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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Befüllen von Bechern mit ungekühlten Nahrungs- und Genussmitteln sowie ein Dosierorgan zur Durchführung des Verfahrens gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 bzw. 6.
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Gemäß
EP 1 527 697 B1 wird eine Befüllung von Bechern beschrieben, wobei mit einem Mehrstoffdoseur mit mindestens zwei Auslaufdüsen eine getaktete Dosierung erfolgt, derart, dass durch gesteuerte Hebe-, Senk- und Dreheinrichtungen für die Dessertbecher sichtbare Flecken zu erzeugen sind. Dabei werden die Auslaufdüsen während des Füllvorgangs in getakteten Doserpausen um unterschiedliche vorbestimmte Gradzahlen gedreht, um eine sichtbare Fleckenverteilung als optimalen Effekt zu erreichen. Eine dafür vorgesehene Maschine gemäß
EP 1 842 773 B1 ist dabei so optimiert, dass mittels gesteuerter Schwenk- und Hubführungen mehrerer Dosierbaugruppen die unterschiedlichen Produktströme als strukturierte Becherfüllungen optisch ansprechend bereitgestellt werden können.
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Es hat sich jedoch gezeigt, dass mit diesen Drei-Fach-Steuerungsbewegungen zwar eine Vielfalt von Gestaltungen bei der Bearbeitung von tiefgekühlten Produkten, nämlich von Eis, möglich ist, bei einer Anwendung für vergleichsweise dünnflüssige Milch- oder Dessertprodukte (in nur gekühltem Zustand) jedoch eine ”verschwommene” Füllkontur im Bereich der Fleckenverteilung entstehen kann.
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Die Erfindung befasst sich mit dem Problem, ein an sich bekanntes Verfahren und ein Dosierorgan zum Füllen von Bechern so auszubilden, dass mit geringem technischem Aufwand für eine Vielfalt von optisch strukturierbaren Becherfüllungen im Bereich einer durchsichtigen Becherwandung weitgehend randscharfe Füllkonturen in einer gleichmäßigen Verteilung erzeugbar sind.
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Die Erfindung löst diese Aufgabe mit einem Verfahren bzw. einem Dosierorgan mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 bzw. 6. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Ansprüchen 2 bis 5 bzw. 7 bis 21.
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ist vorgesehen, dass in einer an sich bekannten Verfahrensführung – mit einer Relativbewegung zwischen Becher und Dosierorgan – das jeweilige Dosierorgan im Becher so positioniert wird, dass eines der beiden Produkte als eine erste Teilfüllmenge des Bechervolumens zumindest bereichsweise an der Becherwandung gezielt angelagert wird. Diese erste Phase eines getakteten Füllvorgangs erfolgt in einer Halteposition des Dosierorgans innerhalb des Bechers. Dabei wird das erste Produkt so eingefördert, dass insbesondere die seitliche Becherwandung mit einer definierten Teilfüllmenge bedeckt wird und ein Muster, ein Ornament o. dgl. weitgehend scharfkantige Kontur aus der Teilfüllmenge geformt ist. Nach dieser ”Anspritz”-Phase für die erste Teilfüllmenge wird das Bechervolumen mit dem zweiten Produkt als eine zweite Teilfüllmenge weiter aufgefüllt.
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In dieser Phase wird der Füllvorgang nunmehr so gesteuert, dass die zumindest teilweise an der Becherwandung haftende erste Teilfüllmenge im Wesentlichen nur von unten aufsteigend erfasst wird. Dabei kann beispielsweise das Dosierorgan so angehoben werden, dass mit einem kontinuierlichen Füllvorgang im Zentrum des Bechers die im Bereich der Becherwandung bereits vorhandene Kontur der ersten Teilfüllmenge im Bereich ihrer ”Anspritzposition” nur umspült und dabei in der vorgesehenen Lage fixiert wird.
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Nach dem vollständigen Befüllen des Bechers zeigt sich, dass die an der durchsichtigen Becherwandung angelagerte erste Teilfüllmenge und die diese umgebende zweite Teilfüllmenge als ein zumindest unterschiedliche Farbgebungen aufweisendes Füllmuster – mit der variabel vorgegebenen Kontur – sichtbar werden.
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In zweckmäßiger Ausführung ist das Dosierorgan auf diese Verfahrensführung so abgestimmt, dass in einer einmaligen ”Schuss-Phase” – insbesondere aus mehreren Düsen des Dosierorgans – die entsprechenden Kontur bildenden ersten Teilfüllmengen ausgespritzt werden. Um das Verfahren einfach zu gestalten, ist vorgesehen, dass während der Füllung der zweiten Teilfüllmenge und dem damit verbundenen Anheben des Dosierorgans – oder Absenken des Bechers – auch ein kurzzeitiger Stopp erfolgen kann, so dass ggf. oberhalb der bereits eingefüllten zweiten Teilfüllmenge noch eine zusätzliche Kontur im Bereich der Seitenwand angespritzt werden kann.
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In zweckmäßiger Ausführung ist vorgesehen, dass das mit einer Form-, Füll- und Verschließanlage zusammenwirkende Dosierorgan bis nahe dem Becherboden in den Becher eingeführt wird und danach während des Füllvorgangs eine gesteuerte Entnahme bzw. ein Anheben des Dosierorgans aus dem Innenraum so erfolgt, dass der vorbeschriebene dekorative Effekt erreicht wird.
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Für das Anbringen der ersten Teilfüllmenge mit dekorativer Wirkung ist vorgesehen, dass diese zumindest phasenweise unter Hochdruck an die Innenseite der Becherwandung angespritzt und damit eine ”klebende” Wirkung zwischen Produkt und Becherwandung ausgenutzt wird. Diese klebende Wirkung der ersten Teilfüllmenge kann insbesondere dadurch variiert werden, dass die als Dekoration vorgesehene ”Spritzmasse” mit einer entsprechenden Konsistenz bereitgestellt wird. Vorgesehen ist auch, dass für diese Anspritzphase insbesondere der Abstand zwischen der jeweiligen Austrittsdüse und der Becherwandung optimal genutzt wird. Damit kann die zumindest zeitweise klebende Festlegung der ersten Teilfüllmenge an der Becherwandung optimiert werden. Beim nachfolgenden Eintrag der zweiten Teilfüllmenge sind ungewollte Vermischungen der beiden Produkte vermieden und die randscharfe dekorative Wirkung bleibt erhalten.
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Es versteht sich, dass unter diesem Aspekt die beiden Teilfüllmengen mit jeweiligen deren Vermischung zumindest in der Füllphase entgegenwirkenden Konsistenzen und/oder Zusammensetzungen bereitgestellt werden. Dabei ist auch denkbar, dass in Richtung der Dicke des angespritzten Produktes eine gezielte Durchmischung der Teilfüllmengen erfolgen kann, so dass nur die unmittelbar an der Becherwandung klebende äußere ”Anspritz-Lage” in ihrer markierenden Position verbleibt und damit die beabsichtigte Kontur von außen weiterhin sichtbar ist.
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Das zur Durchführung des Verfahrens vorgesehene Dosierorgan stellt eine an sich bekannte Baugruppe dar, womit zumindest zwei farblich verschiedene Milchprodukte, Desserts o. dgl. fließfähige Nahrungsmittel als Produktströme durch jeweilige Füll- bzw. Auslassdüsen in den Innenraum des Bechers eingeleitet werden können.
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Das erfindungsgemäße Konzept sieht vor, dass das Dosierorgan zumindest eine axiale Fülldüse und eine radiale Fülldüse für jeweils einen der Füllströme aufweist. Mit der radialen Fülldüse kann eine erste Teilfüllmenge gezielt innenseitig an der Becherwandung angelagert werden, und mit der axialen Fülldüse ist eine zweite Teilfüllmenge in den verbleibenden, insbesondere zentralen Innenraum des Bechers einfüllbar.
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Mit diesem vergleichsweise einfachen Dosierorgan ist es überraschend möglich, im Bereich der durchsichtigen Becherwandung eine zumindest zweifarbige Kontur eines im Wesentlichen randscharf abgegrenzten Füllmusters zu bilden. Für den Bewegungsablauf dieser Dosierorgane ist lediglich eine – an sich bekannte – Relativbewegung zwischen Becher und Dosierorgan erforderlich. Die ”Markierung” erfolgt durch einen getakteten Füllstoß für die erste Teilfüllmenge, so dass ein geringer Steuerungsaufwand erforderlich ist. Nach dieser ”Markierung” der Becherwandung kann der Füllvorgang des Bechers durch eine an sich bekannte Hubbewegung des Dosierorgans bzw. eine Absenkbewegung des Bechers bis zur endgültigen Befüllung kontinuierlich fortgesetzt werden.
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Das vorbeschriebene Konzept ermöglicht eine schnelle und damit effiziente Füllung der Becher, wobei das Dosierorgan im Innenraum des Bechers in an sich bekannter Position bereitgestellt wird. Denkbar ist, in dieser Stellung die beiden aus den Fülldüsen ausleitbaren Förderströme auch gleichzeitig zu aktivieren. Damit kann die an der Becherwandung beabsichtigte Anbringung einer Füllkontur in einem kurzen Zeitabstand von der zweiten Teilfüllmenge umspült werden, so dass das äußere Füllmuster ohne Abrutschbewegung an der Becherwandung optimal in seiner Lage fixiert ist.
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Ebenso ist vorgesehen, dass nach Positionierung des Dosierorgans im Innenraum des Bechers die beiden aus den Fülldüsen ausleitbaren Förderströme nacheinander aktiviert werden und nach einem Anspritzen der ersten Teilfüllmenge an der Becherwandung die eigentliche Becherfüllung durch die Relativbewegung von Becher und Dosierorgan erfolgt.
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Die konstruktive Gestaltung des Dosierorgans sieht vor, dass zumindest mittels der zur Becherwandung gerichteten radialen Fülldüsen für die ausgeförderte und an der Becherwandung haftende Teilfüllmenge eine im Wesentlichen frei vorgebbare Kontur erzeugt werden kann. Dabei ist eine Vielfalt von variablen Ausführungen der Fülldüsen bzw. der jeweiligen Anspritzbedingungen denkbar, so dass regelmäßige Konturen wie Dreiecke, Kreise o. dgl. erzeugbar sind. Ebenso kann eine Klecks-Struktur in regelmäßigen Abständen an der Becherwandung erzeugt werden. Auch die ”feingliedrige” Erzeugung von Buchstaben oder Symbolen, z. B. in Form von Vereinslogos, ist denkbar.
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Als konstruktiv geringen Aufwand erfordernde Variante hat sich bereits bewährt, dass das Dosierorgan bei dessen Anwendung während eines getakteten Befüllvorgangs in einer Maschine nur eine axiale Relativbewegung von Becher und Dosierorgan ausführen muss. Damit ist eine Steuerung erreicht, bei der das Dosierorgan in jeweiligen Taktpausen sowohl eine Befüllstellung als auch eine Aushubstellung einnehmen kann. In vorteilhafter Verfahrensführung ist vorgesehen, dass das Dosierorgan in den ortsfesten Becher abgesenkt wird und aus diesem während oder nach einer Füllphase ausgehoben werden kann.
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Das Zusammenwirken des Dosierorgans mit externen Zuführbaugruppen für die Produkte ist so ausgelegt, dass zumindest die radialen Fülldüsen mit einem die erste Teilfüllmenge mit hoher Geschwindigkeit gegen die Becherwandung verlagernden Druckmittel zusammenwirken können. Dabei ist das Dosierorgan in Form eines im Wesentlichen zylindrischen Basiskörpers ausgebildet, der zumindest eine radiale und eine axiale Fülldüse mit jeweiligen stirnseitigen Auslassöffnungen – für die erste und die zweite Teilfüllmenge – aufweist. Gleichzeitig ist im Inneren dieses Basiskörpers zumindest ein Ringraum vorgesehen, von dem aus die zumindest eine axiale Auslassöffnung – als die zweite Fülldüse – am stirnseitigen Ende des Basiskörpers ausmündet.
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Dieses Konzept des Dosierorgans kann auch vorsehen, dass im Basiskörper mehr als die zwei von einem gemeinsamen oder jeweiligen Ringraum/Ringräumen ausmündende radiale und/oder axiale Auslassöffnungen vorgesehen sind.
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Das Dosierorgan ist zweckmäßigerweise so ausgebildet, dass die Auslassöffnungen an jeweiligen Ansatzstutzen vorgesehen sind, die vom Außenumfang des zylindrischen Basiskörpers zur Becherwandung hin vorstehen. Diese Ansatzstutzen sind dabei so konzipiert, dass im Bereich deren stirnseitiger Auslassöffnung eine Abrisskante gebildet ist, die bei einer Verlagerung des Dosierorgans während einer Füllphase – beispielsweise einer kontinuierlichen Hubphase – wirksam ist. Damit kann ein ”Mitziehen” von Produktteilen der ersten Teilfüllmenge verhindert werden, und das Füllmuster bleibt randscharf.
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In zweckmäßiger Ausführung ist vorgesehen, dass die Ansatzstutzen in weitgehend gleichmäßigen Abständen über den zylindrischen Mantelkörper des Basiskörpers verteilt sind und damit beim Anspritzvorgang ein regelmäßiges Muster erzeugt werden kann. In einer weiteren Ausführung ist denkbar, dass mehrere der radialen Ansatzstutzen regelmäßig oder unregelmäßig verteilt am Basiskörper angeordnet sind. Diese Ansatzstutzen können entsprechend aus dem einen bzw. mehreren im Inneren des Basiskörpers befindlichen Ringräumen ausmünden und damit variabel an Produktströme angeschlossen werden.
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Ebenso ist denkbar, dass mehrere der radialen Ansatzstutzen am Außenumfang des Basiskörpers nestartig aneinandergrenzen. Für die Ausführung einer mehrfarbigen Musterung kann auch vorgesehen sein, dass der Basiskörper mit mehreren jeweils zumindest einen radialen Ansatzstutzen aufweisenden Ringräumen versehen ist.
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Im gesteuerten Zusammenspiel des Dosierorgans mit der Becherwandung des Bechers ist ein Positioniervorgang denkbar, der eine genaue Lage der beiden Bauteile zueinander definiert. Dabei ist vorgesehen, dass die von den radialen Fülldüsen ausgeförderte erste Teilfüllmenge an einem durch diese Positionssteuerung definierten Bereich der Becherwandung angespritzt werden kann. Die jeweiligen Haftungseigenschaften im Bereich der Becherwandung können durch eine zumindest bereichsweise aufgeraute Oberfläche verändert sein. Ebenso ist denkbar, die Haftungseigenschaften dadurch zu verändern, dass die Becherwandung mit einer Beschichtung versehen wird.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in der das erfindungsgemäße Verfahren bzw. das Dosierorgan näher veranschaulicht sind. In der Zeichnung zeigen:
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1 eine Prinzipdarstellung eines zumindest zweiphasigen Dosierorgan in einer ersten Füllphase in einem Becher,
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2 eine Prinzipdarstellung ähnlich 1 nach einer ersten Relativbewegung zwischen Becher und Dosierorgan,
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3 eine Prinzipdarstellung ähnlich 2 nach Beendigung der Füllphase, und
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4 eine teilweise geschnittene Prinzipdarstellung mit unterschiedlichen Füllmustern im Bereich der Becherwandung.
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In 1 ist ein insgesamt mit 1 bezeichnetes Dosierorgan dargestellt, das zum Befüllen eines mit durchsichtigen Wandungen versehenen Bechers 2 vorgesehen ist. Dabei ist bekannt, dass zumindest zwei farblich verschiedene Milchprodukte, Desserts o. dgl. fließfähige Nahrungsmittel als Teilfüllmengen 3, 4 durch jeweilige Fülldüsen 5, 6 in den Innenraum 7 des Bechers 2 einleitbar sind. Die Teilfüllmengen 3, 4 können dabei als Füllströme E und F mit zumindest unterschiedlicher Farbgebung (dargestellt durch unterschiedliche Schraffuren) bereitgestellt werden. Die beiden Produkte können dabei gleichzeitig oder zeitversetzt in den Becher 2 eingebracht werden, so dass danach insbesondere in einem durchsichtigen Wandbereich des Bechers 2 die beiden Farbgebungen als ein Füllmuster 8 (4) sichtbar werden.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass das Dosierorgan 1 zumindest eine axiale Fülldüse 5 und eine radiale Fülldüse 6 für jeweils einen der Füllströme E, F aufweist. Aus der Darstellung gemäß 1 wird deutlich, dass mit der radialen Fülldüse 6 eine erste Teilfüllmenge 3 gezielt innenseitig an der Becherwandung 9 anlagerbar ist und gleichzeitig bzw. zeitversetzt mit der axialen Fülldüse 5 eine zweite Teilfüllmenge 4 in den verbleibenden Innenraum 7 des Bechers 2 eingebracht wird.
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Damit wird deutlich, dass bei dieser Verfahrensführung die erste Teilfüllmenge 3 des Bechervolumens zumindest bereichsweise an der Becherwandung 9 gezielt angelagert wird und danach mit dem zweiten Produkt die zweite Teilfüllmenge 4 das Bechervolumen im Innenraum 7 weiter auffüllt. Dabei sind die Verfahrensparameter bzw. die Konsistenzen der beiden Produkte so aufeinander abgestimmt, dass die zumindest teilweise an der Becherwandung 9 haftende erste Teilfüllmenge 3 von unten aufsteigend umspült wird (2, rechte Seite). Diese zweite Füllphase kann dabei so gesteuert werden, dass die zweite Teilfüllmenge 4 eine ”Hubkomponente” (Pfeil T, 2, linke Seite) an der ersten Teilfüllmenge 3' bewirkt und diese – entgegen der Schwerkraftwirkung und der Abfließrichtung – zumindest bereichsweise angehoben wird.
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Denkbar ist dabei, dass bei diesem Füllvorgang das Dosierorgan 1 verlagert wird (Pfeil H, 2) oder optional eine Absenkung des Bechers 2 (Pfeil S, 2) erfolgt. Nach dem vollständigen Befüllen des Bechers 2 (3) bildet die an der Becherwandung 9 angelagerte erste Teilfüllmenge 3 mit der diese umgebenden zweiten Teilfüllmenge 4 ein Füllmuster 8, das sich durch zumindest unterschiedliche Farbgebung auszeichnet. Vorteilhaft ist dabei die erste Teilfüllmenge 3 so platziert, dass variabel vorgebbare Konturen M, M', M'', M''', M'''' (4) jeweils einzeln oder gemeinsam als Füllmuster 8 sichtbar werden. Die konstruktive Gestaltung des Dosierorgans 1 im Bereich der radialen Fülldüsen 6 sieht vor, dass mit diesen in der zweifarbigen Kontur ein randscharf abgegrenztes Füllmuster gebildet wird.
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In optimaler Verfahrensführung wird das Dosierorgan 1 bis nahe dem Becherboden 10 in den Becher 2 eingeführt, so dass danach während des Füllvorgangs (1 bis 3) eine gesteuerte Entnahme des Dosierorgans 1 aus dem Innenraum 7 erfolgen kann. Für eine optimale Platzierung der ersten Teilfüllmenge 3 wird diese unter Hochdruck an die Innenseite der Becherwandung 9 angespritzt. Dazu weist die erste Teilfüllmenge 3 eine Konsistenz auf, mit der eine zumindest zeitweise klebende Festlegung dieses Produktes an der Becherwandung 9 bewirkt ist. Außerdem ist vorgesehen, dass die beiden Teilfüllmengen 3, 4 mit jeweiligen deren Vermischung – zumindest in der Füllphase – entgegenwirkenden Konsistenzen und/oder Zusammensetzungen bereitgestellt werden.
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Für die konstruktive Umsetzung dieser Verfahrensvarianten ist vorgesehen, dass das Dosierorgan 1 im Innenraum 7 des Bechers 2 so positioniert werden kann, dass die beiden aus den Fülldüsen 5, 6 ausleitbaren Förderströme E, F gleichzeitig aktivierbar sind. Über eine entsprechende Steuerung wird erreicht, dass die beiden aus den Fülldüsen 5, 6 ausleitbaren Förderströme E, F auch nacheinander aktiviert werden können. Denkbar ist dabei auch, dass der bodenseitige Förderstrom 4 in einer ersten Anspritzphase ebenfalls einen dekorativen ”Klecks” am Boden erzeugen kann und danach mit einer Fortsetzung des Verfahrens auch ein anders farbiges Produkt für die Auffüllung des Innenraums 7 vorgesehen ist.
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Die konstruktive Ausführung des Dosierorgans 1 im Bereich der Fülldüsen 5, 6 sieht vor, dass zumindest mittels der einen bzw. mehreren radialen Fülldüsen für die jeweils ausgeförderte und an der Becherwandung 9 haftende Teilfüllmenge 3 eine im Wesentlichen frei vorgebbare Kontur erzeugt werden kann. Dazu ist eine entsprechende Variation im Bereich der Fülldüsen 6 denkbar bzw. wird eine entsprechende Kontur durch die Menge und die Geschwindigkeit des ausgespritzten Produktes variiert.
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In vorteilhafter Ausführung ist bei der Anwendung des Dosierorgans 1 während eines getakteten Befüllvorgangs nur eine axiale Relativbewegung (Pfeil H, Pfeil S) von Becher 2 und Dosierorgan 1 vorgesehen. Über einfache Steuerbefehle wird erreicht, dass das Dosierorgan 1 in jeweiligen Taktpausen sowohl eine Befüllstellung (1) als auch eine Aushubstellung (3) einnehmen kann. Das Dosierorgan 1 kann in den ortsfesten Becher 2 abgesenkt und aus diesem während oder nach einer Füllphase ausgehoben werden. Das bedeutet, dass mit entsprechend schlanker Ausführung des Dosierorgans 1 auch dessen Verbleib während des Einbringens beider Produkte denkbar ist und erst danach der Aushub (Pfeil H) eingeleitet wird.
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Für den Anspritzvorgang ist das Dosierorgan 1 so ausgebildet, dass zumindest die radialen Fülldüsen 6 mit einem die erste Teilfüllmenge 3 mit hoher Geschwindigkeit gegen die Becherwandung 9 verlagernden Druckmittel beaufschlagt werden können.
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Aus der Zusammenschau gemäß 1 bis 3 wird deutlich, dass das Dosierorgan 1 in Form eines im Wesentlichen zylindrischen Basiskörpers 11 ausgebildet ist, der zumindest die eine axiale Fülldüse 5 mit stirnseitiger Auslassöffnung 12 aufweist. In nicht näher dargestellter Ausführung ist dabei vorgesehen, dass im Basiskörper 11 zumindest ein Ringraum vorgesehen ist, von dem aus zumindest eine radiale Auslassöffnung 13 im Bereich der zweiten Fülldüse 6 ausmündet.
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Für die Herstellung des Füllmusters 8 ist vorgesehen, dass im Basiskörper 11 des Dosierorgans 1 mehrere von einem gemeinsamen oder jeweiligen Ringräumen bzw. Kanalteilen ausmündende radiale Auslassöffnungen 13 vorgesehen sind. Zur Realisierung des erfindungsgemäßen Anspritzvorgangs hat es sich als zweckmäßig erwiesen, dass die Auslassöffnungen 13 in Form von Ansatzstutzen 14 am Außenumfang 15 des Basiskörpers 11 vorstehend realisiert sind. Die Ansatzstutzen 14 sind dabei so geformt, dass im Bereich der jeweiligen Auslassöffnung 13 eine bei Verlagerung des Dosierorgans 1 – (Pfeil H, Pfeil S) während einer Füllphase – wirksame Abrisskante K gebildet ist. Damit wird erreicht, dass ein unbeabsichtigtes Mitziehen von Produktteilen vermieden ist und die Haftung der Teilfüllmenge 3 an der Becherwandung 9 verbessert ist.
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Die konstruktive Gestaltung des Dosierorgans 1 im Bereich der Ansatzstutzen 14 ist in vielfältigen Ausführungen denkbar. Mit jeweiligen Strichdarstellungen in 1 sind mehrere der radialen Ansatzstutzen 14' in unregelmäßiger Anordnung angedeutet. Bei der Ausführung der radialen Ansatzstutzen 14'' sind diese am Außenumfang des Basiskörpers 11 nestartig aneinandergrenzend ausgeführt. In 1, rechte Seite, ist mit einem Abstandspfeil A ein Abstandsmaß der Ansatzstutzen 14 als variable Größe angedeutet. Ebenso ist mit einem Ansatzstutzen 14''' angedeutet, dass damit die Fülldüse 6' auch unter einem Winkel W gegen die Becherwandung 9 gerichtet sein kann. Für den Anspritzvorgang hat es sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn entsprechend der Konsistenz der Teilfüllmenge 3 der Abstand B zur Becherwandung 9 ein bestimmtes Maß aufweist. Denkbar ist dabei auch, dass die Konstruktion mit Ansatzstutzen versehen ist, bei denen nur noch ein geringer Abstand C zur Becherwandung 9 besteht oder sogar eine punktuelle Anlage (nicht dargestellt) vorgesehen ist.
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Zur Realisierung der optimalen Füllstruktur bzw. Füllmuster 8 ist auch denkbar, dass die von den radialen Fülldüsen 6 ausgeförderten Teilmengen 3 in einen speziell vorbereiteten Bereich der Becherwandung 9 angespritzt werden. Dieser Bereich der Becherwandung 9 kann dabei mit einer zumindest bereichsweise vergrößerte Rauheit aufweisenden Oberfläche versehen sein, so dass hier die Haftungseigenschaften verändert und die Klebewirkung für die erste Teilfüllmenge 3 verbessert ist. Ebenso ist denkbar, dass die Becherwandung 9 zumindest bereichsweise die Haftungseigenschaften verbessernden Beschichtung (nicht dargestellt) versehen ist.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 1527697 B1 [0002]
- EP 1842773 B1 [0002]