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Die Erfindung betrifft ein konfektioniertes geschirmtes Kabel, welches insbesondere einen Steckverbinder umfasst, zur Übertragung von HF-Signalen gemäß dem Anspruch 1. Weiterhin umfasst die Erfindung eine Vorrichtung zum Herstellen bzw. Konfektionieren eines derartigen Kabels gemäß dem Anspruch 9.
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Die betreffenden Kabel sind etwa in Kraftfahrzeugen oder Luftfahrzeugen einsetzbar und werden meist in großen Stückzahlen benötigt. Zur kostengünstigen Bereitstellung entsprechender Kabel sind ein einfacher Aufbau und eine einfache Konfektionierbarkeit von großer Bedeutung. Hinzu kommt, dass solche Kabel elektromagnetisch gut geschirmt sein müssen, damit keine abgestrahlten elektromagnetischen Wellen beispielsweise in der Bordelektronik des betreffenden Fahrzeugs Störungen verursachen können. Weiterhin müssen derartige Kabel so hergestellt sein, dass mit diesen Signale mit sehr hoher Frequenz übertragen werden können, wie dies zum Beispiel für eine qualitativ hochwertige Videosignalübertragung erforderlich ist.
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Aus der
DE 10 2007 047 436 A1 ist ein Kabel bekannt, welches eine geschirmte Bauweise aufweist. Dabei ist eine Crimpverbindung so ausgestaltet, dass diese eine so genannte Mittenaussparung aufweist.
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In der
EP 0 328 234 A2 ist ein geschirmtes Kabel gezeigt, welches eine Crimpverbindung zwischen einer Hülse und einem Schirm aufweist, die für eine hohe elektromagnetische Abschirmung geeignet sein soll.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Kabel zu schaffen, welches überaus gut abgeschirmt ist, so dass die abgestrahlte elektromagnetische Leistung miniert ist, bzw. eine hohe EMV-Dichtigkeit gewährleistet ist. Weiterhin soll das Kabel dennoch mit vergleichsweise geringem Herstellungsaufwand fertigbar sein. Außerdem soll eine Crimpvorrichtung geschaffen werden, durch die derartige Kabel herstellbar sind.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruches 1 bzw. des Anspruchs 9 gelöst.
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Erfindungsgemäß umfasst das Kabel zur Übertragung von HF-Signalen einen Schirm, zumindest eine Ader und eine elektrisch leitende Hülse. Die Hülse weist ihrerseits eine Längsachse auf und ist geometrisch betrachtet durch eine Längsschnittebene in eine erste geometrische Hülsenhälfte und eine zweite geometrische Hülsenhälfte unterteilbar. Weiterhin weist die Hülse einen ersten Abschnitt und einen zweiten Abschnitt auf, wobei die Abschnitte in Richtung der Längsachse zueinander versetzt angeordnet sind. Die Hülse umschließt zudem den Schirm und ist mit dem Schirm durch eine Crimpung verbunden. Die Crimpung ist derart ausgebildet, dass die Hülse innerhalb des ersten Abschnitts in der ersten Hülsenhälfte zumindest einen Crimpgrat aufweist und in der zweiten Hülsenhälfte crimpgratfrei ausgestaltet ist. Gleichzeitig ist die Hülse innerhalb des zweiten Abschnitts in der ersten Hülsenhälfte crimpgratfrei ausgestaltet ist und weist in der zweiten Hülsenhälfte zumindest einen Crimpgrat auf.
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Unter einer abschnittsweisen crimpgratfreien Gestalt einer Hülsenhälfte ist insbesondere zu verstehen, dass die Hülsenhälfte in dem betreffenden axialen Abschnitt innenseitig durchgehend konkav ausgestaltet ist, so dass dort eine gleichmäßige weitgehend ohne geometrische Störungen verlaufende Verpressung des Schirms erfolgt. Alleine das Vorhandensein von Pressmarken auf der Außenseite der Hülse kann daher nicht begründen, dass der betreffende Bereich der Hülse als crimpgratfrei zu sehen sei.
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Unter HF-Signalen sind im folgenden Signale zu verstehen, die mit Hilfe von Hochfrequenz-Technik erzeugt wurden, also beispielsweise auch UHF- oder VHF-Signale. Insbesondere zählen hierzu auch digitale Signale mit einer Übertragungsrate größer gleich 10 MBit/s.
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Mit Vorteil weist die Hülse einen dritten Abschnitt auf, der gegenüber dem ersten und zweiten Abschnitt in Richtung der Längsachse versetzt angeordnet ist. Dabei weist die Hülse innerhalb des dritten Abschnitts in der ersten Hülsenhälfte zumindest einen Crimpgrat auf und ist in der zweiten Hülsenhälfte crimpgratfrei ausgestaltet.
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Aus rein geometrischer Sicht kann das erfindungsgemäße Kabel auch so charakterisiert werden, dass die Hülse innerhalb eines ersten Querschnitts in der ersten Hülsenhälfte zumindest einen Crimpgrat aufweist und in der zweiten Hülsenhälfte crimpgratfrei ausgestaltet ist und die Hülse innerhalb eines zweiten Querschnitts in der ersten Hülsenhälfte crimpgratfrei ausgestaltet ist und in der zweiten Hülsenhälfte zumindest einen Crimpgrat aufweist. Die Querschnitte sind orthogonal zur Längsachse orientiert und in Richtung der Längsachse zueinander versetzt angeordnet. Für den Fall, dass ein dritter Abschnitt vorliegt, kann auch dieser als ein dritter Querschnitt angesehen werden.
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Die axiale Ausdehnung eines Abschnitts ergibt sich aus der Länge der Crimpgrate, so dass ein Abschnitt so lange ist wie sein längster Crimpgrat. Üblicherweise sind alle Crimpgrate in einem Abschnitt gleich lang. Die Abschnitte grenzen mit Vorteil unmittelbar aneinander, so dass über den gesamten Crimpbereich hinweg stets ein Crimpgrat in einer der Hülsenhälften vorliegt.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung weist die Hülse im zweites Abschnitt einen kleineren Durchmesser auf als im ersten Abschnitt. Sofern die Hülse auch einen dritten Abschnitt aufweist, kann der zweite Abschnitt den kleinsten Durchmesser im Vergleich zum ersten und dritten Abschnitt aufweisen.
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Der zweite Abschnitt mit dem kleinsten Durchmesser kann in Richtung der Längsachse zwischen dem ersten und dritten Abschnitt angeordnet sein.
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Mit Vorteil ist die Hülse zumindest innerhalb der Abschnitte, also im Bereich der Crimpung, über ihren Umfang geschlossen ausgeführt, das heißt ohne eine Öffnung oder Schlitz. Folglich umschließt dann die Hülse den Schirm in radialer Richtung vollständig.
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In vorteilhafter Bauweise weist der zumindest eine Crimpgrat im ersten Abschnitt eine größere axiale Ausdehnung auf als der zumindest eine Crimpgrat im zweiten Abschnitt.
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Mit Vorteil sind die Crimpgrate in einem Zentriwinkel um die Längsachse voneinander beabstandet, der kleiner als 150°, insbesondere kleiner als 135°, ist. Unter Zentriwinkel ist im Folgenden insbesondere ein Mittelpunktswinkel um einen Punkt auf der Längsachse innerhalb des jeweiligen Abschnitts zu verstehen, in dem sich die betreffenden Crimpgrate befinden.
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Weiterhin kann die Außenseite der crimpgratfreien Hülsenhälfte im zweiten Abschnitt durchgehend konvex ausgestaltet sein. Alternativ oder ergänzend kann die Außenseite der crimpgratfreien Hülsenhälfte im ersten Abschnitt durchgehend konvex ausgestaltet sein. Insbesondere können die crimpgratfreien Hülsenhälften über einen Zentriwinkel von mindestens 180° außen rund ausgestaltet sein.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung weist das Kabel vier Adern, die miteinander verdrillt sind, auf. Insbesondere kann das Kabel nach einem Stern-Vierer-Konzept aufgebaut sein.
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Vorteilhafterweise weist das Kabel im ersten Abschnitt als auch im zweiten Abschnitt eine elektrisch leitende Stützschelle auf, wobei der Schirm sowohl radial innen als auch radial außen an der Stützschelle anliegt. Dieses beidseitige Anliegen kann durch Umschlagen des Schirms vor dem Crimpen erreicht werden. Der Schirm kann als ein Schirmgeflecht aus einer Vielzahl von Einzeldrähten bestehen, so dass die Einzeldrähte sowohl radial innen als auch radial außen an der Stützschelle anliegen bzw. mit der Stützschelle verpresst sind. Die crimpgratfreien Hülsenhälften sind insbesondere so ausgestaltet, dass diese eine Innenkontur aufweisen, die im Wesentlichen parallel zur Außenkontur der Stützschelle verlaufen.
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Die Erfindung umfasst auch eine Crimpvorrichtung zur Herstellung eines Kabels, welches einen Schirm, zumindest eine bezüglich des Schirms radial innen liegende Ader und eine elektrisch leitende Hülse mit einer Längsachse aufweist, wobei die Hülse den Schirm umschließt und mit dem Schirm durch eine Crimpung verbunden ist. Die Crimpvorrichtung umfasst zwei Crimpstempel. Jeder der zwei Crimpstempel weist einen Crimper als auch einen Amboss auf. Der Crimper und der Amboss bei jedem der zwei Crimpstempel sind bezüglich der Längsachse versetzt zueinander angeordnet. Zur Crimpung der Hülse sind die beiden Crimpstempel derart zueinander angeordnet, dass diese so ineinandergreifen, dass jeweils ein Crimper mit einem Amboss zusammenwirkt, wenn die Crimpstempel zur Längsachse der Hülse hin relativ zueinander verfahren werden.
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Die Crimpvorrichtung kann so ausgestaltet sein, dass zumindest einer der Crimpstempel einen für eine plastische Verformung der Hülse bestimmten Sattel aufweist, dessen Kontur gemäß einer Teilkreislinie verläuft. Als Teilkreislinie ist ein Line entlang eines Teilkreises zu verstehen, also entlang einer offenen (nicht geschlossenen) Kreislinie, die sich über einen Winkel von weniger als 360° erstreckt.
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Im einfachsten Fall umfasst ein Crimpstempel genau einen Crimper und einen Amboss. Die Crimpvorrichtung kann aus zwei baugleichen Crimpstempeln aufgebaut sein, wobei der erste Crimpstempel bezüglich eines Punktes auf der Längsachse der Hülse punktsymmetrisch zu dem anderen Crimpstempel angeordnet werden kann. Die zwei baugleichen Crimpstempeln können also zueinander um ihre Hochachse gedreht in der Crimpvorrichtung eingesetzt werden. Weiterhin können sämtliche Crimper der Crimpvorrichtung und/oder sämtliche Ambosse der Crimpvorrichtung baugleich ausgestaltet sein.
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Mit Vorteil umfasst die Crimpvorrichtung zwei Crimpstempel, wobei einer der Crimpstempel zwei Crimper und einen Amboss aufweist. Alternativ oder ergänzend kann einer der Crimpstempel einen Crimper und zwei Ambosse aufweisen. Dabei sind jeweils Crimper und Amboss eines Crimpstempels bezüglich der Längsachse versetzt zueinander angeordnet und können zum Zwecke der Crimpung bzw. Verpressung der Hülse ineinander greifen.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist einer der Crimpstempel so ausgestaltet dass zwischen zwei Crimpern ein Amboss angeordnet ist oder zwischen zwei Ambossen ein Crimper. Mit Vorteil weist die Crimpvorrichtung einen Crimpstempel auf, bei dem zwischen zwei Crimpern ein Amboss angeordnet ist und einen Crimpstempel, bei dem zwischen zwei Ambossen ein Crimper angeordnet ist. Die Reihenfolge Crimper – Amboss entlang der Längsachse ist derart ausgestaltet, dass jeweils ein Crimper mit einem Amboss zusammenwirken kann.
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Die Crimpvorrichtung kann so konfiguriert sein, dass zumindest ein Crimpstempel derart ausgestaltet ist, dass Amboss und Crimper unterschiedliche Bauteile bzw. unterschiedliche Crimpeinsätze darstellen, welche insbesondere lösbar zueinander zusammengefügt sind. Mit Vorteil können dann zumindest einer der Ambosse oder Crimper einen für eine plastische Verformung der Hülse bestimmten Sattel aufweisen, dessen Kontur über der gesamten Dicke des Bauteils parallel zur Längsachse verläuft. Die unterschiedlichen Bauteile können unterschiedliche Dicken aufweisen.
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Alle Bauteile der Crimpvorrichtung, welche als Ambosse dienen, können jeweils mit der gleichen Kontur des Sattels ausgeführt sein. Ebenso können alle Bauteile der Crimpvorrichtung, welche als Crimper dienen, jeweils mit der gleichen Kontur des Sattels ausgeführt sein.
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Durch die Erfindung ist es möglich die Leitfähigkeit der Crimpverbindung zu erhöhen bzw. den Übergangswiderstand zu reduzieren, was eine bessere Schirmwirkung zur Folge hat. Die erfindungsgemäßen Kabel sind daher unempfindlich gegenüber äußeren elektromagnetischen Strahlungen und emittieren auch praktisch keine derartige Strahlung. Weiterhin kann bei der Herstellung des erfindungsgemäßen Kabels die Crimphöhe sehr fein eingestellt werden, so dass mit hoher Reproduzierbarkeit qualitativ hochwertige Kabel erzeugt werden können.
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Zudem weist die Crimpverbindung zwischen Hülse und Schirm eine überaus hohe Zugbelastbarkeit auf.
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Vorteilhafte Ausbildungen der Erfindung entnimmt man den abhängigen Ansprüchen.
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Weitere Einzelheiten und Vorteile des erfindungsgemäßen Kabels ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels anhand der beiliegenden Figuren.
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Es zeigen die
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1 eine Schnittansicht entlang einer Längsschnittebene durch eine Hülse für ein geschirmtes Kabel vor der Verarbeitung,
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2a ein erstes Crimpeinsatzpaar zur Herstellung des geschirmten Kabels in einer Draufsicht,
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3a ein zweites Crimpeinsatzpaar zur Herstellung des geschirmten Kabels in einer Draufsicht,
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3b eine Schnittansicht des zweiten Crimpeinsatzpaars,
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4a ein montierter Crimpstempel zur Herstellung des geschirmten Kabels in einer Draufsicht,
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4b eine perspektivische Ansicht des montierten Crimpstempels,
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5 eine Seitenansicht des Endbereiches des Kabels,
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6 eine vergrößerte Schnittansicht entlang einer Querschnittebene X-X durch das Kabel,
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7 eine vergrößerte Detailansicht auf eine Hülsenhälfte des Kabels,
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8 eine vergrößerte Detailansicht auf die andere Hülsenhälfte des Kabels.
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In der 1 ist eine einstückige elektrisch leitende Hülse 7 gezeigt, die mit Hilfe eines Tiefziehprozesses gefertigt wurde und ein Kupplungsende 7.7 umfasst, das zur Herstellung einer Steckverbindung mit einem weiteren Kupplungsteil geeignet ist. Die Hülse 7 ist insbesondere in demjenigen Bereich, welcher für die spätere Crimpung vorgesehen ist, im Wesentlichen hohlzylindrisch ausgestaltet. Der Hülse 7 kann eine Längsachse L, die in erster Näherung eine Symmetrieachse darstellt, zugeordnet werden. Im Übrigen ist die Hülse 7 zumindest in ihrem hohlzylindrischen rohrförmigen Bereich geschlossen, weist also keinen über die gesamte Länge der Hülse 7 verlaufenden Schlitz auf. An der Hülse 7 ist durch Umspritzung ein Passstück 8 aus Kunststoff angeordnet. Durch in den Figuren nicht näher dargestellte Aufnahmedornen wird ein formschlüssiger lagerichtiger Sitz zwischen dem Passstück 8 und der Hülse 7 erreicht.
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In den 2a und 2b ist ein erstes Crimpeinsatzpaar 10 gezeigt, welches aus einem Crimper 11 und einem Amboss 12 besteht. Der Crimper 11 und der Amboss 12 weisen jeweils einen Sattel 11.1, 12.1 auf, der für die plastische Verformung der Hülse 7 bestimmt ist. Die Sattel 11.1, 12.1 haben im vorgestellten Ausführungsbeispiel jeweils eine Kontur, die gemäß einer Teilkreislinie verläuft. Der Radius R der Kontur bzw. der Teilkreislinie ist im Bereich des Sattels 11.1, 12.1 für den Crimper 11 und den Amboss 12 gleich groß bemessen. Der Crimper 11 umfasst zudem zwei Wangen 11.2, 11.3, welche einander gegenüberliegend angeordnet sind und als Einlauffläche für die zu crimpende Hülse 7 dienen. Wie aus der 2a ersichtlich, weist also der Crimper 11 als Summe der Länge der Kontur des Sattels 11.1 und der Wangen 11.2, 11.3 eine längere konkave Kontur auf als der Amboss 12, bei dem als konkave Kontur im Wesentlichen nur die Kontur des Sattels 12.1 vorliegt. Im gezeigten Ausführungsbeispiel haben der Crimper 11 und der Amboss 12 des ersten Crimpeinsatzpaars 10 eine Dicke D von 2 mm.
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In den 3a und 3b ist ein zweites Crimpeinsatzpaar 20 dargestellt. Dieses umfasst ebenfalls einen Crimper 21 und einen Amboss 22 mit jeweils einem Sattel 21.1, 22.1. Der Radius r der Kontur ist jeweils im Bereich des Sattels 21.1, 22.1 für den Crimper 21 und den Amboss 22 gleich groß dimensioniert. Das Crimpeinsatzpaar 20 unterscheidet sich vom Crimpeinsatzpaar 10 nach den 2a, 2b unter anderem dadurch, dass der Radius r geringfügig kleiner ist als der entsprechende Radius R beim Crimpeinsatzpaar 10. Im Unterschied zum Crimpeinsatzpaar 10 gemäß der 2b haben der Crimper 21 und der Amboss 22 gemäß der 3b nur eine Dicke d von 1 mm. Der Crimper 21 weist als Summe der Länge der Kontur des Sattels 21.1 und der Wangen 21.2, 21.3 eine längere konkave Kontur auf als der Amboss 22, bei dem als konkave Kontur im Wesentlichen nur die Kontur des Sattels 22.1 vorliegt.
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Weiterhin wird im vorgestellten Ausführungsbeispiel ein drittes Crimpeinsatzpaar 30 (4b) verwendet, welches auch einen Crimper 31 und einen Amboss 32 umfasst. Die beiden Crimpeinsatzpaare 10, 30 sind im vorgestellten Ausführungsbeispiel baugleich hergestellt. Demgemäß entspricht die Geometrie des Crimpeinsatzes 31 derjenigen des Crimpeinsatzes 11 nach den 2a, 2b und die Geometrie des Crimpeinsatzes 32 derjenigen des Crimpeinsatzes 12 nach den 2a, 2b.
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Die für die plastische Verformung der Hülse 7 bestimmten Sattel 11.1, 12.1, 21.1, 22.1 der sechs Crimpeinsätze 11, 12, 21, 22, 31, 32 weisen über deren gesamten Dicke D, d eine Kontur auf, die parallel zur Längsachse L verläuft. Entsprechend haben die Crimper 11, 21, 31 sowie die Ambosse 12, 22, 32 im Bereich der Sattel 11.1, 12.1, 21.1, 22.1 in Richtung der Längsachse L kein Profil.
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Die drei Crimpeinsatzpaare 10, 20, 30 werden nun gemäß den 4a und 4b zu Crimpstempeln 100, 200 sandwichartig zusammengefügt, so dass die Crimper 11, 21, 31 und die Ambosse 12, 22, 32 bezüglich der Längsachse L versetzt zueinander angeordnet sind. Der erste Crimpstempel 100 umfasst die Crimper 11 und 31 sowie den Amboss 22. Dabei ist beim ersten Crimpstempel 100 der Amboss 22 zwischen den zwei Crimpern 11, 31 angeordnet. Dem zweiten Crimpstempel 200 sind die Ambosse 12, 32 zugeordnet und der Crimper 21. Der Crimper 21 liegt beim Crimpstempel 200 zwischen den zwei Ambossen 12, 32.
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Mit Hilfe der in den 4a und 4b gezeigten Crimpstempel 100, 200 soll ein Kabel gemäß den 5 bis 8 hergestellt werden. Das Kabel weist zentral einen Füller 1 aus isolierendem Material auf, um den herum vier Adern 2, welche jeweils von einer Isolierung 3 umgeben sind, gedreht angeordnet sind. Radial außerhalb bezüglich der Adern 2 mit den Isolierungen 3 befindet sich ein Schirm 4, hier in Form eines Schirmgeflechts. Der Schirm 4 wird über die überwiegende Kabellänge von einem isolierenden Mantel 6 umschlossen (5). Derartige Kabel werden häufig als Sternvierer bezeichnet. Die vier Adern 2 mit ihren Isolierungen 3 sind miteinander verdrillt, wodurch eine hohe Übersprechdämpfung erreichbar ist.
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Im Zuge der Konfektionierung des Kabels wird zunächst in einem Endbereich einer elektrischen Leitung der isolierende Mantel 6 entfernt, so dass in diesem Endbereich der Schirm 4 freigelegt ist. Als nächstes wird dann um den Schirm 4 eine elektrisch leitfähige Stützschelle 5, die einen Schlitz 5.1 aufweist (6) gepresst und der Schirm 4 um die Stützschelle 5 herum umgeschlagen bzw. umgestülpt. Auf den umgeschlagenen Schirm 4 wird sodann die Hülse 7 gemäß der 1 geschoben. Eine derartige Hülse 7 kann auch als Außenleiterhülse bezeichnet werden. Der Außendurchmesser der Hülse 7 ist in dem Bereich, wo eine Crimpung durchgeführt werden soll etwas größer als der doppelte Radius R, r der Sattel 11.1, 12.1, 21.1, 22.1.
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Durch einen Crimpprozess wird darauffolgend ein elektrischer und mechanischer Verbund zwischen der Hülse 7 und dem Schirm 4 erzeugt. Zu diesem Zweck wird die am Kabel befindliche Hülse 7 zwischen die Crimpstempel 100, 200 gelegt. Der in der 4b dargestellte Crimpstempel 100 wird nun zum zweiten Crimpstempel 200 hin bewegt, bis der hohlzylindrische Teil der Hülse 7 gegen den Schirm 4 in gewünschtem Maße verpresst ist.
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Das so erzeugte Kabel weist im Bereich der Hülse 7 drei, bezogen auf die Richtung der Längsachse L der Hülse 7, axial versetzt angeordnete umlaufende Abschnitte I, II, III auf. Die axiale Ausdehnung jedes der Abschnitte I, II, III ergibt sich aus der Dicke D, d der Crimper 11, 21, 31 bzw. der Ambosse 12, 22, 32 (siehe 7 und 8). Im vorgestellten Ausführungsbeispiel weisen demnach die Abschnitte I und III eine axiale Ausdehnung von 2 mm auf, während der mittlere Abschnitt II eine axiale Ausdehnung von 1 mm hat. Die Abschnitte I, II, III können also geometrisch als virtuelle Scheiben aufgefasst werden mit den Dicken D bzw. d und Stirnseiten, die orthogonal zur Längsachse L orientiert sind.
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Die Hülse 7 kann geometrisch in zwei Hülsenhälften 7a, 7b unterteilt werden, wobei eine Längsschnittebene M, die hier bezüglich der Hülse 7 mittig zu liegen kommt, die beiden Hülsenhälften 7a, 7b geometrisch trennt. Die Hülsenhälften 7a, 7b haben also in etwa die Form von Rohrhalbschalen. Entsprechend liegt, geometrisch betrachtet, die Längsachse L auf der Längsschnittebene M, so dass folglich die Längsschnittebene M gleichzeitig die Zeichenebene der 7 und der 8 ist.
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Im konfektionierten Kabel umschließt die Hülse 7 den Schirm 4, so dass der Schirm 4 sowohl an der radial innen liegenden Seite der Stützschelle 5 als auch an der radial außen liegenden Seite der Stützschelle 5 an der Stützschelle 5 anliegt.
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Aufgrund des etwas kleineren Radius r der Sattel 22.1, 22.2 des zweiten Crimpeinsatzpaars 20 entsteht eine Einschnürung im zweiten Abschnitt II, bzw. weist die gecrimpte Hülse 7 im zweiten Abschnitt II einen geringeren Durchmesser auf.
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Durch die Crimpung sind in der Hülse 7 Crimpgrate 7.1 bis 7.6 entstanden, so dass die Hülse 7 innerhalb des ersten und dritten axialen Abschnitts I, III in der ersten Hülsenhälfte 7a je zwei Crimpgrate 7.1, 7.2; 7.5, 7.6 aufweist. In der zweiten Hülsenhälfte 7b ist die Hülse 7 im ersten und dritten axialen Abschnitt I, III crimpgratfrei ausgestaltet, also innenseitig durchgehend konkav, so dass dort eine gleichmäßige weitgehend ohne geometrische Störungen verlaufende Verpressung des Schirms erfolgte. Fernerhin ist die Hülse 7 innerhalb des zweiten axialen Abschnitts II in der ersten Hülsenhälfte 7a crimpgratfrei ausgestaltet und weist in der zweiten Hülsenhälfte 7b zwei Crimpgrate 7.3, 7.4 auf. Im gezeigten Ausführungsbeispiel sind die Crimpgrate 7.1, 7.2 im ersten Abschnitt I, die Crimpgrate 7.3, 7.4 im zweiten Abschnitt II und die Crimpgrate 7.5, 7.6 im dritten Abschnitt III jeweils in einem Zentriwinkel β um die Längsachse L voneinander beabstandet. Der betreffende Zentriwinkel β beträgt hier 120°. Als Zentriwinkel ist der Mittelpunktswinkel um einen Punkt auf der Längsachse I innerhalb des betreffenden Abschnittes I, II, III zu verstehen. Als maßgeblicher Zentriwinkel kommt selbstredend der kürzeste Abstand in Betracht und nicht etwa der komplementäre Winkel (hier 240°) bezüglich des 360°-Umfangs. Die Hülsenhälfte 7a ist an ihrer Außenseite im zweiten Abschnitt II durchgehend konvex ausgestaltet und weist dort den Radius r auf, während die Hülsenhälfte 7b im ersten Abschnitt I und im dritten Abschnitt III an ihrer Außenseite durchgehend konvex ausgestaltet ist und in diesen Abschnitten I, III den Radius R hat. Durch die spezielle Ausgestaltung der Crimpung wird eine hervorragende elektrische Verbindung zwischen dem Schirm 4 und der Hülse 7 erreicht. Zudem ist auch eine erhöhte mechanische Zugbelastbarkeit festzustellen.
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Das so ausgestaltete Kabel dient etwa in Fahrzeugen zur Übertragung von HF-Signalen (Hochfrequenz-Signalen). insbesondere kann das Kabel zur Herstellung einen so genannten FAKRA-Steckverbindung (FAKRA: Fachkreis-Automobil) verwendet werden, wobei das Passstück 8 gemäß den 1 und 5 zur positionsrichtigen Befestigung einer Sekundärverriegelung dient. Bedingt durch die hohen Datenübertragungsraten, z. B. 480 Mbit/s, treten im Kabel hohe Spannungs-Frequenzen, in der Größenordnung von beispielsweise 40 MHz auf. Es hat sich nun gezeigt, dass ein entsprechendes Kabel in herkömmlicher Bauweise im Betrieb relativ hohe Abstrahlpegel verursacht. Insbesondere können die hohen Abstrahlpegel in der Bordelektronik eines Fahrzeugs Störungen auslösen, was insbesondere bei sicherheitsrelevanten Funktionen der Bordelektronik unter allen Umständen vermieden werden muss. Durch die nun entwickelte Bauweise des Kabels wird eine überaus gute EMV-Dichtigkeit erreicht, so dass Abstrahlpegel des Kabels im Bereich des Steckverbinders, bzw. der Hülse 7 stark reduziert sind.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102007047436 A1 [0003]
- EP 0328234 A2 [0004]