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Die Erfindung betrifft ein abnehmbares Gleiskettenpolster für eine Gleiskette, zur schnell anbringbaren und abnehmbaren Befestigung an einem Gleiskettenglied, mit einem Polsterkörper, der eine Anlageseite zur Anlage gegen eine Außenseite eines Gleiskettenglieds aufweist und eine der Anlageseite gegenüberliegende Laufseite aufweist, an der eine Polsterauflage gehalten ist.
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Derartige Gleiskettenpolster sind seit langem bekannt, beispielsweise aus der
DE 1 768 494 , und dienen der Schonung von Oberflächen wie Asphalt, Estrich oder Pflaster, wenn diese mit Raupen- bzw. Gleiskettenfahrzeugen befahren werden, deren Gleiskettenglieder Stahlbodenplatten besitzen. Ein Nachteil besteht allerdings dahingehend, dass ein relativ großer Montageaufwand zur Anbringung bzw. zum Abnehmen der Gleiskettenpolster anfällt, da diese mittels Befestigungsschrauben an den Gleiskettengliedern gehalten sind. Insbesondere dann, wenn es nur für eine vergleichsweise kurze Fahrstrecke eines Gleiskettenfahrzeugs notwendig ist, die Gleisketten mit Gleiskettenpolstern zu versehen, beispielsweise im Rahmen einer Überführung von einem Transportmittel zu einem anderen, wie etwa in Häfen oder Bahnanlagen, ist es wünschenswert, eine schnell, insbesondere werkzeuglos, anbringbare und abnehmbare Befestigungsmöglichkeit zu haben.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einem gattungsgemäßen Gleiskettenpolster dadurch gelöst, dass der Polsterkörper mit einem flexiblen, insbesondere bandförmigen Spannmittel versehen ist, das an einem ersten Ende ein mit dem Gleiskettenglied, etwa mit einem ersten Seitenrand, verbindbares erstes Halteelement und an einem zweiten Ende ein formschlüssig mit dem Gleiskettenglied, etwa mit einem zweiten Seitenrand, verbindbares zweites Halteelement aufweist, mit einem Spannelement, mit dem das Spannmittel zwischen den Halteelementen spannbar ist und der Polsterkörper an dem Gleiskettenglied fixierbar ist, wobei er insbesondere mit der Anlageseite kraftschlüssig gegen die Außenseite des Gleiskettenglieds zur Anlage bringbar ist.
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Gerade für kurze Überführungswege reicht eine derartige schnell montierbare Anbringung völlig aus und ermöglicht eine erhebliche Zeiteinsparung sowohl bei der Anbringung als auch bei der Abnahme der Gleiskettenpolster.
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Es kann vorgesehen sein, dass sich zwischen der Laufseite und der Polsterauflage ein Zwischenraum befindet, in dem das Spannmittel aufgenommen ist. Der Zwischenraum kann beispielsweise durch eine Ausnehmung in der Polsterauflage oder in dem Polsterkörper gebildet sein. Alternativ besteht die Möglichkeit, dass in der Polsterauflage ein innenliegender Hohlraum ausgebildet ist, in dem das Spannmittel aufgenommen ist.
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Das Spannmittel kann feder-, band- oder kettenförmig ausgebildet sein. Es kann es sich um ein textiles oder metallisches Spannband handeln, wobei auch Mischformen möglich sind. Im Falle einer kettenförmigen Ausbildung sind Flach- oder Rundglieder möglich, in Form einer Kette oder mehrerer parallel nebeneinander angeordneter Ketten. Das Spannmittel kann eine oder mehrere Feder(n) umfassen, wobei es beispielsweise abschnittsweise oder ganz aus einer Feder oder mehreren Federn gebildet sein kann, auch in Kombination mit Spannbändern oder -ketten.
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Die Halteelemente wirken bevorzugt formschlüssig mit dem Gleiskettenglied zusammen und können jeweils hakenförmig ausgebildet sein, wobei vorgesehen sein kann, dass sie über Randkanten des Gleiskettenglieds greifen. Alternativ sind in Öffnungen des Gleiskettenglieds fassende Elemente möglich, etwa in Bohrungen greifende Halteelemente.
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Das Spannelement kann eine Rolle zum Aufrollen eines Teils des Spannmittels aufweisen, wobei die Rolle mit einem Spannhebel und einer freigebbaren Rückdrehsicherung wie etwa einer Sperrklinke versehen sein kann.
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Das Gleiskettenpolster kann eine Breite aufweisen, die geringer ist als eine Breite des Gleiskettengliedes, und die beispielsweise weniger als 95%, 90%, 75% oder 50% der Breite des Gleiskettengliedes betragen kann.
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Zweckmäßigerweise sieht die Erfindung weiterhin vor, dass die Anlageseite des Polsterkörpers eine insbesondere ebene Anlagefläche aufweist, in der mindestens eine Ausnehmung angeordnet ist, in der ein über eine insbesondere ebene Auflagefläche der Außenseite des Gleiskettengliedes vorstehendes Befestigungselement aufnehmbar ist, so dass die Anlagefläche gegen die Auflagenfläche vollflächig anliegen kann. Beispielsweise können Ausnehmungen vorgesehen sein, in denen Köpfe von Befestigungsbolzen oder Befestigungsmuttern aufnehmbar sind. Hierbei ist insbesondere bevorzugt vorgesehen, dass die mindestens eine Ausnehmung eine Form und Größe aufweist, die eine Aufnahme unterschiedlicher Befestigungselemente von unterschiedlichen Typen oder Bauarten von Gleisketten zulässt, damit ein und dieselbe Ausführungsform eines Gleiskettenpolsters für eine möglichst große Anzahl unterschiedlicher Ausführungen von Gleisketten verwendbar ist.
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Die Erfindung bezieht sich weiterhin auf eine Gleiskette mit mindestens einem Gleiskettenpolster nach der Erfindung. Die Gleiskette kann aus Gleiskettengliedern bestehen, die jeweils eine Bodenplatte und einen oder mehrere von der Bodenplatte abgehende(n) Steg(e) aufweisen.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand von zwei Ausführungsbeispielen beschrieben, wobei auf eine Zeichnung Bezug genommen ist, in der
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1 eine Querschnittsansicht eines mit einem abnehmbaren Gleiskettenpolster versehenes Gleiskettenglieds zeigt,
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2 eine Draufsicht auf das mit dem Gleiskettenpolster versehene Gleiskettenglied nach 1 zeigt,
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3 eine Längsschnittansicht (ohne Spannband) entlang Line III-III in 1 und 2 zeigt,
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4 eine Querschnittsansicht eines mit einem abnehmbaren Gleiskettenpolster versehenen Gleiskettenglieds in einer anderen Ausführungsform zeigt,
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5 eine Draufsicht auf das mit dem Gleiskettenpolster versehene Gleiskettenglied nach 4 zeigt, und
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6 eine Längsschnittansicht (ohne Spannband) entlang Linie VI-VI in 4 und 5 zeigt.
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1 bis 3 zeigen ein erstes Ausführungsbeispiel eines Gleiskettenglieds mit einem erfindungsgemäßen Gleiskettenpolster. Das Gleiskettenglied 2 als solches ist im Schnitt (3, Längsschnitt bezogen auf Längs- oder Laufrichtung der Gleiskette) im Wesentlichen T-förmig mit einem plattenartigen Bodenabschnitt 4 und einem senkrecht davon abstehenden Steg 6. Eine Innenseite 8 des Gleiskettenglieds 2 weist im eingebauten Zustand in Richtung auf ein nicht dargestelltes Laufwerk, während an einer Außenseite 10 benachbart zu dem Steg 6 ein Gleiskettenpolster 12 angebracht ist. Das Gleiskettenpolster besteht aus einem Polsterkörper 14, der aus einem Metall- oder Kunststoffhohlprofil, auch aus faserverstärktem Kunststoff, gebildet sein kann, und aus einer auf einer Laufseite 15 des Polsterkörpers 14 angebrachten Polsterauflage 16, die aus einem Elastomer oder Gummi besteht. Polsterkörper und Polsterauflage sind in der Regel einstückig miteinander verbunden und können unter Umständen auch aus einem einzigen Kunststoffteil bestehen, etwa aus faserverstärktem Kunststoff. Der Polsterkörper 14 ist mit einer Anlageseite 18 der Außenseite 10 des Gleiskettenglieds 2 zugekehrt, wobei im montierten Zustand eine ebene Anlagefläche 20 des Polsterkörpers 14 flächig gegen eine ebene Auflagefläche 22 der Außenseite 10 des Gleiskettenglieds 2 anliegt.
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In dem Polsterkörper 14 sind Ausnehmungen 24, 26 eingebracht, die der Aufnahme bzw. dem Durchtritt von über die Auflagefläche 22 vorstehenden Teilen, wie etwa Befestigungselementen wie Bolzenköpfe, Schrauben oder Mutter, dienen, die durch Befestigungsöffnungen 28, 30 in dem Gleiskettenglied 2 greifen und mit denen dieses an einer nicht dargestellten Gleiskette befestigt ist. Zweckmäßigerweise haben die Ausnehmungen 24, 26 eine Form und Größe, die eine Aufnahme von Befestigungselementen unterschiedlicher Größe bei unterschiedlichen Gleisketten bzw. Gleiskettengliedern ermöglicht, so dass das Gleiskettenpolster 12 an zahlreichen unterschiedlichen Bauarten bzw. Typen von Gleisketten anbringbar ist.
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Das Gleiskettenpolster 12 ist an dem Gleiskettenglied 2 nicht angeschraubt, sondern mittels eines in 1 und 2 erkennbaren, bandförmigen Spannmittels in Form eines Spannbands 32 gehalten. Das Spannband 32 erstreckt sich durch einen im Inneren der Polsterauflage 16 ausgebildeten Hohlraum 34 und ist an beiden Enden mit hakenförmigen Halteelementen 36, 38 versehen, die jeweils einen seitlichen Randbereich 40, 42 des Bodenabschnitts 4 des Gleiskettenglieds 2 übergreifen. Das Spannband kann nahezu undehnbar sein und bedarfsweise mit Federn versehen sein, d. h. etwa abschnittsweise aus einer Feder oder mehreren Federn bestehen, oder es kann insgesamt elastisch ausgebildet sein.
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Das Gleiskettenpolster 12 weist eine Breite b auf, die kleiner ist als eine Breite B des Gleiskettenglieds 2 und beispielsweise 75% der Breite des Gleiskettenglieds 2 beträgt. Dies ermöglicht eine günstige Befestigung des Gleiskettenpolsters auf dem Gleiskettenglied und bietet auch eine gewisse Flexibilität bezüglich unterschiedlicher Breiten von Gleiskettengliedern unterschiedlicher Typen oder Bauarten von Gleisketten.
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Um das Gleiskettenpolster 12 mit einer im Betrieb ausreichenden Kraft gegen die Außenseite 10 des Gleiskettenglieds 2 spannen zu können, ist das Spannband 32 mit einem Spannelement 50 versehen, das eine nicht dargestellte Rolle zum Aufrollen eines Teils des Spannbands 32 enthält, die mit einem Spannhebel 52 gekoppelt ist, der um eine Schwenkachse 54 schwenkbar ist, die gleichzeitig eine Drehachse für die Rolle bildet. Die Rolle ist mit einer freigebbaren Rückdrehsicherung beispielsweise in Form eines entriegelbaren Ratschenmechanismus versehen, der die Rolle in einer Spannstellung arretiert, in der das Spannband 32 mit einer gewünschten Kraft gespannt ist. Der Spannhebel 32 kann über einen Freilauf mit der Rolle gekoppelt sein, um durch Hin- und Herschwenken das Spannband 32 rasch spannen zu können.
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Im gespannten Zustand des Spannbands 32 ist der Polsterkörper 14 gegenüber dem Gleiskettenglied einerseits kraftschlüssig gehalten und steht andererseits, soweit vorhanden, aufgrund der Aufnahme von Befestigungselementen wie Bolzen o. ä. in den Ausnehmungen 24, 26 formschlüssig im Eingriff mit dem Gleiskettenglied. Wenn die Ausnehmungen größer als die Befestigungselemente ausgebildet sind, kann zumindest eine Anschlagwirkung erzielt und eine Verlagerung des Polsterkörpers relativ zu dem Gleiskettenglied über bestimmte Grenzlagen hinaus verhindert werden.
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4 bis 6 zeigen eine weitere Ausführungsform, die sich von der vorstehend beschriebenen Ausführungsform dadurch unterscheidet, dass die Polsterauflage 16 nicht einstückig mit dem Polsterkörper 14, sondern mit einer Montageplatte 58 verbunden ist und Befestigungsschrauben 60, 62 aufweist, die in Befestigungsöffnungen 64, 66 des Polsterkörpers 14 eingreifen und mit diesem verschraubt sind. In der Montageplatte 58 ist eine Ausnehmung 68 ausgebildet, die zusammen mit einer Außenseite des Polsterkörpers 14 einen Hohlraum zur Aufnahme des Spannbands 32 bildet. Eine derartige Ausgestaltung hat den Vorteil, dass das Spannband relativ einfach im Laufe des Zusammenbaus von Polsterkörper und Polsteraufnahme eingebracht werden kann und auch bereits mit den Halteelementen versehen sein kann, da es nicht in einen geschlossenen Hohlraum eingefädelt werden muss wie bei der Ausführung nach 1 bis 3. In einer Variante kann die Montageplatte im Wesentlichen eben sein, und in der Polsterauflage 16 kann ein zu der Montageplatte hin offener Hohlraum ausgebildet sein.
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Alternativ zu der einstückigen Montageplatte 58 kann selbstverständlich vorgesehen sein, dass im Bereich der Befestigungsschrauben 60, 62 jeweils eine Montageplatte angeordnet ist, wobei zwischen den benachbarten Montageplatten ein Hohlraum bzw. eine Aussparung vorgesehen sein kann.
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Das Spannband kann eine Feder enthalten, um eine gewisse Nachgiebigkeit sicherzustellen, oder insgesamt aus einem federnden oder elastischen Material bestehen. Bezugszeichenliste
2 | Gleiskettenglied |
4 | Bodenabschnitt |
6 | Steg |
8 | Innenseite |
10 | Außenseite |
12 | Gleiskettenpolster |
14 | Polsterkörper |
15 | Laufseite |
16 | Polsterauflage |
18 | Anlageseite |
20 | Anlagefläche |
22 | Auflagefläche |
24, 26 | Ausnehmung |
28, 30 | Befestigungsöffnung |
32 | Spannband (Spannmittel) |
34 | Hohlraum |
36, 38 | Halteelement |
40, 42 | Randbereich (von 4) |
50 | Spannelement |
52 | Spannhebel |
54 | Schwenkachse |
58 | Montageplatte |
60, 62 | Befestigungsschraube |
64, 66 | Befestigungsöffnung |
68 | Ausnehmung |
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b | Breite (von 12) |
B | Breite (von 12) |
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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