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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Behälter für Blattgut, insbesondere für Wertdokumente, wie beispielsweise Banknoten. Bei dem Blattgutbehälter kann es sich insbesondere um eine Geldkassette handeln. Die Erfindung betrifft des Weiteren eine Vorrichtung zur Bearbeitung von Blattgut, die zur Verwendung mit dem Blattgutbehälter bzw. der Geldkassette speziell angepasst ist.
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Behälter für Blattgut, insbesondere für Wertdokumente, wie beispielsweise Banknoten, werden zur Aufbewahrung, zum Transport und zur Bearbeitung des Blattguts eingesetzt. Blattgutbehälter können prinzipiell ein Gehäuse und eine Lade umfassen, welche relativ zueinander verschiebbar sind. Dabei ist ein Blattgutaufnahmebereich der Lade in einem geschlossenen Zustand des Behälters unzugänglich und in einem geöffneten Zustand des Behälters zum Beladen und/oder Entladen zugänglich. Um den Behälter in einem automatisierten Prozess beispielsweise in einer Vorrichtung zur Bearbeitung von Blattgut handhaben zu können, ist es notwendig, dass der Behälter nicht nur manuell sondern auch automatisch, d. h. maschinell, entleerbar und befüllbar ist.
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Herkömmliche Geldkassetten sind als rundherum geschlossene Behälter mit einem abnehmbaren oder aufklappbaren Deckel ausgebildet. Bei geschlossenem Deckel können Banknoten durch den Deckel hindurch in das Innere des Behälters gegen einen federvorgespannten, beweglichen Boden eingestempelt werden. Der Boden drückt die eingestempelten Banknoten von innen gegen den Deckel. Zum Entleeren wird der Deckel geöffnet und die Banknoten werden entnommen. Dieses Verfahren zur Befüllung und insbesondere Entleerung von Geldkassetten ist sehr zeitaufwändig. Auch bei einem stapelweisen Einstempeln eines Blattgutstapels in die Geldkassette ist die in einem Arbeitsgang einstempelbare Blattgutmenge beschränkt.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, einen Behälter für Blattgut, insbesondere für Wertdokumente, wie beispielsweise Banknoten, sowie eine Vorrichtung zur Bearbeitung von Blattgut vorzuschlagen, die ein einfaches und zeitsparendes Entleeren und Befüllen des Behälters erlauben.
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Diese Aufgabe wird durch einen Behälter für Blattgut bzw. eine Geldkassette, eine dafür eingerichtete Vorrichtung zur Bearbeitung von Blattgut sowie ein System mit einer solchen Vorrichtung und mindestens einem solchen Behälter mit den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Ein erfindungsgemäßer Blattgutbehälter, insbesondere eine Geldkassette, umfasst ein Gehäuse und eine Lade mit einem Blattgutaufnahmebereich, wobei das Gehäuse und die Lade relativ zueinander verschiebbar sind. Erfindungsgemäß ist der Blattgutaufnahmebereich im geöffneten Zustand des Behälters von zwei einander gegenüberliegenden Seiten der Lade zugänglich, die sich in Schieberichtung erstrecken. Die übrigen, sich in Schieberichtung erstreckenden Seiten der Lade sind dagegen vorzugsweise zumindest soweit geschlossen, dass sie Blattgut im Blattgutaufnahmebereich zuverlässig zurückhalten. Vorzugsweise sind diese übrigen Seiten vollständig geschlossen.
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Aufgrund der Zugänglichkeit des Blattgutaufnahmebereichs von zwei einander gegenüberliegenden Seiten der Lade wird insbesondere das maschinelle Be- und Entladen des Behälters mit Blattgut im Vergleich zu einem Behälter, dessen Blattgutaufnahmebereich nur von einer Seite zugänglich ist, erleichtert. Insbesondere beim maschinellen Entladen von Blattgut sind kein komplizierter Greifer und kein zielgenaues Greifen erforderlich. Beispielsweise kann in dem Blattgutaufnahmebereich der Lade befindliches Blattgut einfach aus der geöffneten Lade geschoben werden, indem eine Schiebeeinrichtung von einer Seite der Lade, von der der Blattgutaufnahmebereich zugänglich ist, an das Blattgut, insbesondere einen Blattgutstapel, heranfährt und das Blattgut dann in einer linearen Bewegung auf die andere, gegenüberliegende Seite der Lade, von der der Blattgutaufnahmebereich ebenfalls zugänglich ist, aus dem Blattgutaufnahmebereich hinaus befördert. Auch das maschinelle Beladen des Behälters mit Blattgut kann auf diese Weise erfolgen.
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„Zugänglich” bedeutet insbesondere, dass der Blattgutaufnahmebereich bzw. die jeweilige Seite, über die der Blattgutaufnahmebereich zugänglich ist, nicht vollständig verschlossen ist, so dass beispielsweise Teile einer Vorrichtung zur Bearbeitung von Blattgut in den Blattgutaufnahmebereich eindringen und insbesondere auf in dem Blattgutaufnahmebereich vorhandenes Blattgut zum Be- und/oder Entladen des Behälters einwirken können. „Zugänglich” muss insbesondere nicht bedeuten, dass das Blattgut über die jeweilige zugängliche Seite aus dem Blattgutaufnahmebereich entnehmbar bzw. in den Blattgutaufnahmebereich einbringbar ist. Frei zugänglich dagegen bedeutet, dass das Blattgut ohne Hindernisse über die jeweilige frei zugängliche Seite aus dem Blattgutaufnahmebereich entnehmbar bzw. in den Blattgutaufnahmebereich einbringbar ist.
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Insbesondere ist es vorteilhaft, wenn der Blattgutaufnahmebereich an beiden gegenüberliegenden Seiten über die jeweils vollständige Fläche der jeweiligen Seite zugänglich ist. Auf diese Weise kann der Blattgutaufnahmebereich besonders einfach in einem Arbeitsgang mit einem ganzen Blattgutstapel befüllt und/oder entleert werden.
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Vorzugsweise weist die Lade auf einer der beiden zugänglichen Seiten eine Rückhaltewand mit einem Gitter auf, so dass durch das Gitter hindurch der Blattgutaufnahmebereich zum Beispiel mittels einer Schiebeeinrichtung zugänglich ist. Die Rückhaltewand begrenzt den Blattgutaufnahmebereich auf einer Seite. Auf diese Weise kann Blattgut in dem Blattgutaufnahmebereich gehalten und die Gefahr eines unbeabsichtigten Herausfallen des Blattguts reduziert werden, wobei der Blattgutaufnahmebereich dennoch von zwei einander gegenüberliegenden Seiten zugänglich bleibt. Die Rückhaltewand kann ferner dazu dienen, einen Blattgutstapel in dem Blattgutaufnahmebereich auszurichten. Beim Beladen des Behälters mittels einer Schiebeeinrichtung kann die Rückhaltewand einen in den Blattgutaufnahmebereich eingebrachten Blattgutstapel zurückhalten, wenn die Schiebeeinrichtung aus dem Blattgutaufnahmebereich zurückgezogen wird.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung umfasst das Gitter parallel verlaufende Stäbe. Der Blattgutaufnahmebereich ist dann durch die Stäbe hindurch zugänglich. Vorzugsweise wird die Rückhaltewand im Wesentlichen durch eine Vielzahl parallel verlaufender Stäbe gebildet, die parallel zur Stapelrichtung bzw. senkrecht zur Blattoberfläche der in dem Behälter aufzunehmenden gestapelten Blätter verlaufen.
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Vorzugsweise ist das Gitter relativ zu der Lade derart verlagerbar, dass der Blattgutaufnahmebereich von dieser Seite der Lade in einer ersten Position des Gitters frei zugänglich ist und in einer zweiten Position des Gitters durch das Gitter hindurch zugänglich ist. Besonders vorteilhaft ist es, wenn das Gitter federvorgespannt und von außerhalb des Behälters manipulierbar ist.
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Beispielsweise kann das Gitter in Richtung der Lade federvorgespannt sein und einen Verriegelungsmechanismus aufweisen, der das Gitter in der ersten Position sichert. Wenn der Verriegelungsmechanismus gelöst wird, kann das Gitter von der ersten in die zweite Position verlagert werden, insbesondere beim Öffnen des Behälters aufgrund der Federvorspannung mit der Lade mitbewegt werden. Ebenso kann die Federvorspannung des Gitters in Richtung des Gehäuses erfolgen und/oder der Verriegelungsmechanismus umgekehrt sein, sofern das Gitter im geöffneten Zustand des Behälters entweder zwischen der ersten Position und der zweiten Position verlagerbar oder in einer der ersten und zweiten Position gesichert ist.
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Vorteilhaft weist das Gehäuse des Behälters eine verlagerbare Andruckplatte auf, welche in die Lade eingreift und in Richtung der Lade derart federvorgespannt ist, dass in dem Blattgutaufnahmebereich befindliches Blattgut in Richtung des Blattgutaufnahmebereichs gedrängt wird. Beispielsweise kann die Andruckplatte als ein Andruckboden ausgebildet sein, welcher in dem Gehäuse mittels einer Feder zwischen einer Position, in der die Feder komprimiert ist, bis zu einer Position im Randbereich des Gehäuses, welcher der Lade zugewandt ist, verlagerbar ist. Insbesondere kann ein Anschlag vorgesehen sein, damit die Andruckplatte nicht aus dem Gehäuse herausfällt. Durch Vorsehen einer solchen federvorgespannten Andruckplatte kann ein beliebig großer Blattgutstapel, d. h. ein „Stapel” aus nur einem einzigen Blatt bis hin zu einem in dem Blattgutaufnahmebereich aufnehmbaren maximalen Stapel, ohne Verrutschen in dem Blattgutaufnahmebereich gehalten werden. Der Blattgutstapel wird im geschlossenen Zustand des Behälters, zwischen der Andruckplatte und der gegenüberliegenden Stirnseite der Lade eingeklemmt. Die Federkraft der Feder ist dabei so abgestimmt, dass auch ein einziges Blatt im geschlossenen Zustand des Behälters sicher zwischen der Andruckplatte und der gegenüberliegenden Stirnseite der Lade gehalten wird.
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Vorzugsweise weist die Stirnseite der Lade auf einer zum Inneren der Lade weisenden Oberfläche und/oder die Andruckplatte auf einer der Lade zugewandten Oberfläche Rippen auf, welche sich von dem Gitter der Rückhaltewand senkrecht weg erstrecken. Insbesondere sind diejenigen Oberflächen der Andruckplatte bzw. der Stirnseite der Lade mit Rippen versehen, welche einander zugewandt sind und zwischen denen das in dem Blattgutaufnahmebereich befindliche Blattgut eingeklemmt ist. Durch die Rippen wird erreicht, dass das erste bzw. letzte Blatt eines Blattgutstapels nicht flächig auf der jeweiligen Oberfläche aufliegt und daher einfacher erfasst werden kann, beispielsweise beim Entladen des Behälters. Die Rippen sind vorzugsweise zu dem Gitter, gegebenenfalls zu den parallelen Stäben des Gitters der Rückhaltewand, derart ausgerichtet, dass eine Öffnung des Gitters jeweils mit einem Rippenzwischenraum fluchtet. Auf diese Weise können Stäbe einer Schiebeeinrichtung durch das Gitter hindurch und weiter durch den Rippenzwischenraum hindurch kollisionsfrei unter oder über den Blattgutstapel geschoben werden.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung des Behälters umfassen das Gehäuse oder die Lade, vorteilhafterweise sowohl das Gehäuse als auch die Lade, jeweils zwei Seitenteile und eine Stirnseite, die starr miteinander verbunden und U-förmig offen angeordnet sind. U-förmig offen bedeutet dabei, dass die drei U-förmig offen angeordneten Seitenteile nicht durch ein viertes Seitenteil verbunden sind, welches die U-Form beispielsweise zu einer rechteckigen Form schließen würde. Das schließt nicht aus, dass ein bewegliches Teil als viertes Seitenteil vorgesehen sein kann, wie zum Beispiel die verlagerbare Rückwand der Lade oder der verlagerbare Andruckboden des Gehäuses. Die offene U-Form des Gehäuses und/oder der Lade erlaubt besonders einfach die Ausbildung eines Blattgutaufnahmebereichs der durch die beiden Schenkel der U-Form hindurch von zwei gegenüberliegenden Seiten der Lade zugänglich ist. Im geschlossenen Zustand des Behälters bilden die drei Seitenteile des U-förmigen Gehäuses und der U-förmigen Lade die Seitenwände des geschlossenen Behälters und umschließen den Blattgutaufnahmebereich.
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Eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Bearbeitung von Blattgut, insbesondere für Wertdokumente, wie beispielsweise Banknoten, umfasst dementsprechend mindestens eine Behälteraufnahme zur Aufnahme eines Blattgutbehälters, welcher einen von zwei einander gegenüberliegenden Seiten zugänglichen Blattgutaufnahmebereich zur Aufnahme von Blattgut umfasst. Insbesondere kann die Behälteraufnahme zur Aufnahme des zuvor beschriebenen Behälters ausgebildet sein. Die Vorrichtung umfasst des Weiteren eine Schiebeeinrichtung zum Entladen von Blattgut aus dem Blattgutaufnahmebereich und/oder Beladen von Blattgut in den Blattgutaufnahmebereich. Die Schiebeeinrichtung ist in einer Verlagerungsrichtung in die Behälteraufnahme hinein und in einer dazu entgegengesetzten Richtung aus der Behälteraufnahme heraus verlagerbar. Die Schiebeeinrichtung weist dazu eine Mehrzahl von zu der Verlagerungsrichtung senkrecht verlaufenden ersten Stäben auf, die so angeordnet sind, dass sie mit dem zuvor beschriebenen Gitter der Lade des Blattgutbehälters kämmen. Die ersten Stäbe können auch durch Platten gebildet werden, die entlang der Verlagerungsrichtung der Schiebeeinrichtung ausgedehnt sind.
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Bevorzugt verlaufen die ersten Stäbe der Schiebeeinrichtung senkrecht zur Verlagerungsrichtung und parallel zur Stapelrichtung des Blattguts, d. h. senkrecht zur Blattgutoberfläche, so dass der Blattgutstapel entlang seiner gesamten Höhe an den ersten Stäben zur Anlage kommt, wenn dieser mittels der ersten Stäbe in den Blattgutaufnahmebereich des Behälters hinein oder aus diesem herausgeschoben wird.
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Des Weiteren weist die Schiebeeinrichtung einer bevorzugten Ausgestaltung eine Mehrzahl von zu der Verlagerungsrichtung parallel verlaufenden zweiten Stäben auf, welche jeweils an den Enden der ersten Stäbe angeordnet sind und in der Verlagerungsrichtung über die ersten Stäbe hinausragen. Beispielsweise sind die ersten und zweiten Stäbe derart angeordnet, dass, wenn die Schiebeeinrichtung entlang der Verlagerungsrichtung in den Blattgutaufnahmebereich hinein verlagert wird, die ersten Stäbe der Schiebeeinrichtung in das Gitter der Rückhaltewand des Behälters, insbesondere zwischen die parallel verlaufenden Stäbe des Gitters, eindringen und gleichzeitig die parallel zu der Verlagerungsrichtung verlaufenden zweiten Stäbe der Schiebeeinrichtung mit den Rippen auf der Innenseite des Behälters kämmen. Die senkrecht zu der Verlagerungsrichtung verlaufenden ersten Stäbe der Schiebeeinrichtung sind dazu eingerichtet, einen Blattgutstapel aus dem Blattgutaufnahmebereich heraus oder in diesen hinein zu schieben. Da der Blattgutaufnahmebereich des Behälters von zwei einander gegenüberliegenden Seiten zugänglich ist, können das Beladen und das Entladen durch Schieben des Blattgutstapels entlang derselben Richtung bezogen auf den Behälter erfolgen, da ein Blattgutstapel in den Blattgutaufnahmebereich hinein und in derselben Richtung durch den Blattgutaufnahmebereich hindurch und heraus geschoben werden kann. Die Schiebeeinrichtung benötigt insbesondere keine Einrichtung, die den Blattgutstapel ergreift, um diesen in einer rückwärtigen Richtung aus dem Blattgutaufnahmebereich heraus zu greifen. Auch das Entladen kann also einfach durch Schieben des Blattgutstapels mittels der Schiebeeinrichtung von einer Seite erfolgen, von der der Blattgutaufnahmebereich zugänglich ist, zu der anderen gegenüberliegenden Seite, von der der Blattgutaufnahmebereich ebenfalls zugänglich ist, und aus dem Blattgutaufnahmebereich hinaus.
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Bevorzugt ist die Blattgutbearbeitungsvorrichtung eingerichtet, die federvorgespannte Rückhaltewand des Blattgutaufnahmebereichs derart zu manipulieren, dass die Rückhaltewand entweder verlagerbar oder gesichert ist. Insbesondere kann aufgrund der Federvorspannung und des Verriegelungsmechanismus, wie oben beschrieben, der Blattgutaufnahmebereich automatisch frei zugänglich gemacht oder durch die Rückhaltewand begrenzt werden, ohne dass die Rückhaltewand manuell verschoben werden muss. Es ist darüber hinaus weiter vorteilhaft, wenn die Blattgutbearbeitungsvorrichtung eingerichtet ist, den Behälter automatisch zu öffnen und zu schließen und/oder zu entriegeln und verriegeln.
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Vorteilhaft ist die Behälteraufnahme der Blattgutbearbeitungsvorrichtung derart angeordnet, dass ein in der Behälteraufnahme aufgenommener Behälter in zwei Richtungen geneigt ist. Durch die zweifache Neigung liegt ein in dem Behälter befindlicher Blattgutstapel schwerkraftbedingt innen an zwei aneinandergrenzenden Seitenwänden des Behälters an, auch wenn beim Öffnen des Behälters der Druck der Andruckplatte wegfällt. Bei geschlossenem Behälter wird die Ausrichtung des Blattgutstapels im Behälters durch den Druck der Andruckplatte auf den Blattgutstapel sichergestellt, so dass der Stapel auch beim Transportieren und bei einer etwaigen Schrägstellung des Behälters an den beiden aneinandergrenzenden Seitenwänden ausgerichtet bleibt. Dies ist insbesondere bei gemischtformatigem Inhalt erforderlich. Bei maschinellem Befüllen des Behälters, z. B. aus einer Staplerablage, anschließendem Zwischentransport des gefüllten Behälters und danach Entleeren des Blattgutstapels in eine Vereinzelerablage, wird die Ausrichtung, die beim Stapeln des Blattguts erfolgt ist, im Behälter daher quasi „eingefroren”.
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Aufgrund des durch die entsprechenden zwei Seitenwände gebildeten Bezugssystems ist ein Blattgutstapel exakt ausgerichtet, was ein maschinelles Be- und/oder Entladen des Behälters erleichtert. Insbesondere gemischte Blattgutstapel, d. h. Stapel von Blattgut mit unterschiedlichen Formaten, können so einfach verarbeitet werden. Die Blattgutbearbeitungsvorrichtung kann z. B. eine Sortiervorrichtung für Wertdokumente sein oder ein Einzahl- und/oder -auszahlautomat für Wertdokumente.
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Die Erfindung wird im Folgenden mit Bezug auf die beiliegenden schematischen Zeichnungen beispielhaft beschrieben. Darin zeigen:
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1 einen Behälter für Blattgut im geschlossenen Zustand,
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2 das Gehäuse des Behälters aus 1,
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3 den Behälter aus 1 im geöffneten Zustand,
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4 den Behälter aus 1 im geöffneten Zustand mit einem darin befindlichen Blattgutstapel,
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5 den Behälter aus 4 aus einer anderen Perspektive,
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6 den Behälter aus 4 aus einer weiteren Perspektive,
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7–12 den Behälter aus 1 in einer Blattgutbearbeitungsvorrichtung während des Entleeren und
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13–18 den Behälter aus 1 in einer Blattgutbearbeitungsvorrichtung während des Befüllens
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19–21 eine Vorrichtung zur Blattgutbearbeitung mit mehreren Behälteraufnahmen für einen Behälter.
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1 zeigt einen Behälter 1 für Blattgut, insbesondere Wertdokumente, wie beispielsweise Banknoten, im geschlossenen Zustand. In dem gezeigten Ausführungsbeispiel handelt es sich um eine Geldkassette, insbesondere eine Banknotenkassette, welche als Mehrwegbehälter ausgebildet ist und innerhalb oder außerhalb von Cashcentern einsetzbar ist. Der Behälter 1 ist für einen Banknotenbearbeitungsprozess vorgesehen, welcher weitestgehend vollautomatisch ablaufen soll. Der Prozess umfasst insbesondere auch den Transport, die Lagerung und die Handhabung des Behälters in einer Banknotenbearbeitungsvorrichtung. Der Behälter 1 besteht im Wesentlichen aus einem Gehäuse 10 und einer Lade 20, welche in einer Richtung 28 (siehe 4) relativ zueinander beweglich sind, um den Behälter 1 zu öffnen und zu schließen. Vorzugsweise ist der Behälter 1 im geschlossenen Zustand gegen unbefugtes Öffnen gesichert, beispielsweise mittels einer (nicht dargestellten) Verriegelungseinrichtung. Des Weiteren kann der Behälter 1 eine (ebenfalls nicht dargestellte) Versiegelungseinrichtung umfassen, um ein unbefugtes Öffnen kenntlich zu machen. Darüber hinaus ist es vorteilhaft, wenn der Behälter 1 einen (wiederum nicht dargestellten) Datenspeicher, wie beispielsweise einen Chip, enthält, auf dem Informationen über den Inhalt des Behälters 1 gespeichert werden können. Zum Auslesen der Informationen kann eine Datenschnittstelle vorgesehen sein, über die die Informationen beispielsweise von einer Banknotenbearbeitungsvorrichtung ausgelesen und/oder in den Datenspeicher geschrieben werden können.
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In 2 ist das Gehäuse 10 des Behälters 1 ohne die Lade 20 dargestellt. Das Gehäuse umfasst zwei stabil über eine Stirnseite 11 miteinander verbundene Seitenteile 12, 13, welche in einer offenen U-Form angeordnet sind. In dem Gehäuse 10 ist eine verlagerbare Andruckplatte 14 vorgesehen, welche in der Richtung 28 zwischen den Seitenteilen 12, 13, und damit auf die Stirnseite 11 zu bzw. von dieser weg verlagerbar ist. Die Andruckplatte 14, welche auch als Andruckboden bezeichnet werden kann, weist Rippen 15 auf, welche nachfolgend genauer beschrieben werden.
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3 zeigt den Behälter 1 im geöffneten Zustand. Die Lade 20 weist wiederum zwei über eine Stirnseite 21 miteinander verbundene Seitenteile 22, 23 auf, welche in einer offenen U-Form angeordnet sind. In diesem Ausführungsbeispiel liegt die Stirnseite 11 des Gehäuses 10 der Stirnseite 21 der Lade 20 gegenüber und bildet so die zweite Stirnseite des Behälters 1. Die Seitenteile 12, 13 und die Stirnseite 11 des Gehäuses 10 und die Seitenteile 22, 23 und die Stirnseite 21 der Lade 20 sind derart zueinander angeordnet, dass sie die Seiten- und Stirnwände des Behälters 1 bilden und den Behälter 1 im geschlossenen Zustand abschließen. Je nach Längenverhältnis der Seitenwände 12, 13 bzw. 22, 23 und der Stirnseiten 11, 21 kann die U-Form auch als C-Form bezeichnet werden. Alternativ können auch weitere Seitenteile vorgesehen sein. Beispielsweise kann das Gehäuse 10 zwei weitere Seitenteile aufweisen und nur an der der Stirnseite 11 gegenüberliegenden Stirnseite offen sein. In diesem Fall könnten die Seitenteile 22, 23 der Lade im geschlossenen Zustand des Behälters 1 im Innern des Behälters 1 aufgenommen sein und mit den weiteren Seitenteilen des Gehäuses überlappen.
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Die Lade 20 umfasst des Weiteren eine Rückhaltewand 24, welche ein Gitter in Form von mehreren parallel verlaufenden Stäben 27 umfasst und einen Blattgutaufnahmebereich 26 der Lade begrenzt. Die Rückhaltewand 24 ist verlagerbar, wie nachfolgend im Detail beschrieben. Das Seitenteil 13 des Gehäuses 10 weist Ausnehmungen 16 auf, in denen die Stäbe 27 verschiebbar aufgenommen sind. Die Rückhaltewand 24 kann aber auch fest an der Lade 20 angebracht sein. Des Weiteren weist die Stirnseite 21 der Lade 20 auf seiner dem Gehäuse 10 zugewandten Seite Rippen 25 auf, welche nachfolgend noch genauer beschrieben werden.
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Im geöffneten Zustand des Behälters 1 ist der Blattgutaufnahmebereich 26 der Lade 20 von zwei gegenüberliegenden Seiten aus zugänglich. In diesem Ausführungsbeispiel ist der Blattgutaufnahmebereich 26 durch die Rückhaltewand 24 hindurch und durch die der Rückhaltewand 24 gegenüberliegende Seite der Lade 20 hindurch zugänglich. Wie in 3 zu sehen ist, ist der Blattgutaufnahmebereich 26 von diesen beiden gegenüberliegenden Seiten aus jeweils über die gesamte Seitenfläche des Blattgutaufnahmebereichs 26 zugänglich. Auf diese Weise kann ein maximaler Blattgutstapel in einem Arbeitsgang, d. h. als Ganzes, aus dem Behälter 1 entnommen bzw. in den Behälter 1 eingebracht werden.
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In 4 ist der geöffnete Behälter 1 mit einem Blattgutstapel 100, beispielsweise Banknoten, dargestellt. 5 und 6 zeigen den gefüllten geöffneten Behälter aus anderen Perspektiven. Der Banknotenstapel 100 liegt dabei auf dem Andruckboden 14, insbesondere auf den Rippen 15 des Andruckbodens 14 auf. Außerdem wird der Banknotenstapel 100 von der Rückhaltewand 24 gestützt, wenn der Behälter 1 in Richtung der Rückhaltewand 24 gekippt wird.
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In 6 ist eine Feder 17 zu erkennen, die auf den Andruckboden 14 eine Federkraft in Richtung der Lade 20 ausübt und den Andruckboden 14 somit in Richtung der Lade 20 drängt. Auf diese Weise ist der Banknotenstapel 100 im geöffneten Zustand des Behälters 1 vollständig zugänglich. Der Andruckboden 14 wird mittels der Feder 17 jedoch nicht über die der Stirnseite 11 gegenüberliegenden Kanten der Seitenteile 12, 13 hinaus gedrückt. Beim Schließen des Behälters 1 und im geschlossenen Zustand des Behälters 1 wird der Andruckboden 14 entgegen der Federkraft der Feder 17 in Richtung der Stirnseite 11 des Gehäuses 10 gedrückt, wobei der Banknotenstapel 100 zwischen dem Andruckboden 14 und der Stirnseite 21 der Lade 20 eingeklemmt wird. Genauer gesagt wird der Banknotenstapel 100 von den Rippen 15 des Andruckbodens 14 und den Rippen 25 der Stirnseite 21 kontaktiert. Im geschlossenen Zustand des Behälters 1 ist der Banknotenstapel 100 somit gegen ein Verrutschen gesichert. Die Orientierung und Ordnung des Banknotenstapels 100, insbesondere die Ausrichtung der Blattgutkanten, bleiben auch beim Transport des Behälters 1 erhalten, so dass problemlos ein späteres maschinelles Vereinzeln des Stapels 100 möglich ist. Ein Banknotenstapel 100 kann auch nur eine einzige Banknote umfassen, welche dann ebenfalls zwischen den Rippen 15 des Andruckbodens 14 und den Rippen 25 der Stirnseite 21 der Lade 20 eingeklemmt wird.
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Um ein Verkanten des Andruckbodens 14 zu vermeiden, kann eine Führung vorgesehen sein (nicht dargestellt). Beispielsweise kann eine der Seitenwände 12, 13 des Gehäuses 10 auf der Innenseite eine Zahnstange oder eine Zahnschiene und der Andruckboden 14 ein Zahnrad aufweisen, welches in die Zahnstange bzw. Zahnschiene eingreift.
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In den 7 bis 12 ist der Behälter 1 während des Entleerens in einer Banknotenbearbeitungsvorrichtung dargestellt. Eine Banknotenbearbeitungsvorrichtung kann beispielsweise ein Geldautomat zum Ausgeben und/oder Eingeben von Banknoten oder auch eine Vorrichtung zum Prüfen, Sortieren und/oder Banderolieren von Banknoten sein. Der Behälter 1 kann auch alternativ manuell entleert oder befüllt werden. Das Entriegeln und Öffnen des Behälters 1 kann automatisch oder manuell erfolgen. Gegebenenfalls werden zum Ent- und Verriegeln entsprechende Werkzeuge benötigt.
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7 zeigt den verschlossenen Behälter 1 in einer Behälteraufnahme (nicht dargestellt) einer Banknotenbearbeitungsvorrichtung, vgl. dazu auch 19–21. Die Vorrichtung weist eine Schiebeeinrichtung 30 auf, mit welcher der in dem Behälter 1, genauer in dem Blattgutaufnahmebereich 26 des Behälters 1 aufgenommene Banknotenstapel 100 aus dem Behälter 1 entnommen werden kann. Ferner weist die Vorrichtung ein Eingabefach 3 mit einer Blattgutablage 50, beispielsweise eine Vereinzlerablage auf, vgl. dazu auch 19. Die Blattgutablage 50 umfasst eine Ablagefläche mit Rippen 55, eine Seitenwand 51 sowie eine Rückhaltewand 54. Die Rückhaltewand 54 umfasst ein Gitter, hier in Form von parallelen Stäben 57, 58. Die Rückhaltewand 54 ist vor dem Öffnen des Behälters 1 in einer geschlossenen Position, in der sich die Stäbe 57 auf Höhe des Blattgutaufnahmebereichs 26 des Behälters 1 befinden. Vor dem Entleeren des Behälters 1 werden die Stäbe 57 der Rückhaltewand 54 der Blattgutablage 50 nach unten verfahren, um den Weg für das Blattgut zu der Blattgutablage 50 freizumachen, wie in 8 dargestellt. Die Blattgutablage 50 nimmt den Blattgutstapel 100 nach dem Entleeren des Behälters 1 auf. Der Blattgutstapel 100 kann von dort aus weiter verarbeitet, beispielsweise vereinzelt und nachfolgenden Prozessen zugeführt werden.
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Der Behälter 1 wird von der Banknotenbearbeitungsvorrichtung automatisch entriegelt und geöffnet. Das Öffnen erfolgt durch Auseinanderziehen des Gehäuses 10 und der Lade 20. Im vollständig geöffneten Zustand des Behälters 1 (8) liegt der Banknotenstapel 100 frei auf den Rippen 15 des Andruckbodens 14 des Gehäuses 10 auf, da der Andruckboden 14 nicht über das Gehäuse 10 hinaus gedrückt wird. Damit der Banknotenstapel 100 in einer geordneten Form vorliegt, ist die Behälteraufnahme der Banknotenbearbeitungsvorrichtung derart ausgebildet, dass der Behälter 1 sowohl rückwärts als auch seitlich geneigt ist. Der Banknotenstapel 100 liegt somit an zwei Seiten der Lade 20 an, nämlich an der Rückhaltewand 24 und an einem der Seitenteile 22, 23, welche somit ein Bezugssystem bilden. Dies ist insbesondere bei Stapeln von Blattgut mit unterschiedlichen Formaten vorteilhaft. Die Stäbe 27 der Rückhaltewand 24 sind dabei in Höhenrichtung des Banknotenstapels 100, d. h. senkrecht zu den Banknoten, ausgerichtet, damit die Banknoten nicht zwischen den Stäben 27 der Rückhaltewand 24 hindurchrutschen können.
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Während des Entleeren des Behälters 1 sind die Stäbe 27 der Rückhaltewand 24 des Behälters 1 im Bereich der Lade 20 angeordnet, so dass der Blattgutaufnahmebereich 26 durch die Rückhaltewand 24 hindurch zugänglich ist. Zu diesem Zweck ist die Rückhaltewand 24 in Richtung der Lade 20 federvorgespannt. Durch automatisches Lösen eines Verriegelungsmechanismus, der die Rückhaltewand 24 in dem Gehäuse 10 hält, bewegt sich die Rückhaltewand 24 beim Öffnen des Behälters 1 mit der Lade 20 mit. Das Lösen des Verriegelungsmechanismus kann durch eine von außen auf den Behälter 1 einwirkende Manipulationseinrichtung erfolgen, welche die Behälteraufnahme der Banknotenbearbeitungsvorrichtung bereist stellt. Ein umgekehrter Mechanismus, der eine Federvorspannung in Richtung des Gehäuses 10 vorsieht, und/oder ein umgekehrter Verriegelungsmechanismus sind ebenfalls denkbar, sofern die Rückhaltewand 24 beim Entleeren des Behälters 1 eine der zwei einander gegenüberliegenden Seiten begrenzt, über die der Blattgutaufnahmebereich 26 zugänglich ist.
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Das Entleeren des geöffneten Behälters 1 erfolgt nun mit der Schiebeeinrichtung 30. Die Schiebeeinrichtung weist eine Vielzahl von Stäben 31, 32, 33 auf. Die Stäbe 31, 32, 33 sind dazu eingerichtet, zwischen die Stäbe 27 der Rückhaltewand 24 hindurch in den Blattgutaufnahmebereich 26 hinein zu dringen. Dabei kämmen die Stäbe 32, 33, welche parallel zur Verlagerungsrichtung 34 der Schiebeeinrichtung 30 angeordnet sind, mit den Rippen 15 des Andruckbodens 14 und den Rippen 25 der Stirnseite 21 der Lade 20. Auf diese Weise werden die oberste und unterste Banknote des Banknotenstapels 100 von der Schiebeeinrichtung 30 ergriffen. Die Zwischenräume zwischen den Stäben 27 der Rückhaltewand 24 fluchten dazu mit den Zwischenräumen zwischen den Rippen 15, 25, so dass die Stäbe 32, 33 der Schiebeeinrichtung 30 durch die Rückhaltewand 24 hindurch in die Zwischenräume zwischen den Rippen 15, 25 geschoben werden können. Außerdem erstrecken sich die Rippen 15, 25 senkrecht weg von der Rückhaltewand 24, insbesondere in Richtung der Verlagerungsrichtung 34 der Schiebeeinrichtung 30, d. h. in Richtung der Stäbe 32, 33 der Schiebeeinrichtung 30. Die Stäbe 32, 33 der Schiebeeinrichtung 30 kämmen ebenfalls zwischen die Rippen 55 der Blattgutablage 50, welche dementsprechend angeordnet sind.
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Die Schiebeeinrichtung 30 weist darüber hinaus zu den Stäben 32, 33 senkrecht verlaufende Stäbe 31 auf, welche somit Querstäbe 31 bilden. Die Stäbe 32, 33 sind an den Enden der Querstäbe 31 angeordnet, so dass jeweils ein Querstab 31 einen Stab 32 mit einem entsprechend gegenüberliegenden Stab 33 verbindet, wobei die Stäbe 32, 33 in Verlagerungsrichtung 34 über die Querstäbe 31 hinausragen. Wie aus 9 deutlich wird, dienen die Querstäbe 31 dazu, den Banknotenstapel 100 in Verlagerungsrichtung 34 aus dem Blattgutaufnahmebereich 26 der Lade 20 in Richtung der Blattgutablage 50 zu schieben. Der Banknotenstapel 100 liegt nach dem Herausschieben auf den unteren Stäben 33 der Schiebeeinrichtung 30, genauer dem Teil der Stäbe 33, welcher in Verlagerungsrichtung 34 über die Stäbe 31 hinausragt, und den Rippen 55 der Blattgutablage 50 auf. Die Schiebeeinrichtung 30 kann auch eine Vielzahl entsprechend angeordneter paralleler Platten umfassen, wobei eine Platte funktional einer Einheit aus jeweils einem Stab 31, 32 und 33 entspricht.
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Vor dem Zurückziehen der Schiebeeinrichtung 30 entgegen der Verlagerungsrichtung 34 werden die Stäbe 57 der Rückhaltewand 54 der Blattgutablage 50 wieder in die geschlossene Position verfahren, wie in 10 dargestellt. Die Stäbe 57 kämmen dabei mit den Stäben 32, 33 der Schiebeeinrichtung 30. Die Rückhaltewand 54 hält den auf die Blattgutablage 50 geschobenen Banknotenstapel 100 zurück, damit dieser beim Zurückfahren der Schiebeeinrichtung 30 nicht wieder mit dieser mitgenommen wird (11). In 12 ist schließlich der Behälter 1 im geschlossenen Zustand nach dem Entleeren dargestellt. Der Behälter 1 kann gegebenenfalls auch noch verriegelt und/oder versiegelt werden. Der Banknotenstapel 100 liegt auf der Banknotenablage 50 auf und kann von dort aus vereinzelt werden. Aufgrund der zweifachen Neigung der Anordnung liegt der Banknotenstapel 100 schwerkraftbedingt an der Rückhaltewand 54 und der Seitenwand 51 der Blattgutablage an. Dazu ist die Seitenwand 51 der Blattgutablage 50 zu der entsprechenden Seitenwand der Lade 20 ausgerichtet. Insbesondere bei Blattgut 100, 101 mit unterschiedlichem Format kann der Stapel so exakt ausgerichtet werden.
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Das Entleeren des Behälters 1 kann mittels der Schiebeeinrichtung 30 auf einfache Weise in einer linearen Bewegung in der Verlagerungsrichtung 34 der Schiebeeinrichtung 30 erfolgen, da der Blattgutaufnahmebereich 26 von zwei einander gegenüberliegenden Seiten zugänglich ist. Da der Blattgutaufnahmebereich 26 über die jeweils komplette Seitfläche zugänglich ist, kann der Banknotenstapel 100 als Ganzes aus dem Behälter herausgeschoben werden.
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Das Befüllen des Behälters 1 wird im Folgenden mit Bezug auf die 13 bis 18 erläutert. Der Behälter 1 und die Schiebeeinrichtung 30 sind relativ zueinander genauso ausgerichtet wie beim Entleeren des Behälters 1. 13 zeigt den geschlossenen Behälter 1 sowie die Schiebeeinrichtung 30 und eine Blattgutablage 40, wie beispielsweise eine Staplerablage, auf der ein Blattgutstapel 100 zuvor z. B. von einem Staplerrad der Blattgutbearbeitungsvorrichtung abgelegt wurde. Die Blattgutablage 40 weist eine Ablagefläche mit Rippen 45, eine Seitenwand 41 und eine Rückhaltewand 44 mit einem Gitter aus parallelen Stäben 47 auf. Der Blattgutstapel 100 liegt an der Rückhaltewand 44 und der Seitenwand 41 an und ist somit exakt ausgerichtet. Um die Ausrichtung des Blattgutstapels 100 zu erhalten, sind die Seitenwand 41 der Blattgutablage 40 und die entsprechende Seitenwand der Lade 20 zueinander ausgerichtet.
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Zum Befüllen des Behälters 1 wird dieser zunächst analog dem Entleerungsvorgang entriegelt und geöffnet (14). Jedoch wird der Verriegelungsmechanismus (nicht dargestellt) der Rückhaltewand 24 mit dem Gitter aus Stäben 27 nicht gelöst, so dass die Rückhaltewand 24 nicht mit der Lade 20 mitbewegt wird. Wie zuvor beschrieben, weist die Innenseite des Seitenteils 13 des Gehäuses 10 Ausnehmungen 16 zur Aufnahme der Stäbe 27 der Rückhaltewand 24 auf. Wie bereits erläutert, kann die Rückhaltewand 24 auch in Richtung des Gehäuses 10 federvorgespannt sein, wobei in diesem Fall ein Verriegelungsmechanismus gelöst würde, damit die Rückhaltewand 24 beim Öffnen des Behälters 1 in Richtung des Gehäuses 10 gedrängt wird und den Blattgutaufnahmebereich 26 freigibt. Der Blattgutaufnahmebereich 26 ist nach dem Verlagern der Rückhaltewand 24 von zwei einander gegenüberliegenden Seiten frei zugänglich. Falls die Rückhaltewand 24 fest ist, könnte das Befüllen des Behälters 1 von der Seite aus erfolgen, welche der Rückhaltewand 24 gegenüberliegt.
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Das Befüllen erfolgt in Verlagerungsrichtung 34. Der Banknotenstapel 100 wird von der Schiebeeinrichtung 30 ergriffen und in der Verlagerungsrichtung 34 in den Blattgutaufnahmebereich 26 geschoben. Die Stäbe 31, 32, 33 der Schiebeeinrichtung 30 kämmen dabei mit den Stäben 47 der Rückhaltewand 44 der Blattgutablage 40. In 15 und 16 ist die Anordnung nach dem Schieben des Blattgutstapels 100 in den Blattgutaufnahmebereich 26 gezeigt, wobei in 16 zur besseren Darstellung der Blattgutstapel 100 nicht dargestellt ist. Die Stäbe 33 der Schiebeeinrichtung 30 kämmen mit den Rippen 15 des Andruckbodens 14, welcher mittels der Feder 17 in Richtung der Lade 20 gedrängt wird. Die Stäbe 32 der Schiebeeinrichtung kämmen mit den Rippen 25 im Inneren der Lade 20.
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Bevor die Schiebeeinrichtung 30 entgegen der Verlagerungsrichtung 34 wieder aus dem Blattgutaufnahmebereich 26 herausgefahren wird, wird die Rückhaltewand 24, d. h. die Stäbe 27, in Richtung der Lade 20 verlagert (16). Dazu wird der Verriegelungsmechanismus der Rückhaltewand 24 gelöst, so dass die Rückhaltewand 24 aufgrund der Federvorspannung in Richtung der Lade 20 gedrängt wird. Wie bereits erläutert, sind andere geeignete Konfigurationen des Verriegelungsmechanismus und der Federvorspannung der Rückhaltewand 24 denkbar. Der Blattgutstapel 100 wird von der Rückhaltewand 24 beim Zurückfahren der Schiebeeinrichtung 30 entgegen der Richtung 34 in dem Blattgutaufnahmebereich 26 gehalten (17).
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Durch Zusammenschieben des Gehäuses 10 und der Lade 20 wird der Behälter 1 wieder geschlossen (18). und gegebenenfalls verriegelt und versiegelt und kann aus der Banknotenbearbeitungsvorrichtung entnommen werden. Während des Schließens wird der Banknotenstapel 100 von der Stirnseite 21 der Lade 20 gegen den Andruckboden 14 gedrückt, der wiederum gegen die Federkraft der Feder 17 in Richtung der Stirnseite 11 des Gehäuses gedrückt wird. Der Banknotenstapel 100 ist somit nach dem Schließen des Behälters 1 zwischen dem Andruckboden 14 und der Stirnseite 21 der Lade 20 eingeklemmt und gegen Verrutschen gesichert.
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Abwandlungen des Behälters 1 sind möglich. Beispielsweise kann vorgesehen sein, dass die U-förmige Lade 20 zum U-förmigen Gehäuse 10 nicht senkrecht bewegt wird, d. h. dass die Stirnseiten 11, 21 aufeinander zu und voneinander weg bewegt werden, sondern dass die Lade 20 quer zum Gehäuse 10 durch die Schenkel, d. h. die Seitenteile 12, 13, des U-förmigen Gehäuses 10 hindurch bewegt wird.
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In 19 ist eine Vorrichtung 2 zur Wertdokumentbearbeitung dargestellt, die ein Eingabefach 3 und drei Ausgabefächer 4 für Wertdokumente aufweist. Die Ausgabefächer 4 sind jeweils mit einer Behälteraufnahme 5 ausgestattet, die durch einen Manipulationsrahmen gebildet wird, in welchen ein Behälter 1 eingelegt werden kann. Diese Manipulationsrahmen 5 sind zur temporären Aufnahme der Behälter und zum Öffnen und Schließen der Behälter ausgebildet sowie ggf. zum Verfahren der Rückhaltewand 24 und dazu, diese in der oberen oder unteren Position zu fixieren und dadurch zu sichern. Im Beispiel der 19 befindet sich in der in der Behälteraufnahme 5 des linken Ausgabefachs 4 ein geöffneter Behälter 1 (mit nach unten geschobenem Gehäuse 10), vor dessen Beladung mit einem Blattgutstapel 100, bevor. die Rückhaltewand 24 des Behälters 1 nach unten verfahren wird. In der Behälteraufnahme 5 des mittleren Ausgabefachs 4 befindet sich ein geschlossener Behälter 1, der bereits mit einem Blattgutstapel 100 befüllt wurde. In der Behälteraufnahme 5 des rechten Ausgabefachs 4 ist ein geöffneter Behälter 1 (mit nach unten geschobenem Gehäuse 10) gezeigt, in dessen Blattgutaufnahmebereich 26 gerade ein Blattgutstapel 100 von hinten aus der Vorrichtung 2 hineingeschoben wurde. Optional kann auch das Eingabefach 3 mit einer Behälteraufnahme 5 ausgestattet sein, die im Inneren der Vorrichtung 2 enthalten sein kann, vgl. 20, 21, oder auch außerhalb an der Vorrichtung 2 angebracht sein kann.
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In 20 ist die Behälteraufnahme 5 des Eingabefachs und vier Schiebeeinrichtungen 30 im Innenraum der Vorrichtung 2 dargestellt. Die Schiebeeinrichtungen 30 sind jeweils auf einer Führung 6 entlang der Verlagerungsrichtung 34 in den Blattgutaufnahmebereich 26 des jeweiligen Behälters 1 hinein und aus diesem heraus verschiebbar. In der Behälteraufnahme 5 des Eingabefachs 3 ist ein geöffneter Behälter 1 aufgenommen, in dem ein der Vorrichtung 2 zuzuführender Blattgutstapel 100 enthalten ist, wie auch in 8 gezeigt. Die Schiebeeinrichtung 30 des Eingabefachs ist in 20 noch zurückgezogen und in 21 bereits in den Blattgutaufnahmebereich 26 des am Eingabefach 3 aufgenommenen Behälters 1 hinein verschoben worden, wie auch in 9 gezeigt. Bei dieser Bewegung der Schiebeeinrichtung 30 wird ein Blattgutstapel 100 durch die Schiebeeinrichtung 30 aus dem Behälter 1 heraus und in das Eingabefach 3 hineingeschoben, wobei der Blattgutstapel auf der Blattgutablage 50 abgelegt wird. In den 20 und 21 sind die Schiebeeinrichtung 30 der rechten beiden Ausgabefächer 4 jeweils zurückgezogen. Die Schiebeeinrichtung 30 des linken Ausgabefachs 4 ist in den Blattgutaufnahmebereich 26 des dortigen Behälters 1 hineingeschoben, um den Blattgutstapel 100 in den dortigen Behälter 1 hineinzuschieben, wie es 19 und 15 zeigen.