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Die Erfindung betrifft eine Kraftfahrzeuggruppe sowie ein Verfahren zu deren Herstellung, welche aus einer Fahrzeugscheibe, insbesondere einer Windschutzscheibe, und einem Bauteil, insbesondere einem Wasserkasten, besteht, und einen Rahmen mit einem Rahmenprofil umfasst, der die Fahrzeugscheibe umlaufend umgibt.
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Aus der
DE 600 18 608 T2 ist eine Anordnung zum Verbinden einer fest eingebauten Fahrzeugscheibe, insbesondere Windschutzscheibe, mit einem an einer Kante der Fahrzeugscheibe angrenzenden Bauteil, insbesondere einem Wasserkasten, bekannt. An der Fahrzeugscheibe ist ein durch Umspritzen hergestellter Rahmen mit einem Rahmenprofil vorgesehen, welches einerseits eine zur Karosserie weisende Dichtlippe und andererseits einen Befestigungsabschnitt umfasst, an welchem das Bauteil, insbesondere der Wasserkasten, lösbar befestigt ist. Hierfür weisen das Rahmenprofil, also die Umspritzung, sowie das Bauteil komplementäre Befestigungselemente auf, die ineinander greifen können und miteinander lösbar verbunden sind. Insbesondere ist eine Clipsanordnung vorgesehen.
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Diese Anordnung weist den Nachteil auf, dass die Herstellung des Rahmenprofils aufwändig ist. Darüber hinaus ist eine Montage zwischen dem Wasserkasten und der Umspritzung erforderlich. Ergänzend weist diese Anordnung den Nachteil auf, dass bei auftretenden Toleranzen eine Montage des Wasserkastens an der Umspritzung der Fahrzeugscheibe erheblich erschwert ist.
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Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Kraftfahrzeugbaugruppe sowie ein Verfahren zu deren Herstellung vorzuschlagen, welche in einfacher Weise in eine Karosserie einsetzbar ist sowie trotz auftretender Toleranzen von zumindest der Fahrzeugscheibe eine einfache und sichere Anbindung des Bauteils zur Fahrzeugscheibe ermöglicht sowie die Montagezeit der Fahrzeugbaugruppe reduziert.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Kraftfahrzeugbaugruppe gemäß den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Bei dieser Kraftfahrzeugbaugruppe sind die Fahrzeugscheibe, die mit einem Randbereich dem Bauteil zugeordnet ist, und das Bauteil, welches mit einem Randabschnitt der Fahrzeugscheibe zugeordnet ist, durch einen gemeinsamen Verbindungsabschnitt miteinander verbunden. Der Verbindungsabschnitt ist durch Umspritzen hergestellt. Diese Ausgestaltung weist den Vorteil auf, dass sowohl die Maßgenauigkeiten und/oder Toleranzen im Randabschnitt der Fahrzeugscheibe als auch im Randbereich des Bauteils, insbesondere des Wasserkastens, durch den mittels Umspritzen hergestellten Verbindungsabschnitt aufgenommen werden, so dass dieser einen Toleranzausgleich schafft, ohne dass eine Beeinträchtigung in der gesamten Fahrzeugbaugruppe gegeben ist. Darüber hinaus weist diese Anordnung den Vorteil auf, dass ein Montagevorgang entfällt, bei welchem das Bauteil mit dem Rahmenprofil der Fahrzeugscheibe durch eine lösbare Klemmverbindung zu verbinden ist. Darüber hinaus wird eine Vereinfachung in der Logistik ermöglicht, da die Kraftfahrzeugbaugruppe, bestehend aus der Fahrzeugscheibe und dem Bauteil, als eine Einheit für die Montage in einer Karosserie einer Fertigungslinie zugeführt werden kann.
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Des Weiteren greift der zwischen der Fensterscheibe und dem Bauteil angeordnete Verbindungsabschnitt unmittelbar an den Randbereich des Bauteils und an einem Rahmenprofil des die Fensterscheibe umlaufenden Rahmens an. Dadurch kann für die Fahrzeugscheibe die bisherige Umspritzung beibehalten und durch eine zusätzliche Umspritzung zur Herstellung des Verbindungsabschnitts die Kraftfahrzeugbaugruppe hergestellt werden.
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Eine weitere bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass der Verbindungsabschnitt durch einen Abschnitt des Rahmenprofils gebildet ist, der sich zwischen dem Randabschnitt der Fahrzeugscheibe und dem Randbereich des Bauteils erstreckt, die einander zugeordnet sind. Diese Ausgestaltung weist den Vorteil auf, dass bei der Herstellung des Rahmenprofils für die Fahrzeugscheibe, welches diese vollständig umgibt, gleichzeitig auch der Verbindungsabschnitt zum Bauteil hergestellt ist, wodurch eine Materialreduzierung und eine Reduzierung in den Arbeitsschritten zur Herstellung der Kraftfahrzeugbaugruppe erzielt werden.
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Gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung wird der Verbindungsabschnitt durch ein einkomponentiges Kunststoffmaterial hergestellt. Sofern an der Fahrzeugscheibe ein Rahmenprofil bereits ein Rahmenprofil angespritzt ist, wird die Auswahl des einkomponentigen Kunststoffs an dieses Material angepasst. Alternativ kann das Rahmenprofil der Fahrzeugscheibe aus einem einkomponentigen Kunststoffmaterial hergestellt sein und gleichzeitig an dem der Fahrzeugscheibe zugeordneten Randbereich des Bauteils angreifen.
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Alternativ kann zur Herstellung des Verbindungsabschnitts ein zweioder mehrkomponentiges Kunststoffmaterial eingesetzt werden.
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Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird des Weiteren gemäß einer ersten erfindungsgemäßen Ausführungsform durch ein Verfahren zur Herstellung einer Kraftfahrzeugbaugruppe, bestehend aus einer Fahrzeugscheibe, insbesondere Windschutzscheibe, und einem Bauteil, insbesondere Wasserkasten, gemäß den Merkmalen des Anspruchs... gelöst. Bei diesem Verfahren ist vorgesehen, dass die Fahrzeugscheibe und das Bauteil in ein Spritzgusswerkzeug eingelegt werden und anschließend das Spritzgusswerkzeug geschlossen wird und das Rahmenprofil des die Fahrzeugscheibe umgebenden Rahmens durch Umspritzen als Pressformteil hergestellt wird und dass ein Randbereich des Bauteils, welcher einem Randabschnitt der Fahrzeugscheibe zugeordnet ist und der dem Bauteil zugeordnete Randabschnitt der Fahrzeugscheibe umspritzt und mit einem Verbindungsabschnitt miteinander verbunden werden. Diese erste erfindungsgemäße Ausführungsform greift darauf zurück, dass sowohl die Fahrzeugscheibe als auch das Bauteil, insbesondere der Wasserkasten, jeweils getrennt hergestellt und in das Spritzgussteil zur Herstellung des Rahmenprofils durch Umspritzen eingelegt werden. Dabei werden durch den Verbindungsabschnitt sowohl das Bauteil als auch die Fahrzeugscheibe einander zugeordnet und unlösbar miteinander verbunden. Eine zusätzliche Montage oder Anbindung des Bauteils mittels Befestigungsmittel an dem Rahmen der Fahrzeugscheibe ist nicht erforderlich.
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Eine bevorzugte Ausführungsform des Verfahrens sieht vor, dass ein einkomponentiges Kunststoffmaterial eingespritzt und der Verbindungsabschnitt hergestellt wird. Diese Ausführungsform ermöglicht, dass das Rahmenprofil in der bisherigen Weise an die Fahrzeugscheibe angespritzt wird und die Fahrzeugscheibe mit bereits angespritztem Rahmenprofil in das Spritzgusswerkzeug zur Herstellung des Verbindungsabschnitts eingelegt werden kann. Ebenso kann die Fahrzeugscheibe ohne bereits angespritztem Rahmenprofil in das Spritzgusswerkzeug eingelegt werden, wobei dann zunächst das Rahmenprofil an die Fahrzeugscheibe angespritzt sowie anschließend das einkomponentige Kunststoffmaterial zur Herstellung des Verbindungsabschnitts zwischen den Randabschnitt der Fensterscheibe und dem Randbereich des Bauteils hergestellt wird, der dem Randbereich der Fahrzeugscheibe zugeordnet ist.
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Eine weitere alternative Ausführungsform des Verfahrens sieht vor, dass der Verbindungsabschnitt als ein Teil des Rahmenprofils hergestellt sowie ein gemeinsamer Abschnitt des Rahmenprofils zwischen dem Randbereich der Fahrzeugscheibe und dem Randabschnitt des Bauteils angespritzt wird. Dabei kann gleichzeitig bei der Herstellung des Rahmens für die Fahrzeugscheibe auch eine Anbindung des Bauteils erfolgen, wodurch Material und Prozesszeit eingespart werden.
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Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird des Weiteren durch ein alternatives Verfahren gelöst, bei dem die Fahrzeugscheibe in ein Spritzgusswerkzeug eingelegt und anschließend das Spritzgusswerkzeug geschlossen wird und bei dem darauffolgend ein Spritzgussvorgang mit einem zwei- oder mehrkomponentiges Kunststoffmaterial gestartet wird, wobei das Kunststoffmaterial aus einer Hartkomponente und zumindest einer Weichkomponente besteht und die Weichkomponente gegenüber der Hartkomponente eine geringere Formfestigkeit aufweist. Zunächst wird die Hartkomponente eingespritzt und das Bauteil hergestellt und anschließend ein Randbereich des Bauteils, welcher einem Randabschnitt der Fahrzeugscheibe zugeordnet ist, sowie der dem Bauteil zugeordnete Randabschnitt der Fahrzeugscheibe mit zumindest einer Weichkomponente umspritzt, so dass diese mit einem gemeinsamen Verbindungsabschnitt miteinander verbunden werden. Dieses alternative Verfahren weist den Vorteil auf, dass das Bauteil, insbesondere der Wasserkasten, in einem ersten Spritzvorgang hergestellt und anschließend in zumindest einem zweiten Spritzgussvorgang die zumindest eine Weichkomponente eingespritzt wird, um das Bauteil und die Fahrzeugscheibe miteinander zu verbinden. Der Rahmen für die Fahrzeugscheibe kann in einem getrennten Arbeitsgang angespritzt werden, das heißt, dass eine Fahrzeugscheibe mit bereits angespritztem Rahmen in das Spritzgusswerkzeug eingelegt wird. Alternativ kann vor oder nach der Herstellung des Bauteils durch Einspritzen einer Hartkomponente auch das Rahmenprofil des die Fahrzeugscheibe umlaufenden Rahmens durch An- oder Umspritzen des Randabschnitts der Fahrzeugscheibe hergestellt werden. Durch dieses Verfahren können wiederum Toleranzen im Randabschnitt der Fahrzeugscheibe ausgeglichen werden. Des Weiteren kann bei dieser Herstellung eine Erhöhung der Produktivität gegeben sein.
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Die Erfindung sowie weitere vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen derselben werden im Folgenden anhand der in den Zeichnungen dargestellten Beispiele näher beschrieben und erläutert. Die der Beschreibung und den Zeichnungen zu entnehmenden Merkmale können einzeln für sich oder zu mehreren in beliebiger Kombination erfindungsgemäß angewandt werden. Es zeigt:
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1 eine schematische Schnittansicht eines Übergangsbereichs von einer Fahrzeugscheibe eines Kraftfahrzeuges zu einem Wasserkasten, wobei die Fahrzeugscheibe an einer Karosserie befestigt ist.
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In 1 ist eine Kraftfahrzeugbaugruppe 11 in einer Schnittansicht dargestellt, welche eine Fahrzeugscheibe 12 und ein Bauteil 14 sowie einen Rahmen 16 umfasst, der ein Rahmenprofil 17 aufweist, welches umlaufend die Fahrzeugscheibe 12 umgibt. Das Rahmenprofil 17 greift einerseits an einem Randabschnitt 19 der Fahrzeugscheibe 12 und andererseits an einem Randbereich 21 des Bauteils 14 an. Ein Verbindungsabschnitt 20, der durch Umspritzen hergestellt ist, ist bei diesem Ausführungsbeispiel durch einen Abschnitt des Rahmenprofils 17 ausgebildet.
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Die Fahrzeugscheibe 12 ist im Ausführungsbeispiel als Windschutzscheibe ausgebildet und in bekannter Weise durch einen Klebestrang 23 mit einer nur schematisch dargestellten Karosserie 24 eines Fahrzeuges verklebt.
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Das Bauteil 14 ist als Wasserkasten ausgebildet und weist beispielsweise eine Durchbrechung 28 auf, durch welche sich eine Schwenkachse 27 eines nicht näher dargestellten Scheibenwischers nach außen erstreckt. Der Fahrzeugscheibe 12 gegenüberliegend weist das Bauteil 14 eine Hohlkammerprofildichtung 30 auf, die an der Innenseite der Motorhaube 31 anliegt und verhindert, dass das Wasser von der Fahrzeugscheibe 12 über das Bauteil 14 in den Motorraum gelangt. Durch diese Hohlkammerprofildichtung 30 wird eine Abdichtung zwischen dem Bauteil 14 und der Motorhaube 31 geschaffen. Diese Profildichtung 30 kann auf einen Randbereich des Bauteils 14 aufgesteckt sein oder gleichzeitig bei der Herstellung des Rahmenprofils 17 ebenso an das Bauteil 14 angespritzt und ausgebildet werden.
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Der Rahmen 16 ist gemäß der Ausführungsform in 1 aus einer Weichkomponente oder Hartkomponente als Pressformteil durch Umspritzen hergestellt. Im Bereich der Unterkante 26 der Fahrzeugscheibe 12 dient der Rahmen 16 zusätzlich als Befestigungsmittel für das Bauteil 14 und im übrigen Bereich, in welchem dieses Rahmenprofil 17 die Fahrzeugscheibe umgibt, als Dichtung zur Karosserie.
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Das Rahmenprofil 17 des Rahmens 16 kann alternativ auch als zweikomponentiges Profilteil ausgebildet sein, wobei die vorgenannten Funktionen beibehalten bleiben. Beispielsweise ist eine Hartkomponente vorgesehen, welche als Kern getrennt von dem Bauteil 14 und der Fahrzeugscheibe 12 angeordnet ist und von einer Weichkomponente umgeben wird, damit der Randbereich 21 des Bauteils 14 und der Randabschnitt 19 der Fahrzeugscheibe 12 fest miteinander verbunden sind. Alternativ kann die Hartkomponente sowohl an dem Randbereich 21 des Bauteils 14 als auch an dem Randabschnitt 19 der Fahrzeugscheibe 12 angreifen und durch eine Weichkomponente umgeben sein, zumindest an einem die Fahrzeugscheibe 12 und dem Bauteil 14 angrenzenden Bereich, um eine abdichtende Anordnung zu erzielen.
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Des Weiteren kann die Hartkomponente alternativ nur an der Fahrzeugscheibe 12 oder nur an dem Bauteil 14 und die Weichkomponente an der Hartkomponente sowie dem Teil angreifen, an dem die Hartkomponente nicht angreift. Ebenso kann die Weichkomponente die Hartkomponente teilweise oder vollständig umgeben und sowohl im Randabschnitt 19 der Fahrzeugscheibe 12 als auch am Randbereich 21 des Bauteils 14 angreifen und dieses zumindest teilweise umgeben.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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