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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Anordnen zumindest eines Prüfkörpers nach den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1 und ein Verfahren zum Anordnen zumindest eines Prüfkörpers nach den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 5.
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Aus dem Stand der Technik ist, wie in der
DE 10 2009 032 817 A1 beschrieben, ein Verfahren zur Bestimmung der Zugfestigkeit einer Beschichtung bekannt. Dabei werden zwei hohlzylindrische Prüfkörper derart angeordnet, dass korrespondierende Basisflächen der Prüfkörper aneinander anliegen. Die Prüfkörper werden in dieser Position mittels eines Halteelements fixiert. Eine innere Mantelfläche der Prüfkörper wird im Stoßbereich der Prüfkörper beschichtet. Das Halteelement wird gelöst und es wird eine Zugkraft in Richtung der Symmetrieachse der Prüfkörper bis zum Versagen der Beschichtung ausgeübt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine verbesserte Vorrichtung und ein verbessertes Verfahren zum Anordnen zumindest eines Prüfkörpers anzugeben.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Vorrichtung zum Anordnen zumindest eines Prüfkörpers mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und ein Verfahren zum Anordnen zumindest eines Prüfkörpers mit den Merkmalen des Anspruchs 5.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Anordnen zumindest eines Prüfkörpers auf einer Zylinderlaufbahnbeschichtung eines Zylinderkurbelgehäuses eines Verbrennungsmotors umfasst ein Gehäuse, welches in eine Zylinderbohrung des Verbrennungsmotors, in welcher der zumindest eine Prüfkörper anzuordnen ist, einführbar ist, wobei an einer Oberseite des Gehäuses eine Halteplatte angeordnet ist, welche nach einem Einführen des Gehäuses in die Zylinderbohrung auf eine Oberseite des Zylinderkurbelgehäuses aufsetzbar und an diesem befestigbar ist. Zumindest eine Prüfkörperhalterung ist zu einem Aufpressen des zumindest einen Prüfkörpers auf die Zylinderlaufbahnbeschichtung radial aus dem Gehäuse in Richtung der Zylinderlaufbahnbeschichtung bewegbar. Um das Gehäuse in die Zylinderbohrung einführen zu können, muss es einen kleineren Querschnitt aufweisen als die Zylinderbohrung des Verbrennungsmotors.
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Die Vorrichtung kann auch derart ausgebildet sein, dass mit ihr gleichzeitig eine Mehrzahl von Prüfkörpern auf der Zylinderlaufbahnbeschichtung anzuordnen sind. In diesem Fall weist die Vorrichtung für jeden anzuordnenden Prüfkörper eine eigene Prüfkörperhalterung auf. Mit einer derartigen Vorrichtung mit einer Mehrzahl von Prüfkörperhalterungen ist dann auch eine geringere Anzahl von Prüfkörpern gleichzeitig auf der Zylinderlaufbahnbeschichtung anzuordnen, als Prüfkörperhalterungen an der Vorrichtung vorhanden sind, d. h. es ist nicht erforderlich, jede an der Vorrichtung verfügbare Prüfkörperhalterung mit einem Prüfkörper zu bestücken. Daher weist die Vorrichtung zweckmäßigerweise eine derart hohe Anzahl von Prüfkörperhalterungen auf, dass mittels der Vorrichtung eine maximal erforderliche Anzahl von Prüfkörpern an einer Zylinderlaufbahnbeschichtung anzuordnen sind. Auf diese Weise ist die Vorrichtung zur Anordnung von unterschiedlichen Anzahlen von Prüfkörpern in unterschiedlich ausgebildeten Zylinderkurbelgehäusen geeignet.
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Die Vorrichtung ist eine Klebevorrichtung zu einer lageorientierten Positionierung des Prüfkörpers und zu einer Einleitung einer verstellbaren Klebekraft vorzugsweise durch zumindest eine zentrale und gut von außerhalb der Zylinderbohrung zu bedienende Schubstange. Dies ermöglicht eine einfache Durchführung einer Prüfung der Zylinderlaufbahnbeschichtung, d. h. von deren Schichthaftung, beispielsweise entsprechend der DIN 91063, durch ein einfaches und reproduzierbares Aufbringen des Prüfkörpers auf die Zylinderlaufbahnbeschichtung. Zum Prüfen der Zylinderlaufbahnbeschichtung ist auf den an der Zylinderlaufbahnbeschichtung befestigten Prüfkörper eine Zugkraft auszuüben, bis ein Schichtversagen der Zylinderlaufbahnbeschichtung eintritt und der Prüfkörper mit Teilen der Zylinderlaufbahnbeschichtung vom Zylinderkurbelgehäuse abreißt. Aus der dazu aufzubringenden Kraft ist dann auf die Schichthaftung der Zylinderlaufbahnbeschichtung zu schließen. Um diese Prüfung durchführen zu können, verlangt die DIN 91063 ein präzises Kleben von Prüfkörpern auf der Zylinderlaufbahnbeschichtung, welches mit der Vorrichtung erreichbar ist. Dadurch ist kein Anbringen des Prüfkörpers per Hand und auch keine Einleitung der Klebekraft per Hand erforderlich.
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Es ist zudem besonders vorteilhaft, vor dem Kleben einen Dichtring, beispielsweise einen so genannten V-Ring, derart an dem Prüfkörper anzubringen, dass er die an der Zylinderlaufbahnbeschichtung zu befestigende Anlagefläche des Prüfkörpers randseitig umgibt. Auf diese Weise ist ein seitliches Verdrängen eines Klebstoff verhindert, so dass dieser Klebstoff auch nicht per Hand mittels eines Hohlfräsers zu entfernen ist. Dies musste bei einem Aufbringen des Prüfkörpers mit aus dem Stand der Technik bekannten Methoden erfolgen, damit eine Prüfkörperklebefläche nicht verfälscht wird. Die Klebekraft hat eine große Auswirkung auf ein Haftzugergebnis und eine Streuung von Messergebnissen.
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Das Zylinderkurbelgehäuse ist ohne großen Aufwand zusammen mit der Vorrichtung in einen Aushärteofen einzubringen, um den Klebstoff auszuhärten. Danach ist die Vorrichtung aus dem Zylinderkurbelgehäuse zu entfernen und die Prüfung der Zylinderlaufbahnbeschichtung mittels des an dieser befestigten Prüfkörpers durchzuführen. Die Vorrichtung ermöglicht auf diese Weise eine Stabilisierung von Messergebnissen und eine Erhöhung einer Messgenauigkeit sowie eine Verringerung eines Messaufwandes.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand von Zeichnungen näher erläutert.
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Dabei zeigen:
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1 schematisch eine in einem Zylinderkurbelgehäuse angeordnete Vorrichtung zum Anordnen zumindest eines Prüfkörpers in Draufsicht,
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2 schematisch eine perspektivische Darstellung einer Vorrichtung zum Anordnen zumindest eines Prüfkörpers,
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3 schematisch eine Seitenansicht einer Vorrichtung zum Anordnen zumindest eines Prüfkörpers,
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4 schematisch eine Schnittdarstellung einer Vorrichtung zum Anordnen zumindest eines Prüfkörpers entlang der Schnittlinie IV-IV in 1,
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5 schematisch eine Schnittdarstellung einer Vorrichtung zum Anordnen zumindest eines Prüfkörpers entlang der Schnittlinie V-V in 1,
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6 schematisch eine Schnittdarstellung einer in einem Zylinderkurbelgehäuse angeordneten Vorrichtung zum Anordnen zumindest eines Prüfkörpers entlang der Schnittlinie VI-VI in 1 und
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7 schematisch eine Schnittdarstellung einer in einem Zylinderkurbelgehäuse angeordneten Vorrichtung zum Anordnen zumindest eines Prüfkörpers entlang der Schnittlinie VII-VII in 1.
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Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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Die 1 bis 7 zeigen verschiedene Ansichten einer Vorrichtung 1 zum Anordnen zumindest eines auch als Stempel bezeichneten Prüfkörpers 2 auf einer Zylinderlaufbahnbeschichtung 3 eines Zylinderkurbelgehäuses 4 eines Verbrennungsmotors, mittels welcher ein entsprechendes Verfahren zum Anordnen des zumindest einen Prüfkörpers 2 auf der Zylinderlaufbahnbeschichtung 3 des Zylinderkurbelgehäuses 4 des Verbrennungsmotors durchführbar ist. Dabei ist die Vorrichtung 1 in den 1, 6 und 7 in dem Zylinderkurbelgehäuse 4 angeordnet, d. h. in einer Zylinderbohrung 5 des Zylinderkurbelgehäuses. Die 4 bis 7 zeigen Schnittdarstellungen der Vorrichtung 1 entlang der mit der jeweiligen Figurnummer gekennzeichneten Schnittlinie in 1.
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Die Vorrichtung 1 ermöglicht eine einfache Durchführung einer Prüfung der Zylinderlaufbahnbeschichtung 3, d. h. von deren Schichthaftung, beispielsweise entsprechend der DIN 91063, durch ein einfaches und reproduzierbares Aufbringen des Prüfkörpers 2 auf die Zylinderlaufbahnbeschichtung 3. Zum Prüfen der Zylinderlaufbahnbeschichtung 3 ist auf den an der Zylinderlaufbahnbeschichtung 3 befestigten Prüfkörper 2 eine Zugkraft auszuüben, bis ein Schichtversagen der Zylinderlaufbahnbeschichtung 3 eintritt und der Prüfkörper 2 mit Teilen der Zylinderlaufbahnbeschichtung 3 vom Zylinderkurbelgehäuse 4 abreißt. Aus der dazu aufzubringenden Kraft ist dann auf die Schichthaftung der Zylinderlaufbahnbeschichtung 3 zu schließen. Um diese Prüfung durchführen zu können, verlangt die DIN 91063 ein präzises Kleben von Prüfkörpern 2 auf der Zylinderlaufbahnbeschichtung 3, welches mit der Vorrichtung 1 erreichbar ist, wie im Folgenden noch näher erläutert wird. Dadurch ist kein Anbringen des Prüfkörpers 2 per Hand und auch keine Einleitung einer Klebekraft per Hand erforderlich.
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Die Vorrichtung 1 umfasst ein Gehäuse 6, welches einen kleineren Querschnitt, d. h. insbesondere einen kleineren Durchmesser, aufweist als die Zylinderbohrung 5 des Verbrennungsmotors, in welcher der Prüfkörper 2 anzuordnen Ist, so dass das Gehäuse 6 der Vorrichtung 1, wie in den 1, 6 und 7 gezeigt, in die Zylinderbohrung 5 einzuführen ist. An einer Oberseite des Gehäuses 6 ist eine Halteplatte 7 angeordnet, welche nach dem Einführen des Gehäuses 6 in die Zylinderbohrung 5 auf eine Oberseite des Zylinderkurbelgehäuses 4 aufzusetzen und am Zylinderkurbelgehäuse 4 zu befestigen ist.
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Zur Befestigung sind Fixierschrauben 8 durch Bohrungen in der Halteplatte 7 hindurchzuführen und in Schaublöchern des Zylinderkurbelgehäuses 4 zu fixieren. Diese Schraublöcher dienen bei einer Montage des Verbrennungsmotors einer Befestigung eines Zylinderkopfes des Verbrennungsmotors, d. h. diese Schraublöcher sind bereits im Zylinderkurbelgehäuse 4 vorhanden, so dass keine zusätzlichen Befestigungsmittel am Zylinderkurbelgehäuse 4 erforderlich sind.
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Die hier dargestellte Ausführungsform der Vorrichtung 1 weist drei Prüfkörperhalterungen 9 auf, in welchen jeweils ein auf der Zylinderlaufbahnbeschichtung 3 zu befestigender Prüfkörper 2 anzuordnen ist. Es sind mittels der Vorrichtung 1 natürlich auch nur ein oder zwei Prüfkörper 2 an der Zylinderlaufbahnbeschichtung 3 zu befestigen, wenn dies bereits ausreichend ist. So sind in dem hier dargestellten Beispiel, wie beispielsweise in 4 gezeigt, lediglich in zwei der Prüfkörperhalterungen 9 Prüfkörper 2 angeordnet.
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Zu einem Aufpressen der Prüfkörpers 2 auf die Zylinderlaufbahnbeschichtung 3 sind die Prüfkörperhalterungen 9 radial aus dem Gehäuse 6 in Richtung der Zylinderlaufbahnbeschichtung 3 bewegbar. Dazu sind die Prüfkörperhalterungen 9 in diesem Ausführungsbeispiel derart mit zwei in Gehäuselängsrichtung im Gehäuse 6 angeordneten Schubstangen 10 gekoppelt, dass die Prüfkörperhalterungen 9 durch ein Bewegen der Schubstangen 10 in Gehäuselängsrichtung, d. h. parallel zu einer Zylinderbohrungsachse, radial zu bewegen sind.
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Um dies zu ermöglichen, sind die beiden Schubstangen 10 jeweils über Kipphebel 11 mit den Prüfkörperhalterungen 9 verbunden, über welche die Bewegung der Schubstangen 10 in Gehäuselängsrichtung auf die Prüfkörperhalterungen 9 zu übertragen und in eine Bewegung radial zum Gehäuse 6 umzuwandeln ist. Dazu sind die Kipphebel 11 jeweils über eine erste Schwenkachse 11.1 mit der jeweiligen Prüfkörperhalterung 9 und über eine zweite Schwenkachse 11.2 mit der jeweiligen Schubstange 10 verbunden, wie in 4 und 5 dargestellt. Durch ein Bewegen der jeweiligen Schubstange 10 in Gehäuselängsrichtung nähert sich eine Höhe der zweiten Schwenkachse 11.2 zunehmend einer Höhe der ersten Schwenkachse 11.1 des jeweiligen Kipphebels 11 an, da der Kipphebel 11 um die erste Schwenkachse 11.1 schwenkt oder kippt. Dabei erfolgt aufgrund des durch den Kipphebel 11 vorgegebenen Abstandes der beiden Schwenkachsen 11.1, 11.2 ein radiales Verschieben der ersten Schwenkachse 11.1 und der daran angeordneten Prüfkörperhalterung 9 in Richtung der Zylinderlaufbahnbeschichtung 3, so dass der in der Prüfkörperhalterung 9 angeordnete Prüfkörper 2 an die Zylinderlaufbahnbeschichtung 3 anzupressen ist.
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Um ein gleichmäßiges Bewegen der Schubstangen 10 und eine leichte Bedienung der Vorrichtung 1 zu ermöglichen, sind die Schubstangen 10 an oberen Enden mittels eines Griffstücks 12 miteinander verbunden, so dass durch ein Angreifen per Hand oder mittels eines entsprechenden Werkzeugs an diesem Griffstück 12 die beiden Schubstangen 10 zum Herausbewegen der Prüfkörperhalterungen 9 in Richtung der Zylinderlaufbahnbeschichtung 3 in das Gehäuse 6 der Vorrichtung 1 hinein zu schieben sind. Nachdem die Prüfkörper 2 auf diese Weise an die Zylinderlaufbahnbeschichtung 3 angepresst sind, ist eine Konuswelle 13 in Gehäuselängsrichtung in das Gehäuse 6 einführbar, wie insbesondere in 7 dargestellt, und zwar derart, dass jeweils eine konusförmige Ausformung 14 an der Konuswelle 13 im Bereich eines von der Zylinderlaufbahnbeschichtung 3 abgewandten Endes jeder Prüfkörperhalterung 9 positionierbar ist.
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Durch ein zunehmendes Einführen der Konuswelle 13 in das Gehäuse 6 ist mittels der jeweiligen konusförmigen Ausformung 14 eine zunehmende Kraft auf die jeweilige Prüfkörperhalterung 9 und über diese auf den jeweiligen Prüfkörper 2 in Richtung der Zylinderlaufbahnbeschichtung 3 auszubilden. Um diese Krafteinleitung gut dosieren zu können und auf diese Weise eine verstellbare Klebekraft auf die Prüfkörper 2 ausüben zu können, so dass die Prüfkörper 2 mit einer vorgegebenen Klebekraft an die Zylinderlaufbahnbeschichtung 3 anzupressen sind, weisen die Konuswelle 13 und das Gehäuse 6 zweckmäßigerweise zueinander korrespondierende Gewinde auf, so dass die Konuswelle 13 durch eine Schraubbewegung zunehmend in das Gehäuse 6 hinein zu bewegen ist.
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Die Vorrichtung 1 ermöglicht durch diese Ausbildung eine lageorientierte Positionierung der Prüfkörper 2 und eine Einleitung einer verstellbaren Klebekraft durch die zentralen und gut von außerhalb der Zylinderbohrung 5 zu bedienenden Schubstangen 10 sowie durch die Konuswelle 13. Die Vorrichtung 1 ermöglicht auf diese Weise eine Stabilisierung von Messergebnissen und eine Erhöhung einer Messgenauigkeit sowie eine Verringerung eines Messaufwandes.
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Mittels der Konuswelle 13 sind die Prüfkörper 2 über die Prüfkörperhalterungen 9 in ihrer Position und Anpressung an die Zylinderlaufbahnbeschichtung 3 zu fixieren, so dass die Vorrichtung 1 zusammen mit dem Zylinderkurbelgehäuse 4 ohne einen großen Aufwand in einen Aushärteofen einzubringen ist, um einen Klebstoff, mittels welchem die Prüfkörper 2 an der Zylinderlaufbahnbeschichtung 3 zu befestigen sind, auszuhärten. Danach ist die Vorrichtung 1 aus dem Zylinderkurbelgehäuse 4 zu entfernen, wobei zunächst die Konuswelle 13 zu lösen und aus dem Gehäuse 6 zu entfernen ist und danach durch Ziehen der Schubstangen 10 in entgegengesetzter Richtung, d. h. in Richtung aus dem Gehäuse 6 heraus, die Prüfkörperhalterungen 9 zurückzuziehen sind, d. h. in das Gehäuse 6 hinein. Sind die Prüfkörperhalterungen 9 auf diese Weise von den an der Zylinderlaufbahnbeschichtung 3 befestigten Prüfkörpern 2 gelöst, ist die Halteplatte 7 durch Entfernen der Fixierschrauben 8 vom Zylinderkurbelgehäuse 4 zu lösen und die Vorrichtung 1 ist aus der Zylinderbohrung 5 zu entfernen. Nun ist die Prüfung der Zylinderlaufbahnbeschichtung 3 mittels der an dieser befestigten Prüfkörper 2 durchzuführen.
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Im Verfahren zum Anordnen der Prüfkörper 2 auf der Zylinderlaufbahnbeschichtung 3 des Zylinderkurbelgehäuses 4 des Verbrennungsmotors unter Verwendung der Vorrichtung 1 werden die auf der Zylinderlaufbahnbeschichtung 3 zu befestigenden Prüfkörper 2 in die jeweilige Prüfkörperhalterung 9 der Vorrichtung 1 eingesetzt. Danach wird vorzugsweise ein Dichtring 15, welcher bevorzugt als ein so genannter V-Ring ausgebildet ist, derart an dem jeweiligen Prüfkörper 2 angeordnet, dass er eine an der Zylinderlaufbahnbeschichtung 3 zu befestigende Anlagefläche des Prüfkörpers 2 randseitig umgibt.
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Nun wird auf die Anlagefläche des jeweiligen Prüfkörpers 2 der Klebstoff dosiert aufgebracht, beispielsweise mittels einer Dosiereinheit. Anschließend wird das Gehäuse 6 der Vorrichtung 1 in die Zylinderbohrung 5 des Zylinderkurbelgehäuses 4 eingeführt und mittels der Halteplatte 7 der Vorrichtung 1 durch Einschrauben der Fixierschrauben 8 am Zylinderkurbelgehäuse 4 befestigt. Um dabei ein Abtropfen des Klebstoffs von den Anlageflächen der Prüfkörper 2 zu vermeiden, wird das Zylinderkurbelgehäuse 4 vorzugsweise derart ausgerichtet, dass die Zylinderbohrungsachse horizontal ausgerichtet ist und dass die Vorrichtung 1 derart in die Zylinderbohrung 5 einzuführen und am Zylinderkurbelgehäuse 4 zu befestigen ist, dass die Anlageflächen der Prüfkörper 2 nach oben weisen. Auf diese Weise ist ein Abtropfen des Klebstoffs vermieden und eine gleichmäßige Verteilung des Klebstoffs auf den Anlageflächen sichergestellt.
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Nachdem die Vorrichtung 1 auf diese Weise in der Zylinderbohrung 5 positioniert ist, werden die Prüfkörper 2 durch Hineinschieben der Schubstangen 10 in die Vorrichtung 1 in Gehäuselängsrichtung und das daraus resultierende radiale Bewegen der Prüfkörperhalterungen 9 in Richtung der Zylinderlaufbahnbeschichtung 3 gemeinsam an die Zylinderlaufbahnbeschichtung 3 angestellt. Danach wird die Konuswelle 13 in das Gehäuse 6 der Vorrichtung 1 eingeführt. Durch zunehmendes Einschrauben der Konuswelle 13 in das Gehäuse 6 werden die Prüfkörper 2 über die an das jeweilige von der Zylinderlaufbahnbeschichtung 3 abgewandte Ende der Prüfkörperhalterungen 9 zunehmend anpressenden konusförmigen Ausformungen 14 der Konuswelle 13 mit einer zunehmenden Kraft an die Zylinderlaufbahnbeschichtung 3 angepresst. Auf diese Weise wird eine vorgegebene Anpresskraft oder Klebekraft eingestellt, mit welcher die Prüfkörper 2 an die Zylinderlaufbahnbeschichtung 3 angepresst werden.
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Während dieses Anpressens wird der Klebstoff zwischen der jeweiligen Anlagefläche und der Zylinderlaufbahnbeschichtung 3 verdrängt und ist bestrebt, seitlich über einen Rand der Anlagefläche auszutreten. Dies wird jedoch durch den jeweiligen, vorzugsweise als V-Ring ausgebildeten Dichtring 15 verhindert, welcher eine Dichtlippe aufweist, die sich an die konkave Oberfläche der zu prüfenden Zylinderlaufbahnbeschichtung 3 bündig anlegt. Durch den Dichtring 15 wird ggf. überschüssiger Klebstoff vom Rand der Anlagefläche des jeweiligen Prüfkörpers 2 weiter nach außen verdrängt. Auf diese Weise ist ein nachträgliches Entfernen seitlich verdrängten und am Rand der Anlagefläche eine Wulst bildenden Klebstoffs per Hand mittels eines Hohlfräsers nicht mehr erforderlich.
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Dies müsste bei einem Aufbringen des Prüfkörpers 2 ohne einen solchen Dichtring erfolgen, damit eine Prüfkörperklebefläche nicht verfälscht wird. Die Klebekraft hat eine große Auswirkung auf ein Haftzugergebnis und eine Streuung von Messergebnissen. Bei einer zu großen Klebefläche aufgrund eines ausgebildeten Klebewulstes seitlich des Prüfkörpers 2 wird bei der Haftzugprüfung eine Fläche der Zylinderlaufbahnbeschichtung 3 abgerissen, welche größer ist als eine tatsächliche Anlagefläche des jeweiligen Prüfkörpers 2. Dies verfälscht das aus dem Quotienten aus aufgewendeter Kraft und der Fläche gebildete Haftzugergebnis. Durch Verwendung der Dichtringe 15 ist kein derartiges aufwändiges Entfernen überschüssigen Klebers erforderlich und trotzdem ist eine exakte Haftzugmessung sichergestellt.
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Durch die Konuswelle 13 wird die vorgegebene Anpresskraft, mit welcher die Prüfkörper 2 an die Zylinderlaufbahnbeschichtung 3 angepresst werden, konstant aufrechterhalten. Das Zylinderkurbelgehäuse 4 kann nun zusammen mit der Vorrichtung 1 in den Aushärteofen eingebracht werden, in welchem der Klebstoff, üblicherweise ein Zweikomponten-Klebstoff, bei einer vorgegebenen Temperatur von beispielsweise 200°C aushärtet. Danach wird das Zylinderkurbelgehäuse 4 mit der Vorrichtung 1 aus dem Aushärteofen entnommen und die Vorrichtung 1 wird auf umgekehrte Weise aus der Zylinderbohrung 5 entnommen.
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D. h. die Konuswelle 13 wird gelöst und aus dem Gehäuse 6 entfernt, die Schubstangen 10 werden in entgegengesetzter Richtung bewegt, d. h. in Richtung aus dem Gehäuse 6 heraus gezogen, so dass die Prüfkörperhalterungen 9 in das Gehäuse 6 hinein zurückgezogen und dadurch von den an der Zylinderlaufbahnbeschichtung 3 befestigten Prüfkörpern 2 gelöst werden, die Halteplatte 7 wird durch Entfernen der Fixierschrauben 8 vom Zylinderkurbelgehäuse 4 gelöst und die Vorrichtung 1 wird aus der Zylinderbohrung 5 entfernt. Danach kann die Prüfung der Zylinderlaufbahnbeschichtung 3 mittels der an dieser befestigten Prüfkörper 2 direkt und ohne weitere erforderliche Arbeitsschritte durchgeführt werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Vorrichtung
- 2
- Prüfkörper
- 3
- Zylinderlaufbahnbeschichtung
- 4
- Zylinderkurbelgehäuse
- 5
- Zylinderbohrung
- 6
- Gehäuse
- 7
- Halteplatte
- 8
- Fixierschraube
- 9
- Prüfkörperhalterung
- 10
- Schubstange
- 11
- Kipphebel
- 11.1
- erste Schwenkachse
- 11.2
- zweite Schwenkachse
- 12
- Griffstück
- 13
- Konuswelle
- 14
- konusförmige Ausformung
- 15
- Dichtring
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102009032817 A1 [0002]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- DIN 91063 [0008]
- DIN 91063 [0022]