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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Dachhimmel mit einer Ausnehmung sowie ein Verfahren zur Herstellung des Dachhimmels und ein Verfahren zur Befestigung eines Dachhimmels an einer Schiebedachkassette.
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Dachhimmel als Innenverkleidungsteile von Fahrzeugdächern werden für jedes Fahrzeug in verschiedenen Varianten hergestellt. Neben dem sogenannten Volldach- oder Normaldachhimmel, der die komplett darüber liegende Dachinnenseite vollständig verkleidet, existieren auch Varianten mit einem oder mehreren Dachöffnungen. Diese z. B. mit Schiebe- oder Panoramadach angebotenen Varianten müssen im Verbindungsbereich zu der in der Regel dahinter befindlichen Kassette, beispielsweise Schiebedachkassette, einen ästhetischen Abschluss bilden und fest mit dieser Einheit verbunden sein. Dabei ist es die Bestrebung des Fachmanns, diese Verbindung möglichst einfach und möglichst haltbar zu gestalten.
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Es war deshalb die Aufgabe der vorliegenden Erfindung einen Dachhimmel zur Verfügung zu stellen, der einfach herzustellen und zu montieren und fest mit einer Kassette, insbesondere Schiebedachkassette, verbindbar ist.
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Gelöst wird die Aufgabe mit einem Dachhimmel, der im Bereich einer Dachöffnung einen Rand aufweist, der umlaufend mit einer höher gezogenen Ausformung und daran anschließend mit einem Umbug versehen ist, wobei in dem Umbug eine Ausnehmung oder ein Form- und/oder Kraftschlussmittel vorgesehen ist.
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Die zu diesem Gegenstand der vorliegenden Erfindung gemachten Ausführungen gelten für die anderen Gegenstände der vorliegenden Erfindung gleichermaßen und umgekehrt.
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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Dachhimmel. Dieser besteht vorzugsweise aus einem Trägermaterial sowie einem Dekormaterial. Erfindungsgemäß ist der Dachhimmel in seinem Randbereich mit einer höher gezogenen, d. h. vom Innenraum des Fahrzeuges weg gerichteten, Ausformung versehen. An diese Ausformung schließt sich ein Umbug an. Dieser Umbug kann einen beliebigen Winkel zu der höher gezogenen Ausformung aufweisen. Vorzugsweise ist der Umbug jedoch in einem Winkel zwischen 80° und 180° zu der höher gezogenen Ausformung vorgesehen. Ganz besonders bevorzugt beträgt der Winkel 90° oder 180°.
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Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weist der Dachhimmel in dem Umbug eine Ausnehmung auf. Alternativ oder zusätzlich ist in dem Umbug ein Form- und/oder Kraftschlussmittel vorgesehen.
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Vorzugsweise Ist der erfindungsgemäße Dachhimmel mit einer Kassette, insbesondere einer Schiebedachkassette, die mindestens eine Ausnehmung aufweist, an der Karosserie eines Fahrzeuges, besonders bevorzugt lösbar, angebracht.
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Vorzugsweise wird durch die Ausnehmung in dem Dachhimmel und durch die Ausnehmung in der Kassette ein Befestigungsmittel gesteckt, das den Dachhimmel und die Kassette, vorzugsweise lösbar, miteinander verbindet. Vorzugsweise weist mindestens eine Ausnehmung im Vergleich zu dem Befestigungsmittel ein gewisses Übermaß auf, um Fertigungstoleranzen auszugleichen. Vorzugsweise ist an dem Befestigungsmittel ein Rastmittel vorgesehen, das insbesondere rastend mit dem Dachhimmel zusammenwirkt. Das Befestigungsmittel wird vorzugsweise so vorgesehen, dass es zumindest teilweise den Dachhimmel verdeckt.
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Gemäß einer anderen bevorzugten Ausführungsform weist der Umbug ein Form- und/oder Kraftschlussmittel, insbesondere einstückig, auf, das mit der Ausnehmung in der Schiebedachkassette zusammenwirkt. Vorzugsweise wirkt das Form- und/oder Kraftschlussmittel rastend mit der Ausnehmung zusammen. Vorzugsweise ist das Form- und/oder Kraftschlussmittel eine Ausformung, die vorzugsweise in den Dachhimmel eingeformt ist.
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Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung eines Dachhimmels, bei dem im Bereich des Randes einer Ausnehmung des Dachhimmels umlaufend eine höher gezogene Ausformung und daran anschließend ein Umbug durch Umformen vorgesehen wird, wobei in den Umbug ein Form- und/oder Kraftschlussmittel eingeformt wird.
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Die zu diesem Gegenstand der vorliegenden Erfindung gemachten Ausführungen gelten für die anderen Gegenstände der vorliegenden Erfindung gleichermaßen und umgekehrt.
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Vorzugsweise wird das Form- und/oder Kraftschlussmittel in den Dachhimmel eingeformt bevor der Umbug in seine abschließende Lage gebracht wird. Einformen im Sinne der Erfindung bedeutet, dass das Form- und/oder Kraftschlussmittel durch Umformen in das Material des Dachhimmels eingebracht wird und/oder das eine Gieß- und/oder Spritzform das Negativ des Form- und/oder Kraftschlussmittels aufweist.
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Besonders bevorzugt wird Umbug beschnitten, bevor er in seine abschließende Lage gebracht wird.
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Der Umbug kann mit der höher gezogenen Ausformung, beispielsweise stoffschlüssig, verbunden werden. Alternativ oder zusätzlich wird der Umbug durch plastische Verformung in seine abschließende Lage gebracht.
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Die Verformung des Materials, aus dem der Dachhimmel gefertigt ist, erfolgt vorzugsweise unter Druck- und/oder Temperatureinfluss.
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Vorzugsweise wird das Form- und/oder Kraftschlussmittel nur abschnittsweise im Bereich des Umbugs vorgesehen.
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Noch ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Befestigung des erfindungsgemäßen Dachhimmels an einer Kassette, insbesondere einer Schiebedachkassette, bei dem der Umbug zumindest teilweise in die Kassette eingeführt wird und bei dem das Form- und/oder Kraftschlussmittel dabei in eine Ausnehmung der Kassette einrastet.
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Die zu diesem Gegenstand der vorliegenden Erfindung gemachten Ausführungen gelten für die anderen Gegenstände der vorliegenden Erfindung gleichermaßen und umgekehrt.
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Vorzugsweise verformt sich die Kassette und/oder der Dachhimmel, insbesondere der Umbug und/oder das Form- und/oder Kraftschlussmittel elastisch während der Einführung des Umbugs in die Kassette. Diese elastische Verformung bildet sich, vorzugsweise nur teilweise zurück, ganz besonders bevorzugt vollständig zurück, wenn das Form- und/oder Kraftschlussmittel an dem Umbug in die Ausnehmung einrastet.
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Im Folgenden werden die Erfindungen anhand der 1–8 erläutert. Diese Erläuterungen sind lediglich beispielhaft und schränken den allgemeinen Erfindungsgedanken nicht ein. Die Beschreibung gilt für alle Gegenstände der vorliegenden Erfindung gleichermaßen.
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1 und 2 zeigen eine erste Ausführungsform des erfindungsgemäßen Dachhimmels.
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3 zeigt eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Dachhimmels.
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4 zeigt die Herstellung des Dachhimmels gemäß 3.
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5 und 6 zeigen zwei Ausführungsformen der Wulst gemäß den 3 und 4.
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7 illustriert ein Herstellungsverfahren der Umformung gemäß den voranstehenden Figuren.
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8 zeigt eine weitere Ausführungsform des Herstellungsverfahrens der Umformung gemäß den voranstehenden Figuren.
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1 zeigt eine erste Ausführungsform des Dachhimmels 1. Dieser besteht vorzugsweise aus einem Trägermaterial 1.5 und einem Dekormaterial 1.6, das dem Fahrgastinnenraum zugewandt ist. Der Dachhimmel 1 weist eine erste höher gezogene Ausformung 1.1 auf, an die sich ein Umbug 1.2 anschließt. Sowohl die Ausformung 1.1 als auch der Umbug 1.2 sind umlaufend um eine Ausnehmung, beispielsweise eine Schiebedachausnehmung, vorgesehen. Um den Dachhimmel 1.1 im Bereich beispielsweise eines Schiebedachs an einer Kassette 4, beispielsweise einer Schiebedachkassette, zu befestigen, weisen sowohl die Kassette 4 als auch der Dachhimmel 1 im Bereich des Umbugs eine Ausnehmung 1.3 auf, durch die ein Befestigungsmittel 3 durchführbar ist. Dadurch wird der Dachhimmel 1 fest mit der Kassette 4 verbunden. Vorzugsweise ist die Ausnehmung 1.3 und/oder die Ausnehmung in der Schiebedachkassette größer vorgesehen als das Befestigungsmittel. Vorzugsweise ist das Befestigungsmittel 3 rastend mit der Kassette 4 und/oder dem Dachhimmel vorgesehen, so dass es sich nicht selbsttätig löst.
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2 zeigt die Ausführungsform des Dachhimmels gemäß 1. Es ist zu erkennen, dass das Befestigungsmittel 3 umlaufend um den gesamten Umbug 1.2 vorgesehen ist, wobei die Rastmittel vorzugsweise nur abschnittsweise vorgesehen sind.
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3 zeigt eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Dachhimmels. In dem vorliegenden Fall wird der Dachhimmel 1 an der Kassette 4 durch ein Form- und/oder Kraftschlussmittel 1.4, hier eine Wulst befestigt, die sich in eine Ausnehmung 4.1 in der Schiebedachkassette erstreckt und form- und/oder kraftschlüssig und/oder rastend mit dieser zusammenwirkt. Dadurch ist sichergestellt, dass sich der Dachhimmel 1 nicht selbsttätig von der Schiebedachkassette 4 löst. Vorzugsweise weist die Schiebedachkassette eine Vielzahl von Ausnehmungen 4.1 auf, wobei vorzugsweise pro Ausnehmung 4.1 ein Mittel 1.4 vorgesehen ist.
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4 zeigt den Dachhimmel vor dessen Umbug. In dieser Darstellung ist die Umbugfläche 1.2 insbesondere die Wulstfläche 1.4 noch nicht parallel zu der Ausformung 1.1 angeordnet, kann aber in diese Konfiguration umgebugt werden.
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5 und 6 zeigen den Dachhimmel gemäß 4 nachdem der Umbugbereich umgebugt worden ist. Desweiteren ist in 5 zu erkennen, dass die Wulst 1.4 nur abschnittsweise vorgesehen ist, während sie bei der Ausführungsform gemäß 6 zumindest entlang der geraden Bereiche gegebenenfalls sogar umlaufend gestaltet ist. Pro Abschnitt der Wulst 1.4 ist vorzugsweise eine separate Ausnehmung 4.1 vorgesehen.
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7 zeigt ein Herstellungsverfahren des Dachhimmels 1. In dem vorliegenden Fall wird der Dachhimmel gemeinsam mit der Wulst in einem Werkzeug hergestellt. Vorzugsweise ist die Wulst und/oder der Umbug nur abschnittsweise vorgesehen. Wie Figur a zu entnahmen ist, wird die Wulst 1.4 und/oder der Umbug zunächst abgeknickt zu der Ausformung 1.1 hergestellt. Dadurch ist eine leichtere Ausformung des Bauteils möglich, lediglich eine geringe Kaminhöhe nötig und die Abstützung erfolgt in einem günstigeren Winkel sowie hinterschnittfrei. Nachfolgend wird das Bauteil, wie in Figur b dargestellt, vorzugsweise beschnitten und dann ein Umbugschieber hochgefahren, der den Wulstbereich 1.4 um 90° im Uhrzeigersinn dreht, was in Figur c dargestellt ist. Anschließend wird der Umbugschieber nach vorne gefahren und dreht die Fläche mit der Wulst 1.4 wiederrum um 90° im Uhrzeigersinn. Danach wird der Bereich 1.4 an den Ausformung 1.1 angelegt vorzugsweise angepresst. Nach dem Anpressvorgang ist der Stützwinkel der Wulst deutlich günstiger. Aufgrund des geringeren Umbugwinkels ist der Umbugradius verbessert.
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8 zeigt eine weitere Ausführungsform des Herstellungsverfahrens des Dachhimmels 1. In dem vorliegenden Fall wird der Dachhimmel gemeinsam mit der Wulst in einem Werkzeug hergestellt. Vorzugsweise ist die Wulst und/oder der Umbug nur abschnittsweise vorgesehen. Wie Figur a zu entnehmen ist, wird die Wulst 1.4 und/oder der Umbug zunächst abgewinkel zu der Ausformung 1.1 hergestellt. Nachfolgend wird der Umbug vorzugsweise beschnitten und dann mit einem oder mehreren Umbugschiebern wie in Figur 1b dargestellt hier im Uhrzeigersinn gedreht und an die Ausformung 1.1 angelegt, vorzugsweise angepresst.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Dachhimmel
- 1.1
- erste höher gezogene Ausformung
- 1.2
- Umbug, Umbugbereich
- 1.3
- Ausnehmung
- 1.4
- Form-/Kraftschlussmittel, Ausformung, Rastmittel, Wulst
- 1.5
- Trägermaterial
- 1.6
- Dekormaterial
- 2
- Ausnehmung
- 3
- Befestigungsmittel
- 4
- Kassette, Schiebedachkassette
- 4.1
- Ausnehmung
- 5
- Beschnitt