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Die Erfindung betrifft ein faltbares Fahrgestell für Kinderwagen und für Einkaufswagen, gemäß den Oberbegriffsmerkmalen des Anspruchs 1 das aus fahrbereitem, auf dem Untergrund stehenden Gebrauchszustand und mit einer Babyschale, einem Kindersitz oder einem Einkaufskorb verbunden auf oder in eine in einem Kraftfahrzeug, vorzugsweise auf einer Sitzfläche, angebrachte Aufnahmevorrichtung eingeschoben werden kann bei diesem Vorgang zusammengeklappt wird.
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Die Druckschrift
WO 01/89877 A1 offenbart beispielsweise ein System der eingangs genannten Art zum Beladen von Fahrzeugen, bei dem das Ladegut über einen Hubwagen in das Fahrzeug eingeführt wird. Aus der Druckschrift
JP 2002 127794 A ist ein Kindersitz bekannt, der durch eine Schieb- und Drehbewegung bei gleichzeitigem Einklappen des Fahrwerks in ein Fahrzeug eingebracht werden kann.
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Diverse Ausgestaltungen von Kinderwagen (Fahrgestell mit Kindersitz oder Babyschale) erleichtern das Verstauen des Kinderwagens in Kraftfahrzeugen. Das Zusammenklappen geschieht meist über Scherengelenke, wodurch insbesondere die Bauhöhe wesentlich reduziert werden kann.
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Es existiert jedoch bisher kein Kinder- oder Einkaufswagen, der aus fahrbereitem, außerhalb eines Pkw auf dem Untergrund stehenden Gebrauchszustand in den Pkw geschoben und dabei mit diesem lösbar oder fest verbunden werden kann. Darüber hinaus müssen Fahrgestell und Kindersitz meist zum Verstauen getrennt werden. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, dieses Trennen zu vermeiden und zu ermöglichen, den Kinderwagen in das Fahrzeug einzuführen, ohne dass der Nutzer das Gesamtgewicht des Kinderwagens vollständig anzuheben oder gar in gebückter Haltung vom Untergrund hochheben muss.
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Der Erfindung liegt darüber hinaus die Aufgabe zugrunde, ein Kind während dieses Vorgangs, während der Fahrt und auch beim Herausführen des Kinderwagens aus dem Kraftfahrzeug im Kinderwagen belassen zu können, das Ein- und Ausführen von Kinderwagen in Pkws zu erleichtern und zu beschleunigen und erheblichen Platz zu sparen, da nach dem Stand der Technik zumindest das Fahrgestell des Kinderwagens getrennt von Kind und Kindersitz, meist im Kofferraum des Kraftfahrzeugs, verstaut wird. Es soll auch vermieden werden, dass Kinder während des Verstauens des Fahrgestells unbeaufsichtigt sind und gegebenenfalls andere Verkehrsteilnehmer das Verstauen von Kind und Kinderwagen über längere Zeiten abwarten müssen.
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Gelöst werden diese Aufgaben gemäß der Erfindung durch die in Anspruch 1 angegebenen Merkmale, wobei hinsichtlich bevorzugter Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Fahrgestells auf die Merkmale der Unteransprüche verwiesen wird.
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Bei den Ausführungsbeispielen handelt es sich nur um Beispiele, die nicht das erfinderische Konzept auf eine bestimmte Anordnung beschränken sollen.
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Bei einer fest in einen Autositz eingebauten Aufnahmevorrichtung mit einer Abdeckung in Form einer Sitzfläche kann mühelos zwischen Aufnahme- und Sitzflächenfunktion gewechselt werden. Der Vorteil dieser Lösung nach Anspruch 19 liegt auch darin, dass etwa in Mietwagen oder Taxis eine solche Vorrichtung platzsparend eingebaut werden kann und der Nutzer bei einem Fahrzeugwechsel keine Aufnahmevorrichtung mit sich führen und diese montieren muss.
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Statt eines Kindersitzes oder einer Babyschale kann das Fahrgestell auch mit einem Einkaufskorb fest oder lösbar verbunden werden. Dies erspart dem Nutzer das Heben der Waren in den Pkw und in entsprechend mit Fahrstühlen oder ebenerdigen Zugängen ausgestatteten Häusern können Waren so direkt vom Ladengeschäft etwa in die Küche des Nutzers gefahren werden.
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Im Folgenden wird die Erfindung an Hand in der Zeichnung dargestellter Ausführungsbeispiele näher beschrieben.
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Es zeigen:
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1 eine Seitenansicht eines fahrbereiten Fahrgestells mit Kindersitz vor einer auf der Rücksitzbank eines Pkw befestigten Aufnahmevorrichtung,
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2 eine Seitenansicht eines zusammengefalteten Fahrgestells mit Kindersitz auf einer auf der Rücksitzbank eines Pkw befestigten Aufnahmevorrichtung,
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3 eine Teil-Seitenansicht einer Pkw-Rücksitzbank mit einem damit verbundenen, zusammengefalteten Fahrgestell mit Kindersitz,
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4 eine vereinfachte Draufsicht auf ein Fahrgestellchassis mit Tragarm, der mittels eines Handgriffs ausfahrbar ist,
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5 eine vereinfachte Draufsicht auf ein Fahrgestellchassis mit Tragarm, der mittels eines Handgriffs teilweise ausgefahren ist,
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6 eine vereinfachte Draufsicht auf ein Fahrgestellchassis mit Tragarm, der mittels eines Handgriffs voll ausgefahren ist und sich teilweise in einer Aufnahmevorrichtung befindet,
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7 Seitenansicht eines mittels eines Schiebebügels höhenverstellbaren und zusammenfaltbaren Fahrgestells,
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8 eine Seitenansicht eines beim Einschub in eine Aufnahmevorrichtung selbsttätig zusammenfaltenden Fahrgestells mit Babyschale,
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9 eine Seitenansicht eines beim Einschub in eine Aufnahmevorrichtung selbsttätig teilweise zusammengefalteten Fahrgestells mit Babyschale.
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Der Schiebebügel 7 des Kinderwagens ist einschiebbar beziehungsweise teleskopierbar oder kann platzsparend über dem Fahrgestell zusammengeklappt werden. Derartige Schiebebügel sind bekannt.
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In einer Ausgestaltung nach Anspruch 1 ist ein zusammenfaltbares beziehungsweise zusammenklappbares Fahrgestell vorgesehen, das aus fahrbereitem, auf dem Untergrund stehenden Zustand so an einen Pkw herangeführt werden kann, dass es, wie in 1 dargestellt, mit einem Tragemittel, vorzugweise einem teleskopartigen Tragarm 4, bei geöffneter Fahrzeugtür bis in den Innenraum des Pkws hineinreicht. Hierbei wird zunächst das beladeseitig aus dem Fahrgestell in ausreichender Länge herausragende Tragemittel in eine vorzugsweise auf einer Rücksitzbank befestigte, beladeseitig trichterförmig gespreizte Aufnahmevorrichtung 3 eingeschoben. Die Aufnahmevorrichtung 3 ist vorzugsweise durch zwei den vorderen Bereich der Aufnahmevorrichtung 3 tragende Stützen 6, die auf dem Fahrzeugboden des Pkw aufgestützt sind, stabilisiert, um die hohen Lagerkräfte aufnehmen zu können. In weiteren vorteilhaften Ausgestaltungen ist die Aufnahmevorrichtung 3 auf einem Vordersitz oder auf dem Kofferraumboden eines Kombis, SUVs oder Vans befestigt.
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Das Fahrgestell besteht vorzugsweise aus Metall, insbesondere Leichtmetall, die Aufnahmevorrichtung besteht vorzugsweise aus einem formstabilen Kunststoff und an besonders beanspruchten Stellen vorzugsweise aus Metall.
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Aufnahmevorrichtungen, die mit Sitzflächen von Pkws lösbar oder fest verbunden werden können und die dann wiederum mit einer Babyschale, einem Kindersitz oder nach dem gleichen System mit einem an der Unterseite entsprechend modifizierten Einkaufskorb verbunden werden können, sind bekannt. Nach dem Stand der Technik existieren diverse Lösungen, etwa das System der IsoFix Befestigungsbasisstationen des Herstellers Maxi-Cosi oder die entsprechende Base des Herstellers Emmaljunga. Vorzugsweise sind Haltebügel mit dem Fahrzeug beziehungsweise Fahrzeugboden verbunden, die durch den Spalt zwischen der Rückenlehne und der Sitzfläche eines Fahrzeugsitzes ragen und dabei den Sitzkomfort im Normalgebrauch nicht beeinträchtigen. In Europa sind starre Befestigungselemente, sogenannte Rastarme, üblicherweise mit Kindersitz oder Basis fest verbunden und werden damit in die Haltebügel geklickt. In den USA ist das sogenannte Latch-System (Lower Anchors and Tether for Children) üblich, dabei wird der Kindersitz mit gespannten Gurtbändern mit den Haltebügeln verbunden. Diese auf Unterschieden in den jeweiligen gesetzlichen Regelungen beruhenden Lösungen können auch für die vorliegende Erfindung Anwendung finden.
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Ein Kindersitz ist hier vorzugsweise so gestaltet, dass die Beine des Kindes den Einschubvorgang nicht behindern, insbesondere durch den Kindersitz geschützt sind.
US 4,685,688 zeigt einen im unteren Bereich wannenförmigen Kindersitz, eine solche Form eignet sich auch für die vorliegende Erfindung.
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Es existieren auch diverse Lösungen, um ein Kind oder Baby in einem Kindersitz oder einer Babyschale anzugurten, beispielsweise das ”Easy Klick Off” System des Herstellers Knorr.
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Bei einem nicht höhenverstellbaren Fahrgestell muss das Tragemittel naturgemäss niedriger oder gleich hoch positioniert sein wie die Aufnahmevorrichtung 3, um in deren beladeseitig trichterförmig gespreizte Aussparung 5 oder eine Aufnahmeschiene mit entsprechender Funktion eingeschoben werden zu können, so dass der tellerförmige Formkörper und die trichterförmig gespreizte Aussparung das Einführen des Tragemittels erleichtern. Bei höher liegender Aufnahmevorrichtung 3 kann das Einschieben etwa durch Anwinkeln des Fahrgestells auf dessen Hinterrädern erfolgen, indem so der beladeseitige Teil des Fahrgestells angehoben wird. Bei niedriger liegender Aufnahmevorrichtung 3 muss der Fahrgestellmechanismus entriegelt und das Fahrgestell in der richtigen Höhe während des Einschubvorgangs festgehalten werden, was nicht optimal ist. Daher ist ein höhenverstellbares Fahrgestell zu bevorzugen.
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Nach dem zumindest teilweisen beladeseitigen Einführen in die Aufnahmevorrichtung 3 wird das Fahrgestell unter dem Fahrgestellchassis 8 nach oben hin zusammengefaltet und vollständig auf die Aufnahmevorrichtung 3 geschoben, wobei es mit der Aufnahmevorrichtung 3 eine Schiebe- oder Steckverbindung eingeht.
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Vorzugsweise ist in einer vorteilhaften Ausgestaltung das Fahrgestell im unteren Bereich mit einem Handgriff und einer Fußraste versehen, um die rädertragenden Teile nach dem teilweisen Einführen wahlweise hochzuziehen und damit zusammenzufalten oder, nach dem Herausführen aus dem Pkw, mit dem Fuß oder der Hand herunterzudrücken bis zum betriebsbereiten Zustand und dann zu arretieren.
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Die Aufnahmevorrichtung 3 weist vorzugsweise eine schlitzförmige, von der Fahrzeugseite zu dessen Mitte hin verlaufende Aussparung 5 auf, in oder auf die das Fahrgestell hineingeschoben wird. Faltmechanismen für Kinder-, Baby- und Einkaufswagen, die ein platzsparendes Zusammenfalten ermöglichen, sind bekannt. Statt einer Schiebe- oder Steckverbindung kann das Fahrgestell auch auf die Aufnahmevorrichtung 3 geschoben und dann mit einem nicht dargestellten Verriegelungsmechanismus mit dieser verriegelt werden.
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Das Tragemittel dient dazu, das Gewicht des Fahrgestells aufzunehmen und zumindest teilweise auf die Aufnahmevorrichtung zu verlagern, bis das Fahrgestell zusammengefaltet und eingeschoben ist. Das Tragemittel ragt bei auf dem Untergrund vor einem Pkw stehenden, fahrbereiten Fahrgestell beladeseitig weit genug über das Fahrgestell hinaus, um in den Innenraum des Kraftfahrzeugs und weit genug in die Aufnahmevorrichtung 3 geschoben werden zu können und die nötige Stabilität der Verbindung von Fahrgestell und Aufnahmevorrichtung 3 für den Einschub zu gewährleisten.
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In einer möglichen, einfachen Ausgestaltung der Erfindung nach Anspruch 1 ist der Tragarm 4 nicht verstellbar oder teleskopierbar und ragt dauerhaft beladeseitig weit genug über das Fahrgestell hinaus. Bei dieser Ausgestaltung kann der Tragarm 4 jedoch den normalen Gebrauch des Fahrgestells stören.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung (1) wird ein teleskopartiger, selbsttätig ausfahrender, beispielsweise durch eine Gasdruckfeder gefederter Tragarm 4 über ein Bedienelement am Fahrgestellchassis 8 entsperrt und fährt dann beladeseitig aus. Vorzugsweise ist die Federspannung so gewählt, dass sich der Tragarm 4 beim Einschieben des Fahrgestells in die Aufnahmevorrichtung 3 durch das Einschieben des Fahrgestells selbsttätig zusammenschiebt, wenn er das Ende der Aufnahmevorrichtung 3 erreicht. Vorzugsweise rastet das Fahrgestell dann in der Aufnahmevorrichtung 3 ein. Solche Rastmechanismen, beispielsweise eine in einer Ausnehmung oder Aussparung einrastende gefederte Klinke, die mit einer Taste entsperrt wird, ist bekannt. So wird eine kurze Baulänge des Fahrgestells für dessen Fahrbetrieb und den Transport im Pkw erreicht und eine möglichst große Baulänge des ausgefahrenen Tragarms 4.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung rastet das Fahrgestellchassis 8 bereits in einer Beladestellung lösbar ein, um zu verhindern, dass es unbeabsichtigt wieder herausrutscht.
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Die Klinke wird vorzugsweise nahe der Autotür mittels eines Griffs manuell gelöst, um den Kinderwagen wieder aus dem Kraftfahrzeug herauszuführen. In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung rastet das Fahrgestell auch in Zwischenstellungen ein.
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2 und 3 zeigen jeweils das zusammengefaltete, mit einem Kindersitz verbundene Fahrgestell auf der Rücksitzbank eines Pkw. Der tellerförmige Formkörper 9 des Tragarms 4 verbindet Fahrgestellchassis 8 und Aufnahmevorrichtung 3. In vorteilhaften Weiterbildungen kann ein zweiter schiebebügelseitig fest unter der Aufnahmevorrichtung montierter Formkörper als letztes Element in die Aufnahmevorrichtung 3 eingeführt werden und so mehr Stabilität gewährleisten. Entlang der Einschubrichtung verlaufende Rillen, Schienen oder ähnliche stabilisierende Vorrichtungen sind in weiteren Ausgestaltungen kumulativ oder alternativ möglich.
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Statt eines Tragarms 4 kann auch eine breitere, Trageplattform Verwendung finden, die in eine entsprechend breite Aussparung 5 der Aufnahmevorrichtung 3 eingeführt wird, jedoch nicht so breit ist, dass sie seitlich das Zusammenfalten des Klappmechanismus behindert. In einer vorteilhaften Weiterbildung wird der Tragarm 4 über einen batteriebetriebenen Stellmotor ausgefahren, der vorzugsweise eine mit dem Tragarm 4 verbundene gezahnte Stange antreibt und vom Schiebebügel 7 aus bedienbar ist.
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In einer Ausgestaltung nach Anspruch 3 ist der Tragarm 4 nicht mit dem Fahrgestell, sondern mit der Aufnahmevorrichtung 3 verbunden, hier fährt der Tragarm 4 aus der Aufnahmevorrichtung 3 und somit aus dem Pkw heraus. Ausgestaltungen nach Anspruch 3 haben den Vorteil, dass das Gewicht des Tragarm und seiner Führung nicht das Gewicht des Fahrgestells erhöhen. In einer vorteilhaften Ausgestaltung ist der Tragarm 4 gefedert, etwa indem eine Gasdruckfeder in einer Schiene verläuft und fährt durch die Federspannung selbsttätig aus dem Fahrzeug heraus, sobald die entsprechende Tür oder Heckklappe geöffnet wird und wird dann entweder durch das aufgeschobene Fahrgestell mit hineingeschoben oder, sofern dieses nicht aufgeschoben wird, durch das Schließen der Tür oder Heckklappe wieder eingeschoben. Die Ausführungen zu einer Ausgestaltung nach Anspruch 2 gelten für eine Ausgestaltung nach Anspruch 3 entsprechend.
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Fahrgestelle, die platzsparend flach zusammenfaltbar sind, wobei dabei eine Hand am Schiebebügel
7 belassen werden kann, sind Stand der Technik. Es existiert eine Vielzahl von Faltmechanismen für Fahrgestelle, die für die vorliegende Erfindung verwendbar sind. So weist
WO/1993/007039 einen Mechanismus auf, der mit einem seitlich am Fahrgestell angebrachten Drehgriff das Zusammenfalten des Fahrgestells bewirkt (vgl. dort Insbesondere
9 und
10). Insbesondere Fahrgestelle mit Klappmechanismus, wie beispielsweise das Modell Duo Combi des Hersteller Emmaljunga, eignen sich für die vorliegende Erfindung.
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Aus der
EP 0 955 224 A2 ist ein auf kleinstem Raum zusammenfaltbarer Mechanismus bekannt, dessen Schiebebügel hier vorteilhaft modifiziert werden könnte, um faltbar zu sein.
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Das Scherengestänge besteht hier in einer bevorzugten Ausgestaltung aus jeweils mehreren miteinander über Gelenken verbundenen Scherenkreuzen an den beiden Aussenseiten des Fahrgestells. In einer bevorzugten Ausgestaltung werden mehrere Scherenkreuze verbaut, um die Baulänge im zusammengefalteten Zustand möglichst gering zu halten bei gleichzeitig größtmöglichem Radstand für einen kippsicheren Betrieb. Vorzugsweise ist an jeder der Außenseiten des Fahrgestells ist ein oberster Scherenarm im oberen Teil des Fahrgestellchassis 8 horizontal gelenkig verschiebbar geführt, um das Zusammenfalten und die Höhenverstellung zu ermöglichen. Eine solche Konstruktion ist von Hubwagen bekannt.
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In einer vorteilhaften Weiterbildung ist das Fahrgestell beziehungsweise der Scherengittermechanismus, beispielsweise durch an Scherenarmen angelenkte Metallfedern, so gefedert, dass der Nutzer das Fahrgestell und damit auch das Tragemittel durch Einsatz der Körpergewichts herunterdrücken kann, um es in eine tiefer gelegene Aufnahmevorrichtung 3 zumindest bis in die Beladestellung einführen zu können. Dies ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn das Fahrgestell von einem erhöhten Kantstein aus in den Pkw eingeführt werden soll.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung mit schmalem Fahrgestellchassis und schmaler Aufnahmevorrichtung ist das Scherengitter so ausgestaltet, dass es sich beim Auseinanderfalten nach unten hin zunehmend seitlich spreizt, so dass die Spurbreite bei ausgefahrenem Fahrgestell breiter ist als bei zusammengefaltetem Fahrgestell. Dies ermöglicht auch hier einen sicheren Fahrbetrieb. Für die Veränderung der Spurbreite ist es nach einer weiteren Variante der Erfindung vorgesehen, zwischen den beiden Scherengittern verlaufende Spurstangen/Verbindungsstreben begrenzt gelenkig und teleskopierbar zu gestalten. Deren mit zunehmend auseinandergefaltetem Fahrstell zum Untergrund hin zunehmende Spreizung wird hier vorzugsweise dadurch bewirkt, dass das Fahrgestell einen positiven Sturz aufweist, indem die seitlich am Fahrgestell befestigten Scherengitter in einem Winkel von jeweils etwas mehr als 90 Grad zum Fahrgestellchassis 8 angebracht sind, so dass sich die Räder beim Auseinanderfalten des Fahrgestells nach unten hin zunehmend seitlich auseinanderbewegen und die Achsbreite bei ausgefahrenem Fahrgestell damit einen kippsicheren Betrieb ermöglicht.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung nach Anspruch 6 ist die trichterförmig gespreizte Aussparung mittig entlang einer Länge der Aufnahmevorrichtung verlaufend ausgebildet.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung nach Anspruch 7, die das Einführen ebenfalls erleichtert, ermöglicht der Formkörper 9, dass das Fahrgestell beim Einschieben auch über die genannte Spreizung hinaus seitlich angewinkelt eingeschoben werden kann, etwa um leichter an einer geöffneten Autotür vorbeigeführt zu werden.
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Sofern der Tragarm 4 oder die Trageplattform als Bauteil der im Kraftfahrzeug befindlichen Aufnahmevorrichtung 3 ausgestaltet sind (Anspruch 3), reichen sie entsprechend weit aus der Türöffnung heraus und weisen einen den obigen Ausführungen entsprechenden Feder- und Arretiermechanismus auf. In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung reichen Tragarm 4 oder Trageplattform bei geöffneter Tür immer aus dem Kraftfahrzeug hinaus und werden durch das Schliessen der Tür in das Kraftfahrzeug hineingedrückt und sind so bei geöffneter Tür immer betriebsbereit. In einer auch für eine Vorrichtung nach Anspruch 2 geeigneten Weiterbildung ist ein kombinierter Feder- und Rastmechanismus so ausgebildet, dass das Fahrgestell und damit auch der Tragarm in vollständig eingeschobener Position einrastet und durch nochmaliges, kräftiges Eindrücken des Fahrgestells wieder gelöst wird. Solche Rastmechanismen sind bekannt.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung ist die Babyschale, der Kindersitz oder der Einkaufskorb sehr weit oben auf dem Fahrgestell angebracht, damit der darunter liegende Tragarm 4 bereits in etwa die optimale Höhe für den Einschubvorgang in das Fahrzeug aufweist. Entsprechend hoch am Kinderwagen befestigte Kindersitze oder Babyschalen sind bekannt. Beispielsweise die Kobi Kinderwagen des Herstellers Mima ermöglichen die Befestigung von zwei Babyschalen beziehungsweise zwei Kindersitzen übereinander an einem Kinderwagengestell. Sofern hier nur im oberen Bereich eine Babyschale oder ein Kindersitz angebracht wird, weisen sie einer solchen Ausgestaltung eine sehr hohe Position und damit einen großen Abstand zum Boden auf.
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Ein in seiner Neigung verstellbarer Kindersitz für Kraftfahrzeuge ist bekannt aus der
US 4,632,456 . Eine solche Verstellmöglichkeit könnte in einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung das Einführen in einen Pkw erleichtern.
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Vorzugsweise ist die Aufnahmevorrichtung 3 so geformt, dass die Räder keinen Kontakt mit einer Sitzfläche im Fahrzeug haben und die Sitzfläche so abgedeckt ist, dass sie nicht verschmutzt. Die Aufnahmevorrichtung 3 schirmt in einer vorteilhaften Ausgestaltung die Sitzfläche 2 wannenförmig ab und deckt auch Bereiche der Rückenlehne des Pkw ab, um Verschmutzungen, etwa durch die Räder des Fahrgestells, zu vermeiden. Je nach Formgebung der Aufnahmevorrichtung 3 wird das Fahrgestell in diese oder auf diese eingeführt.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung nach Anspruch 4 ist der Klappmechanismus des Fahrgestells an dessen oberem Teil befestigt, der zu dem in die Aufnahmevorrichtung 3 einführbaren, darunter gelegenen Teil des Fahrgestells beziehungsweise zu dem Tragarm 4 vertikal so viel Abstand aufweist, dass der zusammenfaltbare Teil des Fahrgestells dazwischen Platz findet. Die Aussparung 5 und der Tragarm 4 sowie dessen bewegliche Lagerung verlaufen jeweils mittig in die Beladerichtung, so dass sie einem Zusammenfalten des Fahrgestells auf der in Beladerichtung rechten und linken Seite nicht entgegenstehen. Oberer und unterer Teil sind mit Stäben oder ähnlichem so verbunden, dass diese Verbindung genug Zwischenräume freilässt und so das Einführen des Fahrgestells in die Aufnahmevorrichtung 3 nicht behindert, sich also insbesondere zwischen dem mittig entlang der Aufnahmevorrichtung 3 einzuführenden Tragarm 4 und dem im äußeren Seitenbereich der Aufnahmevorrichtung zusammengefalteten Fahrgestellmechanismus befindet.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung sind die beladeseitigen Räder des Fahrgestells und alle darüberliegenden Scherenarme an den dortigen Gelenkverbindungen nicht mit einer durchgehenden Achse beziehungsweise Querstrebe verbunden und lassen so beladeseitig die Mitte des Fahrgestells frei. den beladeseitig inneren Bereich des Fahrgestells frei. So können sich der Tragarm 4 und insbesondere ein tellerförmiger Formkörper 9 einerseits und der Fahrgestellmechanismus andererseits in ihrer Funktion nicht behindern, insbesondere beim Zusammenfalten der tellerförmige Formkörper 9 nicht etwa Achsen/Querstreben blockieren.
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Der vorzugweise stabile und verwindungssteife Tragarm 4, der beispielsweise aus einem Vierkantrohr besteht, und der kreiszylindrische, tellerförmige Formkörper 9 ermöglichen ein seitlich horizontales Verschwenken des Fahrgestells beim anfänglichen Einführen und verhindert gleichzeitig, dass das Fahrgestell nach einer Seite hin kippt. Am schiebebügelseitigen Ende des Fahrgestells ist vorzugsweise ebenfalls ein tellerförmiger Formkörper angebracht, der, sobald der Kinderwagen fast vollständig in die Aufnahmevorrichtung 3 eingeführt ist, ebenfalls in die Aussparung 5 eingeführt wird.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung nach Anspruch 5 ist das Fahrgestell vom zusammengefalteten bis zum fahrbereiten und darüber hinaus bis zu einer hoch gelegenen Sitzfläche und einer dort befestigten Aufnahmevorrichtung 3 höhenverstellbar. Das ist vorteilhaft, wenn das Fahrgestell auf einem Kantstein vor dem Pkw steht und die Aufnahmevorrichtung 3 somit deutlich niedriger liegt oder die Aufnahmevorrichtung 3 auf einem Kofferraumboden mit niedriger Ladekante befestigt ist. Ebenso ist sie vorteilhaft, wenn es sich bei dem Pkw um ein SUV oder einen Van handelt und die Einschubvorrichtung damit entsprechend hoch liegt.
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In vorteilhaften Ausgestaltungen sollte zur Bedienung vorzugsweise mindestens eine Hand am Schiebebügel 7 belassen werden können.
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Bei einer manuellen Höhenverstellung ist das Fahrgestell vorzugsweise in jeder Position verriegelbar, beispielsweise durch einen seitlich an einem der Führungsschlitze eines obersten Scherenarms mit diesem verbundenen und mit diesem synchron verschiebbaren Drehknopfs mit Gewinde, mittels dessen der Scherenarm stufenlos in dem Führungsschlitz arretierbar ist.
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Dem Auseinanderfalten und Zusammenfalten des Scherengestänges können im Rahmen der Erfindung ein oder mehrere, gegen das Fahrgestellchassis 8 abgestützte Linearantriebe, beispielsweise in Form von hydraulischen und/oder pneumatischen Hubzylindern oder Spindeltrieben, dienen, die am Scherengestänge, insbesondere an einer der Verbindungsstreben, entsprechend angreifen.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung nach Anspruch 5 ist ein batteriebetriebener Elektrohubzylinder mit einem am oder in der Nähe des Schiebebügels befestigten Schalter, Handtaster oder ähnlichem verbunden und treibt das Scherengestänge an, vorzugsweise in beide Richtungen. In einer vorteilhaften Ausgestaltung findet hier die von Hebebühnen bekannte Technik zweier in Fahrtrichtung gesehen seitlich rechts und links parallel liegender Scherengitterelemente Anwendung, die über ein etwa mittig gelegenes Hubelement, das beispielsweise oben am Fahrgestellchassis 8 und unten an einer Verbindungsstrebe angreift, zusammen- und auseinandergefaltet werden. Vorzugsweise mittels eines Teleskopzylinders, der eine geringe Bauhöhe und einen langen Hub aufweist, so dass der Zylinder beim Zusammenfalten Platz zwischen den eingeklappten Scherengestängen findet und gleichzeitig deren weites Auseinanderfalten ermöglicht. Kleine Elektrohubzylinder und die entsprechenden Steuerungen sind bekannt aus dem Rehabilitations- und Home-care-Bereich und aus der Industrietechnik. Sie sind leicht, kompakt, einfach zu montieren und weisen ein geringes Betriebsgeräusch auf. Diese Elektrohubzylinder besitzen typischerweise ein zwischengeschaltetes Getriebe, das die Drehbewegung des Motors auf eine Trapez- oder Kugelumlaufspindel überträgt. Diese setzt die Drehbewegung in eine lineare Bewegung um. In einer vorteilhaften Ausgestaltung ist die Batterie abnehmbar und zu Hause oder an einer Autosteckdose aufladbar. In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung wird die Batterie von einem mit einem Rad des Fahrgestells betriebenen Dynamo aufgeladen.
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Grundsätzlich eignen sich hier alle preiswerten und leichten Systeme, die von Hebebühnen, Scherenliften, Hebesystemen für Flachbildschirme und dergleichen bekannt sind, gegebenenfalls in kleinerer Ausformung, und die so verkabelt werden können, dass sie vom Schiebebügel 7 aus bedienbar sind.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung nach Anspruch 5 kann beispielsweise auch ein doppeltwirkender Hubzylinder oder zwei einfachwirkende Zylinder mit am Schiebebügel 7 befestigten Pumphebeln und Umstellmöglichkeiten zwischen Auf- und Abbewegung des Fahrgestellmechanismus verwendet werden. Solche Vorrichtungen sind Stand der Technik und von (Hand)Hubwagen und aus der Medizintechnik bekannt. In einer vorteilhaften Weiterbildung erfüllt der Schiebebügel 7 selbst die Pumpfunktion und ist dafür gelenkig gelagert und vor und nach Beendigung der Pumpbewegung arretierbar.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung weist eine motorbetriebene Scherengitterkonstruktion einen Schalter auf, der beim Einführen des Fahrgestells selbsttätig eingedrückt und aktiviert wird und so den Faltmechanismus in Gang setzt, so dass sich das Fahrgestell zusammenfaltet. Entsprechend kann der Faltmechanismus beim Herausziehen umgekehrt so aktiviert werden, dass sich das Fahrgestell auseinanderfaltet. Durch entsprechende Ausnehmungen oder Aussparungen können das Fahrgestell und insbesondere der Tragarm 4 so gestaltet werden, dass einer bestimmten Einschubtiefe, vorzugsweise der Beladestellung, Druckschalter aktiviert werden, die beim Einschub und beim Herausziehen den Fahrgestellmechanismus in die jeweils adäquate Richtung aktivieren. Solche Konstruktionen sind aus der Industrietechnik bekannt.
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In einer vorteilhaften Weiterbildung leitet ein Positionssensor, der die Position des Fahrgestells relativ zur Aufnahmevorrichtung 3 misst, die Signale weiter an den Nutzer oder führt zu einer automatischen Verstellung des Fahrgestellmechanismus, insbesondere über entsprechend verkabelte Stellmotoren, die entsprechend der vorgenannten Ausführungsbeispiele die Fahrgestellhöhe verändern. Positionssensoren und die entsprechende Positionierung von Bauelementen durch Stellmotoren sind Stand der Technik und von Personenaufzügen etc. bekannt. Insbesondere Lasersensoren finden in der Lebensmittel- und Prozessindustrie zur Messung von Abstand, Weg und Position Verwendung. Bereits 1992 wurden preiswerte Positionssensoren beschrieben (A Low-Cost, Smart Capacitive Position Sensor, Ferry N. Toth and Gerard C. N. Meijer, IEEE Transactions on Instrumentation and Measurement, Vol. 41, No. 6, December 1992, 1041–1044). Positionssensoren eignen sich auf Grund ihres geringen Stromverbrauchs für den Batteriebetrieb.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung nach Anspruch 7 rastet der Faltmechanismus insbesondere nach dem Zusammenfalten selbsttätig lösbar ein. Zweckmäßigerweise sind beide Führungen der obersten Scherenarme mit gefederten Rastmechanismen versehen, beispielsweise mit in Ausnehmungen eingreifenden gefederten Riegeln. Die Entriegelung erfolgt in einer vorteilhaften Ausgestaltung ausschließlich beabsichtigt über eine am Schiebebügel 7 befestigte Drucktaste, die beispielsweise über einen Seilzug gleichzeitig auf beide Seiten des Fahrgestells wirkt.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung nach Anspruch 9 simuliert ein batteriebetriebener Getriebemotor eine Hydraulik, indem er an einer Gewindestange angeflanscht ist und ähnlich einem Hydraulikzylinderbestandteil wirkt. In einer weiteren Ausgestaltung kann sich eine elastische Welle, ähnlich einer Tachowelle, zwischen Getriebemotor und Gewindestange befinden. Elektrische Hubzylinder in verschiedenen Ausformungen sind Stand der Technik. Hier können auch preiswerte Bauteile aus Akkuschraubern Verwendung finden.
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7 zeigt eine vorteilhafte Ausgestaltung nach Anspruch 10. Der Schiebebügel 7 setzt sich hier über eine beidseitige Anlenkung 10 am Fahrgestellchassis 8 bis zu jeweils einem Scherenarm 11 fort, an dem er gelenkig verschiebbar geführt ist. Dadurch wird erreicht, dass eine Abbewegung des Schiebebügels das Fahrgestell zusammenklappt beziehungsweise eine teilweise Abbewegung des Schiebebügels das Fahrgestell niedriger stellt und umgekehrt ein Hochschieben des Schiebebügels das Fahrgestell höher stellt beziehungsweise auseinanderfaltet. Vorzugsweise weist das Fahrgestellchassis schiebebügelseitig noch einen Handgriff 12 auf, mit dem die jeweils andere Hand Gegendruck zum Schiebebügel beim Verstellen ausüben kann. Der Schiebebügel 7 ist an seiner Anlenkung in einer vorteilhaften Ausgestaltung entsprechend Anspruch 8 stufenlos arretierbar, beispielsweise durch einen Drehgriff mit Schraubengewinde 13 an einer oder jeweils beiden Anlenkungen 10. In einer Weiterbildung erfolgt die Entriegelung eines gefederten Rastmechanismus über eine am Schiebebügel 7 befestigte Drucktaste, die beispielsweise über einen Seilzug gleichzeitig auf beide Seiten des Schiebebügels auf die Anlenkung 10 wirkt. In einer alternativen Ausgestaltung beinhaltet die Anlenkung 10 einen Getriebemechanismus, beispielsweise mit zwei unterschiedlich großen Zahnrädern zur Übertragung der Schiebebügelbewegung auf den Scherengittermechanismus, um ein bestimmtes Übersetzungsverhältnis zwischen dem Hub der Auf- und Abbewegung des Schiebebügels und dem Hub der entsprechenden Bewegung des Scherengittermechanismus herzustellen. Statt des Schiebebügels kann in einer vorteilhaften Ausgestaltung auch ein vorzugsweise arretierbarer Hebel, der seitlich am Fahrgestell angelenkt ist, seine Bewegung entsprechend auf den Fahrgestellmechanismus fortsetzen.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung nach den Ansprüchen 11 und 16 ist, wie in 8 gezeigt, an beiden Seiten des Fahrgestellchassis 8 jeweils ein für die Funktion eines Gestänges oder Scherengestänges eigentlich nicht erforderliches Scherenelement 14 jeweils an beiden Seiten vor dem vorderen rädertragenden Arm 15 angebracht. Das Scherenelement 14 ist in diesem gelenkig verschiebbar geführt und an seinem anderen Ende am Fahrgestellchassis 8 angelenkt. Die Aufnahmevorrichtung 3 ist so geformt und verstärkt, dass das Scherenelement 14 durch den Einschub in die Aufnahmevorrichtung 3 diese berührt und durch deren Druck zunehmend einklappt und seine Bewegung auf das Gestänge dergestalt fortsetzt, dass dieses beim Einschub zunehmend zusammenklappt. In einer Weiterbildung weisen beide Scherenelemente 14 an ihrer Innenseite jeweils Verbreiterungen auf, die den Einschubdruck gleichmäßiger auf die Aufnahmevorrichtung 3 verteilen.
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Vorzugsweise liegen die vorderen rädertragenden Arme 15 jeweils weiter außen als die hinteren rädertragenden Arme 16. Die vorderen rädertragenden Arme 15 sind durch eine Querstrebe 17 verbunden, die als Mitnehmer wirkt und beim Zusammenfalten die weiter hinteren rädertragenden Arme 16 mit zusammenklappt, wie in 9 dargestellt. Die rädertragenden Arme 15 und 16 sind jeweils paarweise mit einer Gasdruckfeder 18 oder Teleskop-Gasdruckfeder am Fahrgestellchassis 8 angelenkt. Solche Federn sind aus dem Möbelindustrie und dem Fahrzeugbau, etwa für Heckklappen, bekannt. Die Federkraft ist vorzugsweise so gewählt, dass das Fahrgestell auch bei Belastung mit einem Kind nur federt und nicht einknickt, jedoch das Einführen nicht unnötig kraftaufwändig macht und sich das Fahrgestell beim Herausziehen selbsttätig auseinanderfaltet.
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Der beidseitige, hintere rädertragende Arm 16 ist teleskopartig ausgebildet und arretierbar, weil er nach dem Zusammenfalten des Fahrgestells schiebebügelseitig weit über das Fahrgestellchassis 8 hinausragt. Entsprechende Verstellmechanismen sind von Fotostativen bekannt.
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In einer weiteren vorteilhaften, nicht dargestellten Ausgestaltung nach Anspruch 11 ist das vorgelagerte Scherenelement 14 ebenso am Fahrgestellchassis angelenkt, an seinem anderen Ende jedoch dergestalt beweglich an einem vorderen Arm eines Scherengestängemechanismus angelenkt, dass sich seine Bewegung im Scherengestänge fortsetzt, so dass das Scherenelement 14 beim Zusammenfalten hier die gleiche Wirkung entfaltet wie der Schiebebügel 7 in der 7, jedoch aus der anderen, beladeseitigen Richtung.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung nach Anspruch 16 beinhaltet das Fahrgestell nicht wie üblich zwei in Fahrtrichtung seitlich angebrachte Scherengitter, sondern zwei Scherengitter, von denen eines dem Nutzer zugewandt ist und eins am beladeseitigen Ende des Fahrgestells liegt. Diese Scherengitter bilden zwei voneinander unabhängige Bauteile und sind so konstruiert, dass sie jeweils wiederum aus zwei Scherengittern bestehen, die jeweils in geringem Abstand parallel miteinander verbunden sind und so die nötige Stabilität aufweisen. Der die Vorderräder tragende Teil des Fahrgestell kann hier, vorzugsweise motorisch über eine Fernbedienung am Schiebebügel, unabhängig von dem die Hinterräder tragenden zusammengefaltet werden, wodurch bei teilweisem Einschub in die Aufnahmevorrichtung 3 eine Position ermöglicht wird, in der das Gewicht des Fahrgestells beladeseitig auf der Aufnahmevorrichtung 3 lastet und schiebebügelseitig auf dem nicht eingeklappten Teil des Fahrgestells und die damit verbundenen Räder zumindest teilweise für das weitere Einführen belastbar und nutzbar ist.
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Um bei kurzem Fahrgestellchassis einen möglichst langen Radstand zu erreichen oder um das Fahrgestellchassis auch bei einem vorgelagerten Scherenelement in einer Ausgestaltung nach Anspruch 11 nicht unnötig lang zu konstruieren, eignet sich zum Beispiel auch eine Scherengitterkonstruktion, wie sie in etwa in der
EP1382882 A2 ,
2, dargestellt ist.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung nach Anspruch 12 führt, wie in 1 gezeigt, nach dem Prinzip von Scherenwagenhebern eine gelenkig mit einer Kurbel verbundene Gewindestange in ein Schneckengewinde, das mit einer Verbindungsstrebe der Scherengitterkonstruktion verbunden ist, wobei sich das Fahrgestell so stufenlos höhenverstellen und zusammenfalten lässt. Alternativ kann die Gewindestange auch gerade durch das Fahrgestellchassis 8 führen und etwaige Querstreben der obersten Scherenarmenpaare miteinander verbinden und deren Abstand verändern, so dass sich das Fahrgestell auseinander- oder zusammenfaltet. In einer vorteilhaften Weiterbildung ist die Kurbel zusammenfaltbar und arretierbar.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung nach Anspruch 13 ist die Aufnahmevorrichtung 3, um die erhöhten Lagerkräfte aufnehmen zu können, über eine Abstützung am Fahrzeugboden hinaus, mit den Gurtschlössern oder dortigen Haltebügeln des Nebensitzes verbunden, bei Kombifahrzeugen durch die Rücksitzlehne hindurch mit einer Stange auf dem Kofferraumboden abgestützt oder ähnlich stabil gegen jegliches Verschwenken gesichert. Vorzugsweise kann die Aufnahmevorrichtung 3 das Gewicht des Fahrgestells bereits vollständig tragen, sobald der Kinderwagen weit genug, jedoch noch nicht soweit, dass dazu das Fahrgestell eingeklappt sein muss (Beladestellung), eingeschoben ist. Der Kinderwagen hängt dann in der Aufnahmevorrichtung 3, die dessen Gewicht vollständig trägt, sobald die Räder des Kinderwagens keine Bodenberührung mehr haben. Bei dieser vorteilhaften Ausführung muss der Nutzer keinerlei Last tragen, sondern kann vielmehr aus dieser Position das Fahrgestell unter dem Kinderwagen manuell oder motorisch zusammenklappen und den Kinderwagen dann vollständig einführen. Eine Ausgestaltung der Erfindung nach Anspruch 13 ermöglicht so ein Bedienen des Fahrgestells beim Einführen und Herausziehen aus dem Pkw ohne nennenswerten Kraftaufwand, da das Gewicht des Fahrgestells hier auch im nur teilweise eingeschobenen Zustand vollständig von der Aufnahmevorrichtung 3 getragen wird und das Fahrgestell auch ohne Festhalten des Schiebbügels nicht nach unten abschwenken kann.
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Das Fahrgestell kann grundsätzlich entsprechend dem Einführen aus dem Fahrzeug herausgeführt werden. Bei der vorgenannten stabilen Ausformung nach Anspruch 13 kann es nach Lösen des Arretierriegels bis zur Beladestellung herausgezogen und bis auf den Untergrund ausgefahren werden, ebenfalls ohne dass hier der Nutzer das volle Gewicht von Fahrgestell und Aufsatz und gegebenenfalls einem Kind zu tragen hat.
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Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung nach Anspruch 14 faltet sich das Fahrgestell bei drucklosem Hubzylinder entgegen der Schwerkraft durch eine Federspannung selbsttätig von unten nach oben hin zusammen, wenn es teilweise in die Aufnahmevorrichtung 3 eingeführt ist und kann dann nach dem Zusammenfalten vollständig eingeführt werden. Insbesondere Metallfedern verbinden hier beispielsweise das Fahrgestellchassis 8 mit einer oder mehreren Verbindungsstreben des Scherengestänges. Ein vorzugsweise vom Schiebebügel 7 aus aktivierbarer Hubzylinder wirkt bei Betätigung entgegen und faltet das Fahrgestell auseinander. Das Fahrgestell kann somit durch einen einfachwirkenden Hubzylinder auseinandergefaltet werden, bei drucklosem Hubzylinder faltet es sich selbsttätig zusammen. Der Vorteil eine solchen Konstruktion besteht darin, dass einfachwirkende Hubzylinder in Kombination mit entgegenwirkender Federspannung leichter und kostengünstiger sind als doppeltwirkende und die erforderliche Technik und die Verkabelung weniger komplex ist, um den Hubzylinder vom Schiebebügel 7 aus bedienen zu können.
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Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung nach Anspruch 15 besteht das Tragemittel aus einem Tragarm 4, der im Fahrgestellchassis 8 versenkt ist, wie in 7 dargestellt. Der Tragarm 4 ist mit einem seitlich am Fahrgestellchassis 8 in einem Führungsschlitz geführten Handgriff 19 verbunden, mit dem er synchron verschiebbar ist. Der Handgriff 19 weist ein Gewinde oder eine Arretierfunktion auf, mittels dessen der Tragarm 4 stufenlos in dem Führungsschlitz arretierbar ist. So kann der Tragarm 4 bei Bedarf aus dem Fahrgestell ausgefahren werden, wobei der Nutzer eine Hand am Schiebebügel 7 belassen kann. Die Funktionsweise ist in den 4, 5 und 6 dargestellt, die auch generell die Funktion des Tragarms 4 und des Formkörpers 9, der in die Aussparung 5 der Aufnahmevorrichtung 3 eingeschoben wird, illustrieren.
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Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung nach Anspruch 17 sind über eine Vorrichtung nach Anspruch 13 hinaus alle belasteten Bauteile so geformt und verstärkt, beispielsweise durch Leichtmetallverstärkungen oder Verstärkungen durch sehr verwindungssteife und formstabile Kunststoffe, dass ein Kind während des Einschubs und des Herausführens in einer Babyschale oder einem Kindersitz verbleiben kann, ohne dass die Gefahr eines unbeabsichtigten Verschwenkens des Kindersitzes oder der Babyschale besteht. Die Aufnahmevorrichtung ist darüber hinaus mit einer Stabilisierungsstange verbunden, in einer Ausgestaltung fest und unter Spannung mit den Gurtschlössern des Nebensitzes verbunden sein kann. Hierfür kann auch ein Adapter Verwendung finden, der an einem Gurtschloss zwei Gurtschlösser anklickt, um die Nutzung eines Nebensitzes nicht zu beeinträchtigen. In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung wird eine in ein Iso-Fix-System eingeklickte Aufnahmevorrichtung 3 zusätzlich mit einer gepolsterten Stabilisierungsstange in ein auf dem Nebensitz befindliches Iso-Fix-System eingeklinkt. So ist die Aufnahmevorrichtung im Ergebnis so stabil, als wäre eine Stange in die Beladerichtung auf dem Fahrzeugboden befestigt und mit dieser die Aufnahmevorrichtung.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung nach Anspruch 18 ist der Kindersitz mit dem Fahrgestell des Kinderwagens zur Erleichterung des Einschubvorgangs und um eine Sitzposition des Kindes in Fahrtrichtung des Pkw zu ermöglichen, dreh- und arretierbar verbunden. Die Drehvorrichtung besteht vorzugsweise aus einem tellerförmigen Zahnkranz, in den ein gezahntes Element eingriff, das manuell gelöst werden kann. In einer vorteilhaften Weiterbildung wird der Kindersitz manuell oder mittels eines vom Schiebebügel
7 des Kinderwagens aus fernbedienbaren Elektromotors um 90 Grad gedreht. Arretierbare Verbindungen und die entsprechende Motorisierung sind bekannt, insbesondere dreh- und arretierbare Boots- und Autositze (
US 3659895 , Autositz) sowie Fernsehsessel. So kann der Kindersitz bereits in Fahrtrichtung des Pkw gebracht werden, bevor der Kinderwagen eingeführt wird. Dies hat auch den Vorteil, dass die Beine des Kindes das Einführen des Kinderwagens in das Kraftfahrzeug nicht behindern.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung nach Anspruch 20 ist die Aufnahmevorrichtung 3 fest in einen Autositz eingebaut, vorzugsweise auf einer Seite der Rücksitzbank eines Pkw. Eine Aussparung 5 oder Aufnahmeschiene ist unterhalb der üblichen Höhe der Sitzfläche eingebaut und durch ein kissenförmiges, gepolstertes Element abgedeckt, dass die Sitzfläche als normalen Sitz nutzbar gestaltet. Dieses gepolsterte Element kann gelöst werden und gibt dann die Aufnahmevorrichtung 3 frei. So wird die Bauhöhe reduziert und der Autositz ist mit einem Handgriff den in abgedecktem Zustand zu versetzbar und voll nutzbar ist, hat in einer vorteilhaften Ausgestaltung insbesondere im Vergleich zu einem Standardautositz des jeweiligen Fahrzeugmodells eine annähernd gleiche Form und behindert die Nutzung der Gurtschlösser nicht.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung nach Anspruch 20 in Kombination mit Anspruch 3 beinhaltet die Aufnahmevorrichtung 3 einen fest verbundenen Tragarm. In einer vorteilhaften Weiterbildung nach Anspruch 21 ist der Tragarm in einer Schiene verschiebbar gelagert und in der voll im Pkw eingeschobenen Position um 90 Grad zur Seite flach klappbar, beispielsweise indem die Schiene U-förmig ist, jedoch in der Endposition zu einer Seite hin offen, wobei der Tragarm in dieser Position über ein untenliegendes, mit dem Tragarm auf der Schiene verschiebbares Gelenk zur Seite klappen kann. Insbesondere diese Ausgestaltung spart Platz und Gewicht beim Fahrgestell und ermöglicht dabei, den Fahrzeugsitz auch normal zu nutzen.