DE102011112479B4 - Kraftfahrzeugsitz, der in eine in einem Kraftfahrzeugboden eingelassene Mulde verstaubar ist - Google Patents
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Abstract
Kraftfahrzeugsitz, der in eine in einem Kraftfahrzeugboden eingelassene Mulde verstaubar ist, aufweisend – eine auf ein Sitzteil (2) klappbare Rückenlehne (3) – ein Hebelsystem (7), mit beidseitig vom Sitzteil (2) vorgesehenen ersten Hebeln (8), die an ihrem oberen Ende über einen Drehpunkt (10) mit einem ersten Ende des Sitzteils (2) verbunden sind und sich an ihrem unteren Ende über einen Drehpunkt (12) in der Mulde (6) abstützen, und mit beidseitig vom Sitzteil (2) vorgesehenen zweiten Hebeln (9), die an ihrem oberen Ende über einen Drehpunkt (11) mit einem zweiten Ende des Sitzteils (2) und mit ihrem unteren Ende lösbar am Fahrzeugboden (5) befestigt sind, wobei der Kraftfahrzeugsitz (1) bei auf das Sitzteil (2) geklappter Rückenlehne (3) mittels des Hebelsystems (7) derart in die Mulde (6) absenkbar ist, dass die Rückseite (3.1) der Rückenlehne (3) nach oben weist, gekennzeichnet durch – beidseitig vom Sitzteil (2) vorgesehene dritte Hebel (13), die zwischen ihren beiden Enden über einen zwischen den Drehpunkten (10, 12) der ersten Hebel (8) mit dem Sitzteil (2) bzw. mit der Mulde (6) angeordneten Drehpunkt (14) mit den ersten Hebeln (8) verbunden sind, – beidseitig vom Sitzteil (2) vorgesehene vierte Hebel (15), die an ihrem oberen Ende über einen Drehpunkt (16) mit einem Ende der dritten Hebel (13) verbunden sind und sich mit ihrem unteren Ende über einen Drehpunkt (17) in der Mulde (6) abstützen, und – beidseitig vom Sitzteil (2) vorgesehene fünfte Hebel (18), die an ihrem oberen Ende über einen Drehpunkt (19) mit dem Sitzteil (2) und mit ihrem unteren Ende über einen Drehpunkt (20) mit dem anderen Ende der dritten Hebel (13) verbunden sind.
Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft einen verstaubaren Kraftfahrzeugsitz gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
- Derartige Sitze werden hauptsächlich in Vans oder sportlichen Nutzfahrzeugen eingesetzt, um in diesen Fahrzeugen zusätzlichen Platz zu schaffen, ohne Sitze aus dem Fahrzeug ausbauen zu müssen.
- In der
EP 0 990 551 A1 ist ein gattungsgemäßer Kraftfahrzeugsitz be- schrieben. Dieser Sitz besitzt beidseitig vom Sitzteil angeordnete erste und zweite Hebel, die als Füße zum Abstützen des Sitzes am Fahrzeugboden dienen. Die ersten Hebel sind an ihren oberen Enden über Drehpunkte gelenkig an ein Ende des Sitzteils angeschlagen während sich ihre unteren Enden über Drehpunkte in einer Mulde abstützen, in die der Kraftfahrzeugsitz verstaubar ist. Die zweiten Hebel besitzen ebenfalls obere Drehpunkte mit dem anderen Ende des Sitzteils während die unteren Enden dieser Hebel lösbar am Fahrzeugboden befestigt sind. Die Rückenlehne ist auf das Sitzteil klappbar. Um den Sitz aus seiner Gebrauchsposition in seine Verstauposition zu überführen, ist zunächst eine Arretierung der zweiten Hebel mit dem Fahrzeugboden zu lösen. Die zweiten Hebel werden dann um ihre oberen Drehpunkte manuelle an die Unterseite des Sitzteils geklappt und dort arretiert. Anschließend wird eine Arretierung der ersten Hebel gelöst und das aus Sitzteil und Rückenlehne bestehende Paket, an den ersten Hebeln geführt, mit nach oben weisender Rückseite der Rückenlehne in die Mulde abgesenkt. Die Rückseite der Rückenlehne schließt dann bündig mit dem die Mulde umgebenden Fahrzeugboden ab und die ersten und zweiten Hebel befinden sich nicht störend in der Mulde. - Der beschriebene Mechanismus ist zwar relativ einfach aufgebaut, hat jedoch den Nachteil, dass das aus Sitzteil und Rückenlehne bestehende relativ schwere Paket bei der Überführung in die Verstauposition und aus dieser heraus manuell gehalten werden muss, da es ansonsten um die oberen Drehpunkte der ersten Hebel verschwenken würde.
- In der
DE 10 2005 037 385 B4 und derDE 602 10 319 T2 sind weitere gattungsgemäße Kraftfahrzeugsitze beschrieben. Bei diesen Kraftfahrzeugsitzen ist eine manuelle Unterstützung bei ihrer Überführung in die Verstauposition und aus dieser heraus nicht erforderlich. Bei dem Sitz gemäß derDE 10 2005 037 385 B4 wird das dadurch erreicht, dass zusätzlich zu den ersten und zweiten Hebeln ein Seil und eine Gasfeder vorgesehen sind, die durch ihre Wechselwirkung das aus Rückenlehne und Sitzteil bestehende Paket beim Verschwenken in die Verstauposition und aus dieser zurück in einer waagerechten Lage halten. Bei dem Sitz gemäß derDE 602 10 319 T2 sind aus gleichem Grunde zusätzlich zu den ersten und zweiten Hebeln dritte Hebel vorgesehen, die zwischen den ersten und zweiten Hebeln angeordnet sind und ebenfalls Drehpunkte mit der Mulde und dem Sitzteil aufweisen. - Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen weiteren gattungsgemäßen Kraftfahrzeugsitz zur Verfügung zu stellen, bei dem eine manuelle Unterstützung bei seiner Überführung in die Verstauposition und aus dieser heraus nicht erforderlich ist.
- Erfindungsgemäß wird dieser Aufgabe mit einem Kraftfahrzeugsitz gelöst, der die Merkmale des Anspruchs 1 aufweist.
- Die bei einem gattungsgemäßen Kraftfahrzeugsitz vorgesehenen dritten, vierten und fünften Hebel tragen nach dem Lösen der Arretierung der zweiten Hebel mit dem Fahrzeugboden gemeinsam mit den ersten Hebeln das aus Sitzteil und Rückenlehne bestehende Paket, so dass ein manuelles Stützen des Pakets nicht mehr erforderlich ist. Der Kraftfahrzeugsitz muss in dieser Situation nur gezogen oder geschoben werden und senkt sich dadurch selbsttätig und zwangsgesteuert in die Mulde ab. Dabei kann gegen Federmittel gearbeitet werden, die das Absenken des Kraftfahrzeugsitzes in die Mulde dämpfen. Bei der Rücküberführung des Kraftfahrzeugsitzes aus seiner Verstauposition in seine Gebrauchsposition unterstützen dann diese Federmittel das Austreten des Kraftfahrzeugsitzes aus der Mulde.
- Wenn die vierten und fünften Hebel in weiterer Ausgestaltung der Erfindung in allen Bewegungsphasen parallel zu den ersten Hebeln angeordnet sind und gedachte Verbindungslinien zwischen den Drehpunkten der ersten Hebel und der fünften Hebel mit dem Sitzteil, zwischen den Drehpunkten der dritten Hebel sowie zwischen den Drehpunkten der ersten Hebel und der vierten Hebel in der Mulde parallel zueinander verlaufen, wird das aus Sitzteil und Rückenlehne bestehende Paket bei der Überführung des Sitzes aus seiner Gebrauchsposition in seine Verstauposition und umgekehrt parallel verschoben.
- Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert. In der dazugehörigen Zeichnung zeigt in schematischer Weise:
-
1 eine Seitenansicht eines Kraftfahrzeugsitzes in Gebrauchsposition, -
2 ,3 Zwischenstadien bei der Überführung des Kraftfahrzeugsitzes aus seiner Gebrauchsposition in seine Verstauposition, und -
4 den Kraftfahrzeugsitz in seiner Verstauposition. - Ein in der Zeichnung dargestellter Kraftfahrzeugsitz
1 besitzt ein Sitzteil2 und eine Rückenlehne3 . Bei in Gebrauchsposition befindlichem Kraftfahrzeugsitz1 ist das Sitzteil2 in Wesentlichem waagerecht und die Rückenlehne im Wesentlichen lotrecht (1 , Volllinie) angeordnet. Die Rückenlehne3 kann über beidseitig vorgesehene Drehgelenke4 auf das Sitzteil2 geklappt werden, so dass die Rückseite3.1 der Rückenlehne3 nach oben weist (1 , Strichlinie). In dieser Situation kann die Rückseite3.1 der Rückenlehne3 z. B. als Tischoberfläche dienen. - Der Kraftfahrzeugsitz
1 ist aus der in1 dargestellten Gebrauchsposition in eine Verstauposition gemäß4 überführbar, in der er vollständig in eine im Fahrzeugboden5 ausgebildete Mulde6 versenkt ist. - Der Kraftfahrzeugsitz
1 besitzt weiterhin ein einen Unterbau bildendes Hebelsystem7 , über das das Sitzteil2 und die an diesem gelagerte Rückenlehne3 am Fahrzeugboden5 abgestützt sind. Zu dem Hebelsystem7 gehören zwei beidseitig vom Sitzteil2 angeordnete erste Hebel8 und zweite Hebel9 . Die ersten Hebel8 sind an ihrem oberen Ende über einen Drehpunkt10 drehgelenkig mit dem vorderen Bereich des Sitzteils2 verbunden. Die zweiten Hebel9 haben an ihrem oberen Ende ebenfalls einen Drehpunkt11 zur drehgelenkigen Verbindung mit dem hinteren Bereich des Sitzteils2 . Die unteren Enden der zweiten Hebel9 stützen sich am Fahrzeugboden5 ab, und sind mit diesem über eine Arretierung lösbar verbunden. Derartige Arretierungen gehören zum Stand der Technik und sind daher nicht dargestellt. - Beidseitig vom Sitzteil
2 sind dritte Hebel13 vorgesehen, die zwischen ihren beiden Enden über einen zwischen den Drehpunkten10 ,12 der ersten Hebel8 mit dem Sitzteil2 bzw. mit der Mulde6 angeordneten Drehpunkt14 mit den ersten Hebeln8 verbunden sind. Zum Hebelsystem7 des Kraftfahrzeugsitzes1 gehören weiterhin beidseitig vom Sitzteil2 vorgesehene vierte Hebel15 , die an ihrem oberen Ende über einen Drehpunkt16 mit einem Ende der dritten Hebel13 verbunden sind, und sich mit ihrem unteren Ende über einen Drehpunkt17 in der Mulde6 abstützen, sowie beidseitig am Sitzteil2 vorgesehene fünfte Hebel18 , die an ihrem oberen Ende über einen Drehpunkt19 mit dem Sitzteil2 und mit ihrem unteren Ende über einen Drehpunkt20 mit dem anderen Ende der dritten Hebel13 verbunden sind. - Bei dieser Konstellation ist die Zuordnung der vierten Hebel
15 und fünften Hebel18 zu den ersten Hebeln8 so gewählt, dass die vierten Hebel15 und die fünften Hebel18 in allen Bewegungsphasen des Kraftfahrzeugsitzes in und aus seiner Verstauposition parallel zu den ersten Hebeln8 angeordnet sind. Wenn dazu auch noch die gedachten Verbindungslinien zwischen den Drehpunkten10 ,19 der ersten Hebel8 und der fünften Hebel18 mit dem Sitzteil2 , zwischen den Drehpunkten16 ,20 der dritten Hebel13 sowie zwischen den Drehpunkten12 ,17 der ersten Hebel8 und der vierten Hebel15 in der Mulde6 parallel zueinander verlaufen, ist gewährleistet, dass das aus Sitzteil2 und Rückenlehne3 bestehende Paket bei der Überführung des Kraftfahrzeugsitzes1 in seine Verstauposition und aus dieser heraus parallel zu sich selbst verschoben wird, also nicht verkippt. - Letztlich gehören zum Hebelsystem
7 beidseitig am Kraftfahrzeugsitz1 angeordnete sechste Hebel21 , die mit ihrem einen Ende über Drehpunkte22 unterhalb der Drehpunkte10 an die ersten Hebel8 angeschlagen sind und an ihrem anderen Ende über Drehpunkte23 oberhalb der Drehpunkte11 an die zweiten Hebel9 angeschlagen sind. Nachstehend wird die Überführung des Kraftfahrzeugsitzes1 aus seiner Gebrauchsposition in seine Verstauposition beschrieben. - Zunächst wird die Rückenlehne
3 aus ihrer Gebrauchsposition in ihre Tischposition gemäß der Strichliniendarstellung von1 gebracht. Anschließend wird die Arretierung der unteren Enden der zweiten Hebel9 mit dem Fahrzeugboden5 gelöst und das aus der Rückenlehne3 und dem Sitzteil2 gebildete Paket nach vorn geschoben, welches dadurch auf seinen Weg in die Mulde6 zwangsgesteuert durch die ersten Hebel8 , die dritten Hebel13 , die vierten Hebel15 und die fünften Hebel18 parallel zu sich selbst in die Mulde6 abgesenkt wird. Bei dieser Bewegung werden die zweiten Hebel9 durch die sechsten Hebel21 um die Drehpunkte11 verschwenkt, so dass sie sich an das Sitzteil2 anlegen. - Die
2 und3 zeigen Zwischenstadien dieser Bewegung. In4 hat der Kraftfahrzeugsitz1 seine Verstauposition in der Mulde6 erreicht. Wie aus dieser Abbildung zu sehen ist, verschwindet der Kraftfahrzeugsitz1 dabei vollständig in der Mulde6 und die Rückseite3.1 der Rückenlehne3 schließt bündig mit dem Fahrzeugboden5 ab. - Die Rückführung des Kraftfahrzeugsitzes
1 aus seiner Verstauposition in seine Gebrauchsposition erfolgt in umgekehrter Weise.
Claims (4)
- Kraftfahrzeugsitz, der in eine in einem Kraftfahrzeugboden eingelassene Mulde verstaubar ist, aufweisend – eine auf ein Sitzteil (
2 ) klappbare Rückenlehne (3 ) – ein Hebelsystem (7 ), mit beidseitig vom Sitzteil (2 ) vorgesehenen ersten Hebeln (8 ), die an ihrem oberen Ende über einen Drehpunkt (10 ) mit einem ersten Ende des Sitzteils (2 ) verbunden sind und sich an ihrem unteren Ende über einen Drehpunkt (12 ) in der Mulde (6 ) abstützen, und mit beidseitig vom Sitzteil (2 ) vorgesehenen zweiten Hebeln (9 ), die an ihrem oberen Ende über einen Drehpunkt (11 ) mit einem zweiten Ende des Sitzteils (2 ) und mit ihrem unteren Ende lösbar am Fahrzeugboden (5 ) befestigt sind, wobei der Kraftfahrzeugsitz (1 ) bei auf das Sitzteil (2 ) geklappter Rückenlehne (3 ) mittels des Hebelsystems (7 ) derart in die Mulde (6 ) absenkbar ist, dass die Rückseite (3.1 ) der Rückenlehne (3 ) nach oben weist, gekennzeichnet durch – beidseitig vom Sitzteil (2 ) vorgesehene dritte Hebel (13 ), die zwischen ihren beiden Enden über einen zwischen den Drehpunkten (10 ,12 ) der ersten Hebel (8 ) mit dem Sitzteil (2 ) bzw. mit der Mulde (6 ) angeordneten Drehpunkt (14 ) mit den ersten Hebeln (8 ) verbunden sind, – beidseitig vom Sitzteil (2 ) vorgesehene vierte Hebel (15 ), die an ihrem oberen Ende über einen Drehpunkt (16 ) mit einem Ende der dritten Hebel (13 ) verbunden sind und sich mit ihrem unteren Ende über einen Drehpunkt (17 ) in der Mulde (6 ) abstützen, und – beidseitig vom Sitzteil (2 ) vorgesehene fünfte Hebel (18 ), die an ihrem oberen Ende über einen Drehpunkt (19 ) mit dem Sitzteil (2 ) und mit ihrem unteren Ende über einen Drehpunkt (20 ) mit dem anderen Ende der dritten Hebel (13 ) verbunden sind. - Kraftfahrzeugsitz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die vierten Hebel (
15 ) und die fünften Hebel (18 ) in allen Bewegungsphasen parallel zu den ersten Hebeln (8 ) angeordnet sind. - Kraftfahrzeugsitz nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass gedachte Verbindungslinien zwischen den Drehpunkten (
10 ,19 ) der ersten Hebel (8 ) und der fünften Hebel (18 ) mit dem Sitzteil (2 ), zwischen den Drehpunkten (16 ,20 ) der dritten Hebel (13 ) und zwischen den Drehpunkten (12 ,17 ) der ersten Hebel (8 ) und der vierten Hebel (15 ) in der Mulde (6 ) parallel zueinander verlaufen. - Kraftfahrzeugsitz nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Hebelsystem (
7 ) beidseitig am Kraftfahrzeugsitz (1 ) angeordnete sechste Hebel (21 ) aufweist, die mit ihrem einen Ende über Drehpunkte (22 ) unterhalb der Drehpunkte (10 ) an die ersten Hebel (8 ) angeschlagen sind und an ihrem anderen Ende über Drehpunkte (23 ) oberhalb der Drehpunkte (11 ) an die zweiten Hebel (9 ) angeschlagen sind.
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- 2011-09-03 DE DE201110112479 patent/DE102011112479B4/de not_active Expired - Fee Related
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