DE102012000423B4 - Maschinenrahmen einer Hochdruckrollenpresse - Google Patents
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Abstract
Maschinenrahmen (110) für eine Hochdruckrollenpresse (100), der zur Demontage zu öffnen ist, dadurch gekennzeichnet, dass gegenüberliegende Gurtkonstruktionen (150, 151) im Maschinenrahmen (110) durch eine Seitenwand (160) verbunden sind, wobei die Seitenwand (160) eine dreidimensionale Struktur aufweist und einzelne Spanten (161) die Seitenwand (160) versteifen.
Description
- Die Erfindung betrifft einen Maschinenrahmen für eine Hochdruckrollenpresse, der zur Demontage zu öffnen ist.
- Hochdruckwalzenpressen zur Zerkleinerung von Mahlgut wurden erstmals von Schönert et al. in der in der deutschen Offenlegungsschrift
DE 2708053 A1 offenbart. Hochdruckrollenpressen zerkleinern Mahlgut zwischen zwei gegenläufig rotierenden Walzen, die keinen Schlupf zeigen, indem das Mahlgut in einen engen Walzenspalt zwischen den beiden Walzen eingezogen wird. Dort bricht das Mahlgut ohne eine energiezehrende Zerkleinerung durch Scherung, sondern ausschließlich durch Druckbeanspruchung. Die in den Hochdruckwalzenpressen eingesetzten Walzen sind trotz fehlender Scherwirkung einem sehr hohen Verschleiß ausgesetzt, weshalb die Walzen regelmäßig aufgearbeitet oder ausgetauscht werden. Um die Demontage der Hochdruckwalzenpresse beim Ausbau der Walzen zu vereinfachen, wurde in derDE 10 2005 045 273 A1 vorgeschlagen, den Maschinenrahmen so zu konstruieren, dass dieser leicht zu öffnen ist und in welchem die Walzen über gleitend im Maschinenrahmen angeordnete Lagerböcke aus dem Maschinenrahmen herausgeschoben werden können. Bei dieser Konstruktion ist es notwendig, einen Brückenrahmen quer zum Maschinenrahmen vorzusehen, damit die Gurte des Maschinenrahmens nach Ausbau der Walzen mitsamt ihren gleitend angeordneten Lagern nicht durchbiegen oder anfangen, mechanisch zu schwingen und so womöglich Schaden nehmen. Die Gurte werden also durch den Brückenrahmen stabilisiert. - Dieser an sich erfolgreiche Aufbau hat den Nachteil, dass der Brückenrahmen einen hohen Platzanspruch hat und im Einsatz der Hochdruckrollenpresse fast ohne Funktion ist.
- Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen Maschinenrahmen für eine Hochdruckrollenpresse vorzuschlagen, für den der Brückenrahmen entbehrlich ist. Die erfindungsgemäße Aufgabe wird gelöst durch einen Maschinenrahmen nach Anspruch 1. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
- Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, dass gegenüberliegende Gurte im Maschinenrahmen durch eine Seitenwand verbunden sind, wobei die Seitenwand eine dreidimensionale Struktur aufweist und einzelne Spanten die Seitenwand versteifen. Die Seitenwand erfüllt somit mehrere Funktionen. Zum einen dient die Seitenwand als optische Verkleidung, aber auch als Schutz vor seitlich aus dem Mahlraum ausdringendem Mahlgut, das bei den rauen Bedingungen, in denen die Hochdruckwalzenpresse eingesetzt wird, die angrenzenden Lager beschädigen könnte. Neben der optischen Funktion und dem Maschinenschutz hat die Seitenwand aber auch den vorteilhaften Effekt, dass die Gurte im Maschinenrahmen durch die Seitenwand stabilisiert werden. Die Gurte fangen so nicht an, mechanisch zu schwingen, wodurch an Stellen mit einer hohen Knickbelastung Risse entstehen könnten. Des Weiteren können die Gurte auch bei hohen, auf ihnen lagernden Gewichten nicht abbrechen und so die Hochdruckrollenpresse unbrauchbar machen. Die Seitenwand erfüllt somit eine tragende Funktion und macht den Maschinenrahmen zu einem selbsttragenden Chassis für die Mahlwalzen.
- In vorteilhafter Weise ist die Seitenwand etwa U-förmig ausgebildet und das offene Maul der U-Form weist in Richtung der Maschinenrahmenöffnung. Durch diese Bauweise umschließt die Seitenwand die Lager, wobei die Wellen der Mahlwalze aus der Seitenwand herausragen. Dadurch kann die Welle durch die Seitenwand hindurch mit einem Antriebsgetriebe Verbunden werden.
- Da Hochdruckrollen alleine durch die Mahlwalzen ein sehr hohes Gewicht aufweisen, ist man bestrebt, das Gewicht der Hochdruckrollenpressen möglichst gering zu halten. Das geringere Gewicht erleichtert die Logistik der Hochdruckwalzenpressen, da diese in der Regel an unzugänglichen, oder zumindest schlecht erschlossenen Orten stehen, beispielsweise in Minen. Um das Gesamtgewicht der Hochdruckrollenpresse zu verringern, ist vorgesehen, die Seitenwand in Leichtbauweise aufzubauen, wobei einzelne Spanten die Seitenwand versteifen. Die Seitenwand besteht somit aus einem vergleichsweise dünnem Blech, das alleine nicht in der Lage ist, den Kräften zu widerstehen, die an ihr durch eine nicht gestützte Gurtkonstruktion nach Demontage der Hochdruckrollenpresse zerren. Erst die Spanten geben der Seitenwand ihre Stabilität.
- Um die einzelnen Teilelemente des Maschinenrahmens leicht auszugestalten, ist vorgesehen, dass alle Gurte und Teilelemente, sofern sie zur Demontage nicht lösbar miteinander verbunden sein müssen, miteinander verschweißt sind. Dadurch können Schraub- oder Nietlöcher in den Gurten und Teilelementen vermieden werden. Ohne Schraub- und Nietlöcher kann die Materialstärke wiederum herabgesetzt werden, da keine die Stabilität des Maschinenrahmens schwächende Löcher vorhanden sind. Sofern die Teilelemente miteinander verschraubt werden, müsste die Materialstärke zur Vermeidung von Bruchstellen angepasst werden.
- Die Erfindung wird anhand der folgenden Figuren näher erläutert. Es zeigt:
-
1 eine Hochdruckwalzenpresse mit erfindungsgemäßem Maschinenrahmen -
2 ein erfindungsgemäßer Maschinenrahmen in Teilansicht, -
3 eine isolierte Seitenansicht. - In
1 ist eine Hochdruckrollenpresse100 abgebildet, die einen erfindungsgemäßen Maschinenrahmen110 aufweist. In dem Maschinenrahmen110 sind Lagerböcke111 ,112 ,113 und (nicht sichtbar)114 aufgenommen, die auf Konsolen gleiten, von denen in dieser Ansicht nur die vordere Konsole115 sichtbar ist. In den Lagerböcken sind korrespondierende Lager aufgenommen, welche die Wellen120 und130 der Mahlwalzen121 und131 drehbar lagern. - Um die Mahlwalzen
121 und131 aus dem Maschinenrahmen110 auszubauen, ist in dieser Ausgestaltung vorgesehen, einen Überwurf140 vom Maschinenrahmen110 abzuheben, um so den Maschinenrahmen auf der von der papierebene nach hinten weisenden Seite des Maschinenrahmens zu öffnen. Die Mahlwalzen121 und131 werden sodann mitsamt ihrer Lager und den Lagerböcken111 ,112 ,113 und114 in Bezug auf die Papierebene nach hinten aus dem Maschinenrahmen herausgeschoben. Die Teilelemente oder Gurtkonstruktionen150 und151 bleiben nach der Demontage der Mahlwalzen zurück und bilden ein offenes Maul. Damit der Maschinenrahmen nicht unter seiner eigenen Last deformiert oder in mechanisches Schwingen gerät, ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass eine Seitenwand160 die beiden Gurtkonstruktionen150 auf der Oberseite und Gurtkonstruktion151 auf der Unterseite gegeneinander abstützt. - Um die Seitenwand besser erkennen zu können, ist in
2 der Maschinenrahmen110 in perspektivischer Ansicht und durchgeschnitten dargestellt. Deutlich ist zwischen den hinteren Teilen der oberen Gurtkonstruktion150 und der unteren Gurtkonstruktion151 die Seitenwand160 zu erkennen, welche die Gurtkonstruktionen150 und151 davor schützt, unter der eigenen Last Schaden zu nehmen oder in mechanische Schwingung zu geraten, wodurch der Maschinenrahmen an Stellen mit einer starken Knickbelastung brechen könnte. - Die Seitenwand
160 ist aus einem so dünnen Blech hergestellt, dass es alleine nicht dazu in der Lage wäre, die Kräfte, die nach Demontage der Mahlwalzen auf das Blech wirken würden, aufzunehmen. Daher ist die Seitenwand mit Spanten161 verstärkt. Die Seitenwand160 selbst ist nicht eben, sondern weist eine dreidimensionale Struktur auf, so dass sie möglichst Verwindungssteif aufgebaut ist. Durch den extremen Leichtbau ist der Maschinenrahmen110 gegenüber konventionellen Maschinenrahmen wesentlich leichter, so dass dieser leichter transportiert werden kann. - Um die Struktur der Seitenwand
160 besser erkennen zu können, ist diese in3 isoliert dargestellt. Deutlich ist zu erkennen, dass die Seitenwand160 aufgrund ihrer U-Form ein offenes Maul165 aufweist, das zur Aufnahme der aus dem Maschinenrahmen herausragenden Wellen120 und130 in die Seitenwand160 eingebracht ist. Die Seitenwand weist eine dreidimensionale Struktur auf, die ihr durch die Formgebung der Seitenwand selbst und durch die Spanten161 verliehen wird. Diese dreidimensionale Struktur verleiht der Seitenwand so viel Verwindungssteifheit, dass diese die Kräfte der Gurtkonstruktionen150 und151 aufnehmen kann, ohne selbst dabei zu deformieren. Dadurch kann eine Brückenkonstruktion vermieden werden, welche die Gurtkonstruktionen150 und151 nach Ausbau der Mahlwalzen121 und131 mitsamt den Wellen120 und130 sowie den vier Lagerböcken111 ,112 ,113 und114 halten und stabilisieren soll. - Bezugszeichenliste
-
- 100
- Hochdruckrollenpresse
- 110
- Maschinenrahmen
- 111
- Lagerbock
- 112
- Lagerbock
- 113
- Lagerbock
- 114
- Lagerbock
- 115
- Konsole
- 120
- Welle
- 121
- Mahlwalze
- 130
- Welle
- 131
- Mahlwalze
- 140
- Überwurf
- 150
- Gurtkonstruktion
- 151
- Gurtkonstruktion
- 160
- Seitenwand
- 161
- Spanten
- 165
- Maul
Claims (4)
- Maschinenrahmen (
110 ) für eine Hochdruckrollenpresse (100 ), der zur Demontage zu öffnen ist, dadurch gekennzeichnet, dass gegenüberliegende Gurtkonstruktionen (150 ,151 ) im Maschinenrahmen (110 ) durch eine Seitenwand (160 ) verbunden sind, wobei die Seitenwand (160 ) eine dreidimensionale Struktur aufweist und einzelne Spanten (161 ) die Seitenwand (160 ) versteifen. - Maschinenrahmen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Seitenwand (
160 ) etwa U-förmig ausgebildet ist und das offene Maul (165 ) der U-Form in Richtung der Maschinenrahmenöffnung weist. - Maschinenrahmen nach einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Seitenwand (
160 ) in Leichtbauweise aufgebaut ist. - Maschinenrahmen nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Seitenwand (
160 ) mit dem Maschinenrahmen (110 ) verschweißt ist.
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