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Die Erfindung betrifft eine Rückenlehne für Sitze, insbesondere für Rollstühle, Autositze, Passagiersitze, Stühle oder Sitzbänke, mit der Möglichkeit zur individuellen Einstellung oder Anpassung, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Bekannt und weit verbreitet sind Sitze, insbesondere Sitzmöbel mit in der Höhe und Neigung relativ zu einer Sitzfläche verstellbaren Rückenlehnen. Eine individuelle Anpassung an die Körperform eines Menschen ist damit aber nicht möglich. Dies gilt insbesondere für Menschen mit Behinderungen oder Einschränkungen in der Motorik und Körperhaltung.
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Die
DE 1 264 703 A zeigt einen Sitz mit einer Rückenschale, wobei in der Schale einzelne Stützplatten federnd gehalten sind.
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Die
AT 17 182 E zeigt einen Sitz mit einer Rückenlehne, letztere bestehend aus einer aufrechten Säule und quer dazu gehaltenen Rippen.
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Die
US 7 909 402 B2 zeigt einen Sitz mit einer Rückenlehne, welche eine aufrechte Säule und hierzu quer gerichtete Rippen aufweist.
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Schließlich zeigt die
WO 02/22067 A1 eine orthopädische Rückenlehne mit einer aufrechten Säule und quer gerichteten Rippen.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Schaffung einer individuell anpassbaren Rückenlehne.
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Die erfindungsgemäße Rückenlehne weist die Merkmale des Anspruchs 1 auf. Teile der Rückenlehne sind relativ zueinander verstellbar, gegen abgewandelte Teile austauschbar, entnehmbar und/oder durch weitere Teile ergänzbar. Die Rückenlehne ist aus verschiedenartigen Teilen zusammengesetzt, nämlich mindestens einer im Wesentlichen aufrechten Säule und einer oder mehreren sich quer zur Säule erstreckenden Rippen. Die Rippen sind jeweils gebildet aus einer Mehrzahl von Rippengliedern, welche relativ zueinander abwinkelbar sind. Insbesondere ist eine Verstellbarkeit um vier Achsen oder mehr vorgesehen. Durch das Ergänzen oder Austauschen von Teilen ist insbesondere eine individuelle Anpassung an unterschiedliche Größen bzw. Volumina menschlicher Oberkörper möglich. Mittels der Relativverstellung wird vorzugsweise eine Anpassung an unterschiedliche Haltungen durchgeführt.
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Verschiedenartige Haltungen können aber auch durch Ergänzung oder Austauschen von Teilen berücksichtigt werden. Dies betrifft insbesondere die Berücksichtigung von Schiefstellungen der Wirbelsäule. Die Relativverstellung ist auch hilfreich zur Anpassung an unterschiedlich breite oder voluminöse Oberkörper. Ziel ist eine möglichst gleichmäßige und/oder angenehme Aufnahme des Drucks beim Anlehnen des Oberkörpers an die Rückenlehne, insbesondere auch in seitlicher Richtung.
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Vorteilhafterweise ist die Rückenlehne aus verschiedenartigen Teilen zusammengesetzt, nämlich mindestens einer im Wesentlichen aufrechten Säule und einer oder mehreren sich quer zur Säule erstreckenden Rippen. Die Rippen erstrecken sich vorzugsweise beidseitig der Säule. Auch können mehrere Rippen übereinander und in unterschiedlicher Größe vorgesehen sein, ähnlich wie beim menschlichen Skelett.
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Besonders vorteilhaft ist eine Ausführung, bei der die Säule aus miteinander verbundenen Verbindungselementen gebildet ist und/oder die Rippen aus miteinander verbundenen Rippengliedern gebildet sind. Die individuelle Anpassung ist möglich durch Verwendung jeweils abgewandelter Verbindungselemente oder Rippenglieder und/oder durch Relativbewegung der Verbindungselemente zueinander und/oder der Rippenglieder zueinander. Auch kann eine Skalierung durchgeführt werden durch Verwendung von mehr oder weniger Verbindungselementen und/oder Rippengliedern.
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Nach einem weiteren Gedanken der Erfindung weisen die Verbindungselemente der Säule zumindest zwei miteinander verbundene Abschnitte auf, wobei jeder der beiden Abschnitte zur Anlage an oder Verbindung mit einem benachbarten Verbindungselement der Säule vorgesehen ist. Die Verbindungselemente sind vorzugsweise als Platten oder flache Profilstücke ausgebildet und überlappen einander zumindest teilweise. Die Überlappung zweier benachbarter Verbindungselemente kann bis zu 50% betragen. Bei beliebig vielen aufeinanderfolgenden Verbindungselementen ergibt sich so eine doppellagige Folge aus Verbindungselementen, da jedes Verbindungselement an beiden Enden mit dem benachbarten Verbindungselement überlappt. Nur die jeweils letzten Verbindungselemente in einer Reihe weisen an den äußeren Enden keinen Überlappungspartner auf. Um die Zweilagigkeit beizubehalten, können in diesen Bereichen halbe Verbindungselemente aufgelegt und verbunden sein.
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Nach einem weiteren Gedanken der Erfindung weisen die Verbindungselemente zumindest im Bereich der Überlappungen miteinander korrespondierende Vertiefungen oder Ausnehmungen einerseits und/oder Erhöhungen andererseits auf, welche ineinander zu liegen kommen und so zumindest in einer Richtung eine bestimmte Relativposition zueinander benachbarter Verbindungselemente definieren. Die Vertiefungen, Ausnehmungen und/oder Erhöhungen sind in die vorzugsweise flachen Verbindungselemente eingeformt oder eingeprägt und insbesondere längsgerichtet, etwa nach Art von Sicken oder Beulen. Das heißt, auf einer Seite weißt ein Verbindungselement eine oder mehrere Nuten auf und auf der anderen Seite eine oder mehrere insbesondere längliche Erhebungen. Die Erhebungen kommen bei teilweise aufeinanderliegenden Verbindungselementen in den Nuten zu liegen. Vorteilhafterweise sind zwei längsgerichtete, zueinander parallele Sicken in jedem Verbindungselement vorgesehen. Entsprechend der Ausformung einer Sicke ergibt sich so auf der einen Seite des Verbindungselements eine längliche Vertiefung und auf der anderen Seite eine längliche Erhöhung. Benachbarte Verbindungselemente können dadurch überlappend aufeinandergelegt werden. Durch die Sicken werden die Verbindungselemente in Querrichtung relativ zueinander positioniert. Zusätzlich oder alternativ können auch punktförmige oder andere Vertiefungen oder Ausnehmungen vorgesehen sind, so dass genaue Relativpositionen benachbarter Verbindungselemente definiert sind.
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Möglich ist auch die Gestaltung und Verwendung unterschiedlicher Verbindungselemente, zum Beispiel ausschließlich mit Erhebungen einerseits und ausschließlich mit Vertiefungen andererseits. Es sind dann aber mindestens zwei verschiedene Verbindungselemente zum Aufbau der Säule erforderlich.
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Die zur Bildung der Säule miteinander verbundenen Verbindungselemente können einander stets in derselben Weise überlappen, zum Beispiel liegt das obere Verbindungselement stets teilweise vor dem unteren Verbindungselement, eine sogenannte geschuppte Anordnung. Alternativ können die Verbindungselemente in zwei zueinander parallelen Ebenen liegen und sich so überlappen, die sogenannte Zwei-Ebenen-Anordnung. An den Enden der Säule können halbe Verbindungselemente vorgesehen sein, um auch dort eine zweilagige Anordnung aufrechtzuerhalten.
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Nach einem weiteren Gedanken der Erfindung können eines oder mehrere der Verbindungselemente abgewinkelt ausgebildet sein, entweder innerhalb einer durch das Verbindungselement definierten Ebene oder zur Bildung zweier gegeneinander abgewinkelter Ebenen des Verbindungselements oder beides. Somit wirkt sich die Abwinklung in Richtung der Sitztiefe und/oder seitlich aus. Durch entsprechend gestaltete Verbindungselemente kann die Säule eine Vorformung erfahren, die speziell auf eine gegebenenfalls vorhandene Asymmetrie des individuellen Benutzers abgestimmt ist.
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Vorteilhafterweise sind die Verbindungselemente durch Wirbelkörper fixiert, vozugsweise derart, dass mindestens ein Wirbelkörper zwei zueinander benachbarte, insbesondere einander überlappende Verbindungselemente in ihrer Position relativ zueinander fixiert. Dabei können die Wirbelkörper Nuten, Sicken und/oder Erhebungen korrespondierend zu den Verbindungselementen oder deren Sicken aufweisen. Dadurch ergibt sich ein Widerstand oder ein Formschluss gegen eine Bewegung der Wirbelkörper quer zur Säule bzw. ein Formschluss zumindest gegen Bewegungen in einer Richtung.
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Nach einem weiteren Gedanken der Erfindung sind die Wirbelkörper zumindest zweiteilig ausgebildet, mit einem Teil vor den Verbindungselementen und einem Teil hinter den Verbindungselementen, und mit Verbindungsmitteln zur Verbindung der beiden Teile des Wirbelkörpers. Die beiden Teile des Wirbelkörpers werden durch die Verbindungsmittel gegeneinander gezogen oder gepresst und halten zwischen sich mindestens ein Verbindungselement, zueinander benachbarte Verbindungselemente, insbesondere einen Überlappungsbereich derselben.
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Vorteilhafterweise sind die Teile eines Wirbelkörpers durch Bolzen miteinander verbunden, wobei die Bolzen insbesondere auch durch die Verbindungselemente hindurchreichen. Mindestens ein Bolzen je Wirbelkörper ist vorgesehen, insbesondere zwei Bolzen. Entsprechend weist jedes Verbindungselement hierzu korrespondierend eine passende Anzahl an Bohrungen oder Öffnungen für den Durchtritt der Bolzen auf. Bei zwei Bolzen je Wirbelkörper und einander beidendig überlappenden Verbindungselementen weisen letztere vier Bohrungen auf, außer die endseitigen halben Verbindungselemente, welche nur zwei Bohrungen aufweisen.
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Nach einem weiteren Gedanken der Erfindung sind die Rippen jeweils gebildet aus einer Mehrzahl von Rippengliedern, welche insbesondere relativ zueinander abwinkelbar sind. Die Rippenglieder können in verschiedenen Winkelpositionen zueinander fixierbar sein. Durch die verschiedenen Winkel sind Drehachsen gebildet, welche vorzugsweise parallel zur Säule bzw. im Wesentlichen aufrecht verlaufen. Hierzu können die Rippenglieder Rastmittel aufweisen, etwa verzahnte Anlageflächen.
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Vorteilhafterweise sind die Rippen mit den jeweils benachbarten Wirbelkörpern verbunden, insbesondere verschraubt. Insbesondere besteht die Verbindung zwischen der Rippe und dem benachbarten Wirbelkörper im Bereich eines mittleren Rippengliedes und ist fest, aber lösbar. Bevorzugt ist eine Schraubverbindung, welche als Multifunktionsverbindung ausgebildet ist und zugleich das Rippenglied mit dem Wirbelkörper, das benachbarte Verbindungselement mit dem Wirbelkörper, gegebenenfalls einander überlappende Verbindungselemente mit dem Wirbelkörper und gegebenenfalls die beiden Teile des Wirbelkörpers mit den Verbindungselementen verbindet.
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Vorteilhafterweise sind die meisten oder alle Rippenglieder entlang einer Rippe oder aller Rippen gleich ausgebildet, wobei insbesondere innerhalb einer Rippe zueinander benachbarte Rippenglieder gleich ausgerichtet oder um 180° zueinander verdreht ausgerichtet sind. Zur Übernahme zusätzlicher Funktionen können die Rippenglieder auch unterschiedlich ausgebildet sein, beispielsweise ein mittiges Rippenglied zur Verbindung mit einem Wirbelkörper oder einem Verbindungselement und/oder rippenendseitige Rippenglieder (äußere Rippenglieder). Diese sind möglichst so ausgebildet, dass glatte Umrisse entstehen.
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Vorteilhafterweise sind die Rippenglieder T-förmig, rechteck-, kreis-, H-, U-, L- oder X-förmig ausgebildet. Auch andere Formen sind möglich. Hilfreich ist eine Mindestgröße, um ausreichend stark dimensionierte Verbindungsmittel verwenden zu können. Die Rippenglieder weisen als längste Abmessung vorzugsweise mindestens 3 cm auf. Bevorzugt ist eine Ausführung mit etwa 7 cm Hohe, 7 cm Breite und 2,5 cm Dicke. T-förmige Rippenglieder können jeweils um 180° versetzt ineinandergefügt und miteinander verbunden werden. An den Enden der Rippen sind als Abschlüsse dann bevorzugt jeweils L-förmige Rippenglieder angeordnet.
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Die Verbindung der Rippenglieder miteinander und/oder mit den weiteren Teilen der Rückenlehne erfolgt durch Verschraubung, Gelenke, Scharniere, Verklebung, Verpressung, Verzurrung, Verschweißen, Nieten oder auf andere Weise. Dies gilt auch für die übrigen Teile der Rückenlehne. Rippenglieder, Wirbelkörper und Verbindungselemente sind vorzugsweise aus Kunststoff hergestellt oder aus Glas, Holz oder Metall. Auch andere Werkstoffe oder die Kombination von Werkstoffen oder sogenannte Verbundwerkstoffe sind möglich. Auch können die genannten Teile aus verschiedenen Werkstoffen bestehen.
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Nach einem weiteren Gedanken der Erfindung sind die Rippen oder Rippenglieder zumindest teilweise mit einer Auflage oder Polsterung versehen. Dadurch können Druckstellen auf Seiten des Benutzers unter ungünstigen Bedingungen vermieden werden.
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Gegenstand der Erfindung ist auch ein Bausatz für die Herstellung einer Rückenlehne, zumindest mit Verbindungselementen für eine Säule, Wirbelkörpern zur Verbindung der Verbindungselemente und Rippengliedern für Rippen. Auch die weiteren oben genannten Merkmale können Berücksichtigung finden.
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Daneben ist Gegenstand der Erfindung auch ein Sitzmöbel, insbesondere Sessel oder Stuhl oder Sitzbank, mit einer Rückenlehne entsprechend den voranstehenden Ausführungen.
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Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung im Übrigen und aus den Ansprüchen. Vorteilhafte Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand von Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
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1a eine perspektivische Vorderansicht einer erfindungsgemäßen Rückenlehne,
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1b eine perspektivische Rückansicht der Rückenlehne,
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1c eine Seitenansicht der Rückenlehne,
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1d eine Vorderansicht der Rückenlehne,
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2a eine Draufsicht auf ein Verbindungselement,
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2b eine Seitenansicht eines Verbindungselements,
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2c eine Stirnseitenansicht des Verbindungselements,
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3a ein anderes Verbindungselement in der Draufsicht, nämlich mit einer Abwinkelung innerhalb einer Sagitalebene eines Benutzers,
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3b das abgewinkelte Verbindungselement in der Seitenansicht,
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3c das abgewinkelte Verbindungselement in der Frontansicht,
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4a ein Verbindungselement in der Draufsicht mit einer Abwinkelung innerhalb einer Frontalebene eines Benutzers,
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4b eine Seitenansicht des abgewinkelten Verbindungselements,
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4c eine Frontansicht des abgewinkelten Verbindungselements,
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5a eine Draufsicht auf ein halbes Verbindungselement,
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5b eine Seitenansicht des halben Verbindungselements,
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5c eine perspektivische Ansicht des halben Verbindungselements,
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5d eine weitere perspektivische Ansicht des halben Verbindungselements,
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6a eine Innenansicht eines Teils eines Wirbelkörpers, nämlich eines frontseitigen Teils,
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6b eine Seitenansicht des frontseitigen Teils,
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6c eine perspektivische Innenansicht des frontseitigen Teils,
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6d eine weitere Seitenansicht des frontseitigen Teils des Wirbelkörpers,
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7a eine rückseitige Ansicht eines rückseitigen Teils des Wirbelkörpers,
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7b eine Seitenansicht des rückseitigen Teils,
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7c eine perspektivische Innenansicht (oder Ansicht einer Frontseite) des rückseitigen Teils,
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7d eine weitere Seitenansicht des rückseitigen Teils des Wirbelkörpers,
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8a eine Draufsicht auf ein Rippenglied,
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8b eine Seitenansicht des Rippengliedes,
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8c eine perspektivische Ansicht des Rippengliedes,
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8d eine stirnseitige Ansicht des Rippengliedes,
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9a eine Draufsicht auf ein in der Frontalebene oder in einer hierzu leicht gekrümmten Ebene abgewinkeltes Rippenglied,
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9b eine Seitenansicht des Rippengliedes,
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9c eine perspektivische Ansicht des Rippengliedes,
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9d eine stirnseitige Ansicht des Rippengliedes,
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10a ein relativ zu 9a entgegengesetzt abgewinkeltes Rippenglied in der Frontansicht,
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10b eine Seitenansicht des Rippengliedes,
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10c eine perspektivische Ansicht des Rippengliedes,
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10d eine stirnseitige Ansicht des Rippengliedes,
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11a eine Draufsicht auf ein mittleres Rippenglied,
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11b eine Seitenansicht des mittleren Rippengliedes,
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11c eine perspektivische Ansicht des mittleren Rippengliedes,
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11d eine stirnseitige Ansicht des Rippengliedes,
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12a eine Draufsicht auf ein endseitiges Rippenglied,
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12b eine Seitenansicht des endseitigen Rippengliedes,
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12c eine perspektivische Darstellung des endseitigen Rippengliedes,
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12d eine stirnseitige Ansicht des Rippengliedes,
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13 eine perspektivische Darstellung einer Schraube mit Mutter als Verbindungsmittel für die Rippenglieder.
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Eine erfindungsgemäße Rückenlehne 15 ist gebildet aus mit einer im Wesentlichen aufrechten Säule 16 verbundenen Rippen 17. Die Rippen 17 bestehen aus einzelnen Rippengliedern 18, die Säule 16 aus einander überlappenden Verbindungselementen 19.
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Zur Verbindung der Rippen 17 mit der Säule 16 sind Wirbelkörper 20 vorgesehen. Diese verbinden außerdem zueinander benachbarte bzw. einander überlappende Verbindungselemente 19. Je Rippe 17 ist ein Wirbelkörper 20 vorgesehen.
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Im Bereich jedes Wirbelkörpers 20 ergeben sich im vorliegenden Beispiel mindestens 5 Lagen, nämlich ein dem Benutzer zugewandtes Rippenglied 18, ein vorderseitiger Wirbelkörperteil 21, zwei einander teilweise überlappende Verbindungselemente 19 und ein rückseitiger Wirbelkörperteil 22.
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Gemäß den 2a bis 2c ist das Verbindungselement 19 ein plattenförmiges, längliches und an beiden Enden halb rund geformtes Profilstück aus Metall oder Kunststoff. Entlang einer gedachten Längsmittellinie 23 weist das Verbindungselement 19 vier Öffnungen oder Bohrungen auf, nämlich in einer Hälfte zwei Bohrungen 24 und in der andern Hälfte zwei Bohrungen 25. Zusätzlich sind beidseits der Längsmittelline 23 und parallel zu dieser verlaufende Sicken 26 vorgesehen. Diese bilden auf einer Seite des plattenförmigen Verbindungselements 19 eine längs gerichtete Erhebung und, korrespondierend hierzu, auf der anderen Seite eine längs gerichtete Vertiefung. Dabei können die Sicken unterschiedlich dimensioniert sein. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel sind die Sicken in der Hälfte der Bohrungen 24 etwas größer dimensioniert, um passgenau die innen anliegenden Sicken des benachbarten, überlappenden Verbindungselements aufnehmen zu können und dabei die Verbindungselemente ohne Abstand aufeinander liegen können.
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Die 3a bis 3c zeigen ein abgewinkeltes Verbindungselement 27, welches im Übrigen dem Verbindungselement 19 entspricht. Bei normaler Anordnung der Rückenlehne und normaler Sitzhaltung des Benutzers liegen die Verbindungselemente 19 etwa parallel zur durch den Oberkörper des Benutzers definierten Frontalebene. Die Abwinkelung des Verbindungselements 27 führt aus der Frontalebene heraus bzw. liegt innerhalb einer Sagitalebene und beträgt etwa 15 Grad. Entsprechend liegen auch hier die Bohrungen 24, 25 entlang der gedachten Längsmittelllinie 23. Ein Knick 28 teilt das Verbindungselement 27 in die im Zusammenhang mit den 2a bis 2c bereits genannten beiden Hälften auf.
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Die 4a bis 4c zeigen ein auf andere Weise abgewinkeltes Verbindungselement 29. Die zueinander abgewinkelten Hälften des Verbindungselements 29 liegen beide innerhalb der Frontalebene mit einer leicht schräg gerichteten Trennlinie 30. Entsprechend ist die Längsmittellinie 23 im Bereich der Trennlinie 30 leicht abgewinkelt. Im vorliegenden Fall beträgt die Abwinkelung etwa fünf Grad.
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Bezogen auf die Ansicht der 4a und ausgehend von der unteren Hälfte des Verbindungselements 29 in Richtung zur oberen Hälfte, verläuft die Abwinkelung nach rechts. Analog kann ein Verbindungselement mit einer Abwinkelung nach links ausgebildet sein. In beiden Fällen sind die Sicken wie bei den Verbindungselementen der 2a bis 3c ausgebildet.
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Die 5a bis 5d zeigen ein halbes Verbindungselement 31, welches als Abschlusselement Verwendung findet, mit plattenförmiger Gestalt und im Wesentlichen kreisrunder Form. Analog zu jeder Hälfte des Verbindungselements 19 sind zwei Bohrungen 32 und zwei Sicken 33 vorgesehen. Die halben Verbindungselemente kommen auf von ganzen Verbindungelementen nicht bedeckten Hälften der Verbindungselemente 19 (oder 27, 29) zu liegen, sodass die Säule 16 auch an ihren Enden zweilagig ist.
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Die 6a bis 7d zeigen die beiden Teile 21, 22 des im Wesentlichen eiförmigen Wirbelkörpers 20. Den Boden des eiförmigen Wirbelkörpers 20 bildet das vorderseitige Wirbelkörperteil 21, während das rückseitige Wirbelkörperteil 22 den Kopf des Eis bildet.
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Wie insbesondere in 6b gut erkennbar, ist der vorderseitige Wirbelkörperteil 21 frontseitig abgeflacht mit einem kleine Plateau 34 und zwei randseitigen Nasen 35. Das Plateau 34 kommt an einem Rippenglied zur Anlage, während die Nasen 35 in Zwischenräume zwischen Rippenglieder treten und so den Zusammenhalt verbessern.
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An seiner Rückseite ist das vorderseitige Teil 21 einer Doppellage aus zwei Verbindungselementen zugewandt, siehe 1c. Durch das vorderseitige Wirbelkörperteil 21 erstrecken sich zwei Bohrungen oder Röhren 36, korrespondierend zu den Bohrungen 24/25 der Verbindungselemente. Außenseitig ist das vorderseitige Wirbelkörperteil 21 glatt ausgebildet, innenseitig kann ein massiver Aufbau vorgesehen sein oder ein mit einander kreuzenden Rippen versehener Hohlraum, siehe insbesondere 6a und 6c. Schließlich weist der vorderseitige Wirbelkörperteil 21 im Bereich seiner Rückseite zueinander parallele Vertiefungen 37 korrespondierend zu den Sicken 26 der Verbindungselemente auf.
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Das rückseitige Wirbelkörperteil 22 ist außenseitig glatt ausgebildet und weist innenseitig vorzugsweise ebenfalls eine Rippenstruktur auf. An seiner Frontseite, siehe 7c, sind zwei zueinander parallele Röhren 38 (oder Bohrungen) erkennbar sowie zwei längs gerichtete, zueinander parallele Erhebungen 39. Die Erhebungen 39 sind korrespondierend zu den Sicken 26 der Verbindungselemente ausgebildet, während die Röhren 38 mit den Röhren 36 fluchten.
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Die 8a bis 8d zeigen die Rippenglieder 18. Diese sind T-förmig ausgebildet mit einem Mittelsteg 40 und Seitenstegen 41, 42. Die Länge des Mittelsteges entspricht etwa der Breite der Seitenstange. Im Bereich der Seitenstege 41, 42 und zugleich parallel zum Mittelsteg 40 verlaufen Bohrungen 43 zur Aufnahme von Bolzen (13) zur Verbindung benachbarter Rippenglieder. Die Seitenstege 41, 42 sind außerdem im Bereich von Absätzen 45, 46 mit verzahnten Anlageflächen 47, 48 versehen. Dabei ist die Anlagefläche 48 leicht erhaben ausgebildet, während die Anlagefläche 47 mit ihrer Verzahnung in den Absatz 45 leicht versenkt und beispielsweise in 8a nicht sichtbar ist.
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Die Rippenglieder 18 werden miteinander verbunden in abwechselnd umgekehrter Anordnung, sodass stets eine erhabene Anlagefläche 48 auf einer versenkten Anlagefläche 47 zu liegen kommt. Über die Verzahnung und die Bolzenverbindung ist eine genaue Relativposition benachbarter Rippenglieder definierbar bzw. einstellbar. Die Verzahnung ist entsprechend der gewünschten Verstellbarkeit ausgebildet, beispielsweise mit 24 Zähnen entsprechend einer Verstellung von jeweils 15 Grad. Bevorzugt sind Winkelschritte von 10 bis 20 Grad bei entsprechend 18 bis 36 Zähnen. Möglich sind auch andere Ausführungen, insbesondere ohne Verzahnung, je nach Haftreibungsbeiwert der Oberflächen, ggf. auch mit aufgerauten oder in anderer Weise zur Erhöhung der Reibung angepassten Oberflächen.
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Die 9a bis 9d zeigen ein Rippenglied 49 analog dem Rippenglied 18 aber mit einem abgewinkelten Seitensteg 50 und entsprechend abgewinkelter Bohrung 51. Dabei ist der Seitensteg 50 nur im Bereich seines Absatzes 52 abgewinkelt. Die Abwinklung der Bohrung 51 relativ zur Bohrung 43 beträgt etwa fünf Grad. Auch hier sind im Bereich der Absätze 45, 52 verzahnte Anlageflächen vorgesehen. Die zur Bohrung 51 gehörende Anlagefläche ist vorzugsweise vertieft ausgebildet, siehe 9a. Den Anlageflächen gegenüberliegend, am anderen Ende der Bohrungen 43, 51 weist das Rippenglied 49 Vertiefungen 53, 54 auf zur passgenauen Aufnahme einer Mutter 55 bzw. eines abgerundeten Bolzenkopfes 56 mit Innensechskant.
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Die 10 bis 10d zeigen ein Rippenglied 57 mit gegenüber der Ausführung gemäß den 9a bis 9d entgegengesetzter Abwinkelung eines Seitensteges 58. Im Gegensatz zum Rippenglied 49 sind hier nicht nur eine Anlagefläche 59 und eine Bohrung 60 abgewinkelt, sondern auch eine dem Absatz 61 zugewandte Seitenfläche des Mittelsteges 62 sowie eine der Bohrung 60 benachbarte Stirnfläche 63, welche relativ zur Stirnfläche 64 im Übrigen abgewinkelt ist. Je nach Verwendung der abgewinkelten Rippenglieder 49 oder 57 sind Rippen 17 mit aufwärts oder abwärts gerichteten Verläufen erzielbar.
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Ein weiteres besonderes Rippenglied 65 zeigen die 11a bis 11d. Es handelt sich um das mittige Rippenglied einer jeden Rippe 17, erkennbar an den beiden senkrecht übereinander angeordneten Bohrungen 66. Diese korrespondieren mit den Bohrungen 24, 25 der Verbindungselemente und den Rohren 36, 38 der Wirbelkörper.
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Ausgehend vom mittigen Rippenglied 65 erstrecken sich beidseitig in im Wesentlichen horizontaler Ebene die weiteren Rippenglieder zur Bildung der Rippen 17. Jede Rippe ist dabei über das mittlere Rippenglied 65 verbunden mit den dahinter liegenden Verbindungselementen und dem dahinter liegenden Wirbelkörper, siehe insbesondere 1c. Die Verbindung wird gesichert bzw. hergestellt durch nicht gezeigte Bolzen oder Stifte. Gleichwohl sind andere Verbindungsarten möglich.
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Die 12a bis 12d zeigen ein endseitiges Rippenglied 67 in L-Form. An einen Mittelsteg 68 schließt nur ein Seitensteg 69 mit einer Bohrung 70 und einer verzahnten Anlagefläche 71 an.
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13 zeigt den weiter oben bereits angesprochenen Bolzen 44 zur Verbindung der Rippenglieder 18, 49, 57, 65 und 67.
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Verbindungselemente, Wirbelkörper und/oder Rippenglieder können je nach Art der Verbindung auch ausgetauscht, reduziert oder ergänzt werden. Dadurch ist der Aufbau einer Rückenlehne für unterschiedlichste und sich ändernde Anforderungen möglich.
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Bezugszeichenliste
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- 15
- Rückenlehne
- 16
- Säule
- 17
- Rippen
- 18
- Rippenglieder
- 19
- Verbindungselemente
- 20
- Wirbelkörper
- 21
- vorderseitiges Wirbelkörperteil
- 22
- rückseitiges Wirbelkörperteil
- 23
- Längsmittellinie
- 24
- Bohrungen
- 25
- Bohrungen
- 26
- Sicken
- 27
- Verbindungselement
- 28
- Knick
- 29
- Verbindungselement
- 30
- Trennlinie
- 31
- halbes Verbindungselement
- 32
- Bohrungen
- 33
- Sicken
- 34
- Plateau
- 35
- Nasen
- 36
- Röhren
- 37
- Vertiefungen
- 38
- Röhren
- 39
- Erhebungen
- 40
- Mittelsteg
- 41
- Seitensteg
- 42
- Seitensteg
- 43
- Bohrungen
- 44
- Bolzen
- 45
- Absatz
- 46
- Absatz
- 47
- verzahnte Anlagefläche
- 48
- verzahnte Anlagefläche
- 49
- Rippenglied
- 50
- abgewinkelter Seitensteg
- 51
- abgewinkelte Bohrung
- 52
- Absatz
- 53
- Vertiefung
- 54
- Vertiefung
- 55
- Mutter
- 56
- Bolzenkopf
- 57
- Rippenglied
- 58
- abgewinkelter Seitensteg
- 59
- abgewinkelte Anlagefläche
- 60
- abgewinkelte Bohrung
- 61
- Absatz
- 62
- Mittelsteg
- 63
- abgewinkelte Stirnfläche
- 64
- Stirnfläche
- 65
- mittiges Rippenglied
- 66
- Bohrungen
- 67
- endseitiges Rippenglied
- 68
- Mittelsteg
- 69
- Seitensteg
- 70
- Bohrung
- 71
- verzahnte Anlagefläche