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Die Erfindung betrifft eine Radabdeckung mit den im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen technischen Merkmalen.
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Kraftfahrzeuge verfügen über Radabdeckungen in Form von Radhäusern oder speziellen Kotflügelsystemen. Insbesondere bei Lastkraftwagen, die in Rahmenlängsträgerbauweise ausgeführt sind, sind als Abdeckung im Bereich der Räder üblicher Weise Kotflügelsysteme mit Spritzschutzeinrichtungen vorgesehen, die über geeignete Halter an den Rahmenlängsträgern befestigt sind. Derartige Radabdeckungen sollen sicherstellen, dass sowohl von den Rädern aufgewirbelte Gegenstände, wie Steine nicht unter das Fahrzeug geschleudert werden als auch Spritzwasser nicht übermäßig aufgewirbelt wird, sondern vielmehr durch die Kotflügel nach unten geleitet werden bzw. wird.
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In diesem Zusammenhang ist aus der
DE 103 46 710 A1 eine Radabdeckung mit einer Spritzwasserschutzvorrichtung bekannt. Die Spritzwasserschutzvorrichtung soll gewährleisten, das von einem Rad abspritzendes Spritzwasser aufgefangen und kontrolliert auf die Fahrbahn abgeleitet wird, damit sich aus dem Spritzwasser kein Spritzwassernebel ausbildet, der nachfolgende sowie überholende Fahrzeugführer in ihrer Sicht behindert.
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Die beschriebene Spritzwasserschutzvorrichtung zeichnet sich dadurch aus, dass an der Innenseite der Radabdeckung Spritzwasserelemente vorgesehen sind, die in den Zwischenraum zum Rad hin hineinragen und aufwirbelndes Wasser durch röhrchenförmige Leitelemente zur Radabdeckung leiten. Durch die kontrollierte Ableitung des Spritzwassers wird vor allem sichergestellt, dass Spritzwasser durch Auftreffen schneller Spritzwasseranteile nicht erneut freigesetzt wird.
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Üblicherweise verfügen moderne Kotflügelsysteme bzw. Radabdeckungen im unteren Bereich des eigentlichen Radabdeckelements bzw. Kotflügels über zusätzliche flexible Schmutzfänger, die sicherstellen sollen, dass durch die Räder aufgewirbelte Gegenstände und Wasser nicht in einem flachen Winkel nach hinten geschleudert werden. Hierbei sind die Schmutzfänger in der Regel über eine Verbindungseinrichtung mit Hilfe geeigneter Schraubverbindungen im unteren Bereich der Kotflügel befestigt.
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Problematisch in Bezug auf die Befestigung der Schmutzfänger ist allerdings, dass im Bereich der Radabdeckung vergleichsweise korrosive Bedingungen herrschen, die insbesondere im Winter durch salzhaltigen Sprühnebel verstärkt werden. Aufgrund der oftmals korrosiven Atmosphäre im Bereich der Verbindung zwischen Schmutzfänger und Radabdeckelement bzw. Kotflügel sind dort angeordnete Metallteile, insbesondere Schrauben, stark korrosionsgefährdet. Bislang werden die flexiblen Schmutzfänger aus Festigkeitsgründen mit Stahlschrauben befestigt. Demgegenüber würden Kunststoffschrauben zwar den korrosiven Bedingungen besser widerstehen, können allerdings alleine den Schmutzfänger nicht halten und insbesondere ein Abscheren nicht verhindern, sobald beispielsweise im Winter Eisklumpen an den Schmutzfängern haften.
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Ausgehend vom bekannten Stand der Technik liegt der Erfindung daher die Aufgabe zugrunde, eine Radabdeckung zu schaffen, welche eine besonders in Bezug auf deren Korrosionsbeständigkeit besonders günstige Verbindung zwischen dem Radabdeckelement und dem Kotflügel gewährleistet.
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Diese Aufgabe wird mit einer Radabdeckung gemäß Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche und werden in der folgenden Beschreibung unter teilweiser Bezugnahme auf die Figuren näher erläutert.
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Um eine Radabdeckung der eingangs genannten Art zu schaffen, welche eine besonders günstige Verbindung zwischen dem Radabdeckelement und dem Schmutzfänger gewährleistet, ist es erfindungsgemäß vorgesehen, dass die Verbindungseinrichtung zwischen dem Radabdeckelement und dem Schmutzfänger durch wenigstens ein Spritzwasserelement des Spritzwassersystems gebildet ist. Mit anderen Warten ist es erfindungsgemäß vorgesehen, wenigstens ein Spritzwasserelement in einer Doppelfunktion einzusetzen, nämlich einerseits zur Ableitung von Spritzwasser, und andererseits zur Halterung des Schmutzfängers an dem Radabdeckelement bzw. Kotflügel. Vorzugsweise wird dabei eine Mehrzahl der Spritzwasserelemente zur Halterung des Schmutzfängers eingesetzt. Die den Schmutzfänger haltenden Spritzwasserelemente sind dabei in erster Linie auf Seiten des Radabdeckelements bzw.
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Kotflügels angeordnet; prinzipiell wäre es jedoch auch denkbar, die schmutzfängerseitigen Spritzwasserelemente zu Zwecken der Halterung des Schmutzfängers einzusetzen.
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Die halternden Spritwasserelemente auf Seiten des Radabdeckelements bzw. Kotflügels und/oder des Schmutzfängers wirken dabei insbesondere mit entsprechend korrespondierenden Aufnahmeelementen wie Aufnahmeöffnungen auf Seiten des jeweils anderen Bauelements nach Art einer Steckverbindung zusammen, um die Verbindungseinrichtung zwischen dem Radabdeckelement und dem Schmutzfänger zu bilden.
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Ein großer Vorteil der erfindungsgemäßen Radabdeckung besteht dabei darin, dass durch die Nutzung des wenigstens einen Spritzwasserelements für die Verbindungseinrichtung, also zur Halterung des Schmutzfängers, entsprechende Fixiermittel wie insbesondere Schrauben zumindest im Wesentlichen nicht mehr mit dem Gewicht des Schmutzfängers beaufschlagt werden. Da somit die Fixiermittel lediglich zum endgültigen Fixieren des Schmutzfängers genutzt werden, können beispielsweise anstelle von Metallschrauben entsprechende Kunststoffschrauben eingesetzt werden, welche gegenüber Korrosion weitaus weniger empfindlich sind. Darüber hinaus sind diese leichter als die herkömmlich verwendeten Stahlschrauben, so dass zusätzlich Gewichtseinsparungen im Bereich der Radabdeckung erzielt werden. Ferner ist es möglich, schwarze Kunststoffschrauben als Befestigungsmittel zu verwenden, so dass bei deren Verwendung in schwarzen Kotflügeln auch die Optik der Radabdeckung verbessert wird.
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Im Folgenden wird die Erfindung ohne Beschränkung des allgemeinen Erfindungsgedankens anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Figuren näher erläutert. Dabei zeigen:
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1: eine perspektivische Explosionsansicht auf eine erfindungsgemäße Radabdeckung für ein Fahrzeugrad eines Lastkraftwagens, welche ein Radabdeckelement und einen daran über wenigstens eine Verbindungseinrichtung gehaltenen Schmutzfänger umfasst;
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2: eine Perspektivansicht auf die Radabdeckung gemäß 1 in zusammengebautem Zustand;
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3: eine Draufsicht auf die Innenseite der Radabdeckung gemäß den 1 und 2 auf die Radabdeckung gemäß 1 in zusammengebautem Zustand; und
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4a, b: jeweilige ausschnittsweise Schnittansichten durch die Radabdeckung im Bereich der Verbindung zwischen dem Radabdeckelement und dem Schmutzfänger entlang der Linien IVa-IVa bzw. IVb-IVb in 3.
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1 zeigt in einer perspektivischen Explosionsansicht eine Radabdeckung 1, welche beispielsweise bei Lastkraftwagen, zugehörigen Anhängern, Sattelzugmaschinen oder zugehörigen Sattelaufliegern zur Abdeckung ein oder mehrerer Fahrzeugräder eingesetzt wird. Die Radabdeckung 1 umfasst ein Radabdeckelement 2, welches üblicherweise auch als Kotflügel bzw. Kotflügelteil bezeichnet wird, sowie einen daran gehaltenen Schmutzfänger 3, die sich in dieser Ansicht jedoch in nicht zusammengebautem Zustand befinden. Demgegenüber zeigen die 2 und 3 die Radabdeckung 1 gemäß 1 in zusammengebautem Zustand von Radabdeckelement 2 und Schmutzfänger 3.
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Der Schmutzfänger 3 ist als flexibles Kunststoff-Bauteil ausgeführt, das über einen Befestigungsflansch 5 verfügt, über den dieser auf im Weiteren noch näher beschriebene Weise mit dem Radabdeckelement 2 verbindbar ist. Auch das Radabdeckelement 2 ist im vorliegenden Fall zumindest bereichsweise aus einem Kunststoff gebildet.
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Sowohl auf einer dem zugehörigen, nicht dargestellten Fahrzeugrad zugewandten Innenseite 4 des Radabdeckelements 2 als auch auf einer Innenseite 9 des Schmutzfängers 3, also im Wesentlichen auf der gesamten Innenseite 4, 9 der Radabdeckung 1, sind röhrchenförmig ausgebildete Spritzwasserelemente 8 vorgesehen, die ein Spritzwassersystem bilden und durch die vom Rad aufgewirbeltes Spritzwasser gezielt in Richtung der Innenseiten 4, 9 des Radabdeckelements 2 sowie des Schmutzfängers 3 geleitet wird und von hier in Richtung Fahrbahn abfließen kann. Auf diese Weise wird zuverlässig sichergestellt, dass Spritzwasser, das von dem Rad des Kraftfahrzeugs abspritzt, aufgefangen und kontrolliert auf die Fahrbahn abgeleitet wird, damit sich aus dem Spritzwasser kein Spritzwassernebel ausbildet, der nachfolgende und insbesondere überholende Fahrzeugführer in ihrer Sicht behindert. Die röhrchenförmig ausgebildeten Spritzwasserelemente 8 sind im vorliegenden Ausführungsbeispiel jeweils einstückig mit dem eigentlichen Radabdeckelement 2 bzw. Schmutzfänger 3, welche zumindest im Wesentlichen aus Kunststoff gebildet sind, geschaffen.
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Am Befestigungsflansch 5 des Schmutzfängers 3 sind aneinander gereiht eine Vielzahl von Aufnahmeelementen in Form von Aufnahmeöffnungen 6 vorgesehen. Diese – vorliegend kreisrunden – Aufnahmeöffnungen 6 sind in ihrem Durchmesser auf den Außendurchmesser der röhrchenförmig ausgebildeten Spritzwasserelemente 8 auf Seiten des Radabdeckelements 2 abgestimmt. Außerdem sind die Abstände der einzelnen Aufnahmeöffnungen 6 auf diejenigen der einzelnen röhrchenförmigen Spritzwasserelemente 8 abgestimmt.
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Wie aus 4a, die eine Schnittansichten durch die Radabdeckung 1 im Bereich der Verbindung zwischen dem Radabdeckelement 2 und dem Schmutzfänger 3 entlang der Linien IVa-IVa in 3 zeigt, erkennbar ist, kann somit der Schmutzfänger 3 mittels der Aufnahmeöffnungen 6 über die röhrchenförmigen Spritzwasserelemente 8 des Radabdeckelements 2 nach Art einer Steckverbindung geschoben werden. Der Schnitt gemäß 4a verläuft mittig dabei durch zwei röhrchenförmige Spritzwasserelemente 8 der beiden unteren Reihen von Spritzwasserelementen 8 des Radabdeckelements 2. Die Spritzwasserelemente 8 auf Seiten des Radabdeckelements 2 und die Aufnahmeöffnungen 6 auf Seiten des Schmutzfängers 3 bilden somit eine Verbindungseinrichtung 13. Im einfachsten Fall könnte diese Verbindungseinrichtung 13 lediglich ein Spritzwasserelement 8 auf Seiten des Radabdeckelements 2 und eine korrespondierende Aufnahmeöffnung 6 auf Seiten des Schmutzfängers 3 aufweisen. Eine Mehrzahl jeweiliger Spritzwasserelemente 8 und Aufnahmeöffnungen 6 bietet sich jedoch zumindest beim gezeigten Ausführungsbeispiel an. Gleichfalls sei angemerkt, dass theoretisch auch Spritzwasserelemente 8 auf Seiten des Schmutzfängers 3 in Aufnahmeöffnung 6 auf Seiten des Radabdeckelements 2 eingesteckt werden könnten. Ebenso wären alternativ zu den Aufnahmeöffnungen 6 auch andere Aufnahmeelemente denkbar, beispielsweise in Form von Steckzapfen, welche in die röhrchenförmigen Spritzwasserelemente 8 eingesteckt werden.
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Sobald der Schmutzfänger 3 mittels der Aufnahmeöffnungen 6 über die untere Reihe von Spritzwasserelementen 8 geschoben worden ist, wie dies in den 2 und 3 gezeigt ist, ist dieser in allen Richtungen – mit Ausnahme in Auszugsrichtung – am Radabdeckelement 2 festgelegt. Der Schmutzfänger 3 ist auf diese Weise sowohl in Fahrzeughoch- als auch in -querrichtung, also in vertikaler wie auch in horizontaler Richtung fixiert.
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Wie aus 4b, die eine Schnittansichten durch die Radabdeckung 1 im Bereich der Verbindung zwischen dem Radabdeckelement 2 und dem Schmutzfänger 3 entlang der Linien IVb-IVb in 3 zeigt, erkennbar ist, sind Fixierungsmittel in Form von Kunststoffschrauben 7 vorgesehen, die den Schmutzfänger 3 zuverlässig in seiner Position relativ zum Radabdeckelement 2 fixieren. Die Kunststoffschrauben 7 stellen also sicher, dass der Schmutzfänger 3 nach der Montage nicht von den Spritzwasserelementen 8 herunter rutscht. Die jeweilige, hier beispielsweise selbst schneidende Kunststoffschraube 7 durchragt hierbei das Radabdeckelement 2 und dringt in den Schmutzfänger 3 ein. Wesentlich hierbei ist, dass die Kunststoffschrauben 7 nicht mit der Gewichtskraft des Schmutzfängers 3 belastet werden, sondern lediglich diesen in seiner Position halten sollen. Das Gewicht des Schmutzfängers 3 wird also im Wesentlichen durch die eine Verbindungseinrichtung 13 aufgenommen. Aus diesem Grund ist es auch möglich, Kunststoffschrauben 7 einzusetzen.
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Besonders vorteilhaft an der dargestellten Befestigung des Schmutzfängers 3 ist es, dass leichte Kunststoffschrauben 7 verwendet werden können, da die Spritzwasserelemente 8 des Kotflügels 2, die sich in den Bohrungen des Schmutzfängers 3 befinden, die Gewichtskraft des Schmutzfängers aufnehmen. Dies ist vorteilhaft, da im Bereich der Radabdeckung 1 oftmals sehr korrosive Bedingungen aufgrund von salzhaltigem Sprühnebel herrschen. Der Einsatz von Stahlschrauben, die bislang aus Trag- bzw. Festigkeitsgründen verwendet worden sind, wird aufgrund der vorliegenden Lösung überflüssig. Das Gewicht des Schmutzfängers 3 wird von den Spritzwasserelementen auch dann zuverlässig aufgenommen, wenn sich das Gewicht des Schmutzfängers 3 erhöht, beispielsweise weil sich im Winter Eisklumpen am Schmutzfänger 3 festsetzen.
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Die in vorliegenden Ausführungsbeispiel auf den Innenseiten 4, 9 des Radabdeckelements 2 und des Schmutzfängers 3 vorgesehenen röhrchenförmigen Spritzwasserelemente 8 sind – wie aus 3 erkennbar ist – im unteren Bereich mit einem Schlitz 10 versehen, über den Schmutz, der in die Röhrchen 8 gelangt, nach unten in Richtung der Fahrbahn abgeleitet werden kann.
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An der der Innenseite 4 des Radabdeckelements 2 gegenüberliegenden Außenseite 11 ist im oberen Teil eine Befestigungseinrichtung 12 angeformt, in die ein nicht dargestelltes Rohr eines Rohrhalters einführbar ist, so dass die gesamte Radverkleidung 1 am Rahmenlängsträger des entsprechenden Fahrzeugs befestigbar ist.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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