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Die Erfindung betrifft ein Streckenmessgerät für Schraubautomaten gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1.
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Aus dem Stand der Technik ist es bekannt, Dämm- und Dichtungsmaterialien auf Flachdächern mechanisch gegen Windsogkräfte zu sichern. Bei der mechanischen Befestigung wird im Gegensatz zu einer Sicherung mit Auflast oder Verklebung der Dachaufbau mittels Befestigungselementen im tragenden Dachuntergrund verankert. Bevorzugt werden hierzu so genannte. Kunststoffschraubkombinationen, bestehend aus einem Kunststoffhalter mit angeformter Kopfplatte und Hohlschaft und einer im Hohlschaft eingesetzten Schraube, oder teils- und ganzmetallische Befestiger aus Schraube und Lastverteilteller verwendet. Die Schraube ist auf den jeweiligen Dachuntergrund ausgelegt, der z. B. aus Holz, Beton oder Stahltrapezblech beschaffen sein kann. Gegebenenfalls kommt auch ein Dübelvorsatz zur Anwendung. Viele Dachuntergründe haben eine solche geometrische Beschaffenheit, dass die mechanische Befestigung nur an bestimmten Stellen möglich ist. Hierzu gehört z. B. das Stahltrapezblech. Dieses besteht aus parallel verlaufenden trapezförmigen Segmenten mit sich wellenartig fortsetzenden Hoch- und Tiefsicken. Das Dämmmaterial überspannt oft mehrere Felder und liegt auf den Hochsicken auf. Die Hochsicken werden für die mechanische Befestigung genutzt, da eine Befestigung in den Tiefsicken neben anderen Nachteilen, eine überlange Schraube erforderlich machen würde. Da die sich über das Dämmmaterial erstreckende Abdichtbahn quer zum Längsverlauf der Sicken verlegt wird, bilden die Sickenabstände zugleich auch die Abstände der Befestigungspunkte. Insbesondere bei Dachsanierungen, wenn der alte Dachaufbau nicht abgetragen sondern mit zusätzlicher Dämmung und neuer Abdichtbahn beaufschlagt wird, sind die Sickenabstände nicht ersichtlich. Geräte, die auf der Basis von Metallortung funktionieren, können nicht eingesetzt werden, da der Dachaufbau und insbesondere eine aus Kunststoff bestehende Abdichtbahn isolierende und damit abschirmende Eigenschaften besitzen. Gängige Praxis ist die Verwendung von farblösenden Schnüren, wobei der Verlauf der Befestigungspunkte nach vorheriger Feststellung des Sickenverlaufs durch den sogenannten Schnurschlag markiert wird. Insbesondere bei schlechten Witterungsverhältnissen ist diese Vorgehensweise sehr nachteilig, da die gelegten Markierungen oft bis zur Unkenntlichkeit verwischen. Aus dieser Erkenntnis heraus ist die Verwendung von insbesondere elektronischen Ortungsgeräten nahezu zwecklos.
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Aus der
DE 199 61 209 B4 ist ein Sickensuchgerät für die Ortung der geeigneten Schraubstelle für mechanische Befestigungselemente auf Stahltrapezblechen bekannt, die mit Dämm- und Dichtungsmaterialien abgedeckt sind und welche mit den Befestigungselementen auf dem Stahltrapezblech fest angebracht werden. Das beschriebene Gerät besitzt eine Streckenmesseinheit, welche mit einer Signaleinheit gekoppelt ist. Die Signaleinheit besitzt Signalmittel, deren Signaldauer und/oder Intensität über die Streckenmesseinheit bestimmbar ist. Ferner besitzt dieses Sickensuchgerät Eingabemittel zur Festlegung von Streckenreferenzwerten. Diese werden von der Streckenmesseinheit erfasst und mit auf einander folgenden und sich wiederholenden Längenabschnitten verglichen und wechselweise unterschiedlichen Signalen zugeordnet. Die Streckenmesseinheit weist ein Laufrad auf welches mindestens einen Signalgeber trägt, der während der Laufradrotation mit mindestens einem benachbarten Messfühler kommuniziert. Die Signalmittel sind optische Mittel, die bei starker Sonneneinstrahlung schlecht zu erkennen sind. Auch beim Einsatz akustischer Hilfsmittel ist der ständig vorherrschende Baustellenlärm ein störender Faktor.
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Demgemäß ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Streckenmessgerät zu schaffen, mit dem verlässliche Abstände der Befestigungspunkte bestimmbar sind.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Streckenmessgerät mit den Merkmalen von Anspruch 1 gelöst. Weitere Merkmale der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen beschrieben.
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Gemäß der Erfindung wird ein Streckenmessgerät für einen Schraubautomaten zur mechanischen Befestigung von Dämmmaterial und Abdichtbahnen auf Flachdächern mittels Befestigungselementen vorgeschlagen, die in einem vorgegebenen und gleichmäßigen Abstand durch die Abdichtbahnen und das Dämmmaterial hindurch in den Dachuntergrund eingetrieben werden und sich unter Sicherung der Dämmmaterialien und Abdichtbahnen gegen Windsogkräfte im Dachuntergrund verankern. Der erfindungsgemäße Schraubautomat besitzt ein mithilfe von Rädern oder Fahrrollen, die nachfolgend als Rollen bezeichnet werden, fahrbares Gestell, auf dem mindestens ein Magazin zur Aufnahme der Befestigungselemente angeordnet ist, von denen jeweils ein Befestigungselement oder deren zusammen zu führende Einzelelemente durch die Hubbewegung eines am Rahmengestell angeordneten vertikal verfahrbaren Schraubers aus dem jeweiligen Magazinstrom getrennt und in der Einschraubachse positioniert und verschraubt wird.
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Das erfindungsgemäße Streckenmessgerät zeichnet sich dadurch aus, dass dieses einen linear verfahrbaren Schieber umfasst, in dessen Bewegungsbahn ein verstellbarer Anschlag angeordnet ist, wobei die lineare Bewegung des Schiebers von der Rotation der Rollen beim Verfahren des Setzautomaten von Befestigungspunkt zu Befestigungspunkt abgeleitet wird und der Schieber eine Rückstelleinrichtung besitzt, die durch die Hubbewegung des Schraubers aktiviert wird.
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Durch die Erfindung wird es möglich, die Befestigungspunkte auf dem Flachdach mit dem Schraubautomaten zuverlässig anzufahren und exakt zu setzen, da ein Überfahren dieses Punktes nicht möglich ist, weil das erfindungsgemäße Streckenmessgerät den Schraubautomaten nach vorgegebener Strecke exakt bremst. Die Bremswirkung wird erst gelöst, nachdem der Setzvorgang abgeschlossen ist und die an der Streckenfestlegung beteiligten Geräteteile wieder in einer Anfangsstellung positioniert worden sind, von der aus die Streckenmessung beim Weiterfahren des Schraubeautomaten zum nächsten Befestigungspunkt erneut von vorn beginnt.
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Das erfindungsgemäße Streckenmessgerät ist äußerst robust und damit auch ohne Einschränkungen für den Baustelleneinsatz geeignet. Ein besonderer Vorteil besteht darin, dass dessen Einsatz auch auf Flachdächern mit Gefälle störungsfrei gewährleistet ist. Darüber hinaus erlaubt die Erfindung, dass vorhandene Schraubautomaten ohne aufwändige Umbaumaßnahmen mit dem erfindungsgemäßen Streckenmessgerät nachgerüstet werden können. Hierzu ist es ausreichend, wenn die Radachse des Schraubautomaten durch eine verlängerte Rollenachse ausgetauscht wird. Die Rollen des Schraubautomaten sitzen fest auf der Rollenachse auf, dass deren Abrollbewegung auf die Achse übertragen wird. Wenn die Achse nicht durchgehend ist, so muss sichergestellt sein, dass alle funktionellen Teile des Streckenmessgerätes auf dem gleichen Abschnitt der geteilten Achse positioniert werden. Vorteilhafterweise ist der Einsatz einer frei rotierbaren durchgängigen Starrachse mit darauf drehfest gelagerten Rollen zu bevorzugen.
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Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist es vorgesehen, dass der Schieber ortsfest auf einem Riemen befestigt ist, welcher über eine Riemenscheibe verläuft und frei rotierbar auf der Rollenachse der Rollen angeordnet sowie mit dieser in eine kraft- oder formschlüssige Eingriffsposition bringbar ist. Dadurch wird bewirkt, dass der vom Schraubautomaten zurückgelegte Weg von den rotierenden Rollen, auf denen der Schraubautomat rollend über die Dachfläche verfahren wird, schlupffrei über die Riemenscheibe und den Riemen auf den Schieber übertragen wird, wenn zwischen Riemenscheibe und Rollenachse eine drehfeste Verbindung hergestellt ist.
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Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist es vorgesehen, dass sich in Längsrichtung der linearen Bewegungsbahn des Schiebers eine Gewindestange erstreckt, welche den Schieber durchsetzt, wobei dieser längsaxial frei auf der Gewindestange verfahrbar ist. Die Durchtrittsöffnung des Schiebers besitzt gegenüber der Gewindestange kein Gegengewinde, sodass der Schieber hierauf frei verschiebbar ist, wenn der Riemen, an dem der Schieber befestigt ist, in Bewegung versetzt wird. Dadurch erhält der Schieber eine lineare Führung und ein Durchhängen des Riemens, an dessen Oberseite der Schieber bevorzugt befestigt ist, wird vermieden. Durch die Position des Anschlages auf der Gewindestange wird die Verfahrbarkeit des Schiebers hierbei eingeschränkt und demgemäß die Strecke, auf der der Schieber Verfahren werden kann, begrenzt. Der Anschlag besitzt hierzu ein Innengewinde und ist auf die Gewindestange aufgeschraubt. Da die Gewindestange gegen eine Längsverschiebung axial gesichert ist, bewegt sich der Anschlag beim Verdrehen der Gewindestange relativ zum Gehäuse. Damit ist in Verbindung mit einer auf der Außenseite des Gehäuses des Streckenmessgeräts angebrachten Skala eine leicht bedienbare Einstelleinrichtung für den jeweiligen Messpunkteabstand geschaffen.
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Um die Rückstellung des Schiebers zu unterstützen, sieht die Erfindung bei einer bevorzugten Ausführungsform vor, dass am Schieber mindestens eine in der Ruheposition des Schiebers entspannte Zugfeder angeordnet ist. Bevorzugt wird anstelle einer einzelnen Zugfeder ein Federpaar eingesetzt, welches mit seinem einen Ende am Schieber und befestigt ist. Das Federpaar wird vorzugsweise über eine am Gehäuse befestigte Umlenkung zu einem am Gehäuse befestigten Federblock geführt und ist dort mit seinem anderen Ende eingehängt, so dass bei einer linearen Bewegung des Schiebers in Richtung des Anschlages die Federn gespannt werden. Wenn die Rückstelleinrichtung betätigt und der Schieber freigegeben wird, sind bei dieser Ausführungsform der Erfindung in vorteilhafter Weise keine zusätzlichen mechanischen Mittel mehr erforderlich, um den Schieber in seine Ausgangsposition zu bewegen. Dies erfolgt dann ausschließlich durch die Rückstellkraft der Federn.
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Die drehfeste Verbindung der sonst bevorzugt frei rotierbaren Riemenscheibe auf der Rollenachse wird durch ein auf der Rollenachse angeordnetes Zahnkranzpaar erreicht, von dem mindestens einer der beiden Zahnkränze durch eine Axialverschiebung mit dem benachbarten Zahnkranz in Zahneingriff gebracht wird. Die Riemenscheibe und einer der beiden Zahnkränze stehen miteinander in einer drehfesten Verbindung und sind beide frei auf der Rollenachse rotierbar. Erst dann wenn der zweite Zahnkranz mit dem benachbarten Zahnkranz in Eingriff gelangt, wird die Rotationsbewegung der Rollen auf diesen und die mit dem Zahnkranz drehfest verbundene Riemenscheibe übertragen.
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Hierzu ist es bei der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung vorgesehen, die drehfeste Verbindung des zweiten, auf der Rollenachse axial verschieblichen Zahnkranzes dadurch sicherzustellen, dass der Zahnkranz eine die Rollenachse umgebende Lagerhülse besitzt, die von einem Langloch durchsetzt ist. Durch das Langloch hindurch erstreckt sich ein in radialer Richtung aus der Rollenachse heraus weisender, fest in eine radiale Bohrung in der Rollenachse eingesetzter Mitnehmerbolzen, der eine drehfeste, jedoch axial bewegliche Verbindung zwischen der drehfest mit dem Zahnkranz verbundenen Lagerhülse des Zahnkranzes und der Rollenachse herstellt. Eine auf der Rollenachse angeordnete Feder, die sich mit ihrem einen Ende am Gehäuse und mit ihrem anderen Ende an der Stirnseite der Lagerhülse abstützt, drängt den einen Zahnkranz unter axialer Verschiebung gegen den benachbarten axial fest angeordneten anderen Zahnkranz und bringt dabei beide Zahnkränze wieder in eine formschlüssige Verbindung, in der die axial auf einander zu gerichteten Zähne der Zahnkränze ineinander eingreifen. Der Vorteil dieser Ausgestaltung ist eine robuste, für den Baustellengebrauch geeignete Ausführungsform, die nahezu keinem Verschleiß unterliegt.
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Nach einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung weist das erfindungsgemäße Streckenmessgerätes ebenfalls eine Rückstelleinrichtung auf. Hierbei ist es bevorzugter Weise vorgesehen, dass die Rückstelleinrichtung eine bevorzugt in der Hubbahn des Schraubers im Wesentlichen in vertikaler Richtung verschiebbar angeordnete Klinke, einen durch die Klinke in der horizonztalen Ebene verschiebbaren Stellarm und einen in der horizonzalen Ebene verschwenkaren winkelförmigen Rückstellhebel umfasst, wobei der Rückstellhebel mit einem seiner Hebelarme zwischen den auf der Rollenachse gelagerten Zahnkränzen positioniert ist. Hierdurch wird eine stabile Hebelmechanik und eine zuverlässige automatisch arbeitende Rückstelleinrichtung erhalten, die keine zusätzlichen Handgriffe und keine zusätzlich aufzuwendende Rückstellkraft erfordert, da die horizontale Stellbewegung für das Hebelgelenk der Rückstelleinrichtung in vorteilhafter Weise aus der bereits für die horizontale Schieberbewegung genutzten Hubbewegung des Schraubers abgeleitet wird.
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Um den erfindungsgemäßen Schraubenautomaten verfahren zu können, ohne dass mit diesem Setzvorgänge ausgeführt werden, sieht die Erfindung gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform vor, dass die antriebsmäßige Verbindung zwischen der Rollenachse und den Zahnkränzen zusätzlich über eine manuelle Kupplung unterbrochen werden kann. Diese besitzt die gleiche Funktion wie die Rückstelleinrichtung und trennt die beiden ineinander greifenden Zahnkränze derart, dass diese keinen Formschluss mehr aufweisen. Während bei der Rückstelleinrichtung die Zahnkränze beim Aufwärtsfahren des Schraubers automatisch wieder zusammen gefahren werden um die Zahnkränze in Eingriff zu bringen, erlaubt die Kupplung ein manuelles Trennen und in Eingriff bringen der Zahnkränze, wobei hier die Trennung der Zahnkränze dauerhaft, d. h. unabhängig von der Schrauberbewegung ist.
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Bevorzugt umfasst die manuelle Kupplung einen Schalthebel, der über ein umfänglich verdrehbares Schaltgestänge mit einem daran aufgenommenen Exzenternocken auf eine Stirnfläche des axial verschiebbaren Zahnkranzes wirkt. Wenn das Schaltgestänge und mit diesem der Exzenternocken durch Verdrehen des Schalthebels in die ausgerückte Stellung der manuellen Kupplung bewegt wurden, liegt der Scheitel des Exzenternockes an der Stirnfläche des axial verschiebbaren Zahnkranz an und drängt diesen entgegen der Kraft der Feder soweit vom ersten festen Zahnkranz weg, dass die Zähne der Zahnkränze außer Eingriff sind. Weder eine Fahrbewegung des Schraubautomaten noch die Hubbewegungen des Schraubers haben bei dieser ausgerückten Stellung der Kupplung einen Einfluss auf die Funktion des erfindungsgemäßen Streckenmessgerätes.
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Die Erfindung wird nachfolgend mit Bezug auf die Zeichnungen anhand einer bevorzugten Ausführungsform beschrieben. In den Zeichnungen zeigen:
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1 einen Schraubautomaten, an dem das erfindungsgemäße Streckenmessgerät montiert ist,
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2 eine Draufsicht auf ein halb geöffnetes Flachdach,
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3 einen Querschnitt durch das in 2 dargestellten Daches,
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4 ein beispielhaftes vorkonfektioniertes Befestigungselement bestehend aus einem Kunststoffhalter und einer darin eingesetzten Schraube, das in dem Schraubautomat nach 1 verarbeitet werden kann,
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5 ein Befestigungselement bestehend aus Schraube und Lastverteilteller,
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5a eine Draufsicht auf den Lastverteilteller aus 5,
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6 das erfindungsgemäße Streckenmessgerät in einer Seitenansicht mit geöffnetem Gehäuse und
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7 eine Draufsicht auf das erfindungsgemäße Streckenmessgerät mit geöffnetem Gehäusedeckel.
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1 zeigt einen zur mechanischen Befestigung von Dämmmaterial und Abdichtbahnen üblicherweise eingesetzten Schraubautomaten 1. Der Schraubautomat 1, der auch als Setzgerät bezeichnet wird, umfasst ein fahrbares Gestell 3, an dem eine linke und rechte Rolle 5, 6 angeordnet sind. Die Rollen 5, 6 sitzen auf einer gemeinsamen Rollenachse 7. Auf dem Gestell 3 ist ein vertikal verfahrbarer Hubwagen 8 vorgesehen, an dem ein handelsüblicher Schrauber 11 befestigt ist. Mit dem Bezugszeichen 13 ist ein Magazin bezeichnet, in dem eine Vielzahl von Befestigungselementen 30 aufgenommen sind. Der Schraubautomat 1 kann mit einem oder mehreren solcher Magazine ausgestattet sein. Bei den verwendeten Befestigungselementen 30 handelt es sich bevorzugt um vorkonfektionierte Kunststoffschraubkombinationen, bestehend aus einem Kunststoffhalter 31 mit Hohlschaft 32 und angeformter Kopfplatte 33, sowie einer im Hohlschaft angeordneten Schraube 34, welche in 4 dargestellt sind.
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Die Erfindung kann jedoch auch an solchen Schraubautomaten zum Einsatz gelangen, mit denen beispielhaft in 5 wiedergegebene Befestigungselemente 40 verarbeitet werden, die aus einem Lastverteilteller 41 und einer Schraube 34 bestehen. Die Schrauben und Lastverteilteller dieser Befestigungselemente 40 werden in getrennten Magazinen des Schraubautomaten vorgelagert und aus diesen Magazinen in eine gemeinsame Einschraubachse transferiert. Je nach dem, auf welchem Dachuntergrund der in 1 dargestellte Schraubautomat 1 eingesetzt wird, findet eine eigens dafür ausgewählte Schraube 34 Anwendung. Bei einem Dachuntergrund 51, der z. B. aus Stahltrapezprofilen gebildet ist, wird bevorzugt eine Schraube 34 mit Bohrspitze 35 eingesetzt.
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Ein Flachdach mit einem solchen tragenden Dachuntergrund 51 aus Stahltrapezblech ist in den 2 und 3 dargestellt. Das Stahltrapezblech besitzt Hochsicken 53 und Tiefsicken 55. Auf den Hochsicken wird das relativ eigensteife Dämmmaterial 57 aufgelegt. Hierüber wird eine Abdichtbahn 59 gelegt, die jeweils im Saumbereich gegen Windsogkräfte gesichert wird, indem dort eine mechanische Befestigung, beispielsweise durch die Befestigungselemente 30, erfolgt. Die Befestigungselemente 30 werden mit Hilfe des Schraubautomaten 1 durch die Abdichtbahn 59 und das Dämmmaterial 57 hindurch in den Dachuntergrund 51 eingetrieben, wobei sich die Schraube 34 beim Schraubvorgang in den Scheitel der Hochsicke 53 einschneidet und sich dort verankert. Die Klemmkräfte zwischen der Kopfplatte 33 und dem unteren Abschnitt des Schraubengewindes 36 schließen den Dachaufbau zwischen sich ein. Der mit den Befestigungselementen 30 perforierte Saumbereich wird von der parallel dazu verlaufenden nächsten Abdichtbahn überlappt und der Randbereich verschweißt. Die Anzahl der so ausgeführten mechanischen Befestigungen richtet sich nach Fläche und Lage des Bauobjektes.
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Um Fehlbefestigungen auszuschließen, die im Befestigungsverbund mitunter zu einem Versagen der gesamten Windsogsicherung führen können, ist es von besonderer Wichtigkeit, dass die Schrauben alle samt den Scheitel einer Hochsicke 53 treffen. In der Praxis ist der Abstand der Hochsicken für einen Verleger allerdings nicht erkennbar, da diese vom Dämmmaterial verdeckt sind.
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Mit dem auf der Rollenachse 7 montierten Streckenmessgerät 70 wird erfindungsgemäß eine verlässliche und exakte Festlegung der Befestigungspunkte erreicht, sodass der Schraubautomat 1 quer zu den Hochsicken 53 in Pfeilrichtung „A” von Befestigungsstelle zu Befestigungsstelle über das Flachdach verfahren werden kann und dabei dem Verleger den jeweiligen Befestigungspunkt signalisiert.
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Hierzu ist das in 6 und 7 dargestellte Streckenmessgerät 70 in der Weise auf der Rollenachse 7 des Schraubautomaten 1 montiert, dass von der Rotation der Rollen 5, 6 bzw. der Rollenachse 7 eine Linearbewegung für einen Schieber 72 abgeleitet wird. Diesem Schieber ist in seiner Bewegungsbahn ein Anschlag 80 zugeordnet, der den Verfahrweg des Schraubautomaten entsprechend dem Abstand zwischen den Hochsicken begrenzt.
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Das erfindungsgemäße Streckenmessgerät 70 ist bevorzugt gekapselt in einem Gehäuse 71 aufgenommen. Auf der Rollenachse 7 sind hierbei zwei ineinander greifende Zahnkränze 78, 79 aufgenommen. Während der erste Zahnkranz 78 frei auf der Rollenachse 7 rotierbar gelagert ist, ist der zweite Zahnkranz 79 drehfest aber axial verschiebbar auf der Rollenachse 7 angeordnet. Die axiale Verschiebbarkeit eines der Zahnkränze unter Beibehaltung einer drehfesten Kopplung desselben mit der Rollenachse 7 dient dazu, eine Ausrückmöglichkeit zu schaffen, die bewirkt, dass sich beide Zahnkränze trennen lassen und die axial einander gegenüberliegenden nicht näher bezeichneten Zähne der beiden Zahnkränze außer Eingriff gelangen. Hierzu wird bevorzugt ein Bolzen 81 eingesetzt, der in eine nicht näher gezeigte radiale Bohrung in der Rollenachse 7 eingepresst ist, und sich durch ein Langloch 82 in der der drehfest mit dem zweiten Zahnkranz 79 verbundenen Lagerhülse 83 hindurch erstreckt. Hinter den Zahnkränzen 78, 79 befindet sich drehfest mit dem Zahnkranz 78 verbunden eine Riemenscheibe 90, über die ein sich quer zur Rollenachse 7 in Längsrichtung des Gehäuses 71 erstreckender Riemen 91 verläuft. Dieser ist über eine Umlenkrolle 93 geführt, welche an dem der Riemenscheibe 90 fernen Ende des Gehäuses 71 drehbar gelagert ist. Fest mit dem Riemen 91 verbunden ist ein Schieber 72, der von einer quer zur Rollenachse 7 verlaufenden Gewindestange 100 geführt, aber frei, ohne Gewindeverbindung, auf dieser axial verschiebbar ist. Die Gewindestange 100 ist durch die Stirnplatte 73 des Gehäuses 71 hindurchgeführt und bevorzugt drehbar in der Rückwand 75 gelagert. Auf der Gewindestange 100 ist ein Anschlag 80 aufgeschraubt, der axial verschieblich aber drehfest in einem Langloch der Gehäusewand 77 geführt ist. Da die Gewindestange 100 gegen axiales Verschieben gesichert ist, wird der Anschlag 80 bei einer Drehbewegung der Stellmutter 102 im Uhrzeigersinn in Pfeilrichtung „B” und beim Drehen entgegen dem Uhrzeigersinn in Pfeilrichtung „C” verstellt. Auf dem Gehäuse 71 ist hierzu eine Skala aufgebracht, die der exakten Einstellung des gewünschten Abstandes dient, in welchem die Befestiger in die Hochsicken 53 eingebracht werden sollen. Der Anschlag 80 begrenzt die Wegstrecke des Schiebers 72, die im Wesentlichen dem Abstand entspricht, in dem die Hochsicken 53 zueinander angeordnet sind. Der axial frei auf der Gewindestange 100 verfahrbare Schieber 72 ist mit zwei Federn 104, 105 vorgespannt, die über eine Umlenkung 107 geführt und mit ihrem anderen Ende an einem am Gehäuse 71 befestigten Federblock 109 eingehängt sind. Die Federn 104, 105 zwingen den Schieber 72 nach Abschluss eines Setzvorganges stets in seine Ausgangsposition zurück, die in den 6 und 7 wiedergegeben ist. Hierfür verantwortlich ist eine in ihrer Gesamtheit mit der Bezugsziffer 120 bezeichnete Rückstelleinrichtung. Diese besitzt einen zwischen die Zahnkränze 78, 79 einragenden winkelförmigen Rückstellhebel 122, der um seine Drehachse 124 in Pfeilrichtung „D” verschwenkt wird, wenn er über den in Pfeilrichtung „E” verfahrenden Stellarm 126 verdreht wird. Der Stellarm 126 wird durch die Klinke 128 aktiviert, welche von dem herabfahrenden Schrauber 11 erfasst und beispielsweise über eine nicht näher gezeigte konische Auswölbung der sich absenkenden Klinke 128 verdrängt wird.
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Die Anwendung und die Funktionsweise des erfindungsgemäßen Streckenmessgerätes 70 wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die 1 bis 7 erläutert.
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Anhand von Bauplänen oder einer Aufnahme der Gebäudesituation wird zunächst die Beschaffenheit des Dachuntergrundes festgestellt und bei Dachuntergründen aus Stahltrapezblech der Abstand der Befestigungspunkte zueinander anhand der Lage der Hochsicken 53 festgelegt. Auch bei anderen Dachuntergründen, z. B. Betonkassettendecken, kann die Festlegung der Befestigungspunkte wegen der darin befindlichen Hohlkammern sinnvoll sein. Nachdem Gewissheit über den Sickenabstand vorliegt, wird durch Verdrehen der Stellmutter 102 die Position des Anschlages 80 eingestellt. Insofern nicht mit Übersetzungsmitteln gearbeitet wird, entspricht der Abstand zwischen der Ruhestellung des Schiebers 72 und dem Anschlag 80 dem gewünschten Fahrweg des Setzautomaten 1 und zugleich dem Abstand „x” zwischen zwei Befestigungspunkten. In der Ruhestellung des Schiebers 72 befindet sich der Schraubautomat 1 in seiner Ausgangsposition über dem ersten Befestigungspunkt, der zuvor ebenfalls ermittelt wurde. Der Schrauber 11 hat dabei seine in 1 gezeigte Position am oberen Gestellabschnitt eingenommen, in der er insbesondere durch eine auf den Hubwagen 8 wirkende Federspannung positioniert wird. Nachdem die Handgriffe 15, die über die Vertikalrohre 16, 17 mit dem Hubwagen verbunden sind, mit einer senkrecht nach unten wirkenden Druckkraft beaufschlagt werden, vollzieht der Hubwagen 8 zusammen mit dem Schrauber 11 eine Absenkbewegung, wobei der Schrauber 11 selbst in der Einschraubachse der Befestigungspunkte positioniert ist. Bevorzugt durch einen sogenannten Leerhub wird bei der Aufwärtsbewegung des Schraubers 11 das jeweils unterste Befestigungselement 30 aus dem Magazin 13 herausgetrennt, durch Schwenken vertikal ausgerichtet und dabei in der Einschraubachse vorgelegt. Beim nächsten Abwärtshub des Schraubers 11, der in seinem Bohrfutter einen dem Werkzeugeingriff im Schraubenkopf entsprechendes Schrauberbit, z. B. ein Kreuzschlitzbit, besitzt, wird das Befestigungselement 30 durch die Abdichtbahn 59 und das Dämmmaterial 57 hindurch gedrückt und die Schraube 34 in den Scheitel der Hochsicke 53 eingedreht. Anschließend wird der Abwärtsdruck auf die Handgriffe 15 aufgehoben, woraufhin sich der Schrauber 11 wieder nach oben in die Ausgangsposition bewegt, und der Schraubautomat 1 auf den Rollen 5, 6 vom Bediener in einer leicht nach hinten zum Anwender hin gekippten Lage in Richtung der nächsten Hochsicke 53 verfahren, wo sich der nächste Befestigungspunkt befindet. Die Rotationsbewegung der Rollen 5, 6 wird während des Verfahrens des Schraubautomaten 1 zum nächsten Befestigungspunkt durch die dabei förmschlüssig ineinander greifenden Zahnkränze 78, 79 auf die Riemenscheibe 90 übertragen, welche hierdurch synchron mit den Rollen 5, 6 in Rotation versetzt wird. Der Schieber 72 ist fest mit dem Zahnriemen 91 verbunden, sodass sich dieser, unter Spannung der Federn 104, 105 in Pfeilrichtung „y” auf den Anschlag 80 zubewegt. Trifft der Schieber 72 auf den Anschlag 80, so werden die Rollen 5, 6 gegen eine weitere Drehung gesperrt, was dem Benutzer durch den damit verbundenen Stopp des Schraubautomaten 1 signalisiert, dass der nächste Befestigungspunkt erreicht wurde.
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Nachdem der Schraubautomat 1 am nächsten Befestigungspunkt wieder nach vorn in die senkrechte Arbeitsposition gekippt wurde, wird der Schrauber 11 erneut abwärts bewegt und das nächste Befestigungselement 30 gesetzt und verankert. Wenn der Schrauber 11 am Ende der Abwärtsbewegung seinen unteren Totpunkt erreicht hat, trifft er auf die Klinke 128 der Rückstelleinrichtung 120 und drückt diese abwärts. Dabei wird der Stellarm 126 durch eine an der Klinke 128 befindliche schräge Ablaufkante, die nicht näher dargestellt ist, in Pfeilrichtung „E” verschoben und der winkelförmige Rückstellhebel 122 um seine Achse 124 verschwenkt. Das Verschwenken des Rückstellenshebels 122 bewirkt, dass der Zahnkranz 79 entgegen der Druckkraft der Feder 85 vom benachbarten Zahnkranz 78 Weg bewegt wird und die Zähne der Zahnkränze außer Eingriff gelangen, wodurch sich in Folge die Federn 104, 105 entspannen und den Schieber 72 in Pfeilrichtung „z” zurück in seine Ausgangsposition ziehen. In dieser Ausgangsposition kommt nun wiederum die auf der Rollenachse 7 frei rotierbare, mit dem zweiten Zahnkranz 78 in Wirkverbindung stehende Riemenscheibe 90 zum Einsatz. Durch die sich anschließende Aufwärtsbewegung des Schraubers 11 wird auch der Rückstellhebel 122 des Rückstellgelenks 120 wiederum in seine Ausgangssituation zurück verschwenkt, wodurch die Zahnkränze 78, 79 aufeinander zu bewegt und zur erneuten Übertragung der Drehbewegung der Rollen 5, 6 auf die Riemenscheibe 90 in Zahneingriff miteinander positioniert werden.
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Soll das Gerät ohne Verschraubung verfahren werden, so können die Zahnkränze 78, 79 dauerhaft voneinander getrennt werden. Dies erfolgt mithilfe einer manuellen Kupplung 111. Durch Umlegen eines Schalthebels 112 wird das Schaltgestänge 113 verdreht, wodurch ein am Ende des Gestänges 113 angeordneter Exzenternocken 114, der sich zwischen die beiden Zahnkränze 78 und 79 erstreckt, mit seiner Nockenoberflächen solange über eine axiale Stirnfläche des verschiebbaren Zahnkranzes 79 geführt wird und hierdurch den Zahnkranz 79 vom festen Zahnkranz 78 weg bewegt, bis die beiden Zahnkränze außer Eingriff sind. In dieser Trennstellung der manuellen Kupplung 111, befindet sich der Exzenternocken 114 bevorzugt in einer Winkelstellung, in der der Nockenscheitel, d. h. der Punkt der Außenfläche des Nockens, der den größten Abstand zum Drehzentrum aufweist, an der axialen Stirnfläche des beweglichen Zahnkranzes 79 anliegt. Hierdurch ergibt sich der Vorteil, dass kein Drehmoment auf das Schaltgestänge 113 wirkt, wodurch die Trennstellung der manuellen Kupplung ohne zusätzliche Arretiermittel aufrecht erhalten werden kann.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Schraubautomat
- 3
- Gestell
- 5
- Rolle
- 6
- Rolle
- 7
- Rollenachse
- 8
- Hubwagen
- 11
- Schrauber
- 13
- Magazin
- 15
- Handgriffe
- 16
- Vertikalohr
- 17
- Vertikalrohr
- 30
- Befestigungselement
- 31
- Kunststoffhalter von 30
- 32
- Hohlschaft von 31
- 33
- Kopfplatte von 31
- 34
- Schraube von 30
- 35
- Bohrspitze von 34
- 36
- Schraubengewinde
- 40
- Befestigungselement
- 41
- Lastverteilteller
- 51
- Dachuntergrund
- 53
- Hochsicke
- 55
- Tiefsicke
- 57
- Dämmmaterial
- 59
- Abdichtbahn
- 70
- Streckenmessgerät
- 71
- Gehäuse
- 72
- Schieber
- 73
- Stirnplatte von 71
- 75
- Rückwand von 71
- 77
- Gehäusewand
- 78
- Zahnkranz
- 79
- Zahnkranz
- 80
- Anschlag
- 81
- Bolzen von 76
- 82
- Langloch
- 83
- Lagerhülse
- 85
- Feder
- 90
- Riemenscheibe
- 91
- Riemen
- 93
- Umlenkrolle
- 100
- Gewindestange
- 102
- Stellmutter
- 104
- Feder
- 105
- Feder
- 107
- Umlenkung für 104/105
- 109
- Federblock
- 111
- Kupplung
- 112
- Schalthebel
- 113
- Schaltgestänge
- 114
- Exzenternocken
- 120
- Rückstelleinrichtung
- 122
- Rückstellhebel
- 124
- Drehachse von 122
- 126
- Stellarm
- 128
- Klinke
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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