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Die Erfindung betrifft ein Messgerätgehäuse mit einer Sichtöffnung, einer rings um die Sichtöffnung vorgesehenen Sichtscheibenaufnahme, einer in die Sichtscheibenaufnahme einsetzbaren Sichtscheibe, einer Dichtung zur vergussmassedichten Abdichtung zwischen der in der Sichtscheibenaufnahme eingesetzten Sichtscheibe und der Sichtscheibenaufnahme, einer rings um die Sichtöffnung in der Sichtscheibenaufnahme vorgesehenen Dichtungsaufnahme zur Aufnahme der Dichtung und einem zwischen der Sichtscheibe und der Sichtscheibenaufnahme vorgesehenen umlaufenden Vergussspalt.
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Messgerätgehäuse dienen der Aufnahme von Messgeräten, die z. B. eine Prozessgröße wie den Durchfluss eines Mediums durch ein Rohr messen. Ein Messgerät umfasst im Allgemeinen mechanische, elektrische und elektronische Komponenten und oftmals auch Anzeigeeinrichtungen, die z. B. den Durchfluss oder Statusinformationen anzeigen. Zum Ablesen der Anzeigeeinrichtungen ist im Messgerätgehäuse eine Sichtöffnung vorgesehen, durch welche die Anzeigeelemente sichtbar sind.
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Oftmals soll ein Messgerätgehäuse den Innenraum mit dem Messgerät von dem Außenraum abschließen, um beispielsweise Beschädigungen des Messgeräts durch Umgebungseinsflüsse zu vermeiden. Zu diesem Zweck kann die Sichtöffnung eine Sichtscheibenaufnahme aufweisen, in welche eine Sichtscheibe eingesetzt ist, so dass durch die Sichtscheibe das Anzeigeelement sichtbar und der Außenraum vom Innenraum des Messgerätgehäuses abgeschlossen ist. Die Abdichtung zwischen Sichtscheibe und Sichtscheibenaufnahme kann durch eine ringförmige Dichtung zum Beispiel mit einem kreisrunden Querschnitt erfolgen, für die in der Sichtscheibenaufnahme rings um die Sichtöffnung eine Dichtungsaufnahme vorgesehen ist. Die eingesetzte Sichtscheibe liegt auf der Dichtung auf, so dass der Innenraum des Messgerätgehäuses und der Außenraum hermetisch voneinander getrennt sind. Die Sichtscheibe kann in der Sichtscheibenaufnahme durch einen Außengewindering fixiert werden, der in ein in der Sichtscheibenaufnahme vorgesehenes Gewinde geschraubt ist und die Sichtscheibe auf die Dichtung drückt.
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Soll das Messgerät in einer explosionsfähigen Atmosphäre eingesetzt werden und ist das Messgerät selbst nicht eigensicher, so kann das Messgerätgehäuse gemäß der DIN EN 60079-1 druckfest ausgebildet sein. Ein Messgerät ist nicht eigensicher, wenn es eine explosionsfähige Atmosphäre zünden kann. Das Zünden kann z. B. durch heiße Oberflächen oder durch nicht geschützte Energiespeicher erfolgen. Ein druckfest gekapseltes Messgerätgehäuse vermag es nun, den Druck im Innenraum des Messgerätgehäuses, der bei einer Explosion der explosionsfähigen Atmosphäre im Innenraum entsteht, auszuhalten und eine Übertragung der Explosion auf die das Gehäuse umgebende Atmosphäre zu verhindern. Für eine druckfeste Kapselung gemäß der DIN EN 60079-1 ist es insbesondere erforderlich, Spalten zwischen Außenraum und Innenraum im Messgerätgehäuse zünddurchschlagsicher auszubilden.
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Zwischen der Sichtscheibe und der Sichtscheibenaufnahme ist ein solcher Spalt vorhanden, der zünddurchschlagsicher auszubilden ist. Eine Möglichkeit zur zünddurchschlagsicheren Gestaltung dieses Spalts ist das Vergießen des Spalts mit einer Vergussmasse, weshalb dieser Spalt im Folgenden als Vergussspalt bezeichnet wird. Übliche Breiten von Vergussspalten liegen im Bereich von 0,5 mm bis 3 mm. Die Viskosität der üblicherweise verwendeten Vergussmassen liegt im Bereich von 100 mPa·s bis 12.000 mPa·s. Die Vergussmasse wird in den Vergussspalt eingebracht und verteilt sich unter Ausnutzung der Erdschwerebeschleunigung im Vergussspalt, wobei die Dichtung ein Austreten der flüssigen Vergussmasse auf die Außenseite des Messgerätgehäuses verhindert. Die Breite der Vergussspalten in Verbindung mit den Viskositäten der Vergussmassen bedingt eine nur geringe Fließgeschwindigkeit der Vergussmasse in dem Vergussspalt und die Gefahr des Einschlusses von Luftblasen in der Vergussmasse, wodurch die Zünddurchschlagsicherheit beeinträchtigt sein kann. Das Einschließen von Luftblasen im Verguss kann durch die Evakuierung des Raumes vor dem Vergießen vermieden werden. Jedoch ist das Evakuieren des Raumes mit einem hohen technischen Aufwand und damit einhergehenden Kosten verbunden. Eine Sichtkontrolle des Vergusses ist aufgrund der gegebenen räumlichen Verhältnisse im Messgerätgehäuse nicht effizient möglich. Um dennoch eine zünddurchschlagsichere Gestaltung der Vergussspalten zu gewährleisten, wird eine möglichst große Vergussstrecke im Vergussspalt angestrebt. Damit einher geht jedoch das Risiko von Verunreinigungen der Innenseite des Messgerätgehäuses oder der Sichtscheibe.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist daher die Angabe eines Messgerätgehäuses mit verbessertem Verguss.
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Das erfindungsgemäße Messgerätgehäuse, bei dem die zuvor hergeleitete und aufgezeigte Aufgabe gelöst ist, ist zunächst und im Wesentlichen dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtung und die Sichtscheibenaufnahme ein rings um die Sichtöffnung verlaufendes Vergussmassengefäß zur Aufnahme von flüssiger Vergussmasse bei bestimmungsgemäßer Ausrichtung des Messgerätgehäuses bilden. Die Ausrichtung des Messgerätgehäuses ist dann bestimmungsgemäß, wenn die flüssige Vergussmasse nicht aus dem Vergussmassengefäß herausläuft. Ferner ist die Erfindung dadurch gekennzeichnet, dass das Vergussmassengefäß ohne eingesetzte Sichtscheibe ein erstes Gefäßvolumen aufweist, dass das Vergussmassengefäß mit eingesetzter Sichtscheibe ein zweites Gefäßvolumen aufweist und dass das erste Gefäßvolumen um ein Differenzvolumen größer ist als das zweite Gefäßvolumen. Ist das erste Gefäßvolumen nicht vollständig mit Vergussmasse aufgefüllt, so ist das Differenzvolumen das Volumen der in das Vergussmassengefäß eingefüllten Vergussmasse abzüglich des zweiten Gefäßvolumens. Außerdem ist die Erfindung dadurch gekennzeichnet, dass das Differenzvolumen bei eingesetzter Sichtscheibe in den Vergussspalt übergeströmt ist.
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Bei Messgerätgehäusen aus dem Stand der Technik fließt die Vergussmasse angetrieben durch die Erdschwerebeschleunigung von oben nach unten in den Vergussspalt, wodurch es zum Einschluss von Luftblasen kommen kann, welche die Qualität des Vergusses negativ beeinträchtigen können. In dem erfindungsgemäßen Messgerätgehäuse steigt im Gegensatz dazu die flüssige Vergussmasse während des Einsetzens der Sichtscheibe von unten nach oben in Bezug auf das Erdschwerefeld an. Prinzipbedingt entstehen keine Luftblasen, die von der Vergussmasse eingeschlossen werden könnten. Durch die Luftblasenfreiheit des Vergusses wird der durch mangelhaften Verguss bedingte Ausschuss an Messgerätgehäusen reduziert.
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In einer ganz besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung liegt die eingesetzte Sichtscheibe auf der Dichtung auf und deformiert die Dichtung derart, dass das Vergussmassengefäß das zweite Gefäßvolumen aufweist. Die Änderung des Gefäßvolumens erfolgt demnach unmittelbar durch eine Deformation der Dichtung während des Einsetzens der Sichtscheibe in die Sichtscheibenaufnahme. In der Sichtscheibenaufnahme sind Ausnehmungen vorgesehen, so dass die Vergussmasse aus dem Vergussmassengefäß in den Vergussspalt überströmen kann.
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Die eingesetzte Sichtscheibe kann dabei derart in der Sichtscheibenaufnahme angeordnet sein, dass die Sichtscheibe nicht in direktem Kontakt mit der Sichtscheibenaufnahme steht, sondern nur indirekt über die Dichtung und die Vergussmasse in Kontakt mit der Sichtscheibenaufnahme steht. Auf diese Weise können zum Beispiel durch unterschiedliche Temperaturkoeffizienten der Sichtscheibe und des Messgerätgehäuses bedingte mechanischen Kräfte von der ausgehärteten Vergussmasse aufgenommen werden. Selbstverständlich weist die Vergussmasse auch im ausgehärteten Zustand eine für diesen Zweck ausreichende Elastizität auf. Die mechanischen Kräfte können folglich weder das Messgerätgehäuse noch die Sichtscheibe beschädigen.
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Die flüssige Vergussmasse wird vor dem Einsetzen der Sichtscheibe in die Sichtscheibenaufnahme in das Vergussmassengefäß eingefüllt. Zum Abmessen der Menge der eingefüllten Vergussmasse können an der Dichtung und/oder an der Sichtscheibenaufnahme eine oder mehrere sichtbare Markierungen vorgesehen sein. Das durch das Einsetzen der Sichtscheibe in die Sichtscheibenaufnahme aus dem Vergussmassengefäß in den Vergussspalt übergeströmte Differenzvolumen der Vergussmasse ist dabei mit Hilfe der Markierungen gerade so bemessen, dass der Vergussspalt aufgefüllt ist. Verunreinigungen der Innenseite des Messgerätgehäuses oder der Sichtscheibe durch eine zu große Menge Vergussmasse sind damit ausgeschlossen. Auch die Gefahr einer zu geringen Menge Vergussmasse ist ausgeschlossen.
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Die Breite der Vergussspalten kann weiterhin zwischen 0,5 mm und 3 mm betragen, es können jedoch auch schmalere oder breitere Vergussspalten vorgesehen sein. Auch können weiterhin Vergussmassen mit einer Viskosität zwischen 100 mPa·s und 12.000 mPa·s verwendet werden. Eine Umstellung bestehender Herstellungsprozesse ist daher nicht notwendig. Selbstverständlich können auch Vergussmassen mit anderen Viskositäten eingesetzt werden.
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In einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung weist die Dichtung einen Dichtungsfuß und eine Deformationsstruktur auf, wobei der Dichtungsfuß förmlich an die Dichtungsaufnahme angepasst ist und die Deformationsstruktur bei eingesetzter Sichtscheibe deformiert ist. Vorzugsweise nimmt die Dichtungsaufnahme den Dichtungsfuß drehsicher auf. Drehsicher bedeutet dabei, dass ein Drehen der in die Dichtungsaufnahme eingesetzten Dichtung durch die räumliche Ausgestaltung und Anpassung des Dichtungsfußes an die Dichtungsaufnahme unterbunden ist. Bevorzugte Materialien für die Dichtung umfassen Elastomere und/oder komprimierbare Schäume. Die Verwendung dieser Materialien erlaubt eine kostengünstige und daher einfache Herstellung der Dichtungen.
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In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung fixiert die in den Vergussspalt übergeströmte und ausgehärtete Vergussmasse die Sichtscheibe zusätzlich neben einer mechanischen Fixierung. Die mechanische Fixierung kann beispielsweise durch einen in ein in der Sichtscheibenaufnahme vorgesehenes Innengewinde geschraubten Außengewindering umgesetzt sein, der die Sichtscheibe gegen die Dichtung drückt. Daneben kann die in den Vergussspalt übergeströmte und ausgehärtete Vergussmasse den Vergussspalt zünddurchschlagsicher gemäß der DIN EN 60079-1 ausbilden.
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Im Einzelnen gibt es nun verschiedene Möglichkeiten, das erfindungsgemäße Messgerätgehäuse weiterzubilden und auszugestalten. Dazu wird verwiesen auf die dem Patentanspruch 1 nachgeordneten Patentansprüche und auf die Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele in Verbindung mit der Zeichnung. In der Zeichnung zeigen
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1 ein erstes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Messgerätgehäuses in perspektivischer Darstellung,
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2 einen Ausschnitt des Messgerätgehäuses aus 1 in geschnittener Seitenansicht mit einer noch nicht eingesetzten Sichtscheibe,
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3 den Ausschnitt des Messgerätgehäuses aus 2 mit der eingesetzten Sichtscheibe,
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4 ein zweites Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Messgerätgehäuses in geschnittener Seitenansicht,
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5 zwei weitere Ausführungsbeispiele von Dichtungen des erfindungsgemäßen Messgerätgehäuses,
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6 ein drittes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Messgerätgehäuses in geschnittener Seitenansicht und
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7 ein viertes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Messgerätgehäuses in geschnittener Seitenansicht.
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1 zeigt ein erfindungsgemäßes Messgerätgehäuse 1. In dem Messgerätgehäuse 1 ist ein Messgerät untergebracht, das eine Anzeigeeinrichtung 2 zur Ausgabe der vom Messgerät gemessenen Messgröße und zur Anzeige von Statusinformationen des Messgeräts umfasst. Zur Sichtbarkeit der Anzeigeeinrichtung 2 ist in dem Messgerätgehäuse 1 eine Sichtöffnung 3 vorgesehen. Das Messgerät selbst ist nicht eigensicher gemäß der Norm DIN EN 60079-11. Es kann demnach eine explosionsfähige Atmosphäre zünden. Da das Messgerät aber in einer explosionsfähigen Atmosphäre eingesetzt wird, ist das Messgerätgehäuse 1 gemäß der Norm DIN EN 60079-1 druckfest ausgebildet. Das bedeutet, dass das Messgerätgehäuse 1 den bei einer Explosion einer explosionsfähigen Atmosphäre im Innenraum des Messgerätgehäuses 1 entstehenden Druck Standhalten kann und eine Übertragung der Explosion auf die das Messgerätgehäuse 1 umgebende Atmosphäre verhindert. Zur Umsetzung der druckfesten Kapselung des Messgerätgehäuses 1 gehört auch eine in der Sichtöffnung 3 vorgesehene Sichtscheibenaufnahme 4 und eine in die Sichtscheibenaufnahme 4 eingesetzte Sichtscheibe 5.
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2 zeigt in einem Ausschnitt des Messgerätgehäuses 1 in geschnittener Seitenansicht die Sichtscheibenaufnahme 4 mit der noch nicht eingesetzten Sichtscheibe 5. Die Sichtscheibenaufnahme 4 ist rings um die Sichtöffnung 3 vorgesehen. Eine Dichtung 6 ist in einer rings um die Sichtöffnung 3 in der Sichtscheibenaufnahme 4 vorgesehenen Dichtungsaufnahme 7 angeordnet. Bei in der Sichtscheibenaufnahme 4 eingesetzter Sichtscheibe 5 ergibt sich ein Vergussspalt 8, siehe 3.
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Die 2 und 3 zeigen, dass die Dichtung 6 und Sichtscheibenaufnahme 4 ein rings um die Sichtöffnung 3 verlaufendes Vergussmassengefäß 9 bilden. Bei bestimmungsgemäßer Ausrichtung des Vergussmassengefäßes 9 kann es flüssige Vergussmasse 10 aufnehmen. Bei nicht eingesetzter Sichtscheibe 5, siehe 2, weist das Vergussmassengefäß 9 ein erstes Gefäßvolumen auf und bei eingesetzter Sichtscheibe 5, siehe 3, weist das Vergussmassengefäß 9 ein zweites Gefäßvolumen auf. Es ist offensichtlich, dass das erste Gefäßvolumen um ein Differenzvolumen größer als das zweite Gefäßvolumen ist. Während des Einsetzens der Sichtscheibe 5 in die Sichtscheibenaufnahme 4 deformiert die Sichtscheibe 5 die Dichtung 6 derart, dass das Volumen des Vergussmassengefäßes 9 vom ersten Gefäßvolumen hin zum zweiten Gefäßvolumen reduziert wird. Das Differenzvolumen der Vergussmasse 10 steigt während des Einsetzens in den Vergussspalt 8 auf. Das Differenzvolumen ist gerade so bemessen, dass der Vergussspalt 8 bei eingesetzter Sichtscheibe 5 mit Vergussmasse 10 aufgefüllt ist, aber weder die Sichtscheibe 5 noch die Sichtscheibenaufnahme 4 durch ein Zuviel an Vergussmasse 10 verunreinigt sind.
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Die Sichtscheibe 5 liegt auch während des Einsetzens dicht auf der Dichtung 6 auf und verhindert ein Austreten der flüssigen Vergussmasse 10 aus der Sichtöffnung 3. Die in die Sichtscheibenaufnahme 4 eingesetzte Sichtscheibe 5 steht nicht in direktem Kontakt zur Sichtscheibenaufnahme 4. Dadurch, dass die Vergussmasse 10 im Vergussspalt 8 aufsteigt und nicht, wie aus dem Stand der Technik bekannt, in den Vergussspalt 8 hineinläuft, können prinzipbedingt keine Luftblasen in der Vergussmasse 10 eingeschlossen werden. Der Vergussspalt 8 weist eine Breite von 0,5 mm auf und die Viskosität der flüssigen Vergussmasse 10 beträgt 12.000 mPa·s. Auch diese extreme Kombination aus einem Vergussspalt 8 geringer Breite und einer Vergussmasse 10 hoher Viskosität ist im Gegensatz zum Stand der Technik ohne das Risiko von in der ausgehärteten Vergussmasse 10 eingeschlossener Luftblasen applizierbar.
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Die Dichtung 6 umfasst einen Dichtungsfuß 11 und eine Deformationsstruktur 12. Nur die Deformationsstruktur 12 wird durch die Sichtscheibe 5 deformiert, nicht jedoch der Dichtungsfuß 11. Die Deformation der Deformationsstruktur 12 erfolgt während des Einsetzens der Sichtscheibe 5 in die Sichtscheibenaufnahme 4 und ist ein Umbiegen der Deformationsstruktur 12 in Richtung auf den Dichtungsfuß 11. Die Querschnittskontur der Dichtungsaufnahme 7 ist rechteckig ausgeformt und Dichtungsfuß 11 ist förmlich an die Dichtungsaufnahme 7 angepasst, so dass der Dichtungsfuß 11 drehsicher von der Dichtungsaufnahme 7 aufgenommen ist bei Deformationen der Deformationsstruktur 12 durch die Sichtscheibe 5.
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Die Dichtung 6 besteht aus einem Elastomer, wodurch die Dichtung 6 zum einen die notwendige Elastizität aufweist, durch die Sichtscheibe 5 während des Einsetzens der Sichtscheibe 5 in die Sichtscheibenaufnahme 4 reversibel deformiert zu werden, und zum anderen die Grenzfläche zur Sichtscheibe 5 abdichten kann, so dass während des Einsetzens der Sichtscheibe 5 in die Sichtscheibenaufnahme 4 keine flüssige Vergussmasse 10 durch die Sichtöffnung 3 nach außen dringen kann.
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3 zeigt die in die Sichtscheibenaufnahme 4 eingesetzte Sichtscheibe 5. Die Sichtscheibe 5 ist mechanisch durch einen Sprengring 13 fixiert, der in eine entsprechende Innennut 14 in der Sichtscheibenaufnahme 4 eingesetzt ist und die Sichtscheibe 5 gegen die Dichtung 6 presst. Zusätzlich zur mechanischen Fixierung durch den Sprengring 13 ist die Sichtscheibe 5 in der Sichtscheibenaufnahme 4 durch die übergeströmte und ausgehärtete Vergussmasse 10 mechanisch fixiert. Des Weiteren ist der Vergussspalt 8 durch die ausgehärtete Vergussmasse 10 zünddurchschlagsicher gemäß der DIN EN 60079-1. Entzündet sich eine im Inneren des Messgerätgehäuses 1 befindliche entzündliche Atmosphäre, so kann durch den vergossenen Vergussspalt 8 die im Außenraum befindliche entzündliche Atmosphäre nicht entzündet werden.
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4 zeigt einen Ausschnitt in seitlich geschnittener Ansicht eines zweiten Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Messgerätgehäuses 1. Das zweite Ausführungsbeispiel gleicht dem ersten Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Messgerätgehäuses 1 mit Ausnahme der Dichtung 6 und der Dichtungsaufnahme 7. Im in 4 gezeigten Ausführungsbeispiel besteht die Dichtung 6 aus einem Dichtungsfuß 11 und einer separaten Deformationsstruktur 12. Der Dichtungsfuß 11 ist eine ringförmige Dichtung mit kreisrundem Querschnitt und die Deformationsstruktur 12 ist ein Kegelstumpfmantel mit konstanter Materialdicke. Die Querschnittkontur der Dichtungsaufnahme 7 weitet sich mit zunehmender Tiefe der Dichtungsaufnahme 7 auf. Durch diese förmliche Ausgestaltung der Dichtungsaufnahme 7 im Zusammenspiel mit der Dichtung 6 ist die Dichtung 6 gegen ein Herausfallen gesichert. Dabei ist die wesentliche Aufgabe der Deformationsstruktur 12 die Abdichtung gegen ein Austreten der Vergussmasse 10 und die wesentliche Aufgabe des Dichtungsfußes 11 ist das Festklemmen der Deformationsstruktur 12 in der Dichtungsaufnahme 7. Durch die Aufteilung der wesentlichen Aufgaben der Dichtung 6 auf zwei Komponenten der Dichtung 6, können diese für die jeweilige Aufgabe auf einfache Weise optimiert werden. Insbesondere kann ein geeignetes Material für die jeweilige Komponente gewählt werden. Daher besteht der Dichtungsfuß 11 aus einem komprimierbaren Schaum zum Festpressen der Deformationsstruktur 12 in der Dichtungsaufnahme 7 und die Deformationsstruktur 12 besteht wieder aus einem Elastomer zur Abdichtung gegen ein Austreten von flüssiger Vergussmasse 10. Durch die Zweiteilung der Dichtung 6 ist die Herstellung auf besonders einfache Weise möglich.
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Die 5a und 5b zeigen zwei weitere Ausführungsbeispiele der Dichtung 6. Der Dichtungsfuß 11 der Dichtung 6 in 5a weist wie der Dichtungsfuß 11 der Dichtung 6 in den 2 und 3 einen rechteckigen Querschnitt auf. Jedoch ist der Querschnitt der Deformationsstruktur 12 nicht mehr geradlinig, sondern gezackt. Durch den gezackten Querschnitt der Deformationsstruktur 12 wird die Deformationsstruktur 12 beim Einsetzen der Sichtscheibe 5 in die Sichtscheibenaufnahme 4 nicht mehr in Richtung auf den Dichtungsfuß 11 umgebogen, sondern entsprechend der Zackung gestaucht, wodurch der Platzbedarf der Dichtung 6 reduziert ist. 5b zeigt eine Weiterentwicklung der Dichtung 6 aus 5a, bei der eine zusätzliche Dichtlippe 15 für eine bessere Abdichtung zur Sichtscheibe 5 sorgt.
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6 zeigt einen Ausschnitt in seitlich geschnittener Ansicht eines dritten Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Messgerätgehäuses 1 auf der linken Seite mit in die Sichtscheibenaufnahme 4 eingesetzter Sichtscheibe 5 und auf der rechten Seite mit nicht eingesetzter Sichtscheibe 5. Die Dichtungsaufnahme 7 ist eine rings um die Sichtöffnung 3 verlaufende Nut mit rechteckigem Querschnitt. An die Dichtungsaufnahme 7 förmlich angepasst ist der Dichtungsfuß 11 der Dichtung 6. Die Dichtung 6 endet bündig mit der Sichtöffnung 3. Bei nicht eingesetzter Sichtscheibe 5 ist die Deformationsstruktur 12 der Dichtung 6 von der Sichtscheibenaufnahme 4 zunächst abgebogen. Bei eingesetzter Sichtscheibe 5 liegt die Deformationsstruktur 12 auf der Sichtscheibenaufnahme 4 auf. Auf diese Weise ergibt sich eine besonders große Dichtfläche zwischen Sichtscheibenaufnahme 4 und Sichtscheibe 5 durch die Dichtung 6. Die Sichtscheibe 5 ist mechanisch durch einen Außengewindering 16 fixiert, der in ein entsprechendes Innengewinde 17 in der Sichtscheibenaufnahme 4 eingeschraubt ist und die Sichtscheibe 5 gegen die Dichtung 6 drückt.
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7 zeigt einen Ausschnitt in seitlich geschnittener Ansicht eines vierten Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Messgerätgehäuses 1 auf der linken Seite mit eingesetzter Sichtscheibe 5 und auf der rechten Seite mit nicht eingesetzter Sichtscheibe 5. Die Dichtungsaufnahme 7 ist eine rings um die Sichtöffnung 3 gefräste Nut mit einem rechteckigen Querschnitt. Die Dichtung 6 ist eine ringförmige Dichtung mit einem kreisrunden Querschnitt. Das Volumen und die Elastizität der Dichtung 6 sind derart bemessen, dass die in die Sichtscheibenaufnahme 4 eingesetzte Sichtscheibe 5 die Dichtung 6 derart in die Dichtungsaufnahme 7 presst, dass die Sichtscheibe 5 auf der Sichtscheibenaufnahme 4 aufliegt und die Dichtung 6 die Dichtungsaufnahme 7 ausfüllt.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- DIN EN 60079-1 [0004]
- DIN EN 60079-1 [0004]
- DIN EN 60079-1 [0014]
- Norm DIN EN 60079-11 [0023]
- Norm DIN EN 60079-1 [0023]
- DIN EN 60079-1 [0029]