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Die vorliegende Erfindung betrifft ein positiv angetriebenes Transportband gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1 und eine Transportvorrichtung hierfür gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 12.
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Transportvorrichtungen und Transportbänder der eingangs genannten Art werden an unterschiedlichsten Maschinen verwendet, um auf dem Transportband abgelegte Gegenstände zu transportieren. Eine sehr kostengünstige Art eine solche Transportvorrichtung zu schaffen, besteht darin, ein umlaufendes Transportband um zwei Tragachsen zu legen, wobei die Tragachsen das Transportband kraftschlüssig antreiben. Bei derartigen Transportvorrichtungen kann es jedoch vorkommen, dass das Transportband seitlich verläuft, das heißt, dass das Transportband zumindest teilweise von der Tragachse herunterrutscht und dann an anderen Gegenständen scheuert. Hierdurch wird nicht nur das Transportband beschädigt, sondern es besteht auch die Gefahr, dass aufgrund der zusätzlichen Krafteinwirkung der Kraftschluss zwischen Tragachse und Transportband nicht mehr ausreicht, um das Transportband ordnungsgemäß voranzutreiben.
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Zur Lösung dieses Problems ist in der
US 2005,082,147 A oder in der
US 2009,008,224 A vorgeschlagen, an der Transportunterseite des Transportbandes Mitnehmer anzubringen und an der Tragachse, zum Beispiel in Form vom Vorsprüngen, Vortriebselemente auszubilden, wobei die Mitnehmer und die Vortriebselemente korrespondierend ausgebildet sind. Hierdurch wird ein Formschluss zwischen Tragachse und Transportband erreicht, wodurch das seitliche Auslaufen zumindest stark reduziert wird.
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Beim Einsatz von Mitnehmern darf das gesamte Transportband aber nur eine geringe Dehnung aufweisen, weil ansonsten der Abstand benachbarter Mitnehmer nicht mehr dem Abstand benachbarter Vortriebselemente entspricht und weil dann das Einführen der Mitnehmer in die Nut zwischen benachbarten Vortriebselementen nicht mehr möglich ist, was letztendlich zu einer Funktionsuntüchtigkeit der Transportvorrichtung führt.
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Ein Transportband mit einer geringen Dehnung zu schaffen wird dadurch erreicht, dass zumindest einige Zugfäden aus einem Metall und/oder einer hochzugfesten Kunstfaser wie z. B. Aramid oder speziellen Polyesterfäden gebildet ist. Die Befestigung der Mitnehmer an einem derartigen Transportband hat sich aber als äußerst schwierig erwiesen. Befestigt man den Mitnehmer zum Beispiel durch Nieten oder Schrauben, so entsteht an der Transportoberseite eine oft ungewünschte Wölbung und damit eine Verschlechterung der Oberfläche. Befestigt man die Mitnehmer durch Klebung, so löst sich diese nach kurzer Zeit aufgrund der Bandumlenkbewegung und der auftretenden Scherkräfte wieder auf.
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Davon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zu Grunde, ein positiv angetriebenes Transportband und eine Transportvorrichtung hierfür der Eingangs genannten Art zu schaffen, dessen Mitnehmer zuverlässig und dauerhaft am Transportband gehalten sind, ohne dass die Bandoberseite beeinträchtigt wird.
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Als technische Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß ein Transportband mit den Merkmalen des Anspruches 1 und eine Transportvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruches 12 vorgeschlagen. Vorteilhafte Weiterbildungen dieses Transportbandes und dieser Transportvorrichtung sind den jeweiligen Unteransprüchen zu entnehmen.
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Ein nach dieser technischen Lehre ausgebildetes Transportband und eine nach dieser technischen Lehre ausgebildete Transportvorrichtung haben den Vorteil, dass durch die Anbringung des Mitnehmers in der Schlaufe keine weiteren Befestigungselemente, wie zum Beispiel Schrauben oder Nieten, benötigt werden, so dass die Transportoberseite vom Mitnehmer nicht beeinflusst wird.
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Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass über den Mitnehmer und die Schlaufe die auf Scherung wirkenden Kräfte auf eine vergleichsweise große Fläche verteilt werden, so dass die Beanspruchung der Schicht vergleichsweise gering ist, so dass eine Beschädigung der Schicht nicht zu befürchten ist und so dass der auftretende Verschleiß erst sehr viel später eintritt, als bei einer anderen Art der Befestigung.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Schlaufe aus den Zugfäden der Schicht des Transportbandes gebildet, wobei die einzelnen Zugfäden schlaufenförmig aus der Schicht herausragen. In diese schlaufenförmig herausragenden Zugfäden kann dann der Mitnehmer eingesetzt werden.
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Hierdurch wird erreicht, dass der Mitnehmer quasi direkt an der an der Unterseite des Transportbandes befindlichen Schicht gehalten ist, ohne das zusätzliche Bauteile erforderlich sind. Wenn vorteilhafterweise die schlaufenförmig aus der Schicht herausragenden Zugfäden aus einem dehnungsarmen Material wie z. B. Metall, Aramid oder einem hochzugfesten Polyester gebildet sind, können die am Mitnehmer auftretenden Kräfte in einfacher Weise auf die (Gewebe-)Schicht des Transportbandes übertragen werden. Dabei werden die auftretenden Scherkräfte gleichmäßig von den Zugfäden aufgenommen, so dass die Extrembelastung des Zugbandes hierdurch deutlich reduziert wird. Im Ergebnis führt dies zu einer deutlich längeren Haltbarkeit des Transportbandes.
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In einer ganz besonders bevorzugten Ausführungsform besitzt der Mitnehmer ein Basisteil, welches von der Schlaufe gehalten wird und ein Oberteil, welches auf das Basisteil aufgesetzt ist.
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Diese zweiteilige Ausbildung des Mitnehmers hat den Vorteil, dass die Zug- oder Kettfäden nicht direkt mit der Tragachse in Berührung kommen, sondern durch das Oberteil geschützt sind. Dies führt zu einem reduzierten Verschleiß des Transportbandes und somit zu einer erhöhten Lebensdauer.
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In einer anderen, bevorzugten Ausführungsform ist das Basisteil direkt an der Schlaufe angespritzt. Hierdurch entsteht zusätzlich eine stoffschlüssige Verbindung, wodurch die auftretenden Scherkräfte noch besser aufgefangen werden können.
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Die oben genannten Vorteile für das Transportband geltend analog auch für eine entsprechende Transportvorrichtung, wobei insbesondere bei breiten Transportbändern mit nahe beieinander angebrachten Tragachsen der Vorteil besonders groß ist, da hier die Gefahr des Auslaufens des Transportbandes am höchsten ist.
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Weitere Vorteile des erfindungsgemäßen Transportbandes und der erfindungsgemäßen Transportvorrichtung ergeben sich aus der beigefügten Zeichnung und den nachstehend beschriebenen Ausführungsformen. Ebenso können die vorstehend genannten und die noch weiter ausgeführten Merkmale erfindungsgemäß jeweils einzeln oder in beliebigen Kombinationen miteinander verwendet werden. Die erwähnten Ausführungsformen sind nicht als abschließende Aufzählung zu verstehen, sondern haben vielmehr beispielhaften Charakter. Es zeigen:
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1 eine perspektivische Explosionsdarstellung der Transportunterseite eines erfindungsgemäßen Transportbandes;
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2 eine perspektivische Seitendarstellung eines Teiles der erfindungsgemäßen Transportvorrichtung mit einem Transportband gemäß 1;
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3 eine geschnitten dargestellte Seitenansicht eines Teiles des Transportbandes gemäß 1, geschnitten entlang Linie III-III in 1;
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4 eine geschnitten dargestellte Seitenansicht eines Teiles des Transportbandes gemäß 1, geschnitten entlang Linie IV-IV in 1;
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5 eine perspektivische dargestellte Ansicht eines Basisteiles des Mitnehmers des Transportbandes gemäß 1;
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6 eine perspektivische dargestellte Ansicht eines Oberteiles des Mitnehmers des Transportbandes gemäß 1.
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In den 1 bis 6 ist eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Transportvorrichtung und eines erfindungsgemäßen Transportbandes 1 dargestellt, wobei die Transportvorrichtung zwei walzenförmige Tragachsen 7 umfasst, um die herum ein quasi endloses, umlaufendes Transportband 1 angeordnet ist. Dabei ist der Abstand der beiden Tragachsen 7 voneinander so gewählt, dass das Transportband 1 stramm gehalten wird.
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Die walzenförmigen Tragachsen 7 weisen auf ihrer Oberfläche koaxial angeordnete Nuten 11 auf, so dass zwischen benachbarten Nuten ein als quasi Vorsprung ausgebildetes Vortriebselement 8 entsteht.
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Das Transportband 1 ist aus einem aus einer Anzahl Zugfäden 2a, 2b und einer Anzahl Kettfäden 2c gewebten (Gewebe-)Schicht 1a und einer auf der Schicht 1a angebrachten Oberflächenbeschichtung 1b aus Gummi oder Elastomer gebildet. An der Transportunterseite des Transportbandes 1 sind in regelmäßigen Abständen Mitnehmer 6 angebracht, die beim Erreichen der Tragachse 7 in die jeweilige Nut 11 eingreifen. Dabei ist die Berührungsflanke des Mitnehmers 6 korrespondierend zu der entsprechenden Berührungsflanke des Vortriebselementes 8 ausgebildet, so dass hier eine formschlüssige Kraftübertragung von der Tragachse 7 auf, das Transportband 1 erfolgen kann.
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Damit eine Längung des Transportbandes 1 auf ein Minimum reduziert wird, sind zumindest einige der Zugfäden 2a, 2b aus Aramid, Metall oder einem hochzugfesten Polyester gebildet. Hierdurch wird erreicht, dass der Abstand d benachbarter Mitnehmer 7 innerhalb der zulässigen Toleranzen bleibt, so dass benachbarte Mitnehmer 7 auch bei hoher Beanspruchung oder nach längerem Gebrauch stets korrekt in die Nuten 11 eingreifen und mit dem jeweiligen Vortriebselement 8 der Tragachse 7 zusammenwirken können.
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Während des Betriebs der Transportvorrichtung wirken große Scherkräfte auf die Mitnehmer 6. Damit der Mitnehmer 6 dennoch zuverlässig, dauerhaft und innerhalb der zulässigen Toleranzen an der (Gewebe-)Schicht 1a des Transportbandes 1 gehalten wird, sind an der Schicht 1a Schlaufen 9a–9g ausgebildet. Jede Schlaufe 9a–9g ist aus mindestens einem schlaufenförmig heraushängenden Zugfaden 2a gebildet. In der hier dargestellten Ausführungsform bilden fünf schlaufenförmig herausragende Zugfäden 2a und vier durchgehende Zugfäden 2b eine Schlaufe 9a–9g, wobei sich die schlaufenförmig heraushängenden Zugfäden 2a und die durchgehenden Zugfäden 2b abwechseln. In einer anderen, hier nicht dargestellten Ausführungsform kann die Anzahl der heraushängenden Zugfäden zur Anzahl der durchgehenden Zugfäden auch anders gewählt werden.
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In anderen, hier nicht dargestellten Ausführungsformen kann die Schlaufe aber auch nur aus einem einzigen heraushängenden Zugfaden oder aber aus bis zu 1.000 heraushängenden und bis zu 1.000 durchgehenden Zugfäden gebildet sein.
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In der hier dargestellten Ausführungsform sind die Mitnehmer 6 nur an einem Rand des Transportbandes 1 vorgesehen und reichen auch nur über ein Teil der Breite des Transportbandes 1.
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Jeder Mitnehmer 6 wird von mindestens einer Schlaufe 9a–9g gehalten. In der hier dargestellten Ausführungsform halten sieben Schlaufen 9a–9g einen Mitnehmer 6.
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In einer anderen, hier nicht dargestellten Ausführungsform können auch am anderen Rand des Transportbandes 1 entsprechende Mitnehmer vorgesehen sein, oder die Mitnehmer können auch mittig im Transportband angeordnet werden oder so groß ausgelegt sein, dass sie über die gesamte Breite des Transportbandes reichen.
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In die hier dargestellten Ausführungsform sind die Teilschlaufen 9a–9g beabstandet voneinander angeordnet ist. Alle Teilschlaufen 9a–9g zusammen bilden eine Haltschlaufe.
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In einer anderen, hier nicht dargestellten Ausführungsform ist der Mitnehmer 6 statt mit sieben kleinen Schlaufen 9a–9g mit einer großen, durchgehenden Schlaufe an der Schicht 1a gehalten.
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Einige der die jeweilige Schlaufe 9a–9g bildenden Zugfäden 2a, 2b sind aus Metall, Aramid oder einem hochzugfesten Polyester gebildet, während die anderen Zugfäden 2a, 2b aus weniger teuren Materialien gebildet sind.
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Der Mitnehmer 6 setzt sich aus einem Basisteil 3 und einem Oberteil 5 zusammen, wobei beide Teile vorzugsweise aus Kunststoff hergestellt sind. Am Basisteil 3 ist im Querschnitt gesehen in Längsrichtung rechts und links eine durchgehende Schulter 12a, 12b ausgebildet, an der am Oberteil 5 vorgesehene Vorsprünge 13 zur Anlage kommen. Die Vorsprünge 13 hinterschneiden die Schultern 12a, 12b, und bilden so die Rastmittel einer formschlüssigen Rastverbindung
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Die Vorsprünge 13 sind derart beabstandet voneinander angebracht, dass in den derart geschaffenen Aussparungen 10 Zugfäden 2a um das Basisteil 3 herumgeführt werden können, ohne dass diese Zugfäden 2a in der Rastvorrichtung eingeklemmt werden.
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Im montierten Zustand ist das Basisteil 3 des Mitnehmers 6 in die jeweiligen Schlaufen 9a–9g eingefädelt und wird hier passgenau gehalten. In dem Bereich zwischen den Schlaufen 9a–9g wird Klebstoff 4 angebracht, bevor das Oberteil 5 auf das Basisteil 3 aufgeklipst wird. Nun hält das Oberteil 5 sowohl aufgrund des Klebstoffes 4, als auch aufgrund der klemmend formschlüssigen Rastverbindung am Basisteil 3.
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Wie insbesondere 3 zu entnehmen ist, liegen die schlaufenförmig angebrachten Zugfäden 2a quasi oben um das Basisteil 3 herum, während die durchgehenden Zugfäden 2b quasi unten am Basisteil 3 verlaufen, so dass das Basisteil 3 zwischen den heraushängenden Zugfäden 2a und den durchgehenden Zugfäden 2b an der (Gewebe-)Schicht 1a gehalten ist. Das Basisteil 3 wiederum hält das Oberteil 5 klemmend formschlüssig und durch den Klebstoff 4 wird das Oberteil 5 stoffschlüssig gehalten, so dass ein stabiler und dauerhafter am Transportband 1 haltender Mitnehmer 6 geschaffen ist.
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Durch die Anordnung der Zugfäden 2a als Schlaufe 9a–9g werden die am Mitnehmer 6 angreifenden Kräfte, vor allem aber die Scherkräfte, über die Zugfäden 2a großflächig in die (Gewebe-)Schicht 1a eingeleitet, so dass die auf den einzelnen Zugfaden 2a wirkende Kraft verhältnismäßig klein ist. Hierdurch ist eine dauerhafte und zuverlässige Anbringung der Mitnehmer 6 am Transportband 1 gewährleistet, ohne dass die Oberfläche des Transportbandes und deren Oberflächenbeschichtung 1b in irgendeiner Form beeinträchtigt ist.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 2005082147 A [0003]
- US 2009008224 A [0003]