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Die Erfindung betrifft einen Warenständer zum Lagern und Zurschaustellen von Produkten mit mindestens einem Tray, auf das ein weiteres identisch ausgestaltetes Tray aufsetzbar und gegenüber diesem lagefixierbar ist, wobei das Tray einen Boden, sich gegenüberliegende Seitenwände, eine Vorderwand sowie eine Rückwand aufweist, wobei die Rückwand in eine parallel zum Boden verlaufende Kopfebene übergeht und zwischen der Kopfebene und dem Boden mindestens ein Steg angeordnet ist, auf dem sich die Kopfebene abstützt.
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Ein solcher Warenständer ist beispielsweise aus der
DE 20 2010 003 892 U1 bekannt. Bei diesem Tray dienen die mit der Warenaufnahme verbundenen vertikalen Seitenwände und die Rückwand gleichzeitig als Abstandshalter zur Anordnung stapelbarer Warenaufnahme, die über Aufnahme im Bereich der Bodenplatte und korrespondierender Zapfen fixierbar sind. Durch den Steg können die einzelnen Trays übereinander und zueinander versetzt gestapelt werden.
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Ein ähnlicher Warenständer ist als Display-Set bzw. Verkaufsmodul beispielsweise aus der
DE 20 2007 001 005 U1 bekannt, dieser Warenständer ist ohne Kopfebene ausgestaltet. Die einzelnen Trays werden übereinander gestapelt und stützen sich dabei nur an den Wänden des darunterliegenden Trays ab.
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Die
DE 695 25 326 T2 offenbart einen Verpackungsbehälter, der nicht völlig umschlossen sein muss, jedoch robust genug ist, um den Inhalt bei Handhabung und Versand zu schützen. In diesen Behälter werden Naturerzeugnisse verpackt, die gegen Quetschungen und andere Schäden beim Versand geschützt werden müssen. Um die Stabilität des Behälters zu erhöhen, sind die Rückwand und die Vorderwand mit je einer Kopfleiste versehen, die auf den sich gegenüberliegenden Seitenwänden und einem dazwischen angeordneten Steg aufliegen. Der Steg liegt zumindest bereichsweise in derselben Ebene wie die Kopfleiste.
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Produkte, die im Einzelhandel zum Verkauf angeboten werden, werden in Verkaufsverpackungen angeliefert, die einerseits als Versand- oder Transportverpackungen dienen und andererseits speziell auch für die Präsentation der Produkte gestaltet sind. Die Produkte können dann vom Kunden direkt aus dem Warenständer bzw. den Trays entnommen werden. Werden mehrere Trays übereinander gestapelt, sind meist nur die Produkte des jeweils oberen Trays zugänglich, während die Produkte in den darunterliegenden Trays von den darüberliegenden Trays verdeckt werden. Sind alle Produkte aus dem oberen Tray entnommen, muss dieses entfernt werden, damit das darunterliegende Tray für den Kunden zugänglich ist. Dies muss vom Kunden oder vom Verkaufspersonal im Einzelhandelsgeschäft erledigt werden.
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Der aus der
DE 20 2010 003 892 U1 bekannte Verkaufsaufsteller ist so ausgestaltet, dass die übereinander angeordneten Trays jeweils seitlich zueinander versetzt sind. Nachteilig an dieser Ausführungsform ist, dass nur das obere Tray auch von oben zugänglich ist. Die Trays sind ansonsten nur von vorn zugänglich. Die sich in den unteren Trays befindlichen Waren sind vom Kunden so gut wie nicht erkennbar.
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Bei dem aus der
DE 20 2007 001 005 U1 bekannten Warenständer sind die Trays so ausgestaltet, dass sie zunächst übereinander gestapelt werden und anschließend der vordere Teil des Tray herausgeschwenkt wird, sodass die Fronten der Trays zueinander versetzt in vertikalen Ebenen liegen und somit für den Kunden zugänglich sind.
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Problematisch ist, dass jedes Tray nur von oben zugänglich ist und der Kunde ebenso wenig wie das Verkaufspersonal freien Einblick in das Tray erhält. Ob ein Tray leer ist oder nicht, kann nicht sofort erkannt werden. Weiterhin problematisch ist die Stabilität des Verkaufsständers. Je nach Gewicht des Trayinhalts wird der abgeklappte Teil mehr oder weniger hoch belastet.
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Von dieser Problematik soll der eingangs beschriebene Warenständer so verbessert werden, dass seine Seiten weitgehend offen sind, um die in den Trays liegenden Produkte gut sichtbar zu machen, und dass er eine hohe Stabilität aufweist.
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Zur Problemlösung zeichnet sich ein gattungsgemäßer Warenständer dadurch aus, dass Teile des mindestens einen Steges in derselben horizontalen Ebene liegen wie die Kopfebene, und dass die Kopfebene an ihrer von der Rückwand abgewandten Kante eine im Wesentlichen parallel zur Rückwand verlaufende und zum Boden gerichtete Leiste aufweist, die mindestens einen im Steg vorgesehenen Schlitz eingreift.
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Durch diese Ausgestaltung stützt sich das jeweils obere Tray auf dem darunterliegenden Tray über die Kopfebene und den mindestens einen Steg ab. Das oberste Tray ist folglich von drei Seiten zugänglich. Die Gewichtskraft, die umso größer wird, je mehr befüllte Trays übereinander gestapelt sind, verbessern dabei dann auch die Stabilität des Warenständers. Es können beliebig viele Trays übereinander gestapelt und jeweils gegeneinander lagefixiert werden. Die Tiefe des Schlitzes im Steg entspricht der Breite der Leiste. Dadurch wird gewährleistet, dass die nicht von der Kopfebene verdeckte Oberseite des Steges in derselben horizontalen Ebene liegt wie die Oberseite der Kopfebene, sodass der Boden eines darauf aufliegenden zweiten Trays in derselben Ebene abgestützt wird.
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Auch kann ein Sockel vorgesehen sein, auf den das erste Tray aufgesetzt und gegenüber diesem lagefixiert wird.
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Die Fläche der Kopfebene beträgt vorzugsweise weniger als die Hälfte des Bodens. Dadurch wird eine große Öffnung für den Zugriff auf die Produkte geschaffen.
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Um jeweils zwei aufeinander gestapelte Trays in ihrer Lage zu fixieren, weisen die Kopfebene an ihren Übergängen zu den Seitenwänden mindestens einen Kopf-Riegel und der Boden an seinen Übergängen zu den Seitenwänden mindestens einen Boden-Riegel auf. Diese Riegel werden vorzugsweise durch aus dem Zuschnitt ausgestanzte Laschen gebildet, die durch Eindrücken zueinander verschränkt werden können.
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Dadurch kann dann der Kopf-Riegel eines ersten auf dem Sockel aufgesetzten Trays mit dem Boden-Riegel eines zweiten, auf das erste Tray aufgesetzten Tray zusammenwirken, sodass die beiden Trays zueinander lagefixiert sind. Im Sockel ist mindestens ein dem Boden-Riegel entsprechender Sockel-Riegel vorgesehen. Vorzugsweise sind zwei Kopf-Riegel und zwei Boden-Riegel an sich gegenüberliegenden Seitenkanten des Trays vorgesehen.
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Um die Stabilität weiter zu erhöhen, sind vorzugsweise zwei Stege vorgesehen.
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Der oder die Stege bestehen insbesondere vorzugsweise aus zwei zueinander parallel verlaufenden Seitenwänden und einer dieser miteinander verbindenden Stirnwand, wobei dann jede Seitenwand einen zur Aufnahme der Leiste vorgesehenen Schlitz aufweist. In dem Bereich, in dem sich die Kopfleiste auf den Seitenwänden abstützt, ist deren Höhe um die Dicke der Kopfleiste geringer als in dem nach oben freien Bereich, um einen Übergang stufenlosen Übergang in der Horizontalebene zu gewährleisten.
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Ein Zuschnitt aus Pappe zur Bildung eines Trays mit einem Boden, einer durch eine erste Biegelinie vom Boden abgetrennte Rückwand, ersten Seitenwänden, die durch je zweite Biegelinien von der Rückwand abgetrennt sind, zweiten Seitenwänden, die durch je dritte Biegelinien vom Boden abgetrennt sind, einer vom Boden durch eine vierte Biegelinie abgetrennte Stirnwand und einer durch eine fünfte Biegelinie von der Rückwand abgetrennte Kopfebene, wie er beispielsweise aus der
FR 2 706 417 A1 bekannt ist, zeichnet sich dadurch aus, dass sich an die Kopfebene eine durch eine sechste Biegelinie von dieser abgetrennte Leiste anschließt, und dass der Boden und die Kopfebene im Bereich der Seitenwände ausgestanzte Laschen zur Ausbildung von Bodenriegeln und Kopfriegeln aufweisen.
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Die Pappe für den Warenständer kann Voll- oder Wellpappe sein.
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Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung ist insbesondere in Verbindung mit befüllten Trays ein einfaches und schnelles Aufsetzen der Trays aufeinander möglich. Aufgrund der Ausgestaltung der Boden- und Kopf-Riegel sind in dem oberen Tray keine störenden „Stapelnasen” vorhanden, was die optische Anmutung erhöht. Alle Lagen sind mit identischen Stegen (Füllstücke) zu sichern. Die Stege können ohne zusätzliche Sicherung durch Nasen fixiert werden. Folglich sind im Boden auch keine zusätzlichen Ausstanzungen notwendig, die die Herstellkosten des Zuschnitts erhöhen.
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Mit Hilfe einer Zeichnung soll ein Ausführungsbeispiel der Erfindung nachfolgend näher beschrieben werden.
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Es zeigen:
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1 – die perspektivische Darstellung eines Sockels mit darüberliegendem Tray;
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2 – ein Tray,
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3 – den Zuschnitt;
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4 – eine vergrößerte Einzelheit aus 1;
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5 – einen aus dem Sockel und zwei aufeinandergesetzten Trays bestehenden Warenständer in perspektivischer Darstellung.
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Der Warenständer besteht aus dem Sockel 1 und einer Mehrzahl übereinander gestapelter Trays 2, 2'. Jedes Tray 2, 2' ist aus einem einstückigen Zuschnitt, wie er in 3 dargestellt ist, gefaltet und gegebenenfalls verklebt. Es weist einen Boden 26 mit Seitenwänden 23, 24 und einer Stirnwand 25 auf. An der der Stirnwand 25 gegenüberliegenden Seite des Bodens 26 ragt die Rückwand 20 nach oben, an die sich entsprechend der Höhe der Rückwand 20 Seitenwände 21 und 22 anschließen. Am oberen Ende der Rückwand 20 ist eine Kopfebene 27 vorgesehen, die durch eine Biegelinie B4 gegenüber der Rückwand 20 um 90° abgeschwenkt werden kann und sich auf den beiden Stegen 3 abstützt, die sich wiederum auf dem Boden 26 abstützen. Die Stege 3 weisen zwei zueinander parallele Seitenwände 31, 32 und eine Stirnseite 33 auf. Die Seitenwände 31, 32 sind mit nach oben offenen Schlitzen 34 versehen, in die eine von der Kopfebene 27 abwinkelbare Leiste 28 eingesteckt werden kann. Die Tiefe der Schlitze 34 entspricht der Breite der Leiste 28, sodass die Kopfebene 27 und die freie Oberseite der Stege 3 in einer horizontalen Ebene E liegen. Aus dem Boden 26 sind im Bereich der Seitenwände 23, 24 Laschen 4 ausgestanzt. An der Kopfebene 27 sind an den sich gegenüberliegenden kurzen Seitenkanten Laschen 5 ausgestanzt. Jeder Boden 26 eines Trays 2, 2' weist vier Laschen 4 auf, die einen Bodenriegel 4 ausbilden. Die Kopfebene 27 weist zwei Laschen 5 auf, die einen Kopf-Riegel 5 ausbilden. Die Bodenriegel 4 wirken mit den Kopfriegeln 5 zusammen, indem die Laschen 4, 5 eingedrückt werden können. Dadurch werden die Trays 2, 2' die übereinander gestapelt sind, in ihrer Lage fixiert (vgl. 4). Der Sockel 1 weist an seiner Oberseite vier Kopfriegel 5' auf, die mit den vier Boden-Riegeln 4 des ersten aufgsetzten Trays 2 zusammenwirken. Die übrigen aufgesetzten Trays 2' werden dann nur noch über zwei Kopf-Riegel 5 bzw. Boden-Riegel 4 zueinander lagefixiert.
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Wie 2 erkennen lässt, sitzen die Stege 3 gegebenenfalls, aber nicht zwingend bündig zwischen der Rückwand 20 und der Stirnwand 25 und stützen sich am Boden 26 ab. Dadurch wird die Last immer über eine große Fläche abgetragen. In dem Bereich, in dem sich die Kopfleiste 27 auf den Seitenwänden 31, 32 der Stege 3 abstützt, ist deren Höhe um die Dicke der Kopfleiste 27 geringer als in deren nach oben freien Bereich, um einen stufenlosen Übergang von den Stegen 3 zur Kopfleiste 27 in der Horizontalebene E zu gewährleisten.
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3 zeigt den Zuschnitt aus Vollpappe oder Wellpappe, aus dem ein Tray gefaltet und gegebenenfalls verklebt werden kann. An den Boden 26 schließen sich über Biegelinien B3, B3' erste Seitenteile 23, 24 an. Quer dazu sind über eine erste Biegelinie B1 eine Rückwand 20 und über eine vierte Biegelinie B4 eine Stirnwand 25 abgetrennt. An der dem Boden 26 gegenüberliegenden Seitenkante schließt sich an die Stirnwand 20 über eine Biegelinie B5 eine Kopfleiste 27 an, an die sich eine über eine sechste Biegelinie B6 abgegrenzte Leiste 28 anschließt. An den kurzen Seitenkanten der Rückwand 20 sind über zweite Biegelinien B2, B2' erste Seitenwände 21, 22 ausgebildet. Die Stirnwand 25 kann durch ein durch die Biegelinie B7 abgeteiltes gleichgroßes Stirnseitenteil 25' verdoppelt werden, wodurch die Stabilität erhöht wird. Die Seitenlaschen 29, die an die zweiten Seitenwände 23, 24 anschließen, dienen als Klebelaschen für die Stirnwand 25, 25'. Zum Fixieren des Teiles 25' im Boden 26 sind hier nicht näher bezeichnete Nasen und Schlitze vorgesehen.