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Technisches Gebiet
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Die vorliegende Entwicklung betrifft eine Vorrichtung zur Verwendung bei einer Scherfestigkeitsprüfung einer Fügestelle einer Probe. In einem weiteren Aspekt betrifft die Entwicklung eine Anordnung zur Durchführung einer Scherfestigkeitsprüfung einer Probe. Ferner betrifft die Entwicklung eine Zugprüfmaschine.
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Hintergrund
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Die Prüfung der Scherfestigkeit von Bauteilen, die mittels eines Fügeverfahrens hergestellt sind, erfolgt üblicherweise derart, dass eine Probe verwendet wird, wobei die Probe einen ersten Probenkörper und einen zweiten Probenkörper aufweist, wobei die Probenkörper mittels einer Fügestelle miteinander verbunden sind. Bei dieser Fügestelle kann es sich beispielsweise um eine Klebestelle, Schweißstelle, ein eingebrachtes Niet oder eine eingebrachte Schraube u. Ä. handeln. Typischerweise werden die einander abgewandten Enden der Probenkörper in eine Zugprüfmaschine eingespannt. Die Einspannung kann beispielsweise mit gegenüberliegenden Spannbacken erfolgen. Im Anschluss an das Einspannen werden an den beiden Probenkörpern mittels der gegeneinander verschiebbaren Spannbacken entgegengesetzte Zugkräfte aufgebracht, sodass im Bereich der Fügestelle Scherkräfte entstehen. Bei einer derartigen Scherfestigkeitsprüfung tritt die Problematik auf, dass sich die Probenkörper ggf. verformen oder zueinander verdrehen, wodurch das Messergebnis der Prüfung verfälscht wird.
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Eine Vorrichtung zur Verwendung bei einer Scherfestigkeitsprüfung einer Fügestelle einer Probe ist beispielsweise aus der
DE 33 45 572 A1 bekannt. Bei dieser ist vorgesehen, dass die Probe in eine Vorrichtung eingesetzt wird, die aus zwei zusammenfügbaren und gegeneinander verschiebbaren Aufnahmeelementen besteht, die durch Führungselemente zusammengehalten werden, wodurch zusätzliche Biege- und Zugbeanspruchungen bzw. Verformungen der Probe vermieden werden. Nachteilig bei dieser aus dem Stand der Technik bekannten Vorrichtung ist allerdings, dass durch die Kontaktierung der beiden Aufnahmeelemente zusätzliche Haftreibung und Gleitreibung zwischen den Aufnahmeelementen entsteht, die das Ergebnis der Prüfung negativ beeinflussen.
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Demgegenüber liegt der vorliegenden Entwicklung die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte Vorrichtung zur Verwendung bei einer Scherfestigkeitsprüfung einer Fügestelle einer Probe zu schaffen, welche bei einem möglichst geringen, insbesondere ohne Eintrag von zusätzlicher Haftreibung und/oder Gleitreibung eine Verformung der Probe verhindert.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen
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Die Vorrichtung dient zur Verwendung bei einer Scherfestigkeitsprüfung einer Fügestelle einer Probe, wobei die Probe einen ersten Probenkörper und einen zweiten Probenkörper aufweist, wobei die Probenkörper mittels der Fügestelle miteinander verbunden sind. Die Vorrichtung umfasst:
- • einen ersten Aufnahmekörper zur Aufnahme des ersten Probenkörpers,
- • einen zweiten Aufnahmekörper zur Aufnahme des zweiten Probenkörpers.
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Die beiden Aufnahmekörper sind in einer Verschieberichtung gegeneinander verschiebbar zwecks Aufbringens einer Scherkraft im Bereich der Fügestelle der Probe. Der jeweilige Aufnahmekörper weist einen Kopfanschlag auf, wobei der jeweilige Kopfanschlag derart ausgebildet ist, dass bei dem Verschieben der Aufnahmekörper der jeweilige Probenkörper mit dem jeweiligen Kopfanschlag einen Formschluss in der jeweiligen Verschieberichtung bildet. Ferner ist vorgesehen, dass der erste Aufnahmekörper und der zweite Aufnahmekörper voneinander beabstandet angeordnet sind.
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Die beabstandete Anordnung der beiden Aufnahmekörper zueinander hat den Vorteil, dass keine zusätzlichen Reibungskräfte aufgrund einer Kontaktierung der Aufnahmekörper bei der Scherfestigkeitsprüfung auftreten, welche das Messergebnis der Scherfestigkeitsprüfung verfälschen würden. Insbesondere ist vorgesehen, dass keine mechanische Verbindung zwischen den beiden Aufnahmekörpern besteht. Vorzugsweise besteht kein mechanischer Kontakt zwischen dem ersten Aufnahmekörper und dem zweiten Aufnahmekörper, zwischen dem ersten Probenkörper und dem zweiten Aufnahmekörper und zwischen dem zweiten Probenkörper und dem ersten Aufnahmekörper.
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Bei der Scherfestigkeitsprüfung werden die beiden Aufnahmekörper gegeneinander verschoben, wobei der jeweilige Probenkörper mit dem jeweiligen Kopfanschlag einen Formschluss in der Verschieberichtung bildet. Die Verwendung des Kopfanschlags hat den Vorteil, dass die auf den jeweiligen Probenkörper einwirkende Zugkraft im Bereich des Kopfanschlags aufgebracht wird, wodurch eine Längenänderung und/oder eine Verformung des jeweiligen Probenkörpers vermieden wird. Vorzugsweise ist die Fügestelle im Bereich des Endes des jeweiligen Probenkörpers ausgebildet, welcher bei der Scherfestigkeitsprüfung der Probe an dem Kopfanschlag anliegt.
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Der Kopfanschlag hat vorzugsweise eine Höhe von etwa 0,1 mm bis 0,3 mm, vorzugsweise etwa 0,2mm.
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Der jeweilige Probenkörper ist vorzugsweise plattenförmig, insbesondere streifenförmig, ausgebildet.
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Als besonders vorteilhaft wird es angesehen, wenn der erste und/oder der zweite Aufnahmekörper einen Stützabschnitt aufweist, wobei der Probenkörper in einer ersten Richtung senkrecht zu der Verschieberichtung an dem jeweiligen Stützabschnitt abstützbar ist. Durch den Stützabschnitt wird die Verformung des jeweiligen Probenkörpers in der ersten Richtung senkrecht zu der Verschieberichtung vermieden. Es ist durchaus denkbar, dass der Stützabschnitt durch eine Bodenfläche des Aufnahmekörpers gebildet ist. Vorzugsweise bildet der Stützabschnitt eine Auflagefläche für den Probenkörper.
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Bei der an dem Stützabschnitt anliegenden Fläche des Aufnahmekörpers handelt es sich insbesondere um die Hauptausdehnungsfläche des Probenkörpers.
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Als besonders vorteilhaft wird es angesehen, wenn der erste Aufnahmekörper und/oder der zweite Aufnahmekörper einen Seitenanschlag aufweist, vorzugsweise zwei bezüglich des Probenkörpers gegenüberliegend ausgebildete Seitenanschläge aufweist, wobei der Seitenanschlag derart ausgebildet ist, dass ein Verschieben des Probenkörpers in einer zweiten Richtung senkrecht zu der Verschieberichtung verhindert ist. In diesem Zusammenhang wird es als besonders vorteilhaft angesehen, wenn sich der jeweilige Seitenanschlag entlang der Verschieberichtung erstreckt.
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Der Seitenanschlag hat vorzugsweise eine Höhe von etwa 0,1mm bis 0,3 mm, vorzugsweise etwa 0,2mm.
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Als besonders vorteilhaft wird es angesehen, wenn der Aufnahmekörper derart gestaltet ist, dass der Probenkörper von einer dem Kopfanschlag gegenüberliegenden Seite des Aufnahmekörpers aus in den Aufnahmekörper in Richtung des Kopfanschlags einschiebbar ist. Dabei wird es als besonders vorteilhaft angesehen, wenn der Aufnahmekörper an seinem dem Kopfanschlag gegenüberliegenden Ende eine Aussparung aufweist.
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Hinsichtlich einer Minimierung der Verformung der Probenkörper bzw. der Probe hat es sich als besonders vorteilhaft erwiesen, wenn die beiden Aufnahmekörper in der Verschieberichtung überlappend und bezüglich der Probe gegenüberliegend angeordnet sind. In einer solchen Ausführungsform sind die Aufnahmekörper derart angeordnet, dass in einem Überlappbereich der eine Aufnahmekörper den anderen Aufnahmekörper in einer Ansicht in einer Richtung senkrecht zu der Verschieberichtung, beispielsweise in der ersten Richtung, überdeckt. Dabei wird es als besonders vorteilhaft angesehen, wenn die Fügestelle im Überlappbereich der beiden Aufnahmekörper angeordnet ist.
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Im Hinblick auf eine besonders einfache und kostengünstige Fertigung des Aufnahmekörpers wird es als vorteilhaft angesehen, wenn der erste Aufnahmekörper und/oder der zweite Aufnahmekörper einen Grundkörper aufweist, wobei der Grundkörper eine Aussparung aufweist, wobei der Probenkörper in der Aussparung anordenbar ist. Vorzugsweise ist die Aussparung derart gestaltet, dass der an die Aussparung angrenzende Bereich des Grundkörpers den Kopfanschlag und/oder den Seitenanschlag bzw. die Seitenanschläge bildet.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass der Kopfanschlag und/oder der Seitenanschlag bzw. die Seitenanschläge derart gestaltet sind, dass der Probenkörper in der ersten Richtung gegenüber dem Aufnahmekörper hervorsteht.
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Um den ersten Aufnahmekörper bzw. den zweiten Aufnahmekörper für unterschiedliche Probenkörper zu verwenden bzw. in einfacher Art und Weise an den jeweiligen Probenkörper anzupassen, wird als vorteilhaft angesehen, wenn der erste Aufnahmekörper und/oder der zweite Aufnahmekörper einen Grundkörper und einen mit dem Grundkörper lösbar verbundenen Anschlagskörper aufweist, wobei der Anschlagskörper den Kopfanschlag aufweist, insbesondere der Anschlagskörper den Kopfanschlag bildet. Durch die lösbare Verbindung zwischen dem Anschlagskörper und dem Grundkörper kann in einfacher Art und Weise eine Anpassung des Aufnahmekörpers an den Probenkörper erfolgen. So ist es mit dem derart gestalteten Aufnahmekörper möglich, den Aufnahmekörper an die Dicke des Probenkörpers anzupassen, indem ein anderer Anschlagskörper mit dem Grundkörper verbunden wird, wobei die unterschiedlichen Anschlagskörper derart gestaltet sein können, dass sie in einem mit dem Grundkörper verbundenen Zustand unterschiedlich weit gegenüber dem Grundkörper in der ersten Richtung hervorstehen. Durch die Anpassung des Aufnahmekörpers an die Dicke des Probenkörpers kann eine besonders gute Kraftübertragung vom Kopfanschlag auf den Probenkörper gewährleistet werden, wodurch eine nachteilige Verformung oder sonstige nachteilige Effekte vermieden werden. Es hat sich gezeigt, dass es in der Regel nicht notwendig ist, die Höhe der Seitenanschläge an die Dicke der Probenkörper anzupassen, sondern lediglich die Höhe des Kopfanschlags. Dementsprechend können ein und derselbe Grundkörper für unterschiedlich Dicke Probenkörper bzw. unterschiedlich dicke Proben verwendet werden und es ist lediglich eine Anpassung des Anschlagskörpers notwendig, was sich vorteilhaft auf die Lagerhaltung auswirkt.
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Hinsichtlich einer Gestaltung mit einem Grundkörper und einem mit dem Grundkörper lösbar verbundenen Anschlagskörper wird es als besonders vorteilhaft angesehen, wenn ein und derselbe Anschlagskörper in zumindest zwei unterschiedlichen Positionen mit dem Grundkörper verbindbar ist, wodurch eine besonders einfache Anpassung des Kopfanschlags an die Dicke des Probenkörpers möglich ist.
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Als besonders vorteilhaft wird es angesehen, wenn der Anschlagskörper mittels eines Verbindungsmittels mit dem Grundkörper verbindbar ist, wobei der Anschlagskörper bei gelöstem Verbindungsmittel bezüglich des Grundkörpers verschiebbar ist. Beispielsweise ist es in diesem Zusammenhang denkbar, dass der Anschlagskörper mittels einer Schraube mit dem Grundkörper verbindbar ist, wobei die Schraube ein in dem Anschlagskörper ausgebildetes Langloch durchsetzt. Durch die Gestaltung des Anschlagskörpers mit einem Langloch kann bei einer gelösten Schraube der Anschlagskörper bezüglich seiner Positionierung zu dem Grundkörper verschoben werden, um auf diese Weise den Aufnahmekörper, vorliegend den Kopfanschlag, an die Dicke des Probenkörpers anzupassen.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass der erste Aufnahmekörper und/oder der zweite Aufnahmekörper einen Einspannabschnitt zum Einspannen des Aufnahmekörpers in eine Spannbacke aufweist, In diesem Zusammenhang wird es als besonders vorteilhaft angesehen, wenn der Einspannabschnitt an einem dem Kopfanschlag abgewandten Ende des Aufnahmekörpers ausgebildet ist.
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Vorzugsweise weist der Einspannabschnitt eine zu einer Struktur der Spannbacke korrespondierende, insbesondere formschlüssig zusammenwirkende Gegenstruktur auf. Vorzugsweise ist der Einspannabschnitt schwalbenschwanzförmig ausgebildet.
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Vorzugsweise ist der Einspannabschnitt derart gestaltet, dass bei in dem Aufnahmekörper angeordneten Probenkörper der Probenkörper in der ersten Richtung gegenüber dem Einspannabschnitt des Aufnahmekörpers hervorsteht. Diese Gestaltung hat den Vorteil, dass die von den Spannbacken aufgebrachte Zugkraft sowohl im Bereich des Kopfanschlags als auch in dem eingespannten Abschnitt des Probenkörpers in den Probenkörper eingeleitet wird, wodurch eine Verformung des Probenkörpers vermieden wird.
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Es ist aber auch durchaus denkbar, dass die Spannbacke den Probenkörper nicht unmittelbar kontaktiert, wodurch eine ungewollte Lageänderung des Probenkörpers in dem Aufnahmekörper beim Vorgang des Einspannens vermieden wird.
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Um den Probenkörper besonders sicher in dem Aufnahmekörper zu lagern, wird es als vorteilhaft angesehen, wenn die Vorrichtung ein erstes Haltemittel zum Halten des ersten Probenkörpers in dem ersten Aufnahmekörper aufweist und/oder die Vorrichtung ein zweites Haltemittel zum Halten des zweiten Probenkörpers in dem zweiten Aufnahmekörper aufweist. Als besonders vorteilhaft wird es angesehen, wenn das Haltemittel den Probenkörper kraftschlüssig in dem Aufnahmekörper hält.
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Das Haltemittel dient insbesondere dem Halten des Probenkörpers bzw. der Probe in seiner bzw. ihrer Position bezüglich des Kopfanschlags. Ferner wird durch das Haltemittel ein Verrutschen des Probenkörpers bzw. der Probe verhindert.
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Das Haltemittel wird vorzugsweise beabstandet vom Kopfanschlag angeordnet, vorzugsweise entsprechend der zweifachen Breite des Fügebereichs.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist das Haltemittel als Klemme ausgebildet.
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Vorzugsweise weist das Haltemittel ein erstes Klemmelement und ein zweites Klemmelement auf, wobei die beiden Klemmelemente mittels eines Spannelements gegeneinander verspannbar sind. Beispielsweise können die Klemmelemente als Platten ausgebildet sein, wobei die beiden Klemmelemente mittels einer die beiden Klemmelemente durchsetzenden Schraube gegeneinander verspannbar sind.
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Als besonders vorteilhaft wird es angesehen, wenn die Aufnahmekörper zueinander punktsymmetrisch angeordnet sind.
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Der Aufnahmekörper ist vorzugsweise aus einem Material gefertigt, welches gehärtet wurde, um eine Verformung des Aufnahmekörpers als solchen zu vermeiden.
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Nach einem weiteren Aspekt ist eine Anordnung einer Vorrichtung zur Verwendung bei einer Scherfestigkeitsprüfung einer Fügestelle einer Probe vorgesehen, wobei die Probe einen ersten Probenkörper und einen zweiten Probenkörper aufweist, wobei die Probenkörper mittels der Fügestelle miteinander verbunden sind. Bei der Anordnung wird eine zuvor beschriebene Vorrichtung verwendet.
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Nach einem weiteren Aspekt ist schließlich ein Zugprüfmaschine vorgesehen, wobei die Zugprüfmaschine zwei in Verschieberichtung gegeneinander verschiebbare Spannbacken und eine zuvor beschriebene Vorrichtung zur Verwendung bei einer Scherfestigkeitsprüfung einer Fügestelle aufweist.
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Vorzugsweise sind die Vorrichtung und die Probe derart angeordnet, dass die Fügestelle im Überlappbereich der beiden Aufnahmekörper angeordnet ist.
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Figurenliste
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Weitere Ziele, Merkmale sowie Vorteile der Vorrichtung sowie der Anordnung werden in der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnungen erläutert. Hierbei zeigen:
- 1 einen ersten Aufnahmekörper gemäß einer ersten Ausführungsform mit darin angeordnetem erstem Probenkörper sowie einen zweiten Aufnahmekörper gemäß einer ersten Ausführungsform mit daran angeordnetem zweitem Probenkörper, in einer Draufsicht,
- 2 den zweiten Aufnahmekörper gemäß 1, in einer Draufsicht,
- 3 eine Vorrichtung zur Verwendung bei einer Scherfestigkeitsprüfung mit den Aufnahmekörpern gemäß 1 und darin angeordneter Probe,
- 4 einen Aufnahmekörper gemäß einer zweiten Ausführungsform der Vorrichtung, in einer Ansicht gemäß dem Pfeil IV in 7,
- 5 der Aufnahmekörper gemäß 4, in einer ersten perspektivischen Ansicht,
- 6 der Aufnahmekörper gemäß 4, in einer zweiten perspektivischen Ansicht,
- 7 der Aufnahmekörper gemäß 4, in einer Ansicht gemäß dem Pfeil VII in 4.
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Detaillierte Beschreibung
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Die 1 bis 3 zeigen eine Vorrichtung 1 zur Verwendung bei einer Scherfestigkeitsprüfung einer Fügestelle 6 einer Probe gemäß einer ersten Ausführungsform. Die Probe weist einen ersten Probenkörper 4 und einen zweiten Probenkörper 5 auf, wobei die Probenkörper 4, 5 mittels der Fügestelle 6 miteinander verbunden sind. Die Fügestelle 6 ist vorliegend als Klebefläche ausgebildet. Vorliegend ist die Fügestelle 6 bzw. die Klebefläche jeweils endseitig an dem jeweiligen Probenkörper 4, 5 ausgebildet. Die Probenkörper 4, 5 sind vorliegend identisch und streifenförmig ausgebildet
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Die Vorrichtung 1 umfasst einen ersten Aufnahmekörper 2 zur Aufnahme des ersten Probenkörpers 4 und einen zweiten Aufnahmekörper 3 zur Aufnahme des zweiten Probenkörpers 5. Zwecks Durchführung der Scherfestigkeitsprüfung der Fügestelle 6 der Probe werden die beiden Aufnahmekörper 2, 3 in gegeneinander verschiebbare Spannbacken 12 eingespannt. Zu diesem Zweck weist der jeweilige Aufnahmekörper 2, 3 einen Einspannabschnitt 13 zum Einspannen des jeweiligen Aufnahmekörpers 2, 3 in die jeweilige Spannbacke 12 auf, wobei der Einspannabschnitt 13 vorliegend schwalbenschwanzförmig ausgebildet ist und die Spannbacke 12 eine zu dem Einspannabschnitt 13 korrespondierende, schwalbenschwanzförmige Aufnahme aufweist. Eine derartige Gestaltung des Aufnahmekörpers 2 erleichtert die genaue Ausrichtung des Aufnahmekörpers 2, 3 in der Spannbacke 12.
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Die beiden Spannbacken 12 und somit die Aufnahmekörper 4, 5 sind in einer Verschieberichtung Z, Z' gegeneinander verschiebbar zwecks Aufbringens einer Scherkraft im Bereich der Fügestelle 6. Dabei ist der erste Aufnahmekörper 2 in die Verschieberichtung Z verschiebbar und der zweite Aufnahmekörper 3 in die der Verschieberichtung Z entgegengesetzten Verschieberichtung Z' verschiebbar.
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Der jeweilige Aufnahmekörper 2, 3 weist einen Kopfanschlag 7 auf, wobei der jeweilige Kopfanschlag 7 derart ausgebildet ist, dass bei dem Verschieben der Aufnahmekörper 2, 3 der jeweilige Probenkörper 4, 5 mit dem jeweiligen Kopfanschlag 7 einen Formschluss in der jeweiligen Verschieberichtung Z, Z' bildet, wodurch die von den Spannacken 12 aufgebrachte Zugkraft im Bereich des jeweiligen Kopfanschlags 7, vorliegend stirnseitig, in den jeweiligen Probenkörper 4, 5 eingebracht wird.
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Wie dies insbesondere der 3 zu entnehmen ist, sind die beiden Aufnahmekörper 2, 3 quer zu der Verschieberichtung Z, Z' beabstandet voneinander angeordnet, sodass bei der Scherfestigkeitsprüfung keine Reibungseffekte zwischen den Aufnahmekörpern 2, 3 auftreten, welche das Prüfergebnis verfälschen würden.
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Die beabstandete Anordnung der Aufnahmekörper 2, 3 hat zudem den Vorteil, dass eine optische Beobachtung der Fügestelle 6 und der Probenkörper 4, 5 während der Scherfestigkeitsprüfung möglich ist.
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Da der erste Aufnahmekörper 2 und der zweite Aufnahmekörper 3 identisch ausgebildet sind, gelten die folgenden Ausführungen zu dem ersten Aufnahmekörper 2 entsprechend für den zweiten Aufnahmekörper 3.
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Der erste Aufnahmekörper 2 weist einen Stützabschnitt 8 auf, wobei der Probenkörper 4 in einer ersten Richtung Y senkrecht zu der Verschieberichtung Z an dem Stützabschnitt 8 abstützbar ist. Vorliegend liegt eine Hauptausdehnungsfläche des Probenkörpers 4 an dem Stützabschnitt 8 des Aufnahmekörpers 2 an. Durch den Stützabschnitt 8 wird eine Verformung des Probenkörpers 4 in der ersten Richtung Y vermieden.
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Zudem weist der erste Aufnahmekörper 2 zwei bezüglich des Probenkörpers 4 gegenüberliegend ausgebildete Seitenanschläge 9 auf, wobei der jeweilige Seitenanschlag 9 derart ausgebildet ist, dass ein Verschieben des Probenkörpers 4 in einer zweiten Richtung X senkrecht zu der Verschieberichtung Z verhindert ist.
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Bei dem in den 1 bis 3 gezeigten Ausführungsbeispiel der Vorrichtung 1 ist der jeweilige Aufnahmekörper 2, 3 einstückig ausgebildet, wobei der Aufnahmekörper 2, 3 durch einen Grundkörper 10 gebildet ist, wobei der Grundkörper 10 eine Aussparung 15 aufweist, in welcher der Probenkörper 4, 5 anordenbar ist. Wie dies insbesondere der 3 zu entnehmen ist, steht der jeweilige Probenkörper 4, 5 gegenüber dem Aufnahmekörper 2, 3 in der ersten Richtung Y hervor.
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Die jeweilige Aussparung 15 ist an einer dem Kopfanschlag 7 gegenüberliegenden Seite offen, sodass der entsprechende Probenkörper 4, 5 von der dem Kopfanschlag 7 gegenüberliegenden Seite des Aufnahmekörpers 2, 3 aus in den Aufnahmekörper 2, 3 in Richtung des Kopfanschlags 7, vorliegend in Verschieberichtung Z, Z' in den Aufnahmekörper 2, 3, einschiebbar ist.
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Die Vorrichtung 1 weist ein Haltemittel 14 zum Halten des Probenkörpers 4 in dem ersten Aufnahmekörper 2 auf und ein Haltemittel 14 zum Halten des zweiten Probenkörpers 5 in dem zweiten Aufnahmekörper 3 auf. Das jeweilige Haltemittel 14 ist als Klemme ausgebildet, wobei die Klemme zwei plattenförmige Elemente 18 aufweist, zwischen denen der Probenkörper 4, 5 und der Aufnahmekörper 2, 3 angeordnet ist, wobei die beiden plattenförmigen Elemente mittels zweier Schrauben 16 gegeneinander verspannbar sind, sodass der jeweilige Probenkörper 4, 5 in dem jeweiligen Aufnahmekörper 2, 3 kraftschlüssig gehalten gehalten werden kann. In den 1 und 2 sind jeweils nur die plattenförmigen Elemente 18 des jeweiligen Haltemittels 14 dargestellt. In der 3 sind die Schrauben 16 dargestellt ferner die auf die jeweilige Schraube 16 aufgeschraubte Mutter 17.
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Wie dies insbesondere der 3 zu entnehmen ist, sind die beiden Aufnahmekörper 2, 3 in der Verschieberichtung Z, Z' überlappend angeordnet, wobei die Fügestelle 6 im Überlappbereich der beiden Aufnahmekörper 2, 3 angeordnet ist. Vorliegend überdeckt in dem Überlappbereich der eine Aufnahmekörper 2 den anderen Aufnahmekörper 3 in einer Ansicht in der ersten Richtung Y. Die beiden Aufnahmekörper 2, 3 sind zueinander punktsymmetrisch angeordnet, wobei der Symmetriepunkt im Bereich der Fügestelle 6 ausgebildet ist.
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Die 4 bis 7 zeigen eine weitere Ausführungsform der Vorrichtung 1, vorliegend eine weitere Ausführungsform des Aufnahmekörpers 2. Im Gegensatz zu dem Aufnahmekörper 2 der ersten Ausführungsform ist der Aufnahmekörper 2 der zweiten Ausführungsform mehrteilig ausgebildet, wobei der Aufnahmekörper 2 einen Grundkörper 10 und einen Anschlagskörper 11 aufweist, wobei der Anschlagskörper 11 mittels zweier Schrauben lösbar mit dem Grundkörper 10 verbindbar ist. Dabei weist der Anschlagskörper 11 den Kopfanschlag 7 auf. Da der Anschlagskörper 11 mit dem Grundkörper 10 lösbar verbunden ist, kann der Anschlagskörper 11 ausgetauscht werden, um den Aufnahmekörper 2 bei identischem Grundkörper an den jeweiligen Probenkörper 4 anzupassen. Dadurch ist in einfacher Art und Weise ein Anpassen des Aufnahmekörpers 2 an beispielsweise unterschiedliche dicke Probenkörper 4 möglich.
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Der Aufnahmekörper 2 weist wiederum einen Einspannabschnitt 13 zum Einspannen in die jeweilige Spannbacke 12 auf, wobei der Einspannabschnitt 13 vorliegend schwalbenschwanzförmig ausgebildet ist. Der Einspannabschnitt 13 ist dabei in dem Grundkörper 10 ausgebildet.
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Die dargestellten Ausführungsformen zeigen lediglich mögliche Ausgestaltung der Entwicklung, zu welcher weitere zahlreiche Varianten denkbar und im Rahmen der Entwicklung sind. Die exemplarisch gezeigten Ausführungsbeispiele sind in keiner Weise hinsichtlich des Umfangs, der Anwendbarkeit oder der Konfigurationsmöglichkeiten der Entwicklung als einschränkend auszulegen. Die vorliegende Beschreibung zeigt dem Fachmann lediglich eine mögliche Implementierung eines Ausführungsbeispiels auf. So können an der Funktion und der Anordnung von beschriebenen Elementen vielfältigste Modifikationen vorgenommen werden, ohne hierbei den durch die nachfolgenden Ansprüche definierten Schutzbereich oder dessen Äquivalente zu verlassen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Vorrichtung
- 2
- erster Aufnahmekörper
- 3
- zweiter Aufnahmekörper
- 4
- erster Probenkörper
- 5
- zweiter Probenkörper
- 6
- Fügestelle
- 7
- Kopfanschlag
- 8
- Stützabschnitt
- 9
- Seitenanschlag
- 10
- Grundkörper
- 11
- Anschlagskörper
- 12
- Spannbacken
- 13
- Einspannabschnitt
- 14
- Haltemittel
- 15
- Aussparung
- 16
- Schraube
- 17
- Mutter
- 18
- Element
- X
- zweite Richtung
- Y
- erste Richtung
- Z
- Verschiebrichtung
- Z'
- Verschiebrichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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