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Die Erfindung bezieht sich auf eine Schaltmatte für eine Bedienerplattform eines Flurförderzeugs.
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Die Aufgabe von Flurförderzeugen ist unter anderem der Transport von Lasten. Sowohl die aufgenommenen Lasten als auch das Flurförderzeug selbst können ein erhebliches Gewicht aufweisen und somit eine potenzielle Gefahr für sich in der Umgebung aufhaltende Personen sowie den Fahrzeugführer selbst darstellen. Um Unfallgefahren zu verringern ist es bekannt, die Bedienerplattform eines Flurförderzeugs mit einer Schaltmatte zu versehen, die einen Schließerkontakt aufweist, der nur bei Belastung durch eine das Flurförderzeug bedienende Person schaltet. Hierbei handelt es sich um eine Fahrtfreigabe, die wie ein sogenannter Totmanntaster funktioniert. Das heißt, nur solange wie die am Fußboden der Bedienerplattform angeordnete Schaltmatte von einem Fahrer belastet wird, ist ein elektrischer Kontakt geschlossen, der Funktionen, insbesondere Bewegungen, des Flurförderzeugs erlaubt.
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Es ist außerdem bekannt, weitere Bedienelemente im Fußbodenbereich der Bedienerplattform eines Flurförderzeugs unterzubringen. So werden Aussparungen in der Schaltmatte vorgesehen, um weitere Taster im Fußboden der Bedienerplattform unterzubringen. Dies können Taster zum Heben und Senken der Bedienerplattform sein, damit der Fahrer seine Hände frei hat, um gleichzeitig andere Funktionen des Flurförderzeuges zu steuern.
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In den bekannten Flurförderzeugen ist der Montageaufwand recht hoch. Außerdem besteht noch immer ein Verletzungsrisiko für den Fahrer. Aufgrund der Belastung der Schaltmatte durch den Fahrer wird die Bewegung des Fahrzeugs freigegeben, obwohl die Gefahr besteht, dass der Fahrer versehentlich ein Bein aus dem Fahrerplatzbereich herausstreckt.
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Aus
US 7 121 608 B2 ist ein Flurförderzeug bekannt, das einen drehbaren Sitz für einen Fahrer besitzt. Die Totmannschalter sind entsprechend den Positionen des Sitzes im Boden angeordnet.
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Aus
DE 10 2005 045 505 A1 ist ein Bodenblech für eine Standplattform eines Flurförderzeugs bekannt, das nachgebend an der Standplattform gelagert ist und dem Mittel zugeordnet sind, die das Betreten des Bodenblechs erfassen. Von der Verwendung einer Schaltmatte wird abgeraten, da diese relativ aufwendig und dem Verschleiß ausgesetzt ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Zugewinn an Sicherheit sowie eine Verringerung des Montageaufwandes bei einem Flurförderzeug zu ermöglichen.
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Die Aufgabe wird durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen aus Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen bilden den Gegenstand der Unteransprüche.
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Das erfindungsgemäße Flurförderzeug weist eine Bedienerplattform auf, an deren Fußboden mindestens eine Schaltmatte vorgesehen ist, wobei die Schaltmatte mindestens zwei Schaltbereiche aufweist.
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Mehrere Schaltbereiche in einer einzigen Schaltmatte reduzieren den Montageaufwand. Unterschiedliche Schalter, die jeder für sich verkabelt und mit verschiedenen Werkzeugen zu handhaben sind, werden vermieden. Die Schaltmatte ist bevorzugt ein einziges, zusammenhängendes Objekt, das im Ganzen aus dem Flurförderzeug zu Reinigungs-, Wartungs- und/oder Reparaturzwecken herausgenommen werden kann
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Erfindungsgemäß ist einer der Schaltbereiche ein Schaltbereich zum Heben der Bedienerplattform und einer der Schaltbereiche ist ein Schaltbereich zum Senken der Bedienerplattform. Damit hat der Fahrer seine Hände frei, um gleichzeitig andere Funktionen des Flurförderzeuges zu steuern. Weitere mögliche Funktionen die Schaltbereichen zugeordnet sein können sind das Heben und Senken eines Zusatzhubes sowie die Steuerung eines Tastbetriebes (Schleichgang).
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Bevorzugt weist die Schaltmatte mindestens einen Stecker zur Verbindung mit einer Steuerung des Flurförderzeugs auf. Eine einzige Steckverbindung für sämtliche Tastfunktionen reduziert den Wartungs- und Montageaufwand. Es ist alternativ auch möglich, die Signale der Schaltmatte drahtlos an eine Steuerung des Flurförderzeugs zu übertragen.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung sind die Schaltbereiche farblich von der Schaltmatte und/oder voneinander abgesetzt. So können die Schaltbereiche eine gemeinsame Farbe oder verschiedene Farben aufweisen, während die übrige Schaltmatte, d.h. der nicht schaltende Bereich der Schaltmatte, eine davon abweichende Farbgebung aufweist. Die Schaltbereiche können auf diese Weise schnell von einer Bedienperson verortet und unterschieden werden.
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In einer möglichen Ausgestaltung sind die Schaltbereiche in ihrer Oberflächenstruktur von der Schaltmatte und/oder voneinander abgesetzt. So können die Schaltbereiche erhaben sein und/oder eine Profilierung aufweisen, während die übrige Schaltmatte, d.h. der nicht schaltende Bereich der Schaltmatte, eine davon abweichende oder keine Profilierung aufweist. Die Schaltbereiche können auf diese Weise schnell von einer Bedienperson verortet, insbesondere auch ertastet und unterschieden werden.
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In einer möglichen Ausgestaltung ist eine Begrenzung der Schaltbereiche in ihrer Oberflächenstruktur und/oder ihrer Farbe von der Schaltmatte abgesetzt. So können die Schaltbereiche erhaben oder vertieft und/oder farblich umrandet sein. Die Schaltbereiche können auf diese Weise schnell von einer Bedienperson verortet oder ertastet und unterschieden werden.
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In einer möglichen Ausgestaltung weisen die Schaltbereiche Symbole auf, die sich voneinander in Form, Farbe und/oder Oberflächenstruktur unterscheiden. Bevorzugt sind die Schaltbereiche mit sinnfälligen Symbolen entsprechend ihrer Funktion versehen. Beispielsweise können in entgegengesetzte Richtung deutende Pfeile vorgesehen sein.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung sind zwei der Schaltbereiche Fahrtfreigabeschalter. Nur beim Belasten beider Fahrtfreigabeschalter gleichzeitig werden ausgewählte Funktionen - bevorzugt zumindest die Fortbewegungsfunktionen - des Flurförderzeugs freigegeben. Zwei solcher sogenannter Totmanntaster können es erzwingen, dass eine Bedienperson des Flurförderzeugs mit beiden Beinen auf der Bedienplattform steht und somit Unfälle durch versehentlich aus dem Fahrerplatzbereich herausgestreckte Beine vermeiden.
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Bevorzugt sind weitere Schaltbereiche vor und/oder hinter den Fahrtfreigabeschaltern angeordnet. Die Begriffe „vor“ und „hinter“ beziehen sich hier auf die übliche, vorgesehene Standrichtung einer Bedienperson des Flurförderzeugs. Eine Anordnung weiterer Schaltbereiche links und/oder rechts neben den Fahrtfreigabeschaltern ist selbstverständlich auch denkbar, wobei sich die Begriffe „links“ und „rechts“ auch hier wieder auf die übliche, vorgesehene Standrichtung einer Bedienperson des Flurförderzeugs beziehen.
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In einer möglichen Ausgestaltung sind die weiteren Schaltbereiche doppelt vorgesehen. Bei Flurförderzeugen, die je einen Fahrerstand in zwei Richtungen aufweisen, ist es sinnvoll, die Schaltbereiche entsprechend in beiden Richtungen vorzusehen (gegebenenfalls gespiegelt), so dass die Geometrie der Anordnung der Schaltbereiche für die Bedienperson auch dann noch die gleiche ist, wenn die Bedienperson andersherum auf der Bedienplattform steht.
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Bevorzugt weisen die Schaltbereiche druckempfindliche Schaltelemente auf, die bei Belastung oder Entlastung ein Schaltsignal ausgeben. Im Gegensatz zu Schaltern, die eine Funktion permanent an- oder ausschalten, ist so gewährleistet, dass eine Funktion nur solange ausgeführt wird, wie eine Bedienperson den Schaltbereich belastet. Bei Entlastung eines Schalters wird die entsprechende Funktion des Flurförderzeugs sofort unterbrochen.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand von Zeichnungen näher erläutert.
- 1a zeigt Bedienerplattform und Hubgerüst eines Flurförderzeugs nach dem Stand der Technik.
- 1b zeigt perspektivisch die Bedienerplattform mit Hubgerüst gemäß 1a.
- 2a zeigt im seitlichen Schnitt eine Schaltmatte eines Flurförderzeugs nach dem Stand der Technik.
- 2b zeigt eine Schaltmatte eines Flurförderzeugs nach dem Stand der Technik in der Draufsicht.
- 3 zeigt in der Draufsicht eine Schaltmatte eines Flurförderzeugs nach der Erfindung.
- 4a zeigt schematisch eine Schaltmatte eines Flurförderzeugs nach dem Stand der Technik.
- 4b zeigt schematisch eine Ausgestaltung einer Schaltmatte eines Flurförderzeugs nach der Erfindung.
- 4c zeigt schematisch eine weitere Ausgestaltung einer Schaltmatte eines Flurförderzeugs nach der Erfindung.
- 4d zeigt schematisch eine weitere Ausgestaltung einer Schaltmatte eines Flurförderzeugs nach der Erfindung.
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Die in den 1a und 1b dargestellte Bedienerplattform 2 nach dem Stand der Technik ist hinter einem Hubgerüst 4 eines zur Vereinfachung nicht weiter gezeigten Flurförderzeugs angeordnet. Auf dem Fußboden der Bedienerplattform 2 befindet sich eine Schaltmatte 10 mit einem angedeuteten Schaltbereich 12. Wird der Schaltbereich 12 durch Druck belastet, beispielsweise durch das Gewicht einer Bedienperson des Flurförderzeugs, wird ein Signal an eine nicht dargestellte Steuerung des Flurförderzeugs gesendet. Dieses Signal gibt die Fahrt bzw. Bewegung des Flurförderzeuges frei. Ein unbesetztes Fahrzeug kann somit keine Bewegungen ausführen.
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Die bekannte Schaltmatte 10 weist zwei Aussparungen 3 auf, in denen im Fußbodenbereich der Bedienerplattform 2 angeordnete Taster 8 untergebracht sind. Die Taster 8 sind separate Bauteile, die separat mit der Steuerung des Flurförderzeugs verkabelt sind.
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2a zeigt die Schaltmatte 10 in einem seitlichen Querschnitt. In die Schaltmatte 10 ist ein Schaltelement 18 eingearbeitet, das bei Druckbelastung ein elektrisches Signal zur Fahrtfreigabe durch die Steuereinheit des Flurförderzeugs generiert.
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Wie in 2b dargestellt, weist die bekannte Schaltmatte 10 ein Kabel mit einem Stecker 11 auf, über den sie bei Wartungsarbeiten auf einfache Weise mit der Steuereinheit des Flurförderzeugs verbunden werden kann. Die Aussparungen 3 in der Schaltmatte 10 schaffen Platz für die Taster 8 der Bedienerplattform 2. Der Schaltbereich 12 der Schaltmatte 10 ist die Fläche, unterhalb derer sich das Schaltelement 18 der Schaltmatte befindet.
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Die in 3 dargestellte Schaltmatte 10 gemäß der Erfindung unterscheidet sich von der zuvor beschriebenen bekannten Schaltmatte unter anderem dadurch, dass die erfindungsgemäße Schaltmatte 10 mehrere Schaltbereiche 12 aufweist. Die Schaltbereiche 12 sind unabhängig voneinander; ihnen können unterschiedliche Funktionen zur Steuerung des Flurförderzeuges zugeteilt sein. Die gezeigte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Schaltmatte 10 weist vier Schaltbereiche 12 auf, nämlich zwei nebeneinander angeordnete Fahrtfreigabeschalter 14 sowie einen Schaltbereich zum Heben 15 und einen Schaltbereich zum Senken 16 der Bedienerplattform 2.
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Die Zuordnung und Art der Schaltung kann dabei den vorliegenden Erfordernissen angepasst sein. So können die Schaltbereiche 12 derart ausgelegt sein, dass zumindest einige in Serie geschaltet sind, so dass nur bei gleichzeitiger Betätigung ein Signal an die Steuerung des Flurförderzeuges ausgegeben wird. Eine solche Auslegung wird bevorzugt bei zwei Fahrtfreigabeschaltern 14 verwendet, um zu gewährleisten, dass der Fahrer des Flurförderzeugs während des Betriebes mit beiden Beinen im Fahrerplatzbereich bleibt. Nur wenn beide Fahrtfreigabeschalter 14 belastet werden, kann der Fahrer das Flurförderzeug in Bewegung setzen. Um die Funktionen der weiteren Schaltbereiche 12, beispielsweise die Schaltbereiche zum Heben 15 und Senken 16 der Bedienerplattform 2, bequem mit einem Fuß bedienen zu können, können die entsprechenden Funktionen auch dann freigegeben sein, wenn nur einer der Fahrtfreigabeschalter 14 belastet ist. In einer Ausgestaltung der Erfindung geben die Fahrtfreigabeschalter 14 ausschließlich die Fortbewegung des Flurförderzeugs frei und die übrigen Funktionen sind auch dann freigegeben, wenn keiner der Fahrtfreigabeschalter 14 belastet ist.
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4a zeigt noch einmal schematisch eine Schaltmatte 10 nach dem Stand der Technik. Sie weist lediglich einen Schaltbereich 12, nämlich einen Fahrtfreigabeschalter 14 auf.
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Nach der in 4b dargestellten Ausgestaltung der Erfindung weist die Schaltmatte 10 sechs Schaltbereiche 12 auf. Es handelt sich hierbei um zwei Fahrtfreigabeschalter 14, die sich zusammen etwa über ein Viertel der Gesamtfläche der Schaltmatte 10 erstrecken und nebeneinander entsprechend der Position der Füße einer Bedienperson des Flurförderzeugs angeordnet sind. Links und rechts neben den Fahrtfreigabeschaltern 14 sind jeweils zwei weitere Schaltbereiche 12 angeordnet. Dies sind beispielsweise jeweils ein Schaltbereich zum Heben 15 und einen Schaltbereich zum Senken 16 der Bedienerplattform 2. Auch können den Schaltbereichen andere Funktionen wie das Heben und Senken einer Lastgabel oder das Verkippen des Hubgerüstes 4 des Flurförderzeugs zugeordnet sein.
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In 4d ist noch einmal die erfindungsgemäße Schaltmatte 10 entsprechend der 3 schematisch dargestellt. Die Ausgestaltung der Erfindung gemäß 4c ist für Flurförderzeuge geeignet, die je einen Fahrerstand in zwei Richtungen aufweisen. Zusätzlich zu zwei nebeneinander angeordneten Fahrtfreigabeschaltern 14 sind sowohl vor als auch hinter diesen jeweils drei weitere Schaltbereiche 12 angeordnet. Die vorderen drei weiteren Schaltbereiche 12 entsprechen in ihren Funktionen den hinteren drei weiteren Schaltbereichen 12, so dass eine Bedienperson in beiden Standrichtungen jeweils vor sich die gleichen Schaltbereiche 12 mit gleichen Funktionen vorfindet.