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Die Erfindung betrifft eine Verriegelungsvorrichtung eines Fensters, einer Tür oder dergleichen, mit mindestens einem Riegelvorsprung und mindestens einer Riegelaufnahmevertiefung, wobei zum Verriegeln der Verriegelungsvorsprung in der Aufnahmevertiefung durch Betätigung einer Betätigungseinrichtung festgelegt ist.
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Eine derartige Verriegelungsvorrichtung ist bekannt, sie kann beispielsweise als Schloss einer Tür ausgebildet sein, bei dem ein Riegel mittels eines Schlüssels in eine Verriegelungsstellung verlagert wird. Dabei greift der Riegel in eine Riegelvertiefung ein und wird in dieser Eingriffsposition gehalten. Die Längserstreckung des Riegels liegt in oder parallel zur Türebene. Ferner ist eine derartige Verriegelungsvorrichtung bei einem Fenster bekannt, bei der mindestens ein Treibstangenzapfen am Flügel des Fensters vorgesehen ist, der mit einem Schließblech am Blendrahmen des Fensters zusammenwirken kann. Wird durch Betätigung eines Getriebes die Treibstange verlagert und dadurch der Treibstangenzapfen in Hintergriff zu einer Haltekante des Schließblechs gebracht, so liegt eine Verriegelungssituation vor. Die Längserstreckung des Treibstangenzapfens liegt in oder parallel zur Fensterebene.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Verriegelungsvorrichtung zu schaffen, die gegenüber den bekannten Verriegelungsvorrichtungen eine andersartige Konstruktion aufweist und dabei einfach und kostengünstig gestaltet ist sowie eine sichere Verriegelung gewährleistet. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass der Riegelvorsprung und/oder die Riegelaufnahmevertiefung mindestens ein elastisches Element ist oder aufweist, von dem zumindest ein Abschnitt durch in Verriegelungsstellung mittels der Betätigungseinrichtung bewirkten Stauchung hervortritt und an die Innenwand der Riegelaufnahmevertiefung und/oder die Außenwand des Riegelvorsprungs angepresst und/oder in Hintergriff zu mindestens einem Bereich der Riegelaufnahmevertiefung und/oder des Riegelvorsprungs gebracht ist. Die Erfindung zeichnet sich daher durch das mindestens eine elastische Element aus, das durch Stauchung seine Form derart verändert, dass der genannte Abschnitt von ihm hervortritt und hierdurch entweder an ein entsprechendes Bauteil angepresst und/oder in Hintergriff zu mindestens einem Bereich dieses Bauteils gelangt, wodurch jeweils eine Festlegung des elastischen Elements erfolgt und dadurch ein Verriegelungszustand herbeigeführt wird. Dies deshalb, weil das elastische Element einem Teil des Fensters, der Tür oder dergleichen, beispielsweise dem Flügel und das genannte Bauteil einem anderen Teil des Fensters, der Tür oder dergleichen zugeordnet ist, beispielsweise dem Blendrahmen, sodass zwischen Flügel und Blendrahmen keine Bewegung mehr stattfinden kann und dadurch die Verriegelungsstellung herbeigeführt ist. Erfolgt das vorstehend erwähnte „Anpressen”, so wird der Flügel im Reibschluss verriegelt. Erfolgt das vorstehend erwähnte „Hintergreifen”, so wird der Flügel im Formschluss verriegelt. Wird die Stauchung des elastischen Elements zum Entriegeln aufgehoben, so führt vorzugsweise die Eigenelastizität des Elements dazu, dass der hervorgetretene Abschnitt wieder zurücktritt und dadurch die Anpressung und/oder der Hintergriff aufgehoben wird, mithin lässt sich das vorstehend erwähnte Fenster, die vorstehend erwähnte Tür oder dergleichen wieder öffnen. Vorzugsweise stellt sich aufgrund der Eigenelastizität des Elements bei dessen Freigabe stets wieder ein Grundzustand ein, ohne dass weitere Federmittel oder dergleichen erforderlich sind.
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Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass das elastische Element aufgrund seiner durch die Elastizität bewirkten Eigenrückstellkraft in eine Entriegelungsstellung drängt. Wird demgemäß das elastische Element an einer Rückverformung in den ursprünglichen Zustand nicht gehindert (beispielsweise durch eine nicht aktive Zuhaltung, die mit der Betätigungseinrichtung zusammenwirkt), so nimmt die Anordnung selbsttätig seine Entriegelungsstellung ein.
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Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass das elastische Element ein den Riegelvorsprung bildendes Leistenelement ist und dass die Riegelaufnahmevertiefung eine Riegelaufnahmenut ist. Quer zur Längserstreckung des elastischen Elements ist es daher länglich, nämlich als Leiste ausgebildet, sodass über eine entsprechend lange Strecke ein Zusammenwirken mit der Riegelaufnahmevertiefung möglich ist, was eine hohe Verriegelungssicherheit mit sich bringt. Die Riegelaufnahmevertiefung ist daher vorzugsweise als Riegelaufnahmenut ausgebildet, d. h., sie weist eine entsprechende, an die Leistenlänge angepasste Länge auf.
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Es ist vorteilhaft, wenn die Riegelaufnahmevertiefung, insbesondere die Riegelaufnahmenut, eine den Hintergriff ermöglichende Querschnittserweiterung aufweist, insbesondere einen die Querschnittserweiterung aufweisenden Taillenbereich. Gelangt der hervortretende Abschnitt des elastischen Elements nach Passieren der Taille in die sich daran anschließende Querschnittserweiterung des Taillenbereichs, so ist der zum Verriegeln gewünschte Hintergriff erzielt.
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Ferner ist nach einer Weiterbildung der Erfindung vorzugsweise vorgesehen, dass der Taillenbereich die bereits vorstehend erwähnte Taille aufweist und dass auf der einen Seite der Taille der den Hintergriff ermöglichende Bereich der Riegelaufnahmevertiefung liegt – wie das bereits ebenfalls vorstehend schon erwähnt wurde – und wobei auf der anderen Seite der Taille die Riegelaufnahmevertiefung einen Einlauftrichter für den Riegelvorsprung und/oder für einen den Riegelvorsprung haltenden Abschnitt eines Grundkörpers, insbesondere für einen Grundkörpervorsprung, aufweist. Demzufolge wird beim Schließen des Fensters, der Tür oder dergleichen der Riegelvorsprung in den Einlauftrichter und/oder der den Riegelvorsprung haltende Abschnitt des Grundkörpers in den Einlauftrichter eintreten und dadurch eine Zentrierfunktion zwischen Flügel und Rahmen des Fensters, der Tür oder dergleichen herbeiführen, was insbesondere dann von Vorteil ist, wenn diese Teile nicht einwandfrei zueinander justiert sind.
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Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass das elastische Element von mindestens einem der Betätigungseinrichtung angehörenden, verlagerbaren Betätigungselement, insbesondere Betätigungsstift, beaufschlagt und/oder durchsetzt ist. Das Betätigungselement dient dazu, das elastische Element zu stauchen beziehungsweise derart frei zu geben, dass entweder der Abschnitt zum Verriegeln hervortritt oder – zum Entriegeln – wieder zurücktritt.
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Insbesondere kann vorgesehen sein, dass das Betätigungselement ein erstes Ende aufweist, dass ein mit der Riegelaufnahmevertiefung zusammenwirkendes Betätigungsende ist und dass das Betätigungselement, insbesondere dessen anderes zweites Ende, mit einer Zuhaltung zusammenwirkt. Erfolgt ein Schließen des Flügels des Fensters, der Tür oder dergleichen, so bewirkt dies ein Auftreffen des ersten Endes des Betätigungselements zum Beispiel auf den Grund der Riegelaufnahmevertiefung, mit der Folge, dass das Stauchen des elastischen Elements herbeigeführt wird. Mithin erfolgt das Verriegeln des Flügels allein dadurch, dass der Flügel entsprechend kräftig zugedrückt wird. Um den Verriegelungszustand gegen die Eigenrückstellkraft des elastischen Elements aufrechtzuerhalten, wirkt das Betätigungselement mit einer Zuhaltung zusammen, um seine für die Stauchung notwendige Stellung beizubehalten. Dieses Zusammenwirken erfolgt insbesondere am zweiten Ende des Betätigungselements, das dem ersten Ende abgewandt liegt. Die Zuhaltung sichert somit die Stellung des Betätigungselements und damit die Verriegelungsstellung. Wird die Zuhaltung gelöst, so wird das Betätigungselement freigegeben und damit kann sich das elastische Element entspannen, also die Stauchung zurücknehmen, wodurch der hervorgetretene Abschnitt von ihm zurücktritt und die Entriegelung des Flügels bewirkt ist.
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Ferner ist es nach einer Weiterbildung der Erfindung vorteilhaft, wenn das elastische Element ein Hohlprofil ist, das auf mindestens einer Seite, insbesondere auf einander gegenüberliegenden Seiten, jeweils einen oder jeweils mindestens einen bereits in Entriegelungsstellung um ein gewisses Maß hervorspringenden Wulst aufweist, der durch das für das Verriegeln erfolgende Stauchen des Hohlprofils in eine seitlich weiter außen liegenden Position verlagert wird/verlagerbar ist, sodass der hervortretende Zustand erreicht wird. Demzufolge wird der hervorspringende Wulst beim Stauchen des elastischen Elements vergrößert und/oder er tritt weiter hervor. Bevorzugt ist, dass in der Entriegelungsstellung der vorspringende Wulst mit der Taille eine Schnäppereinrichtung bildet. Der Wulst tritt beim Schließen des Flügels in Funktion mit der Taille, d. h., der Wulst wird beim Passieren der Taille leicht zurückgedrängt und tritt dann nach Passieren der Taille aufgrund der Elastizität wieder hervor, wodurch ein zu überwindender Hintergriff geschaffen ist, welcher den Flügel jedoch hinreichend hält, um beispielsweise nicht durch Windkraft oder dergleichen in Offenstellung verlagert werden zu können. Dieser Hintergriff ist jedoch durch entsprechende Krafteinwirkung, beispielsweise durch Ziehen am Fenstergriff des Flügels des Fensters, leicht überwindbar, d. h., es liegt keine Verriegelung, sondern nur eine gewünschte Schnappfunktion vor.
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Es ist vorteilhaft, wenn die Zuhaltung ein von einem Federelement in eine Vorzugsrichtung gedrängtes Steuerelement, insbesondere einen Steuerschieber, aufweist, das/der mindestens eine Steuerkante aufweist, die mit einer Gegensteuerkante zusammenwirkt, die am Betätigungselement ausgebildet ist. Das Federelement drängt das Steuerelement stets in die genannte Vorzugsrichtung. Wird das Steuerelement durch das Federelement in die Vorzugsrichtung verlagert, so entspricht dieses einer Festlegung des Betätigungselements, derart, dass die Verriegelungsstellung aufrechterhalten bleibt. Diese kann nur dadurch aufgehoben werden, dass gegen die Kraft des Federelements das Steuerelement verlagert wird, wodurch die Steuerkante die Gegensteuerkante freigibt und somit das Betätigungselement in eine Stellung verlagert werden kann oder sich selbsttätig verlagert, die die Entriegelungsstellung beim elastischen Element herbeiführt.
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Es ist vorteilhaft, wenn in der Verriegelungsstellung die Steuerkante der von dem Federelement in Sicherungsstellung verlagerten Zuhaltung an der Gegensteuerkante angreift und dadurch das Betätigungselement in einer Verlagerungsstellung entgegen der Rückstellkraft des elastischen Elements hält. Dies entspricht – wie vorstehend bereits erwähnt – der Verriegelungsstellung.
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Nach einer Weiterbildung der Erfindung sind mindestens zwei Betätigungselemente vorgesehen, die über eine eine Vorderkante des elastischen Elements abdeckende Verbindungsschiene miteinander verbunden sind. Im Falle der Ausbildung des Riegelvorsprungs als Leistenelement und der Riegelaufnahmevertiefung als Riegelaufnahmenut, kommen bevorzugt diese mindestens zwei Betätigungselemente zum Einsatz, d. h., das eine Betätigungselement befindet sich beispielsweise innerhalb des einen Endbereichs des Leistenelements und das andere Betätigungselement im anderen Endbereich des Leistenelements. Beide Betätigungselemente wirken auf das Leistenelement, wodurch dieses gestaucht oder freigeben wird. Wenn im Zuge dieser Anmeldung von Freigabe gesprochen wird, so kann es sich dabei auch um eine teilweise Freigabe handeln, die jedoch zum Entriegelungszustand führt, also eine entsprechend geringe Stauchung des elastischen Elements dennoch vorliegt. Um nun das Leistenelement über seine gesamte Länge mittels der Betätigungselemente zu beaufschlagen, ist die die Vorderkante des Leistenelements abdeckende Verbindungsschiene vorgesehen, die die beiden Betätigungselemente miteinander verbindet.
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Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die mindestens zwei Betätigungselemente mit der als gemeinsame Zuhaltung ausgebildeten Zuhaltung zusammenwirken. Es ist demzufolge nur eine Zuhaltung für mehrere Betätigungselemente notwendig.
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Die Erfindung betrifft ferner ein Fenster, eine Tür oder dergleichen, mit einer Verriegelungsvorrichtung, so wie vorstehend erwähnt, wobei die Längserstreckung des Verriegelungsvorsprungs quer, insbesondere rechtwinklig, zu einer Fenster- oder Türebene verläuft. Dieses ist eine Abkehr von den vorstehend zum Stand der Technik erwähnten Verriegelungsvorrichtungen, bei denen die Längserstreckung des Riegels stets in der oder parallel zur Fensterebene beziehungsweise Türebene verläuft. Bei der erfindungsgemäßen Verriegelungsvorrichtung liegt gegenüber dem Stand der Technik eine etwa um 90° beziehungsweise um 90° verdrehte Anordnung des Riegelvorsprungs vor. Dies führt selbstverständlich auch zu einer entsprechend erforderlichen Orientierung der Riegelaufnahmevertiefung. In diesem Zusammenhang kann es von besonderer Bedeutung sein, dass aufgrund der erwähnten, erfindungsgemäßen Orientierung von Riegelvorsprung und/oder Riegelaufnahmevertiefung eine Manipulation der Verriegelungsvorrichtung durch den zwischen Flügel und Rahmen des Fensters, der Tür oder dergleichen stets bestehenden Spalt erschwert oder gar unmöglich ist, sodass Einspruchsversuche nicht erfolgreich zu Ende geführt werden können.
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Die Zeichnungen veranschaulichen die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels und zwar zeigt:
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1 eine perspektivische Ansicht eines schematisch dargestellten Fensters, teilweise geschnitten, mit einer Verriegelungsvorrichtung,
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2 eine Explosionsdarstellung der Verriegelungsvorrichtung ohne Darstellung einer mit Riegelaufnahmevertiefung versehenen Riegelaufnahme,
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3 einen Querschnitt durch das Fenster im Bereich der Verriegelungsvorrichtung, wobei sich das Fenster in Offenstellung befindet,
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4 eine der 3 entsprechende Darstellung mit angelehntem Fenster,
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5 eine der 3 entsprechende Darstellung mit verriegeltem Fenster,
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6 einen Längsschnitt durch die Verriegelungsvorrichtung ohne Darstellung der Riegelaufnahme, wobei sich die Anordnung im unverriegelten Zustand befindet,
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7 eine der 6 entsprechende Darstellung, jedoch im verriegelten, ungesicherten Zustand und
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8 eine der 6 entsprechende Darstellung jedoch im verriegelten und gesicherten Zustand.
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Die 1 zeigt ein Fenster 1 in schematischer Darstellung, das einen Flügel 2 und einen Rahmen 3, insbesondere Blendrahmen, aufweist. Der Flügel 2 befindet sich in Kippöffnungsstellung und kann um eine untere, horizontale Drehachse in Schließstellung und mittels einer Verriegelungsvorrichtung 4 verriegelt werden. Die Erfindung lässt sich jedoch auch bei Fenstern in gleicher Weise anwenden, die um eine vertikale Achse drehgeöffnet werden oder zusätzlich derart drehgeöffnet werden können. Auch ist die Erfindung nicht auf ein Fenster beschränkt, sondern in entsprechender Weise können Türen oder andere zu öffnende und zu schließende Elemente, wie beispielsweise Klappen und so weiter, mit der erfindungsgemäßen Verriegelungsvorrichtung 4 versehen sein.
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Wie der 1 zu entnehmen ist, tritt der Flügel 2 des Fensters, der Tür oder dergleichen, nicht in das Innere des Rahmens 3, insbesondere Blendrahmens, ein, sondern legt sich beim Schließen auf eine Seitenfläche 5 des Rahmens 3 auf, also nicht – wie üblich – mit einer Stirnseite 6 in Gegenüberlage zu einer Innenfläche 7 des Rahmens 3. Das Vorstehende gilt für jeden Holm des Fensters, der Tür oder dergleichen.
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Die erfindungsgemäße Verriegelungsvorrichtung 4 weist eine Riegeleinheit 8 und eine Riegelaufnahme 9 auf. Die Riegeleinheit 8 ist – gemäß 1 – am Flügel 2 angeordnet und die Riegelaufnahme 9 befindet sich am Rahmen 3. Dies kann jedoch auch umgekehrt sein, d. h., die Riegeleinheit 8 ist am Rahmen 3 und die Riegelaufnahme 9 am Flügel 2 angeordnet. Der Flügel 2 weist – gemäß 1 – eine Flügelfläche 10 auf, die in der Ebene beziehungsweise parallel zur Ebene des Fensters, der Tür oder dergleichen verläuft. Die Riegelaufnahme 9 ist an der Seitenfläche 5 angeordnet, wobei die Seitenfläche 5 ebenfalls in der Ebene des Fensters, der Tür oder dergleichen beziehungsweise parallel zur Ebene des Fensters, der Tür oder dergleichen verläuft. Die Riegeleinheit 8 weist einen Riegelvorsprung 11 auf, der sich – gemäß Pfeil 12 – in eine Richtung erstreckt, die quer, insbesondere senkrecht, zur Ebene des Fensters, der Tür oder dergleichen liegt, d. h., die Längserstreckung (Pfeil 12) des Riegelvorsprungs verläuft quer, insbesondere senkrecht, zur Ebene des Fensters, der Tür oder dergleichen. In entsprechender Weise ist die Riegelaufnahme 9 am Rahmen 3 angeordnet und ausgerichtet, da beim Schließen des Fensters, der Tür oder dergleichen der Riegelvorsprung 11 in eine Riegelaufnahmevertiefung 13 der Riegelaufnahme 9 eintritt.
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Wie der 1 zu entnehmen ist, handelt es sich bei dem Riegelvorsprung 11 und der Riegelaufnahmevertiefung 13 jeweils um langgestreckte Bauelemente, d. h., der Riegelvorsprung 11 ist als Leistenelement 14 und die Riegelaufnahmevertiefung 13 als Riegelaufnahmenut 15 ausgebildet. Die erfindungsgemäße Verriegelungsvorrichtung kann sich über den gesamten Umfang des Fensters, der Tür oder dergleichen erstrecken oder nur um mehrere Umfangsbereiche, also aus mehreren Verriegelungseinheiten bestehen, die zusammen die Verriegelungsvorrichtung bilden oder sie ist nur entlang eines einzigen Umfangsstücks angeordnet, wobei jeweils die verschiedenen Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Verriegelungsvorrichtung längliche Erstreckungen aufweisen können oder auch ganz kurz ausgebildet sind, beispielsweise sogar ebenso breit wie lang und/oder im Grundriss oval oder kreisförmig. Stets bleibt jedoch das erfindungemäße Prinzip der speziellen Bauform der Verriegelungsvorrichtung erhalten, sodass alle Ausgestaltungen unter den Gegenstand der Erfindung fallen. Lediglich der Einfachheit halber wird in den Figuren nur auf eine längliche Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Verriegelungsvorrichtung 4 eingegangen. Die anderen genannten Ausgestaltungen sind in entsprechender Weise ausgebildet.
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Gemäß 1 weist – im Querschnitt gesehen – die Riegelaufnahme 9 eine C-Profilform 16 auf, wobei die Riegelaufnahme 9 integral im Rahmen 3 ausgebildet sein kann, also der Rahmen 9 mit der Riegelaufnahmenut 15 versehen ist, oder die Riegelaufnahme 9 ein extra Bauteil darstellt, das in eine Nutvertiefung des Rahmens 3 eingesetzt und dort befestigt ist. Aufgrund der C-Profilform 16 weist die Riegelaufnahme 9 zwei C-Schenkel 17 auf, die einander diametral gegenüberliegen und im Hinblick auf die Riegelaufnahmenut 15 eine Engstelle 18 zwischen sich ausbilden. An die Engstelle 18 schließt sich eine Querschnittserweiterung 19 der Riegelaufnahmenut 15 an, sodass an jedem C-Schenkel 17 ein Bereich 20 der Riegelaufnahmevertiefung 13 ausgebildet wird, der einen Hintergriffbereich 21 bildet. Insgesamt weist die Riegelaufnahme 9, insbesondere Riegelaufnahmevertiefung 13, einen Taillenbereich 22 auf, der eine Taille 23 besitzt. Diese ist die erwähnte Engstelle 18. An die Taille 23 schließt sich – nach außen hin – durch entsprechende Schrägflächen an den C-Schenkeln 17 ein Einlauftrichter 24 an, der sich nach außen hin erweitert, sodass der Taillenbereich 22 die Taille 23 aufweist, auf dessen einen Seite der den Hintergriff ermöglichende jeweilige Bereich 20 liegt und auf dessen anderer Seite der Einlauftrichter 24 ausgebildet ist. Die vorstehend erwähnte Ausgestaltung der Riegelaufnahme 9 beziehungsweise der Riegelaufnahmevertiefung 13 geht auch gut sichtbar aus den 3 bis 5 hervor, auf die Bezug genommen wird.
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Die 2 zeigt verschiedene Einzelteile, die – zusammengebaut – die Riegeleinheit 8 bilden. Erkennbar ist ein vorzugsweise leistenförmiger Grundkörper 25, der eine Längsnut 26 aufweist und der vorzugsweise mit Befestigungsdurchbrüchen 27 versehen ist, in die Befestigungsschrauben eingesetzt werden können, um eine Befestigung vornehmen zu können. Aus der 1 ist ersichtlich, dass die Befestigung in einer Aufnahmenut 28 des Fensters, der Tür oder dergleichen, insbesondere im Flügel 2 des Fensters 1 möglich ist. Die Längsnut 26 ist – im Querschnitt gemäß 3 gesehen – vorzugsweise sich nach unten erweiternd ausgebildet, d. h., die Nutwände 29 (3) verlaufen derart schräg geneigt, dass die Längsnut 26 an ihrem Nutgrund 30 eine größere Breite als am Nuteingang 31 besitzt. Ferner ist erkennbar, dass die Längsnut 26 in einem Abschnitt 32 des Grundkörpers 25 ausgebildet ist, wobei der Abschnitt 32 Schrägflächen 33 aufweist, die mit dem Einlauftrichter 24 der Riegelaufnahme 9 zusammenwirken und eine Zentrierfunktion mit letzterem herbeiführen.
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Gemäß 3 ist der Riegelvorsprung 11 als elastisches Element 34 ausgebildet, d. h., er besteht aus einem elastischen, eine Eigenrückstellkraft bei Verformung aufweisenden Material. Bevorzugt ist das elastische Element 34 als Hohlprofil 35 ausgebildet, wobei es leistenförmig und insbesondere einstückig gestaltet ist. Das elastische Element 34 besitzt eine Bodenwand 36, von der beidseitig zwei aufeinander zu geneigte ersten Seitenwände 37 ausgehen. Bodenwand 36 und die Seitenwände 37 sind – gemäß 3 – in die Längsnut 26 eingesetzt; der übrige Bereich des elastischen Elements überragt (Pfeil 12) die Längsnut 26. Im Bereich des Nuteingangs 31 gehen die beiden ersten Seitenwände 37 in zwei zweite Seitenwände 38 über, die auseinanderstreben, also einen zueinander divergierenden Verlauf haben. Die beiden zweiten Seitenwände 38 gehen unter Ausbildung von hervorspringenden Wülsten 39 oder Zonen (Außeneckzonen) oder dergleichen in zwei dritte Seitenwände 40 über, die zueinander konvergieren und in eine Vorderwand 41 übergehen, die eine Vorderkante 42 oder Vorderfläche aufweist. Die Vorderwand 41 ist kürzer als die Bodenwand 36 ausgebildet. Insgesamt gesehen weist der Umriss des Querschnitts des elastischen Elements 34 eine stilisierte Fischform auf, wobei der Schwanz des Fisches in der Längsnut 26 aufgenommen ist und der Rest des elastischen Elements 34 aus der Längsnut 26 herausragt. Abschnitte 43, die im Bereich der Wülste 39 oder Zonen beziehungsweise Außeneckzonen liegen, sind für das Verriegeln und Entriegeln von besonderer Bedeutung, sodass auf sie nachstehend noch näher eingegangen wird. In der 3 ist das elastische Element 34 in einem Entriegelungszustand gezeigt.
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Gemäß der 2, 3 und 6 wird das elastische Element 34 von vorzugsweise zwei Betätigungselementen 44 durchsetzt, die einer Betätigungseinrichtung 45 angehören. Jedes Betätigungselement 44 weist einen Stiftabschnitt 46 und einen Führungsabschnitt 47 auf. Der jeweilige Stiftabschnitt 46 durchsetzt die Bodenwand 36 und die Vorderwand 41 des elastischen Elements 34. Hierzu sind entsprechende Löcher in den genannten Wänden des elastischen Elements 34 vorgesehen. Die Enden 47' der Stiftabschnitte 46 sind im Durchmesser vergrößert ausgebildet und bilden somit Köpfe. Diese können durch eingeschraubte Schrauben, Sprengringe oder auf ähnliche Art und Weise gebildet sein. Eine schienenartige Verbindungsschiene 48, die insbesondere aus starrem Material besteht und vorzugsweise im Querschnitt etwa eine C-Formgebung aufweist (3), ist ebenfalls mit Öffnungen zum Durchtritt der Stiftabschnitte 46 versehen. Die Führungsabschnitte 47 sind – gemäß 6 – in Führungskanälen 49 des Grundkörpers 25 verschieblich gelagert, wobei auch kurze Abschnitte der Stiftabschnitte 46 in den Führungskanälen 49 geführt sind. Vorzugsweise sind die Führungskanäle 49 stufenartig ausgebildet, da der Durchmesser der Stiftabschnitte 46 kleiner als der Durchmesser der Führungsabschnitte 47 gestaltet ist. Gemäß 2 weisen die Führungsabschnitte 47 jeweils aufeinander gegenüberliegenden Seiten Abflachungen 50 auf sowie – daran angrenzend – ebenfalls auf beiden Seiten tiefer als die Abflachungen 50 nach unten ragende Nuten 51. Ein Steuerschieber 52 ist mit zwei schlüssellochartigen Durchbrüchen 53 versehen, wobei die größere Breite des jeweiligen Schlüssellochs derart bemessen ist, dass der Führungsabschnitt 47 im Bereich der Abflachungen 50 unverdrehbar aufgenommen werden kann und die kleinere Breite des jeweiligen Schlüssellochs derart bemessen ist, dass die Führungsabschnitte 47 im Bereich ihrer Nuten 51 aufgenommen werden können. Ferner weist der Steuerschieber 52 einen Lagerdurchbruch 54 zur Aufnahme einer Schraubendruckfeder 55 auf.
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Der zusammengebaute Zustand der Riegeleinheit 8 ergibt sich aus der 6. Es ist erkennbar, dass die beiden Betätigungselemente 44 bereichsweise in den Führungskanälen 49 des Grundkörpers 25 verschieblich aufgenommen sind, wobei die Stiftabschnitte 46 das elastische Element 34 durchsetzen und mit Endbereichen aus der Vorderwand 41 herausragen. Dort ist die Vorderkante 42 des elastischen Elements 34 von der Verbindungsschiene 48 abgedeckt, wobei die Endbereiche der Stiftabschnitte 46 die Verbindungsschiene 48 durchsetzen und durch ihre kopfartigen Enden 47' halten. Die Führungsabschnitte 47 der Betätigungselemente 44 liegen in den breiteren Bereichen der schlüssellochartigen Durchbrüche 53 ein. Die Schraubendruckfeder 55 stützt sich mit einem Ende 56 an einer Wand 57 des Grundkörpers 25 und mit dem anderen Ende 58 an einer Stirnfläche 59 des Lagerdurchbruchs 54 des Steuerschiebers 52 ab, wobei die Federkraft auf den verschieblich in einer Nut 60 an der Unterseite 61 des Grundkörpers 25 gelagerten Steuerschieber 52 wirkt.
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Es ergibt sich folgende Funktion: Wird der Flügel 2 des Fensters 1, der Tür oder dergleichen geschlossen, so wird er verlagert aus der Situation gemäß 3 in die Situation der 4 und schließlich in die in der 5 dargestellte Situation. Aus der 4 ist erkennbar, dass das elastische Element 34 in den Einlauftrichter 24 der Riegelaufnahme 9 eintritt, wobei der Abstand zwischen den Wülsten 39 (Außeneckzonen) etwas größer ist, als der Abstand in der Taille 23, mit der Folge, dass – ausgehend von der 4 – bei einem etwas weitergehenden Zudrücken als in der 4 gezeigt, das elastische Element 34 einfedert und die zweiten Seitenwände 38 bereichsweise ein Hintergriff zur Taille 23 vornehmen, sodass der Flügel 2 in einer Art Schnäpperfunktion gehalten ist, wobei er noch nicht seine vollständige Schließstellung erreicht hat, jedoch insoweit festgelegt ist, dass er zum Öffnen mit einer zusätzlichen Kraft zu beaufschlagen ist, um die Schnäpperwirkung zu überwinden. Beispielsweise kann auf diese Art und Weise eine Spaltlüftungsstellung herbeigeführt werden, die auch bei Winddruck und so weiter nicht zum Öffnen des Flügels 2 führt. Wird nun die vollständige Geschlossenstellung gemäß 5 des Flügels 2 herbeigeführt, so treten die Enden 47' der Betätigungselemente 44 gegen den Grund 62 der Riegelaufnahmevertiefung 13 mit der Folge, dass die beiden Betätigungselemente 44 gegen die Rückstellkraft des elastischen Elements 34 aus der Stellung gemäß 4, 6 in die Stellung der 5, 7 überführt werden, also innerhalb der Führungskanäle 49 des Grundkörpers 25 verlagert werden und sich auch innerhalb der schlüssellochartigen Durchbrüche 53 des Steuerschiebers 52 verschieben, derart, dass die Nuten 51 in die in der Breite kleineren Bereiche der Durchbrüche 53 gelangen, wodurch ein Verschieben des Steuerschiebers 52 möglich wird, wobei dieses Verschieben aufgrund der Kraft der gespannten Schraubendruckfeder 55 erfolgt. Hierdurch können die beiden Betätigungselemente 44 nicht mehr in ihre Ausgangslage zurückbewegt werden, d. h., insgesamt ist eine Zuhaltung 63 realisiert, die erst dadurch wieder gelöst werden kann, dass der Steuerschieber gegen die Kraft der Schraubendruckfeder 55 mittels einer Verlagerungseinrichtung, beispielsweise einem Entriegelungshebel oder dergleichen, bewegt wird.
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Bei der vorstehend erwähnten Verlagerung der Betätigungselemente 44 der Betätigungseinrichtung 45 drückt die Verbindungsschiene 48 auf das elastische Element 34, sodass es sich – wie aus der Abfolge der 3 bis 5 beziehungsweise 6 bis 8 ersichtlich verformt, d. h., es wird gestaucht, mit der Folge, dass die Abschnitte 43 des elastischen Elements 34 derart weit hervortreten, dass sie einen Hintergriff zu den Hintergriffbereichen 21 der Riegelaufnahmevertiefung 13 vornehmen, wobei der jeweilige Hintergriff eine Verriegelung darstellt, d. h., der Flügel 2 des Fensters, der Tür oder dergleichen ist verriegelt und kann daher aus seiner geschlossenen Stellung nicht herausbewegt werden. Soll das Fenster, die Tür oder dergleichen wieder geöffnet werden, so wird mittels einer geeigneten Einrichtung der Steuerschieber 52 soweit verlagert, dass die Betätigungselemente 44 freigegeben werden. Nunmehr können sich diese rückverlagern, wobei sich das elastische Element 34 aufgrund seiner Eigenelastizität entspannt (Eigenrückstellung), also die Stauchung verlässt und dadurch die Abschnitte 43 wieder jeweils in eine Position gelangen, die den Hintergriff zum jeweiligen Hintergriffbereich 21 lösen beziehungsweise soweit lösen, dass nunmehr – gemäß 4 – mit recht geringem Kraftaufwand die Schnäpperfunktion überwunden werden kann.
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Aufgrund der erfindungsgemäßen Ausgestaltung kann das Fenster, die Tür oder dergleichen sicher verriegelt werden, wobei die leistenförmige Verriegelungsvorrichtung 4 einen sehr guter Dichtschluss und insbesondere auch einen sehr guten Schallschutz realisiert.
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Ferner ergibt sich ein guter Wärmedämmwert. Letzterer ist besonders gut, wenn eine Kammerung vorgenommen wird. Aufgrund des nur sehr geringen Teileumfangs der erfindungsgemäßen Verriegelungsvorrichtung 4 ist ein einfacher und kostengünstiger Aufbau realisiert und es kann insbesondere eine nicht störende, einfach durchzuführende Integration in den Flügel 2 beziehungsweise den Rahmen 3 des Fensters 1, der Tür oder dergleichen erfolgen. Da das elastische Element 34 neben seiner Verriegelungswirkung auch eine Dichtwirkung mit sich bringt, ist gegebenenfalls keine zusätzliche Dichtung notwendig oder eine vorhandene Dichtung wird durch das erfindungsgemäße, elastische Element 34 zusätzlich unterstützt.
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Bei der Erfindung liegen kurze Bedien- und Auslösewege vor und – insbesondere aufgrund der Schrägflächen 33 sowie des Einlauftrichters 24 ergibt sich eine Zentrierfunktion. Ferner ist die Erfindung durch einen sehr weichen Flügeleinlauf gekennzeichnet. Die erfindungsgemäße Verriegelungsvorrichtung 4 kann auch auf der Bandseite des Fensters 1, der Tür oder dergleichen realisiert sein, auch wenn dort nur sehr kurze Betätigungswege zur Verfügung stehen. Ferner ist die Erfindung durch geringe Schließkräfte bezüglich der Drehbewegung des Flügels 2 gekennzeichnet, wobei diese Schließkräfte von dem Hebelverhältnis von Verriegelungsvorrichtung 4 zu Drehlager beziehungsweise Griff oder dergleichen bestimmt ist. Es wurde bereits erwähnt, dass die erfindungsgemäße Verriegelungsvorrichtung 4 derart in einer Nut, insbesondere Beschlagnut des Fensters 1, der Tür oder dergleichen, angeordnet ist, die gegenüber den heute üblichen um 90° gedreht liegt. Ferner ist darauf hinzuweisen, dass nur geringe Dreh-Bedienkräfte an einer Handhabe/an einem Hebel oder Griff beim Öffnen und keine Bedienkraft beim Schließen erforderlich ist. Schließlich ist die Erfindung durch die erwähnte Schnäpperfunktion gekennzeichnet.