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Technisches Umfeld
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Die Erfindung betrifft eine Lager-Führungsbaueinheit für eine linear verfahrbare Tragvorrichtung mit einem Gestellelement, in dem mindestens zwei Laufrollen drehbar parallel beabstandet und seitlich vorstehend mittels jeweils einer Achse aufgenommen sind, wobei die Laufrollen in einer im wesentlichen C-förmigen Profilschiene auf einer inneren Lauffläche des unteren Schenkels der Profilschiene abrollen.
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Stand der Technik
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Die geschilderten Lager-Führungsbaueinheiten werden beispielsweise dazu eingesetzt, sogenannte Laufkatzen oder Kranaufbauten in parallel beabstandet zueinander angeordneten Profilschienen zu führen. Die Tragvorrichtungen sind dabei linear verfahrbar beliebig in dem Zwischenraum zwischen den Profilschienen positionierbar. Darüber hinaus können Tragvorrichtungen auch als Gestelle für medizinische Geräte, Monitore und dergleichen dienen.
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Bei der konstruktiven Gestaltung derartiger Baueinheiten ist darauf zu achten, dass ein Herausspringen der Laufrollen aus der im wesentlichen C-förmigen Profilschiene verhindert wird. Dies geschieht oftmals dadurch, dass die Abmaße der Profilschiene den Durchmessern der Laufrollen entsprechend angepasst werden. Da die Laufflächen der Profilschienen jedoch oftmals mit seitlichen Begrenzungsstegen versehen sind, die ein Abgleiten der Laufrollen von der Lauffläche der Profilschiene verhindern sollen, ist bei der oben geschilderten Abmaßanpassung der Profilschienen dann nur eine Einfädelung der Lager-Führungsbaueinheiten vom Ende der Profilschiene her möglich. Dies verkompliziert den Montagevorgang der Tragvorrichtungen nicht unwesentlich.
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Darüber hinaus besitzen die dem Tragrollendurchmesser angepassten Laufschienen aufgrund ihrer Herstellung nicht unbeträchtliche Toleranzen, die gegebenenfalls in Teilbereichen der Profilschienenlänge ein Höhenspiel zwischen Laufrollen und Profilschieneninnenmaß bewirken.
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Zur Behebung des geschilderten Problems sind aus dem Stand der Technik verschiedene Lösungen bekannt geworden.
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So ist beispielsweise in der
DE 198 60 122 C2 die Lagerung für ein Schiebetor offenbart, die mit einer ersten Laufrolle zur Abstützung des abzustützenden Gegenstandes auf einer unteren Laufschiene versehen ist. Ferner ist eine Gegenrolle vorgesehen, welche an einer der Laufschiene gegenüberliegenden Gegenschiene abrollt. Laufrolle und Gegenrolle sind an einem wippenartigen Fahrwerkskörper drehbar gelagert derart, dass das zu tragende Gewicht die Laufrolle an die Laufschiene und die Gegenrolle an die Gegenschiene drückt.
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Darüber hinaus ist aus der
DE 196 10 118 A1 eine in einer Profilschiene geführte Förderbahn mit einem an einem Fahrwerk gelagerten Antriebsrad bekannt. An dem Fahrwerk sind jeweils über zwei gelenkige Hebel zwei Hilfsräder gelagert, welche über eine starre Verbindung miteinander gekoppelt sind. Die Hilfsräder sind somit in der Höhe relativ zum Antriebsrad oder der Profilschiene verstellbar. Der Abstand der Gelenkachsen der Hilfsräder zueinander ist mittels eines Federgliedes verstellbar. Dadurch liegen die Hilfsräder stets am Antriebsrad an. Zusätzlich liegen die Hilfsräder an einer zur Profilschiene beabstandeten Hilfsschiene an, so dass das Fahrwerk über die Antriebsräder und Hilfsräder stets gleichzeitig Kontakt zu der Profilschiene und der Hilfsschiene besitzt.
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Die beispielhaft genannten konstruktiven Gestaltungen haben jeweils den Nachteil, dass deren Aufbau relativ kompliziert ist und sowohl die Montagefreundlichkeit als auch der Herstellaufwand nicht unbeträchtlich sind.
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Aufgabe der Erfindung
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ausgehend von dem bekannten Stand der Technik eine Lager-Führungsbaueinheit für eine linear verfahrbare Tragvorrichtung bereitzustellen, die eine möglichst einfache und vor allem klein bauende Konstruktion beinhaltet, mit welcher gegebenenfalls auftretende Unterschiede im Abstand zwischen den sich gegenüberliegenden Laufflächen der Profilschiene ausgeglichen werden können. Darüber hinaus soll ein einfaches seitliches Einsetzen in die Öffnung der C-förmigen Profilschiene gewährleistet werden.
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Lösung der Aufgabe
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Anspruch 1 angegebene technische Lehre gelöst.
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Erfindungswesentlich dabei ist es, dass die Lager-Führungsbaueinheit mit einem im Gestellelement drehbar gelagerten Tragbolzen zur Koppelung an ein Aufnahmeteil der Tragvorrichtung versehen ist, wobei das dem Aufnahmeteil abgewandte freie Ende des Tragbolzens eine zur Mittellinie des Tragbolzens exzentrisch angeordnete Achse aufweist, auf welcher eine drehbare Stützrolle festgelegt ist, welche auf der inneren Lauffläche des oberen Schenkels der Profilschiene abrollt. Durch die Anordnung der Stützrolle als integratives Bauteil des zur Koppelung an die Tragvorrichtung vorgesehenen Tragbolzens in Verbindung mit der exzentrischen Anordnung der Stützrolle am Tragbolzen kann durch Verdrehen des Tragbolzens eine Höhenverstellung der Stützrolle gegenüber den Laufrollen innerhalb der C-förmigen Profilschiene vorgenommen werden. Diese Verstellung ist extrem einfach durchzuführen.
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Gleichzeitig kann die Stützrolle soweit in ihrer Höhenposition gegenüber den Laufrollen reduziert werden, dass ein Ausfädeln der Lager-Führungsbaueinheit aus der C-förmigen Profilschiene an jeder beliebigen Längsposition der Profilschiene möglich wird. Die Gesamtkonstruktion besteht somit prinzipiell nur aus dem Gestellelement, den Laufrollen mit Achsen sowie der Stützrolle mit dem Tragbolzen, an dem diese befestigt ist. Durch die reduzierte Bauteilanzahl kann das Bauvolumen der Lager-Führungsbaueinheit natürlich in Abhängigkeit von den aufzunehmenden Stützkräften gegenüber herkömmlichen Konstruktionen signifikant reduziert werden.
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Besondere Ausgestaltungen des Gegenstandes der Erfindung ergeben sich zusätzlich zur technischen Lehre des Anspruches 1 aus den auf den Hauptanspruch rückbezogenen Unteransprüchen.
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Eine besonders platzsparende Anordnung ergibt sich aus der Tatsache, Tragbolzen und Laufrollen an gegenüberliegenden Seiten des Gestellelementes vorstehend anzuordnen. Die Stützrolle kann dann entsprechend einer vorteilhaften Weiterbildung mittig zwischen den Laufrollen angeordnet werden.
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Zur Verdrehung des Tragbolzens und somit zur Einstellung der Höhenposition der Stützrolle gegenüber den Laufrollen hat es sich darüber hinaus als zweckmäßig erwiesen, den Tragbolzen mit einem Einstellsechskant zu versehen.
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Laufrollen und Stützrolle können jeweils als Kugellagerbaueinheiten ausgebildet sein, wodurch standardmäßig preisgünstig am Markt verfügbare Elemente bei der erfindungsgemäßen Lager-Führungsbaueinheit Verwendung finden können.
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Die Ankoppelung des Tragbolzens an die Tragvorrichtung kann zweckmäßigerweise durch Ausbildung des zugehörigen Aufnahmeteils als Klemmelement vorgenommen werden. Auf diese Weise ist eine leichte Fixierung der Position des Tragbolzens nach Einstellung der Stützrolle in ihrer Höhenposition gegenüber ihren Laufrollen möglich.
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Figurenbeschreibung
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Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der Erfindung anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt:
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1 eine perspektivische Ansicht der erfindungsgemäßen Lager-Führungsbaueinheit für eine linear verfahrbare Tragvorrichtung und
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2 eine vergrößerte Schnittdarstellung durch die Lager-Führungsbaueinheit gemäß 1.
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Die in den Abbildungen dargestellte Lager-Führungsbaueinheit dient dazu, eine insgesamt mit 23 bezeichnete Tragvorrichtung beispielsweise für medizinische Geräte, Monitore oder auch Krananlagen in einer Profilschiene 4 zu führen.
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Aus Gründen der Übersichtlichkeit wurde auf eine detaillierte Darstellung der Tragvorrichtung 23 in der 1 verzichtet, in der 2 ist nur die Anbindung an die erfindungsgemäße Lager-Führungsbaueinheit dargestellt.
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Der erfindungsgemäße Gegenstand besitzt als wesentliche Elemente ein Gestellelement 1, an welchem Laufrollen 2, 3, eine Stützrolle 15 sowie ein Tragbolzen 12 angebaut sind. Die Laufrollen 2, 3 sowie die Stützrolle 15 sind im Innenraum einer Profilschiene 4 angeordnet. Die Profilschiene 4 weist im wesentlichen eine C-förmige Gestalt auf und besteht aus einem unteren Schenkel 6, einem rechtwinklig mit diesem verbundenen Verbindungssteg 7 und einem wiederum rechtwinklig zu diesem angeordneten parallel zum unteren Schenkel 6 angeordneten Schenkel 8. Die Laufrollen 2, 3 sind jeweils auf das freie Ende einer Achse 10 aufgesetzt. Jede Achse 10 ist in einer Bohrung 11 des Gestellelementes 1 aufgenommen. Die Laufrollen 2, 3 sind vorteilhafterweise als Kugellagerbaueinheiten ausgeführt, wobei die äußeren Oberflächen der äußeren Lagerringe der Kugellager auf einer inneren Lauffläche 5 des unteren Schenkels 6 abrollen. Um ein seitliches Abgleiten der Laufrollen von der inneren Lauffläche 5 zu vermeiden, ist der untere Schenkel 6 an seinem freien, dem Verbindungssteg abgewandten Ende mit einem seitlich nach innen vorstehenden Begrenzungssteg 24 versehen.
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Wie aus der 1 ersichtlich, ist der Abstand zwischen den inneren Laufflächen 5, 9 an den jeweiligen Schenkeln 6, 8 größer bemessen als der Durchmesser der Laufrollen 2, 3. Um ein Abheben der Laufrollen von der unteren Lauffläche 5 zu vermeiden, besitzt die erfindungsgemäße Lager-Führungsbaueinheit zusätzlich eine mittig zwischen den Laufrollen 2, 3 angeordnete Stützrolle 15.
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Wie insbesondere aus der 2 ersichtlich, ist die Stützrolle 15 auf einen Achsstummel 14 des Tragbolzens 12 aufgesteckt. Der Achsstummel 14 ist gegenüber der Mittelachse 25 des Tragbolzens 12 exzentrisch angeordnet. Durch diese Maßnahme führt eine Verdrehung des Tragbolzens 12, der in einer Durchgangsbohrung 20 des Gestellelementes 1 aufgenommen ist, zu einer Verstellung des Höhenmaßes der Stützrolle 15 gegenüber den fest positionierten Laufrollen 2, 3. Um die Drehung des Tragbolzens 12 innerhalb der Durchgangsbohrung 20 zu erleichtern, ist dieser mit einem Einstellsechskant 19 an der den Laufrollen und der Stützrolle abgewandten Seite des Gestellelementes 1 versehen. Ein Herausgleiten des Tragbolzens 12 aus der Durchgangsbohrung 20 wird auf der einen Seite des Gestellelementes 1 durch einen Flansch 22 und auf der anderen Seite durch einen Sprengring 21 verhindert.
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Durch die Verdrehung des Tragbolzens 12 kann die Stützrolle 15 so eingestellt werden, dass sie an der oberen inneren Lauffläche 9 des oberen Schenkels 8 spielfrei anliegt. Die Lager-Führungsbaueinheit ist somit im normalen Betrieb linear innerhalb des Innenraums der Profilschiene 4 verschiebbar, eine Bewegung in senkrechter Richtung ist jedoch ausgeschlossen.
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Zu Montagezwecken kann die Stützrolle 15 durch eine Verdrehung des Tragbolzens 12 im wesentlichen auf das gleiche Höhenniveau wie das der Laufrollen 2, 3 abgesenkt werden. In diesem Fall erlaubt das vorhandene Spiel zwischen der oberen inneren Lauffläche 9 und der Oberseite der Laufrollen 2, 3 sowie der Stützrolle 15 ein Anheben der gesamten Lager-Führungsbaueinheit soweit, dass die gesamte Vorrichtung über den Begrenzungssteg 24 durch die Öffnung der C-förmigen Profilschiene 4 herausgehoben werden kann. Voraussetzung hierfür ist, dass das zur Ankoppelung an die Tragvorrichtung 23 vorgesehene Aufnahmeteil 16, welches als Klemmvorrichtung ausgebildet ist, geöffnet wurde, so dass die Lager-Führungsbaueinheit und die Tragvorrichtung 23 getrennt sind.
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In seiner Gesamtheit bildet die erfindungsgemäße Lager-Führungsbaueinheit eine äußerst kompakte Baugruppe, die im Gegensatz zu aus dem Stand der Technik bekannten Vorrichtungen aus wenigen Bauteilen besteht. Die Gesamtkonstruktion ist somit kostengünstig herstell- und montierbar. Die kompakte Bauform ist natürlich in bestimmten Rahmen abhängig von dem Gewicht der zugehörigen Tragvorrichtung, bleibt jedoch in ihren Gesamtabmessungen im Vergleich immer wesentlich unter den üblicherweise notwendigen Abmaßen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Gestellelement
- 2
- Laufrolle
- 3
- Laufrolle
- 4
- Profilschiene
- 5
- untere Lauffläche
- 6
- unterer Schenkel
- 7
- Verbindungssteg
- 8
- oberer Schenkel
- 9
- obere Lauffläche
- 10
- Achse
- 11
- Bohrung
- 12
- Tragbolzen
- 13
- freie Ende
- 14
- Achsstummel
- 15
- Stützrolle
- 16
- Aufnahmeteil
- 17
- Aussparung
- 18
- Haltenut
- 19
- Einstellsechskant
- 20
- Durchgangsbohrung
- 21
- Sprengring
- 22
- Flansch
- 23
- Tragvorrichtung
- 24
- Begrenzungssteg
- 25
- Mittelachse
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 19860122 C2 [0006]
- DE 19610118 A1 [0007]