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Die Erfindung betrifft ein Baukastensystem für eine Kühlergitteranordnung eines Kraftwagens.
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Aus dem Serienfahrzeugbau von Kraftwagen ist es allgemein bekannt, verschiedene Anbauteile an einem Kühlergitter des Kraftwagens zu befestigen. Bei solchen Anbauteilen handelt es sich – je nach Ausstattung bzw. Variante des Kraftwagens – um ein entsprechendes Radarstrahlen durchlässiges Emblemelement. Die jeweiligen Anbauteile werden dabei bislang über unterschiedliche Anbindungskonzepte am Kühlergitter fixiert, was zu einem hohen Montageaufwand und damit zu hohen Kosten führt.
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Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Baukastensystem der eingangs genannten Art bereitzustellen, welches eine einfachere Befestigung der Anbauteile am Kühlergitter ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Baukastensystem mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen und nicht-trivialen Weiterbildungen der Erfindung sind in den übrigen Ansprüchen angegeben.
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Um ein Baukastensystem zu schaffen, mittels welchem mindestens zwei unterschiedliche Anbauteile ohne hohen Montageaufwand auf einfache Weise an ein- und dem selben Kühlergitter befestigt werden können, ist an dem Kühlergitter eine Aufnahme für die Anbauteile vorgesehen, welche mindestens ein Verschlusselement eines Bajonettverschlusses aufweist, welches mit zumindest einem jeweiligen zweiten Verschlusselements des Bajonettverschlusses zusammen wirken kann, welches auf Seiten des jeweiligen Anbauteils angeordnet ist. Dies bedeutet, dass beide, voneinander unterschiedlichen Anbauteile wahlweise – beispielsweise je nach Ausstattungsvariante des Kraftwagens – mittels des gleichen Anbindungskonzepts in Form des Bajonettverschlusses baureihenübergreifend und/oder variantenübergreifend am Kühlergitter befestigt werden können, so dass eine einfachere und kostengünstigere Befestigung der unterschiedlichen Anbauteile am Kühlergitter geschaffen ist. Der Bajonettverschluss ermöglicht dabei eine besonders einfach durchzuführende Montage und gegebenenfalls Demontage der Anbauteile am Kühlergitter.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels sowie anhand der Zeichnungen; diese zeigen in:
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1 eine perspektivische Vorderansicht auf eine Kühlergitteranordnung eines Kraftwagens;
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2 eine weitere schematische und perspektivische Vorderansicht auf die Kühlergitteranordnung gemäß 1, wobei am Emblemelement ein weiteres Emblemelement befestigt ist;
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3 ausschnittsweise eine schematische Vorderansicht auf eine Aufnahme des Kühlergitters, an welchem das Emblemelement zu befestigen ist;
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4 bis 6 jeweils ausschnittsweise eine schematische und perspektivische Vorderansicht auf die Kühlergitteranordnung in gegenüber 2 vergrößerter Darstellung;
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7 ausschnittsweise eine schematische und perspektivische Rückansicht auf die Kühlergitteranordnung;
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8 ausschnittsweise eine weitere schematische und perspektivische Vorderansicht auf die Kühlergitteranordnung; und
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9 eine weitere schematische und perspektivische Vorderansicht auf die Aufnahme des Kühlergitters.
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1 zeigt eine perspektivische Vorderansicht auf eine Kühlergitteranordnung 10 eines Personenkraftwagens mit einem ersten Anbauteil in Form eines Emblemelements 12 an einem nur ausschnittsweise erkennbaren Kühlergitter 14. Das Emblemelement 12 und das Kühlergitter 14 sind dabei einem Baukastensystem zugeordnet, welches auch ein vom Emblemelement 12 unterschiedliches, zweites Anbauteil in Form eines Sensorelements beispielsweise eines Abstandsregelsystems zum Erfassen eines Abstandes bzw. zum Vermeiden einer möglichen Kollision des Kraftwagens mit einem Hindernis umfasst.
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Das Emblemelement 12 ist, wird – wie aus 2 erkennbar ist – im Wesentlichen als Topf ausgebildet, an welchem beispielsweise durch Verrasten ein weiteres Emblemelement 16 befestigt wird.
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Wie insbesondere in Zusammenschau mit den 3 und 9 erkennbar ist, umfasst das vorliegend aus Kunststoff gefertigte Kühlergitter eine ringförmige Aufnahme 18, in welche das jeweilige Anbauteil 12 – vorliegend also das Emblemelement 16 – einsteckbar und schließlich mittels eines Bajonettverschlusses festlegbar ist. Dazu wird das Emblemelement 12 zunächst in axialer Richtung – und somit im Wesentlichen in Fahrzeuglängsrichtung (x-Richtung) – in die Aufnahme 18 eingeschoben und – wie in 4 und 5 dargestellt ist – bezogen auf die Vorderansicht im Uhrzeigersinn relativ zur Aufnahme 18 gedreht. Diese Drehung erfolgt beispielsweise über einen Winkelbereich von 12 oder 13°. Durch diese Drehung wird ein Zusammenwirken zwischen wenigstens einem, in 1 bis 9 nicht erkennbaren und am Emblemelement 12 angeordneten ersten Verschlusselement des Bajonettverschlusses und wenigstens einem in 1 bis 9 nicht erkennbaren und an der Aufnahme 18 angeordneten zweiten Verschlusselement des Bajonettverschlusses bewirkt.
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Wie aus 5 und 6 zu erkennen ist, wird durch diese Drehung auch eine Rastverbindung zwischen dem Emblemelement 12 und der Aufnahme 18 verriegelt. Dazu ist am Emblemelement 12 ein erstes, federndes Rastelement 20 gehalten, welches mit einem zweiten Rastelement 22 auf Seiten der Aufnahme 18 zusammen wirkt, so dass das Emblemelement 12 nach der Vierriegelung gegen eine Drehung entgegen dem Uhrzeigersinn gesichert ist. Das zweite Rastelement 22 ist beispielsweise eine Rastkante, welche unter Ausbildung der Verrastung von dem ersten, eine Rastnase aufweisenden Rastelement 20 hintergriffen wird. Das eingerastete erste Rastelement 20 verhindert dadurch ein Zurückdrehen des Emblemelements 12 relativ zum Aufnahme 18 gegen den Uhrzeigersinn.
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Vor allem aus den 3 und 9 ist erkennbar, dass das erste Rastelement 20 in radialer Richtung federnd am Emblemelement 12 gehalten ist. Diese Ausgestaltung ermöglicht die Darstellung einer in Umfangsrichtung der Aufnahme 18 vollständig umlaufenden und somit unterbrechungsfreien Ringgeometrie, so dass das Aufnahme 18 eine sehr hohe Steifigkeit und Stabilität aufweist und das Kühlergitter 14 aussteift. Dadurch, dass das federnde erste Rastelement 20 am Emblemelement 12 – und nicht etwa am Aufnahme 18 – vorgesehen ist, kann eine kühlergitterseitige Anpassung der Rastlänge beispielsweise an Materialeigenschaften vermieden werden. Eine solche, etwaige Anpassung ist nun auf Seiten des Emblemelements 12 möglich, so dass für beide Anbauteile (Emblemelement 12 und Sensorelement) das gleiche Kühlergitter 14 verwendet werden kann.
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Die hohe Steifigkeit und Stabilität der Aufnahme 18 wirkt darüber hinaus einer Verformung des Kühlergitters 14 bei der Montage des Emblemelements 12 entgegen. Diesbezüglich hat sich auch der Bajonettverschluss als günstig erwiesen, da das Emblemelement 12 und das Kühlergitter 14 bei der Montage nur sehr gering belastet werden. Außerdem ist bei der Montage eine nur sehr geringe Kraft aufzuwenden. Darüber hinaus kann ein vorteilhaftes und gleichmäßiges Spaltbild im Bereich eines Übergangs vom Kühlergitter 14 zum Emblemelement 12 dargestellt werden. Des Weiteren weist die Ringgeometrie einen nur sehr geringen Bauraumbedarf auf, wodurch Designfreiheiten für die Befestigungsanordnung 10 geschaffen sind.
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Der Bajonettverschluss dient zum Befestigen des Emblemelements 12 am Kühlergitter 14 und stellt somit ein baureihenübergreifendes und variantenübergreifendes Befestigungskonzept für die Anbauteile des Baukastensystems dar, so dass unterschiedliche und kostenintensive Geometrien zum jeweiligen Befestigen der Anbauteil vermieden werden können. Darüber hinaus ermöglicht der Bajonettverschluss eine Entformung des Kühlergitters 14 aus einem Werkzeug zum Herstellen des Kühlergitters 14 ohne zusätzliche Schieber, so dass das Kühlergitter 14 kostengünstig hergestellt werden kann.
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Das Emblemelement 12 ist mittels des Bajonettverschlusses auch sehr einfach demontierbar. Dazu ist ein mit dem ersten Rastelement 20 verbundenes Betätigungselement 24 vorgesehen, welches verborgen an der Kühlergitteranordnung 10 vorgesehen ist und mittels welchem das erste Rastelement 20 unter Ausnutzung seiner federnden Anordnung am Emblemelement 12 in radialer Richtung betätigt werden kann. Das Betätigungselement 24 stellt eine sogenannte Fahne dar, welche in Fahrzeuglängsrichtung nach hinten vom ersten Rastelement 20 absteht und eine komfortable Betätigung des ersten Rastelements 20 ermöglicht. Um die Rastverbindung zwischen den Rastelementen 20, 22 zu lösen, wird das erste Rastelement 20 über das Betätigungselement 24 – wie in 7 durch einen Kraftpfeil F angedeutet ist – in radialer Richtung nach innen gedrückt. Dadurch wird das Zusammenwirken der Rastelemente 20, 22 aufgehoben, und das Emblemelement 12 kann relativ zum Aufnahme 18 gegen den Uhrzeigersinn zurückgedreht werden. Anschließend kann das Emblemelement 12 aus der Aufnahme 18 entnommen werden. Das Lösen der Rastelemente 20, 22 ist dabei lediglich von einer in Fahrzeuglängsrichtung nach innen weisenden Rückseite der Kühlergitteranordnung 10 möglich, da das Betätigungselement 24 auf deren Rückseite angeordnet ist. Somit kann eine unerwünschte Demontage oder ein Diebstahl vermieden werden.
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Aus 8 ist schließlich eine Positioniereinrichtung 26 erkennbar, welche auch als Kodierung bezeichnet wird. Mittels der Positioniereinrichtung 26 ist das Emblemelement 12 in einer vorgebbaren Stellung relativ zum Aufnahme 18 an diesem positionierbar. Dazu umfasst die Positioniereinrichtung 26 wenigstens ein anbauteilseitiges Positionierelement 28 und wenigstens ein Aufnahmeseitiges Positionierelement 30, welche zum Positionieren des Emblemelements 12 zusammenwirken. Dadurch kann eine Fehlmontage des Emblemelements 12 an der Aufnahme 18 vermieden werden. Insbesondere ist es dadurch nicht möglich, das Emblemelement 12 verkehrt herum – mit seiner Vorderseite in Fahrzeuglängsrichtung nach innen weisend – in das Aufnahme 18 einzusetzen, an diesem zu befestigen und zu verrasten.
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Das in Bezug auf das Emblemelement 12 erläuterte kann ohne weiteres auch auf das zweite Anbauteil des Baukastensystems übertragen werden. Dies bedeutet, dass das zweite Anbauteil auf die im Wesentlichen gleiche Art und Weise wie das Emblemelement 12 ausgebildet ist und am Kühlergitter 14 befestigt werden kann.