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Die Erfindung betrifft eine Fahrzeugbremse, insbesondere für Kraftfahrzeuge.
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Aus der
WO 2009/116928 A1 ist eine Fahrzeugbremse mit zwei in axialer Richtung beweglichen Bremsbelägen zum Anpressen gegen eine erste bzw. zweite Deckfläche einer Bremsscheibe bekannt. Zudem offenbart diese Druckschrift einen dritten Bremsbelag, welcher, wenn sich die Bremsscheibe in Ruhe befindet, gegen eine Umfangsseite der Bremsscheibe gepresst werden kann zum Fixieren der Bremsscheibe im ruhenden Zustand. Der dritte Bremsbelag wirkt als Parkbremse, so dass das Fahrzeug auf einfache Art und Weise zusätzlich gesichert werden, wenn es abgestellt worden ist.
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Die
DE 1288376 A beschreibt eine Bremsscheibe und einen zugehörigen Bremssattel, welcher eine Bremsbacke aufweist, die sowohl in axialer Richtung an eine kreisringförmige Bremsfläche der Bremsscheibe gepresst werden kann als auch durch ein radiales Verschieben, bspw. mittels einer mechanischen Betätigungsvorrichtung, gegen eine Mantelfläche der Bremsscheibe gepresst werden kann.
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Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine verbesserte Ausführungsform für eine Fahrzeugbremse, insbesondere zur Verwendung in einem Kraftfahrzeug, bereitzustellen.
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Obige Aufgabe wird gelöst durch eine Fahrzeugbremse gemäß dem unabhängigen Patentanspruch 1. Bevorzugte Ausführungsformen sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Erfindungsgemäß umfasst die Fahrzeugbremse eine im Wesentlichen scheibenförmig ausgebildete Bremsscheibe mit einer ersten und einer zweiten axialen Stirnseite und einen am Umfang der Bremsscheibe umlaufend angeordneten Bremsflansch, der an der ersten Stirnseite axial absteht und eine radial innere und eine radial äußere Reibfläche aufweist. Die erfindungsgemäße Fahrzeugbremse umfasst des Weiteren einen Bremssattel, an dem bewegbar ein innerer und ein äußerer Bremsbelag zum Anpressen gegen die radial innere bzw. äußere Reibfläche des Bremsflansches angebracht sind.
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Die erfindungsgemäße Fahrzeugbremse weist den Vorteil auf, dass die für die Bremsbeläge zur Verfügung stehende Reibfläche auf der Bremsscheibe nicht nur von einem Radius bzw. Durchmesser der Bremsscheibe abhängig ist, wie dies bei herkömmlichen Fahrzeugbremsen mit in axialer Richtung bewegbaren Bremsbelägen der Fall ist.
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Bei der erfindungsgemäßen Fahrzeugbremse kann die effektive Reibfläche vielmehr durch eine geeignete Festlegung einer in Axialrichtung der Bremsscheibe verlaufenden Höhe H des Bremsflansches beliebig eingestellt werden. Je nach Anforderung an die durch die Fahrzeugbremse zu erbringende Bremsleistung kann diese Höhe des Bremsflansches bei der Konstruktion der Fahrzeugbremse entsprechend ausgelegt werden. Dies ermöglicht die Herstellung von Fahrzeugbremsen mit Bremsscheiben mit entsprechend kleinem Durchmesser, sodass der Aufbau der gesamten erfindungsgemäße Fahrzeugbremse sehr kompakt gehalten werden kann. Insbesondere ist die erfindungsgemäße Fahrzeugbremse also kleiner, leichter und auch kostengünstiger herzustellen als eine herkömmliche Fahrzeugbremse.
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Ein weiterer vorteilhafter Effekt der erfindungsgemäßen Fahrzeugbremse ergibt sich aus den ausschließlich in radialer Richtung wirkenden Bremskräften beim Anpressen der Bremsbeläge des Bremssattels in radialer Richtung gegen die erste bzw. zweite Bremsflansch-Deckfläche des Bremsflansches. Auf diese Weise werden bei Bremsvorgängen von herkömmlichen Fahrzeugbremsen, die in axialer Richtung gegen die Bremsscheibe gepresste Bremsbeläge aufweisen, thermische Vibrationen, insbesondere in Zusammenhang mit einer Vollbremsung, vermieden. Da derartige Vibrationen insbesondere dann auftreten, wenn die Bremsbeläge relativ nahe an der Drehachse der Bremsscheibe gegen die Bremsscheibe gepresst werden, ist die Gefahr des Auftretens von mechanischen Vibrationen bei der erfindungsgemäßen Fahrzeugbremse stark reduziert, da der Bremsflansch mit ausreichend großem radialen Abstand von der Drehachse der Bremsscheibe auf der ersten Stirnseite der Bremsscheibe ausgebildet werden kann.
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In einer weiterbildenden Ausführungsform ist der Bremsflansch bzgl. einer Draufsicht auf die erste Stirnseite kreisringförmig ausgebildet. Dies ermöglicht eine besonders kostengünstige Herstellung der Fahrzeugbremse.
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Vorzugsweise ist die äußere Reibfläche fluchtend zu einer Bremsscheiben-Umfangsfläche angeordnet. Auf diese Weise kann die Herstellung der Fahrzeugbremse vereinfacht werden, was die Kosten für die Herstellung der Fahrzeugbremse weiter reduziert.
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Zur Verbesserung des optischen Eindrucks auf einen Betrachter oder/und zur Verringerung von gegebenenfalls auftretenden Bremsgeräuschen kann in einer weiterbildenden Ausführungsform daran gedacht sein, dass die Fahrzeug-Bremse in einem montierten Zustand derart an dem Kraftfahrzeug angeordnet ist, dass der axial abstehende Bremsflansch in Richtung einer Querachse des Kraftfahrzeugs nach innen, zum Fahrzeug hin, absteht.
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Vorzugsweise weist die Bremsscheibe bezüglich einer radialen Richtung einen schwanenhals-artig ausgebildeten Bremsscheiben-Abschnitt auf. In alternativen Varianten sind auch andere Ausbildungen dieses Abschnitts, beispielsweise ”s-förmig” o. ä., möglich.
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Zur Verstärkung der Bremswirkung kann die Fahrzeug-Bremse in einer weiterbildenden Ausführungsform einen am Umfang der Bremsscheibe umlaufend angeordneten zusätzlichen Bremsflansch aufweisen, der an der zweiten Stirnseite axial absteht und eine radial innere und eine radial äußere Reibfläche aufweist. Des Weiteren kann die Fahrzeug-Bremse gemäß der weiterbildenden Ausführungsform einen zusätzlichen Bremssattel aufweisen, an dem bewegbar ein zusätzlicher äußerer und ein zusätzlicher innerer Bremsbelag zum Anpressen gegen die radial innere bzw. äußere Reibfläche des zusätzlichen Bremsflansches angebracht sind.
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Zur Erzielung eines besonders kompakten Aufbaus der Fahrzeugbremse kann der Bremsflansch vorzugsweise eine Höhe H aufweisen, die relativ zu einem Radius R0 der Bremsscheibe ein Verhältnis 1:2 oder 1:1 oder 1:0,5 aufweist.
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Weitere wichtige Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, aus den Zeichnungen und aus der zugehörigen Figurenbeschreibung anhand der Zeichnungen.
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Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Fahrzeugbremse ist in der Zeichnung dargestellt und wird in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert, wobei sich gleiche Bezugszeichen auf gleiche oder ähnliche oder funktional gleiche Bauteile beziehen.
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Es zeigt, jeweils schematisch:
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1a eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Fahrzeugbremse,
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1b eine Längsschnitts-Ansicht der erfindungsgemäßen Fahrzeugbremse.
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In der 1 ist eine erfindungsgemäße Fahrzeugbremse mit 1 bezeichnet. Die Fahrzeugbremse umfasst eine im Wesentlichen scheibenförmig ausgebildete Bremsscheibe 2 mit einer ersten und einer axialen Stirnseite 4, 5. Die Fahrzeugbremse 1 umfasst ferner einen am Umfang der Bremsscheibe 2 umlaufend angeordneten Bremsflansch 6, der an der ersten Stirnseite 4 axial absteht und eine radial innere und eine radial äußere Reibfläche 7, 8 aufweist.
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In der Darstellung der 1 sind Bremsscheibe 2 und Bremsflansch 6 als Einheit, also einstückig, ausgebildet. in einer Variante ist aber auch vorstellbar, dass die Bremsscheibe 2 und der Bremsflansch 6 als separate Komponenten ausgebildet sind, wobei der Bremsflansch 6 dann in einem montierten Zustand entsprechend auf der Bremsscheibe 2 angeordnet und befestigt ist.
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Die Fahrzeugbremse 1 umfasst ferner einen Bremssattel 9, an bewegbar ein äußerer und ein innerer Bremsbelag 10, 11 zum Anpressen gegen die radial innere bzw. äußere Reibfläche 7, 8 des Bremsflansches 6 angebracht ist. Die Bremsscheibe 2 kann auf einem Bremsscheibenkopf 12 oder auf einen Bremsscheibentopf 12 angebracht sein und mit einer Sicherheitsschraube 13 an diesem gehalten sein.
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Die Bewegung zum äußeren bzw. inneren Bremsbelag 14, 11 kann beispielsweise jeweils mittels eines Kolbens erfolgen, der an dem Bremssattel 9 angebracht ist (in der 1 nicht gezeigt).
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Der Bremsflansch 6 kann bzgl. einer axialen Draufsicht auf die erste Stirnseite 4 kreisringförmig ausgebildet sein; in Varianten sind aber auch andere Ausbildungsformen vorstellbar. Vorzugsweise fluchtet die äußere Reibfläche 7 mit einer Bremsscheiben-Umfangsfläche 3 der Bremsscheibe 2.
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Die erfindungsgemäße Fahrzeug-Bremse 1 kann zur Verwendung in einem Kraftfahrzeug an einer Fahrzeug-Achse des Kraftfahrzeugs angeordnet sein (in der 1 nicht gezeigt). Dann bietet es sich an, dass die Fahrzeug-Bremse 1 in einem montierten Zustand derart an dem Kraftfahrzeug angeordnet ist, dass der axial abstehende Bremsflansch 6 in Richtung einer Querachse des Kraftfahrzeugs nach innen, zum Fahrzeug hin, absteht. Auf diese Weise kann eine evtl. auftretende Geräuschentwicklung beim Anpressen der Bremsbeläge 10, 11 des Bremssattels 9 gegen die Reibflächen 7, 8 des Bremsflansches 6 reduziert werden, da diese dann in erster Linie in einem Bereich direkt unterhalb des Fahrzeugs auftritt und in einem Umgebungsbereich des Kraftfahrzeugs nur in abgeschwächter Form wahrgenommen wird. In einer Variante kann die Bremsscheibe 2 bezüglich einer radialen Richtung R einen schwanenhals-artig ausgebildeten Bremsscheiben-Abschnitt 14 aufweisen. In alternativen Varianten sind auch andere Ausbildungen diese Abschnitts, beispielsweise ”s-förmig” o. ä., möglich.
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Zur Verstärkung der Bremswirkung kann die Fahrzeug-Bremse zwillingsartig ausgebildet sein, d. h. die Fahrzeugbremse 1 weist dann einen am Umfang der Bremsscheibe 2 umlaufend angeordneten zusätzlichen Bremsflansch 6 auf (in der 1 nicht gezeigt), der an der zweiten Stirnseite 5 axial absteht und eine radial innere und eine radial äußere Reibfläche aufweist; die Fahrzeugbremse 1 weist dann entsprechend einen zusätzlichen Bremssattel auf, an dem bewegbar ein zusätzlicher äußerer und ein zusätzlicher innerer Bremsbelag zum Anpressen gegen die radial innere bzw. äußere Reibfläche des zusätzlichen Bremsflansches angebracht ist.
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In einer bevorzugten Ausführungsform, in welcher eine besonders kompakte Bauweise der Fahrzeug-Bremse mit einer besonders hohen effektiven Bremsleistung kombiniert ist, kann der der Bremsflansch 6 eine Höhe H aufweisen, die relativ zu einem Radius R0 der Bremsscheibe ein Längenverhältnis von 1:2 oder 1:1 oder 1:0,5 aufweist.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- WO 2009/116928 A1 [0002]
- DE 1288376 A [0003]