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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen einer Kennzeichnung auf einem Nahrungsmittelprodukt, ein entsprechendes Werkzeug sowie ein mit einer Kennzeichnung versehenes Nahrungsmittelprodukt.
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Aus der Praxis sind Nahrungsmittelprodukte bekannt, die eine vollständig oder zumindest weitgehend geschlossene Oberflächenschicht aus einer Panierung aufweisen, bei denen wenigstens ein geschmackstragender verzehrbarer Bestandteil von der Panierung blickdicht umschlossen ist. Zumeist kann aus der Formgebung des Nahrungsmittelprodukts auf den Inhalt und die Geschmacksrichtung gefolgert werden, allerdings können verschiedene Produkte, beispielsweise Formlinge („Nuggets”) aus Fisch oder Geflügel oder Schnitzel aus Schweine- oder Putenfleisch durch ihre äußere Erscheinung nicht unterschieden werden.
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Aus der Praxis sind Nahrungsmittelprodukte bekannt, die annähernd kugelförmig ausgebildet sind und bei denen eine geschlossene Oberflächenschicht aus einer Panierung die verzehrbaren Inhaltsstoffe verdeckt. Dies sind häufig ein Kern aus einer geschmackstragenden Füllung und ein den Kern von der Panierung beabstandenden, formgebender Bestandteil wie Reis. Da der geschmackstragende Bestandteil sowohl süß als auch salzig gewählt werden kann, und verschiedene Geschmacksrichtungen durch die Füllung vorgegeben sein können, lässt sich dem äußeren Erscheinungsbild des Nahrungsmittelprodukts nicht entnehmen, welche Geschmackrichtung tatsächlich vorliegt. Selbst wenn die Panierung teilweise abgekratzt wird, wird der bei den Produkten übereinstimmende formgebende Bestandteil Reis erkennbar, der allerdings sowohl süße als auch salzige Füllungen umgibt, so dass die verschiedenen Geschmacksrichtungen getrennt aufbewahrt werden müssen, oder aber das Risiko besteht, ein Nahrungsmittelprodukt zu verzehren, das man nicht mag oder mit dem gar eine Unverträglichkeit besteht, wie dies bei Zugabe von Nüssen oder dergleichen bekannt ist.
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DE 297 05 722 U1 beschreibt ein paniertes Nahrungsmittelprodukt, das im Wesentlichen quaderförmig ausgebildet ist, bei dem ein Hinweis auf die Herkunft des Produktes aus einem bestimmten Geschäftsbetrieb durch eine auf einer der flachen Seiten angebrachten Oblate aus zwei Panadeschichten aufgebracht ist, wobei die Markierung auf der Oblate auch nach dem Zubereiten des Nahrungsmittelprodukts identifizierbar bleibt. Die vorgeschlagene Oblate lässt sich zwar leicht gesondert herstellen, ist aber nicht geeignet, an Oberflächen von Nahrungsmittelprodukten angebracht zu werden, die nur kleine oder gar keine flachen Flächen aufweisen. Ferner besteht die Gefahr, dass die Haftung der Oblate an dem Nahrungsmittelprodukt nicht ausreicht und die Oblate bei der Zubereitung des Nahrungsmittelprodukts verloren geht, womit eine Zuordnung des Nahrungsmittelprodukts nicht mehr möglich ist.
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DE 803 18 582 T2 beschreibt ein Nahrungsmittelprodukt, bei dem eine Oberfläche eines essbaren Substrats mit einer hydrophilen Substanz überzogen ist, die eine polaritätsmodifizierte Oberfläche aufweist, bei dem ein Tintenstrahlbild durch Tintenstrahldrucken auf die polaritätsmodifizierte Oberfläche aufgebracht wird, wobei hierdurch eine Süßware mit einem entsprechenden Tintenbild erhalten wird.
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Aus der Praxis sind Tischgrillgeräte bekannt, bei denen zwei elektrisch beheizbare Grillplatten über ein Gelenk zueinander zustellbar sind, um zwischen den Grillplatten Fleisch, aber auch Brot oder andere Nahrungsmittelprodukte zu garen. Die beiden Grillplatten weisen hierbei jeweils ein Profil von vorstehenden Stegen auf, die mit dem Nahrungsmittelprodukt in Kontakt gelangen und eine entsprechende Markierung auf dem Nahrungsmittelprodukt einbrennen.
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Es ist die Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zum Herstellen einer Kennzeichnung auf einem Nahrungsmittelprodukt durch Temperaturzufuhr, ein Werkzeug insbesondere zur Durchführung des Verfahrens sowie ein Nahrungsmittelprodukt anzugeben, die es ermöglichen, ein Muster, wie beispielsweise Schrift- oder Logoangaben zu dem Nahrungsmittelprodukt auf der verzehrbaren Oberflächenschicht des Nahrungsmittelprodukts anzubringen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1, ein Werkzeug mit den Merkmalen des Anspruchs 5 und Nahrungsmittelprodukt mit den Merkmalen des Anspruchs 8 gelöst.
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Das erfindungsgemäße Verfahren sieht vor, dass eine verzehrbare Oberflächenschicht des Nahrungsmittelprodukts wenigsten abschnittsweise von einem temperierbaren Motivabschnitt eines Werkzeugs mit einem kontrastierenden Muster versehen wird, wobei das Nahrungsmittelprodukt hierbei weder gegart noch insgesamt aufgewärmt wird. Das Muster kann beispielsweise eine Schrift oder ein Piktogramm oder ein Logo sein, wobei insbesondere Angaben zu dem Nahrungsmittelprodukt zweckmäßig sind; so kann beispielsweise das Wort „Birne” oder das Bild einer Birne auf einen Birnengeschmack hinweisen. Es ist aber auch möglich, eine dekorative Bildmarke anzubringen, z. B. um das Nahrungsmittelprodukt bei einer Veranstaltung eines Unternehmens mit dessen Marke („Brand”) zu kennzeichnen.
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Bei dem Werkzeug handelt es sich insbesondere um ein erfindungsgemäßes Werkzeug wie nachstehend beschrieben, und bei dem Nahrungsmittelprodukt insbesondere um ein erfindungsgemäßes Nahrungsmittelprodukt wie nachstehend beschrieben.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung ist das Nahrungsmittelprodukt mit einer nicht prismatischen Kontur ausgestattet, also beispielsweise eine unregelmäßige Kontur wie bei einem Schnitzel oder einem Nugget, oder aber Ei-förmig. Vorzugsweise ist das Nahrungsmittelprodukt im Wesentlichen rotationssymmetrisch ausgebildet, besonders bevorzugt kugelförmig.
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Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung ist das Werkzeug als Stempel ausgebildet, der auf das Nahrungsmittelprodukt hin und von dem Nahrungsmittelprodukt fort verlagerbar ist und in der Ausgestaltung als handbetätigter Stempel einen entsprechenden Griff aufweist, der allerdings auch zum Einspannen in eine Maschine vorgesehen sein kann.
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Zweckmäßigerweise weist das Werkzeug eine an die Kontur der Oberflächenschicht des Nahrungsmittelprodukts angepasste Krümmung auf, die es ermöglicht, das Muster auf die Oberflächenschicht des Nahrungsmittelprodukts aufzubringen, ohne das Nahrungsmittelprodukt mit einem starken Druck beaufschlagen zu müssen, der das Nahrungsmittelprodukt deformieren könnte. Hierdurch besteht ein bevorzugtes Merkmal des Verfahrens darin, dass das Werkzeug mit geringem Druck oder gar drucklos auf das Nahrungsmittelprodukt einwirkt.
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Hierbei ist gemäße einer bevorzugten Ausgestaltung vorgesehen, dass das Werkzeug eine komplementäre Gestalt zu dem Nahrungsmittelprodukt aufweist, und entsprechend beim Anbringen des Musters in seiner übrigen Form abgestützt ist.
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Die Kennzeichnung auf der Oberflächenschicht des Nahrungsmittelprodukts erfolgt durch Temperaturzufuhr, wobei ein erhitzter Abschnitt des Werkzeugs die Oberflächenschicht so berührt oder zumindest nahekommt, dass der entsprechende Oberflächenbereich der Oberflächenschicht farblich verändert wird, wie dies beim Rösten von Nahrungsmittelerzeugnissen beispielsweise der Fall ist. Insbesondere ensteht so auf einer hellen Oberflächenschicht eine dunkle, kontrastierende Markierung oder Mustererzeugung. Hierbei wird in erster Linie ein dunkler Kontrast durch Verbrennen von organischen Partikeln aus der Oberflächenschicht erreicht, es ist aber auch möglich, in der Oberflächenschicht verzehrbare Komponenten einzubauen, die bei Temperaturzufuhr bleibend ihre Farbe ändern, ohne hierbei zu verbrennen.
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Vorzugsweise wird das Muster durch Erwärmen, Garen oder Anbrennen wenigstens einer äußeren Lage der Oberflächenschicht erzeugt, wobei die äußere Lage vorteilhaft so dünn ist, dass es ausreicht, ein Muster mit entsprechendem Kontrast zu schaffen, jedoch keine geschmacklichen Nachteile entstehen, wie etwa verbrannter Geschmack. Hierzu kann beispielsweise vorgesehen sein, dass die Panierung eine mehrlagige Panade umfasst, in der auch nass gebundene Partikel enthaften sind.
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Zweckmäßigerweise weist ein Motivabschnitt des Werkzeugs eine gegenüber dem Werkzeug in Richtung auf das Nahrungsmittelprodukt vorstehende Kontur auf, die mit der Oberflächenschicht in Kontakt oder zumindest nahezu in Kontakt gelangt. Der Motivabschnitt ist hierbei durch Anlegen von elektrischen Strom erhitzt und generiert durch den Kontakt entsprechende Farbänderungen in der Oberflächenschicht des Nahrungsmittelprodukts. Wenn es sich bei dem Motivabschnitt um ein Symbol oder um eine Schrift handelt, ist diese spiegelbildlich augebildet, um dann in korrekter Darstellung auf der Oberflächenschicht des Nahrungsmittelprodukts abgebildet werden zu können. Hierbei kann vorteilhaft der Motivabschnitt während des Aufbringens des Musters weiter beheizt werden, in einer alternativen Ausgestaltung erfolgt das Beheizen immer dann, wenn der Motivabschnitt nicht in Kontakt mit der Oberflächenschicht steht.
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Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung ist vorgesehen, dass von zwei gegenüberliegenden Seiten jeweils ein Werkzeug auf das Nahrungsmittelprodukt zugestellt wird, und dass die beiden Werkzeuge gemeinsam während des Aufbringens von einem oder zwei verschiedenen Mustern das Nahrungsmittelprodukt fixieren. So kann bei einem im Wesentlichen kugelförmigen Nahrungsmittelprodukt jeweils ein schlalenförmiges Werkzeug, das zumindest einen Teil einer Halbkugel aufnehmen kann, aus zwei entgegengesezten Richtungen an das Nahrungsmittelprodukt herangeführt werden, wodurch verhindert ist, dass das Nahrungsmittelprodukt beim Aufbringen des Stempels entweicht. Auf diese Weise ist es beispielsweise möglich, kugelförmige Nahrungsmittelprodukte oder Nahrungsmittelprodukte aus rotationssymmetrischen Formen über ein Förderband zuzuführen oder von zwei Seiten, die im Wesentlichen senkrecht zur der Förderrichtung verlaufen, zu fassen und mit den entsprechenden Motivplatten zu kennzeichnen. So ist beispielsweise vorgesehen, dass die eine Motivplatte einen Schriftzug „Birne” aufbringt, während die andere Motivplatte ein Birnensymbol aufbringt. Alternativ könnte ein Aufdruck symbolisieren, ob das Nahrungsmittelprodukt kalt oder heiß verzehrt oder zubereitet werden soll.
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Gemäß einer alternativen Ausgestaltung ist vorgesehen, dass das Nahrungsmittelprodukt über ein Fallrohr oder dergleichen, vorzugsweise abgebremst, in ein das Nahrungsmittelprodukt aufnehmenden Stempel fällt und hierbei das Muster aufgebracht wird. Der Stempel kann hierbei als Doppelstempel ausgebildet sein, der um eine mittlere Achse dreht, so dass die Stempelstation zugleich eine Übergabestation ist, die überdies nur eine Anordnung zum Aufheizen der entsprechenden Motivplatten benötigt.
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Gemäß einer anderen bevorzugten Ausgestaltung ist das Werkzeug als geteiltes Werkzeug ausgebildet, das das Nahrungsmittelprodukt umschließt und zugleich bei Bedarf ein Stück weit verlagern kann.
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Das erfindungsgemäße Werkzeug wird vorzugsweise in dem vorstehenden Verfahren eingesetzt. Das Werkzeug weist einen Aufnahmeabschnitt und eine in dem Aufnahmeabschnitt vorgesehene Motivplatte mit einem Brennmotiv auf, wobei ein Führungsabschnitt, der zweckmäßigerweise außerhalb des Aufnahmeabschnitts, z. B. auf dessen Rückseite, vorgesehen ist, es ermöglicht, dass der Aufnahmeabschnitt in Bezug auf ein Nahrungsmittelprodukt, auf das mit dem Brennmotiv ein Muster aufgebracht werden soll, zugestellt werden kann. Der Aufnahmeabschnitt kann eine an die Form des Nahrungsmittelprodukts angepasste Form aufweisen, alternativ kann aber auch die Motivplatte an die Form des Nahrungsmittelprodukts angepasst sein, wodurch auch unterschiedlich große Nahrungsmittelprodukte mit demselben Werkzeug mit einem Muster gekennzeichnet werden können.
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Bei dem Führungsabschnitt handelt es sich beispielsweise um einen an der Außenwandung des Aufnahmeabschnitts vorgesehenen Stiel oder um seitlich an dem Aufnahmeabschnitt vorgesehene Haltestege, die grundsätzlich manuell, zweckmäßigerweise aber maschinell gegriffen werden können, um das Werkzeug zu führen.
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Der Aufnahmeabschnitt ist vorzugsweise kalottenförmig ausgebildet, wodurch er die Aufnahme einer dreidimensionalen Motivplatte zulässt. Insbesondere ist der Aufnahmeabschnitt an die von dem Nahrungsmittelprodukt fort weisende Gestalt und Abmessung der Motivplatte angepasst.
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Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung des Werkzeugs ist vorgesehen, dass die Motivplatte in dem Aufnahmeabschnitt einsetzbar und fixierbar ist. Hierdurch ist eine Austauschbarkeit des Motivs der Motivplatte in dem Aufnahmeabschnitt gegeben, so dass das selbe Werkzeug untschiedliche Kennzeichnungen auf dem Nahrungsmittelprodukt aufbringen kann. Die Motivplatte ist hierbei beispielsweise als den Aufnahmeabschnitt teilweise auskleidender Teilbereich vorgesehen, der durch Schrauben, alternativ aber durch Formschluss in den Aufnahmeabschnitt gehalten ist. Hierbei ist zweckmäßigerweise vorgesehen, dass nur die auswechselbare Motivplatte elektrisch aufgeheizt wird, während der Aufnahmeabschnitt als solches nicht unmittelbar elektrisch aufgeheitzt wird, so dass eine gewisse Abführung der Temperatur über dem Aufnahmeabschnitt gegeben ist.
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Zweckmäßigerweise weist die Motivplatte eine Krümmung auf, die sich beispielsweise an der Kalottenform des Aufnahmeabschnitts bzw. desjenigen Teils des Aufnahmeabschnitts, den die Motivplatte auskleidet, orientiert. Bevorzugt ist die Krümmung der Motivplatte aber an die Kontur des Nahrungsmittelprodukts angenähert.
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Hierbei ist das Brennmotiv der Motivplatte vorzugsweise durch selektive Erhitzung temperierbar, wobei die Temperatur zweckmäßigerweise an die Natur der Oberflächenschicht des Nahrungsmittelprodukts angepasst ist.
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Die Motivplatte bzw. derjenige Teil, der auf der Oberflächenschicht des Nahrungsmittelprodukts als Muster aufgebracht werden soll, beispielsweise ein Schriftzug, ist gegenüber dem Aufnahmeabschnitt ein Stück weit vorstehend ausgebildet, so dass es beim Annähern eines Nahrungsmittelprodukts und ggf. bei dem Kontakt mit diesem zu einer scharf abgegrenzten, temperaturbedingten Verfärbung in der Oberflächenschicht kommt.
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Das erfindungsgemäße Nahrungsmittelprodukt sieht eine zumindest weitgehende geschlossene Oberflächenschicht aus einer Panierung vor, die wenigstens einen oder vorzugsweise mehrere geschmackstragende verzehrbare Bestandteile enthält, die zumindest von der Panierung blickdicht umschlossen sind. Hierbei ist die Oberflächenschicht des Nahrungsmittelprodukts, insbesondere gemäß des vorstehenden erfindungsgemäßen Verfahrens, wenigstens abschnittsweise von einem temperierbaren Motivabschnitts eines Werkzeugs mit einem kontrastierenden Muster versehen, wie beispielsweise Schrift, Logo oder Angaben zu dem Nahrungsmittelprodukt, insbesondere zu dem geschmackstragenden Bestandteil. Mithin ist ein Nahrungsmittelprodukt geschaffen, auf dem ein Muster aufgebracht ist, welches es ermöglicht, das Nahrungsmittelprodukt von anderen, ein gleiches Erscheinungsbild aufweisenen Nahrungsmittelprodukten zu unterscheiden. Der Motivabschnitt ist hierbei vorzugsweise das Brennmotiv der Motivplatte des erfindungsgemäßen Werkzeugs.
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Ein solches Nahrungsmittelprodukt kann beispielsweise ein Schnitzel mit einem Inhalt aus Schweinefleisch sein, bei dem auf der aus einer Panade bestehenden Panierung das Symbol für ein Schwein als Muster aufgebracht ist, um es von einem ebenfalls mit einer Pute markierten Schnitzelform zu unterscheiden. In diesem Fall ist das Fleisch der geschmackstragende Bestandteil.
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Vorzugsweise weist das Nahrungsmittelprodukt einen formgebenden verzehrbaren Bestandteil auf, beispielsweise Reis oder Kartoffelbrei oder einen Teig, der von der Panierung blickdicht umschlossen ist, wobei der formgebende Bestandteil den geschmackstragenden Bestandteil umgibt. Gerade bei solchen Nahrungsmittelprodukten lässt sich auch durch Abkratzen der Panierung nicht erkennen, welcher Natur der geschmackstragende Bestandteil ist.
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Ist beispielweise der vorgegebene Bestandteil Reis, der kugelförmig um eine den geschmackstragenden Bestandteil bildende Füllung geformt ist, wird die Reiskugel anschließend mit einer Panierung überzogen und damit im Wesentlichen versiegelt. Die Panierung kann eine Panade aus Brot, Mehl und Flüssigkeit bestehen, wobei die bekannten Brotpanaden, Mehlpanaden, Eierpanaden, Reispanaden oder Brandteigpanaden in Betracht kommen. Es kommen aber auch eine Panierung aus Kokosraspeln, Mandelflocken, Haferflocken, Stärke, Reis, sonstige Überzüge sowie Kombinationen hieraus in Betracht.
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Insbesondere ist es möglich, die Panierung anschließend noch weiter zu umhüllen, beispielsweise mit Zuckerguss, Puderzucker, Zucker, Salz, Pfeffer, welche insbesondere dann, wenn die Panierung zuvor, aber nach dem Aufbringen des Musters, frittiert wurde, gut auf der Oberfläche halten.
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So kann beispielsweise ein Nahrungsmittelprodukt wie eine Frühlingsrolle, die von einer Panierung aus einem Teig überzogenes Gemisch aus verschiedenen Ingredienzen ummantelt, und die in Fett ausgebacken wird, zunächst danach gekennzeichnet werden, ob es sich um eine vegetarische Frühlingsrolle oder eine fleischhaltige Frühlingsrolle handelt.
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Gemäß einem bevorzugten Merkmal des Nahrungsmittelprodukts wird dieses durch Aufbringen des Musters weder gegart noch insgesamt aufgewärmt. Vorzugsweise wird das mit dem Muster versehene Nahrungsmittelprodukt aber nach dem Aufbringen des Musters frittiert, wodurch das Muster in der Panierung fixiert wird und, bei in der Regel zunehmender dunkler Verfärbung sowohl der Panierung als auch des Musters, ein insgesamt etwas dunkleres Nahrungsmittelprodukt erreicht wird. Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung wird das Nahrungsmittelprodukt anschließend schnellgefroren, um zu einem späteren Zeitpunkt nach entsprechenden Erwärmen verzehrt werden zu können.
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Weitere Vorteile, Merkmale, Eigenschaften und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels sowie aus den abhängigen Ansprüchen.
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Die Erfindung wird nachstehend unter Bezugnahme auf die anliegenden Zeichnungen anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
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1 zeigt einen Querschnitt durch ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Nahrungsmittelprodukts.
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2 zeigt eine perspektivische Darstellung des Nahrunsmittelprodukts aus 1 im teilweisen Anschnitt.
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3 zeigt ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Werkzeugs zum Aufbringen eines Musters auf das Nahrungsmittelprodukt gemäß 1 und 2.
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4 zeigt eine Ansicht von vorne des Werkzeugs gemäß 3.
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5 zeigt eine perspektivische Ansicht auf das Werkzeug von 3 und von 4 von hinten.
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6 zeigt eine Ansicht auf das Werkzeug aus 4 ohne Motivplatte.
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7 zeigt eine Seitenansicht des Werkzeugs gemäß 6.
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8 zeigt eine weitere Seitenansicht des Werkzeugs gemäß 6.
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9 zeigt eine Ansicht des Werkzeugs von hinten.
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10 zeigt eine Ansicht von vorne auf eine Motivplatte zum Einsatz in das Werkzeug aus 6.
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11 zeigt eine perspektivische Ansicht der Motivplatte aus 10.
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12 zeigt eine Seitenansicht der Motivplatte aus 10 und 11.
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13 zeigt die Zuführung, den Brennvorgang und die Freigabe des Nahrungsmittelprodukts in einer Station mit zwei Werkzeugen.
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Das in 1 gezeigte Nahrungsmittelprodukt 1 weist eine Kugelform auf, mit einer Kernfüllung 2, eine die Kernfüllung 2 umgebende kugelförmige Reisschicht 3 und eine die Reisschicht 3 umgebende Ummantelung aus Panade 4. Bei der Kernfüllung 2 handelt es sich um eine würzige Zubereitung mit Geschmacksrichtung „Pesto Genovese”, bei der im Wesentlichen Pinienkerne, Käse, Öl und Basilikum gemischt und zu einer Paste miteinander vermengt sind. Die Reisschicht 3 umgibt die Kernfüllung 2 und ist mit etwas Käse vermischt, der das Anhaften der Reiskörner aneinander verbessert und darüber hinaus der Reisschicht 3 auch einen besseren Geschmack verleiht.
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Die mit der Kernfüllung 2 versehene Reiskugel 3 ist von einer Panierung 4 aus einer Brotpanade umgeben, bei der die Reiskugel 3 in einer entsprechenden Nasspanade gerollt und anschließend in einer Trockenpanade mit einer weiteren Schicht ummantelt wurde. Die entsprechende Kugelform ist insbesondere auf 2 gut erkennbar.
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Alternativ kann die Kernfüllung 2 auch andere Geschmacksrichtungen aufweisen, wie beispielsweise Pflaumenmus, Schokoladencreme, Honig, Lachscreme, Oliven, Tomaten, und viele weitere mehr.
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3 und 4 zeigen ein Werkzeug 10 zum Herstellen einer Kennzeichnung auf das Nahrungsmittelprodukt 1 durch Temperaturzufuhr. Das Werkzeug 10 umfasst ein Gehäuse 11, in dem ein kalottenförmiger Aufnahmeabschnitt 12 vorgesehen ist, wobei eine Motivplatte 13 mit einem Brennmotiv 14 in dem Aufnahmeabschnitt 12 festgelegt ist. Das Brennmotiv 14 besteht aus dem in Spiegelschrift ausgebildeten Schriftzug „Pesto Genovese” und ist dazu bestimmt, das Nahrungsmittelprodukt 1 an seinem Kugelumfang entsprechend zu kennzeichnen. Die Motivplatte 13 wird von dem Gehäuse 11 mittels Schrauben 15 festgelegt, wobei dei Schrauben 15 gelöst werden können, um eine andere Motivplatte in das Gehäuse 11 des Stempels 10 einzusetzen, beispielsweise mit einem Brennmotiv, das als Bild oder anderer Schriftzug gestaltet ist. Die Motivplatte 13 weist zur Aufnahme der Schrauben 15 zwei seitliche Befestigungsabschnitte 16 auf.
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Auf der dem Aufnahmeabschnitt 12 bzw. der Motivplatte 13 abgekehrten Seite des Werkzeugs 10 ist ein Führungsabschnitt 17 vorgesehen, der Plattenförmig ausgebildet ist und damit einfach maschinell ergriffen werden kann. Es ist möglich, in dem Führungsabschnitt 17 noch eine Bohrung vorzusehen, die das Ergreifen sichert.
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Wie insbesondere in 5, 7 und 8 zu erkennen, weist das Gehäuse 11 eine Rückseite 18 mit im Wesentlichen kugelsegmentförmiger Gestalt auf, an die der Führungsabschnitt 17 angesetzt ist. Wie in 6 zu erkennen, ist der Aufnahmeabschnitt 12 im Wesentlichen als Ausnehmung in dem Gehäuse 11 ausgebildet, in die die in 10 bis 12 gezeigte Motivplatte 13 eingesetzt werden kann. An die dem Brennmotiv 14 abgekehrte Seite der Motivplatte 13 ist eine Spannungsversorgung angeschlossen, um die Motivplatte 13 und das Brennmotiv 14 zu erhitzen. Alternativ ist es möglich, die Motivplatte 13 und das Brennmotiv 14 induktiv in einer entsprechenden Station zu erhitzen.
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Man erkennt, dass die Motivplatte 13 kalottenförmig ausgebildet ist und im Wesentlichen den gesamten Kontaktbereich mit dem Nahrunsmittelprodukt 1 darstellt. Es ist aber möglich, den Aufnahmeabschnitt 12 nur teilweise mit der Motivplatte auszufüllen, so dass Bereiche des Werkzeugs 10, die mit dem Nahrungsmittelprodukt 1 in Kontakt gelangen, nicht erhitzt werden. Hierbei ist das Gehäuse 11 des Werkzeugs 10 zweckmäßig aus einem elektrischen Strom und Wärme schlecht oder nicht leitenden Material hergestellt, wie beispielsweise Holz oder einem hochtemperaturfesten Kunststoff.
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Man erkennt ferner in 10, dass die Motivplatte einen mit dem Halteabschnitt 16 komplanaren Rand 13a aufweist und eine im Wesentlichen kalottenförmige, vorliegend an eine Kugelsegmentkontur angenäherte dreidimensionale Mantelfläche 13b aufweist, in der das Brennmotiv 14 eingesetzt ist.
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Unter Bezugnahme auf 13 wird nun das Verfahren zum Herstellen einer Kennzeichnung auf dem Nahrungsmittelprodukt 1 durch Temperaturzufuhr näher erläutert. (a) zeigt die Zufuhr des Nahrungsmittelprodukts 1, (b) den Brennvorgang, (c) die Freigabe des mit einem eingebrannten Muster 5 versehenen Nahrungsmittelprodukts 1.
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Hierbei weist eine Kennzeichnungsstation 100 ein die Station 100 durchlaufendes Förderband 101 auf, welches ein Nahrungsmittelprodukt 1 in die durch den Pfeil angedeutete Förderrichtung in die Station 100 befördert. Ist das Nahrungsmittelprodukt 1 zwischen zwei einander gegenüberliegenden Werkzeugen 10 in der Station 100 positionniert, was durch Halten des Förderbands 101 oder durch Verhindern des Weiterförderns des Nahrungsmittelprodukts 1 mit einem entsprechenden Hindernis erfolgen kann, ist die mit (a) dargestellte Position erreicht. Sodann werden die beiden Werkzeuge 10, wie in der Darstellung (b) illustriert, in Richtung auf das Nahrungsmittelprodukt 1 verlagert, wobei die temperierten Motivplatten 13 mit ihren Brennmotiven 14 in den Werkzeugen 10 ein Muster 5 in die Panierung 4 des Nahrungsmittelprodukts 1 einbrennen. Nach kurzer Beaufschlagung werden die Werkzeuge 10, wie in (c) dargestellt, wieder außeinandergezogen, und das zweifach mit dem Schriftzug „Pesto Genovese” als Muster 5 gekennzeichnete Nahrungsmittelprodukt 1 wird weiter abgefordert.
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Mithin umfasst das Verfahren u. a. die Schritte Zufördern der Nahrungsmittelprodukts 1, Anhalten des Nahrungsmittelprodukts 1 in der Station 100, Zustellen von jeweils einem Werkzeug 10 von zwei gegenüberliegenden Seiten auf das Nahrungsmittelprodukt 1, Freigeben des Nahrungsmittelprodukts 1 von den beiden Werkzeugen 10 und Abfördern des mit dem Muster 5 gekennzeichneten Nahrungsmittelprodukts 1.
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Die Erfindung ist vorstehend anhand eines Werkzeugs beschrieben worden, das eine Motivplatte 13 aufweist, die nach Art eines dünnwandigen Blechs mit einer erhabend vorstehenden Schrift 14 ausgebildet ist. Es versteht sich, dass die Motivplatte auch einen größeren flachen Bereich aufweisen kann, der komplanar mit den Halteabschnitten 16 verlaufen kann.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 29705722 U1 [0004]
- DE 80318582 T2 [0005]