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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Head-up Anzeigesystem für ein Fahrzeug sowie ein Verfahren zur Herstellung eines solchen Head-up Anzeigesystems.
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Ein Head-up Display (HUD) ist ein Anzeigesystem, bei dem für einen Nutzer wichtige Informationen in das Sichtfeld des Nutzers projiziert werden. Derartige Head-up Displays bestehen in der Regel aus einer bildgebenden Einheit, einem Optikmodul und einer Projektionsfläche. Die bildgebende Einheit erzeugt das Bild und das Optikmodul leitet das Bild auf die Projektionsfläche. Bei der Projektionsfläche handelt es sich in der Regel um eine spiegelnde lichtdurchlässige Scheibe. Das bedeutet, dass ein Nutzer die gespiegelten Informationen der bildgebenden Einheit und gleichzeitig eine Realbild hinter der Scheibe, d. h. der Projektionsfläche, wahrnimmt. Als Lichtquelle werden häufig LEDs eingesetzt. Mit Hilfe eines Head-up Displays können sowohl statische Informationen als auch sogenannte kontaktanaloge Informationen angezeigt werden. Statische Informationen sind solche, die sich im Blickfeld eines Fahrers immer an derselben Stelle befinden. Dies können bspw. Fahrzeuggeschwindigkeit oder Motordrehzahl des gefahrenen Kraftfahrzeugs sein. Kontaktanaloge Informationen sind demgegenüber Anzeigeelemente, die einem Fahrer in seine aktuelle Sicht so eingeblendet werden, dass er das Gefühl hat, als seien sie fester Bestandteil der realen Welt. Dabei kann es sich bspw. um einen Navigationspfeil handeln, der so dargestellt wird, als läge er direkt auf der Straße. Ferner ist es auch denkbar, einen Sicherheitsabstandsbalken in der Gestalt darzustellen, dass einem Fahrer geschwindigkeitsabhängig ein Balken in den Windschutzscheibenbereich eingeblendet wird, um ihm anzugeben, wie viel Abstand er zum vorausfahrenden Fahrzeug halten sollte.
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Aus der
DE 10 2005 041 229 A1 ist eine Displayanordnung für ein Fahrzeug zur Darstellung von Informationen und/oder Bildern auf einer Scheibe zur Begrenzung eines Innenraums des Fahrzeugs bekannt.
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Aus der
US 7,952,808 B2 ist ferner eine Displayanordnung für ein Fahrzeug bekannt, welche dazu geeignet ist, Informationen eines sich bewegenden Objekts außerhalb des Fahrzeugs zu erhalten und geeignet zu verarbeiten. Dabei ist es auch bekannt, wie
2 zu entnehmen ist, eine Zusatzanzeige im Bereich eines oberen Scheibenrands der Windschutzscheibe vorzusehen.
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Aus der
EP 1 793 261 ist eine Vorrichtung für die Anzeige optischer Informationen auf einem transparenten Medium bekannt, das für eine Übertragung optischer Informationen verwendet werden soll, die für einen Benutzer zu erkennen sind. Dabei wird auf eine durchsichtige Anzeige ein Fotolumineszenzmaterial aufgebracht und mit Hilfe einer geeigneten Lichtquelle mit UV oder einer blauen Strahlung beleuchtet.
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Aus der
EP 2 409 875 A1 ist ferner ein System bekannt, mit dessen Hilfe selektiv ein Symbol auf einer Windschutzscheibe eines Kraftfahrzeugs eingeblendet werden kann, wobei das Symbol nur dann angezeigt wird, wenn eine ultraviolette Strahlung auf die entsprechende Stelle einwirkt und das sich dort befindende fluoreszierende Material entsprechend einer Form des zu zeigenden Symbols abstrahlt.
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Bekannte Head-up Displays zeigen in der Regel ein digitales Bild mit Informationen an einer für einen Fahrer am besten geeigneten Stelle, nämlich in seinem Blickfeld. Der Inhalt der zu zeigenden Informationen wird in der Regel auf die Windschutzscheibe projiziert, schwebt jedoch in der optischen Wahrnehmung auf einer Straße oder vor dem entsprechenden Kraftfahrzeug. Der Inhalt ist allerdings begrenzt.
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Es war nunmehr eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Möglichkeit vorzusehen, wichtige zusätzliche Informationen sichtbar machen zu können, ohne den Fahrbetrieb des entsprechenden Kraftfahrzeugs nachteilig zu beeinflussen.
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Die voranstehend genannte Aufgabe wird gelöst durch ein Head-up Anzeigesystem mit Merkmalen von Patentanspruch 1 und ein Verfahren zur Herstellung eines derartigen Head-up Anzeigesystems mit den Merkmalen von Patentanspruch 10. Weitere Ausgestaltungen sind den entsprechenden Unteransprüchen zu entnehmen.
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Erfindungsgemäß wird ein Head-up Anzeigesystem für ein Fahrzeug bereitgestellt. Das erfindungsgemäße Head-up Anzeigesystem weist eine flächige und weitgehend transparente Filtereinheit und mindestens eine aktivierbare Projektoreinheit auf. Dabei umfasst die Filtereinheit mindestens eine Schicht, die bei Durchsicht ein Sichtbarmachen einer ansonsten nicht sichtbaren Information ermöglicht. Die mindestens eine aktivierbare Projektoreinheit ist zur Erzeugung der ohne Durchsicht durch die Filtereinheit nicht sichtbaren Information ausgelegt.
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Gemäß einer möglichen Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Head-up Anzeigesystems stellt die aktivierbare Projektoreinheit die Information mittels einer ersten im nahen UV Bereich aktivierbaren Lichtemissions- bzw. -reflexionsschicht, mindestens einer Licht im nahen UV Bereich emittierenden Quelle und einer Bildgebungseinheit bereit. Dabei kann die im nahen UV Bereich aktivierbare Lichtemissions- bzw. -reflexionsschicht ein monochrom fluoreszierendes Material enthalten.
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In weiterer Ausgestaltung ist die Projektoreinheit per Knopfdruck und/oder durch Sprach- und/oder durch Augensteuerung ein- und ausschaltbar. Zur Sprachsteuerung ist ein entsprechender, akustische Signale detektierender Sensor vorgesehen, der mit der aktivierbaren Projektoreinheit gekoppelt ist und mit dieser zusammenwirkt, so dass bei bestimmten detektierten akustischen Signalen, die Projektoreinheit automatisch aktiviert wird. Zur Augensteuerung ist ein entsprechender, optische Signale detektierender Sensor vorgesehen, der ebenfalls mit der aktivierbaren Projektoreinheit derart zu koppeln ist, dass bei bestimmten optischen Signalen, wie „Blickkontakt” mit der Filtereinheit, die Projektoreinheit automatisch aktiviert wird. Die Filtereinheit kann gegebenenfalls auch ein- und ausschaltbar konzipiert sein.
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Gemäß einer anderen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Head-up Anzeigesystems ist die Filtereinheit zur Aktivierung der Projektoreinheit in einen entsprechenden Lichtpfad der Projektoreinheit, insbesondere mechanisch einzuführen.
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Dabei kann die Filtereinheit als ein ausklappbares Visier an einer Sonnenblende eines Fahrzeugs realisiert sein.
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Alternativ dazu kann die Filtereinheit auch als ein Visier eines Schutzhelmes eines Fahrzeugs realisiert sein. Dabei kann es sich dann um ein Zweikraftrad oder um einen Rennwagen handeln, der das Tragen eines Helms erforderlich macht.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Head-up Anzeigesystems ist die Filtereinheit als Teil einer Windschutzscheibe eines Kraftfahrzeugs realisiert. Dabei ist es denkbar, das die Filtereinheit einen Bereich im oberen Sichtfeld eines Fahrers ausfüllt, so dass der Fahrer bei Durchsicht durch die Filtereinheit und bei aktivierter Projektoreinheit die Information als virtuelles Bild, das bspw. vor dem Fahrzeug auf einer Fahrbahn zu schweben scheint, angezeigt bekommt.
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In weiterer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Head-up Anzeigesystems umfasst das Anzeigesystem ferner eine zweite Projektoreinheit in Kombination mit einer zweiten durch sichtbares Licht aktivierbaren Lichtemissions- bzw. -reflexionsschicht, die bei Bestrahlung mit sichtbarem Licht eine sichtbare Information erzeugt. Die erste Projektoreinheit und die zweite Projektoreinheit können in einem in dem Kraftfahrzeug installierten Projektor kombiniert sein. Ein von dem Projektor generiertes virtuelles Bild kann dann als ein Bild mit einer Art mehrfacher Codierung betrachtet werden. Das bedeutet, das ein Teil des Bildes bzw. der in dem Bild hinterlegten und abgebildeten Information für einen Fahrer auch ohne Durchsicht durch eine geeignete Filtereinheit sichtbar ist; ein anderer codierter Teil des Bildes hingegen wird nur bei Durchsicht durch die erfindungsgemäß vorgesehene Filtereinheit für den Fahrer erkennbar. Es ist nun denkbar, dass die Filtereinheit ein- und ausschaltbar bzw. aktivier- und deaktivierbar ist, so dass der Fahrer nicht ständig, sondern nur bei Bedarf den anderen codierten Teil des Bildes sehen kann. Es ist jedoch auch möglich, wie voranstehend beschrieben, dass die erste Projektoreinheit als Teil des Projektors separat von der zweiten Projektoreinheit als weiterem Teil des Projektors ein- und ausschaltbar ist, so dass darüber der andere codierte Teil des Bildes ein- und wieder ausblendbar ist. Ggf. können sowohl die erste Projektoreinheit als auch die Filtereinheit ein- und ausschaltbar sein.
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Die Filtereinheit und/oder die erste Projektoreinheit können bspw. durch einen zu drückenden Knopf ein- bzw. auszuschalten sein, der sich bspw. an einem von dem jeweiligen Fahrer zu bedienenden Lenkrad befindet, so dass der Knopf und damit die Filtereinheit und/oder die erste Projektoreinheit sehr leicht und ohne Beeinträchtigung des Fahrverhaltens gedrückt und somit die Filtereinheit und/oder die erste Projektoreinheit aktiviert bzw. deaktiviert werden kann. Es ist jedoch auch jede andere geeignete Stelle denkbar, an welcher ein derartiger Knopf oder ein anderes Betätigungsmodul für die Filtereinheit und/oder die erste Projektoreinheit angeordnet sein kann, und die geeignet ist, vom Fahrer leicht bedient zu werden, ohne dessen Fahrverhalten nachteilig zu beeinflussen.
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Erfindungsgemäß wird eine Kombination eines bereits bekannten Head-up Displays mit einer nur bei Durchsicht durch die Filtereinheit sichtbaren Information bspw. mittels einer durch UV-Licht anregbaren Lichtemissionsschicht vorgesehen, so dass maximale Information einem Fahrer in dessen Sichtfeld angezeigt werden kann, wobei zumindest ein Teil der angezeigten Information, insbesondere die nur bei Durchsicht durch die Filtereinheit sichtbare Information seitens des Fahrers effizient und schnell ein- bzw. ausgeblendet werden kann. Im Fall von Routen-Informationen kann es bspw. seitens des Fahrers wünschenswert sein, geeignete Informationen gezielt einzublenden und dann nach Aufnahme derselbigen auch wieder schnell auszublenden.
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Um die Information, die nach Durchsicht durch die Filtereinheit in Kombination mit der aktivierten ersten Projektoreinheit angezeigt werden kann, unabhängig von der durch die zweite Lichtemissionsschicht anzuzeigenden Information anzeigen zu können, kann vorgesehen sein, die jeweils erzeugten virtuellen Bilder räumlich getrennt voneinander darzustellen, so dass eine klare Zuteilung innerhalb der Projektionsfläche für die jeweiligen Bilder bzw. der darin enthaltenen Information gegeben ist. So kann bspw. ein oberer Bereich einer Windschutzscheibe genutzt werden, wie bspw. in Richtung Himmel, um dort die Filtereinheit anzuordnen.
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Die Erfindung erlaubt es, mehr Informationen auf Wunsch des Fahrers anzeigen zu können, ohne eine dauerhaft störende oder verwirrende Anzeige hervorzurufen, da insbesondere die Anzeige durch die erste Projektoreinheit und nach Durchsicht durch die Filtereinheit auf Wunsch schnell und effizient ein- bzw. ausgeblendet werden kann, wie bspw. durch Ein- bzw. Ausschalten der dafür notwendigen ersten Projektoreinheit und/oder der entsprechenden Filtereinheit. Ist, wie voranstehend erwähnt, die Filtereinheit auf einem aufklappbaren Visier einer Sonnenblende angeordnet, so kann diese leicht mechanisch durch den Fahrer wie beim Ausklappen der Sonnenblende in den Lichtpfad der ersten Projektoreinheit eingeführt und diese somit aktiviert werden, worüber dann die entsprechenden Informationen angezeigt werden. Benötigt der Fahrer diese zusätzlichen Informationen nicht mehr, so kann er das zusätzliche Visier einfach wegklappen und die Information verschwindet aus seinem Sichtfeld.
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In Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Head-up Anzeigesystems enthält die erste, im nahen UV-Bereich aktivierbare Lichtemissionsschicht ein monochrom fluoreszierendes Material.
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Die vorliegende Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Herstellung eines voranstehend beschriebenen erfindungsgemäßen Head-up Anzeigesystems. Dabei werden eine flächige und weitgehend transparente Filtereinheit, die mindestens eine erste Schicht umfasst, die bei Durchsicht ein Sichtbarmachen einer ansonsten nicht sichtbaren Information ermöglicht, und mindestens eine aktivierbare Projektoreinheit zur Erzeugung der ohne die Filtereinheit nicht sichtbaren Information bereitstellt und so miteinander kombiniert, dass bei Durchsicht durch die Filtereinheit eine durch die aktivierte Projektoreinheit erzeugte Information sichtbar wird.
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Ferner betrifft die vorliegende Erfindung die Verwendung eines erfindungsgemäßen Head-up Anzeigesystems als Anzeigesystem in einem Kraftfahrzeug und/oder in einem bei Fahrt mit einem Kraftfahrzeug zu verwendenden Schutzhelm.
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Weitere Vorteile und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung und der beiliegenden Zeichnung.
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Es versteht sich, dass die voranstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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1 zeigt in schematischer Darstellung eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Head-up Anzeigesystems.
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2 zeigt in schematischer Darstellung eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Head-up Anzeigesystems.
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3 zeigt in schematischer Darstellung eine noch weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Head-up Anzeigesystems.
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Die Erfindung ist anhand von Ausführungsformen in den Zeichnungen schematisch dargestellt und wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die Zeichnungen ausführlich beschrieben.
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1 zeigt in 1a eine mögliche Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Head-up Anzeigesystems 10. Dabei ist eine Sonnenblende 11 vorgesehen, welche über ein zusätzlich ausklappbares Visier 12 verfügt. Dieses zusätzlich ausklappbare Visier 12 umfasst eine Filtereinheit 13, mit einer Schicht 14, die bei Durchsicht eine Information sichtbar macht, die ansonsten für das bloße Auge des Menschen nicht sichtbar wäre. Die Erzeugung der ohne Durchsicht durch die Filtereinheit 13 nicht sichtbaren Information erfolgt mittels einer aktivierbaren Projektoreinheit 15. Die hier dargestellte Projektoreinheit 15 umfasst eine Lichtquelle, wie bspw. zur Ausstrahlung von Licht im nahen UV-Bereich, eine bildgebende Einheit und ein geeignetes Optikmodul, um eine Umlenkung des Lichts in Richtung einer Projektionsfläche, wie bspw. auf eine Windschutzscheibe eines Kraftfahrzeugs zu bewirken. Ferner ist eine erste im nahen UV-Bereich aktivierbare Lichtemissions- bzw. -reflexionsschicht bspw. auf der Windschutzscheibe vorgesehen. Bei Ausklappen des zusätzlichen Visiers 12 gelangt die Filtereinheit 13 mit der Schicht 14 in einen Lichtpfad 16 der Projektoreinheit 15, was bspw. dazu führen kann, dass die Quelle 15 dadurch automatisch aktiviert wird und eine Information 17 erzeugt, die für einen Fahrer 20 bei Durchsicht durch die Filtereinheit 12 in seinem Sichtbereich kenntlich und sichtbar gemacht wird. Die dadurch sichtbar gemachte Information 17 ist hier schematisch als gepunktete Wellenlinie angezeigt. Neben diesem ausklappbaren Visier 12 mit der darauf befindlichen Filtereinheit 13 mit einer entsprechend geeigneten Schicht 14 kann ferner bspw. auf der hier nicht dargestellten Windschutzscheibe des Kraftfahrzeugs eine Projektionsfläche mit einer durch sichtbares Licht aktivierbaren Lichtemissions- bzw. -reflexionsschicht vorgesehen sein, welche durch Anregung mit sichtbarem Licht weitere Informationen im Sichtfeld des Betrachters anzeigt. Die hier gezeigte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Head-up Anzeigesystems ermöglicht es, neben einer bereits durch eine ggf. auf der Windschutzscheibe vorgesehene Projektionsfläche abbildbaren Information weitere zusätzliche Informationen durch die auf dem zusätzlichen ausklappbaren Visier vorgesehene Filtereinheit mit einer entsprechenden Schicht bei Bedarf im Blickfeld des Fahrers einzublenden. Demnach liegt hier eine geeignete Kombination einer ”normalen” HUD mit einem zusätzlichen speziellen Visier für zusätzliche Informationen vor, so dass auf Wunsch des Fahrers weitere Informationen verfügbar sind, ohne dass sein Fahrverhalten dadurch negativ beeinträchtigt wäre. Alternativ zu dem ausklappbaren Visier ist es auch denkbar, dass die zur Erzeugung der ohne die Filtereinheit nicht sichtbaren Information aktivierbare Quelle bspw. auf Knopfdruck am Lenkrad oder durch eine Augensteuerung oder eine Gestensteuerung ein- bzw. ausgeschaltet werden kann. Die Filtereinheit kann ferner auch auf der Windschutzscheibe des Kraftfahrzeugs angeordnet sein, wie bspw. im oberen Bereich der Windschutzscheibe, so dass bei Durchsicht durch die Filtereinheit und bei aktivierter Quelle eine Information als virtuelles Bild auf die Windschutzscheibe projiziert und so scheinbar bspw. auf der vor dem Fahrzeug liegenden Fahrbahn für den Fahrer sichtbar gemacht wird. Dabei kann die Information mit der durch sichtbares Licht erzeugten Information überlagert sein, neben, über oder hinter dieser angeordnet sein. Durch die vorgesehene Filtereinheit, sei es auf einem ausklappbaren Visier oder als Teil der Windschutzscheibe, ist eine Art Doppelkodierung der ”normalen” HUD-Anzeige gewährleistet. Das heißt, das virtuelle HUD-Bild, was optisch außerhalb des Kraftfahrzeugs zu schweben scheint, beinhaltet quasi eine zweite oder gar dritte Informationsebene, wobei die zweite oder dritte Informationsebene nur bei Durchsicht durch eine vorgesehene Filtereinheit bzw. auf ein Zuschalten der entsprechenden Quelle für den Fahrer erkennbar ist.
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Wie in 1b gezeigt, kann eine derartige Filtereinheit 13' mit geeigneter Schicht 14' auch auf einem Visier 12' eines Schutzhelms 10' vorgesehen sein, so dass auch hier der Fahrer des Fahrzeugs bei Benutzung des geeigneten Schutzhelms 10' bei Durchsicht durch die Filtereinheit 13' zusätzliche Informationen erhalten kann, falls eine entsprechende Projektoreinheit (hier nicht gezeigt) aktiviert ist und eine Information bzw. ein Bild erzeugt, welche bzw. welches bei Durchsicht durch die Filtereinheit 13' erkennbar ist.
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2 zeigt eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Head-up Anzeigesystems. Dabei ist in 2a ein Zustand bei ausgeschalteter aktivierbarer erster Projektoreinheit als Teil eines Projektors 25 gezeigt, während bei 2b die erste Projektoreinheit des Projektors 25 aktiviert ist.
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Wiederum gezeigt ist eine Sonnenblende 21, welche über ein zusätzlich ausklappbares Visier 22 verfügt. Dieses zusätzlich ausklappbare Visier 22 umfasst eine Filtereinheit 23, die mit einer Schicht 24 versehen ist. Bei Durchsicht durch die Schicht 24 der Filtereinheit 23 und bei entsprechend aktivierter erster Projektoreinheit des Projektors 25 wird für einen Fahrer 30 eine Information erzeugt. Die Erzeugung der sichtbaren Informationen erfolgt erst bei Durchsicht durch die Schicht 24 der Filtereinheit 23. Die erste Projektoreinheit des Projektors 25 kann zur Erzeugung des ohne die Filtereinheit 23 unsichtbaren Bildes ein Licht im nahen UV-Bereich emittierende Quelle umfassen und mit einer ersten im nahen UV-Bereich aktivierbaren Lichtemissionsschicht, die bspw. auf einer Windschutzscheibe des Kraftfahrzeugs angeordnet ist, zusammenwirken. In dem in 2a gezeigten Zustand ist diese erste Projektoreinheit deaktiviert und der Fahrer 30 erkennt bei Durchsicht durch die Filtereinheit 23 bzw. durch die darin umfasste Schicht 24 keine zusätzliche Information. Die Information 27 ”25 km/h”, die dem Fahrer bereits angezeigt wird, wird erzeugt durch eine weitere in dem Projektor 25 enthaltene zweite Projektoreinheit, welche mit einer durch sichtbares Licht aktivierbaren Lichtemissions- bzw. -reflexionsschicht zusammenwirkt, welche durch Anregung mit sichtbarem Licht Information im Sichtfeld des Betrachters anzeigt.
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Wird nunmehr, wie in 2b gezeigt, die Filtereinheit 23 und/oder die in dem Projektor 25 enthaltene erste Projektoreinheit eingeschaltet und somit aktiviert, so kann der Betrachter 30 bei Durchsicht durch die Filtereinheit 23 in seinem Sichtfeld zusätzlich zu der Information 27 eine weitere Information 28 erkennen, die für ihn zuvor unsichtbar war. Das bedeutet, dass es möglich ist, dass der Projektor 25 stets ein virtuelles Bild zur Verfügung stellt, welches allerdings ohne die Filtereinheit 23 für einen Betrachter 30 nur zum Teil erkennbar ist, wobei ein weiterer Teil des Bildes quasi codiert vorliegt und erst bei Durchsicht durch die Filtereinheit 23 für den Betrachter 30 erkennbar ist. Die Filtereinheit 23 kann dabei ein- und ausschaltbar sein oder sie kann durch mechanisches Einführen in den Lichtpfad des Projektors 25 automatisch die Information, die zuvor nicht sichtbar war, sichtbar machen, so dass der Fahrer 30 darüber die Möglichkeit hat, durch einfaches Wegklappen der Filtereinheit 23 die Information auch wieder aus seinem Sichtfeld auszublenden. Alternativ oder ergänzend dazu kann auch vorgesehen sein, dass der Projektor 25, wie voranstehend erwähnt, eine erste und eine zweite Projektoreinheit enthält, die unabhängig voneinander ein- und ausschaltbar sind, wobei die erste Projektoreinheit dafür verantwortlich ist, ein virtuelles Bild bereitzustellen, welches erst bei Durchsicht durch die vorgesehene Filtereinheit 23 für den Betrachter 30 erkennbar ist, während die zweite Projektoreinheit dazu konfiguriert ist, ein virtuelles Bild im sichtbaren Bereich zu erzeugen, so dass der Betrachter 30 auch ohne die Filtereinheit 23 die Information angezeigt bekommt. Dabei ist es denkbar, dass die erste Projektoreinheit als Teil des Projektors 25 separat von der zweiten Projektoreinheit ein- und ausschaltbar ist. Ein derartiges Ein- bzw. Ausschalten kann per Knopfdruck, per Augenerkennung und/oder Gestenerkennung erfolgen. Jede andere Steuerung, die den Fahrer möglichst wenig im Fahrverhalten beeinträchtigt ist ebenfalls denkbar.
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Das bedeutet, dass mittels des Projektors 25 dem Betrachter ein virtuelles Bild mit einer mehrfachen Codierung bereitgestellt wird, wobei nur ein Teil des virtuellen Bildes für den Betrachter ohne Hilfe einer Filtereinheit erkennbar ist, während weitere Teile d. h. weitere Ebenen des Bildes nur bei Durchsicht durch eine entsprechende Filtereinheit dargestellt werden können. Im hier gezeigten Beispiel wird bei nicht aktivierter erster Projektoreinheit und/oder nicht aktivierter Filtereinheit 23 lediglich eine durch das ”normale” HUD-System erzeugte Information 27, wie hier ”25 km/h” angezeigt. Eine weitere Information 28, wie hier ”optimaler Schaltprozess” wird für den Betrachter erst erkennbar, wenn die Filtereinheit 23 und/oder die erste Projektoreinheit als Teil des Projektors 25 aktiviert wird und der Betrachter durch die Filtereinheit 23 schaut. Diese zusätzliche Information kann dabei optisch vor der durch das ”normale” HUD-System erzeugten Information angezeigt werden oder dahinter, darüber oder daneben. Es kann sich dabei um eine Zusatzinformation handeln, die in einem entsprechenden Kontext zu der von dem normalen HUD-System angezeigten Information steht oder es kann sich um eine alleinstehend singuläre Information handeln.
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Wie in 3 gezeigt, kann eine ggf. aktivierbare Filtereinheit 33 und diese darin umfasste Schicht 34 auch unmittelbar auf einer Windschutzscheibe 36 des Kraftfahrzeugs appliziert sein. Bei einem Anschalten der Filtereinheit 33 und/oder der hier nicht gezeigten ersten Projektoreinheit als Teil des Projektors 35 wird ein zweiter oder dritter Informationscode einer anzuzeigenden Information sichtbar. Dieser kann, wie bereits erwähnt, Zusatzinformationen zum Kontext einer bereits vorhandenen Informationen enthalten oder komplett neue Informationen, wie einen Fahrbahnzustand, eine nächste Kurve, wie hier ”Linkskurve”, Warnsignale, Schaltverhalten oder Müdigkeit des Fahrers etc. Dabei muss gewährleistet werden, dass es zu keiner Überfrachtung von Informationen im unmittelbaren primären Sichtbereich des Fahrers 40 kommt, was möglichweise zu einer Ablenkung des Kraftfahrzeugfahrers führen könnte. Es ist auch denkbar, dass die zunächst unsichtbare und nur bei Durchsicht durch die Filtereinheit 33 sichtbare Information 38 keine statische Information enthält, sondern auch interaktiv einen flexiblen Anzeigeinhalt bei Aktivierung der ersten Projektoreinheit und/oder der Filtereinheit 33 für den Fahrer 40 sichtbar machen kann.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102005041229 A1 [0003]
- US 7952808 B2 [0004]
- EP 1793261 [0005]
- EP 2409875 A1 [0006]