DE102011120105B4 - Vorrichtung zum sterilen Transfer eines Mediums - Google Patents
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Abstract
Vorrichtung zum sterilen Transfer eines Mediums aus einem Medienvorrat (M) in ein Zielsystem (Z), mit
– einer mit dem Medienvorrat verbindbaren Medienzuleitung (1),
– einer mit dem Zielsystem verbindbaren Medienableitung (2),
– einem Behälter (4) mit einer Öffnung (7), in dem ein beweglicher Kolben (3) angeordnet ist, welcher den Behälter (4) in eine erste Kammer (5) und eine zweite Kammer (6) unterteilt,
– einer an dem Kolben (3) angeordneten und zumindest teilweise aus der Öffnung (7) herausragenden Kolbenstange (10),
– einem flexiblen Dichtungselement (11), welches die Öffnung (7) steril verschließt,
– einer ersten Einlassleitung (8a), welche an ihrem einen Ende mit der Medienzuleitung (1) und an ihrem anderen Ende mit der ersten Kammer (5) in Verbindung steht,
– einer zweiten Einlassleitung (8b), welche an ihrem einen Ende mit der Medienzuleitung (1) und an ihrem anderen Ende mit der zweiten Kammer (6) in Verbindung steht,
– einer ersten Auslassleitung (9a), welche an ihrem einen Ende mit der Medienableitung (2) und an ihrem anderen Ende mit der ersten Kammer (5) in Verbindung steht,
– einer zweiten Auslassleitung (9b), welche an ihrem einen Ende mit der Medienableitung (2) und an ihrem anderen Ende mit der zweiten Kammer (6) in Verbindung steht.
– einer mit dem Medienvorrat verbindbaren Medienzuleitung (1),
– einer mit dem Zielsystem verbindbaren Medienableitung (2),
– einem Behälter (4) mit einer Öffnung (7), in dem ein beweglicher Kolben (3) angeordnet ist, welcher den Behälter (4) in eine erste Kammer (5) und eine zweite Kammer (6) unterteilt,
– einer an dem Kolben (3) angeordneten und zumindest teilweise aus der Öffnung (7) herausragenden Kolbenstange (10),
– einem flexiblen Dichtungselement (11), welches die Öffnung (7) steril verschließt,
– einer ersten Einlassleitung (8a), welche an ihrem einen Ende mit der Medienzuleitung (1) und an ihrem anderen Ende mit der ersten Kammer (5) in Verbindung steht,
– einer zweiten Einlassleitung (8b), welche an ihrem einen Ende mit der Medienzuleitung (1) und an ihrem anderen Ende mit der zweiten Kammer (6) in Verbindung steht,
– einer ersten Auslassleitung (9a), welche an ihrem einen Ende mit der Medienableitung (2) und an ihrem anderen Ende mit der ersten Kammer (5) in Verbindung steht,
– einer zweiten Auslassleitung (9b), welche an ihrem einen Ende mit der Medienableitung (2) und an ihrem anderen Ende mit der zweiten Kammer (6) in Verbindung steht.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum sterilen Transfer eines Mediums aus einem Medienvorrat in ein Zielsystem.
- Insbesondere aus der Medizintechnik sind Vorrichtungen zum sterilen Transfer eines flüssigen oder gasförmigen Mediums aus einem Medienvorrat in ein Zielsystem bekannt. Solche Vorrichtungen werden beispielsweise zur intravenösen Injektion oder Infusion eines Medikaments oder eines Kontrastmittels verwendet. Bei dem Medienvorrat handelt es sich dann beispielsweise um einen Vorratsbehälter für ein flüssiges oder gasförmiges Medikament oder Kontrastmittel und das Zielsystem ist dann die Vene eines Patienten, in welche das Medikament bzw. das Kontrastmittel injiziert werden soll. Um sterile Bedingungen beim Medientransfer einzuhalten, müssen die Vorrichtungen zum Transfer des Mediums aus dem Medienvorrat in das Zielsystem so ausgebildet sein, dass ein abgeschlossenes System ausgebildet wird, welches keine Materie mit der Umgebung austauschen kann.
- Aus der
DE 10 2008 035 835 A1 ist ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Transfer einer Substanz zwischen geschlossenen Systemen bekannt, wobei die geschlossenen Systeme durch ein Gebersystem und mindestens ein Zielsystem gebildet sind, welche vor dem Transfer des Mediums zumindest einfach steril konnektiert werden und nach dem Transfer der Substanz in das Zielsystem wieder voneinander steril getrennt werden können. Die Vorrichtung zum Transfer der Substanz umfasst ein Behältnis mit einem Anschluss zur sterilen Konnektierung und einer flexiblen Wandung, welche beispielsweise durch einen Faltenbalg gebildet ist. Die Vorrichtung verfügt ferner über eine Druckausgleichseinrichtung, die mit einem Gebersystem oder einem Zielsystem steril strömungsverbunden ist. - In einer Ausführungsvariante ist in dem Behältnis eines Gebersystems eine Aufnahme in Form einer Flasche oder einer Ampulle enthalten, in der sich die in ein Zielsystem zu transferierende Substanz befindet. Die Flasche bzw. die Ampulle ist zunächst mit einem Durchstechstopfen verschlossen. Zum Transferieren der Substanz ist eine erste Kanüle vorgesehen und eine zweite Kanüle dient zur Luftzufuhr. In einer Betriebsstellung durchstechen beide Kanülen den Durchstechstopfen der kopfüber angeordneten Flasche bzw. der Ampulle und ragen in die dort befindliche Substanz hinein, wobei die zweite Kanüle zur Luftzufuhr über den Pegel der Substanz hinausragt und somit in einen mit Luft befüllten Raum mündet. Die erste Kanüle zum Substanztransfer ist mit dem Anschluss des Behälters strömungsverbunden. Die beiden Kanülen sind innerhalb eines Faltenbalgs angeordnet und die zweite Kanüle zur Luftzufuhr mündet in das Volumen des Faltenbalgs, in den auch die Druckausgleichseinrichtung mündet. Die erste Kanüle ist aus dem Faltenbalg heraus geführt und außerhalb des Faltenbalgs über den Anschluss des Behälters mit dem Zielsystem steril verbunden. Zum Transfer der Substanz aus der Flasche bzw. der Ampulle in das Zielsystems wird die Vorrichtung von außen über den Faltenbalg des Behältnisses betätigt. Hierfür wird der Faltenbalg zusammengedrückt, wobei die beiden Kanülen den Durchstechstopfen der Flasche bzw. der Ampulle durchstechen. Dabei wird die Druckausgleichseinrichtung mit der aus dem Behältnis verdrängten Luft befüllt und die Substanz aus der Flasche bzw. der Ampulle fließt in die erste Kanüle zum Transfer der Substanz und von dort in das Zielsystem. Der Substanztransfer kann dabei mittels einer Dosierabsperrung reguliert werden.
- Aus der
US 3,965,897 ist eine Medikamenten-Misch- und Transfereinrichtung bekannt, welche in einem Zufuhrsystem zur intravenösen Verabreichung einer parenteralen Flüssigkeit eingesetzt werden kann. Die Vorrichtung umfasst einen zylindrischen Behälter mit einem Einlass und einem Auslass und einen in dem Behälter beweglichen Kolben, an dem eine Kolbenstange angeordnet ist, in der ein Durchgangskanal vorgesehen ist. Zwischen dem Kolben und einem Ende des zylindrischen Behälters ist ein zylindrisches, flexibles Dichtungselement vorgesehen, welches die Kolbenstange umgreift, um eine Bakterienbarriere zu bilden, welche verhindert, dass verunreinigte Luft in das Innere des zylindrischen Behälters zwischen dem Kolben und dem Auslass des Behälters gelangen kann. Vor der Verwendung der Vorrichtung zur intravenösen Injektion einer parenteralen Flüssigkeit wird die Vorrichtung zunächst sterilisiert. Zur Entnahme der parenteralen Flüssigkeit aus einer Vorratsflasche umfasst die Vorrichtung eine Spritzennadel, welche durch den Verschluss einer Vorratsflasche gestochen werden kann. An dem der Spritzennadel gegenüberliegenden Ende weist die Vorrichtung ein Zufuhrrohr auf, welches mit einer Förderpumpe verbunden wird. Zunächst wird die Vorrichtung und die Förderpumpe mit der Flüssigkeit aus der Vorratsflasche befüllt und anschließend wird mittels einer Handspritze ein Medikament in die Vorrichtung eingespritzt und darin mit der Flüssigkeit aus der Vorratsflasche vermischt. Das Gemisch aus der Flüssigkeit und dem Medikament wird schließlich mittels der Pumpe intravenös injiziert. Das flexible Dichtungselement der Vorrichtung sorgt dabei dafür, dass keine Bakterien in das Innere des zylindrischen Behälters zwischen den Kolben und dem Auslass des Behälters gelangen können. Gleichzeitig wird durch das flexible Dichtungselement eine Be- und Entlüftung der Vorrichtung ermöglicht. - Die aus dem Stand der Technik bekannten Vorrichtungen zum sterilen Transfer eines Mediums aus einem Medienvorrat in ein Zielsystem erweisen sich als nachteilig, weil diese Vorrichtungen von Hand mit dem zu transferierenden Medium befüllt werden müssen. Ferner weisen die bekannten Transfervorrichtungen den Nachteil auf, dass sie nur für eine einmalige Anwendung verwendet werden können, wenn die Sterilität des Medientransfers gewährleistet bleiben soll.
- Hiervon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum sterilen Transfer eines Mediums aus einem Medienvorrat in ein Zielsystem bereitzustellen, welche eine automatisierte Befüllung der Vorrichtung mit dem zu transferierenden Medium ermöglicht und welche unter Beibehaltung der Sterilität des Medientransfers auch für mehrere hintereinander folgende Anwendungen verwendet werden kann.
- Diese Aufgaben werden mit einer Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Vorrichtung sind in den abhängigen Ansprüchen aufgezeigt.
- Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum sterilen Transfer eines Mediums aus einem Medienvorrat in ein Zielsystem umfasst eine mit dem Medienvorrat verbindbare Medienzuleitung und eine mit dem Zielsystem zu verbindende Medienableitung, sowie einen Behälter mit einer Öffnung, in dem ein beweglicher Kolben angeordnet ist, welcher den Behälter in eine erste Kammer und eine zweite Kammer unterteilt. An dem Kolben ist eine zumindest teilweise aus der Öffnung des Behälters herausragende Kolbenstange angeordnet, welche mit einem Kolbenantrieb gekoppelt werden kann, um den Kolben in dem Behälter zu verschieben. Die Vorrichtung ist als geschlossenes System ausgebildet, welches eine sterile Verbindung zwischen dem Medienvorrat und dem Zielsystem ermöglicht. Zur sterilen Abdichtung der Öffnung des Behälters ist ein flexibles Dichtungselement vorgesehen, welches die Öffnung dicht und steril verschließt. Das flexible Dichtungselement umgreift dabei die aus der Öffnung des Behälters herausragende Kolbenstange, wobei der Durchgriff steril abgedichtet ist. Zur Verbindung der Vorrichtung mit dem Medienvorrat ist eine erste Einlassleitung vorgesehen, welche an ihrem einen Ende mit der Medienzuleitung und an ihrem anderen Ende mit der ersten Kammer des Behälters in Verbindung steht. Weiterhin ist eine zweite Einlassleitung vorgesehen, welche an ihrem einen Ende mit der Medienzuleitung und an ihrem anderen Ende mit der zweiten Kammer des Behälters in Verbindung steht. Zur Überführung des Mediums in das Zielsystem weist die Vorrichtung ferner eine erste Auslassleitung auf, welche an ihrem einen Ende mit der Medienableitung und an ihrem anderen Ende mit der ersten Kammer in Verbindung steht. Ferner ist eine zweite Auslassleitung vorgesehen, welche an ihrem einen Ende mit der Medienableitung und an ihrem anderen Ende mit der zweiten Kammer des Behälters in Verbindung steht.
- Über die von einem Kolbenantrieb bewegte Kolbenstange kann eine automatisierte Befüllung der Vorrichtung mit dem zu transferierenden Medium aus dem Medienvorrat erfolgen. In den Einlassleitungen ist zweckmäßig jeweils ein Rückschlagventil angeordnet, um den Medienfluss nur in Richtung vom Medienvorrat in den Behälter der Vorrichtung zuzulassen. Durch eine Bewegung des Kolbens im Behälter füllt sich eine der beiden Kammern, während die andere Kammer entleert wird. Zweckmäßig sind auch in beiden Auslassleitungen Rückschlagventile angeordnet, welche den Medienfluss lediglich aus dem Behälter in Richtung der Medienableitung, welche mit dem Zielsystem verbunden wird, zuzulassen. Bei einer Bewegung des Kolbens wird das Volumen von einer der beiden Kammern verringert, wodurch das sich in dieser Kammer befindliche Medium durch die dieser Kammer zugeordnete Auslassleitung in die Medienableitung transferiert wird. Während der Bewegung des Kolbens wird gleichzeitig das Volumen der anderen Kammer entsprechend vergrößert, so dass diese Kammer mit dem Medium über die jeweils zugeordnete Einlassleitung befüllt werden kann.
- Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann unter Beibehaltung der Sterilität mehrmals hintereinander verwendet werden, beispielsweise für eine sterile Injektion oder Infusion eines Medikaments oder eines Kontrastmittels. Hierfür muss lediglich ein mit einem venösen Blutgefäß eines Patienten verbundener Patientenschlauch, der zweckmäßig mit einem Rückschlagventil ausgestattet ist, an die Medienableitung der Vorrichtung angeschlossen werden. Nach erfolgter Injektion des intravenös zu injizierenden Mediums wird der Patientenschlauch von der Medienableitung steril getrennt und es kann ein neuer Patientenschlauch steril an die Medienableitung konnektiert werden, um die Vorrichtung für einen weiteren Transfervorgang zu verwenden.
- Diese und weitere Vorteile der erfindungsgemäßen Vorrichtung gehen aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels der Erfindung hervor, welches unter Bezugnahme auf die begleitenden Zeichnungen im Detail erläutert wird. Die Zeichnungen zeigen:
-
1 : Schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zum sterilen Transfer eines Mediums aus einem Medienvorrat in ein Zielsystem, wobei der Kolben in dem Behälter in einer mittleren Position steht, -
2 : Schematische Darstellung der Vorrichtung von1 , wobei der Kolben in dem Behälter in seiner ersten Endposition steht, -
3 : Schematische Darstellung der Vorrichtung von1 , wobei der Kolben in dem Behälter in seiner zweiten Endposition steht. - Die in
1 schematisch dargestellte Vorrichtung zum sterilen Transfer eines Mediums aus einem Medienvorrat M in ein Zielsystem Z umfasst eine Medienzuleitung1 und eine Medienableitung2 . Die Medienzuleitung1 wird mit dem Medienvorrat M verbunden. Bei dem Medienvorrat M kann es sich beispielsweise um eine Vorratsflasche für ein flüssiges oder gasförmiges Medikament oder auch beispielsweise für ein Kontrastmittel für bildgebende Verfahren handeln. Die Medienableitung2 wird mit dem Zielsystem Z verbunden. Bei dem Zielsystem Z kann es sich beispielsweise um einen mit einem venösen Blutgefäß eines Patienten verbundenen Patientenschlauch handeln, durch den das Medium intravenös in das Blutgefäß injiziert werden kann. Sämtliche Verbindungen zwischen den Medienzu- bzw. -ableitungen und dem Medienvorrat M und dem Zielsystem Z erfolgen dabei steril. - Die Medienzuleitung
1 ist an ihrem einen Ende mit dem Medienvorrat M steril verbunden und das andere Ende der Medienzuleitung ist an ein Verzweigungsstück15 gekoppelt. - Die erfindungsgemäße Vorrichtung umfasst weiterhin einen Behälter
4 , welcher beispielsweise zylindrisch ausgebildet sein kann. Der Behälter4 weist eine große Öffnung7 auf. Durch diese Öffnung7 ist ein Kolben3 in den Behälter1 eingeführt. Der Kolben3 ist beweglich in dem Behälter3 angeordnet. Am Außenumfang des Kolbens3 sind bevorzugt Dichtringe angeordnet, welche eine fluiddichte Abdichtung des Außenumfangs des Kolbens3 gegenüber der Innenfläche des Behälters1 gewährleisten. Im Bereich der Öffnung7 ist ein Deckel16 vorgesehen, welcher die Öffnung7 dicht verschließt. Der Deckel16 weist eine Bohrung auf, durch welche eine an dem Kolben3 befestigte Kolbenstange10 geführt wird. Die Kolbenstange10 ragt zumindest teilweise durch die Öffnung7 aus dem Behälter4 heraus. Das aus dem Behälter4 herausragende Ende17 der Kolbenstange10 ist mit einem hier nur schematisch dargestellten Kolbenantrieb18 gekoppelt. Über den Kolbenantrieb18 kann die Kolbenstange bidirektional bewegt werden, wodurch der an der Kolbenstange10 befestigte Kolben innerhalb des Behälters4 zwischen einer ersten Endposition und einer zweiten Endposition bewegt werden kann. Die beiden Endpositionen sind in den2 und3 dargestellt und in1 befindet sich der Kolben3 in einer mittleren Stellung. - Der Kolben
3 unterteilt den Innenraum des Behälters1 in zwei Kammern, nämlich eine erste Kammer5 , welche sich zwischen der Unterseite3a des Kolbens3 und dem Boden19 des Behälters4 erstreckt, und einer zweiten Kammer6 , welche sich zwischen der Oberseite3b des Kolbens3 und dem Deckel16 erstreckt. - Zwischen der nach außen weisenden Oberseite
16a des Deckels16 und der Kolbenstange10 ist ein flexibles Dichtungselement11 angeordnet, welches die Öffnung7 des Behälters steril verschließt. Bei dem Dichtungselement11 handelt es sich beispielsweise um eine bakterienundurchlässige Membran bzw. ein bakterienundurchlässiges Diaphragma oder um einen flexiblen Faltenbalg, der den Durchtritt von Bakterien in das Innere des Behälters3 verhindert. Das flexible Dichtungselement11 stellt damit eine Bakterienbarriere dar und gewährleistet die Sterilität des Systems. Zweckmäßig ist das flexible Dichtungselement11 am Rand15 des Behälters3 befestigt, welcher die Öffnung7 umgibt. Das flexible Dichtungselement11 kann hierfür beispielsweise zwischen dem Außenumfang des Deckels16 und der Innenfläche des Behälters3 an dessen Rand15 verklemmt sein. An seiner dem Deckel16 gegenüberliegenden Seite ist in dem flexiblen Dichtungselement11 eine Öffnung vorgesehen, durch welche die Kolbenstange10 herausragt. Das flexible Dichtungselement11 umgreift so die Kolbenstange10 , wobei die Durchführung der Kolbenstange10 durch die Öffnung in dem Dichtungselement11 steril abgedichtet ist. Zur Gewährleistung einer Be- und Entlüftung des Raumes zwischen dem Deckel16 und dem darüber gespannten flexiblen Dichtungselement11 ist beispielsweise in dem Dichtungselement11 ein Sterilfilter14 angeordnet. Bei dem Sterilfilter14 handelt es sich um eine Membran mit einem Porendurchmesser von 0,22 μm oder kleiner. Der Sterilfilter14 kann auch im oberen Bereich der Wand des Behälters3 angeordnet sein, sofern die Anordnung des Sterilfilters in dem Bereich zwischen dem Deckel16 und dem flexiblen Dichtungselement11 liegt. - Ausgehend von dem Verzweigungsstück
15 ist die erste Kammer5 des Behälters3 über eine erste Einlassleitung8a mit der Medienzuleitung1 verbunden. In entsprechender Weise ist die zweite Kammer6 über eine zweite Einlassleitung8b und über das Verzweigungsstück15 mit der Medienzuleitung1 verbunden. Sowohl in der ersten Einlassleitung8a als auch in der zweiten Einlassleitung8b ist eine Rückschlagventil12 vorgesehen, welches den Medienfluss nur von der Zuleitung1 in Richtung der Kammern5 bzw.6 zulässt. Die beiden Einlassleitungen8a und8b münden jeweils in den unteren Bereich der ihr zugeordneten Kammer5 bzw.6 . - Der Mündung der Einlassleitung
8a in die Kammer5 gegenüberliegend befindet sich eine erste Auslassleitung9a , welche die erste Kammer5 über ein Verzweigungsstück20 mit der Medienableitung2 verbindet. In entsprechender Weise ist auch die zweite Kammer6 über eine zweite Auslassleitung9b und über das Verzweigungsstück20 mit der Medienableitung2 verbunden. Sowohl in der ersten Auslassleitung9a als auch in der zweiten Auslassleitung9b ist ein Rückschlagventil13 vorgesehen, welches den Medienabfluss aus den beiden Kammern5 und6 jeweils nur in Richtung der Medienableitung2 zulässt. - Zur Einhaltung der sterilen Bedingungen bei einer Verwendung der beschriebenen Vorrichtung zum sterilen Transfer eines Mediums aus dem Medienvorrat M in das Zielsystem Z wird die in
1 dargestellte Vorrichtung sterilisiert und steril verpackt. Zur bestimmungsgemäßen Verwendung der Vorrichtung wird die Medienzuleitung1 steril an den Medienvorrat M gekoppelt und die Medienableitung2 wird steril mit dem Zielsystem Z verbunden. Zur Befüllung des Behälters3 mit dem zu transferierenden Medium wird die Vorrichtung zunächst in die in2 dargestellte Position gebracht, in der sich der Kolben3 in seiner ersten (in der Zeichnung linken) Endposition befindet. In dieser Stellung des Kolbens3 ist die Kammer5 entleert und die Kammer5 weist ein minimales Volumen auf. Die andere Kammer6 dagegen weist in dieser Stellung des Kolbens3 ein maximales Volumen auf und kann nun über die Medienzuleitung1 , das Verzweigungsstück15 und die der zweiten Kammer6 zugeordnete zweite Einlassleitung8b mit dem Medium befüllt werden. - Nach der Befüllung der zweiten Kammer
6 wird der Kolben3 mittels des Kolbenantriebs18 in seine in3 dargestellte zweite Endstellung (in der Zeichnung die rechte Endstellung) verschoben. Dabei wird die befüllte Kammer6 geleert, indem das sich in dieser Kammer6 befindliche Medium durch das Rückschlagventil13 in die der zweiten Kammer6 zugeordnete zweite Auslassleitung9b und von dort über das Verzweigungsstück20 in die Medienableitung2 gepresst wird. Gleichzeitig wird dabei die erste Kammer5 mit dem Medium über die der ersten Kammer zugeordnete erste Einlassleitung8a befüllt. Im nächsten Pumpzyklus wird dann der Kolben3 wieder in seine erste Endstellung verschoben, wobei die nun befüllte erste Kammer5 entleert und gleichzeitig die zweite Kammer6 wieder mit Medium befüllt wird. Auf diese Weise ist immer eine der beiden Kammern5 ,6 für den nachfolgenden Transferzyklus befüllt, so dass die Vorrichtung ununterbrochen das zu transferierende Medium von dem Medienvorrat M in das Zielsystem Z transferieren kann. Ein manuelles Gefällen des Behälters3 , wie dies z. B. im Stand der Technik durch ein Aufziehen einer Spritze erforderlich ist, entfällt dadurch. Gleichzeitig werden während des Befüllvorgangs und des Medientransfers zu jeder Zeit die Sterilbedingungen eingehalten, da das flexible Dichtungselement11 den Behälter3 steril gegenüber der Umgebung abdichtet. - Eine Entlüftung der Kammern
5 ,6 wird beim ersten Befüllen des Behälters3 dadurch ermöglicht, dass der Behälter3 , wie in den Zeichnungen gezeigt positioniert wird. In dieser Positionierung befindet sich die Mündung der beiden Auslassleitungen9a und9b jeweils im oberen Bereich der jeweils zugeordneten Kammer5 bzw.6 . Wird eine der Kammern5 bzw.6 dann über die jeweils zugeordnete Einlassleitung8a bzw.8b , welche im unteren Bereich in die jeweilige Kammer5 bzw.6 münden, mit Medium befüllt, sammelt sich die zunächst in der Kammer5 bzw.6 befindliche Luft im Bereich unterhalb der Mündung der jeweiligen Auslassleitung9a bzw.9b und kann dann durch diese Auslassleitung9a bzw.9b abgeführt werden. Hierfür sind entsprechende Entlüftungsmechanismen vorgesehen und aus dem Stand der Technik bekannt.
Claims (11)
- Vorrichtung zum sterilen Transfer eines Mediums aus einem Medienvorrat (M) in ein Zielsystem (Z), mit – einer mit dem Medienvorrat verbindbaren Medienzuleitung (
1 ), – einer mit dem Zielsystem verbindbaren Medienableitung (2 ), – einem Behälter (4 ) mit einer Öffnung (7 ), in dem ein beweglicher Kolben (3 ) angeordnet ist, welcher den Behälter (4 ) in eine erste Kammer (5 ) und eine zweite Kammer (6 ) unterteilt, – einer an dem Kolben (3 ) angeordneten und zumindest teilweise aus der Öffnung (7 ) herausragenden Kolbenstange (10 ), – einem flexiblen Dichtungselement (11 ), welches die Öffnung (7 ) steril verschließt, – einer ersten Einlassleitung (8a ), welche an ihrem einen Ende mit der Medienzuleitung (1 ) und an ihrem anderen Ende mit der ersten Kammer (5 ) in Verbindung steht, – einer zweiten Einlassleitung (8b ), welche an ihrem einen Ende mit der Medienzuleitung (1 ) und an ihrem anderen Ende mit der zweiten Kammer (6 ) in Verbindung steht, – einer ersten Auslassleitung (9a ), welche an ihrem einen Ende mit der Medienableitung (2 ) und an ihrem anderen Ende mit der ersten Kammer (5 ) in Verbindung steht, – einer zweiten Auslassleitung (9b ), welche an ihrem einen Ende mit der Medienableitung (2 ) und an ihrem anderen Ende mit der zweiten Kammer (6 ) in Verbindung steht. - Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das flexible Dichtungselement (
11 ) am Rand (15 ) des Behälters (3 ), welcher die Öffnung (7 ) umgibt, befestigt ist. - Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Kolbenstange (
10 ) durch eine Öffnung in dem flexiblen Dichtungselement (11 ) greift, wobei der Durchgriff steril abgedichtet ist. - Vorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das flexible Dichtungselement (
11 ) als flexible Membran oder als Faltenbalg ausgebildet ist. - Vorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kolbenstange (
10 ) mit einem Kolbenantrieb gekoppelt ist, welcher den Kolben (3 ) in dem Behälter (4 ) verschiebt. - Vorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich bei einer Verschiebung des Kolben (
3 ) in dem Behälter (4 ) eine der beiden Kammern (5 ,6 ) mit Medium füllt, während die andere Kammer (6 ,5 ) geleert wird. - Vorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in den beiden Einlassleitungen (
8a ,8b ) jeweils ein Rückschlagventil (12 ) angeordnet ist. - Vorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in den beiden Auslassleitungen (
9a ,9b ) jeweils ein Rückschlagventil (13 ) angeordnet ist. - Vorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Behälter (
4 ) oder in dem flexiblen Dichtungselement (11 ) ein luftdurchlässiger Sterilfilter (14 ) angeordnet ist. - Verwendung einer Vorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche zur parenteralen Verabreichung eines Mediums.
- Verwendung einer Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8 in einem Injektionssystem zur intravenösen Injektion eines Medikaments oder eines Kontrastmittels.
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