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Die Erfindung betrifft einen Schleuderdüngerstreuer gemäß des Oberbegriffes des Patentanspruches 1.
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Ein derartiger Schleuderdüngerstreuer ist in
DE 10 2006 041 083 A1 beschrieben. Gemäß des Ausführungsbeispiels nach
7 wird über eine durch die als Hohlwelle ausgebildete Antriebswelle für die jeweilige Schleuderscheibe geführte Verstellwelle, die mittels einer schraubenlinienförmigen Verzahnung eines Verschiebemittels gegenüber der Hohlwelle verdrehbar ist, eine Verstellung der Wurfschaufeln auf der Schleuderscheibe vorgenommen.
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Bei derartigen Schleuderdüngerstreuern wird der sich in dem Vorratsbehälter befindliche Dünger über einstellbare Dosierorgane den rotierend angetriebenen Wurfschaufeln der Schleuderscheibe in einstellbaren Mengen zugeleitet.
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Um bei derartigen Schleuderstreuern feststellen zu können, welche tatsächliche Menge Dünger aktuell ausgebracht wird, ist es durch die
EP 063 690 B1 bekannt, den Antriebselementen eine Messeinrichtung zur Ermittlung des Antriebsdrehmomentes zuzuordnen. Diese Messeinrichtung ist sich drehenden Antriebsteilen zugeordnet. Dies ist eine aufwändige Anordnung der Messeinrichtung.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine einfach aufgebaute Messeinrichtung zur Messung einer Größe für das Antriebsdrehmoment, aus welcher der aktuell ausgebrachte Massenstrom ermittelbar ist, vorzuschlagen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass der Stellwelle und/oder der Stelleinrichtung ein Sensor zur Messung des auf die zumindest eine Wurfschaufel einwirkenden Drehmomentes und/oder Kraft, welche durch den von der zumindest einen Wurfschaufel abgeworfenen Düngermassenstrom hervorgerufen wird.
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Infolge dieser Maßnahme ist die Messeinrichtung im Bereich des Antriebstranges sich nicht drehender Bauteile des Antriebes zugeordnet. Hierdurch kann die Messeinrichtung einfach aufgebaut sein.
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Eine besonders vorteilhafte Anordnung des Sensors der Messeinrichtung ergibt sich dadurch, dass der Sensor zwischen der Stellwelle und der Stelleinrichtung angeordnet ist. Hierdurch ist der Sensor an einer Schnittstelle zwischen der rotierenden Stellenwelle und der stillstehenden Stelleinrichtung, also an einer stillstehenden Stelle angeordnet.
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Eine besonders vorteilhafte und leicht zugängliche Anordnung des Sensors lässt sich dadurch erreichen, dass der Sensor zwischen dem Ende der Stellwelle und der Stelleinrichtung angeordnet ist.
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Als besonders geeignet hat sich die Anordnung des Sensors zwischen dem Ende der Stellwelle und der Stelleinrichtung ein Drehlagerelement gezeigt, wobei der Sensor zwischen dem Drehlagerelement und der Stelleinrichtung angeordnet ist.
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Bei einem Schleuderstreuer, der einen Vorratsbehälter und ein von einen motorischen Stellelement einstellbares Dosierorgan aufweist, welches den auszubringenden Dünger in einstellbarer Weise der Schleuderscheibe zuführt, ist vorgesehen, dass der Sensor mit einem Bordrechner verbunden ist, dass das motorische Stellelement des Dosierorgan von dem Bordrechner aufgrund eines im dem Speicher des Bordrechner abgelegten Programmes unter Berücksichtigung der vom Sensor an den Bordrechner übermittelten Messdaten ansteuerbar und das Dosierorgan einstellbar ist.
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Hierdurch wird sichergestellt, dass aufgrund der von den Sensor ermittelten Messdaten in Verbindung mit einem Bordcomputer die gewünschte Ausbringmenge an dem Dosierorgan eingestellt und somit ausgebracht wird.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung sind der Beispielsbeschreibung zu entnehmen. Hierbei zeigen
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1 einen Schleuderdüngerstreuer in der Ansicht von hinten und in Prinzipdarstellung,
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2 die in Fahrtrichtung gesehen linke Schleuderscheibe mit Antriebseinrichtung in perspektivischer Darstellung und größerem Maßstab,
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3 die in Fahrtrichtung gesehen linke Schleuderscheibe mit Antriebseinrichtung in Seitenansicht,
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4 die Schleuderscheibe mit Antriebseinrichtung gemäß 2 und 3 im Teilschnitt in der Ansicht IV-IV,
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5 die Schleuderscheibe mit Antriebseinrichtung gemäß 2 und 3 im Schnitt in der Ansicht IV-IV und größerem Maßstab,
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6 die Verstelleinrichtung in der Antriebseinrichtung im Schnitt VI-VI und
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7 die Verstelleinrichtung in der Antriebseinrichtung im Schnitt VII-VII.
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Der Schleuderdüngerstreuer weist einen Rahmen 1 und einen Vorratsbehälter 2 auf. Auf der Vorderseite des Rahmens 1 sind in bekannter und daher nicht näher dargestellter Weise Dreipunktkupplungselemente zum Anbau an einen Schlepperkraftheber angeordnet. Der Vorratsbehälter 2 weist in seinem unteren Bereich die durch das dachförmige Mittelteil 3 voneinander getrennten Auslauftrichter 4 auf. Die Auslauftrichter 4 sind jeweils durch ein Dosierorgan 5 abgeschlossen. Unterhalb der Dosierorgane 5 ist jeweils eine rotierend angetriebene Schleuderscheibe 6 angeordnet. Die Dosierorgane 5 leiten das sich im Vorratsbehälter 2 befindliche zu verteilende Material in einstellbaren Mengen den Schleuderscheiben 6 zu. Auf den Schleuderscheiben 6 sind Wurfschaufeln 7 und 8 angeordnet, welche das ihnen zugeleitete Material in Bereitverteilung auf der Bodenoberfläche verteilen.
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Jede Schleuderscheibe 6 ist über eine an der Antriebswelle 9 drehfest befestigte Nabe 10 ebenfalls drehfest und antriebsschlüssig mit der Antriebswelle 9 verbunden. Die Antriebswelle 9 ist in einem Gehäuse 11 gelagert und wird im Ausführungsbeispiel über einen Kegelradtrieb 12 von einer nicht dargestellten Kraftquelle, beispielsweise über eine Gelenkswelle von dem den Schleuderdüngerstreuer tragenden Ackerschlepper in bekannter Weise angetrieben.
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Auf der Schleuderscheibe 6 sind die äußeren Teile 7’, 8’ der Wurfschaufeln 7 und 8 mittels der als Schrauben oder Nieten ausgebildeten Befestigungsmittel befestigt. Die inneren Teile 7’’, 8’’ der Wurfschaufeln 7, 8 sind mittels geeigneter Verbindungsmittel 14 an einem als Hülse 15 ausgebildeten Übertragungselement befestigt.
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Die Antriebswelle 9 ist als Hohlwelle ausgebildet. Durch die Hohlwelle 9 ist die um ihre Längsachse 16 gegenüber der Hohlwelle 9 verdrehbare Verstellwelle 17, der eine Verstelleinrichtung 18 zugeordnet ist, geführt. Das obere Ende der Verstellwelle 17 ist formschlüssig mit der Hülse 15 verbunden.
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Am unteren Ende der Verstellwelle 17 ist eine Außenverzahnung 20 angeordnet. Auf die Außenverzahnung 20 der Verstellwelle 17 ist die eine Innenverzahnung 21 aufweisende Verschiebehülse 22 aufgeschoben. Im unteren Bereich der Wand 23 der Hohlwelle 9 sind schräg verlaufende Aussparungen 24 angeordnet, in welche Ansätze 25 der Verschiebehülse 22 eingreifen.
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Unterhalb der Verstellwelle 17 und der Verschiebehülse 22 ist eine verschiebbar angeordnete Verstellhülse 26 angeordnet. Im unteren Bereich der Verstellhülse 26 ist eine schräg verlaufende Aussparung 27 angeordnet. In den unteren Bereich der Verstellhülse 26 gereift ein um eine aufrechte Achse verdrehbarer angeordneter Verstellkörper 28 ein. Der Verstellkörper 28 ist aus dem Gehäuse 11 herausgeführt und mit einem Verstellhebel 29 der Verstelleinrichtung 18 verbunden. Dem Verstellhebel 29 ist ein motorisches Stellelement 30 zugeordnet. Der Verstellkörper 28 weist einen als Querbolzen 31 ausgebildeten Ansatz auf, der in die schräg nach oben verlaufende Aussparung 26 in der Verstellhülse 26 eingreift.
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Zwischen dem unteren Ende der Verschiebehülse 22 und der Verstellhülse 26 ist ein als Kugellager 32 ausgebildetes Lagerelement angeordnet, um die Rotation der Hohlwelle 9 und der Verstellwelle gegenüber Verstellhülse 17 möglichst widerstandsfrei zu ermöglichen.
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Das Drehlager 32 ist in der Verstellhülse 26 in Längsrichtung der Längsachse 16 im begrenzten Umfang leicht verschiebbar angeordnet. Zwischen dem unteren Bereich des Außenringes 33 des Drehlagers 32 und einem in der Verstellhülse 26 angeordneten Absatzring 34 ist ein als Druckkräfte messender Sensor 35 angeordnet. Der Sensor 35 ist über eine Datenleitung 36 mit einem nicht dargestellten Bordrechner verbunden.
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Die Funktionsweise der Verstelleinrichtung zur Verstellung der inneren Wurfschaufeln 7´´ und 8´´ gegenüber den äußeren Wurfschaufeln 7´, 8´ ist folgende:
Über das motorische Stellelement 30 und dem Verstellhebel 29 wird der Verstellkörper 28 verdreht. Dadurch, dass der in dem Verstellkörper 28 angeordnete Querbolzen 31 in die Aussparung 27 der Verstellhülse 26 eingreift wird die Verstellhülse 26 je nach Drehrichtung des Verstellkörpers 28 nach oben oder unten verschoben. Hierdurch wird die Verstellhülse 26 über das Drehlager 32 ebenfalls entsprechend nach oben oder unten verschoben. Durch die Verschiebung der Verstellhülse 22 wird durch den in die schräg verlaufende Aussparung eingreifenden Ansatz der Verstellhülse 22 die Verstellhülse mit der Verstellwelle 17 gegenüber der Hohlwelle 9 verdreht. Hierdurch verdreht die Verstellwelle 17 über die Verbindungsmittel 14 und die Hülse 15 die inneren Teile 7´´, 8´´ der Wurfschaufeln 7 und 8 gegenüber den äußeren Teilen 7´ und 8´ der Wurfschaufeln 7 und 8.
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Die Funktionsweise des Sensors 35 ist folgende:
Während des Ausbringvorganges von Dünger wird die Schleuderscheibe 6 und mit ihr die Wurfschaufeln 7 und 8 über die Welle 37 der Antriebseinrichtung rotierend angetrieben. Der auszubringende Dünger wird von den inneren Teilen 7´´ und 8´´ der Wurfschaufeln 7 und 8 erfasst und über die äußeren Teile 7´ und 8´ der Wurfschaufeln 7 und 8 weiter beschleunigt und abgeworfen. Hierdurch wird eine bestimmte Kraft aufgrund des auszubringenden Massenstromes des Düngers auf die inneren Teile 7´´ und 8´´ der Wurfschaufeln 7 und 8 ausgeübt. Die aufgrund der Beschleunigung des abzuwerfenden Düngermassenstromes erzeugten Kräfte erzeugen ein Reaktionsmoment, welches über die Verstellwelle 17 und die Verschiebehülse 22 eine in Richtung der Längsachse 16 nach unten über das Drehlager 31 auf den Sensor 35 einwirkende Kraft erzeugt. Diese Kraft ist ein Maß für den ausgebrachten Massenstrom und kann entsprechend von dem Bordrechner verrechnet werden.
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Dies soll im Folgenden näher erläutert werden:
Somit ist also ein Sensor 35 zur Messung des auf die die Wurfschaufeln 7 und 8 einwirkenden Drehmomentes und/oder Kraft, welche durch den von der zumindest einen Wurfschaufel 7 und 8 abgeworfenen Düngermassenstromes hervorgerufen wird, der Verstellwelle 17 und oder Verstelleinrichtung 18 zugeordnet. Hierbei ist der Sensor 35 zwischen Verstellwelle 17 und Verstelleinrichtung 18 angeordnet, und zwar zwischen dem Ende der Stellwelle 17 und Verstelleinrichtung 18.
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Der Sensor 35 ist mit einem Bordrechner verbunden. Das motorische Stellelement des Dosierorgans ist von dem Bordrechner aufgrund eines in dem Speicher des Bordrechners abgelegten unter Berücksichtigung der vom Sensor 35 an dem Bordrechner übermittelten Messdaten ansteuerbar und somit das Dosierorgan einstellbar.
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Aufgrund der von dem Sensor 35, der jeder Antriebseinrichtung der beiden Schleuderscheibe 6 zugeordnet ist, ermittelten Messdaten lässt sich in Verbindung mit dem Bordrechner ermitteln, ob bei gleicher Einstellung der Dosierorgane auch die gleiche Menge Dünger von jedem Dosierorgan ausgebracht wird. Hierdurch lässt sich beispielsweise feststellen, ob ein Dosierorgan mehr oder weniger verstopft ist, und somit nicht die Sollmenge ausbringt. Auch kann eine entsprechende Nachregelung, falls die Sollmenge nicht erreicht wird, durch eine entsprechende Nachregelung der Dosierorgane über dem Bordrechner erfolgen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102006041083 A1 [0002]
- EP 063690 B1 [0004]