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Die vorliegende Erfindung ist auf ein Streckgerät bezogen, das es ermöglicht, einen Patienten zur Entlastung seiner Wirbelsäule und/oder zu weiteren therapeutischen Zwecken vorübergehend kopfüber an seinen Füßen aufzuhängen.
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In
FR 2 562 429 ein Streckgerät beschrieben, bei welchem ein Patient auf einer in einer horizontalen Ebene rollbaren Matte lagerbar ist. Die rollbare Matte ist in einem geringen Abstand oberhalb des Bodens angeordnet. Die Füße eines Patienten sind mittels einer Fußhalterung mit einem Seil verbunden, das über mehrere Umlenkrollen geführt ist. Die Umlenkrollen sind arretierbar ausgebildet, so dass ein mit den Füßen an der Halterung aufgehängter Patient in der Hängelage kopfüber festgehalten wird. In dieser Hängelage wird insbesondere die Wirbelsäule entlastet und die Blutzufuhr zum Gehirn erhöht.
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In
DE 10 2005 020 667 A1 ist ein Streckgerät für Heilgymnastik beschrieben. Die Höhe einer Halterung
1 für die Füße eines Patienten ist mittels einer Hubeinrichtung
2 mit einer Antriebseinheit
17 derart veränderbar, dass ein mit der Halterung
1 verbundener Patient aus einer liegenden Position in eine kopfüber hängende Position überführbar ist. Ferner ist eine Wippeinrichtung
3 mit einem elastischen Band
4 und einem Wippantrieb
5 vorgesehen, mittels derer der kopfüber an der Halterung
1 hängende Patient vertikal wippend bewegbar ist (Absätze [0028], [0030]).
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In
DE 20 2011 105 062 U1 ist ein Streckgerät mit einer Hubeinrichtung zur Veränderung der Höhenlage einer Halterung für die Füße eines Patienten beschrieben. Dämpfungseinrichtungen
39 zwischen Trägerarmen
33 und der Hubeinrichtung
7 ermöglichen eine stets gleiche Lastverteilung an beiden Beinen des Patienten und eine weiche Beschleunigung und Abbremsung des Patienten bei seiner Verlagerung (Absätze [0028], [0030], [0031]).
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In
US 6,243,897 B1 sind therapeutische Betten
10,
30,
40 beschrieben. An den Fußteilen
4,
14,
34,
44 der therapeutischen Betten
10,
30,
40 sind Befestigungsgurte
7 für die Fußgelenke von Patienten vorgesehen. Die therapeutischen Betten
10,
30,
40 können jeweils in eine Position gebracht werden, in der der Patient an seinen Füßen hängt (
1,
5,
6,
10,
11,
13).
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In
GB 2 152 381 A ist ein Behandlungstisch
15 für Physiotherapie beschrieben. Der Behandlungstisch
15 ist von einer horizontalen Position (
1D) oder einer Position, bei der ein Patient eine geneigte Lage einnimmt (
1A,
1B,
5) in eine Position schwenkbar, in der ein Patient an Schuhen
20 an einem Ende des Behandlungstisches
15 kopfüber hängt (
1C,
6).
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In
DE 2 303 615 sind pritschenartige Liegen
1 beschrieben, an deren Fußenden Schlaufen
8 zur Aufnahme der Füße einer Person vorgesehen sind (Seite 7, letzter Absatz; Seite 8, zweiter Absatz). Die Liegen
1 können entweder mittels umlaufender Seilzüge
5 in eine vertikale Position gezogen (Seite 7, letzter Absatz;
1 bis
3) oder mittels Lager
16 nahe dem Kopfende
3 und eines Huberzeugers
21 in eine vertikale Position geschwenkt werden (Seite 10, erster ganzer Absatz;
4).
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In
DE 35 22 609 A1 ist eine Entspannungs- und Streck-Hängeliege mit mehreren Sprossen beschrieben. Eine Person, die an ihren Füßen Fuß-Manschetten mit Haken trägt, kann durch fuß-wechselseitiges Einhängen in jeweils nächsthöhere Sprossen sich in eine kopfüber hängende Lage bringen (Spalte 2, Zeilen 21 bis 34;
2).
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Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein verbessertes Streckgerät zu schaffen.
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Diese Aufgabe wird durch die Gegenstände der unabhängigen Ansprüche gelöst.
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Weiterbildungen sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung beruhen auf der Idee, an einem Streckgerät eine einzige Hebeeinrichtung sowohl zum Anheben der Füße eines Patienten und zu seiner Überführung aus einer liegenden in eine kopfüber hängende Position als auch zur Erzeugung (insbesondere vertikaler oder im Wesentlichen vertikaler) Oszillationen vorzusehen und auszubilden. Die vorliegende Erfindung unterscheidet sich dadurch wesentlich von der Offenbarung in
DE 10 2005 020 667 A1 (siehe oben), gemäß derer eine Hubeinrichtung
2 und ein separat und unabhängig davon ausgebildeter Wippantrieb
5 vorgesehen sind.
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Ein Streckgerät für Heilgymnastik umfasst eine Halteeinrichtung für Füße eines Patienten und eine Hebeeinrichtung, mit der die Halteeinrichtung derart in vertikaler Richtung bewegbar ist, dass ein mit der Halteeinrichtung verbundener Patient aus einer liegenden Lage in eine kopfüber hängende Lage überführbar ist, wobei die Hebeeinrichtung ferner ausgebildet ist, um Oszillationen der Halteeinrichtung zu erzeugen.
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Das Streckgerät ist insbesondere für eine als dynamische Extensionstherapie bekannte Therapieform geeignet, bei der die therapeutische Wirkung (insbesondere, jedoch nicht ausschließlich Entlastung der Wirbelsäule beim kopfüber Hängen) durch vertikale Wippbewegungen bzw. Schwingungen bzw. Oszillationen noch weiter verbessert wird. Vorteile einer frühen Entwicklungsform dieser dynamischen Extensionstherapie sind beispielsweise in
DE 10 2005 020 667 A1 beschrieben.
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Die Halteeinrichtung für die Füße eines Patienten umfasst insbesondere einen oder zwei Tragarme, an denen Fußgamaschen oder Fußmanschetten für die Füße eines Patienten befestigt werden können. Die Halteeinrichtung kann ferner Fußgamaschen oder Fußmanschetten oder andere Einrichtungen, die unmittelbar mit Füßen eines Patienten verbunden werden können, umfassen. Fußmanschetten oder Fußgamaschen umfassen eine geeignete Polsterung, um eine schonende und komfortable Krafteinleitung in die Füße eines Patienten ohne eine Entstehung von Druckstellen zu ermöglichen.
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Die Hebeeinrichtung weist insbesondere eine Antriebseinrichtung, beispielsweise einen Elektromotor, auf, die sowohl die vertikale Bewegung von der liegenden Position bis in die kopfüber hängende Position und umgekehrt als auch die Oszillationen bewirkt. Alternativ kann die Hebeeinrichtung beispielsweise mehrere Elektromotoren oder zwei (oder mehr) andere Antriebseinrichtungen aufweisen, die sowohl für die vertikale Bewegung zwischen der liegenden Position und der kopfüber hängenden Position als auch zur Erzeugung der Oszillationen gleichzeitig betrieben werden. Beispielsweise umfasst die Hebeeinrichtung für jeden Fuß des Patienten eine eigene Antriebseinrichtung.
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Mit einer liegenden Position des Patienten ist eine Position gemeint, in die sich der Patient selbst oder mithilfe medizinischen Personals begeben kann, und aus der er mittels der Hebeeinrichtung in eine kopfüber hängende Position überführbar ist. Mit einer kopfüber hängenden Position ist eine Position eines Patienten gemeint, bei der die Füße des Patienten über seinem Kopf angeordnet sind, und bei der das gesamte Körpergewicht des Patienten oder zumindest ein wesentlicher Teil davon als Zugkraft auf die Verbindung zwischen den Füßen des Patienten und der Halteeinrichtung wirkt. Eine kopfüber hängende Position des Patienten ist insbesondere eine Position, bei der der Patient frei an seinen Füßen hängt. Alternativ kann der Patient an einer (gepolsterten) Stützfläche anliegen, die zur Vertikalen einen kleinen Winkel (insbesondere höchstens 30 Grad oder höchstens 45 Grad) einnimmt.
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Die Hebeeinrichtung ist insbesondere zur Erzeugung vertikaler, im Wesentlichen vertikaler oder zumindest teilweise vertikaler Oszillationen der Halteeinrichtung ausgebildet.
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Die Ausbildung der Hebeeinrichtung sowohl für die vertikale Bewegung zwischen liegender und kopfüber hängender Position als auch für die Erzeugung von Oszillationen der Halteeinrichtung ermöglicht einen einfacheren mechanischen und gegebenenfalls elektrischen Aufbau des Streckgeräts. Der selbst in vertikaler Richtung verfahrbare und im Betrieb verfahrene Wippantrieb gemäß
DE 10 2005 020 667 A1 setzt eine Versorgung des Wippantriebs mit Energie und/oder Steuersignalen über flexible und beim vertikalen Bewegen des Wippantriebs bewegte, insbesondere umgelagerte Leitungen voraus. Die Anordnung und Ausbildung dieser Leitungen derart, dass sie beim vertikalen Verschieben des Wippantriebs in einer vorgesehenen Weise und ohne Beschädigung bewegt und umgelagert werden, erfordert Bauraum und erzeugt Kosten.
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Aber auch bei sorgfältiger Auslegung und Anordnung ist das Risiko eines Defekts an einer im Betrieb ständig bewegten und umgelagerten elektrischen, pneumatischen oder hydraulischen Leitung und damit eines Ausfalls des Streckgeräts immer deutlich höher als wenn alle Leitungen fest verlegt sind und während des Betriebs nicht bewegt werden. Eine Antriebseinrichtung der Hebeeinrichtung des erfindungsgemäßen Streckgeräts kann, wie schon der Stand der Technik und auch das unten beschriebene Ausführungsbeispiel zeigen, ohne Weiteres fest bzw. unbewegt angeordnet sein. Damit können beim erfindungsgemäßen Streckgerät alle Leitungen fest und während des Betriebs unbewegt ausgebildet sein.
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Hinzu kommt, dass das Ausfallrisiko zweier Antriebseinrichtungen, nämlich einer für die Hebeeinrichtung und einer für ein vertikales Wippen in der Regel höher ist als wenn lediglich eine Antriebseinrichtung vorgesehen ist.
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Insgesamt wird gemäß der vorliegenden Erfindung technische Komplexität aus dem Bereich der Mechanik in die Steuerung des Streckgeräts verlagert, wo diese zusätzliche Komplexität jedoch keine nennenswerten Kosten erzeugt.
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Bei einem Streckgerät, wie es hier beschrieben ist, ist die Hebeeinrichtung insbesondere zum Bewegung der Halteeinrichtung entlang eines vertikalen Wegs ausgebildet.
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Die Hebeeinrichtung ist insbesondere zum Bewegen der Halteeinrichtung entlang eines geraden oder im Wesentlichen geraden vertikalen Wegs ausgebildet. Als vertikale Richtung wird hier jede Richtung bezeichnet, die nicht wesentlich von der vertikalen (Richtung der Schwerkraft) abweicht, insbesondere nicht mehr als 30 Grad und insbesondere nicht mehr als 10 Grad.
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Bei einem Streckgerät, wie es hier beschrieben ist, umfasst die Hebeeinrichtung insbesondere eine Gewindespindel.
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Die Gewindespindel ist insbesondere parallel zu dem Weg, entlang dessen die Halteeinrichtung mittels der Hebeeinrichtung bewegbar ist, und somit im Wesentlichen vertikal angeordnet. Die Gewindespindel ist insbesondere reibungsarm und nicht-selbsthemmend ausgebildet, beispielsweise als Kugelumlauf-Gewindespindel. Eine nicht-selbsthemmende Ausbildung der Gewindespindel kann bei entsprechender Ausgestaltung des Streckgeräts eine einfache Rückführung eines Patienten aus einer kopfüber hängenden Position in eine liegende Position auch bei Ausfall der Leistungsversorgung ermöglichen.
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Wider Erwarten ist bei Ausbildung der Hebeeinrichtung mit einer Kugelumlauf-Gewindespindel und einem Asynchron-Drehstrommotor sowohl beim Heben eines Patienten aus einer liegenden Position in eine kopfüber hängende Position als auch zum Erzeugen von Oszillationen der Halteeinrichtung eine verblüffend geringe Versorgungsleistung von nur ca. 200 Watt erforderlich. Damit sind Oszillationen mit Frequenzen von 1 Hz und mehr und Amplituden bis zu mehreren Zentimetern realisierbar. Der Linearantrieb mittels einer Gewindespindel wird damit seinem überkommenen Ruf eines trägen Leistungsfressers in keiner Weise mehr gerecht.
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Ein Streckgerät, wie es hier beschrieben ist, umfasst ferner insbesondere eine Bremseinrichtung zumindest entweder zum Bremsen oder zum Arretieren der Gewindespindel.
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Insbesondere im Fall einer nicht selbsthemmend wirkenden Gewindespindel kann es vorteilhaft sein, eine Bremseinrichtung zum Bremsen und/oder zum Arretieren der Gewindespindel vorzusehen, um beispielsweise einem Elektromotor zum Antrieb der Gewindespindel nicht ständig Leistung zuführen zu müssen, um unter Last eine bestimmte Position zu halten.
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Bei einem Streckgerät, wie es hier beschrieben ist, umfasst die Bremseinrichtung insbesondere eine Federspeicherbremse.
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Bei einer Federspeicherbremse werden Bremsbeläge durch die Kraft einer Feder oder eines anderen elastischen Elements gegen eine Reibfläche, die im vorliegenden Fall mit der Gewindespindel gekoppelt ist, gedrückt. Die Federspeicherbremse ist insbesondere lösbar, indem mechanisch, hydraulisch, pneumatisch oder mittels eines Elektromagneten eine der Kraft der Feder entgegenwirkende und den Druck der Bremsbeläge auf die Reibfläche reduzierende Kraft erzeugt wird. Insbesondere umfasst das Streckgerät eine Federspeicherbremse, die sowohl (im störungsfreien Betrieb) elektromagnetisch als auch (bei Ausfall der Leistungsversorgung) mittels eines Bowdenzugs oder einer anderen Mechanik lösbar ist.
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Bei einem Streckgerät, wie es hier beschrieben ist, sind insbesondere eine erste Bremseinrichtung am unteren Ende der Gewindespindel und eine zweite Bremseinrichtung am oberen Ende der Gewindespindel vorgesehen.
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An jedem Ende der Gewindespindel eine Bremseinrichtung vorzusehen, kann ein sicheres Bremsen oder Arretieren der Gewindespindel auch dann, wenn diese bricht, ermöglichen. Dies kann dazu beitragen, die besonders hohen Sicherheitsanforderungen an medizinische Geräte zu erfüllen.
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Bei einem Streckgerät, wie es hier beschrieben ist, ist die Halteeinrichtung mittels einer Führungseinrichtung entlang einer vertikalen Bahn geführt und derart mit der Hebeeinrichtung gekoppelt, dass lediglich vertikale Kräfte zwischen der Hebeeinrichtung und der Halteeinrichtung übertragbar sind.
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Die Führungseinrichtung umfasst insbesondere mehrere Räder, deren Laufflächen an einer oder mehreren Laufflächen an einem U- oder T- oder einem anderen Profilelement anliegen. Die Laufflächen der Räder sind insbesondere aus Polyester-Urethan-Kautschuk (auch bekannt unter dem Handelsnamen Vulkollan des Herstellers Bayer) oder einem anderen elastischen Material gebildet. Die Führungseinrichtung kann aus für die Lifttechnik vorgesehenen Komponenten gebildet sein und/oder Konzepten aus der Lifttechnik entsprechende Merkmale und Eigenschaften aufweisen.
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Die Halteeinrichtung ist insbesondere mittels einer oder mehrerer horizontaler Gleitflächen, mittels eines oder mehrerer Kugel- oder anderer Wälzlager und/oder mittels einer oder mehrerer Zug- oder Druckstangen derart mit der Hebeeinrichtung gekoppelt, dass im Wesentlichen lediglich vertikale Kräfte zwischen beiden übertragbar sind. Horizontale Kräfte werden insbesondere lediglich aufgrund von unvermeidbarer Reibung oder bei großer Abweichung von einer vorgesehenen relativen Anordnung übertragen. Die weitgehende Vermeidung horizontaler Kräfte auf die Gewindespindel kann Reibung und Verschleiß reduzieren und eine schwächere Dimensionierung ermöglichen.
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Bei einem Streckgerät, wie es hier beschrieben ist, umfasst die Hebeeinrichtung insbesondere einen elektrischen Asynchron-Drehstrommotor.
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Ein Asynchron-Drehstrommotor weist kein Rastmoment auf und setzt deshalb einer Rotation der Gewindespindel kein Drehmoment entgegen, wenn er nicht selbst mit elektrischer Leistung versorgt ist. Dies kann die Rückführung eines Patienten aus einer kopfüber hängenden Position in eine liegende Position bei Ausfall einer Leistungsversorgung erleichtern.
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Bei einem Streckgerät, wie es hier beschrieben ist, ist insbesondere der Rotor des Drehstrommotors ohne eine Über- oder Untersetzen des Getriebes und insbesondere unmittelbar bzw. direkt mit der Gewindespindel gekoppelt.
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Ein Direktantrieb vermeidet Verschleiß und Reibung, die in einem Getriebe entstehen. Ferner kann eine Direktantrieb die träge Masse bzw. das Trägheitsmoment der Antriebseinrichtung verringern und damit die Erzeugung schneller vertikaler Oszillationen vereinfachen, insbesondere die dazu erforderliche Leistung reduzieren.
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Ein Streckgerät, wie es hier beschrieben ist, umfasst ferner insbesondere eine Steuereinrichtung zum Steuern der Hebeeinrichtung, wobei die Steuereinrichtung ausgebildet ist, um zumindest entweder eine Amplitude oder eine Frequenz oder eine Zeitabhängigkeit einer Bewegung der Halteeinrichtung zu steuern.
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Die Steuereinrichtung kann einen Mikrocontroller, einen Prozessor oder einen Computer umfassen und die Steuerung einer Vielzahl von voreingestellten bzw. vorprogrammierten und/oder durch Therapeuten einstellbaren oder veränderbaren periodischen oder nicht-periodischen Bewegungsabläufen ermöglichen. Die vorliegende Erfindung ermöglicht damit eine bislang völlig unbekannte Individualisierung und Anpassung der Extensionstherapie an eine große Bandbreite unterschiedlicher Patienten und unterschiedlicher Befunde.
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Ein Streckgerät, wie es hier beschrieben ist, umfasst insbesondere ferner eine Einrichtung zum Erfassen einer Kraft während des Betriebs der Hebeeinrichtung.
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Die Einrichtung zum Erfassen einer Kraft kann teilweise oder vollständig mit einer Steuereinrichtung zum Steuern der Hebeeinrichtung identisch oder mit dieser integriert sein. Insbesondere kann ein Mikrocontroller oder ein Computer zum Steuern der Hebeeinrichtung gleichzeitig die Kraft erfassen. Die Einrichtung zum Erfassen der Kraft ist insbesondere ausgebildet, um die Kraft in Abhängigkeit von der Zeit zu erfassen.
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Direkt oder indirekt erfasst wird insbesondere die an der Halteeinrichtung wirkende Zugkraft. Aus der Zeitabhängigkeit dieser Zugkraft kann auf die Wirkung der Extensionstherapie auf den Patienten geschlossen werden. Unter Umständen kann sogar qualitativ oder quantitativ auf Veränderungen im Körper des Patienten während der Extensionstherapie geschlossen werden.
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Die so erhaltenen Daten können (insbesondere in Echtzeit) in die Betriebsparameter des Streckgeräts einfließen, beispielsweise in Frequenz, Amplitude und Wellenform der Oszillationen. Alternativ oder zusätzlich können die erhaltenen Daten medizinischem Personal zur Auswertung oder beispielsweise auch einer Krankenkasse oder einem anderen Kostenträger zum Nachweis der Wirkung der Extensionstherapie zugeleitet werden.
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Bei einem Streckgerät, wie es hier beschrieben ist, ist die Einrichtung zum Erfassen einer Kraft insbesondere ausgebildet, um die Kraft aus Betriebsparametern der Hebeeinrichtung zu berechnen.
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Die Einrichtung zum Erfassen einer Kraft ist insbesondere ausgebildet, um die Kraft aus der Zeitabhängigkeit der Leistungsaufnahme eines Antriebsmotors, beispielsweise aus der Zeitabhängigkeit von Strömen und Spannungen an den drei oder mehr Phasen eines Drehstrommotors, und/oder aus dem zeitabhängigen Signal eines Positionssensors zu berechnen. Im Fall eines hydraulischen oder pneumatischen Antriebs können in die Berechnung der Kraft der Druck und/oder der Volumenfluss des Hydraulik- bzw. Pneumatikfluids eingehen. Die Berechnung der Kraft berücksichtigt insbesondere Trägheitsmomente und träge Massen der bewegten Komponenten des Streckgeräts.
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Alternativ oder zusätzlich können eine oder mehrere Kräfte oder Drehmomente mittels entsprechender Sensoren unmittelbar erfasst werden.
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Bei einem Streckgerät, wie es hier beschrieben ist, ist die Halteeinrichtung mit der Hebeeinrichtung insbesondere elastisch gekoppelt.
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Insbesondere sind die Halteeinrichtung bzw. deren Befestigungspunkt einerseits und die Hebeeinrichtung andererseits über ein elastisches Element oder eine andere elastische Einrichtung mechanisch gekoppelt. Die elastische Kopplung reduziert die Wirkung stoßartiger Positionsänderungen und kann so den Patienten vor Verletzungen schützen.
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Bei einem Streckgerät, wie es hier beschrieben ist, ist insbesondere die Halteeinrichtung mit der Hebeeinrichtung derart elastisch gekoppelt, dass eine vertikale Bewegung eines Befestigungspunkts an der Halteeinrichtung mit einer horizontalen Bewegung des Befestigungspunkts einher gehen kann.
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Insbesondere ist der Befestigungspunkt (gegen eine elastische Kraft eines elastischen Elements) entlang eines im Wesentlichen vertikalen kurzen Kreisbogenabschnitts, dessen Mittelpunkt durch eine horizontale Schwenkachse der Halteeinrichtung definiert ist, bewegbar. Durch die Bewegung des Befestigungspunkts entlang eines nicht geraden Wegs geht mit jeder vertikalen Bewegung gegen die elastische Kraft eine (kleine) horizontale Bewegung einher. Diese nicht rein vertikale Bewegung kann den Körper des Patienten zu einer therapeutisch vorteilhaften Bewegung anregen. Insbesondere wird der Kopf des Patienten zu einer im Wesentlichen elliptischen (insbesondere kreisförmigen) Bewegung angeregt. Die resultierende Verformung der Wirbelsäule kann die therapeutische Wirkung der Extensionstherapie weiter verbessern.
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Ein Streckgerät umfasst eine Halteeinrichtung für Füße eines Patienten, eine Hebeeinrichtung, mit der die Halteeinrichtung derart in vertikaler Richtung bewegbar ist, dass ein mit der Halteeinrichtung verbundener Patient aus einer liegenden Position in eine kopfüber hängende Position überführbar ist, eine Liege mit einer Oberseite und eine Gleitmatte, deren Oberseite eine Liegefläche für einen Patienten bildet, und deren Unterseite auf der Oberseite der Liege aufliegt, wobei die Unterseite der Gleitmatte und die Oberseite der Liege als Gleitflächen ausgebildet sind, die ein reibungsarmes Gleiten der Gleitmatte auf der Liege ermöglichen.
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Die Oberseite der Liege und die Unterseite der Gleitmatte weisen insbesondere aufeinander abgestimmte Materialien auf, die eine besonders geringe Reibung ermöglichen. Insbesondere ist zumindest entweder die Oberseite der Liege oder die Unterseite der Gleitmatte mit Polytetrafluorethylen (Kurzzeichen PTFE, gelegentlich auch als Polytetrafluorethen bezeichnet und weithin bekannt unter der Handelsbezeichnung Teflon des Herstellers DuPont) beschichtet.
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Eine Gleitmatte, die reibungsarm auf der Liege gleitet, kann ein Überführen eines Patienten aus einer liegenden Position in eine kopfüber hängende Position und vor allem ein Überführen eines Patienten aus der kopfüber hängenden Position in eine liegende Position deutlich vereinfachen und erleichtern. Insbesondere kann bereits eine geringe Neigung eines Teils der Oberseite der Liege eine ausreichende Hangabtriebskraft erzeugen, um den Patienten mit der Gleitmatte selbsttätig in eine ausgestreckt liegende Position zu bringen. Dies kann für Patienten angenehm sein und für medizinisches Personal eine deutliche Arbeitserleichterung darstellen.
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Nachfolgend sind Ausführungsformen anhand der beigefügten Figuren näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine schematische Darstellung eines Streckgeräts;
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2 eine weitere schematische Darstellung des Streckgeräts aus 1;
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3 eine weitere schematische Darstellung eines Teils des Streckgeräts aus den 1 und 2;
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4 eine weitere schematische Darstellung eines Teils des Streckgeräts aus den 1 bis 3;
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5 eine schematische Darstellung eines Schnitts durch das Streckgerät aus den 1 bis 4;
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6 eine schematische Darstellung möglicher Bewegungsabläufe;
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7 eine schematische Darstellung eines weiteren Streckgeräts;
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8 eine weitere schematische Darstellung des Streckgeräts aus 7.
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1 zeigt eine schematische Darstellung eines Streckgeräts 10. Die Zeichenebene der 1 ist parallel zur Vertikalen (Richtung der Schwerkraft) und in allen vorgesehenen Positionen eines Patienten parallel oder im Wesentlichen parallel zu dessen Körperlängsachse.
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Das Streckgerät 10 umfasst zwei vertikale Schienen 20. Bei der in 1 dargestellten Blickrichtung liegen beide Schienen 20 in Deckung. Deshalb ist in 1 nur eine Schiene sichtbar und dargestellt. Jede Schiene 20 ist U-förmig, wobei die Öffnungen beider Schienen 20 einander zugewandt sind.
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Zwischen den beiden Schienen 20 ist ein Schlitten 30 angeordnet. Der Schlitten 30 ist von der in 1 dargestellten vertikalen Schiene 20 verdeckt und deshalb in 1 nur in gestrichelten Linien angedeutet. Mit dem Schlitten 30 sind zwei Tragarme 40 als Halteeinrichtungen für Füße eines Patienten mechanisch verbunden, die bei der Blickrichtung der 1 in Deckung sind. Deshalb ist in 1 nur ein Tragarm 40 sichtbar und dargestellt. Der Schlitten 30 und der Tragarm 40 sind gemeinsam entlang der Schienen 20 vertikal verfahrbar (vgl. 2).
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Zum vertikalen Bewegen des Schlittens 30 und der Tragarme 40 entlang der Schienen 20 ist eine Hebeeinrichtung 50 vorgesehen. Am oberen und am unteren Ende der Hebeeinrichtung 50 ist jeweils eine Bremseinrichtung 60 zum Bremsen und/oder Hemmen einer vertikalen Bewegung des Schlittens 30 und der Tragarme 40 vorgesehen.
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Das Streckgerät 10 kann Elemente zur mechanischen Versteifung und eine Verkleidung aufweisen, die in 1 nicht dargestellt ist. Weitere Eigenschaften und Merkmale der Schienen 20, des Schlittens 30, der Tragarme 40, der Hebeeinrichtung 50 und der Bremseinrichtungen 60 sind unten mit Bezug auf die 3 bis 5 dargestellt.
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Das Streckgerät 10 umfasst ferner eine Liege 70 mit einem unteren Rahmen 71 und einem oberen Rahmen 72, die über eine Scherenmechanik aus mehreren gekreuzten Balken 73 verbunden sind. Die Balken 73 sind gelenkig miteinander und mit den Rahmen 71, 72 verbunden. Je ein Ende jedes Balkens ist in einer Nut oder entlang einer Schiene am zugeordneten Rahmen 71, 72 geführt. Die Scherenmechanik ist insbesondere etwas elastisch ausgebildet, um beim Ablegen eines Patienten harte Stöße zu vermeiden.
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Die Liege 70 umfasst ferner einen Antriebsmotor 75 für eine Gewindespindel 76 zum Bewegen bzw. Verschieben des oberen Rahmens 72 in vertikaler Richtung (vgl. 2). Alternativ kann ein anderer Antrieb, beispielsweise ein hydraulischer oder pneumatischer Antrieb für die vertikale Bewegung des oberen Rahmens vorgesehen sein.
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Polster 79 bilden eine Liegefläche für einen Patienten. Das den vertikalen Schienen 20 zugewandte Ende der Liege 70 ist als Fußende vorgesehen. Die Liegefläche kann abschnittsweise neigbar sein. Insbesondere kann das Fußende mit dem gesamten in 1 rechts dargestellten Poster 79 manuell oder motorische (elektrisch, hydraulisch, pneumatisch) neigbar sein.
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Am Fußende der Liege 70 ist eine Abdeckung 78 für die Gewindespindel 76 vorgesehen. Der Antriebsmotor 75 und die Gewindespindel 76 sind nicht unter, sondern neben der durch die Polster 79 gebildeten Liegefläche angeordnet.
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Der erste, untere Rahmen 71 der Liege 70 ist insbesondere mit den vertikalen Schienen 20 mechanisch starr verbunden. Der untere Rahmen 71 der Liege 70 und die vertikalen Schienen 20 können mit dem Untergrund, beispielsweise dem Boden eines Behandlungsraums, verschraubt oder auf andere Weise starr verbunden sein. Alternativ oder zusätzlich können am unteren Rahmen 71 und an den Schienen 20 beispielsweise höhenverstellbare Füße vorgesehen sein, die einen Ausgleich von Unebenheiten des Bodens ermöglichen.
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2 zeigt eine weitere schematische Darstellung des Streckgeräts 10 aus 1. Die Darstellung in 2 entspricht hinsichtlich der Zeichenebene und der Art der Darstellung der 1.
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In 2 ist eine Konfiguration des Streckgeräts 10 dargestellt, die sich von der Konfiguration der 1 unterscheidet. Insbesondere sind bei der Konfiguration der 1 der Schlitten 30 und die Tragarme 40 in einer tiefen bzw. niedrigen Position und der obere Rahmen 72 mit den Polstern 79 der Liege 70 in einer hohen Position dargestellt. In 2 nehmen der Schlitten 30 und die Tragarme 40 eine obere bzw. hohe Position und der obere Rahmen 72 mit den Polstern 79 der Liege 70 eine untere bzw. niedrige Position ein.
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Die in 1 dargestellte Konfiguration kann für einen Patienten angenehm sein, um sich zunächst auf die Polster 79 zu setzen und dann zu legen. Anschließend werden die Füße des Patienten mit den Tragarmen 40 verbunden, beispielsweise mittels Fußgamaschen oder Fußmanschetten. Danach werden nacheinander oder gleichzeitig der Schlitten 30 mit den Tragarmen 40 und den Füßen des Patienten nach oben und der obere Rahmen 72 mit den Polstern 79 der Liege 70 nach unten verfahren, bis die in 2 dargestellte Konfiguration erreicht ist, in der der Patient kopfüber frei an seinen Füßen hängt.
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In 2 sind der Schlitten 30 und die Tragarme 40 nicht in ihrer höchsten möglichen Position dargestellt. Der Schlitten 30 und die Tragarme 40 sind insbesondere so ausgebildet, dass der Schlitten 30 bis zu den oberen Enden der Schienen 20 angehoben werden kann, wobei die Tragarme 40 sich dann über den oberen Enden der Schienen 20 befinden.
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3 zeigt eine weitere schematische Darstellung von Teilen des Streckgeräts 10 aus den 1 und 2. Die Zeichenebene der vergrößerten Darstellung in 3 entspricht den Zeichenebenen der 1 und 2. Im Unterschied zu den 1 und 2 sind die vertikalen Schienen 20 transparent und in gestrichelten Linien dargestellt, um eine klare Darstellung anderer, teilweise durch die Schiene 20 verdeckter Komponenten, insbesondere des Schlittens 30 zu ermöglichen. Der Schlitten 30 und die Tragarme 40 sind in 3 in der bereits anhand der 2 dargestellten Konfiguration gezeigt. Die oben anhand der 1 und 2 dargestellte Liege ist in 3 nicht gezeigt.
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Der Schlitten 30 umfasst erste Führungsräder 31 und zweite Führungsräder 32, deren Rotationsachsen horizontal und senkrecht zur Zeichenebene der 3 sind, und dritte Führungsräder 33, deren Rotationsachsen horizontal und parallel zur Zeichenebene der 3 sind. Die Führungsräder 31, 32, 33 weisen beispielsweise Laufbeläge aus Polyester-Urethan-Kautschuk auf. Derartige Führungsräder sind beispielsweise aus dem Liftbau unter der Bezeichnung Vulko-Räder bekannt.
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Die ersten Führungsräder 31 und die zweiten Führungsräder 32 laufen an ersten bzw. zweiten Laufflächen 22, die vertikal, parallel zu einander und senkrecht zur Zeichenebene der 3 angeordnet sind. An jeder Schiene 20 sind eine erste Lauffläche 21 und eine zweite Lauffläche 22 einander gegenüberliegend angeordnet. Die dritten Führungsräder 33 laufen an dritten Laufflächen 23, die vertikal und parallel zur Zeichenebene der 3 angeordnet sind. Je eine dritte Lauffläche an jeder Schiene 20 sind einander gegenüberliegend angeordnet.
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Die Führungsräder 31, 32, 33 am Schlitten 30 gewährleisten in Wechselwirkung mit den Laufflächen 21, 22, 23 eine spiel- und reibungsarme Führung des Schlittens 30 entlang der vertikalen Schienen 20. Die Führungsräder 31, 32, 33 sind zum Ausgleich von Verschleiß und zur Einstellung von Spiel und Reibung zumindest teilweise justierbar.
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An der von Patient und Liege abgewandten Seite des Schlittens 30 sind eine erste Platte 35 und eine zweite Platte 36 angeordnet. Die erste Platte 35 ist mit dem Schlitten 30 gefügt, insbesondere geschweißt. Die zweite Platte 36 ist durch Verbindungsbolzen 37 mit der ersten Platte 35 mechanisch verbunden. Die erste Platte 35 und die zweite Platte 36 weisen jeweils eine Ausnehmung auf, durch die die Gewindespindel 52 hindurchgreift. Wie unten beschrieben ist, stellen die Platten 35, 36 eine mechanische Verbindung zur Hebeeinrichtung 50 dar.
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Jeder Tragarm 40 ist L-förmig mit einem vertikalen Abschnitt 41 an einer von Patient und Liege (vgl. 1 und 2) abgewandten Seite des Schlittens 30 und einem horizontalen Abschnitt 42, der sich über dem Schlitten 30 nach vorne bis über die Liege erstreckt. Am vordersten Ende des horizontalen Abschnitts 42 ist jeweils eine Öse 43 als Befestigungspunkt für eine Fußgamasche oder eine Fußmanschette oder eine ähnliche Halteeinrichtung für einen Fuß eines Patienten vorgesehen.
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Nahe dem unteren Ende des vertikalen Abschnitts 41 jedes Tragarms 40 ist ein Bügel 45 am Schlitten 30 vorgesehen, der den vertikalen Abschnitt 41 des jeweiligen Tragarms 40 umschließt. Jeder Bügel 45 ist beispielsweise aus im Wesentlichen U-förmig gebogenem Blech gebildet und mit beiden Enden mit der von Patient und Liege abgewandten Rückseite des Schlittens 30 gefügt, insbesondere verschraubt oder verschweißt. Zwischen der Rückseite des Schlittens 30 und dem vertikalen Abschnitt 41 jedes Tragarms 40 und zwischen dem vertikalen Abschnitt 41 jedes Tragarms 40 und dem zugeordneten Bügel 45 sind elastische Elemente 46 angeordnet.
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Jeder Tragarm 40 ist nahe seinem Knie über ein Gelenk 34, das eine Schwenkachse 48 senkrecht zur Zeichenebene der 3 definiert, mit dem Schlitten 30 verbunden. Beide Tragarme 40 sind unabhängig voneinander um ihre Schwenkachse 48 schwenkbar. Der in 3 sichtbare Tragarm 40 ist in durchgezogenen Linien in einer ersten Position und in gestrichelten Linien in einer zweiten, gegenüber der ersten Position etwas verschwenkten Position dargestellt.
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Die elastischen Elemente 46 halten den Tragarm 40 in der in 3 in durchgezogenen Linien dargestellten ersten Position, wenn keine äußeren Kräfte (beispielsweise Gewicht eines Patienten) auf ihn wirken. Durch statische Kräfte (insbesondere Gewichtskraft eines Patienten) und dynamische Kräfte (insbesondere vertikale Beschleunigung) kann jeder Tragarm 40 gegen die elastischen Rückstellkräfte der elastischen Elemente 46 verschwenkt werden, beispielsweise in Richtung zu der in 3 in gestrichelten Linien dargestellten Position.
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Die Hebeeinrichtung 50 (vgl. 1 und 2) umfasst einen Antriebsmotor 51, insbesondere einen Asynchron-Drehstrommotor. Der Antriebsmotor 51 ist mit einer vertikalen Gewindespindel 52 gekoppelt. Insbesondere sind Antriebsmotor 51 und Gewindespindel 52 direkt, d. h. ohne ein über- oder untersetzendes Getriebe, gekoppelt.
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Eine Spindelmutter 53 ist durch Rotation der Gewindespindel 52 um ihre vertikale Achse in vertikaler Richtung verschiebbar. Die Spindelmutter 53 ist insbesondere als Kugelumlauf-Spindelmutter ausgebildet. Die Spindelmutter 53 ist insbesondere teilweise in einer Ausnehmung in der ersten Platte 35 an der Rückseite des Schlittens 30 angeordnet. Die Spindelmutter 53 weist an ihrem unteren Rand einen Kragen 54 auf, der sich in horizontaler Richtung erstreckt.
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Die Spindelmutter 53 ist in horizontaler Richtung innerhalb vorbestimmter Grenzen verschiebbar. Der Kragen 54 an der Spindelmutter 53 ist zwischen einem oder mehreren Wälzlagern 55 an der ersten Platte 35 und der zweiten Platte 36 spiel- und reibungsarm geführt.
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Die Gewindespindel 52 ist an ihrem unteren Ende in einem Lager, das mit dem Antriebsmotor 51 integriert sein kann, und an ihrem oberen Ende in einem weiteren Lager 59 geführt. Zumindest das untere Lager ist zur Aufnahme vertikaler Kräfte ausgebildet.
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Am unteren Ende, insbesondere unmittelbar über dem Antriebsmotor 51, und am oberen Ende der Gewindespindel 52, insbesondere unmittelbar unter dem Lager 59, ist jeweils eine Bremsscheibe mit der Gewindespindel 52 gefügt. Je ein Bremssattel 62 umgreift die zugehörige Bremsscheibe 61. Bremsbeläge 63 werden von Federn, die in 3 nicht dargestellt sind und sich an den Bremssätteln 62 abstützen, gegen die Bremsscheiben 61 gedrückt. Die durch die Bremsscheiben 61, die Bremssättel 62 und die Bremsbeläge 63 gebildeten Bremseinrichtungen 60 können abweichend von der Darstellung in 3 in den Antriebsmotor 51 bzw. in das Lager 59 integriert sein.
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In 3 ist an der Öse 43 ein Seil oder eine Gurt dargestellt, und zwar einmal (von der Öse 43 in der in durchgezogenen Linien dargestellten Position des Tragarms 40 ausgehend) in durchgezogener und einmal (von der Öse 43 in der in gestrichelten Linien dargestellten Position des Tragarms 40 ausgehend) in gestrichelter Linie. Dies deutet an, dass durch die nicht gerade, sondern leicht bogenförmige Bewegung der Öse 43 um die Achse 48 eine Pendelbewegung angeregt werden kann. Diese Pendelbewegung wird auch durch die Elastizität und andere mechanische Eigenschaften des menschlichen Körpers beeinflusst. Sie kann bewirken, dass der Kopf eines kopfüber hängenden Patienten eine elliptische Bewegung ausführt, die in 3 durch einen Pfeil 16 angedeutet ist. Diese Bewegung kann eine weitere Verbesserung des therapeutischen Erfolgs bewirken.
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4 zeigt eine weitere schematische Darstellung von Teilen des Streckgeräts aus den 1 bis 3. Die Zeichenebene der 4 enthält die Vertikale und ist zu den Zeichenebenen der 1 bis 3 senkrecht. 4 zeigt das Streckgerät von der von Patient und Liege abgewandten Seite aus (bezogen auf die 1 bis 3: von rechts).
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In 4 sind die zur Zeichenebene der 4 senkrechten Laufflächen 23, an denen die dritten Führungsräder 33 des Schlittens 30 anliegen, erkennbar. Die Laufflächen 21, 22 (vgl. 3), an denen die Führungsräder 31, 32 anliegen, sind parallel zur Zeichenebene der 4. Im Unterschied zu den 1 bis 3 sind in 4 beide vertikale Schienen 20 sichtbar und dargestellt.
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In 4 ist erkennbar, dass beide Tragarme 40 unabhängig voneinander gelagert und durch elastische Elemente 46 gegen den Schlitten 30 – in einer Richtung direkt, in der entgegengesetzten Richtung indirekt über die Bügel 45 – abgestützt sind. Die durch die Lager 34 zwischen Schlitten 30 und Tragarmen 40 definierten Schwenkachsen 48 der Tragarme 40 sind horizontal und parallel zur Zeichenebene der 4. Die horizontalen Abschnitte 42 der Tragarme 40 sind nicht parallel zueinander und senkrecht zur Zeichenebene der 4, sondern nach vorne, zu den Ösen 43 hin aufeinander zulaufend angeordnet. Anders ausgedrückt ist der Abstand der Ösen 43 an den vorderen Enden der horizontalen Abschnitte 42 der Tragarme 40 geringer als der Abstand der vertikalen Abschnitte 41 der Tragarme 40.
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In der Zusammenschau der 3 und 4 ist erkennbar, dass der Kragen 54 am unteren Ende der Spindelmutter 53 in zwei zueinander senkrechten horizontalen Richtungen unterschiedliche Breiten aufweist. Ferner ist erkennbar, dass zwei Wälzlager 55 vorgesehen sind, beispielsweise in Form je einer Schraube, in deren Schraubenkopf eine beispielsweise in einer Pfanne aus PTFE reibungsarm rotierbare Kugel eingesetzt ist. Derartige Schrauben werden auch als Kugelkopf-Schrauben bezeichnet. Zur Verbindung der zweiten Platte 36 mit der ersten Platte 35 sind insbesondere vier Verbindungsbolzen, beispielsweise Schraubbolzen, vorgesehen.
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In 4 ist eine in den 1 bis 3 nicht dargestellte Steuereinrichtung 81 angedeutet, die abweichend von der Darstellung in 4 an einem nahezu beliebigen Ort angeordnet sein kann. Die Steuereinrichtung 81 ist mittels Leitungen 82, 83, 84 zum Übertragen von Steuersignalen und/oder elektrischer Leistung mit dem Antriebsmotor 51 der Gewindespindel 52 und mit den Bremseinrichtungen 60 gekoppelt. Ferner ist die Steuereinrichtung 81 über eine Leitung 89 mit einer Benutzerschnittstelle 91 gekoppelt. Ferner sind die Bremseinrichtungen 60 über je einen Bowdenzug 69 mit der Benutzerschnittstelle 91 gekoppelt.
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Die Bremseinrichtungen 60 sind sowohl elektromagnetisch (gesteuert durch die Steuereinrichtung 81 über die Leitungen 83, 84) als auch mechanisch über die Bowdenzüge 69 lösbar. Dazu weist jede Bremseinrichtung 60 insbesondere einen oder mehrere Elektromagneten und beispielsweise einen über den zugeordneten Bowdenzug 69 verschiebbaren Keil auf. Sowohl mittels des oder der Elektromagneten als auch mittels des Bowdenzugs und des Keils kann eine Kraft, die der von der oder den Federn erzeugten Kraft entgegenwirkt, erzeugt werden.
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Die Benutzerschnittstelle 91 umfasst insbesondere ein Touch-Panel bzw. einen berührungsempfindlichen Bildschirm, der gleichzeitig zur Anzeige von Daten, einer Menüstruktur und anderer Information und zur Entgegennahme von Befehlen zur Steuerung des Streckgeräts ausgebildet ist. Alternativ oder zusätzlich kann die Benutzerschnittstelle 91 eine alphanumerische Anzeige, Taster, Kipp- und Drehschalter und andere Anzeige- und Eingabeeinrichtungen umfassen.
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Die Steuereinrichtung 81 ist beispielsweise eine speicherprogrammierbare Steuerung (gemeinhin als SPS abgekürzt; engl.: Programmable Logic Controller, PLC). Die Steuereinrichtung 81 ist ausgebildet, um über die Benutzerschnittstelle 91 Befehle eines Benutzers, insbesondere medizinischen Personals entgegenzunehmen. Insbesondere können an der Benutzerschnittstelle 91 das Heben und Senken der Füße eines Patienten zwischen einer liegenden Position und einer kopfüber hängenden Position des Patienten, die Geschwindigkeit der vertikalen Verschiebung, Frequenz, Amplitude und Wellenform von vertikalen Oszillationen eingestellt und/oder fest einprogrammierte oder einstellbare Programme ausgewählt, gestartet, beendet oder abgebrochen werden.
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Die Steuereinrichtung 81 ist ausgebildet, um den Antriebsmotor 51 zu steuern, insbesondere Drehrichtung und Geschwindigkeit. Ein Frequenzumrichter zum Erzeugen einer Mehrphasen-Wechselspannung für den Antriebsmotor 51 kann in die Steuereinrichtung 81 integriert oder mit dieser gekoppelt sein. Ferner ist die Steuereinrichtung 81 ausgebildet, um die Bremseinrichtungen 60 zu lösen bzw. die Bremsbeläge 63 elektromagnetisch von den Bremsscheiben 61 abzuheben, wenn die Gewindespindel 52 rotieren soll.
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Ferner kann die Steuereinrichtung 81 ausgebildet sein, um Kräfte am Streckgerät 10 zu erfassen. Dazu können in den 1 bis 4 nicht dargestellte Kraftaufnehmer bzw. Sensoren für Kräfte und Drehmomente vorgesehen sein. Alternativ oder zusätzlich kann die Steuereinrichtung 81 ausgebildet sein, um Ströme, Spannungen, die Winkelposition der Gewindespindel 52 und deren Zeitabhängigkeit sowie weitere Betriebsparameter zu erfassen, und aus diesen die auf einen Patienten wirkende Kraft und Beschleunigung und deren Zeitabhängigkeit zu berechnen.
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Für den Fall eines Ausfalls der Leistungsversorgung ist vorgesehen, dass beispielsweise mittels eines Zugknopfs, eines Hebels und einer Kurbel an der Benutzerschnittstelle 91 und über die Bowdenzüge 69 gesteuert die Bremseinrichtungen 60 lösbar sind. Bei nicht-selbsthemmender Ausbildung der Gewindespindel 52 und der Spindelmutter 53, insbesondere bei Ausbildung der Spindelmutter 53 als Kugelumlauf-Gewindespindel, und bei Ausbildung des Antriebsmotors 51 ohne oder mit lediglich hinreichend geringem Rastmoment können Schlitten 30, Tragarme 40 und Patient sich aufgrund ihrer Gewichtskraft selbsttägig nach unten bewegen, wenn die Bremseinrichtungen 60 gelöst sind. Die Benutzerschnittstelle für diesen Notfallbetrieb kann abweichend von der Darstellung in 4 von der Benutzerschnittstelle 91 für den Normalbetrieb separat angeordnet sein, beispielsweise hinter einer Abdeckklappe verborgen.
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5 zeigt eine schematische Darstellung eines Schnitts durch das Streckgerät aus den 1 bis 4. Die Lage der horizontalen Schnittebene A-A ist in 3 angedeutet.
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Die Schnittebene A-A schneidet die Schienen 20, den Schlitten 30, die vertikalen Abschnitte 41 der Tragarme 40 und die Gewindespindel 52. Der Schlitten 30 ist stark vereinfacht blockförmig dargestellt. Abweichend von den Darstellungen in den 1 bis 5 kann der Schlitten 30 als – erforderlichenfalls ausgesteifte – Rahmenkonstruktion ausgestaltet sein, um Material, Masse und Kosten zu sparen.
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In 5 sind die Bügel 45, die elastischen Elemente 46, die Platte 35, die Verbindungsbolzen 37 und die Spindelmutter 53 sichtbar und dargestellt. In der dargestellten Perspektive teilweise oder vollständig durch die erste Platte 35 verdeckt und insoweit deshalb nicht sichtbar und nur in gestrichelten Linien dargestellt, sind die Wälzlager 55 und der Kragen 54 der Spindelmutter 53. Die zweite Platte 36 ist bei der Blickrichtung der 5 weitgehend durch die erste Platte 35 und den Kragen 54 der Spindelmutter 53 verdeckt, insoweit nicht sichtbar und deshalb in 5 nur durch gestrichelte Linien angedeutet.
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Die bereits erwähnte Ausnehmung 38 in der ersten Platte 35 ist in der Draufsicht der 5 gut erkennbar. Die Ausnehmung 38 ist zur von Patient und Liege (vgl. 1 und 2) abgewandten Rückseite hin offen, so dass die Gewindespindel 52 in einer horizontalen Bewegung in die Ausnehmung 38 eingeführt oder aus dieser entnommen werden kann. Die Ausnehmung 38 ist jedoch so (insbesondere Ω-förmig) ausgestaltet, dass die Gewindespindel 52 durch die Spindelmutter 53 in der Ausnehmung 38 gehalten ist, wenn die Spindelmutter 53 in die Ausnehmung 38 eingreift. Die Gewindespindel 52 kann nur dann aus der Ausnehmung 38 in der ersten Platte 35 entnommen werden, wenn zunächst die Verbindungsbolzen 37 gelöst, die zweite Platte 36 nach unten von der ersten Platte 35 entfernt und dann die Spindelmutter 53 nach unten aus der Ausnehmung 38 in der ersten Platte 35 entfernt wurde.
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Die Gewindespindel 52 und die Spindelmutter 53 sind in 5 aus ihrer vorgesehenen Position in der Mitte der Ausnehmung 38 in der ersten Platte 35 verschoben dargestellt. Dies illustriert, dass aufgrund der horizontalen Verschiebbarkeit der Spindelmutter 53 relativ zum Schlitten 30 und zur ersten Platte 35 und der reibungsarmen Wälzlager 55 allenfalls geringe horizontale Kräfte vom Schlitten 30 auf die Gewindespindel 52 übertragbar sind. Deshalb hat beispielsweise eine (geringfügige) Verformung der vertikalen Schienen 20 keinen Einfluss auf die Gewindespindel 52 und deren reibungs- und verschleißarmen Betrieb.
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6 zeigt schematische Darstellungen vertikaler Bewegungsabläufe bzw. Oszillationen, die durch die Hebeeinrichtung 50 (vgl. 1, 2) erzeugbar sind. Der Abszisse ist die Zeit t zugeordnet, der Ordinate ist die Höhe h der Tragarme 40, insbesondere der Ösen 43 an den vorderen Enden der Tragarme 40 zugeordnet. Einheiten und absolute Werte sind nicht angegeben, da die dargestellten Beispiele rein qualitativ zu verstehen sind. Im Fall periodischer Bewegungen liegen typische Frequenzen im Bereich zwischen 0,3 Hz und 3 Hz (entsprechend Perioden zwischen ca. 3 Sekunden und 0,3 Sekunden). Typische Amplituden liegen im Bereich von wenigen Millimetern bis wenigen Zentimetern. Gesteuert durch die Steuereinrichtung 81 können der Antriebsmotor 51 und die Gewindespindel 52 in Zusammenwirkung mit der Spindelmutter 53 eine große Vielfalt an Bewegungsabläufen erzeugen.
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Der erste, ganz oben dargestellte Bewegungsablauf 101 entspricht näherungsweise einer sinusförmigen Bewegung (h = a·sin(2·pi·f·t), wobei a die Amplitude, pi die Kreiszahl (3,14) und f die Frequenz ist).
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Der zweite Bewegungsablauf 102 ist einer Sägezahnkurve ähnlich. Der abrupte Übergang zwischen steil fallender und (langsamer) ansteigender Flanken kann jeweils eine ruckartige Streckung des Patienten bewirken.
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Der dritte Bewegungsablauf 103 kann abwechselnd (am oberen Umkehrpunkt) eine kurzfristige starke Entlastung und eine moderate Streckung des Patienten bewirken.
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Der vierte Bewegungsablauf 104 weist bei konstanter oder im Wesentlichen konstanter Amplitude eine abnehmende Periode und einen zunehmende Frequenz auf. Der fünfte Bewegungsablauf 105 weist bei konstanter oder im Wesentlichen konstanter Frequenz eine zunehmende Amplitude auf. Der sechste Bewegungsablauf 106 weist alternierend Ruhephasen ohne vertikale Bewegung und Oszillationsphasen mit vertikalen Oszillationen auf.
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7 zeigt eine schematische Darstellung eines weiteren Streckgeräts 10. Die Zeichenebene der 7 entspricht den Zeichenebenen der 1 bis 3. Das in 7 dargestellte Streckgerät 10 ähnelt in vielen Eigenschaften und Merkmalen dem oben anhand der 1 bis 5 dargestellten Streckgerät. Nachfolgend sind lediglich die Eigenschaften und Merkmale erörtert, in denen sich das Streckgerät 10 aus 7 von den oben anhand der 1 bis 5 dargestellten Streckgeräten unterscheidet.
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Die Liege 70 weist eine Oberseite 93 auf, die geteilt ist. Ein das Fußende der Liege 70 umfassender Bereich der Oberseite 93 ist geneigt, wobei die Neigung fest oder (manuell oder motorisch) einstellbar sein kann. Das Streckgerät 10 umfasst ferner eine Gleitmatte 95 zum Gleiten auf der Oberseite 93 der Liege 70. Die Oberseite 93 der Liege 70 und die Unterseite 96 der Gleitmatte 95 sind so ausgestaltet, dass die Gleitmatte 95 möglichst reibungsarm auf der Oberseite 93 der Liege 70 gleiten kann. Dazu weist insbesondere zumindest entweder die Oberseite 93 der Liege 70 oder die Unterseite 96 der Gleitmatte 95 eine Schicht aus PTFE oder eine andere reibungsmindernde Beschichtung auf.
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In 7 ist ein Patient 12 in einer kopfüber hängenden Position dargestellt. Fußmanschetten 14 sind mittels Seilen oder Gurten mit den Ösen 43 an den horizontalen Abschnitten 42 der Tragarme 40 verbunden. Um den Patienten 12 wieder in eine liegende Position zu überführen, werden (durch vertikale Pfeile angedeutet) die Tragarme 40 mit dem Schlitten 30 nach unten und der obere Rahmen 72 der Liege 70 mit der Gleitmatte 95 nach oben bewegt. Sobald der Patient 12 die Gleitmatte 95 berührt, schiebt er diese parallel zur Oberseite 93 der Liege 70 schräg nach unten. Die Bewegung des Patienten 12 und die Bewegung der Gleitmatte 95 sind durch einen gekrümmten bzw. einen geraden Pfeil nach schräg unten angedeutet.
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In dem Maße, wie der Patient 12 immer weiter gehend auf der Liege 70 abgelegt wird, gleitet der Patient 12 zusammen mit der Gleitmatte 95 entlang der Oberseite 93 der Liege 70 zu deren Kopfende (in 7 nach links). Schließlich wird der in 8 gezeigte Zustand erreicht, bei dem der Patient 12 vollständig auf der Liege 70 liegt. Dem Patienten 12 können die Fußmanschetten 14 abgenommen werden, der Patient 12 kann sich aufsetzen und die Liege 70 verlassen.
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Die reibungsarm auf der Oberseite 93 der Liege 70 gleitende Gleitmatte 95 ermöglicht, dass der Übergang zwischen der kopfüber hängenden Position des Patienten 12 in 7 und der liegenden Position des Patienten 12 in 8 ohne Unterstützung durch den Patienten oder durch medizinisches Personal allein durch das reibungsarme Gleiten erfolgt. Insbesondere ist es nicht erforderlich, dass Personal den Oberkörper des Patienten 12 zum Kopfende der Liege 70 zieht.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Streckgerät
- 12
- Patient
- 14
- Fußmanschetter
- 16
- elliptische Bewegung
- 20
- vertikale Schiene
- 21
- erste Lauffläche an der Schiene 20
- 22
- zweite Lauffläche an der Schiene 20
- 23
- dritte Lauffläche an der Schiene 20
- 30
- Schlitten
- 31
- erstes Führungsrad am Schlitten 30
- 32
- zweites Führungsrad am Schlitten 30
- 33
- drittes Führungsrad am Schlitten 30
- 34
- Gelenk zwischen Schlitten 30 und Tragarm 40
- 35
- erste Platte (mit Schlitten 30 gefügt)
- 36
- zweite Platte
- 37
- Verbindungsbolzen zwischen erster und zweiter Platte
- 38
- Ausnehmung in der ersten Platte 35
- 40
- Tragarm
- 41
- vertikaler Abschnitt des Tragarms 40
- 42
- horizontaler Abschnitt des Tragarms 40
- 43
- Öse als Befestigungspunkt
- 45
- Bügel
- 46
- elastisches Element zwischen Tragarm und Schlitten 30 oder Bügel 45
- 48
- Schwenkachse zwischen Tragarm 40 und Schlitten 30
- 50
- Hebeeinrichtung
- 51
- Antriebsmotor der Hebeeinrichtung 50
- 52
- Gewindespindel
- 53
- Spindelmutter
- 54
- Kragen an Spindelmutter 53
- 55
- Wälzlager
- 59
- Lager
- 60
- Bremseinrichtung
- 61
- Bremsscheibe mit Reibflächen
- 62
- Bremssattel
- 63
- Bremsbelag
- 69
- Bowdenzug zum Lösen der Bremseinrichtung 60
- 70
- Liege
- 71
- unterer Rahmen der Liege 70
- 72
- oberer Rahmen der Liege 70
- 73
- Balken einer Scherenmechanik zwischen den Rahmen 71, 72
- 75
- Antriebsmotor für Gewindespindel 76
- 76
- Gewindespindel für Höhenverstellung des oberen Rahmens 72
- 78
- Abdeckung für Gewindespindel 76
- 79
- Polster
- 81
- Steuereinrichtung für Hebeeinrichtung 50 und Bremseinrichtungen 60
- 82
- Leitung zwischen Steuereinrichtung 81 und Antriebsmotor 51
- 83
- Leitung zwischen Steuereinrichtung 81 und unterer Bremseinrichtung 60
- 84
- Leitung zwischen Steuereinrichtung 81 und oberer Bremseinrichtung 60
- 89
- Leitung zwischen Steuereinrichtung 81 und Benutzerschnittstelle 91
- 91
- Benutzerschnittstelle
- 93
- Oberseite der Liege 70
- 95
- Gleitmatte
- 96
- Unterseite der Gleitmatte 95
- 101
- erster Bewegungsablauf
- 102
- zweiter Bewegungsablauf
- 103
- dritter Bewegungsablauf
- 104
- vierter Bewegungsablauf
- 105
- fünfter Bewegungsablauf
- 106
- sechster Bewegungsablauf
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- FR 2562429 [0002]
- DE 102005020667 A1 [0003, 0012, 0014, 0019]
- DE 202011105062 U1 [0004]
- US 6243897 B1 [0005]
- GB 2152381 A [0006]
- DE 2303615 [0007]
- DE 3522609 A1 [0008]