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Die vorliegende Erfindung befasst sich mit einem Verfahren zum Einspannen von wenigstens zwei Kederprofilen mit einer sie verbindenden Stoffbahn zu Montagezwecken, wobei die Kederprofile jeweils mit einem Teil zwischen relativ zueinander beweglichen Klemmflächen einspannbar sind.
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Für die Durchführung des Verfahrens wird eine geeignete Spannvorrichtung benötigt.
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Aus der
DE 23 02 500 A , der
EP 0 748 413 B1 und der
DE 20 2011 104 331 U1 sind Tragkonstruktionen bekannt, die Vorrichtungen zum Aufspannen von flexiblen Bahnen beschreiben. Die Vorrichtungen können jeweils zwei Keder von getrennten Membranfolien einspannen und dienen der dauerhaften Festlegung. Für Montagezwecke sind sie nicht geeignet.
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Bei Kederprofilen, wie sie beispielsweise bei Sonnenschutzanlagen zum Einsatz kommen, sind vor der endgültigen Montage der Sonnenschutzanlage Vormontagearbeiten an den Kederprofilen erforderlich, zwischen denen in aller Regel auch bereits ein geeignet konfektionierter Stoff vorgesehen ist. Derartige Profile werden dann im Fall von Sonnenschutzanlagen z.B. mit Schnüren und Zugfedern versehen, bevor die Keder dann in geeignete Aufnahmen von Profilschienen eingezogen werden. Um die Schnüre und Zugfedern maschinell montieren zu können, ist es erforderlich, die Keder, in Falle von Faltstoreanlagen beispielsweise zwei Keder, ortsfest einzuspannen. Insbesondere bei mehreren Kedern besteht der Nachteil, dass diese nicht manuell in eine Spannvorrichtung eingesetzt werden können, da insbesondere durch den die Keder verbindenden Stoff beim Einlegen eines Keders der andere möglicherweise wieder aus seiner Halterung gezogen wird. Das Einspannen von zwei Kederprofilen ist für den Benutzer dadurch praktisch unmöglich durchzuführen.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein Verfahren zum Spannen von wenigstens zwei mit einer Stoffbahn verbundenen Kederprofilen zu Montagezwecken zu schaffen, das ein Herausrutschen der Keder aus der Spannvorrichtung vor dem eigentlichen Spannvorgang vermeidet. Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist auch die Schaffung einer geeigneten Spannvorrichtung.
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Die Aufgabe wird gelöst durch die Merkmale der unabhängigen Patentansprüche. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen beschrieben.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass das Verfahren vorsieht, dass die Kederleisten zunächst in einer Vorklemmstellung der Klemmflächen zwischen diesen eingesetzt und gehalten werden, dann die Klemmflächen durch erhöhte Kraftaufwendung gegen die Kederprofile in einer Spannstellung verspannt werden und nach der Durchführung der Montagearbeiten die Klemmflächen in eine Lösestellung bewegt werden, aus welcher die montierten Keder dann entnommen werden.
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Wesentlicher Vorteil dieses Verfahrens ist, dass die Keder in der Vorklemmstellung bereits vorläufig fixiert werden können, so dass insbesondere im Fall bereits über einen Stoffbehang miteinander verbundener Keder ein Keder den anderen nicht mehr aus der dann nachfolgend zu spannenden Position herausziehen kann. Die Keder werden durch den Nutzer je nach Ausgestaltung des Profils eingeclipt oder eingeklemmt und dann erst durch die nachfolgende Kraftbeaufschlagung derart verspannt, dass die eigentlichen Montagearbeiten durchgeführt werden können.
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Eine geeignete Spannvorrichtung für wenigstens zwei durch eine Stoffbahn verbundene Kederprofile mit Klemmflächen, zwischen denen ein Teil des Kederprofils verklemmbar ist, ist erfindungsgemäß derart ausgestaltet, dass relativ zueinander bewegliche Klemmflächen vorgesehen sind, die zwischen einer Vorklemmstellung, in welcher die Kederprofile zwischen Klemmflächen für einen vorläufigen Halt, einsetzbar sind, einer Spannstellung, in welcher die Klemmflächen die Klemmprofile unter erhöhter Kraftbeaufschlagung einspannen, und einer Lösestellung verstellbar sind, in welcher die Kederprofile ohne Kraftaufwand aus der Spannvorrichtung entnehmbar ist.
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Durch die Bereithaltung der zusätzlichen Vorklemmstellung kann der Benutzer zunächst einen Keder vorläufig fixieren und dann einen weiteren Keder in der Spannvorrichtung anordnen, ohne den ersten Keder aus der Halterung zu ziehen. Die Lösung ist von Vorteil, um ein wie auch immer begründetes Herausrutschen des Keders aus der Spannvorrichtung vor dem Spannen zu verhindern.
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Dabei ist die Spannvorrichtung derart aufgebaut, dass pro Klemmflächenpaarung jeweils eine Klemmfläche feststehend und eine Klemmfläche beweglich ausgebildet ist, so dass beim Verspannen und Lösen jeweils nur eine Klemmfläche bewegt wird und weiterhin sind die beweglichen Klemmflächen an Klemmelementen ausgebildet, die in wenigstens zwei unterschiedlichen Freiheitsgraden zwischen den Stellungen beweglich sind. Die Beweglichkeit in unterschiedlichen Freiheitsgraden erlaubt eine raumsparende Ausbildung und verbessert die Zugänglichkeit der Klemmflächen zum Einsetzen und Entnehmen des Keders.
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Beispielsweise können die Klemmelemente in die Lösestellung verschwenkbar sein, während die Spannbewegung linear erfolgt.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass die Klemmelemente mit Bewegungsspiel in Aufnahmen gehalten sind, wobei die Vorklemmstellung unter der Wirkung von Federn im Ruhezustand eingestellt ist, während erste Stellelemente zum Verstellen der Klemmbleche in die Spannstellung und zweite Stellelemente zum Verstellen der Klemmelemente in die Lösestellung vorgesehen sind.
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Durch diese Anordnung von Federn und jeweils zwei Stellelementen können in Verbindung mit geeigneten Aufnahmen der Klemmelemente in der Spannvorrichtung die drei gewünschten Stellungen der Spannvorrichtung wahlweise eingestellt werden. So können beispielsweise die ersten Stellelemente eine Kraft in einer Richtung ausüben, in der die beiden Klemmflächen relativ aufeinander zubewegt werden, während die zweiten Stellelemente eine Schwenkbewegung in die Lösestellung auslösen können. Die Schwenkbewegung kann beispielsweise dadurch realisiert werden, dass Aufnahmen für das Klemmelement vorgesehen sind, deren Höhe sich über die Breite verändert. Eine exakte Gelenkführung der Klemmelemente mittels eines Gelenkbolzens oder dergleichen ist möglich, aber nicht notwendig, zumal dadurch unter Umständen der Freiheitsgrad für das Spannen der Klemmflächen zueinander nur schwieriger umgesetzt werden kann.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass die ersten und / oder zweiten Stellelemente als mit Druck beaufschlagbare elastische Schläuche ausgebildet sind.
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Da die Keder eine recht erhebliche Länge aufweisen können, sind derartig ausgebildete Stellelemente, die einfach durch Druckluft angesteuert werden können, besonders vorteilhaft, weil sie auf einer größeren Länge gleichmäßige Stellkräfte aufbauen können. Da die Klemmflächen vorzugsweise sich über einen erheblichen Teil der Länge der Kederprofile erstrecken, sind elastische Schläuche kostengünstige und einfach zu handhabende Stellelemente. Bei Entlastung von der Druckluft schrumpfen sie bzw. können sich elastisch verformen, so dass die Klemmelemente im vorliegenden Anwendungsfall durch die Federn oder zweite Stellelemente in die weiteren gewünschten Positionen bewegt werden können. Entsprechend gilt dies auch für die zweiten Stellelemente, die im entlasteten Zustand nicht das Erreichen der Spannstellung durch Druckbeaufschlagung der ersten Stellelemente behindern.
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Eine beispielhafte konstruktive Ausgestaltung der Klemmelemente als Klemmbleche sieht vor, dass diese als Winkel ausgebildet sind, wobei ein erste Schenkel mit abgekanteten Enden versehen sind, die die Klemmflächen bildet, während zweite Schenkel in Klemmblechaufnahmen sitzen, die ein Höhenspiel aufweisen und sich in Richtung zum Ende der zweiten Schenkel hin erweitern.
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Im Bereich der Aufnahmen können dann problemlos die Stellelemente und die Federn angeordnet werden, wobei das Höhenspiel der Aufnahmen den Freiheitsgrad zum Spannen der Klemmflächen bereithält, während die Erweiterungen der Aufnahmen eine Schwenkbewegung der Klemmelemente zum Verstellen in die Lösestellung ermöglichen.
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Entsprechend ist in einer bevorzugten Ausführungsform vorgesehen, dass elastische Elemente am Rande der Aufnahmen vorgesehen sind, die die beweglichen Klemmflächen in einen Abstand von den feststehenden Klemmflächen bewegen, zweite Stellelemente auf der Seite der elastischen Elemente in einer Richtung zu den Schenkelenden der Klemmelemente hinwirken und die ersten Stellelemente auf der entgegengesetzten Seite der Schenkel bezogen auf die ersten Stellelemente angeordnet ist. Die ersten Stellelemente bauen entsprechend entgegen der Federkraft der elastischen Elemente die Spannkraft auf, während die im Bereich der Schenkelenden wirkenden zweiten Stellelemente bei entlasteten ersten Stellelementen in Verbindung mit den in diesem Bereich erweiterten Aufnahmen die Schwenkbewegung der Klemmelemente in die Lösestellung einleiten. In der Regel wird die Spannvorrichtung nicht für einzelne Kederprofile benötigt, sondern es sind beispielsweise zwischen zwei Kederprofilen schon Stoffbahnen vorgesehen, die das Handling der in dieser Weise verbundenen Kederprofile erschwert. Besonders vorteilhaft ist daher eine Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung, bei welcher wenigstens zwei Klemmflächenpaarungen zum Einspannen von wenigstens zwei Kederprofilen vorgesehen sind.
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Beispielsweise kann die Einspannvorrichtung im wesentlichen spiegelsymmetrisch zu einer Mittelebene zwischen zwei Klemmflächenpaarungen für zwei Kederprofile ausgebildet sein kann, wobei spiegelsymmetrisch nicht streng konstruktiv spiegelsymmetrisch meint sondern in erster Linie funktional.
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Nachfolgend wird anhand der beigefügten Zeichnung näher auf ein Ausführungsbeispiel der Erfindung eingegangen. Die Abbildung zeigt einen Querschnitt durch eine Spannvorrichtung 10, die zum Einspannen von Kederprofilen 12 dient, die für einen anschließenden automatisierten Montagevorgang eingespannt werden müssen. Die Kederprofile 12 sind mit einem nicht dargestellten Behang aus Stoff verbunden, der das Handling der beiden Kederprofile erschwert.
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Die Spannvorrichtung 10 ist im wesentlichen spiegelsymmetrisch um eine Mittelebene aufgebaut, und verfügt entsprechend über zwei Paare von Klemmflächen 14, 16. Die ersten Klemmflächen 14 sind feststehend an einer Aufspannplatte 18 angeordnet die mit einer Basisplatte 20 verbunden ist. Die feststehenden Klemmflächen 14 dienen zur Auflage eines Profilteils 22 der Kederprofile 12, wobei die Nachbarregionen der feststehenden Klemmfläche 14 der Formgebung des einzuspannenden Kederprofils 12 nachempfunden sind. Entsprechend ist eine Vertiefung 24 und eine Schräge 26 vorgesehen, die das Einlegen des Kederprofils 12 erleichtert worauf später noch näher eingegangen wird.
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Die Klemmflächenpaarungen weisen weiterhin bewegliche Klemmflächen 16 auf, die an umgekanteten Schenkelenden 28 eines ersten Schenkels 30 eines Klemmbleches 32 ausgebildet sind. Dieser erste Schenkel 30 verläuft an der Außenseite der Aufspannplatte 18 und ist dort frei beweglich.
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Die Führung des Klemmbleches 32 wird mittels einer Aufnahme 34 realisiert, die zwischen der Aufspannplatte 18 und der Basisplatte 20 durch entsprechende Formgebung ausgebildet ist. In der Aufnahme 34 ist ein zweiter Schenkel 36 des Klemmbleches 32 aufgenommen, dessen Ende 38 nach oben umgebogen ist, so dass es in einer Ausnehmung 40 in der Aufspannplatte 18 gegen Herausrutschen aus der Aufnahme 34 gehalten ist. Der untere Rand der Aufnahme 34 ist durch die Basisplatte 20 ausgebildet und im wesentlichen plan ausgestaltet wobei eine erste Aufnahme 42 für eine Feder 44 im Randbereich und eine zweite Aufnahme 46 für einen Gummischlauch 48 als zweites Stellelement vorgesehen sind. Der Gummischlauch 48 erstreckt sich über die gesamte Länge des Klemmbleches 32 oder auch mehrere Klemmbleche nebeneinander, wobei über dessen Länge auch mehrere Federn 34 vorgesehen sein können.
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Der obere Rand der Aufnahme 34 ist durch die Aufspannplatte 18 ausgebildet, wobei eine Aufnahme 50 für einen Gummischlauch 52 als erstes Stellelement vorgesehen ist. Der zur Außenseite hin liegende Rand der Aufnahme 50 liegt näher an der Basisplatte 20 als der zur Innenseite hin liegende Bereich 54, der zurückgesetzt ist, so dass die Aufnahme 34 in diesem Bereich erweitert ist. Der Abstand zwischen dem äußeren Bereich 56 der Oberkante der Aufnahme 34 und der Basisplatte 20 ist größer als die Stärke des zweiten Schenkels 36, so dass sich das Klemmblech 32 in der Aufnahme auf und ab und durch den zurückgesetzten Bereich 54 auch verschwenken lässt.
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Das Einspannen der Keder geschieht in der folgenden Art und Weise. Zunächst sind beide Gummischläuche 48, 52 entlastet, so dass die Federn 44 die Klemmbleche 32 nach oben drücken, bis sie in Anlage an den Randbereich 56 der Oberkante der Aufnahme 34 gelangen. In dieser Vorklemmstellung ist es möglich, die Kederprofile 12 einzusetzen, wobei die Schräge 26 hilfreich ist, den Profilteil 22 zwischen den beiden Klemmflächen 14, 16 zu platzieren. Das Klemmblech weicht beim Einsetzen federnd aus und schnappt in die Vorklemmstellung zurück. Durch diese Vorklemmstellung ist das Kederprofil 12 daran gehindert, aus dieser Position herausgezogen zu werden, was hilfreich ist, wenn das andere Kederprofil 12 zwischen das zweite Klemmflächenpaar 14, 16 eingesetzt wird. Befinden sich beide Kederprofile 12 in der Vorklemmstellung, wird das erste Stellelement 52 dadurch ausgelöst, dass der es bildende Gummischlauch 52 mit Druck beaufschlagt wird. Dadurch bewegt sich das Klemmblech 32 gegen die Wirkung der Feder 44 in Richtung der Basisplatte 20, wodurch die bewegliche Klemmfläche 16 das Profilteil 22 gegen die feststehende Klemmfläche 14 verspannt. Wenn beide Kederprofile 12 eingespannt sind, können die Montagevorgänge durchgeführt werden, die in der Regel das Einfädeln von Schnüren und das Anbringen von Funktionselementen an den Kederprofilen 12 beinhalten.
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Wenn der Montagevorgang abgeschlossen ist, werden die Gummischläuche 52 in der Funktion als erste Stellelemente entlastet und die zweiten Stellelemente durch Druckbeaufschlagung der Gummischläuche 48 aktiviert. Das Klemmblech 32 gelangt dann in die schraffiert dargestellte verschwenkte Position, die dadurch ermöglicht ist, dass die Aufnahme 34 in dem zurückgesetzten Bereich erweitert ist. Die Schwenkbewegung, deren Schwenkachse ungefähr im Bereich der Knickstelle des Klemmbleches 32 liegt, führt dazu, dass die bewegliche Klemmfläche 16 nach außen verschwenkt wird, was spiegelsymmetrisch bei beiden Spannvorrichtungen gleichzeitig der Fall ist. Dadurch werden die beiden Kederprofile 12 frei und die fertig montierte Einheit kann aus der Spannvorrichtung 10 entnommen werden. Nachfolgend kann ein weiteres Kederprofilpaar in die Vorrichtung eingesetzt werden, wobei das Einsetzen dadurch erleichtert wird, dass bei entlasteten Gummischläuchen 48, 52 in Verbindung mit der abgeschrägten Oberseite des Schenkelendes 28 erleichtert wird, während nach dem Zurückschnappen, wie bereits zuvor erwähnt die Keder 12 nicht mehr aus der Vorklemmstellung herausfallen können.