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Die Erfindung betrifft ein Adapterelement zur schwenkbaren Anlenkung einer Rückenlehne einer Rücksitzanlage an die Karosseriestruktur eines Fahrzeugs gemäß Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
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Ein solches bekanntes Adapterelement 20 zeigt 7, welches gemäß 8 zur Anlenkung einer Rückenlehne 11 einer Rücksitzanlage 10 an ein Radhaus 31 der Karosseriestruktur 30 eines Fahrzeugs eingesetzt wird. Eine Sitzfläche 13 dieser Rücksitzanlage 10 ist lediglich angedeutet.
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Das Adapterelement 20 besteht aus mehreren Einzelteilen, nämlich einem becherförmigen Adapterkörper 21, einem Schwenkbolzen 26 und einem Verstärkungsblech 25. Der becherförmige Adapterkörper 21 weist eine pyramidenstumpfförmige Form mit einer, die kleine Basis verschließenden Deckfläche 22 und die die Mantelfläche der pyramidenstumpfförmigen Form bildenden Seitenflächen 23 auf, an deren die große Basis bildender Rand ein umlaufender Flansch 24 angeformt ist, der mit seiner Wölbung an den Verlauf der Oberfläche des Radhauses 31 so angepasst ist, dass der Flansch 24 gemäß 8 flächenschlüssig an dem Radhaus 31 anliegt.
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Das Verstärkungsblech 25 ist so ausgelegt, dass es die Deckfläche 22 sowie wenigstens teilweise die angrenzende Seitenflächen 23 von innen flächenschlüssig bedeckt. Der Schwenkbolzen 26 ist so durch eine Öffnung in der Deckfläche 22 und dem Verstärkungsblech 25 geführt, dass ein endseitiger Flansch 27 des Schwenkbolzens 26 an der inneren Oberfläche des Verstärkungsbleches 25 flächenschlüssig anliegt und dadurch kraft- oder formschlüssig mit dem Adapterkörper 21 verbunden werden kann.
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Der Schwenkbolzen 26 ist gemäß 8 mit seinem aus der Deckfläche 22 ragenden Ende in einem Lehnenlager 12 der Rückenlehne gelagert, wobei hierzu dieses Ende des Schwenkbolzens 26 eine Nut 28 zur Bildung eines Bolzenkopfes 29 aufweist.
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Somit kann diese Rückenlehne 11 um diesen Schwenkbolzen 26 verschwenkt werden, wenn eine obere Rastverbindung der Rückenlehne 11 mit der Karosseriestruktur des Fahrzeugs gelöst wurde.
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Dieses bekannte Adapterelement 20 gemäß 7 ist hinsichtlich seiner Herstellung sehr aufwendig und teuer, da zunächst die Einzelteile hergestellt werden müssen, die eine komplizierte Geometrie aufweisen und die anschließend in einem Montageprozess zusammengefügt werden.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Adapterelement zur schwenkbaren Anlenkung einer Rückenlehne einer Rücksitzanlage an die Karosseriestruktur eines Fahrzeugs zu schaffen, die eine stabile Anbindung der Rückenlehne an die Karosserie des Fahrzeugs bei niedrigem Gewicht und geringen Herstellkosten ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Adapterelement mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1.
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Ein solches Adapterelement zeichnet sich erfindungsgemäß dadurch aus, dass der Adapterkörper zusammen mit dem Schwenkbolzen durch Tubenformung, Biegung und Stanzung aus einem im Wesentlichen ebenen Blechteil hergestellt ist, wobei der Adapterkörper im Wesentlichen als kegel- oder pyramidenstumpfförmiger Abschnitt des Adapterelementes ausgeformt ist und an dessen kleiner Basis der Schwenkbolzen angeformt ist.
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Mit diesem erfindungsgemäßen Adapterelement kann eine wesentliche Gewichtsreduzierung gegenüber dem bekannten Adapterelement 20 nach 7 erreicht werden, ohne dass Nachteile hinsichtlich der Festigkeit und Steifigkeit dieses erfindungsgemäßen Adapterelements in Kauf zu nehmen sind. Ein weiterer Vorteil liegt darin, dass die Herstellung dieses erfindungsgemäßen Adapterelements durch Tubenformung, Biegung und Stanzung auch kostengünstiger im Vergleich zu einer Herstellung des Adapterelements aus mehreren Einzelteilen.
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Bei einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist an der großen Basis des kegel- oder pyramidenstumpfförmigen Abschnittes ein umlaufender Befestigungsflansch zur Befestigung des Adapterelementes an der Karosseriestruktur, vorzugsweise eines Radhauses ausgebildet. Die große Basis des kegel- oder pyramidenstumpfförmigen Abschnittes kann daher mit einer der Kontur der Montageoberfläche folgenden Randkontur der Seitenflächen des Adapterelements ausgebildet werden, so dass damit auch der umlaufende Flansch flächenschlüssig auf der Montageoberfläche, insbesondere des Radhauses anliegen kann. Ein Kraft- oder Formschluss kann bspw. mittels Kleben oder Schweißen erfolgen.
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Besonders vorteilhaft ist es gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung, wenn ein Endabschnitt des Schwenkbolzens als Zweiflach ausgebildet ist. Damit kann dieses Zweiflach für Zentrierungszwecke verwendet werden. Bspw. kann auf dieses Zweiflach eine Montagehülse mit einem entsprechenden Innenzweiflach aufgesetzt werden, die eine Lagefixierung der Rückenlehne in Richtung des Schwenkbolzens bewirkt. Vorzugsweise weist der Schwenkbolzen einen den Endabschnitt mit dem kegel- oder pyramidenstumpfähnlichen Abschnitt verbindenden Zwischenabschnitt auf, wobei der Endabschnitt mit einem geringeren Durchmesser gegenüber dem Durchmesser des Zwischenabschnittes abgesetzt ist.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist der Schwenkbolzen endseitig mit einem Bolzenkopf ausgeformt, der eine lagesichere Führung in einem Lehnenlager der Rückenlehne ermöglicht.
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Um eine sichere kraftschlüssige Anbindung des erfindungsgemäßen Adapterelements an die Karosseriestruktur, vorzugsweise an ein Radhaus zur erreichen, ist der Befestigungsflansch zur Anpassung an die Kontur einer Montagefläche der Karosseriestruktur gewölbt ausgeformt.
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Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ergibt sich dadurch, dass das Blechteil, aus dem das erfindungsgemäße Adapterelement geformt wird, einen Zuschnitt aufweist, der sich aus einem kreissegmentförmigen Abschnitt und einem über dessen zugehörigen Sehne sich fortsetzenden rechteck- oder trapezähnlichem Abschnitt zusammensetzt. Vorzugsweise ist dabei aus dem kreissegmentförmigen Abschnitt des Blechteils der kegel- oder pyramidenstumpfförmige Abschnitt des Adapterelementes geformt, während weiterbildungsgemäß aus dem rechteck- oder trapezähnlichem Abschnitt des Blechteils ein Ausbuchtung geformt ist, welche in den kegel- oder pyramidenstumpfförmigen Abschnitt übergeht.
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Wird ein derart geformtes Adapterelement so mit der Karosseriestruktur, bspw. dem Radhaus verbunden, dass die in Richtung des Adapterkörpers und der Ausbuchtung verlaufende Achse im Wesentlichen mit der Längsachse des Fahrzeugs fluchtet, ergibt sich bei in dieser Richtung auftretenden Kräften eine höhere Stabilität des erfindungsgemäßen Adapterelements, so dass bspw. im Falle eines Crashs die Rückenlehne in ihrer Lage verbleibt.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren ausführlich beschrieben. Es zeigen:
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1 eine perspektivische Darstellung eine Adapterelements als Ausführungsbeispiel der Erfindung,
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2 eine Schnittdarstellung gemäß Schnitt I-I des Adapterelements nach 1,
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3 eine perspektivische Darstellung eine Adapterelements als weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung,
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4 eine Schnittdarstellung gemäß Schnitt II-II des Adapterelements nach 3,
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5 eine weitere Schnittdarstellung gemäß Schnitt III-III des Adapterelements nach 3,
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6 eine perspektivische Darstellung des Adapterelements nach 3, bei welchem der Schwenkbolzen in einem Lehnenlager gelagert ist,
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7 eine perspektivische Darstellung eines Adapterelements gemäß Stand der Technik, und
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8 eine perspektivische Darstellung einer über das Adapterelement gemäß 4 mit einem Radhaus einer Karosseriestruktur schwenkbar verbundenen Rückenlehne einer Rücksitzanlage.
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Das Adapterelement 1 gemäß 1 umfasst einen pyramidenstumpfförmigen Abschnitt 2 mit einer im Wesentlichen rechteckförmigen offenen großen Basis, an deren Rand ein umlaufender Befestigungsflansch 4 angeformt ist. Die kleine Basis dieses pyramidenstumpfförmigen Abschnittes 2 ist mit einer Deckfläche 2a verschlossen, wobei an diese Deckfläche 2a ein Schwenkbolzen 3 mit einem Bolzenkopf 5 angeformt ist.
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Der Rand der großen Basis des pyramidenstumpfförmigen Abschnittes 2, also der freie Rand von dessen Seitenflächen 2b weist eine krummlinige Kontur auf, so dass hierdurch entsprechend dieser Kontur auch der Befestigungsflansch 4 gekrümmt verläuft. Damit ergibt sich eine Kontur des Befestigungsflansches 4, die an die Oberflächenkontur des Radhauses 31 gemäß 8 flächenschlüssig angepasst ist und mit dem Radhaus 31 mittels einer Schweiß- oder Klebeverbindung verbunden werden kann.
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Die Schnittdarstellung nach 2 des Schnittes I-I zeigt, dass das Adapterelement 1 einstückig aus einem ebenen, im Wesentlichen rechteckförmigen Blechteil 1a durch Tubenformung, Biegung und Stanzung hergestellt ist.
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Wenn dieses Adapterelement 1 entsprechend 8 mit dem Radhaus 31 verbunden ist, ist die Rückenlehne 11 um den Schwenkbolzen 3 schwenkbar, indem dieser Schwenkbolzen 3 in dem Lehnenlager 12 gelagert ist, wobei mittels des Bolzenkopfes 5 eine Fixierung in Achsrichtung des Schwenkbolzens 3 erreicht wird.
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Das erfindungsgemäße Adapterelement 1 nach 3 wird aus einem ebenen Blechteil 1a mit einem Zuschnitt geformt, der sich aus einem kreissegmentförmigen Abschnitt 6 und einem über dessen zugehörigen Sehne sich fortsetzenden rechteck- oder trapezähnlichen Abschnitt 7 zusammensetzt.
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Aus dem kreissegmentförmigen Abschnitt 6 wird ein kegelstumpfförmiger Abschnitt des Adapterelements 1 mit einem daran angeformten Schwenkbolzen 3 und aus dem trapezförmigen Abschnitt 7 eine Ausbuchtung 8 geformt, wobei diese Ausbuchtung 8 in den kegelstumpfförmigen Abschnitt 2 übergeht und in Richtung der Achse A des Schwenkbolzens 3 eine Höhe h2 aufweist, die kleiner ist als die Höhe h1 des Abschnittes 2, wie dies aus der Schnittdarstellung nach 4 ersichtlich ist. Die kleine Basis des kegelstumpfförmigen Abschnittes 2 weist eine Deckfläche 2a auf, an die der Schwenkbolzen 3 angeformt ist.
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Die Mantelfläche 2b des kegelstumpfförmigen Abschnittes 2 geht an dessen großer Basis in einen Befestigungsflansch 4 über, der kreisringförmig den kegelstumpfförmigen Abschnitt 2 umfasst und im Bereich des trapezförmigen Abschnittes 7 auch die Ausbuchtung 8 randartig umschließt.
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Dieser Befestigungsflansch 4 bildet eine ebene Fläche, so dass das Adapterelement 1 an einer ebenso ebenen Montagefläche einer Karosseriestruktur 30 eines Fahrzeugs flächenschlüssig anliegt und mittels einer Klebe- oder Schweißverbindung kraft- bzw. formschlüssig mit der Karosseriestruktur verbunden werden kann.
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Gemäß 3 sind in dem Befestigungsflansch 4 Befestigungsöffnungen 4a und 4b vorgesehen, so dass das Adapterelement 1 auch mittels einer Schraubverbindung kraftschlüssig mit der Karosseriestruktur 30 verbunden werden kann.
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In Richtung der Achse B des Adapterelements 1, in der der kegelstumpfförmige Abschnitt 2 und die sich daran anschließende Ausbuchtung 8 angeordnet sind, ergibt sich eine höhere Steifigkeit des Adapterelements 1, so dass in dieser Richtung höhere Kräfte aufgenommen werden können, als in senkrechter Richtung zur Achse B. Daher wird dieses Adapterelement 1 so an der Karosseriestruktur befestigt, dass die Achse B mit der Längsachse (x-Achse) des Fahrzeugs im Wesentlichen fluchtet.
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Der Schwenkbolzen 3 des Adapterelements 1 nach 3 weist einen als Zweiflach mit zwei Seitenflächen 9a und 9b ausgebildeten Endabschnitt 3a auf, sowie einen Zwischenabschnitt 3b, der den Endabschnitt 3a mit dem kegelstumpfförmigen Abschnitt 2 verbindet. Der Endabschnitt 3a ist gegenüber dem Zwischenabschnitt 3b etwas abgesetzt, weist also einen geringeren Durchmesser als der Zwischenabschnitt 3b auf.
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Auch dieses Adapterelement 1 gemäß 3 wird einstückig aus dem oben beschrieben ebenen Blechteil 1a einstückig durch Tubenformung, Biegung und Stanzung hergestellt, wie dies aus den Schnittdarstellungen der Schnitte II-II und III-III der 4 bzw. 5 ersichtlich ist.
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Der Zweiflach des Endabschnittes 3a mit den Seitenflächen 9a und 9b dient zur Zentrierung einer Kunststoffhülse 14 mit einem endseitig angeformten Flansch 14a, wie dies in 6 dargestellt ist. Diese Kunststoffhülse 14 weist eine an die Form des Zweiflachs mit den beiden Seitenflächen 9a und 9b angepasste Innenbohrung auf und wird mit deren Flansch 14a vorausgehend auf den Schwenkbolzen 3 gesteckt.
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Gemäß 6 greift die Kunststoffhülse 14 in eine Bohrung 15 des Lehnenlagers 12 einer Rückenlehne (nicht dargestellt) ein und bildet damit die Drehachse für diese Rückenlehne. Das Lehnenlager 12 umfasst eine Grundplatte 12a mit einem hierzu senkrecht stehenden Flansch 12b, der die Bohrung 15 aufnimmt. Die Grundplatte 12a dieses Lehnenlagers 12 wird mit der Rückenlehne kraftschlüssig verbunden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Adapterelement
- 1a
- Blechteil zur Umformung in das Adapterelement 1
- 2
- Adapterkörper, Abschnitt des Adapterelements 1
- 2a
- Deckfläche des Abschnitts 2
- 2b
- Seitenflächen des Abschnitts 2 Mantelfläche des Abschnittes 2
- 3
- Schwenkbolzen
- 3a
- Endabschnitt des Schwenkbolzens 3 mit Zweiflach
- 3b
- Zwischenabschnitt des Schwenkbolzens 3
- 4
- Befestigungsflansch
- 4a
- Befestigungsöffnungen
- 5
- Bolzenkopf des Schwenkbolzens
- 6
- kreissegmentförmiger Abschnitt
- 7
- trapezförmiger Abschnitt.
- 8
- Ausbuchtung des Adapterelements 1
- 9a
- Seitenfläche des Zweiflachs
- 9b
- Seitenfläche des Zweiflachs.
- 10
- Rücksitzanlage
- 11
- Rückenlehne der Rücksitzanlage 10
- 12
- Lehnenlager der Rückenlehne 11
- 12a
- Grundplatte des Lehnenlagers 12
- 12b
- Flansch des Lehnenlagers 12
- 13
- Sitzfläche der Rücksitzanlage 10
- 14
- Kunststoffhülse
- 14a
- Flansch der Kunststoffhülse 14
- 15
- Bohrung im Flansch 12b des Lehnenlagers 12
- 20
- Adapterelement gemäß Stand der Technik
- 21
- Adapterkörper des Adapterelementes 230
- 22
- Deckfläche des Adapterelements 20
- 23
- Seitenflächen des Adapterelements 20
- 24
- Flansch des Adapterelements 20
- 25
- Verstärkungsblech des Adapterelements 20
- 26
- Schwenkbolzen des Adapterelements 20
- 27
- Flansch des Schwenkbolzens 26
- 28
- Nut des Schwenkbolzens 26
- 29
- Bolzenkopf des Schwenkbolzens 26
- 30
- Karosseriestruktur
- 31
- Radhaus der Karosseriestruktur 30