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Die Erfindung betrifft eine Tankverschlusseinheit für ein Kraftfahrzeug, eine Tankverschlusseinrichtung für ein Kraftfahrzeug mit einer derartigen Tankverschlusseinheit sowie ein Kraftfahrzeug mit einer derartigen Tankverschlusseinrichtung und/oder mit einer derartigen Tankverschlusseinheit.
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Tankverschlusseinheiten sind bei Kraftfahrzeugen bekannt. Diese verdecken in einer geschlossenen Funktionsstellung eine Koppelstelle zur Übertragung von Energieträgern, wie flüssigen oder gasförmigen Kraftstoffen, oder zur Übertragung von elektrischer Energie von einer Tankanlage auf den Energiespeicher eines Kraftfahrzeugs.
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Um zu verhindern, dass die Tankverschlusseinheit durch Nichtberechtigte öffenbar ist wirken die bekannten Tankverschlusseinheiten mit einem Schließmittel zusammen. Diese ist oft mit einem zentralen Verriegelungssystem des Kraftfahrzeugs verbunden, sodass mit dem Schließen der Türen auch die Tankverschlusseinheit in ihrer geschlossenen Funktionsstellung gegen ein Öffnen festgelegt ist.
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Es hat sich als nachteilig herausgestellt, dass die Tankverschlusseinheit nicht geschlossen werden kann, wenn das zentrale Verriegelungssystem bei noch geöffneter Tankverschlusseinheit bereits geschlossen ist. Das wieder Entriegeln und anschließende erneute Verriegeln des zentralen Verriegelungssystems wird von vielen Benutzern als umständlich empfunden.
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Diesem Problem wurde versucht durch
DE 10 2007 035 491 A1 entgegenzutreten, indem ein Haltemittel der Tankverschlusseinheit und ein Riegelabschnitt eines Riegelmittels einander in Erstreckungsrichtung des Riegelmittels beim Schließen des Tankdeckels verdrängen und in der geschlossenen Funktionsstellung des Tankdeckels miteinander verrasten.
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Aufgabe der Erfindung ist, eine alternative, zweckmäßige Bauform einer Tankverschlusseinheit vorzuschlagen.
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Diese Aufgabe wird durch eine erfindungsgemäße Tankverschlusseinheit für ein Kraftfahrzeug mit mindestens einem Tankdeckel gelöst, der von einer geschlossenen Funktionsstellung in eine geöffnete Funktionsstellung überführbar ist, mit mindestens einer am Tankdeckel angeordneten und mindestens ein Haltemittel umfassenden Aufnahme für ein wenigstens ein Riegelmittel, mit dem der Tankdeckel in der geschlossenen Funktionsstellung gegen ein Überführen in die geöffnete Funktionsstellung festlegbar ist, wobei das mindestens eine Haltemittel quer oder schräg zur Erstreckungsrichtung eines Riegelabschnitts des Riegelmittels bewegbar ist und automatisch in eine unbetätigte Grundstellung zurückführbar ist, in der es den Riegelabschnitt des Riegelmittels hintergreift.
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Dadurch, dass das mindestens eine Haltemittel quer oder schräg zur Erstreckungsrichtung des Riegelabschnittes mittels bewegbar ist, kann zumindest der Riegelabschnitt des Riegelmittels in seiner Position unbewegbar verharren. Hierdurch muss lediglich der mindestens eine Halteabschnitt bewegbar ausgebildet werden, wodurch das System aus Tankverschlusseinheit und Riegelmittel einfach ausgestaltet werden kann.
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Das Riegelmittel kann von einer Freigabestellung, in der das Riegelmittel, insbesondere der Riegelabschnitt, außer Eingriff mit der Aufnahme der Tankverschlusseinheit ist in eine Verschlussstellung geführt werden. In der Verschlussstellung ist der Riegelabschnitt des Riegelmittels derart angeordnet, dass der Verschlussabschnitt in der geschlossenen Funktionsstellung des Tankdeckels mit der Aufnahme derart zusammenwirkt, dass das Riegelmittel die Tankverschlusseinheit in der geschlossenen Funktionsstellung des Tankdeckels festlegt. Hierdurch ist einem ungewollten Öffnen der Tankverschlusseinheit vorgebeugt.
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Grundsätzlich ist es denkbar, dass der Tankdeckel von seiner geschlossenen Funktionsstellung in die geöffnete Funktionsstellung durch lineares Verschieben in eine Richtung überführt werden kann. Allerdings wird es bevorzugt, wenn der Tankdeckel zumindest mit einem Ende drehbar in einer Karosseriestruktur eines Kraftfahrzeugs anordenbar oder angeordnet ist. Solchenfalls kann der Tankdeckel um, diese Ende gedreht werden, um von der geschlossenen Funktionsstellung in die geöffnete Funktionsstellung überführt zu werden.
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Darüber hinaus erweist es sich als vorteilhaft, wenn das mindestens eine Haltemittel der Aufnahme quer oder schräg vom Tankdeckel weg erstreckt ist und an einem freien Ende einen Halteabschnitt umfasst, der sich von dem freien Ende in Richtung auf den Tankdeckel quer zur Längserstreckung des Haltemittels erweiternd ausgebildet ist.
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Solchenfalls kann das Haltemittel an seinem freien Ende hakenförmig ausgebildet sein.
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In Weiterbildung letztgenannten Erfindungsgedankens erweist es sich als vorteilhaft, wenn der Halteabschnitt auf einer dem Riegelabschnitt des Riegelmittels zugewandten Seite des Haltemittels angeordnet ist, um beim Schließen des Tankdeckels am Riegelabschnitt des Riegelmittels entlang zu gleiten und das Haltemittel quer oder schräg zur Erstreckungsrichtung des Riegelabschnitts des Riegelmittels zu verdrängen.
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Hierdurch gleitet der Halteabschnitt des Haltemittels an den Riegelabschnitt des Riegelmittels ab, wenn der Tankdeckel von der geöffneten Funktionsstellung in die geschlossene Funktionsstellung überführt wird.
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Um einen Hinterschnitt bezüglich der Bewegungsrichtung des Tankdeckels mit dem Riegelmittel zu erreichen erweist es sich als vorteilhaft, wenn das Haltemittel auf der dem freien Ende abgewandten Seite des Halteabschnitts einen Rücksprung umfasst, mit dem das Haltemittel das Riegelmittel in der geschlossen Funktionsstellung des Tankdeckels hintergreift.
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Um ein Überdrücken des Tankdeckels zu vermeiden erweist es sich als vorteilhaft, wenn der Tankdeckel und/oder die Aufnahme einen Anschlag aufweist, der eine Schließbewegung des Tankdeckels begrenzt.
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Darüber hinaus erweist es sich als vorteilhaft, wenn die Aufnahme mindestens zwei Haltemittel umfasst, die parallel zueinander erstreckt sind und deren Halteabschnitte einander zugewandt sind.
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Hierdurch wird ein gleichmäßiger Kraftschluss der Aufnahme mit dem Riegelmittel erzielt.
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Bei einer vorteilhaften Ausführungsform letztgenannten Erfindungsgedankens ist vorgesehen, dass die Aufnahme einen im Wesentlichen W-förmigen Querschnitt umfasst und der Anschlag zwischen den beiden Haltemitteln angeordnet ist.
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Die Tankverschlusseinheit lässt sich einfach und kostengünstig herstellen, wenn die mindestens eine Aufnahme und/oder der Tankdeckel ein Kunststoffteil umfasst.
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Grundsätzlich ist es denkbar, dass die Aufnahme und der Tankdeckel voneinander separierbare oder separate Einzelteile darstellen. Darüber hinaus kann die Tankverschlusseinheit ein einziges Teil umfassen, beispielsweise ein Kunststoffspritzgussteil, wobei Aufnahme und Tankdeckel einstückig ausgebildet sind. In beiden Fällen erweist es sich als vorteilhaft, wenn die Aufnahme lösbar oder unlösbar am Tankdeckel festlegbar oder festgelegt ist.
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Darüber hinaus wird die Aufgabe durch eine Tankverschlusseinrichtung für ein Kraftfahrzeug mit mindestens einem Riegelmittel gelöst, das einen Riegelabschnitt aufweist und mit mindestens einer Tankverschlusseinheit, insbesondere mit einem der zuvor genannten Merkmale.
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Das Riegelmittel kann in der Karosseriestruktur in oder an der Karosseriestruktur festgelegt sein. Darüber hinaus kann das Riegelmittel abhängig oder unabhängig von einem Zentralverriegelungssystem des Kraftfahrzeugs von einer Freigabestellung, in der das Riegelmittel außer Eingriff mit der Aufnahme der Tankverschlusseinheit steht in eine Schließstellung überführt werden, in der das Schließmittel, in das Riegelmittel, insbesondere mit dem Riegelabschnitt in die Aufnahme der Verschlusseinheit eingreift, um den Tankdeckel in der geschlossenen Funktionsstellung festzulegen.
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Schließlich wird die Aufgabe durch ein Kraftfahrzeug mit einer Tankverschlusseinrichtung mit einem der zuvor genannten Merkmale und/oder mit mindestens einer Tankverschlusseinheit mit mindestens einem der zuvor genannten Merkmale gelöst.
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Die erfindungsgemäße Tankverschlusseinheit, die erfindungsgemäße Tankverschlusseinrichtung sowie das erfindungsgemäße Kraftfahrzeug erweisen sich in mehrfacher Hinsicht als vorteilhaft:
Dadurch, dass das Haltemittel schräg oder quer zur Erstreckungsrichtung des Schließabschnitts des Schließmittels bewegbar ist, kann der Tankdeckel auch dann geschlossen werden, wenn das Riegelmittel sich in einer Schließstellung befindet, beispielsweise wenn das Zentralverriegelungssystem des Kraftfahrzeugs geschlossen ist. Hierdurch ist es ermöglicht, den Tankdeckel jederzeit zu schließen.
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Dadurch, dass ein Anschlag in der Aufnahme oder am Tankdeckel vorgesehen ist, ist einem Überdrücken des Tankdeckels vorgebeugt, wodurch die Lebensdauer der Tankverschlusseinheit erhöht ist.
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Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den beigefügten Patentansprüchen, aus der zeichnerischen Darstellung und nachfolgenden Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Tankverschlusseinheit.
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In der Zeichnung zeigt:
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1 ein perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Tankverschlusseinheit in der geschlossenen Funktionsstellung des Tankdeckels.
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1 zeigt eine insgesamt mit den Bezugszeichen 2 versehene Tankverschlusseinheit für ein Kraftfahrzeug. Die Tankverschlusseinheit 2 umfasst einen schematisch dargestellten Tankdeckel 4 und eine am Tankdeckel 4 angeordnete Aufnahme 6. Bei dem in 1 dargestellten Ausführungsbeispiel umfasst die Aufnahme 6 zwei Haltemittel 8, die sich quer vom Tankdeckel 4 wegerstrecken.
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An ihren jeweils freien Enden umfassen die Haltemittel 8 jeweils einen Halteabschnitt 10, der in Richtung auf den Tankdeckel 4 erweiternd ausgebildet ist. Bei dem in 1 dargestellten Ausführungsbeispiel umfassen die Haltemittel 8 einen hakenförmigen Querschnitt. Vom freien Ende in Richtung auf den Tankdeckel 4 gesehen schließt sich an den Halteabschnitt 10 ein Rücksprung 12 an, mit dem ein Riegelabschnitt 14 eines Riegelmittels 16 in der geschlossenen Funktionsstellung des Tankdeckels 4 hintergreifbar ist.
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Nachfolgend wird kurz auf die Funktionsweise der erfindungsgemäßen Tankverschlusseinheit 2 eingegangen. Wenn der Tankdeckel 4 der erfindungsgemäßen Verschlusseinheit 2 von einer geöffneten Funktionsstellung in eine geschlossene Funktionsstellung überführt wird trifft die Tankverschlusseinheit 2 mit den Halteabschnitten 10 der Haltemittel 8 auf den Riegelabschnitt 14 des Riegelmittels 16. Hierbei werden die Haltemittel 8 durch das Abgleiten der Halteabschnitte 10 an den Riegelabschnitt 14 des Riegelmittels schräg oder quer zur Erstreckungsrichtung des Riegelabschnitts 14 des Riegelmittels 16 bewegt.
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Nach Überwinden des Riegelabschnitts 14 des Riegelmittels 16 wird der Riegelabschnitt 14 des Riegelmittels 16 zumindest teilweise im Rücksprung 12 des Haltemittels 8 angeordnet. Hierdurch wird der Riegelabschnitt 14 des Riegelmittels 16 bezüglich der Öffen- und Schließrichtung des Tankdeckels 4 hintergriffen und der Tankdeckel 4 in seiner geschlossenen Funktionsstellung festgelegt.
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Um ein Überdrücken des Tankdeckels 4, beispielsweise beim Schließen, zu verhindern umfasst die Aufnahme 6 zusätzlich einen Anschlag 18, mit dem die Tankverschlusseinheit 2 auf den Riegelabschnitt 14 des Riegelmittels 16 beim Schließen des Tankdeckels 4 trifft und hierdurch eine Schließbewegung des Tankdeckels 4 beendet.
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Die in der vorstehenden Beschreibung vorkommenden Ansprüchen sowie die in den Zeichnungen offenbarten Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln, als auch in jeder beliebigen Kombination in der Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen wesentlich sein.
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Bezugszeichenliste
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- 2
- Tankverschlusseinheit
- 4
- Tankdeckel
- 6
- Aufnahme
- 8
- Haltemittel
- 10
- Halteabschnitt
- 12
- Rücksprung
- 14
- Riegelabschnitt
- 16
- Riegelmittel
- 18
- Anschlag
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102007035491 A1 [0005]