DE102012023588A1 - Verbindungsanordnung eines Türmoduls an einem Rohbauteil einer Tür eines Kraftwagens - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Verbindungsanordnung eines Türmoduls (10) an einem Rohbauteil (24) einer Tür eines Kraftwagens, bei welcher das Türmodul (10) einen mit Aggregaten (14) bestückten Grundträger (12) umfasst, der ein mit Verstärkungselementen (22, 23) aus Kunststoff ausgesteiftes Organoblech (20) umfasst und der als tragendes Teil über wenigstens eine Formschlussverbindung (32, 34) mit dem Rohbauteil (24) verbunden ist.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Verbindungsanordnung eines Türmoduls an einem Rohbauteil einer Tür eines Kraftwagens.
- Aus dem Serienfahrzeugbau von Personenkraftwagen ist eine Vielzahl von Seitentüren bekannt, welche einen aus einem metallischen Werkstoff gebildeten Türträger umfassen. Der Türträger ist dabei üblicher Weise aus einem metallischen Werkstoff gebildet und mit einem Außenbeplankungsteil aus einem Metall- oder Kunststoffwerkstoff verkleidet. Innenseitig ist der Türträger üblicher Weise mit einem Türverkleidungsteil aus Kunststoff versehen. Im Laufe der Fahrzeugentwicklung wurden die Seitentüren außerdem – zur Verbesserung des Seitenaufprallschutzes – mit Seitenaufprallschutzträgern versehen. Herkömmliche Türen weisen jedoch ein relativ hohes Gewicht auf.
- Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine besonders gewichtsgünstige Verbindungsanordnung eines Türmoduls an einem Rohbauteil einer Tür eines Kraftwagens bereitzustellen, welche ein besonders vorteilhaftes Unfallverhalten der Tür ermöglicht.
- Diese Aufgabe wird durch eine Verbindungsanordnung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen und nicht-trivialen Weiterbildungen der Erfindung sind in den übrigen Ansprüchen angegeben.
- Um eine besonders gewichtsgünstige Verbindungsanordnung zu schaffen, welche ein besonders vorteilhaftes Unfallveralten der Tür ermöglicht, ist ein Türmodul vorgesehen, welches einen mit Aggregaten bestückten Grundträger umfasst, der ein mit Verstärkungselementen aus Kunststoff ausgesteiftes Organoblech umfasst und als tragendes Teil über wenigstens eine Formschlussverbindung mit dem Rohbauteil verbunden ist. Infolge dieser Ausgestaltung des Grundträgers können Intrusionen der Tür bei einer unfallbedingten Kraftbeaufschlagung gering gehalten werden, da durch den Grundträger besonders hohe, unfallbedingte Kräfte aufgenommen und abgestützt werden können. Darüber hinaus weist der Grundträger eine für das Unfallverhalten der Tür besonders hohe Steifigkeit sowie gleichzeitig ein nur sehr geringes Gewicht auf. Hierdurch kann beispielsweise ein Brechen des Türmoduls verhindert werden, so dass ein übermäßiges Eindringen von am Grundträger gehaltenen Anbauteilen, wie beispielsweise ein Steuergerät eines Fensterhebers, in den Inneraum vermieden werden kann.
- Über die Formschlussverbindung können bei einer unfallbedingten Kraftbeaufschlagung der Tür auch besonders hohe Kräfte übertragen werden, so dass die unfallbedingten Kräfte beispielsweise vom Grundträger auf das Rohbauteil abgeleitet werden können. Hierdurch kann die Gefahr eines Bruchs des Türmoduls gering gehalten werden.
- Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels sowie anhand der Zeichnungen; diese zeigen in:
-
1 eine schematische Seitenansicht auf eine Außenseite eines Türmoduls einer Seitentür eines Personenkraftwagens, welches einen mit Aggregaten bestückten Grundträger umfasst, der ein mit Verstärkungselementen aus Kunststoff ausgesteiftes Organoblech umfasst und der als tragendes Teil über wenigstens eine Formschlussverbindung mit einem Rohbauteil der Seitentür zu verbinden ist; -
2 eine schematische Seitenansicht auf eine Innenseite des Türmoduls; -
3 eine schematische Seitenansicht auf das Rohbauteil in Form eines Innenteils der Seitentür; -
4 ausschnittsweise eine schematische und perspektivische Schnittansicht auf einen in3 mit B bezeichneten Bereich des Innenteils; -
5 ausschnittsweise eine schematische Querschnittsansicht durch das mit dem Innenteil verbundene Türmodul; -
6 ausschnittsweise eine weitere schematische Querschnittansicht durch das mit dem Innenteil verbundene Türmodul; -
7 ausschnittsweise eine schematische Querschnittansicht durch das mit dem Innenteil verbundene Türmodul gemäß einer weiteren Ausführungsform; und -
8 ausschnittsweise eine schematische Perspektivansicht des mit dem Innenteil verbundenen Türmoduls gemäß7 . -
1 und2 zeigen in einer jeweiligen schematischen Seitenansicht ein Türmodul10 einer Seitentür für einen Personenkraftwagen. Dabei zeigt1 das Türmodul von außen und2 von innen. Das Türmodul10 umfasst einen Grundträger12 sowie Aggregate14 der Seitentür, welche an dem Grundträger12 befestigt sind. Bei diesen Aggregaten handelt es sich um Türanbauteile wie beispielsweise Führungsschienen16 eines elektrischen Fensterhebers, einen Elektromotor des elektrischen Fensterhebers, Seilzüge18 sowie gegebenenfalls um weitere, in1 nicht dargestellte Aggregate. - Der Grundträger
12 umfasst ein Organoblech20 , welches partiell mit Verstärkungselementen22 ,23 versehen und dadurch ausgesteift ist. Die Verstärkungselemente22 ,23 sind aus einem faserverstärkten Kunststoff durch Kunststoffspritzguss gebildet. Bei dem Kunststoff handelt es sich vorliegend um Polypropylen (PP), welcher mittels Langglasfasern verstärkt ist. Durch das Polypropylen ist eine Kunststoffmatrix gebildet, in der die Langglasfasern zumindest teilweise eingebettet sind. Jedoch ist auch Polyamid (PA) denkbar. -
3 und4 zeigen ein Rohbauteil in Form eines Innenteils24 der Seitentür. Das Innenteil24 ist aus einem metallischen Werkstoff, vorliegend aus einem Leichtmetall bzw. einer Leichtmetalllegierung gebildet. Dabei ist das Innenteil24 aus Aluminium bzw. einer Aluminiumlegierung gebildet. Wie aus4 erkennbar ist, weist das Innenteil24 eine Durchgangsöffnung26 auf, in die das Türmodul10 eingesetzt wird. Im vorliegenden Fall ist der Grundträger12 dabei zumindest im Wesentlichen formgleich wie die Durchgangsöffnung26 augebildet. Die Durchgangsöffnung26 , welche üblicherweise auch als Modulausschnitt für das Türmodul10 bezeichnet wird, ist in Umfangsrichtung durch einen vollständig umlaufenden Flansch28 begrenzt, wie insbesondere aus4 erkennbar ist. Der Flansch28 weist dabei Montagelöcher30 auf, über welche das Türmodul10 mit dem Innenteil24 verbunden wird. Dies bedeutet, dass das Türmodul10 über den Flansch28 mit dem Innenteil24 gefügt wird. Vorliegend weist das Organoblech20 eine Wanddicke von zumindest im Wesentlichen 1 mm auf, während das Innenteil24 eine Wanddicke von zumindest im Wesentlichen 1,5 mm aufweist. -
5 und6 zeigen in einer jeweiligen Querschnittsansicht eine Verbindungsanordnung des Türmoduls10 am Innenteil24 . Wie anhand von5 und6 erkennbar ist, ist der Grundträger12 als tragendes Teil über Formschlussverbindungen32 ,34 mit dem Innenteil24 verbunden. Die Formschlussverbindung32 umfasst einen sich zumindest im Wesentlichen in Fahrzeugquerrichtung erstreckenden Teilbereich36 des Flansches28 des Innenteils24 sowie eine Aufnahme38 des Türmoduls10 . Die Aufnahme38 ist dabei durch das Verstärkungselement23 gebildet, wobei der Flansch28 in seinem Teilbereich 36 im Verstärkungselement23 aufgenommen ist. - Durch das in Umfangsrichtung des Türmoduls
10 vollständig umlaufende und in einem Randbereich des Türmoduls10 angeordnete Verstärkungselement23 ist eine Rippenstruktur gebildet, welche eine steife und feste Verbindung des Türmoduls10 mit dem Innenteil24 ermöglicht. - In
5 und6 ist auch ein Dichtungselement40 erkennbar, mittels welchem das Türmodul10 gegen das Innenteil24 abgedichtet ist. Dabei ist das Dichtungselement40 vorliegend am Verstärkungselement23 gehalten. - Die jeweilige Formschlussverbindung
34 umfasst ein jeweiliges der Verstärkungselemente22 des Türmoduls10 sowie einen Topf42 als Aufnahme des Innenteils24 , wobei das Türmodul10 und vorliegend das Verstärkungselement22 zumindest bereichsweise in dem Topf42 aufgenommen ist. Vorzugsweise sind mehrere Formschlussverbindungen34 mit jeweiligen Töpfen42 und Verstärkungselementen22 vorgesehen. Die Töpfe42 sind dabei beispielsweise durch Eindrücken des Innenteils24 hergestellt. - Wie aus
6 ferner zu erkennen ist, ist das Türmodul10 über den jeweiligen Topf42 mit dem Innenteil24 auch verschraubt. Dazu ist eine Schraube in Form einer gewindefurchenden Linsenkopfschraube44 vorgesehen, welche einen Bund aufweist. Die Schraube kann als selbstfurchende Schraube ausgebildet sein. Ferner ist alternativ oder zusätzlich eine Vernietung denkbar. Die Linsenkopfschraube44 ist in eine korrespondierende Schrauböffnung46 des Innenteils24 eingeschraubt und durchdringt einen Durchzug48 des Organoblechs20 , wobei den Durchzug48 begrenzende Wandungsbereiche des Organoblechs20 mit dem Verstärkungselement22 umspritzt sind. Dadurch durchdringt die Linsenkopfschraube44 auch eine Durchgangsöffnung des Verstärkungselements22 . - Infolge dieser Verschraubung des Grundträgers
12 mit dem Innenteil24 wird die Linsenkopfschraube44 bei einem Quer-Zug auf Kopf-Zug und nicht auf Scherung belastet, so dass die Gefahr eines Versagens der Schraubverbindung besonders gering gehalten werden kann. Die Formschlussverbindungen32 ,34 gewährleisten darüber hinaus eine sehr gute Übertragung von beispielsweise unfallbedingten Kräften zwischen dem Türmodul10 und dem Innenteil24 , so dass insgesamt eine sehr feste formschlüssige Verbindung des Türmoduls10 mit dem Innenteil24 geschaffen ist. Mit anderen Worten sind die Verbindungsstellen des Türmoduls10 und des Innenteils24 derart gestaltet, dass Kräfte besonders gut übertragen werden können. - Darüber hinaus weist der Grundträger
12 infolge seiner Ausgestaltung eine sehr hohe Steifigkeit sowie ein besonders geringes Gewicht auf. Dies und die entsprechende Anbindung des Türmoduls10 am Innenteil24 führen zu einem besonders vorteilhaften Unfallverhalten der Seitentür, da insbesondere der Grundträger12 auch sehr hohe, unfallbedingte Kräfte aufnehmen und abstützen kann. -
7 und8 zeigen die Verbindungsanordnung des Türmoduls10 am Innenteil24 gemäß einer weiteren Ausführungsanordnung. Die Verbindung des Türmoduls10 mit dem Innenteil24 erfolgt dabei mittels wenigstens einer Formschlussverbindung50 , welche eine Lasche52 umfasst. Die Lasche52 ist an das Innenteil24 angeformt, wobei das Türmodul10 an wenigstens zwei zusätzlichen Befestigungspunkten am Innenteil24 angebunden ist.
Claims (8)
- Verbindungsanordnung eines Türmoduls (
10 ) an einem Rohbauteil (24 ) einer Tür eines Kraftwagens, bei welcher das Türmodul (10 ) einen mit Aggregaten (14 ) bestückten Grundträger (12 ) umfasst, der ein mit Verstärkungselementen (22 ,23 ) aus Kunststoff ausgesteiftes Organoblech (20 ) umfasst und der als tragendes Teil über wenigstens eine Formschlussverbindung (32 ,34 ) mit dem Rohbauteil (24 ) verbunden ist. - Verbindungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Formschlussverbindung (
32 ,34 ) einen Flansch (28 ) des Rohbauteils und eine Aufnahme (38 ) des Grundträgers (20 ) gebildet ist, in welcher der Flansch (28 ) aufgenommen ist. - Verbindungsanordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahme (
38 ) durch das Verstärkungselement (22 ,23 ) gebildet ist. - Verbindungsanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Verstärkungselement (
22 ,23 ) aus langglasfaserverstärktem Polypropylen und/oder durch Kunststoffspritzguss gebildet ist. - Verbindungsanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Formschlussverbindung (
32 ,34 ) einen Topf (42 ) des Rohbauteils (24 ) umfasst, in welchem der Grundträger (20 ) teilweise aufgenommen ist. - Verbindungsanordnung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Verstärkungselement (
22 ,23 ) zumindest teilweise in dem Topf (42 ) aufgenommen ist. - Verbindungsanordnung nach einem der Ansprüche 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundträger (
20 ) über den Topf (42 ) mit dem Rohbauteil (24 ) verschraubt und/oder vernietet und/oder verrastet ist. - Verbindungsanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Formschlussverbindung (
32 ,34 ) wenigstens eine Lasche (50 ) umfasst.
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