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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Transfervorrichtung zum Transfer einer Transferschicht von einer Transferfolie auf einen Bedruckstoff umfassend ein Auftragswerk zum Auftrag einer Kleberschicht auf den Bedruckstoff, ein Transferwerk mit einem Transferzylinder, der gemeinsam mit einem Gegendruckzylinder einen Transferspalt bildet, und einer Transferfolie, die gemeinsam mit dem Bedruckstoff durch den Transferspalt geführt wird, wobei auf den mit Kleber beaufschlagten Bereich des Bedruckstoffes die Transferschicht auf den Bedruckstoff übertragen wird. Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Übertragung einer entsprechenden Transferschicht auf die mit einer Kleberschicht versehenen Bereiche des Bedruckstoffes und weiter ein Verfahren zur Trennung eines Bedruckstoffes und einer Beschichtung, wobei die Beschichtung über eine magnetisch aktivierbare Klebschicht mit dem Bedruckstoff verbunden ist.
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Unter den gattungsgemäßen Transfervorrichtungen werden z. B. Vorrichtungen verstanden, welche Etiketten oder Hologramme auf einer Transferfolie bereithalten, wobei diese Hologramme oder Etiketten als Transferschicht auf einen Bedruckstoff übertragen werden. Des Weiteren sind hierunter auch Transfervorrichtungen zur vollständigen Laminierung oder teilweisen Laminierung von Bedruckstoff zu verstehen. Hierbei kann insbesondere die Transferfolie als solche vollständig als Transferschicht angesehen werden, welche auf einen Bedruckstoff übertragen wird.
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Unter solch einer Transfervorrichtung ist bevorzugt auch eine Folienübertragungsvorrichtung zu verstehen, welche bei der Veredelung von Druckprodukten verwendet wird. Hierdurch können beispielsweise spezielle Glanzeffekte auf einen Bedruckstoff übertragen werden. Diese Maschinen lassen sich in Heiß- oder Kaltfolienprägemaschinen unterteilen. Bei letzteren wird die Übertragungsschicht, d. h. die Transferschicht auf den Bedruckstoff, wie z. B. einen Papierbogen einer Papierbahn, einer Folienbahn oder einem Pappebogen unter Druck bevorzugt ohne Einwirkung von Wärme übertragen. In solch einer Kaltfolienübertragungsvorrichtung, d. h. in einer Kaltfolientransfereinrichtung wird in der Regel mit einem Druckwerk, welches dem Transferwerk vorgelagert wird, ein Klebstoff verdruckt, so dass auf dem Bogen ein Druckbild aus Klebstoff verbleibt. Innerhalb des Folientransferwerks wird dann eine, dem Druckbild entsprechende, Transferschicht bildmäßig von der verwendeten Transferfolie abgezogen, so dass diese auf dem Bogen anhaftet. Dabei kann die Transferschicht im Transferspalt, insbesondere auch unter Druckeinwirkung, im Wesentlichen in den mit Kleber beaufschlagten Bereichen, partiell übertragen werden.
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Um eine besonders innige Verbindung zwischen dem Bedruckstoff und der Transferschicht zu erreichen, kann z. B. ein IR- oder UV-Kleber verwendet werden. Dieser Kleber kann dann z. B. vor dem Transferwerk oder hinter dem Transferwerk aktiviert, d. h. getrocknet oder vorgetrocknet werden. Solch eine Trocknung des Klebers geschieht im Stand der Technik in Trockenwerken oder in sogenannten Zwischendecktrocknern zwischen zwei Druckwerken. Solch ein Zwischendecktrockner kann beispielsweise zwischen dem Transferwerk und einem nachgeordneten Druckwerk bereitgestellt sein. Auch das Transferwerk kann dabei als im Allgemeinen herkömmliches Druckwerk ausgeführt sein.
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Bei UV-Klebern werden UV-Strahler verwendet, um in den Trockenwerken oder in den Zwischendecktrocknern den Kleber zwischen dem Bedruckstoff und der Transferschicht zu aktivieren, d. h. soweit zu erhitzen, dass eine innige Verbindung zwischen Bedruckstoff und Transferschicht erreicht wird. Um z. B. die Trockenstrecke zu verringern kann es vorgesehen sein, dass bereits vor dem Transferspalt ein Zwischendecktrockner den Kleber anregt, um ihn dann endgültig nach dem Transferwerk soweit durchzutrocknen, dass eine innige Verbindung erreicht ist.
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Problematisch bei der Verwendung von solchen Klebern ist es, dass immer sehr hohe Energien eingebracht werden müssen, welche insbesondere auch durch den Bedruckstoff bzw. auch durch die Transferschicht hindurch auf den Kleber einwirken können. Diese hohen Energien erwärmen dabei auch den Bedruckstoff und die Transferschicht. Aufgrund der unterschiedlichen Materialeigenschaften von Bedruckstoffund Transferschicht kann diese Erhitzung zu unterschiedlichen Verzügen des Bedruckstoffes und der Transferfolie kommen. Selbst schon ein gleichförmiger Verzug von Transferschicht und Bedruckstoff führt zu unerwünschten Beeinträchtigungen der Veredelungsqualität. Diese Beeinträchtigung der Veredelungsqualität wird durch die ungleichmäßigen Verzüge noch verstärkt.
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Eine entsprechende Transfervorrichtung nach dem Stand der Technik ist in der
WO 42/34521 A1 gezeigt.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, die oben geschilderten Nachteile durch die Trocknung des Klebers zwischen der übertragenen Transferschicht und dem Bedruckstoff wenigstens zu verringern.
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Diese Aufgabe der Erfindung wird durch eine gattungsgemäße Transfervorrichtung gemäß Anspruch 1 gelöst, bei der ein Klebervorrat im Bereich des Auftragwerkes bereitgestellt ist, wobei der Klebervorrat einen magnetischen Kleber umfasst, welcher mittels eingebrachter modulierter elektromagnetischer Strahlung aktivierbar ist und wobei in Bewegungsrichtung des Bedruckstoffes vor und/oder innerhalb und/oder hinter dem Transferspalt ein Magnetfeldtrockner zur Aktivierung der Kleberschicht auf dem Bedruckstoff bereitgestellt ist.
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Durch die Verwendung eines Magnetfeldtrockners mit einer modulierten elektromagnetischen Strahlung wird bei Verwendung eines geeigneten magnetischen Klebers die Energie des elektromagnetischen Feldes fast ausschließlich in die Kleberschicht selber eingetragen. Es kommt zu keinen unerwünschten Erwärmungen der Transferschicht und/oder des Bedruckstoffes mehr.
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Es ist verfahrensmäßig daher vorgesehen, die Kleberschicht an den entsprechenden Positionen dem elektromagnetischen Wechselfeld auszusetzen. Hierdurch wird die Kleberschicht erhitzt und die Aktivierung des Klebers, um eine innige Verbindung zu erreichen, wird durch das elektromagnetische Wechselfeld wenigstens unterstützt.
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In einer Weiterentwicklung ist vorgesehen, dass es sich bei dem magnetischen Kleber um einen herkömmlichen Kleber handelt, welchem superparamagnetische Partikel, wie z. B. Partikel bestehend aus dem Füllstoff MagSilica® der Firma Evonik, zugesetzt sind.
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Bereits geringe Konzentration solcher superparamagnetischer Partikel, wie z. B. im Bereich von 5% oder 10% können dabei aufgrund der Oberflächenstruktur und Größe dieser Partikel bereits ausreichen, um lokal den Kleber durch die Anregung über das elektromagnetische Wechselfeld soweit zu erwärmen, dass dieser entsprechend aktiviert bzw. getrocknet wird. Es wird dabei verfahrensmäßig ausschließlich die unmittelbare Umgebung, d. h. ausschließlich der Kleber selber, durch die magnetisch angeregten Partikel erhitzt. Ein Wärmeeintrag in die Transferschicht bzw. den Bedruckstoff findet praktisch nicht statt.
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Vorrichtungsmäßig weist der Magnetfeldtrockner wenigstens eine Erzeugungseinrichtung auf, die ein hochfrequentes elektromagnetisches Wechselfeld wenigstens im Bereich der Kleberschicht auf dem Bedruckstoff erzeugt. Hierbei kann die Feldrichtung des magnetischen Wechselfeldes entweder senkrecht zur Bedruckstoffebene liegen oder parallel zu dieser. Durch geeignete Geometrien der Erzeugungseinrichtungen kann Austreten des elektromagnetischen Wechselfeldes aus dem Bereich des Magnetfeldtrockners zusätzlich im Wesentlichen vermieden werden. Beeinträchtigungen durch ein hochfrequentes Magnetfeld außerhalb der Magnetfeldtrockner kann dadurch unterbunden werden.
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Je nach verwendetem Kleber, verwendeter Folie oder nach verwendetem Bedruckstoff können unterschiedliche Temperaturen zur geeigneten Aktivierung des Klebers notwendig sein, um eine innige Verbindung zwischen Bedruckstoff und Transferschicht zu erreichen. Hierfür ist vorteilhafter Weise vorgesehen, dass die magnetische Feldstärke des Magnetfeldtrockners variierbar, vorzugsweise einstellbar, ist. Des Weiteren ist es verfahrenstechnisch vorgesehen, dass die Konzentration der magnetisch anregbaren Partikel innerhalb des Klebers und/oder die Feldstärke des elektromagnetischen Wechselfeldes und/oder dessen Frequenz variiert werden können. Hierdurch kann immer eine optimale Verbindung zwischen Transferschicht und Bedruckstoff erreicht werden.
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Ist auf die hier beschriebene Weise oder anders ein Bedruckstoff mit einer entsprechenden Beschichtung über einen magnetisch aktivierbaren Kleber verbunden, so ist es gemäß einem nebengeordneten Anspruch dieser Anmeldung vorgesehen, dass dieser Komplex aus Beschichtung, Kleber und Bedruckstoff auch außerhalb einer Transfervorrichtung zum Transfer einer Transferschicht auf einen Bedruckstoff einem elektromagnetischen Wechselfeld ausgesetzt wird, um hierdurch eine Trennbarkeit von Beschichtung und Bedruckstoff wenigstens zu erleichtern. Auf diese Weise kann dieser Verbundstoff aus Bedruckstoff und Beschichtung leichter getrennt werden und so einzeln jeweils unterschiedlichen Recyclingkreisläufen zugeführt werden.
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Andererseits kann aber genau diese Trennbarkeit auch als Sicherheitsmerkmal für ein Produkt verwendet werden, wenn dieses Produkt als Druckprodukt mit aufgebrachter Transferschicht ausgeführt ist. Als Transferschicht kann hierbei insbesondere auch ein Etikett als Sicherheitsetikett vorgesehen sein, welches von einer Transferfolie mittels einer auf dem Produkt aufgebrachten Klebschicht auf das Produkt übertragen wird. Erfindungsgemäß ist in einer Weiterentwicklung dann vorgesehen, dass die Ablösbarkeit dieser Transferschicht bzw. der Klebschicht von der Frequenz des elektromagnetischen Wechselfeldes abhängig ist. Wird somit ein Wechselfeldgenerator mit durchstimmbarer Frequenz zur Ablösung der Transferschicht, bzw. des Sicherheitsetikettes verwendet, so kann aus der Frequenzabhängigkeit auf die Echtheit des Produktes geschlossen werden. In einer bevorzugten Ausführungsform kann die Ablösung der Klebschicht, bzw. der Transferschicht oder eines Etikettes gerade bei einer bestimmten Frequenz, ggf. in einem Umfeld um diese Frequenz gegeben, bzw. optimal sein. Mittels des Frequenzgenerators kann dann diese optimale Frequenz ermittelt werden. Stimmt diese Frequenz mit einer hinterlegten Frequenz überein, so kann die Echtheit des Produktes nachgewiesen werden. Diese hinterlegte Frequenz kann beispielsweise auf dem Produkt oder dem Etikett selber z. B. in Form eines auslesbaren Barcodes hinterlegt sein. Der Barcode kann zusätzlich auch verschlüsselt sein und nur mit einem öffentlichen Schlüssel entschlüsselbar sein.
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Eine alternative Möglichkeit weitere Daten, die auch unabhängig von einer Echtheitskontrolle sein können mit der Kleberschicht unter einer beliebigen Transferschicht zu hinterlegen besteht darin, dass erfindungsgemäß wenigstens eine erste und eine zweite Klebschicht auf das Produkt, bzw. den Bedruckstoff aufgetragen wird. In ihrer Gesamtheit ermöglichen die beiden Klebschichten das gewünschte bildmäßige Übertragen der Transferschicht auf den Bedruckstoff. Wenigstens eine der Klebschichten weicht aber genau von dieser Bildform der zu übertragenen Transferschicht ab und stellt ein eigenes Muster dar, welches verborgen unter der übertragenen Transferschicht liegt. Um ein Auslesen dieses Musters zu ermöglichen ist es vorgesehen, dass sich die Klebschichten unterscheiden. Ein Unterscheidungskriterium soll dabei aus magnetischen Partikeln bestehen, die wenigstens einem der Klebschichten zugesetzt wurden. Insbesondere können auch beide oder alle Klebschichten magnetische Partikel enthalten. Es ist vorgesehen dass sich die Klebschichten, zumindest aber eine Klebschicht in der Art der Zusetzung der magnetischen Partikel von den anderen Klebschichten unterscheidet. Das Unterscheidungsmerkmal kann in der Dichte der magnetischen Partiekl, der Größe der magnetischen Partikel oder in der Uniformität der Größe der magnetischen Partikel liegen. Durch diese Abweichung wenigstens einer Klebschicht von den übrigen ist es möglich diese Klebschicht auf Grund ihrer abweichenden magnetischen Eigenschaft bei einem entsprechenden Ausleseverfahren von den übrigen Klebschichten zu unterscheiden. Bei der unterscheidbaren Klebschicht soll es sich dann um die Klebschicht handeln, die gerade in Form eines vorgegebenen Musters auf den Bedruckstoff übertragen wurde. Diese Klebschicht wird dann mittels eines Lesegerätes ausgelesen, welches genau auf die abweichende magnetische Eigenschaft der zu unterscheiden Klebschicht kalibriert oder geeicht wurde. Mittels des Lesegerätes können dann zusätzliche optisch verborgene Informationen aus der übertragenen Klebschicht ausgelesen werden. Bei diesen Informationen kann es selber um Sicherheitsmerkmale aber auch um weitere Informationen über das Druckerzeugnis oder davon vollständig unabhängige Informationen handeln.
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Während in den bisherigen Ausführungen immer von magnetischen Eigenschaften und Partikeln die Rede sollen diese Ausführungen erfindungsgemäß auch auf eine alternative Ausführungsform zu lesen sein, die das Zusetzen von ferroelektrischen Partikeln zur Klebschicht vorsieht. Entsprechend soll dann ein E-Feldtrockner und ein entsprechendes Lesegerät vorgesehen sein.
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Ein Beispiel der Erfindung, auf das sie aber nicht begrenzt ist und aus dem sich weitere erfindungsgemäße Merkmale ergeben können, ist in der einzigen Figur dargestellt.
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Die einzige Figur zeigt schematisch einen Ausschnitt einer Kaltfolienprägevorrichtung 1. Die Kaltfolienprägevorrichtung 1 umfasst wenigstens ein Auftragswerk 2, welches einem Transferwerk 10 vorgeordnet ist. Die Kaltfolienprägevorrichtung 1 kann an das Transferwerk 10 anschließend ein oder mehrere Weiterverarbeitungseinrichtungen, wie z. B. ein Druckwerk 18, aufweisen. Ebenso sind weitere Bogenverarbeitungseinrichtungen möglich, die dem Auftragswerk 2 vorgeordnet sind.
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Im Auftragswerk 2 wird auf einen Bogen 4 ein Kleber 3 aufgebracht. Hierfür ist der Kleber 3 in einem Klebervorrat 5 bereitgestellt. Zum Beispiel über ein herkömmliches Farbwerk kann dieser Kleber 3 vom Klebervorrat 5 auf eine Druckplatte 6 gebracht werden. Die Druckplatte 6 ist dafür auf einen Druckplattenzylinder aufgespannt. Der Kleber 3 könnte analog auch über ein Feuchtwerk auf die Druckplatte aufgebracht werden. Ein Farbwerk oder Feuchtwerk bietet sich zum Aufbringen des Klebers 3 insbesondere dann an, wenn als Auftragswerk 2 ein herkömmliches Druckwerk einer Druckmaschine verwendet wird.
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Der Kleber 3 wird wie eine Offsetdruckfarbe nur sujetabhängig von der Druckplatte 6 aufgenommen und an einen Gummituchzylinder 7 übertragen. Somit wird durch den Gummituchzylinder 7 eine bildmäßige Kleberverteilung auf die Oberfläche des Bogens 4 übertragen, der auf einem Gegendruckzylinder 8, welcher an den Gummituchzylinder 7 angestellt ist, transportiert wird.
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Der Bogen 4 wird in Bogentransportrichtung 9 durch die Kaltfolienprägevorrichtung 1 hindurchgeführt und dem Transferwerk 10 zugeführt.
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Das Transferwerk 10 besteht dabei beispielsweise aus einem herkömmlichen Druckwerk einer Druckmaschine, die zusätzlich zu Elementen eines herkömmlichen Druckwerks, wie z. B. Gummituchzylinder, Plattenzylinder, Farbwerk und Feuchtwerk, noch typische, für das Kaltfolienverfahren notwendige, Organe aufweist. So wird im Transferwerk 10 eine Transferfolie 11 auf einer Vorratsrolle 14 bereitgestellt und über Umlenkrollen 15 einem Transferspalt 13 zugeführt. Der Transferspalt 13 wird durch den Transferzylinder 12, der an einen Gegendruckzylinder 8 angestellt ist, gebildet. Als Transferzylinder 12 kann hier ein herkömmlicher Gummituchzylinder eines Druckwerks dienen. Weiter wird die Transferfolie 11 nach Durchlaufen des Transferspalts 13 wiederum über Umlenkrollen 15 einer Sammelrolle 16 zugeführt. Weitere Taktungs- oder Transportelemente, die hier aber nicht gezeigt sind, können bereitgestellt sein, um den Transport der Transferfolie 11 zu unterstützen oder um eine Sparschaltung zum Einsparen von Transferfolie 11 zu realisieren.
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Die Transferfolie 11 wird dann gemeinsam mit dem Bogen 4 durch den Transferspalt 13 hindurchgeführt. Die Transferfolie 11 besteht im Wesentlichen aus einer Transferschicht und einer Trägerfolie, von welcher die Transferschicht getrennt werden kann. Wird die Transferfolie 11 gemeinsam mit dem mit Kleber 3 beaufschlagten Bogen 4 durch den Transferspalt 13 hindurchgeführt, so wird die Transferschicht der Transferfolie 11 in den mit Kleber beaufschlagten Bereichen des Bogens 4 von der Transferfolie 11 abgenommen und auf den Bogen 4 übertragen. Dieser Übertrag der Transferschicht wird insbesondere durch einen wirkenden Druck im Transferspalt 13 unterstützt. Der so mit Kleber 3 und Transferschicht bildmäßig beschichtete Bogen 4 wird in Bogentransportrichtung 9 weiter durch die Kaltfolienprägevorrichtung 1 hindurchgeführt und den weiteren nachgeordneten Bogenverarbeitungseinrichtungen, wie z. B. einem Druckwerk 18, zugeführt.
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Bei der Verwendung von herkömmlichen Klebern 3 stellt sich in der Kaltfolienprägevorrichtung 1 immer das Problem, dass der Kleber 3 bei Erreichen von Druckwerken 18, die dem Transferwerk 10 nachgeordnet sind, soweit getrocknet sein muss, dass er nicht von einem hier bereitgestellten Gummituchzylinder übernommen werden kann. Spätestens bei der Stapelablage der Bogen 4 muss der Kleber 3 so getrocknet sein, dass ein Verkleben der einzelnen Bogen 4 nicht stattfindet.
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Aus diesem Grund werden wie bei herkömmlichen Druckmaschinen auch UV-aushärtende Kleber 3 im Stand der Technik verwendet. Durch eine entsprechende Trocknung der UV-Kleber ist dieser Kleber soweit vorgetrocknet, dass die beschriebenen Probleme in den nachfolgenden Druckwerken 18 nicht mehr auftreten. Allerdings sind zur Trocknung des Klebers 3 dann UV-Heizeinrichtungen notwendig, welche auf den Bogen 4 und die Transferschicht der Transferfolie 11 und den Kleber 3 einwirken müssen. Durch diese Wärmeeinwirkung auf den Bogen 4 und auf den Kleber 3 kommt es dann zu ungewollten Effekten innerhalb der Transferschicht und des Bedruckstoffes. Sowohl die Transferschicht, die Kleberschicht als auch der Bogen 4 können hierdurch Verzerrungen erleiden. Durch unterschiedlich wirkende Erwärmungen innerhalb der beteiligten Substrate kann es dann zusätzlich zu diesen ungewollten Verzerrungen noch zu Scherkräften zwischen Bogen 4, Kleber 3 und Transferschicht kommen, welche die Qualität des Druckproduktes weiter verringern können. Außerdem ist ein entsprechend großer Energiebedarf vorhanden.
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Um diese ungewollten Effekte zu vermeiden, ist es daher in der hier beschriebenen Erfindung vorgesehen, dass der Kleber 3 nicht über UV-Strahlung aktiviert bzw. verfestigt wird, sondern dass dem Kleber 3 magnetische Partikel zugesetzt werden, die durch die Einwirkung von externen elektromagnetischen Wechselfeldern den Kleber lokal soweit erwärmen, dass er aktiviert wird und somit eine ausreichende Klebkraft bzw. Verfestigung erreicht. Als geeignete magnetische Partikel haben sich z. B. die superparamagnetischen Partikel, wie z. B. die des Füllstoffes MagSilica® der Firma Evonik, ergeben. Zusätzlich zur Bereitstellung von Kleber 3 mit den genannten superparamagnetischen Partikeln ist auch wenigstens ein Magnetfeldtrockner 17, 17', 17'' im Bereich des Transferspaltes 13 bereitgestellt. Durch einen nachgeordneten Magnetfeldtrockner 17 kann der auf den Bogen 4 übertragene Kleber vollständig ausgehärtet werden, so dass er nicht mehr in einem anschließenden Druckwerk 18 auf den Gummituchzylinder läuft. Beispielsweise kann ein Magnetfeldtrockner 17' auch innerhalb des Transferzylinders 12 bereitgestellt werden, um so die Aushärtung des Klebers 3 bereits innerhalb des Transferspaltes 13 zu gewährleisten. Alternativ oder bevorzugt zusätzlich kann auch ein vorgeordneter Magnetfeldtrockner 17'' bereitgestellt sein, welcher den Kleber 3 soweit antrocknet und aktiviert, dass eine sehr gute Klebeeigenschaft innerhalb des Transferspalts 13 erreicht und eine anschließende vollständige Trocknung des Klebers 3 durch eine nur geringe Feldstärke oder kurze Dauer in einem Wechselfeld eines anschließenden Magnetfeldtrockners 17 ausreicht, um den Kleber 3 vollständig zu verfestigen.
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Die Hafteigenschaften des Klebers 3 und der Grad der Aushärtung nach dem Transferspalt 13 sind durch die Parameter Verweildauer im magnetischen Wechselfeld, Feldstärke des magnetischen Wechselfeldes und Frequenz des magnetischen Wechselfeldes sowie durch die Anzahl der superparamagentischen Partikel beeinflussbar.
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Die Verweildauer des Klebers 3 im magnetischen Wechselfeld kann beispielsweise durch das beschriebene hintereinander Anordnen von Magnetfeldtrocknern 17, 17', 17'' vor, hinter oder im Transferspalt 13 eingestellt werden. Als eine ausreichende Konzentration der superparamagnetischen Partikel hat sich ein etwa 5 bis 10%iger Anteil dieser Partikel im Kleber 3 als praktikabel herausgestellt. Die Magnetfeldstärke und/oder die Frequenz des Wechselfeldes können durch Randbedingungen, wie z. B. Vorgaben aufgrund der elektromagnetischen Verträglichkeit, begrenzt sein, so dass die genauen Werte für diese Parameter in Abhängigkeit von verwendeten Bedruckstoffen und/oder Folien und/oder Kleber jeweils für den Einzelfall evaluiert werden sollten.
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Durch das magnetische Wechselfeld in den Magnetfeldtrockern 17, 17', 17'' wird eine entsprechend Aktivierungsenergie im Wesentlichen ausschließlich in die superparamagnetischen Partikel eingebracht, welche begrenzt lokal nur den Kleber soweit erwärmen, dass eine Haftstärke für ein besonders günstiges Verhaften mit der Transferschicht erreicht wird und eine anschließende Aushärtung garantiert werden kann, so dass weitere Einrichtungen anschließend an das Transferwerk 10 nicht durch Kleberverunreinigungen beeinträchtigt werden. Durch diese sehr lokale Einwirkung des magnetischen Wechselfeldes ohne globale Erwärmung des Klebers 3 und/oder des Bedruckstoffes 4 können Verzerrungen der unterschiedlichen Substrate, insbesondere der Bogens 4, und vor allen Dingen auch Scherkräfte zwischen den Substraten Transferschicht, Kleber 3 und Bogen 4 im Wesentlichen unterbunden werden. Eine Qualitätssteigerung des resultierenden Druckproduktes ist die Folge.
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Weiter kann auch ein Magnetfeldtrockner 17 außerhalb der Maschine bereitgestellt sein. Soll ein Bogen 4 wieder von einer Beschichtung befreit werden, so reicht das erneute Zuführen des Bogens 4 zu diesem externen Magnetfeldtrockner 17 aus, um die Trennung von Beschichtung und Bogen 4 zu ermöglichen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Kaltfolienprägevorrichtung
- 2
- Auftragswerk
- 3
- Kleber
- 4
- Bogen
- 5
- Klebervorrat
- 6
- Druckplatte
- 7
- Gummituchzylinder
- 8
- Gegendruckzylinder
- 9
- Bogentransportrichtung
- 10
- Transferwerk
- 11
- Transferfolie
- 12
- Transferzylinder
- 13
- Transferspalt
- 14
- Vorratsrolle
- 15
- Umlenkrolle
- 16
- Sammelrolle
- 17, 17', 17''
- Magnetfeldtrockner
- 18
- Druckwerk
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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