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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Kabelabschlusseinrichtung, welche dafür vorgesehen und geeignet ist, wenigstens ein Kabelende berührsicher zu terminieren.
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Ein vor Umwelteinflüssen wie Staub und Wasser abgedichtetes Kabelende wird beispielsweise bei der Montage von Fotovoltaikanlagen häufig benötigt. Solche Kabelabschlusseinrichtungen sollten regelmäßig wenigstens die Schutzklasse IP 67 gemäß DIN EN 60529 bzw. DIN 40050 Teil 9 aufweisen. Das bedeutet, dass die Kabelabschlusseinrichtung staubdicht ausgeführt ist und wenigstens Schutz gegen zeitweiliges Untertauchen der Kabelabschlusseinrichtung in Wasser bietet, da solche Gegebenheiten bei den frei verlegten Kabeln beispielsweise bei der Verwendung in Fotovoltaikanlagen auftreten können. Außer bei dem Einsatz an Fotovoltaikanlagen ist die Verwendung der erfindungsgemäßen Kabelabschlusseinrichtung aber auch an sonstigen elektrischen oder elektronischen Bauteilen möglich.
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Zur Vereinfachung der Montage von Fotovoltaikanlagen können die leistungsführenden Kabel in regelmäßigen Abständen z. B. mit T-Stücken direkt auf der Rolle hergestellt werden, um die Konfektionierung und das Anschließen der Solarmodule später zu erleichtern. Dann weist beispielsweise ein solches Kabel in vorbestimmten Abständen von z. B. 1 m oder dergleichen T-Stücke zum Anschluss von Solarmodulen auf. Für die Montage von Solarmodulen wird es dann nur erforderlich, die gewünschte Länge Solarkabel von der Rolle abzurollen und nach der gewünschten Länge abzuschneiden. Bei der anschließenden Montage können an den schon vorhandenen T-Stücken die Solarmodule seitlich angeschlossen werden. Wichtig ist es jedoch, dass das abgeschnittene freie Ende des Solarkabels zuverlässig terminiert wird. Aufgrund der bei Fotovoltaikanlagen möglichen hohen Stromstärken und Spannungen ist es wichtig, die stromführenden Kabel berührsicher und dauerhaft zuverlässig zu terminieren.
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Da mit der zunehmenden Montage von Fotovoltaikanlagen auf den Dächern von Privatleuten auch zunehmend unerfahrene Personen Zugang zu solchen elektrischen Anlagen haben, ist es wichtig, solche Solarkabel so zu terminieren, dass die Bewohner oder Eigentümer eines mit einer Fotovoltaikanlage ausgerüsteten Hauses einer möglichst geringen Gefährdung ausgesetzt werden.
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Die unveröffentlichte
DE 10 2010 047 217 offenbart eine Kabelabschlusseinrichtung zur Terminierung von Kabelenden, wobei die Kabelabschlusseinrichtung nach erfolgter Montage von Hand nicht mehr geöffnet werden kann. Eine solche Kabelabschlusseinrichtung ermöglicht einen zuverlässigen Betrieb. Je nach dem Einsatzzweck und den vorgesehenen Betriebsspannungen, die anzuschließende und zu terminierende Kabel aufweisen können, kann es jedoch günstig oder erforderlich sein, größere Luft- und Kriechstrecken zwischen den Aderenden eines zu terminierenden Kabelendes zur Verfügung zu stellen.
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Es ist deshalb die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Kabelabschlusseinrichtung zur Verfügung zu stellen, welche größere Luft- und Kriechstrecken ermöglicht und welche einfach zu montieren ist.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Kabelabschlusseinrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche. Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ausführungsbeispielen.
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Die erfindungsgemäße Kabelabschlusseinrichtung weist ein Gehäuse mit wenigstens einer Einführöffnung für ein Kabel mit wenigstens eine Ader auf, um das Kabelende berührsicher zu terminieren. Das Gehäuse umfasst eine Abschlusskappe und eine damit zusammenwirkende Schraubeinheit, wobei an der Schraubeinheit die Einführöffnung zur Aufnahme des Kabelendes vorgesehen ist. In dem Gehäuse ist wenigstens eine lang gestreckte Aufnahmetaschen zur Aufnahme der wenigstens einen Ader vorgesehen.
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Die erfindungsgemäße Kabelabschlusseinrichtung hat viele Vorteile, da sie eine einfache Montage und ein hohes Maß an Sicherheit bietet.
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Vorzugsweise sind zwei oder mehr Aufnahmetaschen vorgesehen. Die wenigstens zwei Aufnahmetaschen dienen zur voneinander getrennten Aufnahme von wenigstens zwei Adern eines anzuschließenden Kabels. Wenn nur eine Aufnahmetasche für eine Einzelader vorgesehen ist, dann stellt die Kabelabschlusseinrichtung einen Berührschutz und einen Schutz vor Umwelteinflüssen sicher.
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Ein erheblicher Vorteil einer erfindungsgemäßen Kabelabschlusseinrichtung ist weiterhin, dass größere Luft- und Kriechstrecken zwischen z. B. einzelnen Adern eines zu terminierenden Kabels ermöglicht werden. Bei der Montage werden die Adern in einzelne Aufnahmetaschen eingeführt und sind dadurch effektiv und wirksam voneinander getrennt. Über beispielsweise die Länge der Aufnahmetaschen kann die Größe einer Luft- und Kriechstrecke einfach eingestellt werden. Die minimale Luft- und Kriechstrecke ergibt sich bei zwei benachbarten Aufnahmetaschen aus der doppelten Länge einer Aufnahmetasche. Grundsätzlich können die Aufnahmetaschen beliebig lang ausgebildet werden, sodass grundsätzlich beliebige Luft- und Kriechstrecken gewährleistet werden können. Gleichzeitig wird eine einfache Montage ermöglicht.
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Die wenigstens eine Aufnahmetasche kann an einem Einsatzteil vorgesehen sein, das wenigstens teilweise innerhalb der Abschlusskappe aufgenommen ist. Durch eine solche Ausgestaltung können wahlweise solche Abschlusskappen auch bei Kabelabschlusseinrichtungen nach dem zuvor angeführten Stand der Technik montiert werden. Eine solche Ausgestaltung ermöglicht eine besonders flexible Verwendung und den Einsatz der Abschlusskappen nicht nur an einer erfindungsgemäßen Kabelschlusseinrichtung.
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Vorzugsweise ist die wenigstens eine Aufnahmetasche in der Abschlusskappe gebildet. Das bedeutet, dass die Abschlusskappe einteilig ausgebildet sein kann und dass darin die wenigstens eine Aufnahmetasche vorgesehen ist. Beispielsweise kann eine solche Abschlusskappe als Spritzgussteil gefertigt werden, was eine kostengünstige Produktion in hohen Stückzahlen ermöglicht. Ein weiterer erheblicher Vorteil einer Abschlusskappe mit einer darin gebildeten Aufnahmetasche ist, dass die Montage vereinfacht wird.
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Bei einer solchen Ausgestaltung ist es möglich, dass die Kabelabschlusseinrichtung im Wesentlichen nur aus aus zwei Teilen besteht, nämlich der Abschlusskappe und der damit zusammenwirkenden Schraubeinheit. Zusätzlich kann noch eine Dichtung zwischen der Abschlusskappe und der Schraubeinheit vorgesehen sein.
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Grundsätzlich kann bei einer solchen Ausgestaltung eine Vormontage der Kabelabschlusseinrichtung erfolgen, sodass zum Terminieren eines anzuschließenden Kabels das Kabel mit der einen Ader oder mit den einzelnen Adern nur noch in die Kabelabschlusseinrichtung eingeschoben werden muss. Anschließend kann die Verschraubung der Schraubeinheit mit der Abschlusskappe erfolgen, sodass das wenigstens eine Aderende des Kabelendes nicht nur berührsicher aufgenommen werden, sondern auch auszugfest in der Kabeleinrichtung gehalten werden.
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In allen Ausgestaltungen ist es besonders bevorzugt, dass wenigstens eine Aufnahmetasche als Sackloch ausgebildet ist. Insbesondere sind alle Aufnahmetaschen als Sackloch ausgeführt. Ein solches Sackloch weist vorzugsweise wenigstens über einen wesentlichen Teil seiner Länge vollumfänglich eine Wandung auf und ist am Ende geschlossen ausgebildet. Möglich ist es auch, dass das Ende der Sacklöcher separat über einen Stopfen oder eine Klebemasse oder dergleichen verschlossen ist.
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Besonders bevorzugt beträgt die Länge wenigstens einer Aufnahmetasche und insbesondere aller Aufnahmetaschen wenigstens 2 mm oder 2,5 mm oder mehr. Die Länge wenigstens einer Aufnahmetasche kann auch 5 mm oder 10 mm betragen oder überschreiten. Möglich sind auch Längen von 15 mm oder noch deutlich mehr. Über die Länge der Aufnahmetasche kann die Luft- und Kriechstrecke vorgegeben werden. So können die Abmessungen der Kabelabschlusseinrichtung an die jeweils vorgesehenen Betriebsbedingungen angepasst werden. Deshalb sind längere und kürzere Aufnahmetaschen möglich.
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In allen Ausgestaltungen kann eine Länge wenigstens einer Ausnahmetasche wenigstens doppelt so groß und sogar viermal so groß sein, wie ein Durchmesser der Aufnahmetasche ist.
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Vorzugsweise ist wenigstens einer Aufnahmetasche wenigstens eine Einführhilfe zugeordnet. Eine solche Einführhilfe erleichtert das Einführen einer Ader in eine Aufnahmetasche. Die Einführhilfe kann beispielsweise eine Einführschräge umfassen oder als eine solche ausgebildet sein. Möglich und bevorzugt ist es auch, dass die Einführhilfe als Einführtrichter ausgebildet ist. Ein Trichter oder eine Schräge an der Aufnahmeöffnung der Aufnahmetasche erlaubt einen zuverlässigeren und einfacheren Betrieb. Dadurch, dass eine einzuführende Ader durch die Einführhilfe automatisch in die Aufnahmetasche hineingelenkt wird, kann eine Fehlmontage vermieden und die Montage generell erleichtert werden.
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Die Einführhilfe kann an einem separaten Bauteil vorgesehen sein. Möglich ist es auch, dass die Einführhilfe integral mit der Aufnahmetasche ausgebildet ist.
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Vorzugsweise ist wenigstens eine Rasteinrichtung zur Verrastung der Schraubeinheit mit der Abschlusskappe vorgesehen.
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In bevorzugten Weiterbildungen umfasst die Rasteinrichtung wenigstens eine Rastverzahnung und wenigstens ein damit zusammenwirkendes Rastelement. Der Einsatz einer Rasteinrichtung mit einer Rastverzahnung und wenigstens einem damit zusammenwirkenden Rastelement ermöglicht eine zuverlässige Verrastung der Kabelabschlusseinrichtung.
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Die Rastverzahnung kann als Axialverzahnung ausgebildet sein und mit einem entsprechenden axial wirkenden Rastelement zusammenwirken.
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Besonders bevorzugt ist eine radial wirkende Rastverzahnung vorgesehen, die radial an dem Gehäuse angeordnet ist. Vorzugsweise ist dann wenigstens ein insbesondere elastisch wirkendes Rastelement an der Abschlusskappe vorgesehen. In allen Fällen ist es besonders bevorzugt, dass eine Mehrzahl an Rastelementen vorgesehen ist, die insbesondere symmetrisch über den Umfang verteilt angeordnet sind.
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In vorteilhaften Ausgestaltungen umfasst die Rasteinrichtung wenigstens eine Schrägverzahnung. Die Schrägverzahnung weist Zähne auf, bei denen die eine Flanke erheblich flacher ausgebildet ist, als die andere Flanke. Möglich ist es auch, dass eine Flanke flach ausgebildet ist, und dass die andere Flanke senkrecht unter einem Winkel von z. B. 90° ausgerichtet ist. Möglich ist auch ein Steigungswinkel der Flanke größer als 90°, sodass sich an dieser Zahnflanke ein Überstand oder Hinterschnitt ergibt. Solche Ausgestaltungen ermöglichen eine Verbindung, die besonders schwierig zu lösen ist.
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Grundsätzlich sind Rasteinrichtungen mit Rastverzahnungen, bei denen eine besonders steile Zahnflanke zur Verrastung vorliegt, nur durch Einsatz großer Kraft zu lösen. Besonders bevorzugt wird hier eine derartig große Kraft gewählt, dass ohne Einsatz von Werkzeug ein Lösen der Verbindung nur über eine Zerstörung der Rasteinrichtung und somit der Abschlusseinrichtung insgesamt möglich ist.
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In besonders bevorzugten Ausgestaltungen steht die Schrägverzahnung während des Aufschraubens mit dem Rastelement wenigstens zeitweise oder/und wenigstens abschnittsweise in Eingriff. Dabei steigen die Zähne der Schrägverzahnung in Aufschraubrichtung flacher an als in entgegengesetzter Richtung. Dadurch wird ein einfaches Verschrauben der Abschlusskappe mit dem Gehäuse möglich. Das Rastelement und/oder die Zähne der Schrägverzahnung geben bei der Verschraubung elastisch nach. Nach erfolgtem Ein- bzw. Aufschrauben der Anschlusskappe führt der steilere Verlauf der Zähne der Schrägverzahnung auf der anderen Seite dazu, dass ein Aufschrauben nur mit sehr großem Krafteinssatz möglich ist, welches in der Regel zu einer Zerstörung des Bauteils führt.
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In bevorzugten Ausgestaltungen ist die Rastverzahnung radial außen an dem Gehäuse angeordnet. Möglich ist es aber auch, dass die Rastverzahnung radial innen an einer umlaufenden Kontur oder an einem umlaufenden Absatz vorgesehen ist. Das wenigstens eine Rastelement ist dementsprechend entweder radial außen oder radial innen vorgesehen, um den Eingriff mit der Rastverzahnung zu gewährleisten.
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Wenn die Abschlusskappe zum äußersten Ende hin abgerundet ausgebildet ist, wird durch die Formgebung der Abschlusskappe ein noch zuverlässiger und dauerhafterer Schutz vor einem zufälligen oder unbeabsichtigten Öffnen der Kabelabschlusseinrichtung erlaubt, selbst wenn die typischerweise aus Kunststoff bestehenden Gehäuseteile wie Abschlusskappe und Schraubeinheit Setzungserscheinungen unterliegen sollten.
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In einer bevorzugten Weiterbildung ist an dem äußeren Ende der Abschlusskappe eine Kontereinrichtung vorgesehen, die insbesondere mit einem Werkzeug ergreifbar ist. Eine Kontereinrichtung an dem äußeren Ende der Abschlusskappe bietet den Vorteil, dass die Abschlusskappe mit einem an der Kontereinrichtung angreifenden Werkzeug gehalten werden kann, während die Schraubeinheit verschraubt wird. Nach erfolgter Verschraubung kann das Werkzeug entfernt werden, sodass ein nachfolgendes Wiederöffnen ohne Werkzeug nicht möglich ist.
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Vorzugsweise umfasst die Kontereinrichtung wenigstens einen Schlitz und/oder ein Durchgangsloch, welches sich quer zur Längserstreckung eines zu terminierenden Kabels erstreckt. Durch ein Durchgangsloch kann beispielsweise ein Werkzeug wie ein Schraubendreher durchgesteckt werden und somit zur Lagefixierung verwendet werden. Die Schraubeinheit kann gegenüber der örtlich fixierten Abschlusskappe gedreht werden, um das Gehäuse der Kabelabschlusseinrichtung zu schließen und das darin aufgenommene Kabel berührsicher zu terminieren.
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Vorzugsweise ist die Abschlusskappe an dem äußeren Ende etwa ballig ausgestaltet. Eine solche ballige Ausgestaltung bietet Vorteile, da eine Fixierung des balligen Endes der Abschlusskappe mit der Hand nur sehr schwierig möglich ist. Ein zufälliges Öffnen der Kabelabschlusseinrichtung ist somit praktisch nicht möglich.
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Vorzugsweise weist die Abschlusskappe über wenigstens einen Längsabschnitt ein Außengewinde auf. Insbesondere weist die Schraubeinheit über wenigstens einen Längsbereich ein Innengewinde auf. Besonders bevorzugt wirkt das Innengewinde der Schraubeinheit mit dem Außengewinde der Abschlusskappe zusammen, um das Gehäuse der Kabelabschlusseinrichtung zu verschrauben.
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Die Schraubeinheit kann wenigstens einen Dichtkonus aufweisen, der beim Verschrauben der Schraubeinheit mit der Abschlusskappe eine Lamellenstruktur zusammendrückt, sodass die Dichtungseinheit innerhalb der Schraubeinheit gegen ein eingestecktes Kabelende gedrückt wird und somit das Kabelende vor Eintritt von Wasser und Staub und dergleichen schützt.
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In allen Ausgestaltungen ist es bevorzugt, dass wenigstens 3, 4, 5, 6 oder mehr Aufnahmetaschen vorgesehen sind.
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Besonders bevorzugt ist ein Winkel der Längsachse des Gehäuses zu einer Längsachse wenigstens einer Aufnahmetasche kleiner als 30°. Insbesondere ist der Winkel kleiner 15°. In bevorzugten Ausgestaltungen erstrecken sich eine Längsachse der Aufnahmetasche und eine Längsachse eines einzuführenden Kabels im Wesentlichen in die gleiche Richtung. Die Längsachse der Aufnahmetasche kann etwa parallel zu der Längsachse des Gehäuses ausgebildet sein. Das ermöglicht eine klein bauende Kabelabschlusseinrichtung, die einen kleinen Außendurchmesser aufweist. Jede Ader kann auf kurzer Distanz um einen Winkel umgebogen sein, der größer als 15°, 30° oder 45° oder mehr beträgt. Der Winkel der Längsachse des Gehäuses zu einer Längsachse wenigstens einer Aufnahmetasche definiert die Ausrichtung der Längsachsen zueinander und nicht mögliche Umlenkwinkel auf kurzer Strecke.
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Grundsätzlich sind auf kurzen Strecken beliebige Umlenkwinkel möglich. In besonderen Ausgestaltungen ist ein maximaler Umlenkwinkel vorgesehen, der auf einer kurzen Strecke wenigstens eines Aderendes des Kabelendes kleiner als 75° oder 60° oder sogar 45° beträgt. Als eine kurze Strecke kann z. B. ein vierfacher Aderdurchmesser verstanden werden.
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Es ist möglich, dass die Kabelabschlusseinrichtung vormontiert verwendet wird. Zur Montage kann dann der Mantel des Kabels auf einem Stück entfernt werden, dessen Länge etwa der Länge der Aufnahmetaschen entspricht bzw. etwas größer oder etwas kürzer ist. Anschließend wird das Kabelende mit den Einzeladern in die Einführöffnung eingeführt, bis die Einzeladern in die Einführöffnungen der Aufnahmetaschen gelangen. Durch leichte Drehbewegungen des Kabels gegenüber dem Gehäuse oder durch leichte Drehbewegungen des Gehäuses gegenüber dem Kabel wird ein Einfädeln der Einzeladern in die einzelnen Aufnahmetaschen erleichtert. Nachdem die Einzeladern bis zu dem Ende der Aufnahmetaschen vorgeschoben wurden und dort z. B. anstoßen, kann das Gehäuse verschraubt werden. Dazu kann die Abschlusskappe beispielsweise über ein Werkzeug drehfest gehalten werden, während das Schraubteil mit der Abschlusskappe verschraubt wird. Während des Schraubvorgangs wird eine im Innern des Schraubteils vorgesehene Dichteinheit gegen das Kabel geklemmt, sodass eine auszugsichere und berührsichere Terminierung des Kabelendes gewährleistet wird. Diese Verfahrensweise ist genauso auch möglich, wenn nur eine einzige Aufnahmetasche zur Aufnahme einer Einzelader vorgesehen ist.
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Es ist möglich, dass zur Montage der Mantel des Kabels auf einem Stück entfernt wird, dessen Länge etwas kürzer ist als die Länge der Aufnahmetasche. Das wird in der Praxis häufiger vorkommen, da man die Ader nicht unbedingt immer auf genau die exakte Länge zuschneiden wird. Deshalb ist es oftmals besser, die Ader etwas kürzer abzuschneiden als zu lang. Das wird bei der Auslegung der Luft- und Kriechstrecken berücksichtigt und dementsprechend wird die Länge der Aufnahmetaschen vorzugsweise eher etwas größer gewählt.
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Weitere Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung der Ausführungsbeispiele, welche im Folgenden mit Bezug auf die beiliegenden Figuren erläutert werden.
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In den Figuren zeigen:
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1 eine Ansicht einer erfindungsgemäßen Kabelabschlusseinrichtung;
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2 eine Explosionsdarstellung der Kabelabschlusseinrichtung nach 1;
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3 eine perspektivische Draufsicht auf das Schraubteil der Kabelabschlusseinrichtung gemäß 1;
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4 eine perspektivische Draufsicht auf die Abschlusskappe der Kabelabschlusseinrichtung gemäß 1;
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5 eine perspektivische Ansicht der Anschlusskappe nach 1 von unten;
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6 einen Querschnitt durch die Abschlusskappe nach 4;
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7 einen Querschnitt durch die Kabelabschlusseinrichtung nach 1;
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8 eine Explosionsdarstellung der Kabelabschlusseinrichtungen nach 7; und
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9 die Kabelabschlusseinrichtung bei der Montage mit einem Werkzeug.
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Mit Bezug auf die beiliegenden 1 bis 9 werden im folgenden Ausführungsbeispiele erläutert.
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1 zeigt eine fertig montierte Kabelabschlusseinrichtung 1, die eine Abschlusskappe 2 und eine Schraubeinheit 4 umfasst. An der Schraubeinheit 4 ist eine Schlüsselfläche 5 vorgesehen. An der Kabelabschlusseinrichtung 1 ist ein Kabelende 13 eines Kabels 6 berührsicher terminiert.
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Die Kabelabschlusseinrichtung 1 ist hier nur aus zwei Kunststoffteilen aufgebaut. Die Kabelabschlusseinrichtung 1 umfasst eine Abschlusskappe 2 und eine Schraubeinheit 4. Zusätzlich ist nur noch eine flexible Dichtungseinheit 12 vorgesehen.
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An dem äußeren Ende 14 der Kabelabschlusseinrichtung 1 ist die Abschlusskappe 2 hier ballig ausgebildet. An der Abschlusskappe 2 ist eine Kontereinrichtung 7 in Form einer sich quer erstreckenden Nut bzw. eines sich quer erstreckenden Schlitzes 17 vorgesehen. In die Kontereinrichtung 7 kann ein Werkzeug wie beispielsweise ein Schraubendreher 23 (vgl. 8) eingeführt werden, um die Abschlusskappe 2 bei dem Schraubvorgang festzuhalten. Das Gehäuse 20 der Kabelabschlusseinrichtung 1 besteht hier im Wesentlichen aus der Abschlusskappe 2 und der Schraubeinheit 4, die bei der Montage miteinander verschraubt werden.
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2 zeigt eine Explosionsdarstellung, bei der neben der Abschlusskappe 2 und der Schraubeinheit 4 noch die Dichtungseinheit 12 sichtbar ist, die im montierten Zustand das Kabelende eines anzuschließenden Kabels 6 gegenüber der Anschlusskappe 2 abdichtet.
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3 zeigt einer perspektivische Draufsicht auf die Schraubeinheit 4, die hier ein Innengewinde 24 aufweist, während die Abschlusskappe 2 ein Außengewinde 8 umfasst. Bei der Montage wird das Innengewinde 24 auf das Außengewinde 8 der Abschlusskappe 2 aufgeschraubt.
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Eine Rasteinrichtung 25 ist an dem Gehäuse 20 vorgesehen und umfasst eine Rastverzahnung 26, die hier als radiale Innenverzahnung an der Schraubeinheit 4 vorgesehen ist und Rastelemente 27, die hier radial außen an der Abschlusskappe ausgebildet sind. Die Rasteinrichtung 25 ist derart ausgebildet, dass nur noch ein Weiterschrauben möglich wird, wenn die Rastelemente 27 mit der Rastverzahnung 26 in Eingriff geraten. Ein Schrauben in umgekehrte Richtung, um das Schraubteil 4 wieder zu lösen, wird durch die Rasteinrichtung 25 zuverlässig verhindert.
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4 zeigt eine perspektivische Draufsicht auf die Abschlusskappe 2, die die beiden gegenüberliegenden Rastelemente 27 an der Abschlusskappe 2 deutlich zeigt. Die Rastelemente 27 können elastisch ausgebildet sein und weisen eine derartige Schräge 35 auf, dass ein Einschrauben in das Schraubteil erleichtert wird, während ein Wiederentfernen verhindert wird.
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Vertiefungen 33 können zur Vergrößerung der Elastizität vorgesehen sein. Die Vertiefungen oder Aussparungen 33 dienen auch zur Materialeinsparung.
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Eine Lamellenstruktur 11 wird während des Montagevorgangs zusammengedrückt und drückt gegen die – hier nicht sichtbare – Dichtungseinheit 12, um das Kabel 6 dicht in der Abschlusskappe 2 aufzunehmen.
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5 zeigt eine perspektivische Ansicht der Abschlusskappe 2 von unten, wobei die Aufnahmetaschen 3 zur Aufnahme der einzelnen Adern 19 sichtbar sind. Hier im dargestellten Ausführungsbeispiel sind fünf Aufnahmetaschen 3 zur Aufnahme von fünf einzelnen Adern 19 vorgesehen. Es ist aber auch möglich, nur eine Aufnahmetasche 3 zur Aufnahme einer Einzelader vorzusehen. Je nach Einsatzzweck und Baugröße können auch zwei, drei, vier oder z. B. sechs oder mehr Aufnahmetaschen 3 vorgesehen sein. Die Anzahl der Aufnahmetaschen 3 muss nicht der Anzahl der Einzeladern entsprechen, sondern kann insbesondere auch größer sein.
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6 zeigt einen Querschnitt der Abschlusskappe 2 gemäß der 4 und 5. Dadurch, dass die hier fünf Aufnahmetaschen 3 symmetrisch über den Umfang angeordnet sind, ist im Querschnitt nur eine Aufnahmetasche 3 sichtbar. Der Aufnahmetasche 3 kann eine Einführhülse 30 in Form einer Einführschräge oder eines Einführtrichters zugeordnet sein, um das Einführen der Adern 19 in die Aufnahmetaschen 3 zu erleichtern.
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7 zeigt einen Querschnitt durch eine Kabelabschlusseinrichtung 1 im montierten Zustand. Die Abschlusskappe 2 ist derart mit der Schraubeinheit 4 verschraubt, dass die Rasteinrichtung 25 ein Lösen der Verbindung verhindert.
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In die Aufnahmetasche 3 ist ein Aderende 21 einer Ader 19 eingeführt. Die Länge 28 der Aufnahmetasche 3 ist derart bemessen, dass eine ausreichende Luft- und Kriechstrecke für den vorgesehenen Einsatzzweck eingehalten wird.
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Die Luft- und Kriechstrecke kann dem Doppelten der Länge 28 der Aufnahmetasche 3 oder etwas mehr betragen, wenn die Aufnahmetaschen 3 seitlich voneinander beabstandet sind. Die tatsächlichen Luft- und Kriechstrecken sind abhängig von der Länge der Adern und können somit auch kürzer als die doppelte Länge der Aufnahmetaschen sein.
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Die Aufnahmetasche 3 weist einen Durchmesser 29 auf, der an die aufzunehmenden Adern angepasst ist.
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Bei der Montage drückt der Dichtkonus 34 auf die Dichtungseinheit 12, sodass eine dichte Aufnahme des Kabelendes 13 des Kabels 6 gewährleistet wird.
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Deutlich erkennbar ist auch die als Einführschräge ausgebildete Einführhilfe 30 an der Aufnahmetasche 3.
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8 zeigt eine perspektivische Explosionsdarstellung der Kabelabschlusseinrichtung 1 bei der Montage. Ein Längenabschnitt des Kabelmantels entsprechend der Länge 28 der Aufnahmetaschen oder etwas mehr wurde von dem Kabel 6 entfernt, sodass die Adern 19 an dem Kabelende 13 einzelnen vorliegen. Das Schraubteil 4 wurde auf das Kabelende 13 aufgesteckt. Im Anschluss daran wird das Kabelende 13 in das Schraubteil 2 eingeführt, wobei eine leichte Drehung des Schraubteils gegenüber dem Kabelende 13 oder des Kabelendes 13 gegenüber dem Schraubteil hilfreich ist, um ein Einführen der Adern 19 in die einzelnen Aufnahmetaschen 3 in der Abschlusskappe 2 zu gewährleisten.
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In 8 ist noch eine alternative Ausführungsform skizziert, bei der ein Einsatzteil 10 in die Abschlusskappe 2 eingeführt wird. Das Einsatzteil 10 weist die gewünschte Anzahl der Aufnahmetaschen 3 auf. Wie auch in den anderen Ausführungsbeispielen sind die Aufnahmetaschen 3 jeweils als Sackloch 16 ausgebildet. Die hier dargestellte Variante des Einsatzteils 10 weist 6 Aufnahmetaschen 3 auf. Jede Aufnahmetasche verfügt über eine Einführhilfe 30, die über Einführschrägen 31 verfügt, sodass die Einführhilfe jeweils als Einführtrichter 32 ausgebildet ist.
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Im Anschluss daran wird beispielsweise ein Schraubendreher als Werkzeug 23 in die Kontereinrichtung 7 eingeführt und das Schraubteil 4 wird mit der Abschlusskappe 2 verschraubt, sodass sich ein fester Sitz der Abschlusskappe an dem Schraubteil 4 ergibt, der von Hand nicht wieder lösbar ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Kabelabschlusseinrichtung
- 2
- Abschlusskappe
- 3
- Aufnahmetasche
- 4
- Schraubeinheit
- 5
- Schlüsselfläche
- 6
- Kabel
- 7
- Kontereinrichtung
- 8
- Außengewinde
- 10
- Einsatzteil
- 11
- Lamellenstruktur
- 12
- Dichtungseinheit
- 13
- Kabelende
- 14
- äußeres Ende
- 16
- Sackloch
- 17
- Schlitz
- 18
- Steg
- 19
- Ader
- 20
- Gehäuse
- 21
- Aderende
- 22
- Einführöffnung
- 23
- Werkzeug
- 24
- Innengewinde
- 25
- Rasteinrichtung
- 26
- Rastverzahnung
- 27
- Rastelement, Zahn
- 28
- Länge
- 29
- Durchmesser
- 30
- Einführhilfe
- 31
- Einführschräge
- 32
- Einführtrichter
- 33
- Vertiefung
- 34
- Dichtkonus
- 35
- Schräge
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- DIN EN 60529 [0002]
- DIN 40050 Teil 9 [0002]