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Die Anmeldung betrifft ein Verfahren zum Steuern einer Vorrichtung aus einer Mehrzahl von elektrisch betreibbaren Vorrichtungen, zum Beispiel von solchen, die jeweils zumindest ein motorisch verstellbares Element aufweisen, mittels eines mobilen Kommunikationsgeräts. Die Erfindung betrifft auch ein Gebäude oder einen Gebäudeteil.
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Die moderne Gebäudetechnik erlaubt es, Einbauten wie etwa elektrisch verfahrbare Jalousien, Beleuchtungsanlagen oder Kochgeräte fernzubedienen, beispielsweise über das Internet. Da hier aber bestimmte Computerprogramme beim Benutzer installiert werden müssen oder komplizierte Kennungen eingegeben werden müssen, ist dies vergleichsweise umständlich und insbesondere unflexibel. Es wäre wünschenswert, könnte eine Bedienung elektrischer Vorrichtungen in Gebäuden einfacher und schneller als solche überhaupt ermöglicht und dann auch durchgeführt werden.
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Auf Mobilfunkgeräten lassen sich so genannte Applikationen zum Ablauf bringen, welche die Erkennung von Gegenständen ermöglichen. Mittels einer in das Mobilfunkgerät eingebauten Kamera wird ein Gegenstand fotografiert, zum Beispiel ein in einem Supermarkt erhältliches Produkt oder auch ein bekanntes Bauwerk. Das Mobilfunkgerät sendet das Foto an eine Zentrale, in der eine umfangreiche Sammlung an Bilddaten vorliegt. Aufgrund von Bilderkennung kann der Gegenstand erkannt werden, und dem Benutzer werden Informationen zu dem Gegenstand übersendet, oder auch Weblinks zu Webseiten, die solche Informationen bereitstellen. Bei dem Produkt erhält der Benutzer in seiner Funktion als Verbraucher wichtiges Wissen, bei dem Bauwerk Informationen zu dessen Erbauung und Bedeutung in der Geschichte.
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Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Bedienung von elektrischen Vorrichtungen in Gebäuden oder Gebäudeteilen zu erleichtern.
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Die Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen gemäß Patentanspruch 1 gelöst und auch durch ein Gebäude oder einen Gebäudeteil gemäß Patentanspruch 9 gelöst.
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Das erfindungsgemäße Verfahren umfasst somit, dass das Steuern der elektrischen Vorrichtungen mittels eines mobilen Kommunikationsgeräts erfolgt, und zwar mit folgenden Schritten:
- a) Ausstatten der Vorrichtungen mit jeweils einem Speicher, in welchem zumindest eine Softwarekomponente abgelegt ist, die bei ihrem Übermitteln in das mobile Kommunikationsgerät den Ablauf eines Steuerprogramms für die jeweilige Vorrichtung in dem mobilen Kommunikationsgerät zu ermöglichen ausgelegt ist,
- b) Ausstatten der Vorrichtungen mit jeweils einem Sender-Empfänger zum drahtlosen Austausch von Daten mit dem mobilen Kommunikationsgerät,
- c) Gewinnen zumindest eines Fotos eines Bildobjekts mit dem mobilen Kommunikationsgerät,
- d) Unterziehen zumindest eines der Fotos einer Bilderkennung hinsichtlich zu den Vorrichtungen zugehörigen Formen und bei Erkennen einer solchen Form Identifizieren der zugehörigen Vorrichtung als ausgewählte Vorrichtung,
- e) Senden einer spezifisch für die ausgewählte Vorrichtung gebildeten Anfrage an die ausgewählte Vorrichtung durch das mobile Kommunikationsgerät,
- f) in Antwort auf die Anfrage Übermitteln zumindest eines Teils der zumindest einen Softwarekomponente an das mobile Kommunikationsgerät,
- g) Ablaufenlassen des Steuerprogramms für die ausgewählte Vorrichtung in dem mobilen Kommunikationsgerät.
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Bei der Erfindung wird somit eine Bilderkennung vollzogen, damit überhaupt erst einmal klar ist, welche bestimmte Vorrichtung oder welche Art von Vorrichtung zu bedienen ist. Die Vorrichtung selbst ermöglicht es dann, dass sie mithilfe des mobilen Kommunikationsgeräts bedient werden kann, indem sie die Softwarekomponente an dieses übermittelt. Das Herstellen der Möglichkeit zur Bedienung der Vorrichtung ist daher für den Benutzer sehr einfach. Er muss im Wesentlichen nur ein Foto des Bildobjekts machen und ggf. noch über Eingaben das Senden der Anfrage und das Ablaufen des Steuerprogramms bewirken. Durch die Nutzung eines mobilen Kommunikationsgerätes kann auf gesonderte Bediengeräte verzichtet werden.
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Das Bildobjekt, welches fotografiert wird, ist in einer Alternative die zu bedienende Vorrichtung selbst. Auf diese Weise kann einem bei der Bilderkennung erkannten Gegenstand sogleich seine Benennung zugeordnet werden, damit eine Anfrage abgesendet werden kann. in einer anderen Alternative ist das Bildobjekt hingegen ein von der zu bedienenden Vorrichtung verschiedener Gegenstand. Solche Gegenstände lassen sich nach gewissen Regeln definieren (normen), damit die Bilderkennung erleichtert ist. Dies gilt in verstärktem Maße, wenn der Gegenstand (etwa als ein auf dem zu bedienenden Gegenstand aufgebrachter Aufkleber) eine alphanumerische oder auch bildliche Darstellung umfasst: Die automatische Erkennung solcher Symbole ist besonders einfach.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung umfasst zumindest eine Softwarekomponente zumindest einen Teil des Steuerprogramms selbst, wobei dieser zumindest eine Teil des Steuerprogramms vollständig übermittelt wird. Auf diese Weise ist es nicht notwendig, auf dem mobilen Kommunikationsgerät ein Steuerprogramm für die Vorrichtung überhaupt oder wenigstens nicht vollständig bereitzustellen, bevor die Vorrichtung erstmals angesteuert werden soll. Durch die Bereitstellung des Steuerprogramms von Seiten der Vorrichtung selbst ist eine besonders große Flexibilität bei deren Bedienung gegeben, denn das mobile Kommunikationsgerät muss selbst nicht unbedingt besondere Bedingungen erfüllen.
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Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung umfasst zumindest eine Softwarekomponente eine Triggerkomponente, welche bei ihrem Übermitteln an das mobile Kommunikationsgerät eine Änderung eines Anzeigestatus betreffend das Steuerprogramm in dem mobilen Kommunikationsgerät bewirkt. Hier kann das Steuerprogramm auf dem mobilen Kommunikationsgerät vorab abgelegt, aber noch nicht aktiviert sein. Die Triggerkomponente bewirkt dann, dass das vorhandene Steuerprogramm abgerufen wird. Wenn das Steuerprogramm noch nicht vollständig vorliegt, kann nach Übermittlung zumindest einen Teil desselben eine entsprechende Statusänderung angezeigt werden. Der Anzeigestatus erlaubt es jedenfalls der Bedienperson festzustellen, dass nunmehr ein Bedienen der Vorrichtung möglich ist.
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Eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens umfasst, dass auch eine Kennung des mobilen Kommunikationsgeräts an die ausgewählte Vorrichtung übermittelt wird und dort einem Vergleich mit autorisierten Kennungen unterzogen wird, wobei das Übermitteln des zumindest einen Teils der zumindest einen Softwarekomponente an das mobile Kommunikationsgerät nur dann erfolgt, wenn das mobile Kommunikationsgerät von der ausgewählten Vorrichtung als autorisiert identifiziert wird. Auf diese Weise kann vermieden werden, dass Unberechtigte die Vorrichtung bedienen können. Die Kennung kann auf dem mobilen Kommunikationsgerät bewusst abgelegt werden oder ohnehin von diesem bereitgestellt werden, wie etwa eine Telefonnummer bei einem Mobilfunktelefon als mobilem Kommunikationsgerät. Alternativ oder zusätzlich kann vorgesehen sein, dass auch ein Foto einer Bedienperson mithilfe des mobilen Kommunikationsgeräts gewonnen wird, dass das Foto an die ausgewählte Vorrichtung übermittelt und dort einer Bilderkennung unterzogen wird, dass eine so erkannte Person in der ausgewählten Vorrichtung mit autorisierten Personen verglichen wird und das Übermitteln des zumindest einen Teils der zumindest einen Softwarekomponente an das mobile Kommunikationsgerät nur dann erfolgt, wenn die Bedienperson von der ausgewählten Vorrichtung als autorisiert identifiziert wird. Auch auf diese Weise kann vermieden werden, dass Unberechtigte die Vorrichtung bedienen können. Sofern hier die Rede davon war, dass ein Vergleich durch beziehungsweise in der Vorrichtung erfolgt, so kann die Vorrichtung neben dem eigentlich zu bedienenden Gegenstand auch eine über ein Netzwerk wie etwa einen Datenbus mit dem Gegenstand gekoppelte Datenverarbeitungseinrichtung umfassen, in der die Kennungen oder Bilder von autorisierten Bedienpersonen abgelegt sind.
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Das erfindungsgemäße Gebäude oder Gebäudeteil mit einer Mehrzahl von elektrisch betreibbaren Vorrichtungen ist dadurch gekennzeichnet, dass jede Vorrichtung einen Speicher aufweist, in dem zumindest eine Komponente eines auf einem mobilen Kommunikationsgerät ablauffähigen Steuerprogramms abgelegt ist, und ferner eine Einrichtung zum drahtlosen Austauschen von Daten mit einem solchen mobilen Kommunikationsgerät aufweist, die ausgelegt ist, auf eine Anfrage eines mobilen Kommunikationsgeräts hin die zumindest eine Komponente an dieses zu übermitteln. Das erfindungsgemäße Verfahren ist somit seitens der Hausinstallationseinrichtungen oder Möbelstücke beziehungsweise sonstigen Ausstattungsstücke durchführbar.
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Bevorzugt sind hierbei in einem Speicher jeder Vorrichtung oder einem von diesen abfragbaren zentralen Speicher auch Kennungen von autorisierten mobilen Kommunikationsgeräten und/oder Gesichter von autorisierten Bedienpersonen abgelegt, und die Einrichtung zum drahtlosen Austauschen von Daten ist ausgelegt, auf eine Anfrage eines mobilen Kommunikationsgeräts hin die zumindest eine Komponente nur dann an dieses zu übermitteln, wenn eine mit der Anfrage übermittelte Kennung eine der in dem Speicher abgelegten Kennungen ist und/beziehungsweise ein mit der Abfrage übermitteltes Foto das Gesicht einer autorisierten Bedienperson zeigt. Auch hier kann der eigentlich zu bedienende Gegenstand als Teil der Vorrichtung mit einer zentralen Datenverarbeitungseinrichtung gekoppelt sein, zu der der abfragbare zentrale Speicher gehört.
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Nachfolgend wird eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung unter Bezug auf die Zeichnung näher beschrieben, in der:
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1 eine Konstellation zeigt, bei der das erfindungsgemäße Verfahren einsetzbar ist, und
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2 ein Schaubild zur Veranschaulichung des Ablaufs einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens ist.
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In einem Gebäude gebe es fest installierte Gebäudeeinrichtungen sowie Möbelstücke oder Heiz- und Kochgeräte, die elektrisch betätigbar sind. Beispielhaft ist ein Sofa 10 dargestellt, dessen Rückenlehne 12 vermittels eines Elektromotors 14 verstellbar ist. Das Sofa 10 ist deswegen über eine Leitung 16 an das elektrische Hausnetz 18 angebunden. Vorliegend soll die Möglichkeit bestehen, dass das Sofa 10 beziehungsweise der Elektromotor 14 mithilfe eines Mobilfunkgeräts 20 (etwa in Form eines Smartphones) durch eine Bedienperson 22 angesteuert wird. Hierzu muss auf dem Mobilfunkgerät 20 ein entsprechendes Steuerprogramm bereitgestellt werden. Ein solches Steuerprogramm wird vorliegend durch das Sofa 10 selbst bereitgestellt. Es ist in einer Speichereinrichtung 24 des Sofas 10 abgelegt. Auf die Speichereinrichtung 24 kann eine Steuereinrichtung 26 des Sofas 10 zugreifen. Diese steht in Datenverbindung mit einer in dem Gebäude zentralen Steuereinrichtung 28 mit zugehörigem Speicher 30. Die Steuereinrichtung 26 des Sofas 10 ist zudem mit einer Sender-Empfänger-Einrichtung 32 des Sofas 10 gekoppelt, über die eine Kommunikation mit dem Mobilfunkgerät 20 ermöglicht ist, etwa nach dem Bluetooth®-Standard. Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird eine Kamera 34 an dem Mobilfunkgerät 20 benötigt, vorliegend habe es auf beiden Seiten eine Kamera 34, 36.
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Das Verfahren beginnt bei Ausstattung das Sofas 10 und des Mobilfunkgeräts 20 wie beschrieben mit dem Schritt S10, in dem die Bedienperson 22 mit der Kamera 34 ein Foto des Sofas 10 aufnimmt. Alternativ könnte ein Aufkleber mit einer Kennung an dem Sofa 10 fotografiert werden. In einem Schritt S12 wird sodann das Foto des Sofas 10 einer Bilderkennung unterzogen. Vorliegend erfolge dies in einer zentralen Datenverarbeitungseinrichtung 38, die mit dem Mobilfunkgerät in Datenverbindung steht, etwa über das Internet. Die Datenverarbeitungseinrichtung 38 ist in der Lage, den Typ des Sofas 10 anhand des Fotos zu erkennen, bei Fotografieren der Kennung eventuell sogar ein bestimmtes Sofa, weil ihr entsprechende Datensätze zur Verfügung stehen. Alternativ könnte die Bilderkennung bei einer stark begrenzten Auswahl an Bildobjekten auch im Mobilfunkgerät 20 selbst erfolgen. in Schritt S14 wird mit der Kamera 36 ein Foto des Bedieners gemacht. Dieser Schritt kann anschließend an Schritt S10, aber wegen des Vorhandensein zweier Kameras 34, 36 auch gleichzeitig mit Schritt S10 durchgeführt werden.
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Nachdem Schritt S12 durchgeführt wurde, steht das Bildobjekt als Sofa eines bestimmten Typs fest. Das Mobilfunkgerät 20 ist deswegen in der Lage, eine Anfrage nach dem Steuerprogramm an das Sofa 10 beziehungsweise dessen Steuereinrichtung 26 zu senden (Schritt S16). Weil auch Schritt S14 durchgeführt wurde, kann im selben Schritt S16 auch das Foto der Bedienperson 22 an die Steuereinrichtung 26 übermittelt werden. In Schritt S18 vergleicht nun entweder die Steuereinrichtung 26 das Foto mit in dem Speicher 24 abgelegten Fotos, oder es wird unter Einbeziehung der zentralen Steuereinrichtung 28 (durch diese oder die Steuereinrichtung 26) mit in dem Speicher 30 abgelegten Fotos verglichen, also einer Bilderkennung unterzogen. In dem Speicher 24 oder 30 sind Fotos von autorisierten Bedienpersonen abgelegt. Wird nun eine autorisierte Bedienperson erkannt, so steht fest, dass der Bedienperson 22, also ihrem Mobilfunkgerät 20, das Steuerprogramm übermittelt werden darf. Dies geschieht sodann in Schritt S20.
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Nach Erhalt des Steuerprogramms kann das Sofa 10 wie gewünscht mittels des Mobilfunkgeräts angesteuert werden.
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Das Aufnehmen eines einzelnen Fotos in Schritt S10 stellt vorliegend lediglich ein Minimum dar. Genauso kann auch eine Folge von Fotos, also ein Video, aufgenommen werden und dieses zumindest zu Beginn nach einer einer entsprechenden Eingabe unmittelbar an die zu bedienende Vorrichtung 10 übermittelt werden. Während der laufenden Aufnahme des Videos kann dann das Steuerprogramm übertragen werden. In das Video, also in die jeweils aktuellen Bilder der Vorrichtung 10, können dann Steuersymbole eingeblendet werden. Das Steuerprogramm kann beinhalten, dass durch Betätigen des Bildschirms des mobilen Kommunikationsgeräts 20 Steuerbefehle angegeben werden können, etwa durch eine ziehende Bewegung. So könnte im Falle des Sofas 10 auf dem das Sofa 10 in Echtzeit zeigenden Bildschirm unmittelbar die Bewegung vorgegeben werden, die die Rückenlehne 12 machen soll. Alternativ könnten Betätigungsschalter eingezeichnet werden, die wie echte Schalter bedienbar sind. Bei der Bedienung einer Jalousie könnte bei geöffneter Jalousie durch einen Steuerprogrammteil das Herunterziehen der Jalousie mittels einer ziehenden Bewegung über den Bildschirm ermöglicht werden, sodann durch einen Steuerprogrammteil das Hochziehen der Jalousie mittels einer ziehenden Bewegung über den Bildschirm ermöglicht werden. Entsprechend können die Steuerprogrammteile, die von der Vorrichtung übersendet werden, von deren Zustand abhängig sein, bei der Jalousie also von deren Stellung.