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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung oder Reparatur eines Arbeitsgerätes, welches ein an einem Lagerungselement drehbar um eine Drehachse gelagertes drehbares Element und ein Drehwerk umfasst, über welches das drehbare Element gegenüber dem Lagerungselement gedreht werden kann.
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Beispielsweise kann es sich bei dem Arbeitsgerät dabei um einen Kran handeln, bei welchem ein den Ausleger tragendes Element wie beispielsweise ein Turm oder Oberwagen um eine vertikale Drehachse auf einer Unterkonstruktion gelagert ist. Ebenso kann es sich um ein verfahrbares Arbeitsgerät handeln, bei welchem ein Oberwagen auf einem Unterwagen um eine vertikale Drehachse drehbar gelagert ist.
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Drehwerke können bei solchen Arbeitsgeräten sehr große Dimensionen aufweisen und daher schwer zu bearbeiten bzw. zu reparieren sein. Bei üblichen Herstellungs- bzw. Reparaturverfahren müssen die beiden Elemente dabei einzeln aufwendig bearbeitet werden. Zudem muss für eine Reparatur regelmäßig das drehbare Element komplett vom Lagerungselement getrennt werden, um zurück ins Werk transportiert zu werden, wo die Reparatur stattfindet.
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Die Herstellung oder Reparatur solcher Arbeitsgeräte war daher gemäß dem Stand der Technik mit einem erheblichen Montage- und Transportaufwand verbunden.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein verbessertes Verfahren zur Herstellung oder Reparatur eines Arbeitsgerätes zur Verfügung zu stellen. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren gemäß Anspruch 1 und eine Bearbeitungsmaschine gemäß Anspruch 12 gelöst.
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Die vorliegende Erfindung zeigt dabei ein Verfahren zur Herstellung oder Reparatur eines Arbeitsgerätes mit einem an einem Lagerungselement drehbar um eine Drehachse gelagerten drehbaren Element und mit einem Drehwerk, über welches das drehbare Element gegenüber dem Lagerungselement gedreht werden kann. Erfindungsgemäß wird nun zur Herstellung oder Reparatur des Arbeitsgerätes eine Bearbeitungsmaschine an dem drehbaren Element oder an dem Lagerungselement angeordnet, um das jeweils andere Element zu bearbeiten.
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Durch die Anordnung der Bearbeitungsmaschine an dem einen Element kann die Bearbeitungsmaschine gegenüber dem anderen Element durch das Drehwerk des Arbeitsgerätes ausgerichtet und geführt werden, ohne dass hierfür aufwendige Apparaturen oder ein Verbringen ins Werk notwendig wäre. Weiterhin kann das drehbare Element am Lagerungselement verbleiben, so dass der Montageaufwand erheblich verringert wird. Dies hat den weiteren Vorteil, dass eine Reparatur am Aufstell- oder Einsatzort der Arbeitsmaschine erfolgen kann.
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Vorteilhafterweise wird dabei das drehbare Element um die Drehachse gedreht, um die Bearbeitungsmaschine mit unterschiedlichen Bereichen des zu bearbeitenden Elementes in Kontakt zu bringen. So kann wiederum das Drehwerk des Arbeitsgerätes als Führung für die Bearbeitungsmaschine genutzt werden.
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Erfindungsgemäß kann dabei die Herstellung oder Reparatur des Arbeitsgerätes die Bearbeitung eines kreisbogenförmig um die Drehachse angeordneten Elementes umfassen, wobei das drehbare Element während der Bearbeitung des kreisbogenförmigen Elementes um die Drehachse gedreht wird, um die Bearbeitungsmaschine am kreisbogenförmigen Element entlang zu führen. Hierdurch kann durch Drehen des drehbaren Elementes eine koaxial zur Drehachse angeordnete kreisbogenförmige Kontur bearbeitet oder hergestellt werden.
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Bei dem kreisbogenförmigen Element kann es sich dabei um ein ringförmiges Element handeln, welches am drehbaren Element oder am Lagerungselement angeordnet ist. Das ringförmige Element kann dabei durch eine Drehung des drehbaren Elementes um 360° komplett bearbeitet werden.
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Insbesondere kann es sich bei dem kreisbogenförmigen Element um einen Ringflansch, eine Ringnut oder eine Ringfläche handeln. Diese können durch das erfindungsgemäße Verfahren entweder erstmals hergestellt oder zum Zwecke einer Reparatur nachbearbeitet werden.
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In einer besonders bevorzugten Ausführung der vorliegenden Erfindung handelt es sich bei dem kreisbogenförmigen Element um eine Lauffläche des Drehwerkes. Solche Laufflächen sind oftmals einem hohen Verschleiß ausgesetzt. Erfindungsgemäß kann die Lauffläche nun durch das erfindungsgemäße Verfahren nachbearbeitet werden, ohne dass hierfür das drehbare Element vom Lagerungselement getrennt werden müsste. Im Gegenteil kann die das Drehwerk selbst als Führung für das zur Bearbeitung eingesetzte Bearbeitungsgerät dienen. Vorteilhafterweise läuft auf der Lauffläche im Normalbetrieb des Arbeitsgerätes eine Führung, insbesondere eine Führungsrolle.
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Weiterhin kann erfindungsgemäß die Drehung des drehbaren Elements während des Verfahrens zur Herstellung oder Reparatur des Arbeitsgerätes über einen Drehwerksantrieb erfolgen, welcher auch im normalen Betrieb des Arbeitsgerätes das drehbare Element gegenüber dem Lagerungselement um die Drehachse dreht.
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Weist das erfindungsgemäße Arbeitsgerät dabei mehrere Drehwerksantriebe auf, welche im normalen Betrieb das Drehwerk antreiben, so kann gegebenenfalls im Herstellungs- oder Reparaturbetrieb der vorliegenden Erfindung auch nur einer oder auch nur ein Teil der Drehwerksantriebe zum Drehen des drehbaren Elements eingesetzt werden.
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Weiterhin kann erfindungsgemäß vorgesehen sein, dass das Drehwerk mindestens einen Drehwerksantrieb umfasst, wobei die Bearbeitungsmaschine an Stelle des Drehwerksantriebes am drehbaren Element oder an dem Lagerungselement zur Bearbeitung des jeweils anderen Teils montiert wird. Erfindungsgemäß können so die Lagerungsstellen für einen Drehwerksantrieb im erfindungsgemäßen Herstellungs- oder Reparaturbetrieb zur Lagerung der Bearbeitungsmaschine genutzt werden. Hierfür wird der Drehwerksantrieb für die Reparatur demontiert und an seiner Stelle eine Bearbeitungsmaschine montiert.
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In einer besonders bevorzugten Ausführung umfasst das Drehwerk dabei mindestens zwei Drehwerksantriebe, wobei einer der Drehwerksantriebe demontiert und durch die Bearbeitungsmaschine ersetzt wird, während ein zweiter Drehwerksantrieb zum Drehen des drehbaren Elementes während der Bearbeitung durch die Bearbeitungsmaschine genutzt wird.
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Weiterhin kann erfindungsgemäß vorgesehen sein, dass die Bearbeitungsmaschine um eine Schwenkachse, welche parallel zur Drehachse verläuft, schwenkbar montiert wird, um den Abstand eines Bearbeitungskopfes der Bearbeitungsmaschine zur Drehachse durch Schwenken der Bearbeitungsmaschine verändern zu können. Dies erlaubt es zum einen, den Bearbeitungskopf der Bearbeitungsmaschine an die zu bearbeitende Fläche heranzuführen. Weiterhin kann hierdurch gegebenenfalls die Eingriffstiefe des Bearbeitungskopfes eingestellt werden.
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In einer besonders bevorzugten Ausführung kann dabei die Bearbeitungsmaschine an einer Lagerstelle für einen Drehwerksantrieb montiert werden, welche üblicherweise ein Verschwenken des Drehwerksantriebes erlaubt.
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Weiterhin kann vorgesehen sein, dass der Abstand eines Bearbeitungskopfes der Bearbeitungsmaschine zur Drehachse über ein verstellbares Element einstellbar ist. Dies erlaubt insbesondere eine Einstellung der Eingriffstiefe des Bearbeitungskopfes an der zu bearbeitenden Fläche.
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Insbesondere kann dabei vorgesehen sein, dass das verstellbare Element an einer Befestigungsstelle für ein Federelement des Drehwerksantriebs montiert wird. Hierdurch können die ohnehin am Arbeitsgerät für den Drehwerksantrieb vorgesehenen Lagerungsstellen optimal genutzt werden.
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In einer weiteren Ausführungsform kann die erfindungsgemäße Bearbeitungsmaschine eine oder mehrere Bewegungsachsen aufweisen, über welche der Bearbeitungskopf bewegt wird. Vorteilhafterweise handelt es sich dabei um eine oder mehrere angetriebene Achsen. Insbesondere können die Bewegungsachsen dabei eine Bewegung des Bearbeitungskopfes radial zur Drehachse und/oder parallel zur Drehachse erlauben. Dies erlaubt eine Positionierung des Bearbeitungskopfes für die Bearbeitung.
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Weiterhin kann eine Steuerung vorgesehen sein, über welche die Bewegungsachsen der Bearbeitungsmaschine ansteuerbar sind. Insbesondere kann dabei vorgesehen sein, dass die Steuerung das Drehwerk der Arbeitsmaschine und die Bewegungsachsen der Bearbeitungsmaschine ansteuert. Bei der Steuerung kann es sich dabei um die Steuerung der Arbeitsmaschine oder um eine externe Steuerung handeln. Insbesondere kann dabei erfindungsgemäß eine koordinierte Ansteuerung von Drehwerk und Bewegungsachsen der Bearbeitungsmaschine erfolgen.
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Insbesondere kann es sich erfindungsgemäß bei dem Lagerungselement um den Unterwagen oder Unterbau eines Arbeitsgerätes handeln. Weiterhin kann es sich bei dem drehbaren Element um den Oberwagen oder Turm eines Arbeitsgerätes handeln. Insbesondere kann dabei am drehbaren Element ein Ausleger des Arbeitsgerätes angeordnet sein. Besonders bevorzugt kommt die vorliegende Erfindung dabei bei einem Kran oder bei einem verfahrbaren Erdbewegungsgerät zum Einsatz.
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Erfindungsgemäß kann weiterhin vorgesehen sein, dass die Bearbeitungsmaschine auch an dem drehbaren Element montiert ist, um eine am Lagerungselement angeordnete umlaufende Lauffläche der Lagerung des drehbaren Elementes zu bearbeiten. Insbesondere kann es sich dabei um eine Lauffläche handeln, auf welcher eine Führungsrolle des Drehwerks läuft.
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Umgekehrt kann die Bearbeitungsmaschine an dem Lagerungselement montiert wird, um eine am drehbaren Element angeordnete umlaufende Lauffläche der Lagerung des drehbaren Elementes zu bearbeiten.
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Erfindungsgemäß kann die Bearbeitungsmaschine dem Materialabtrag, der Trennung oder der Verbindung dienen. Insbesondere können dabei Maschinen zum spanenden Materialabtrag wie z. B. eine Fräsmaschine, eine Schleifmaschine oder eine Bohrmaschine eingesetzt werden. Ebenso können Brennschneidmaschinen oder Schweißmaschinen als Bearbeitungsmaschinen eingesetzt werden.
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Neben dem erfindungsgemäßen Verfahren umfasst die vorliegende Erfindung weiterhin eine Bearbeitungsmaschine mit Befestigungspunkten zur Verbindung mit einem drehbaren Element oder einem Lagerungselement eines Arbeitsgerätes, und mit einem Bearbeitungskopf zur Bearbeitung des jeweils anderen Elementes. Hierdurch kann erfindungsgemäß die Bearbeitungsmaschine am Lagerungselement oder am drehbaren Element angeordnet werden, und zur Bearbeitung des jeweils anderen Elementes eingesetzt werden, ohne dass dabei das drehbare Element von dem Lagerungselement getrennt werden müsste.
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Insbesondere ist die Bearbeitungsmaschine dabei erfindungsgemäß an einer Lagerstelle für einen Drehwerksantrieb montierbar.
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Weiterhin kann vorgesehen sein, dass die Bearbeitungsmaschine um eine Schwenkachse schwenkbar montierbar ist. Besonders vorteilhaft ist dabei ein Bearbeitungsgerät mit einem Bearbeitungskopf an einer Schwinge angeordnet, über welche die Bearbeitungsmaschine um die Schwenkachse verschwenkbar ist.
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Weiterhin vorteilhafterweise umfasst die erfindungsgemäße Bearbeitungsmaschine ein verstellbares Element zur Einstellung des Abstands des Bearbeitungskopfes der Bearbeitungsmaschine zur Drehachse des Arbeitsgerätes. In einer bevorzugten Ausführung kann dabei das verstellbare Element an einer Befestigungsstelle für eine Federung des Drehwerksantriebs montiert werden und/oder an der Schwinge angreifen.
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Bevorzugt ist die erfindungsgemäße Bearbeitungsmaschine dabei so ausgeführt, wie es oben hinsichtlich des Verfahrens beschrieben wurde.
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Beispielweise kann die erfindungsgemäße Bearbeitungsmaschine eine oder mehrere Bewegungsachsen aufweisen, über welche der Bearbeitungskopf bewegt wird. Vorteilhafterweise sind diese so ausgestaltet und so ansteuerbar, wie dies oben dargestellt wurde.
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Weiterhin kann die Bearbeitungsmaschine dabei zur Durchführung eines Verfahrens dienen, wie es oben dargestellt wurde. Weiterhin vorteilhaft wird das oben beschriebene Verfahren dabei mit der soeben beschriebenen Bearbeitungsmaschine durchgeführt.
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Weiterhin umfasst die vorliegende Erfindung einen Halterungsrahmen mit einer Aufnahme für ein Bearbeitungsgerät und mit Befestigungspunkten zur Verbindung mit einem drehbaren Element oder einem Lagerungselement eines Arbeitsgerätes, so dass ein in der Aufnahme aufgenommenes Bearbeitungsgerät zur Bearbeitung des jeweils anderen Teils eingesetzt werden kann. Der Halterungsrahmen kann damit erfindungsgemäß zur Bereitstellung einer Bearbeitungsmaschine eingesetzt werden, wie diese oben beschrieben wurde, wobei ggf. je nach gewünschter Bearbeitungsart ein entsprechendes Bearbeitungsgerät am Halterungsrahmen angeordnet werden kann. Vorteilhafterweise bildet der erfindungsgemäße Halterungsrahmen dabei einen Teil einer Bearbeitungsmaschine, wie sie oben beschrieben wurde. Vorteilhafterweise ist das Bearbeitungsgerät dabei lösbar mit dem Halterungsrahmen verbindbar.
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Vorteilhafterweise ist der erfindungsgemäße Halterungsrahmen dabei an einer Lagerstelle für einen Drehwerksantrieb montierbar. Alternativ oder zusätzlich kann vorgesehen sein, dass der Halterungsrahmen um eine Schwenkachse schwenkbar montierbar ist. Insbesondere kann der Halterungsrahmen dabei eine um die Schwenkachse verschwenkbare Schwinge umfassen, an welcher die Aufnahme für das Bearbeitungsgerät angeordnet ist.
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Weiterhin kann vorgesehen sein, dass der Halterungsrahmen ein verstellbares Element zur Einstellung des Abstands eines Bearbeitungskopfes der Bearbeitungsmaschine zur Drehachse des Arbeitsgerätes aufweist. Insbesondere kann das verstellbare Element dabei an einer Befestigungsstelle für ein Federelement eines Drehwerksantriebs montierbar sein.
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In einer weiteren Ausführungsform kann der Halterungsrahmen eine oder mehrere Bewegungsachsen aufweisen, über welche der Bearbeitungskopf bewegt wird. Vorteilhafterweise sind diese so ausgestaltet und so ansteuerbar, wie dies oben dargestellt wurde. Alternativ oder zusätzlich kann auch das Bearbeitungsgerät eine oder mehrere Bewegungsachsen aufweisen.
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Die vorliegende Erfindung umfasst weiterhin ein Arbeitsgerät mit einer Bearbeitungsmaschine, wie sie oben dargestellt wurde. Vorteilhafterweise sind dabei das Drehwerk des Arbeitsgerätes und die Bearbeitungsmaschine über eine gemeinsame Steuerung ansteuerbar, insbesondere über die Steuerung des Arbeitsgerätes.
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Die vorliegende Erfindung wird nun anhand eines Ausführungsbeispiels sowie Zeichnungen näher dargestellt. Dabei zeigen:
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1: eine perspektivische Zeichnung eines Arbeitsgerätes, bei welchem die vorliegende Erfindung zum Einsatz kommen kann,
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2: einen Drehwerksantrieb des Drehwerks des in 1 gezeigten Arbeitsgerätes, welcher erfindungsgemäß zur Reparatur des Arbeitsgerätes durch eine erfindungsgemäße Bearbeitungsmaschine ersetzt werden kann,
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3: eine perspektivische Ansicht eines Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Bearbeitungsmaschine, welche an dem in 1 und 2 gezeigten Arbeitsgerätes montiert wird, bei der Durchführung eines erfindungsgemäßen Verfahrens,
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4: eine erfindungsgemäße Bearbeitungsmaschine in Ansichten von hinten, von der Seite und von oben und
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5: ein zweites Ausführungsbeispiel eines Arbeitsgerätes, bei welchem die vorliegende Erfindung zum Einsatz kommen kann.
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In 1 ist ein Ausführungsbeispiel eines Arbeitsgerätes gezeigt, bei welchem ein Verfahren bzw. eine Bearbeitungsmaschine gemäß der vorliegenden Erfindung zum Einsatz kommen kann. Bei dem Arbeitsgerät handelt es sich im Ausführungsbeispiel um einen Kran.
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Das Arbeitsgerät weist dabei als Lagerungselement einen pfeilerförmigen Unterbau 1 auf, auf welchem als drehbares Element ein Turmaufbau 2 angeordnet ist. Das drehbare Element 2 ist dabei über eine obere Lagerung 3 auf dem Lagerungselement 1 um eine vertikale Drehachse drehbar aufgesetzt und im darunter liegenden Plattformbereich 4 nochmals am Lagerungselement 1 geführt.
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Am drehbaren Element 2 sind dabei Lagerungsstellen 7 zum Anlenken eines Auslegers angeordnet, welcher in einer vertikalen Wippebene auf und ab wippbar ist.
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Zum Drehen des drehbaren Elementes 2 gegenüber dem Lagerungselement 1 ist ein Drehwerk mit Drehwerksantrieben 5 und 6 vorgesehen. Der Aufbau eines Drehwerksantriebes 5 ist dabei in 2 nochmals näher dargestellt. Der Aufbau des zweiten Drehwerksantriebs 6 entspricht dabei dem Aufbau des ersten Drehwerksantriebs 5.
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Der Drehwerksantrieb 5 ist an der Plattform 4 des drehbaren Elementes 2 angeordnet, wobei der Motor 8 des Drehwerks 5 ein Ritzel 16 antreibt, welches mit einem am Lagerungselement 1 angeordneten Zahnkranz 13 kämmt. Durch Drehen des Ritzels 16 über den Motor 8 kann so das drehbare Element 2 gegenüber dem Lagerungselement 1 gedreht werden.
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Der Zahnkranz 13 besteht dabei aus mehreren Zahnkranzsegmenten, welche über Schrauben 15 auf einem Ringflansch 14 des Lagerungselementes befestigt sind.
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Weiterhin weist das Lagerungselement 1 eine Ringfläche 18 auf, welche als Lauffläche für eine Führungsrolle 17 dient. Die Lauffläche 18 ist dabei als eine ringförmige Erhebung des Lagerungselementes ausgeführt, wobei die ringförmige Lauffläche konzentrisch zu der Drehachse angeordnet ist, um welche das drehbare Element gegenüber dem Lagerungselement drehbar ist. Im Ausführungsbeispiel ist die Lauffläche 18 dabei am Außenumfang des pfeilerförmigen Lagerungselementes 1 angeordnet.
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Im Ausführungsbeispiel ist der Drehwerksantrieb 5 dabei an einer Lagerstelle 9 um eine vertikale Drehachse drehbar am drehbaren Element 2 angeordnet, wobei das Ritzel 16 über ein Federelement 11 gegen den Zahnkranz 13 gedrückt wird. Hierdurch können durch Belastung des Kranes oder Wärmeausdehnung auftretende Toleranzen ausgeglichen werden.
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Im Ausführungsbeispiel weist der Drehwerksantrieb 5 dabei eine Schwinge 10 auf, welche an der Lagerungsstelle 9 drehbar gelagert ist und den Motor 8 trägt. An dem gegenüberliegenden Ende der Schwinge 10 greift das Federelement 11 an, welches an einem Lagerbock 12 befestigt ist. Die Laufrolle 17 bildet dabei eine Baueinheit mit dem Drehwerksantrieb 5 und ist ebenfalls an der Schwinge 10 angeordnet.
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Das erfindungsgemäße Verfahren kann nun im Ausführungsbeispiel dazu eingesetzt werden, um die ringförmige Lauffläche 18, welche während des Betriebs des Kranes verschleißen kann, nachzuarbeiten. Hierzu wird eine Bearbeitungsmaschine eingesetzt, welche an dem drehbaren Element 2 montiert wird, um die Laufflächen 18 des Lagerungselementes 1 zu bearbeiten. Dabei wird zunächst ein Bearbeitungskopf der am drehbaren Element angeordneten Bearbeitungsmaschine mit der Lauffläche 18 in Kontakt gebracht und sodann das drehbare Element um seine Drehachse gedreht, so dass der Bearbeitungskopf an der Lauffläche 18 entlang geführt wird. Hierdurch kann ohne eine Demontage des Kranes die Lauffläche nachgearbeitet werden, wobei das ohnehin vorhandene Drehwerk der Führung der Bearbeitungsmaschine dient.
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Selbstverständlich könnte dabei bei einer Anordnung der Lauffläche am drehbaren Element eine am Lagerungselement angeordnete Bearbeitungsmaschine eingesetzt werden, um eine ringförmige Lauffläche am drehbaren Element zu bearbeiten.
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Im Ausführungsbeispiel wird dabei eine Fräsmaschine eingesetzt, durch welche die Lauffläche 18 bearbeitet wird. Alternativ könnten auch andere Bearbeitungsmaschinen wie z. B. Fräs-, Schleif-, Brennschneid- oder Schweißmaschinen zum Einsatz kommen. Weiterhin könnte es sich bei der zu bearbeitenden Fläche auch um eine andere ringförmige Anordnung wie beispielsweise einen Ringflansch handeln.
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Weiterhin ist denkbar, dass die Bearbeitungsmaschine nicht kontinuierlich an einer zu bearbeitenden Fläche entlang geführt wird, sondern punktuell bei unterschiedlichen Drehwinkeln zur Bearbeitung des jeweils anderen Elementes eingesetzt wird, beispielsweise um bei bestimmten Drehwinkeln Löcher zu bohren oder nachzubearbeiten.
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In 3 und 4 ist nun ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Bearbeitungsmaschine gezeigt, welche anstelle des zweiten Drehwerksantriebs 6 an dem drehbaren Element 2 montiert wird. Hierzu wird der Drehwerksantrieb 6 ausgebaut und durch die Bearbeitungsmaschine ersetzt. So können die ohnehin vorhandenen Lagerungsstellen für den zweiten Drehwerksantrieb 6 genutzt werden, um die Bearbeitungsmaschine an dem Arbeitsgerät zu montieren. Ebenso können die hierdurch vorhandenen Freiheitsgrade zur Bewegung der Bearbeitungsmaschine eingesetzt werden.
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Hierzu weist die Bearbeitungsmaschine eine Schwinge 20 auf, welche über einen Lagerungspunkt 21 an der Lagerungsstelle 9 am drehbaren Element 2 um eine zur Drehachse des Drehwerks parallele Drehachse gelagert werden kann. Hierzu ist eine Bolzenverbindung 22 vorgesehen.
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An der Schwinge 20 ist nun ein Bearbeitungsgerät 25, im Ausführungsbeispiel die bereits erwähnte Fräsmaschine angeordnet. Durch ein Verschwenken der Schwinge 20 um die Anlenkung 21 kann der Abstand des Bearbeitungskopfes 32 des Bearbeitungsgerätes 25 von der Drehachse des Drehwerks und damit die Eingriffstiefe zur Lauffläche 18 eingestellt werden. Dabei ist ein verstellbares Element 29 vorgesehen, welches über ein Verbindungselement 26 mit der Schwinge 20 in Verbindung steht. Das verstellbare Element 29 wird dabei an dem Lagerungsbock 12 für das Federelement 11 des Drehwerksantriebes befestigt. Hierfür sind Schraubverbindungen 31 vorgesehen.
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Die Verbindung zwischen verstellbarem Element 29 und der Schwinge 20 erfolgt über das Verbindungselement 26, welches eine Drehachse 28 an der Schwinge 20 mit einer Drehachse 30 am verstellbaren Element 29 verbindet. Die Drehachsen sind dabei jeweils parallel zur Drehachse 21 und zur Drehachse des Drehwerks ausgerichtet. Das verstellbare Element 29 kann dabei die Position der Drehachse 30 und damit die Position der Schwinge 20 verändern. Hierzu kann gegebenenfalls ein Antrieb für das verstellbare Element 29 vorgesehen sein.
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Alternativ oder zusätzlich wäre ebenfalls denkbar, anstelle des verstellbaren Elementes 29 ein starres Element vorzusehen, und das Verbindungselement 26 als verstellbares Element einzusetzen, indem das Verbindungselement 26 bzw. die Verbindung zwischen dem Verbindungselement 26 und den Drehachsen 28 und/oder 30 längenveränderlich ausgestaltet wird.
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Im Ausführungsbeispiel bildet die Schwinge 20 dabei erfindungsgemäß einen Halterungsrahmen für das Bearbeitungsgerät 25. Hierfür ist eine Aufnahme 23 vorgesehen, über welche das Bearbeitungsgerät 25 lösbar mit der Schwinge 20 verbindbar ist. Die Verbindung erfolgt dabei im Ausführungsbeispiel über ein Joch und Schrauben 24. Hierdurch können an dem Halterungsrahmen unterschiedliche Bearbeitungsgeräte 25 angeordnet werden. Weiterhin lässt sich die vertikale Position des Bearbeitungskopfes 32 so durch die Position des Bearbeitungsgerätes 25 am Halterungsrahmen einstellen.
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Das Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Bearbeitungsmaschine wird nun anstelle des zweiten Drehwerksantriebs 6 an dem drehbaren Element 2 montiert und zur Bearbeitung des Lagerungselementes 1 eingesetzt. Vorteilhafterweise verbleibt dabei der erste Drehwerksantrieb 5 am drehbaren Element und dreht das drehbare Element während des Bearbeitungsprozesses um das Lagerungselement 1.
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Selbstverständlich könnte dabei auch der Drehwerksantrieb 5 durch eine Bearbeitungsmaschine ersetzt werden und der Drehwerksantrieb 6 zum Drehen des drehbaren Elementes 2 eingesetzt werden.
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Ebenso wäre denkbar, die erfindungsgemäße Arbeitsmaschine ohne den Ausbau eines Drehwerksantriebes am drehbaren Element zu montieren und einen oder mehrere der vorhandenen Drehwerksantriebe zum Drehen des drehbaren Elementes während des Bearbeitungsvorganges einzusetzen. Dies kommt insbesondere dann in Frage, wenn nur ein einziger Drehwerksantrieb vorgesehen ist.
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Die vorliegende Erfindung kann dabei zur Reparatur von Drehwerken eines beliebigen Krans oder einer Baumaschine mit einem Drehwerk eingesetzt werden.
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In 5 ist als zweites Ausführungsbeispiel eines Arbeitsgerätes, bei welchem die vorliegende Erfindung eingesetzt werden kann, der Oberwagen 31 eines verfahrbaren Arbeitsgerätes gezeigt. Der Oberwagen 31 kann dabei auf einem Drehkranz 30 eines Unterwagens, welcher das Fahrwerk trägt, um eine vertikale Drehachse drehbar gelagert werden. Am Oberwagen 31 können dabei wie im Ausführungsbeispiel gezeigt Lagerungsstellen 32 zur Lagerung eines Auslegers angeordnet werden. Beispielsweise kann es sich dabei bei dem verfahrbaren Arbeitsgerät um einen Raupenkran, einen Seilbagger oder eine Erdbearbeitungsmaschine handeln.
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Der Oberwagen 31 weist dabei eine Aufnahme 34 auf, an welcher ein Drehwerksantrieb 33 montiert ist. Der Drehwerksantrieb 33 treibt dabei ein Ritzel an, welches mit einem Zahnkranz am Lagerungselement 30 kämmt.
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Auch hier kann eine entsprechende Bearbeitungsmaschine am Lagerungselement oder am Oberwagen 31 montiert und zur Bearbeitung des jeweils anderen Elementes eingesetzt werden. Insbesondere kann dabei der Drehwerksantrieb 33 ausgebaut und durch die Bearbeitungsmaschine ersetzt werden. Ist kein weiteren Drehwerksantrieb vorhanden, kann dabei der Oberwagen während der Reparatur ggf. von Hand gedreht werden.
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Weiterhin kann die vorliegende Erfindung in gleicher Weise bereits bei der Herstellung eines Arbeitsgerätes eingesetzt werden.