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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Konfigurieren eines Infotainmentsystems eines Fahrzeugs, insbesondere eines Kraftfahrzeugs und zum Wiedergeben von Informationsinhalten während einer Fahrt des Fahrzeugs sowie ein betreffendes Computerprogrammprodukt.
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Ein Infotainmentsystem bezeichnet im Kraftfahrzeugbereich ein System von Komponenten, die eine Head Unit (Haupteinheit), die eine zentrale Recheneinheit mit Speicher- und Prozessorelementen ist, aufweisen. Diese Head Unit umfasst wiederum Komponenten zur Audioaufbereitung, MP3-Decodierung und Grafikberechnung für 2D-Effekte. Weitere Teile des Infotainmentsystems sind Wiedergabevorrichtungen, zum Beispiel ein Bildschirm oder ein Lautsprecher bzw. eine Akustikausgabe, und eine Benutzerschnittstelle, um Einstellungen vorzunehmen und meist auch Laufwerke für verschiedene Medien. Das Infotainmentsystem übernimmt Funktionen der Bereiche Komfort oder Sicherheit. Darunter fallen im Wesentlichen Navigation (hierfür kann die Head Unit mit einem Satellitenortungssystem ausgestattet oder verbunden sein), Kommunikation, Fahrerassistenzsysteme und „Multimedia”, also Unterhaltung mit sämtlichen bekannten Unterhaltungsmedien.
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Bislang müssen bei einem Fahrtantritt oder unterwegs aus der Vielzahl von Unterhaltungsquellen (vom Radio bis hin zum iPod) oder auch von Unterhaltungsprodukten, vom Hörspiel bis zum Klavierkonzert, bestimmte ausgewählt werden, die dann ggf. auch während der Fahrt gewechselt werden müssen, Dies kann gefährliche Konzentrationsmängel auf den Straßenverkehr bedingen und ist entsprechend unbequem; darüber hinaus erfordert es einige Bedienschritte.
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Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Infotainmentsystem derart konfigurierbar zu machen, dass es bequem nutzbar wird, ohne aufwändige Bedienschritte während der Fahrt zu erfordern.
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Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und durch ein Computerprogrammprodukt mit den Merkmalen des Anspruchs 12 gelöst.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der vorliegenden Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Eine Ausführungsform des Verfahrens zur Konfiguration eines Infotainmentsystems eines Kraftfahrzeugs durch einen Benutzer, um Unterhaltungsquellen auszuwählen und zur Wiedergabe von Unterhaltungsprodukten aus den Unterhaltungsquellen während einer Fahrt erfordert, dass das Infotainmentsystem zumindest eine Head Unit, mehrere Unterhaltungsquellen und zumindest eine Wiedergabevorrichtung für Unterhaltungsprodukte aus den Unterhaltungsquellen sowie eine Benutzerschnittstelle zur Konfiguration des Infotainmentsystems aufweist. Es umfasst ferner die Schritte:
- a) Konfigurieren von Einstellungen zum Aktivieren ausgewählter Unterhaltungsquellen und/oder Unterhaltungsprodukte über die Benutzerschnittstelle in der Head Unit durch Erstellen einer fahrtspezifischen Auswahlliste durch
- – Festlegen zumindest eines Ereignisparameters, der sich auf zumindest ein Ereignis in Bezug auf die Fahrt bezieht,
- – Vorbestimmen zumindest einer Unterhaltungsquelle und/oder zumindest eines Unterhaltungsproduktes zur Aktivierung bei Eintritt des Ereignisses,
- – Verknüpfen der bestimmten Unterhaltungsquelle und/oder des Unterhaltungsproduktes mit dem Ereignisparameter und Anordnen der zugeordneten Unterhaltungsquelle auf der Auswahlliste,
- b) automatisch Aktivieren der zugeordneten Unterhaltungsquellen und/oder der Unterhaltungsprodukte gemäß der Auswahlliste bei Eintreten der Ereignisse unter Überwachen der Ereignisse durch die Head Unit während der Fahrt mit dem Kraftfahrzeug, und
- c) Wiedergeben eines oder mehrerer aktivierter Unterhaltungsprodukte direkt oder über die aktivierte Unterhaltungsquelle.
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Mit dem Verfahren wird es dem Benutzer erlaubt, ereignisbasiert, etwa immer bei Fahrtantritt, wiederkehrende Wechsel von Unterhaltungsquellen oder auch die Wechsel von Unterhaltungsprodukten zu konfigurieren und zu automatisieren. So kann sich der Benutzer oder Fahrer beim Fahren auf die Fahrt konzentrieren und vermeidet unfallträchtige Situationen.
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Ein „Ereignis”, das die Wiedergabe eines Unterhaltungsprodukts direkt oder nach Auswahl einer Unterhaltungsquelle, oder auch nur die Auswahl einer Unterhaltungsquelle auslöst, kann der Fahrtbeginn, das Fahrtende, ein Zeitpunkt zu einer vorbestimmten Zeitspanne nach dem Fahrtbeginn, ein Zeitpunkt zu einer vorbestimmten Zeitspanne vor dem Fahrtende, eine Uhrzeit, eine geographische Fahrzeugposition sein oder auf einer Historie beruhen.
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Um die Konfiguration von Einstellungen zum Aktivieren ausgewählter Unterhaltungsquellen und/oder Unterhaltungsprodukte über die Benutzerschnittstelle in der Head Unit und das Erstellen der fahrtspezifischen Auswahlliste zu spezifizieren, können die Schritte
- – nach dem Festlegen des oder der Ereignisparameter
- aa) Vorbestimmen der Unterhaltungsquelle(n) zu dem Ereignisparameter, dann
- ab) Vorbestimmen des oder der Unterhaltungsprodukte(s), das/die durch die vorbestimmte Unterhaltungsquelle(n) bereitgestellt werden, die dem Ereignisparameter zugeordnet ist/sind, dann
- – Verknüpfen des Unterhaltungsproduktes über die Unterhaltungsquelle mit dem Ereignisparameter und Anordnen des Unterhaltungsprodukts auf der Auswahlliste vorgenommen werden.
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Vorteilhaft kann so der Benutzer zuerst die Unterhaltungsquelle(n) festlegen – er möchte etwa zuerst Radio hören, wenn er ausparkt (erstes Ereignis), dann CD, wenn er auf der Autobahn (zweites Ereignis) ist –, dann legt er die durch diese Unterhaltungsquelle(n) zur Verfügung gestellten Unterhaltungsprodukte fest: Beim Ausparken, das er täglich zur gleichen Zeit macht, möchte er noch die Nachrichten im Radio hören, dann ein meditatives Musikstück von der CD, um die Autobahnfahrt entspannt zu erleben.
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Alternativ kann das Konfigurieren von Einstellungen zum Aktivieren ausgewählter Unterhaltungsquellen und/oder Unterhaltungsprodukte über die Benutzerschnittstelle in der Head Unit und Erstellen der fahrtspezifischen Auswahlliste die Schritte umfassen:
- – nach dem Festlegen des oder der Ereignisparameter
- aa) Vorbestimmen des oder der Unterhaltungsprodukte(s) zur Aktivierung bei Eintritt des Ereignisses, dann
- ab) Vorbestimmen in Frage kommender Unterhaltungsquelle(n), die dieses oder diese Unterhaltungsprodukt(e) bereitstellen können, dann
- – Verknüpfen des Unterhaltungsproduktes mit den in Rage kommenden Unterhaltungsquellen, insbesondere über eine Priorisierung, mit dem Ereignisparameter und Anordnen des Unterhaltungsprodukts auf der Auswahlliste.
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Mit dieser Alternative kann so der Benutzer zuerst das Produkt der Unterhaltung festlegen – er möchte etwa zuerst Rockmusik hören, wenn er ausparkt (erstes Ereignis), dann das Wetter, wenn er auf der Autobahn (zweites Ereignis) ist –, dabei kann die Rockmusik von der CD kommen oder – zweite Priorität – auch vom iPod; das Wetter kann aus dem Radio (Quelle mit erster Priorität) oder auch aus dem Internet (Quelle mit zweiter Priorität) bezogen werden.
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Die Unterhaltungsquellen können also Audio- und/oder Videoquellen sein, insbesondere Radiosender, TV-Sender, Internet-Medien, CD-Abspielgeräte, DVD-Abspielgeräte, iPod, Smartphone, oder andere portable oder fahrzeugeigene Unterhaltungsdatenspeicher- und/oder Abspielgeräte oder Kombinationen der vorgenannten, die dauerhaft oder temporär dem Infotainmentsystem zugehörig und mit der Head Unit und/oder der Wiedergabevorrichtung verbunden oder verbindbar sind. Der iPod kann also nach dem Anschließen an das Kraftfahrzeug-Infotainment und Nutzung der Lautsprecher im Auto mitgenommen werden ins Büro und dort mit Kopfhörern weiter betrieben werden.
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Die Unterhaltungsprodukte können Nachrichtensendungen, Informationssendungen, Verkehrsmeldungen, sowie Zielinformationen, lokale Informationen, Wetterberichte Musik, Hörspiele, Chat, Hörbücher umfassen.
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Weiter kann festgelegt werden, mit welcher Wiedergabedauer, beginnend mit der Wiedergabe des Unterhaltungsproduktes, das Unterhaltungsprodukt wiedergegeben werden soll.
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Ferner kann eine Default-Wiedergabeeinstellung an Stellen auf der Auswahlliste vorliegen, die keine Wiedergabeeinstellung für eine dem Ereignisparameter zugeordnete Unterhaltungsquelle und/oder für ein dem Ereignisparameter zugeordnetes Unterhaltungsprodukt aufweisen. Dabei ist die Default-Wiedergabeeinstellung eine voreingestellte Wiedergabeeinstellung die mit einer bestimmten Unterhaltungsquelle und/oder mit einem bestimmten Unterhaltungsprodukt verknüpft ist, die vor der dem Ereignisparameter zugeordneten Unterhaltungsquelle und/oder dem bestimmten Unterhaltungsprodukt wiedergegeben wurde.
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So ermöglicht das Infotainmentsystem mittels seiner Kommunikationseinrichtungen eine kommunikationstechnische Anbindung und deren Nutzung für die anderen Fahrzeuganwendungen. So kann die Telematik Anwendung bei der Nutzung neuer Medien der Unterhaltungselektronik, der Internetdienste, bspw. durch die Möglichkeiten der Fernkonfiguration und Ferninformationsabfrage von Fahrzeugzuständen über das Internet bieten.
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Das Erstellen der Auswahlliste mittels der Benutzerschnittstelle kann haptisch, bevorzugt mittels eines Touchscreens, oder akustisch, insbesondere mittels Spracheingabe erfolgen.
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Weiter kann das Erstellen der Auswahlliste mittels der Benutzerschnittstelle im Kraftfahrzeug oder über eine kommunikative Verbindung der Head Unit mit einem fahrzeugexternen Benutzerendgerät, das ein PC oder ein mobiles Kommunikationsendgerät sein kann; über eine Mobilfunkverbindung, eine drahtlose Kommunikationsverbindung und/oder eine Internetverbindung direkt auf der Head Unit des Fahrzeugs oder indirekt über einen virtuellen Repräsentanzbereich des Fahrzeugs auf einer Fahrzeug-Internetseite im Internet erfolgen.
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Beim Erstellen der fahrtspezifischen Auswahlliste kann auch das Konfigurieren der Lautstärke für die Wiedergabe der Unterhaltungsprodukte einzeln selektiv vorgenommen werden.
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Weiter kann das automatische Wiedergeben der vorbestimmten Unterhaltungsprodukte unmittelbar mit deren Erzeugung, also live, oder zeitversetzt erfolgen, wobei eine zeitversetzte Wiedergabe das Aufzeichnen der Unterhaltungsquelle durch das Infotainmentsystem oder ein zeitversetztes Abrufen, insbesondere über das Internet umfasst.
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Ferner wird ein Softwareprogramm oder Softwareprogrammprodukt bereitgestellt, das auf einem Datenträger gespeichert sein kann, mittels dessen das zuvor beschriebene Verfahren durch die Head Unit ausgeführt werden kann.
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Diese und weitere Vorteile werden durch die nachfolgende Beschreibung unter Bezug auf die beiliegende Figur dargelegt. Der Bezug auf die Figur in der Beschreibung dient der Unterstützung der Beschreibung und dem erleichterten Verständnis des Gegenstands.
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Die Figur zeigt schematisch und nur beispielhaft eine Benutzerschnittstelle zur Konfiguration der Wiedergabeeinstellungen.
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Das erfindungsgemäße Verfahren bezieht sich auf das Gebiet der ”Head Unit”-Fahrzeuganwendungen, die neben Navigation, Telefonie auch die Verarbeitung von Unterhaltungsquellen bzw. Informationsquellen wie Audio- und Videoquellen, sowie deren kommunikationstechnische Anbindung und deren Nutzung für andere Fahrzeuganwendungen umfasst. Mit dieser Telematik können neue Medien der Unterhaltungselektronik, der Internetdienste, bspw. auch durch die Möglichkeiten der Fernkonfiguration und Ferninformationsabfrage von Fahrzeugzuständen über das Internet genutzt werden.
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Vorliegend wird nun die Konfiguration eines Infotainmentsystems eines Kraftfahrzeugs, um Unterhaltungsquellen auszuwählen, und zur Wiedergabe von Unterhaltungsprodukten bzw. Informationen oder Arten von Informationen aus den Unterhaltungsquellen während einer Fahrt offenbart. Es ist anzumerken, dass Unterhaltungsquellen bzw. Informationsquellen und Unterhaltungsprodukte bzw. Informationen oder Arten von Informationen beide allgemein als Informationsinhalte bezeichnet werden. Es wird ein neuartige Benutzerschnittstellen geschaffen, die es ermöglicht, die zu Grunde liegende Komplexität auf ein einfaches mentales Modell abzubilden, um so etwa das häufige Wiederholen von immer gleichartigen Bedienschritten zu vermeiden und dabei vor allem den Fahrtantritt komfortabler zu gestalten.
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Das Verfahren erlaubt dem Benutzer über die Bedienschnittstelle ereignisbasiert (bspw. immer bei Fahrtantritt) wiederkehrende Unterhaltungsquellen- oder Unterhaltungsproduktwechsel oder beides zu konfigurieren und zu automatisieren.
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Bei der Bedienschnittstelle kann es sich um eine so genannte HMI-Schnittstelle (Mensch-Maschine-Schnittstelle) im Fahrzeug handeln. Dies kann die Benutzerschnittstelle des Infotainmentsystems sein. Als Bedienschnittstelle kann auch eine Schnittstelle mit der Fahrzeug-Head Unit verstanden werden, die über einen virtuellen Repräsentanzbereich des Fahrzeugs auf einer Fahrzeug-Internetseite, einer so genannten Vehicle Homepage, mit einem Nutzerendgerät mit Internetanbindung wie einem PC, Laptop, Netbook, Smartphone etc. besteht bzw. aufgebaut werden kann.
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So kann die Vehicle-Homepage wie eine entsprechend zur Ausführung des Verfahrens geeignete im Fahrzeug vorliegende Schnittstelle genutzt werden, um dem Benutzer nun vielfältige Einstellmöglichkeiten zu erlauben, die er bislang während der Fahrt aufgrund eines übermäßigen Ausmaßes an Ablenkung vom Fahrgeschehen oder durch die begrenzten Möglichkeiten der herkömmlichen Fahrzeug-Schnittstellen nicht durchführen konnte.
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Die Vehicle-Homepage stellt eine virtuelle Repräsentanz des Fahrzeugs im Internet dar und wird auf einem Internet-Server etwa von dem Fahrzeughersteller betrieben. Die Vehicle-Homepage erlaubt den Zugriff auf Fahrzeugdaten aus dem Internet und ist unabhängig von dem Fahrzeug erreichbar, somit also auch wenn das Fahrzeug abgeschaltet ist.
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Sie ist primär für die Nutzung durch den Kunden, und zwar für Nutzung außerhalb des Fahrzeugs gedacht, bspw. durch Home PC oder ein Smartphone mit Internet Zugang. Die Vehicle-Homepage wird von Daten gespeist, die aus dem Fahrzeug kommen und durch die Kommunikationseinrichtung der Head Unit übermittelt werden, und kann ferner Daten umfassen, die der Nutzer dort konfiguriert und die für Systemeinstellungen an die Head Unit über deren Kommunikationseinrichtung übertragen werden. Allerdings kann die Vehicle-Homepage auch mittels einer Business2Business (B2B) Schnittstelle ausgebaut werden, um Drittanbietern die Nutzung von Diensten zu gestatten oder deren Dienste anzubieten.
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Mit dem Verfahren erhält der Benutzer die Möglichkeit, insbesondere ereignisbasiert, d. h. auf Ereignisparametern beruhend, die sich auf verschiedene Fahrtereignisse bzw. Ereignisse während der Fahrt beziehen, auch in Kombination von Ereignisparametern die Unterhaltungsquellen oder Unterhaltungsprodukte des Infotainmentsystems seines Fahrzeugs zu konfigurieren. Mehrere Nutzer des Fahrzeugs können dabei unabhängig voneinander eine eigene Konfiguration erstellen.
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Dazu werden die Wiedergabeeinstellungen vorab über die Benutzerschnittstelle in der Head Unit konfiguriert, indem eine fahrtspezifischen Auswahlliste für die Wiedergabeeinstellungen erstellt wird, wozu zumindest ein Ereignisparameter festgelegt wird, der sich auf ein Ereignis in Bezug auf die Fahrt bezieht. Ferner wird wenigstens eine Unterhaltungsquelle oder wenigstens ein Unterhaltungsprodukt, d. h. wenigstens ein Informationsinhalt, vorbestimmt, die/das bei Eintritt des Ereignisses wiedergegeben werden soll, und zu dem Ereignisparameter zugeordnet und dabei quasi auf der Auswahlliste entsprechend dem Fahrtereignis angeordnet ist.
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Zur Wiedergabe der Unterhaltungsquellen gemäß der Auswahlliste wird während der Fahrt mit dem Kraftfahrzeug durch die Head Unit das Eintreten der Ereignisse überwacht, so dass bei Eintreten des Ereignisses, das dem festgelegten Ereignisparameter zugeordnet ist, automatisch die vorbestimmte Unterhaltungsquelle aktiviert und das gewünschte Produkt wiedergegeben wird.
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Bei den parameterisierten Ereignissen kann es sich um den Fahrtbeginn oder das -ende, einen Zeitpunkt zu einer vorbestimmten Zeitspanne nach dem Fahrtbeginn, einen Zeitpunkt zu einer vorbestimmten Zeit vor dem Fahrtende, eine Uhrzeit, eine geographische Fahrzeugposition handeln oder das parameterisierte Ereignis kann auf einer Historie beruhen.
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Die verschiedenen Unterhaltungsquellen, die durch die Konfiguration ausgewählt, gelistet und aktiviert werden können, umfassen Audio- und/oder Videoquellen, und können das Radio (hier entsprechen unterschiedliche Sender bzw. Kanäle quasi unterschiedlichen Quellen oder „Unterquellen”, TV- oder Internet-Medien sein, aus denen Podcasts heruntergeladen werden, fahrzeugeigene oder portable Medien mit entsprechenden Speichern oder Laufwerken oder Schnittstellen an Geräte, die Daten zur Unterhaltung bereitstellen; beispielsweise CDs, etwa Audiobooks, DVDs, mp3 etc., die über die Head Unit mit der Wiedergabevorrichtung verbunden oder verbindbar sind. Die Unterhaltungsprodukte können definierte einzelne Produkte wie etwa ein bestimmtes Musikstück, aber auch Genres sein, etwa Jazz an sich, so dass jedes Jazzstück das gewünschte Produkt präsentiert.
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Die Klassifizierung der Produkte kann auch über Interpreten, Autoren oder mittels anderer Parameter erfolgen.
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Beispiel 1 für konfigurierte Wiedergabeeinstellungen:
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Der Benutzer konfiguriert, dass immer bei Fahrtantritt zuerst eine Nachrichtenübersicht wiedergegeben wird. Das Infotainmentsystem erkennt den Fahrtantritt als Ereignis, etwa durch Starten des Motors, Einlegen eines Ganges oder Betätigen des Gaspedals, und wechselt automatisch zu einer Quelle, die eine Nachrichtenübersicht, etwa mittels Internetkommunikation anbietet.
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Nach Ende der Nachrichtenübersicht wird automatisch zu einer Default-Wiedergabeeinstellung gewechselt, die voreingestellt ist oder die die Wiedergabeeinstellung mit der Unterhaltungsquelle ist, die vor der benutzerkonfigurierten Nachrichtenübersicht aktiviert wurde, so dass zur „Last mode”-Unterhaltungsquelle oder zum „Last mode”-Unterhaltungsprodukt zurückgewechselt wird.
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In der Auswahlliste können auch mehrere Unterhaltungsquellen oder -produkte ereignisbasiert konfiguriert werden. So kann nach Ablauf der Wiedergabe eines ersten Unterhaltungsprodukts oder nach Ablauf einer vorbestimmten Zeitspanne ein automatischer Wechsel zu einer Wiedergabeeinstellung mit einem anderen Unterhaltungsprodukt erfolgen.
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Beispiel 2 für konfigurierte Wiedergabeeinstellungen:
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Der Benutzer konfiguriert, dass immer bei Fahrtantritt zuerst eine Übersicht der Verkehrsmeldungen (Unterhaltungsprodukt 1) wiedergegeben wird und danach ein Nachrichtenüberblick (Unterhaltungsprodukt 2 aus derselben Quelle), ehe das Infotainmentsystem wieder in die Default-Wiedergabeeinstellung übergeht.
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Beispiel 3 für konfigurierte Wiedergabeeinstellungen:
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Der Benutzer konfiguriert, dass immer kurz vor Ende der Fahrt eine Übersicht über das Wetter des nächsten Tages wiedergegeben wird.
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Ferner kann, um den automatischen Wechsel zu einer ereignisbasierten Wiedergabeeinstellung auszulösen, das Eintreten von zumindest zwei Ereignisparametern erforderlich sein, so dass die entsprechende Unterhaltungsquelle erst dann aktiviert bzw. das entsprechende Unterhaltungsprodukt erst dann wiedergegeben wird, wenn beide Ereignisse eingetreten sind.
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Beispiel 4 für konfigurierte Wiedergabeeinstellungen:
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Der Benutzer konfiguriert, dass immer kurz vor Ende der Fahrt und wenn die geographische Fahrzeugposition in der unmittelbaren Nähe von öffentlichen Verkehrsmitteln liegt, bspw. ein Zug- oder Busbahnhof, eine Übersicht des Fahrplans oder der bekannten Verspätungen wiedergegeben wird, etwa aus der Quelle „Internet”.
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Beispiel 5 für konfigurierte Wiedergabeeinstellungen:
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Der Benutzer konfiguriert, dass immer kurz vor Ende der Fahrt und wenn die Position nicht die ständige Heimadresse oder Arbeitsstelle ist, Informationen über die lokale Umgebung wiedergegeben werden, bspw. Sehenswürdigkeiten, Restaurants in der Nähe, etc. dabei können Internetquellen nach Priorität aktiviert werden.
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Die Figur zeigt eine beispielhaft ausgeführte Benutzerschnittstelle zur Durchführung der erfindungsgemäßen Konfiguration der Wiedergabeeinstellungen.
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Dargestellt ist eine Bildschirmanzeige des Infotainmentsystems, wobei der Bildschirm als Touchscreen ausgebildet ist und damit gleichzeitig die Schnittstelle darstellt. Die Bildschirmanzeige zeigt hier den Menüpunkt „Entertainment” an und weist im oberen Teil einen Balken auf, der die Fahrt symbolisiert und in dem die Auswahlliste konfiguriert wird. Der Balken kann als Zeitstrahl oder als Routenstrahl mit Beginn (links, Start) und Ende der Fahrt (rechts) verstanden werden. Beginn und Ende sind vorliegend verbal dargestellt, können aber auch lediglich symbolhaft angezeigt werden, Beispiel Zielflagge für Ende. Im unteren Teil sind Multimediakategorien, die mittels Gestenbedienung (drag&drop) auf den Zeitstrahl gezogen werden können (siehe Balkenpfeile). Die in der Figur schraffiert gekennzeichneten Flächen können dabei als Farbflächen ausgeführt sein, die eine einfache Unterscheidung ermöglichen und anzeigen, welche Kategorie konfiguriert wurde. Es können mehrere Einträge in einer bestimmten Reihenfolge auf den Fahrtbeginn und analog auf das Fahrtende konfiguriert werden. im vorliegenden Beispiel wurde zum Beginn der Auswahlliste mit einem kleinen Zeitversatz zuerst die Wiedergabe von Nachrichten konfiguriert, an die sich ein zeitlich begrenzter „Musikblock” anschließt. Kurz vor Ende der Fahrt wird ein Wetterbericht eingespielt. Das anstehende Ende einer Fahrt kann das Infotainmentsystem durch ein integriertes oder gekoppeltes Navigationssystem erfahren. Dazwischen liegt das System in der Default-Einstellung vor, so dass hier keine ereignisbasiert konfigurierte Quelle aktiv ist, sondern stattdessen auf die voreingestellte oder „last mode”-Unterhaltungsquelle zurückgewechselt wird.
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Unterhaltung meint hierin also jegliche Art der Unterhaltung und Information.
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Die Konfiguration kann sowohl im Fahrzeug selbst mittels einer entsprechenden Schnittstelle oder mittels Fernkonfiguration beispielsweise durch eine Smartphone App oder auf einer Vehicle Homepage erfolgen, die auf einem PC oder einem Smartphone angezeigt werden. Während die Mensch-Maschine-Schnittstelle (HMI-Schnittstelle) im Fahrzeug eine haptische Interaktion und/oder Interaktion mittels Sprache erlaubt, kann die Schnittstelle zur Fernkonfiguration über das Internet über eine Dateninfrastrukturwolke mittels Mobilfunkkommunikation oder drahtloser Kommunikation erfolgen.
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Generell kann bei Eintreten der fahrtbezogenen Ereignisse nicht nur der Unterhaltungsquellen- und/oder produktwechsel stattfinden, gleichzeitig kann auch die Lautstärke des jeweiligen Unterhaltungsprodukts konfiguriert werden. So kann etwa bei Fahrtantritt und Fahrtende erhöhte Konzentration notwendig und somit eine Lautstärkeabsenkung hilfreich sein.
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Schließlich können die ereignisbasiert gewechselten Unterhaltungsquellen live oder in einem „timeshift”-Modus, also zeitversetzt aktiviert werden. Im „timeshift”-Modus wird das von der ausgewählten Quelle bereitgestellte Audio- und/oder Videoprodukt vom System aufgezeichnet oder bspw. über das Internet auch erst zeitversetzt angefordert.
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Die zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiele sind als Computerprogrammprodukt, wie zum Beispiel ein Speichermedium, realisierbar, das dazu ausgelegt ist, im Zusammenwirken mit einem Computer oder mehreren Computern, das heißt Computersystemen, oder sonstigen Recheneinheiten ein Verfahren gemäß den vorhergehenden Ausführungsbeispielen auszuführen. Das Computerprogrammprodukt kann dazu ausgelegt sein, dass das Verfahren erst nach Durchführen einer vorbestimmten Routine, wie zum Beispiel einer Setup-Routine, ausgeführt wird.
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Obgleich die vorliegende Erfindung vorhergehend anhand von Ausführungsbeispielen beschrieben worden ist, versteht es sich, dass verschiedene Ausgestaltungen und Änderungen durchgeführt werden können, ohne den Umfang der vorliegenden Erfindung zu verlassen, wie er in den beiliegenden Ansprüchen definiert ist.
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Bezüglich weiterer Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung wird ausdrücklich auf die Offenbarung der Zeichnung verweisen.