DE102011122976B3

DE102011122976B3 - Geschlossenes Kühlregal

Info

Publication number: DE102011122976B3
Application number: DE102011122976.4A
Authority: DE
Inventors: Günther Hertel
Original assignee: Viessmann Kuehlsysteme GmbH
Current assignee: Viessmann Kuehlsysteme GmbH
Priority date: 2011-05-26
Filing date: 2011-05-26
Publication date: 2019-02-21
Anticipated expiration: 2031-05-27

Abstract

Geschlossenes Kühlregal mit wenigstens einer isolierenden Tür vor einem Warenraum, wobei eine Aufhalte-/Schließeinrichtung der Tür wenigstens einen Anwesenheitsdetektor, der die Anwesenheit eines Kunden sensorisch erfasst, und einem Aufhaltestatus, in welchem die Türen aufgehalten werden, sowie einen Schließstatus, in welchem die Türen geschlossen werden, umfasst, wobei der Anwesenheitsdetektor bei Abwesenheit eines Kunden die Aufhalte-/Schließeinrichtung der Tür in den Schließstatus überführt, wobei der Anwesenheitsdetektor ein akustisch oder lichttechnisch detektierendes Fernüberwachungssystem umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Sender und/oder Empfänger dieses Fernüberwachungssystems innen auf der Oberfläche je einer der Türen platziert ist.

Description

Handelsüblich sind Kühlregale, die aus Ständern, einer Bodengruppe, einer Rückwandbaugruppe, einem Deckel und aus Regalböden bestehen. In der Bodengruppe oder in der Rückwandbaugruppe sind Teile des Kühlaggregates, üblicherweise Ventilatoren und Verdampfer integriert. Die Rückwandbaugruppe enthält Kanäle für die Kühlluft. Diese Luftkanäle sind zum Warenraum hin durch Bleche abgedeckt, die üblicherweise perforiert sind, um die vom Verdampfer erzeugte kalte Luft zu einem Teil in den Warenraum zu leiten.
Ist das Kühlregal nach vorne nicht durch Türen geschlossen, wird üblicherweise ein anderer Teil der kalten Luft durch das Deckenelement hindurch nach vorne geleitet, dann nach unten umgelenkt und erzeugt hier mindestens einen Kühlluftschleier, welcher den Warenraum nach vorne hin gegen die warme Raumluft isoliert und im unteren Bereich des Kühlregals an der Vorderkante über ein Absauggitter wieder abgesaugt und so dem Kühlluftkreislauf wiederzugeführt wird.
Ein erheblicher Nachteil dieser Bauweise ist, dass der Kühlluftschleier viel Wärme aus dem Verkaufsraum aufnimmt und diese Wärme dann im Verdampfer zusätzlich entzogen werden muss.
Durch eine geschlossene Bauweise wird dieser Nachteil behoben. Geschlossene Kühlregale weisen nach vorne hin Türen auf, welche üblicherweise von Hand, entweder durch Schieben in Richtung des Türblattes oder durch Drehen um ein Scharnier, entweder ein- oder auch zweiflügelig geöffnet werden.
Diese Türen sind in der Regel mit doppelwandiger Isolierverglasung ausgestattet, wodurch die Wärmeisolierung von Kühlregalen erheblich verbessert, der Energieverbrauch und im gleichen Maße die Kosten für die Kühlung gesenkt werden. Insbesondere Regale für Tiefkühlprodukte weisen solche Isoliertüren auf.
Dahingegen sind bei Kühlregalen für beispielsweise Frischwaren, wie Fleisch, Gemüse, Obst oder Molkereiprodukte mit Lagertemperaturen knapp über 0° Celsius, Regale in offener Bauweise, also mit Kühlluftschleiern trotz ihrer hohen Energieverluste weit verbreitet.
Ein Vorteil der offenen Bauweise ist, dass die Kunden ungehindert die Ware auswählen können und eher zum Kauf animiert werden. Untersuchungen haben gezeigt, dass der Umsatz an Kühlregalen in offener Bauweise, also mit Kühlschleiertechnik erheblich höher sein kann, als an solchen mit Türen vor dem Warenraum. Türen vor dem Warenraum wirken für den Kauf hemmend.
Türen vor dem Kühlregal-Warenraum beeinflussen das Kaufverhalten negativ und wirken umsatzmindernd. Die Kunden können die Ware nur durch Glasscheiben betrachten, müssen zum Entnehmen Türen öffnen und eventuell wieder schließen und fühlen sich dadurch weniger animiert, Ware zu entnehmen.
Um zu erreichen, dass die Türen nicht ungewollt offen stehen, ist es Stand der Technik, dass die Türen zum Beispiel durch Federkraft selbsttätig wieder schließen. Das führt aber oft dazu, dass die Kunde sich dadurch behindert fühlen und möglichst schnell die Warenentnahme beenden wollen. Besonders die für den Einzelhandelsumsatz so wichtigen Spontankäufe werden durch Einsatz von Türen deutlich reduziert.
Es ist Aufgabe vorliegender Erfindung hier Abhilfe zu schaffen. Als Lösung wird ein Kühlregal mit den Merkmalen des Anspruchs 1 vorgeschlagen, wobei aufgrund der Sensorik gewährleistet werden kann, dass die Türen durch ein automatisches System geschlossen werden, wenn kein Kunde mehr im Bereich der Türen ist. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen finden sich in den Unteransprüchen und in vorliegender Beschreibung.
Hierbei kann die Aufhalte-/Schließeinrichtung der Tür beispielsweise eine an sich aus dem Stand der Technik bekannte Rückholfeder für die Tür sowie einen Anwesenheitsdetektor, der die Anwesenheit eines Kunden sensorisch erfasst, also beispielsweise über einen Bewegungssensor oder einen Wärmesensor des Anwesenheitsdetektors, umfassen, der mit einer Rasteinrichtung wirkverbunden ist. In einem Aufhaltestatus, in welchem die Türen aufgehalten werden, rastet die Tür in der Rasteinrichtung ein, wenn eine Kunde diese öffnet und bleibt in diesem Status mithin geöffnet. In einen Schließstatus, in welchem die Türen geschlossen werden, gibt der Anwesenheitsdetektor die Rasteinrichtung bei Abwesenheit des Kunden frei, so dass die Rückholfeder die Tür schließt und mithin die Aufhalte-/Schließeinrichtung der Tür in den Schließstatus überführt wird.
Vorzugsweise umfasst der Anwesenheitsdetektor ein akustisch oder lichttechnisch detektierendes Fernüberwachungssystem, wobei insbesondere mindestens ein Sender und/oder Empfänger dieses Fernüberwachungssystems am Regal und innen auf der Oberfläche der Tür platziert sein kann, so dass bei geöffneten Türen Personen und/oder Störkörper, welche sich im Raum zwischen den Türen und dem Regal befinden, sich also im Überwachungsraum zwischen Sender und Empfänger aufhalten, einfach und betriebssicher detektiert werden können, Ggf. kann bei geeigneter Sensorwahl auch lediglich ein Sensor am Regal oder innen auf der Oberfläche der Tür vorgesehen sein.
Auch kann es möglich sein, den Sensoren des Anwesenheitsdetektors aber auch der Annäherungs- und/oder Berührungsschalter an anderer Stelle, beispielsweise an einem Rahmen des geschlossenen Kühlregals, vorzusehen, wenn die jeweiligen Sensoren eine ausreichende Information erzielen können. Beispielsweise kann dieses durch entsprechende Kameras mit einer modernen Bild- und Bewegungsauswertung geschehen.
Es ist von Vorteil, die Türen so zu gestalten, dass sie sich quasi von selbst öffnen, die geöffneten Türen so wenig wie möglich den Zugriff auf die Waren beeinträchtigen und die Türen automatisch so lange geöffnet bleiben, wie der Kunde aus dem Warenraum des Regals Ware entnimmt und erst nach Abschluss der Entnahme die Türen automatisch und selbsttätig wieder schließen.
Die Erfindung ermöglicht das auf einfache Weise.
Die Erfindung geht beispielsweise von dem Fall aus, dass der Warenraum eines Kühlregals durch zweiflügelig zu öffnende Türen vom Verkaufsraum kältetechnisch getrennt ist. (Bild 1)
Die Erfindung betrifft ein System, das sowohl das Öffnen der Flügeltüren, wie auch ihr Schließen für den Kunden einfacher machen kann.
Dazu weist eine Ausführungsform mindestens einen Sensor O (Bild 3, 5, 6) auf, welcher auf Annäherung oder Berührung hin einen bzw. zwei Motorantriebe M (Bild 6) schaltet, welche die Türflügel bis zu einem definierten Öffnungswinkel, in der Regel 90°, öffnen.
Die Sensoren 0 (Bild 3, 5, 6) sind außen an den Türen, vorteilhafterweise am Rahmen der Isolierverglasung, zum Beispiel in Griffhöhe und hier vorzugsweise in der Mitte der gesamten Türbreite angebracht. (Bild 5) Es ist aber auch denkbar, dass zumindest ein Teil des Türrahmens oder die gesamte Türoberfläche als Ganzes mit einer Sensorfunktion ausgerüstet ist. Auch hierfür ist die notwendige Ausrüstung Stand der Technik.
Diese Sensoren O detektieren, ob eine Person, üblicherweise mit der Hand der Sensorfläche nahe kommt, also in den Bereich von einigen wenigen Zentimetern vor dem Sensor. Es handelt sich hierbei um Näherungsschalter, die nach einer Reihe unterschiedlicher physikalischer Verfahren arbeiten können und Stand der Technik sind. In einer anderen Variante werden statt der Näherungsschalter sogenannte Berührungsschalter benutzt, welche beim Berühren der Oberfläche vorzugsweise mit der Hand ein zum Schalten nutzbares elektrisches Signal abgeben.
Für beide Ausführungen ist möglich, die Sensoren entweder nur auf einem der beiden zueinander gehörenden Türflügeln anzubringen oder auf beiden, zum Beispiel als optische Einheit, aber auch ist denkbar, sie optisch und/oder funktionell geteilt anzubringen (Bild 5). Der Vorteil, die Sensoren auf beiden Türflügeln als optische Einheit anzubringen ist, dass der Kunde durch den optischen Eindruck vermittelt bekommt, dass sich beide Flügelhälften öffnen werden.
Weiterhin weist das Ausführungsbeispiel mindestens ein Fernüberwachungssystem auf, welches im geöffneten Zustand der Türen den Raum zwischen den Türen überwacht (Bild 6) und erkennt, ob sich ein Mensch, üblicherweise ein Kunde oder ein Mitglied des Ladenpersonals oder auch ein Gegenstand im Raum zwischen den Türen befindet.
Dazu sind Sensoren S (Bild 3, 6), vorzugsweise bestehend aus einem Sender und einem Empfänger, an den Türen angebracht. Hier kommen Sensoren in Frage, welche vorzugsweise mit Ultraschallwellen und/oder Lichtstrahlen arbeiten, und die von Personen oder Gegenständen hervorgerufene Reflektion und/oder Abschattung des Ausbreitungsweges der Wellen bzw. Lichtstrahlen detektieren.
Solange sich ein Hindernis zwischen den geöffneten Türflügeln befindet, sollen die Türflügel geöffnet bleiben. Besonders zweckmäßig ist, die Sensoren S an den Rückseiten der Türflügel anzubringen (Bild 3), so dass sie unter Berücksichtigung der Öffnungsgeometrie des abgehenden bzw. eingehenden Detektionsstrahls bedingt, nach dem Öffnen der Türflügel in den geöffneten Türraum „hineinblicken“ (Bild 6).
Ist der Raum zwischen den Türflügeln frei, können die Türen geschlossen werden. Sollte sich allerdings während des Schließvorganges erneut ein Hindernis in den noch geöffneten Restraum hinein bewegen, werden die Türen wieder geöffnet. Spätestens kurz vor dem vollständigen Schließen der Flügeltüren kann sich in Abhängigkeit vom maximalen Winkelbereich der Sensorik ein nichtüberwachter Restzwischenraum/Spalt ergeben.
Es wäre in diesem Zusammenhang vorteilhaft, die „Blickrichtung“ der Sensorik mit Drehung der Türen elektronisch und/oder mechanisch so mitzudrehen, dass trotz Winkeldrehung der Türen, die Blickrichtung der Sensoren noch den Zwischenraum zwischen den Türen zweckmäßig komplett erfasst. Dieses Mitdrehen kann durch eine mechanische Vorrichtung verwirklicht werden. Es ist aber zum Beispiel auch denkbar die Blickrichtung durch Nutzen von Interferenzeffekten zu verändern.
Sollte insbesondere kurz vor diesem erwähnten völligen Verschließen der Türflügel der Raum zwischen den Türflügeln nicht mehr durch die beschriebene Sensorik überwacht werden können, sollte für den Fall, dass sich zum Beispiel noch eine Hand zwischen den sich schließenden Türen befindet, durch eine Einklemmschutzvorrichtung das Drehmoment der sich schließenden Türflügel auf ein ungefährliches Maß beschränkt werden. Bei anschließend eingetretenem Stillstand der Türflügel sollten diese wieder geöffnet werden. Einklemmschutzvorrichtungen sind nach einer Reihe verschiedenen Funktionsweisen Stand der Technik bei anderen Einrichtungen, wie beispielsweise bei Garagentüren etc.
Besonders vorteilhaft ist es, die Sensoren O und S räumlich so nah zueinander zu platzieren, dass sie vorzugsweise auf den Türrahmen in einer körperlichen Einheit ausgeführt und dadurch zum Beispiel in einem gemeinsamen Gehäuse integriert werden können sowie durch gemeinsame elektrische Leitungen mit der Steuerung verbunden werden können (Bild 7). Dadurch können Herstell- und Integrationskosten gespart werden.
Die Sensoren O und die Schließsensorik S sowie die Sensoren der Einklemmschutzvorrichtung sind bei vorliegendem Ausführungsbeispiel mit einer elektronisch arbeitenden Steuerung ST verbunden (Bild 7), welche nach verschiedenen sinnvollen Kriterien entscheidet, ob die Türen geöffnet oder geschlossen werden und weiterhin entscheidet, ob der Vorgang des Öffnens oder Schließen abgebrochen, unterbrochen und/oder rückgängig gemacht wird.
Die Steuerung dieses Ausführungsbeispiels gibt entsprechende Befehle an eine vorzugsweise elektrisch arbeitende Motormechanik M.
Dazu sind vorzugsweise in den Rahmenkonstruktionen der Isolierverglasung elektrische Leiter verlegt (Bild 7). Denkbar ist aber auch, dafür mehr oder minder durchsichtige Leiterbahnen direkt auf die Glasoberflächen aufzubringen, zum Beispiel randnah.
Weiterhin ist möglich, dass die Steuerung ST akustische und/oder optische Signalgeber schaltet, die die Kunden oder allgemein die Benutzer der Türen über den Betriebszustand informieren, warnen, zum Öffnen einladen oder einfach den Blick auf die Öffnungssensoren lenken. Auch ist möglich, dadurch auf unzulässig lange Öffnung der Türen hinzuweisen.

Claims

Geschlossenes Kühlregal mit wenigstens einer isolierenden Tür vor einem Warenraum, wobei eine Aufhalte-/Schließeinrichtung der Tür wenigstens einen Anwesenheitsdetektor, der die Anwesenheit eines Kunden sensorisch erfasst, und einem Aufhaltestatus, in welchem die Türen aufgehalten werden, sowie einen Schließstatus, in welchem die Türen geschlossen werden, umfasst, wobei der Anwesenheitsdetektor bei Abwesenheit eines Kunden die Aufhalte-/Schließeinrichtung der Tür in den Schließstatus überführt, wobei der Anwesenheitsdetektor ein akustisch oder lichttechnisch detektierendes Fernüberwachungssystem umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Sender und/oder Empfänger dieses Fernüberwachungssystems innen auf der Oberfläche je einer der Türen platziert ist.
Geschlossenes Kühlregal nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Sender und/oder Empfänger vorzugsweise derart ausgerichtet ist, dass er bei geöffneten Flügeltüren im Raum zwischen den Flügeltüren Personen und/oder Störkörper detektiert.
Geschlossenes Kühlregal nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Sender und/oder Empfänger ihre/seine Blickrichtung entsprechend des jeweiligen Schließwinkels der Flügeltüren vorzugsweise automatisch, sei es elektrisch/elektronisch oder sei es mechanisch, so nachführen/nachführt, dass der Raum zwischen den Torflügel noch kurz bis vor das vollständige Schließen komplett erfasst und Personen oder Störkörper detektiert werden können.
Geschlossenes Kühlregal nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Sender und/oder Empfänger dieses Fernüberwachungssystems am Regal platziert sind/ist.