung entweder in einer Schließstellung des Schiebedachdeckels verschließen oder in weiteren Stellungen mindestens teilweise freigeben. Gleiches gilt für Faltdächer.
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Bedingt durch die Kinematik können für eine Steuerung einer derartigen Windabweiseranordnung durch den Schiebedachdeckel komplexe Steuerkurven an der Windabweiseranordnung erforderlich sein, um ein Absenken oder Aufstellen der Windabweiseranordnung zu erreichen. Dies kann zu einem relativ großen Bauraum für die Windabweiseranordnung führen. Des Weiteren kann ein ungünstiges optisches Erscheinungsbild der Windabweiseranordnung entstehen.
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Die
DE 20 2006 002 018 U1 beschreibt einen Windabweiser für eine mittels eines beweglichen Dachteils verschließbare und teilweise freigebbare Dachöffnung eines Fahrzeugs. Der Windabweiser umfasst ein Glied, das an seinem einen Ende schwenkbar an einem Ausstellelement gelagert ist, und einen verschiebbaren Ausstellschlitten, in welchem das anderen Ende des Glieds schwenkbar gelagert ist, wobei mittels Verschieben des Ausstellschlittens das Ausstellelement in eine zweite Stellung bei wenigstens teilweise geöffneter Dachöffnung verschwenkbar ist.
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Die
DE 101 37 789 B4 betrifft einen Windabweiser für ein öffnungsfähiges Fahrzeugdach mit einem Luftleitprofil, das mittels einer Lagereinrichtung zwischen einer abgesenkten Ruhestellung und einer ausgestellten Funktionsstellung verstellbar ist, wobei das Luftleitprofil in seiner Ruhestellung unter einem sich vor der Dachöffnung erstreckenden vorderen Dachteil angeordnet ist. Die Lagereinrichtung führt eine Längsverlagerung des Luftleitprofils beim Verstellen des Luftleitprofils zwischen seiner Funktionsstellung und seiner Ruhestellung aus.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Dachanordnung zu schaffen, die einen kleinen Bauraum erfordert und eine gute optische Wirkung hat.
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Diese Aufgabe wird gemäß einem ersten Aspekt durch eine Dachanordnung der eingangs genannten Art gelöst, die dadurch gekennzeichnet ist, dass der Verstellhebel im Wesentlichen in Fahrzeuglängsrichtung angeordnet ist und einen Betätigungsabschnitt aufweist zur Betätigung des Ausstellarms, wobei durch eine Betätigung des Ausstellarms ein Ausstellgrad des Windabweiserelements festlegbar ist. Der Verstellhebel ist an einem ersten Ende mit dem Schiebedachdeckel koppelbar, so dass der Verstellhebel relativ zu dem Schiebedachdeckel schwenkbar ist, und an einem zweiten Ende mit dem Fahrzeugdach koppelbar, so dass der Verstellhebel auch relativ zu dem Fahrzeugdach schwenkbar ist, und zudem ist der Verstellhebel in Fahrzeuglängsrichtung verschiebbar.
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Diese Aufgabe wird gemäß einem weiteren Aspekt durch eine Dachanordnung der eingangs genannten Art gelöst, die dadurch gekennzeichnet ist, dass der Verstellhebel im Wesentlichen in Fahrzeuglängsrichtung angeordnet ist und einen Betätigungsabschnitt aufweist zur Betätigung des Ausstellarms, wobei durch eine Betätigung des Ausstellarms ein Ausstellgrad des Windabweiserelements festlegbar ist. Auf einer in Bezug auf das Fahrzeugdach oberen Seite des Ausstellarms ist eine Steuerungskurve ausgebildet. Der Verstellhebel weist ein Betätigungselement auf, das mit der Steuerungskurve des Ausstellarms zusammenwirkt. Damit kann ein geringer Bauraum der Windabweiseranordnung bei verschiedenen Positionen des Schiebedachdeckels erreicht werden.
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Ein Vorteil einer derartigen Dachanordnung ist, dass die Steuerung der Windabweiseranordnung nicht direkt durch den Schiebedachdeckel, sondern über den Verstellhebel des öffnungsfähigen Dachelements erfolgen kann. Damit kann eine geringe Bauhöhe und damit ein geringer Bauraum der Windabweiseranordnung im Bereich des Fahrzeugdachs erreicht werden. Ein besonderer Vorteil ist, dass weniger „hintereinander geschaltete“ Elemente bei der Betätigung des Windabweiserelements beteiligt sind, denn jedes Element hat Toleranzen, die sich ungünstig addieren können. Zudem kann das öffnungsfähige Dachelement, insbesondere ein Schiebedachdeckel, bezüglich seiner Lage justiert werden, ohne dass dies Einfluss auf die Betätigung des Windabweisers hat.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform hat das Betätigungselement eine Oberfläche, die eine Gleitschicht aufweist. Die Gleitschicht weist ein Material auf, das PTFE umfasst. Damit kann eine besonders gute gleitende Kopplung zwischen dem Verstellhebel und dem Ausstellarm der Windabweiseranordnung erreicht werden.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen:
- 1 eine perspektivische Ansicht eines Fahrzeugdachs,
- 2 eine perspektivische Ansicht einer Windabweiseranordnung,
- 3 eine Seitenansicht der Windabweiseranordnung,
- 4 eine weitere Seitenansicht der Windabweiseranordnung,
- 5 eine weitere perspektivische Ansicht der Windabweiseranordnung, und
- 6 eine weitere perspektivische Ansicht der Windabweiseranordnung.
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Elemente gleicher Konstruktion oder Funktion sind figurenübergreifend mit den gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet.
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In 1 ist ein Kraftfahrzeug 10 dargestellt mit einem Fahrzeugdach 12, das mit einer Dachöffnung 14 versehen ist, die mittels eines verschiebbaren Schiebedachdeckels 16 wahlweise verschlossen oder zumindest teilweise freigebbar ist.
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Im vorderen Bereich der Dachöffnung 14 ist eine in Abhängigkeit vom Öffnungsgrad des Schiebedachdeckels 16 ausstellbare Windabweiseranordnung 18 angeordnet. Ein Schiebedachrahmen 20 weist zwei sich in Fahrzeuglängsrichtung erstreckende Seitenholme auf, an denen der Schiebedachdeckel 16 seitlich geführt ist.
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Die Windabweiseranordnung 18 umfasst vorzugsweise ein Netz 22. Die Windabweiseranordnung 18 umfasst weiter ein Windabweiserelement 24 und zwei Ausstellarme 26. Das Netz 22 ist zwischen dem Windabweiserelement 24 und dem Fahrzeugdach 12 eingespannt.
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Das Windabweiserelement 24 erstreckt sich im Bereich des vorderen Randes der Dachöffnung 14 in Fahrzeugquerrichtung. Das Windabweiserelement 24 ist vorzugsweise ein geschäumtes, gegossenes oder spritzgegossenes Kunststoffelement. Das Windabweiserelement 24 ist bezüglich der Längsmittelebene des Fahrzeugs spiegelsymmetrisch ausgebildet. Das Windabweiserelement 24 kann zusammen mit dem Netz 22 aus einer bei geschlossener Dachöffnung 14 abgesenkten Ruhestellung in eine bei teilweise geöffneter Dachöffnung 14 angehobene Betriebsstellung verschwenkt und so die Fahrzeuginsassen gegebenenfalls vor einem Luftzug geschützt werden.
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Die Ausstellarme 26 erstrecken sich im Wesentlichen in Fahrzeuglängsrichtung. Die Ausstellarme 26 sind jeweils an einem ersten Ende 28a mit den seitlichen Enden des Windabweiserelements 24 gekoppelt (6). Vorzugsweise sind die Ausstellarme 26 an dem ersten Ende 28a mit den seitlichen Enden des Windabweiserelements 24 mittels einer Schraubverbindung gekoppelt. An einem dem Windabweiserelement 24 abgewandten zweiten Ende 28b sind die Ausstellarme 26 jeweils schwenkbar an dem Fahrzeugdach 12 angelenkt. Die Ausstellarme 26 haben vorzugsweise ein im Wesentlichen rechteckförmiges Profil. Die in Bezug auf das Kraftfahrzeug 10 obere Seite der Ausstellarme 26 weist jeweils eine - gegebenenfalls lineare - Steuerungskurve 30 auf. Diese wird im einfachsten Fall durch die Oberseite der Ausstellarme 26 gebildet.
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Die 2 bis 6 zeigen die Windabweiseranordnung 18 jeweils mit einem der Ausstellarme 26. Es versteht sich, dass die Windabweiseranordnung 18 im Wesentlichen spiegelsymmetrisch ausgebildet ist, und die weitere Beschreibung in entsprechender Weise sowohl auf die rechte als auch die linke Seite des Kraftfahrzeugs 10 und der Windabweiseranordnung 18 anzuwenden ist.
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Die Windabweiseranordnung 18 hat einen Stützarm 32. Der Stützarm 32 ist im Wesentlichen in Fahrzeuglängsrichtung angeordnet. Der Stützarm 32 hat ein erstes Ende 34a und ein zweites Ende 34b. Das erste Ende 34a des Stützarms 32 ist an dem Ausstellarm 26 schwenkbar gelagert. Das zweite Ende 34b des Stützarms 32 ist mit dem Fahrzeugdach 12 gekoppelt, derart, dass der Stützarm 32 relativ zu dem Fahrzeugdach 12 schwenkbar ist. Des Weiteren hat der Stützarm 32 einen Kopplungsabschnitt 35. Der Kopplungsabschnitt 35 ist zwischen den Enden 34a, 34b des Stützarms 32 angeordnet. Die Funktion des Kopplungsabschnitts 35 wird in einem der folgenden Abschnitte erläutert.
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Der Ausstellarm 26 ist nahe seines zweiten Endes 28b mit einem Gleit-Schwenk-Lager 36 gekoppelt. Mittels des Gleit-Schwenk-Lagers 36 ist der Ausstellarm 26 mit dem Fahrzeugdach 12 gekoppelt. Das Gleit-Schwenk-Lager 36 ist gegenüber dem Fahrzeugdach 12 im Wesentlichen in Fahrzeuglängsrichtung verschiebbar.
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Die Windabweiseranordnung 18 hat eine Zugfeder 38. Die Zugfeder 38 ist fest mit dem Fahrzeugdach 12 gekoppelt. Des Weiteren ist die Zugfeder 38 mit dem zwischen dem ersten Ende 34a des Stützarms 32 und dem zweiten Ende 34b des Stützarms 32 angeordneten Kopplungsabschnitt 35 gekoppelt.
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Die Windabweiseranordnung 18 hat weiterhin einen Verstellhebel 40, der im Wesentlichen in Fahrzeuglängsrichtung angeordnet ist. Der Verstellhebel 40 hat ein erstes Ende 42a und ein zweites Ende 42b. An dem ersten Ende 42a des Verstellhebels 40 ist dieser mit dem Schiebedachdeckel 16 gekoppelt. An dem zweiten Ende 42b des Verstellhebels 40 ist dieser mit dem Fahrzeugdach 12 gekoppelt. Der Verstellhebel 40 ist an seinem zweiten Ende 42b mittels eines Scharniers schwenkbar an dem Fahrzeugdach 12 gelagert. Der Verstellhebel 40 ist in Fahrzeuglängsrichtung derart verschiebbar, dass durch ein Zusammenwirken des Verstellhebels 40 mit dem Ausstellarm 26 ein Ausstellgrad des Windabweiserelements 24 festgelegt werden kann.
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Der Schiebedachdeckel 16 ist über eine Deckellasche 46 auf einem Deckelträger 44 gelagert. Die Deckellasche 46 ist über ein Lager 48 fest mit dem Deckelträger 44 gekoppelt.
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Wie insbesondere in den 4 und 6 zu sehen ist, hat der Verstellhebel 40 ein Betätigungselement 50. Das Betätigungselement 50 wirkt mit der Steuerungskurve 30 des Ausstellarms 26 zusammen. Mittels des Betätigungselements 50 wirkt der Verstellhebel 40 direkt mit dem Ausstellarm 26 zusammen, so dass über die jeweilige Stellung des Verstellhebels 40 ein Ausstellgrad des Windabweiserelements 24 festgelegt werden kann.
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Auf einer Oberfläche des Betätigungselements 50 ist eine Gleitschicht 52 angeordnet. Die Gleitschicht 52 weist vorzugsweise ein Material auf, das PTFE umfasst. Durch die Ausbildung der Gleitschicht 52 mit PTFE ist eine sehr gute gleitende Kopplung zwischen dem Verstellhebel 40 und der Steuerungskurve 30 des Ausstellarms 26 der Windabweiseranordnung 18 erreichbar. In Abwandlungen dieser Ausführung kann eine Gleitkappe oder eine Umspritzung mit einem gleitmodifizierten Kunststoff vorgesehen werden.
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An dem Ausstellarm 26 ist nahe seinem zweiten Ende 28b eine Klappe 54 angeordnet. Vorzugsweise ist die Klappe 54 mittels eines Filmscharniers an dem Ausstellarm 26 angelenkt. Besonders günstig ist es, wenn die Klappe federbelastet ist, damit sie in geschlossenem Zustand des Ausstellarms 26 bündig anliegt. In einer angehobenen Betriebsstellung des Windabweiserelements 24 kann erreicht werden, dass die Klappe 54 die Zugfeder 38 teilweise verdeckt. Dies kann zu einem guten optischen Eindruck der Windabweiseranordnung 18 beitragen. Mittels der Ausstellarme 26, der Stützarme 32 und der Zugfedern 38 wird das Windabweiserelement 24 in eingebauten Zustand der Windabweiseranordnung 18 in Ausstellrichtung vorgespannt. Dazu wirken die Zugfedern 38 an den Kopplungsabschnitten 35 derart auf die Stützarme 35 ein, dass die Stützarme 32 eine Kraft auf die Ausstellarme 26 ausüben, so dass bei zumindest teilweise geöffneter Dachöffnung 14 das Windabweiserelement 24 in eine angehobene Betriebsstellung verschwenkt wird. Die Gleit-Schwenk-Lager 36 ermöglichen dabei eine Ausgleichsbewegung der Ausstellarme 26 gegenüber dem Fahrzeugdach 12 im Wesentlichen in Fahrzeuglängsrichtung.
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Beim Schließen der Dachöffnung 14 mittels des Schiebedachdeckels 16 fahren die an der Unterseite des Verstellhebel 40 angeordneten Betätigungselemente 50 der Verstellhebel 40 auf die Steuerungskurven 30 der Ausstellarme 26 auf, so dass die Ausstellarme 26 zusammen mit dem Windabweiserelement 24 niedergedrückt werden. Das Windabweiserelement 24 wird zusammen mit dem Netz 22 beim Schließen des Schiebedachdeckels 16 unter das Niveau der Dachhaut in die abgesenkte Ruhestellung verschwenkt und bei geschlossener Dachöffnung 14 von dem Schiebedachdeckel 16 überdeckt.
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Generell besteht der Vorteil der beschriebenen Windabweiseranordnung 18 darin, dass die Bewegung der Windabweiseranordnung 18 nicht direkt durch den Schiebedachdeckel 16 erfolgt, sondern über die Verstellhebel 40 und die an diesen angeordneten Betätigungselemente 50 erfolgen kann. Damit kann die Steuerungskurve 30 der Ausstellarme 26 im Wesentlichen linear ausgebildet sein. Damit kann eine geringe Bauhöhe und ein geringer Bauraum der Windabweiseranordnung 18 im Bereich des Fahrzeugdachs 12 erreicht werden. Des Weiteren kann eine sehr ansprechende Optik der Ausstellarme 26 und damit der Windabweiseranordnung 18 erreicht werden.
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Die Erfindung ist nicht auf die angegebenen Ausführungsbeispiele beschränkt. Insbesondere ist es möglich, die Merkmale der verschiedenen Ausführungsbeispiele miteinander zu kombinieren, so dass auch entsprechend abgewandelte Anordnungen von der Erfindung umfasst sind.