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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug mit einer Dichtung und einer Sicherheitseinrichtung.
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Kraftfahrzeuge weisen in der Regel bereits eine Vielzahl elastischer Dichtungen auf: so sind beispielsweise Seitenscheiben in Türen, Windschutzscheiben sowie Türen gegenüber der Karosserie durch Dichtungen gegen eindringendes Wasser abgedichtet.
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Auf der anderen Seite weisen Kraftfahrzeuge eine zunehmende Anzahl von Schutzkissen auf, deren Volumen im Bedarfsfall stark vergrößert wird und so einen Insassen vor Verletzungen schützen soll. Die Schutzkissen sind meist aus textilem Gewebe, welches gefaltet gestaut ist und sich bei Befüllung entfaltet. Solche Schutzkissen benötigen daher erheblichen Stauraum.
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Die
DE 10 2005 052 532 B3 schlägt daher stattdessen ein aufblasbares Airbagkissen mit einem geblasenen Elastomerkern als Lenkradairbag vor.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein vorteilhaftes Kraftfahrzeug zur Verfügung zu stellen.
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Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Ein Aspekt der vorliegenden Erfindung basiert auf der Idee, Dichtungen und Sicherheitseinrichtungen, insbesondere deren Schutzkissen, miteinander zu kombinieren. So kann vorteilhafterweise Bauraum, der für diese bisher getrennten Funktionalitäten erforderlich war, reduziert werden. Für die Kombination mit in der Regel elastischen Dichtungen, die häufig nur kleine Querschnitte aufweisen, sind Expansionskörper aus einer elastischen Membran besonders vorteilhaft.
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Daher weist nach einem Aspekt der vorliegenden Erfindung ein Kraftfahrzeug eine oder mehrere Dichtungen und eine oder mehrere Sicherheitseinrichtungen auf, die einen oder mehrere Expansionskörper mit einer elastischen Membran, die einen Hohlraum begrenzt, und eine Füllfluidquelle zur Befüllung des Hohlraums bzw. der Hohlräume unter elastischer Expansion der Membran aufweisen, wobei ein oder mehrere Expansionskörper an einer Dichtung angeordnet oder integral mit dieser ausgebildet sind.
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Eine Dichtung, mit der eine Sicherheitseinrichtung kombiniert ist, kann insbesondere eine Türdichtung sein, die eine geschlossene Fahrzeugtür gegen eine Türöffnung der Karosserie bzw. deren Innenraum abdichtet. Eine solche Türdichtung kann an der Tür und/oder der Karosserie bzw. deren Innenraum befestigt sein, was als karosseriefest bezeichnet wird. Bei der Tür kann es sich insbesondere um eine fahrer- oder beifahrerseitige Vorder-, Mittel- oder Hintertür handeln. Gleichermaßen kann eine Dichtung, mit der eine Sicherheitseinrichtung kombiniert ist, eine Klappendichtung sein, die eine geschlossene Klappe gegen eine Öffnung des Fahrzeugs abdichtet. Unter einer Klappe im Sinne der vorliegenden Erfindung wird vorliegend insbesondere eine innenraumseitige Klappe wie insbesondere eine Handschuhfach-, Seiten- oder Mittelfachklappe, sowie eine außenseitige Klappe wie insbesondere eine Heck- bzw. Kofferraumklappe, aber auch ein Hardtop, Targa- oder, vorzugsweise faltbares, Cabrioletdach und allgemein insbesondere jede relativ zur Karosserie bzw. dem Innenraum bewegliche, innenraum- und/oder umgebungsseitige Abdeckung verstanden.
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Gleichermaßen kann eine Dichtung, mit der eine Sicherheitseinrichtung kombiniert ist, insbesondere eine Dichtung einer festen oder beweglichen Scheibe des Kraftfahrzeugs sein, insbesondere einer Windschutz-, Heck- oder Seitenscheibe. Eine solche Scheibendichtung kann fest mit der Scheibe und/oder dem diese aufnehmenden Fahrzeugteil, insbesondere der Karosserie, einer Tür oder dem Innenraum verbunden sein.
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In einer bevorzugten Ausführung ist ein Expansionskörper, wenigstens solange er nicht vollständig befüllt ist, in der Dichtung angeordnet. Hierzu kann die Dichtung beispielsweise eine ein- oder beidseitig offene Aussparung aufweisen, in der der un- oder nur vorgefüllte Expansionskörper aufgenommen ist und aus der heraus er bei Befüllung unter elastischer Dehnung der Membran expandiert. Ein Expansionskörper kann jedoch auch außerhalb der Dichtung angeordnet und an ihr befestigt sein. Ein an, insbesondere inner- oder außerhalb einer Dichtung angeordneter Expansionskörper kann in einer bevorzugten Weiterbildung form-, reib- und/oder stoffschlüssig an dieser befestigt sein, insbesondere durch Kleben, Schweißen und/oder Vulkanisieren.
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Gleichermaßen kann, insbesondere bei einer elastischen Dichtung, der Expansionskörper integral mit der Dichtung ausgebildet sein, in einer bevorzugten Weiterbildung durch eine entsprechend dünnwandige Ausbildung von einem oder mehreren Abschnitten der Dichtung. In einer bevorzugten Weiterbildung werden Dichtung und Expansionskörper miteinander urgeformt.
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Der Expansionskörper wird durch die Füllfluidquelle befüllt und expandiert dabei unter elastischer Dehnung der Membran. In einem nicht aktivierten Zustand kann ein Hohlraum unbefüllt sein. Gleichermaßen ist es jedoch auch möglich, ihn mit Füll- oder einem anderen Fluid vorzufüllen, wobei die Membran nicht oder nur in einem geringeren Maß gedehnt wird als bei vollständiger Befüllung vorgesehen. Ein solcher un- oder vorgefüllte Expansionskörper ist in einer bevorzugten Ausführung aufgrund seiner elastischen Membran zur Abdichtung des Kraftfahrzeugs eingerichtet. Hierunter wird insbesondere verstanden, dass eine Außenfläche des Expansionskörpers als Dichtfläche vorgesehen ist und/oder der Expansionskörper eine Kraft auf die Dichtung aufprägt, die deren Dichtwirkung erhöht. Ist beispielsweise ein schlauchförmiger Expansionskörper in einer Nut einer Dichtung angeordnet und vorgefüllt, sucht er die ihn aufnehmende Nut zu weiten und kann diese so starker gegen eine Gegendichtfläche pressen.
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Der befüllte Expansionskörpers stützt sich in einer bevorzugten Ausführung an dem Kraftfahrzeug, insbesondere einer Struktur, Innenverkleidung und/oder Scheibe des Kraftfahrzeugs, ab. Als befüllter Expansionskörper wird vorliegend insbesondere der durch die aktivierte Füllfluidquelle befüllte Expansionskörper in seinem Auslegungsfüllzustand bezeichnet. Durch die Abstützung am Kraftfahrzeug kann er Kräfte eines aufgefangenen Fahrzeuginsassen großflächig in geeignete Strukturen ableiten.
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Unter einer Membran im Sinne der vorliegenden Erfindung wird insbesondere ein Körper verstanden, dessen Wandstärke im Verhältnis zu seiner Oberfläche in einem elastisch nicht verformten Zustand klein ist, insbesondere ein Körper, bei dem der Quotient von Wandstärke dividiert durch Oberfläche höchstens 0,05%, bevorzugt höchstens 0,01% beträgt, wie dies beispielsweise bei einer rechteckigen Platte mit 10 cm Kantenlänge und 1 mm Wandstärke der Fall ist (1/(100 × 100) = 0,01%).
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Unter einer elastischen Membran im Sinne der vorliegenden Erfindung wird insbesondere eine Membran verstanden, die elastisch stark verformbar ist, insbesondere eine Membran, deren Reißdehnung, beispielsweise im Zugversuch nach DIN 53504, wenigstens 100% und vorzugsweise wenigstens 500% beträgt und/oder deren Elastizitätsmodul bei Raumtemperatur höchstens 0,5 GPa, vorzugsweise höchstens 0,1 GPa beträgt.
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Eine elastische Membran weist in einer bevorzugten Ausführung ein oder mehrere Elastomere auf, in einer bevorzugten Weiterbildung besteht sie hieraus. Ein Elastomer kann insbesondere Natur- oder synthetischer Kautschuk, Gummi, Silikon oder ein thermoplastischer Elastomer (TPE) sein.
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Vorzugsweise ist eine elastische Membran fluiddicht bezüglich eines Füllfluids. Wenn jedoch ein ausreichend großer Füllfluidstrom zur Verfügung steht, kann eine Membran auch eine gewisse Fluidpermeabilität aufweisen.
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Eine Membran kann ein- oder mehrlagig ausgebildet sein. Insbesondere können an einer Membran lokal Verstärkungselemente wie etwa Bänder, Flächenelemente oder Netze, vorzugsweise aus Textilmaterial, angeordnet sein, die einen größeren Elastizitätsmodul aufweisen und sich daher bei einem Befüllen weniger ausdehnen. Verstärkungselemente können insbesondere stoffschlüssig stellenweise oder im Wesentlichen mit einer kompletten Seite mit der Innen- und/oder Außenseite der Membran verbunden, beispielsweise verklebt, verschweißt, einlaminiert oder an- bzw. aufvulkanisiert sein. Die elastische Membran expandiert dann beim Befüllen im Wesentlichen gefesselt durch stellenweise mit ihr verbundene und als Fangbänder fungierende Verstärkungselemente bzw. neben den komplett mit ihr verbundenen Verstärkungselementen, so dass diese die Gestalt und Expansionscharakteristik der befüllten Membran beeinflussen.
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Die Füllfluidquelle ist zur Befüllung wenigstens eines Hohlraums wenigstens eines Expansionskörpers mit einem Füllfluid eingerichtet, insbesondere mit einem Gas, vorzugsweise mit Luft. Die Füllfluidquelle kann insbesondere einen oder mehrere pyrotechnische und/oder Druckgasgeneratoren aufweisen. Die Füllfluidquelle kann einen oder mehrere Hohlräume eines oder mehrerer Expansionskörper beliefern, sie kann zusätzlich auch einen oder mehrere weitere entfaltbare Luftsäcke beliefern. Zusätzlich oder alternativ können zwei oder mehr Füllfluidquellen zur Befüllung desselben Hohlraums vorgesehen sein.
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In einer bevorzugten Weiterbildung weist eine Füllfluidquelle einen oder mehrere Mikrogasgeneratoren (MGG) auf. Insbesondere dann kann in einer bevorzugten Weiterbildung eine Füllfluidquelle ebenfalls an, vorzugsweise in der Dichtung angeordnet sein. In einer vorteilhaften Weiterbildung ist die Füllfluidquelle direkt an oder sogar in einem Hohlraum des Expansionskörpers angeordnet.
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In einer bevorzugten Ausführung ist die Füllfluidquelle mit einer Steuereinrichtung der Sicherheitseinrichtung verbunden, die dazu eingerichtet ist, auf Basis eines Aktivierungssignals, welches beispielsweise von einem oder mehreren Abstands-, Verzögerungs-, Verformungs- und/oder Kraftsensoren an die Steuereinrichtung übertragen wird, einen oder mehrere Hohlräume des Expansionskörpers oder der Expansionskörper zu befüllen. Die Steuereinrichtung kann hierzu insbesondere eine Recheneinheit zur Verarbeitung des Aktivierungssignals, eine Ventileinrichtung, um die Füllfluidquelle strömungstechnisch mit dem Hohlraum bzw. den Hohlräumen zu verbinden, und/oder eine Zündeinrichtung zur pyrotechnischen Freisetzung von Füllfluid aufweisen.
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Nach einem Aspekt der vorliegenden Erfindung weisen ein oder mehrere Expansionskörper jeweils einen Hohlraum und einen oder mehrere weitere Hohlräume auf. Dadurch wird es vorteilhaft möglich, einerseits einzelne Hohlräume geometrisch in Hinblick auf ihre Herstellung und/oder Befüllung zu optimieren. Auf der anderen Seite kann durch die Kombination von zwei oder mehr befüllbaren Hohlräumen eine gewünschte Außenkontur, insbesondere Umhüllende, des jeweiligen Expansionskörpers in einem Auslegungsfüllzustand dargestellt werden.
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Als Auslegungsfüllzustand wird vorliegend insbesondere ein Zustand bezeichnet, in dem der Expansionskörper mit dem Füllfluid bei Referenzbedingungen gefüllt ist, insbesondere bei einer Referenztemperatur, die beispielsweise –10°C, 0°C, 10°C, 20°C oder andere Normtemperaturen für den Betrieb des Kraftfahrzeugs betragen kann, mit einem Referenzfülldruck, mit einer Referenzfüllfluidmenge, bei einer Referenzmaximaldehnung, die beispielsweise 100%, 250% oder 500% betragen kann, oder dergleichen. In einem solchen Auslegungsfüllzustand nimmt der Expansionskörper eine vorgegebene Außenkontur an, die insbesondere durch die Form der elastischen Membran und in einer vorteilhaften Weiterbildung durch Verstärkungselemente vorgegeben ist.
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In einer bevorzugten Ausführung der vorliegenden Erfindung umschließen ein oder mehrere Hohlräume gemeinsam und/oder jeweils wenigstens eine ein- oder beidseitig offene Aussparung wenigstens teilweise, die nach einem Aspekt der vorliegenden Erfindung von einer Abdeckung verschlossen sein kann. Die Abdeckung ist vorzugsweise direkt mit der Membran, insbesondere stoffschlüssig, etwa durch Verkleben, Verschweißen, Vulkanisieren oder dergleichen, oder indirekt, insbesondere über Bänder oder dergleichen, verbunden.
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Im Sinne der vorliegenden Erfindung umschließt beispielsweise ein ring- oder doughnutförmiger Hohlraum vollständig eine beidseitig offene Aussparung, ein Hohlraum mit achterförmigem Querschnitt vollständig zwei beidseitig offene Aussparungen, ein Quader mit einer sacklochartigen Tasche vollständig eine einseitig offene Aussparung und ein C-Ring-förmiger Hohlraum, d. h. mit einem kreisförmigen Querschnitt und einer Lücke in Umfangsrichtung, eine Aussparung teilweise. Ein Hohlraum umschließt eine Aussparung im Sinne der vorliegenden Erfindung wenigstens teilweise insbesondere dann, wenn der vom Hohlraum begrenzte Umfang der Aussparung wenigstens 75%, vorzugsweise wenigstens 85% ihres Gesamtumfanges begrenzt. So umschließt beispielsweise ein Kreisringsegment, welches sich über einen Winkelbereich von 315% erstreckt, d. h. eine Lücke von 45% aufweist, 87,5% der innenliegenden Aussparung (315°/360° = 87,5%). Solche Lücken im Umfang, d. h. eine nur teilweise Umschließung ist möglich, wenn die die Lücken) begrenzenden Stirnseiten des Hohlraumes durch die Abdeckung und/oder Haltemittel, insbesondere ein oder mehrere Bänder, Seile oder dergleichen, aneinander gefesselt sind. Dies verhindert eine übermäßige Vergrößerung der Aussparung unter Auseinanderbewegung der Hohlraumstirnseiten. In einer bevorzugten Ausführung umschließen der oder die Hohlräume die Aussparung vollständig bzw. über deren gesamten Umfang. Beispielsweise umschließen vier an ihren Enden miteinander zu einem Kreisring verbundene Hohlräume, die jeweils einen viertelkreissegmentförmigen Querschnitt aufweisen, gemeinsam die Aussparung in der Mitte des Kreisringes. Insbesondere Scheibendichtungen sind häufig ringförmig ausgestaltet, um die Scheibe über ihrem gesamten Rand abzudichten. Ein hiermit kombinierter Expansionskörper kann entsprechend ebenfalls eine ringförmige Außenkontur aufweisen.
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In bevorzugter Weiterbildung verschließt eine Abdeckung die Aussparung. Hierzu kann die Abdeckung geschlossen bzw. durchgehend ausgebildet sein, insbesondere aus demselben Material wie die elastische Membran und/oder aus einem textilen Stoff. Gleichermaßen kann die Abdeckung auch eine oder mehrere Durchgangsöffnungen aufweisen und insbesondere netz- oder gitterartig ausgebildet sein, vorzugsweise wiederum aus textilem und/oder Membranmaterial. Unter einer textilen netz- bzw. gitterartigen Abdeckung wird insbesondere eine Abdeckung aus, vorzugsweise verseilten, Fäden verstanden.
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Durch die Abdeckung einer von einem oder mehreren Hohlräumen umschlossenen Aussparung kann ein Expansionskörper zur Verfügung gestellt werden, der einerseits nur ein geringeres Befüllungsvolumen gegenüber einem Hohlraum ohne Aussparung erfordert, das durch die elastische Membran gut realisierbar ist, und andererseits mit der Abdeckung gleichwohl eine große Auffangfläche bietet.
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Vorteilhafterweise kann die Außenkontur bzw. Umhüllende, die durch mehrere Hohlräume definiert wird, einen aufzufangenden Körperteil eines Fahrzeuginsassen, insbesondere dessen Kopf, zu der Aussparung hin zentrieren, die von den Hohlräumen umschlossen wird. Zusätzlich oder alternativ kann der Hohlraum einen aufzufangenden Körperteil eines Fahrzeuginsassen, insbesondere dessen Kopf, wulstartig zur Aussparung hin zentrieren, die von dem Hohlraum umschlossen wird. Hierzu kann die Aussparung in einer bevorzugten Ausführung jeweils einen wenigstens im Wesentlichen runden oder ovalen ersten Querschnitt aufweisen, der vorzugsweise wenigstens im Wesentlichen einer Außenkontur des aufzufangenden Körperteils entspricht bzw. demgegenüber geringfügig größer ist. In einer hierzu vorzugsweise senkrechten Ebene kann die Aussparung einen wenigstens im Wesentlichen pilzförmigen, zylindrischen oder kegelförmigen Querschnitt aufweisen.
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Nach einem Aspekt der vorliegenden Erfindung werden ein oder mehrere Hohlräume jeweils teilweise von einem Stoff begrenzt, der sich bei Befüllung entfaltet. Nach diesem Aspekt wird also die Vergrößerung des Hohlraumes beim Befüllen durch Kombination der elastischen Expansion der Membran und der Entfaltung eines demgegenüber weniger elastischen Stoffes dargestellt. Hierdurch kann insbesondere die Gestalt und Expansionscharakteristik beeinflusst werden, es können auch gegenüber Expansionskörpern, deren Hohlräume sich nur durch Expansion einer elastischen Membran vergrößern, größere Befüllungsvolumina realisiert werden.
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Unter einem Stoff wird vorliegend ein ein- oder mehrlagiges Gewebe verstanden, wie es beispielsweise von herkömmlichen Airbags mit sich entfaltenden Luftsäcken bekannt ist. Der Stoff kann mit der elastischen Membran insbesondere stoffschlüssig verbunden, vorzugsweise verklebt, verschweißt oder anvulkanisiert sein.
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In einer vorteilhaften Ausführung der vorliegenden Erfindung weist wenigstens ein Hohlraum eine oder mehrere Entlüftungsöffnungen auf. Durch deren Größe und/oder Anordnung kann eine gewünschte Charakteristik, insbesondere Befüllungskinematik, Steifigkeit und/oder Dämpfung, des Expansionskörpers vorgegeben werden.
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Weitere vorteilhafte Weiterbildungen der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungen. Hierzu zeigt, teilweise schematisiert:
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1A einen Teil eines Kraftfahrzeugs nach einer Ausführung der vorliegenden Erfindung im Querschnitt bei nicht aktivierter Sicherheitseinrichtung;
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1B den Teil des Kraftfahrzeugs nach 1A bei aktivierter Sicherheitseinrichtung; und
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2A, 2B in 1A bzw. 1B entsprechender Darstellung einen Teil eines Kraftfahrzeugs nach einer weiteren Ausführung der vorliegenden Erfindung.
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1A zeigt im Querschnitt den oberen Teil einer A-Säule 110 eines Kraftfahrzeugs sowie den oberen Teil einer geschlossenen Fahrzeugtür 100 mit einer geschlossenen Seitenscheibe 120. Karosseriefest, mit der A-Säule 110 verbunden, ist eine Gummidichtung 2 vorgesehen, die die geschlossene Fahrzeugtür 100 abdichtet. Türfest, mit der Fahrzeugtür 100 verbunden, ist eine weitere Gummidichtung 3 vorgesehen, die die geschlossene Scheibe 120 gegen die Fahrzeugtür 100 sowie zusätzlich, zusammen mit der Dichtung 2, die geschlossene Fahrzeugtür 100 gegen die A-Säule 110 abdichtet.
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Die Dichtung 2 weist, wenigstens in einem oberen bzw. Kopf- und/oder Thoraxbereich, eine einseitig offene Aussparung bzw. Nut auf, in der ein ungefüllter Expansionskörper formschlüssig aufgenommen und durch Kleben, Schweißen oder Vulkanisieren zusätzlich stoffschlüssig befestigt ist.
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Der Expansionskörper weist eine elastische Membran 1 aus Natur- oder synthetischem Kautschuk mit einem Hohlraum auf, in dem eine Füllfluidquelle 10 in Form eines Mikrogasgenerators oder einer mit einem Gasgenerator verbundenen Verteilerleitung angeordnet ist. In dem unbefüllten Ausgangszustand liegt die elastische Membran 1 an der Füllfluidquelle 10 an.
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Erfasst eine Steuereinrichtung (nicht dargestellt) einen bevorstehenden oder eingetretenen Unfall des Fahrzeugs, aktiviert sie die Füllfluidquelle 10, die den Hohlraum befüllt. Dabei dehnt sich die Membran 1 → 1' und der Expansionskörper expandiert aus der Nut in der Dichtung 2 heraus (vgl. 1B). Der befüllte Expansionskörper stützt sich unter anderem am Türrahmen 100 sowie in einem in 1 nicht mehr dargestellten Bereich an der weiteren A-Säule 110 und der Seitenscheibe 120 ab und wirkt so als Schutzkissen für einen sich verlagernden Fahrzeuginsassen.
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2A, 2B zeigen in 1A, 1B entsprechender Darstellung eine weitere Ausführung der vorliegenden Erfindung. Mit der Ausführung nach 1 übereinstimmende Merkmale sind durch identische Bezugszeichen bezeichnet, so dass nachfolgend nur auf die Unterschiede zu dieser Ausführung eingegangen wird.
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Bei der Ausführung nach 2 ist ein Expansionskörper integral mit der türfesten Dichtung 3 ausgebildet. Hierzu ist in dieser beim Urformen der Gummidichtung ein Hohlraum 20 ausgebildet, der zum Innenraum hin durch einen membranartig ausgebildeten Wandabschnitt 3A der Dichtung 3 begrenzt ist.
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Der Hohlraum 20 kommuniziert mit einer Füllfluidquelle (nicht dargestellt) in Form eines Mikrogasgenerators und ist in einem in 2A dargestellten Ausgangs- oder Normalzustand, d. h. bei nicht aktivierter Füllfluidquelle, mit einem Füllgas vorgefüllt. Hierdurch ist die den Hohlraum 20 umschließende Dichtung 3 leicht expandiert, was die Dichtwirkung gegen die geschlossene Scheibe 120 erhöht.
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Wenn die Füllfluidquelle den Hohlraum 20' vollständig befüllt, dehnt sich der membranartige Wandabschnitt 3A' der Dichtung 3 in den Innenraum hinein. Dabei stützt sich der expandierte Expansionskörper insbesondere an der Seitenscheibe 120 und dem Türrahmen 100 ab und deckt diese gegenüber einem Fahrzeuginsassen ab, um diesen zu schützen.
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Obwohl in der vorhergehenden Beschreibung exemplarische Ausführungen erläutert wurden, sei darauf hingewiesen, dass eine Vielzahl von Abwandlungen möglich ist. Insbesondere können Merkmale der beiden Ausführungsformen miteinander kombiniert sein, um die Schutzwirkung zu vergrößern bzw. den Raumbedarf zu reduzieren. Außerdem sei darauf hingewiesen, dass es sich bei den exemplarischen Ausführungen lediglich um Beispiele handelt, die den Schutzbereich, die Anwendungen und den Aufbau in keiner Weise einschränken sollen. Vielmehr wird dem Fachmann durch die vorausgehende Beschreibung ein Leitfaden für die Umsetzung von mindestens einer exemplarischen Ausführung gegeben, wobei diverse Änderungen, insbesondere in Hinblick auf die Funktion und Anordnung der beschriebenen Bestandteile, vorgenommen werden können, ohne den Schutzbereich zu verlassen, wie er sich aus den Ansprüchen und diesen äquivalenten Merkmalskombinationen ergibt. Bezugszeichenliste
1 | Membran |
1' | gedehnte Membran (befüllter Hohlraum) |
2, 3 | Gummidichtung |
3A | Membranartiger Teilabschnitt (Membran, vorgefüllter Hohlraum) |
3A' | gedehnte Membran (befüllter Hohlraum) |
10 | Füllfluidquelle |
20 | (vorgefüllter) Hohraum |
20' | befüllter Hohlraum |
100 | Türrahmen) |
110 | A-Säule (Karosserie) |
120 | (Seiten) Scheibe |
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102005052532 B3 [0004]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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