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Die Erfindung betrifft eine Hub-Drehvorrichtung, insbesondere zur Verwendung im Karosseriebau der Kfz-Industrie.
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Stand der Technik
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Zum Stand der Technik zählt ein sogenanner Hub-Drehtisch mit einer koaxial zum Drehtisch angeordneten Hubsäule, die durch einen an ihrer Oberseite konzentrisch angeordneten Antriebsmotor in entgegengesetzten Drehrichtungen angetrieben wird. Die Hubsäule besteht im wesentlichen aus einem Gehäuse zum Führen und Anordnen einer Hubwalze, welche als Vollzylinder ausgebildet ist und an ihrer Mantelfläche eine wendelförmige Nut aufweist, die das Bewegungsprofil für die Hubbewegung abbildet. In diese Nut greift ein Rollenbolzen ein, der einem Schlitten zugeordnet ist. Der Drehtisch weist mehrere Vorrichtungsteile auf, mit denen Lasten lösbar zu kuppeln sind und die gedreht und in vertikaler Richtung entsprechend der wendelförmigen Nut motorisch angehoben werden können.
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Aufgabe
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Hub-Drehvorrichtung zu schaffen, die bei präziser Hub-Drehbewegung das Aufnehmen und Transportieren unterschiedlicher Werkstücke von beträchtlichen Abmessungen und/oder Gewicht ermöglicht.
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Lösung
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Die Aufgabe wird durch die in Schutzanspruch 1 und Schutzanspruch 9 wiedergegebenen Merkmale gelöst.
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Einige Vorteile
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Eine erfindungsgemäße Hub-Drehvorrichtung ermöglicht es zum Beispiel unterschiedliche Werkstücke, Bauteile für Karosserien bei der Pkw- oder Lkw-Fertigung, zum Beispiel auch komplette Werkzeugmagazine in Bearbeitungsstationen ein- und auszuschleusen, was von besonderem Vorteil in Fertigungsanlagen des Karosseriebaus der Kfz-Industrie ist. Auf diese Weise lassen sich zum Beispiel in Schweißstraßen verschiedene Fahrzeugtypen in beliebiger Reihenfolge bearbeiten und fertigen. Die Anordnung der Schlittenführungen einerseits und die Verwendung eines Ringelementes andererseits, dessen schiefe Ebenen das Bewegungsprofil für die Hubbewegung abbilden, ermöglichen es, die Kräfte auf einen relativ großen Umfang zu verlagern und über Rollenbolzen aufzunehmen, so dass auch erhebliche Drehmomente und damit entsprechend große Lasten dreh- und hubbeweglich sind. Die Verlagerung des Bewegungsprofils auf ein Ringelement ermöglicht es, dieses an sich mit beliebig großem Durchmesser zu gestalten und einen oder mehrere Antriebe für das Ringelement in entgegengesetzten Richtungen zwecks Ausübung der Hubbewegung im Inneren der Vorrichtung, also innerhalb des von dem Ringelement umschlossenen Raumes, anzuordnen, so dass sich auch eine kompakte Bauform ergibt. Das durch die schiefe Ebene oder die schiefen Ebenen gebildete Bewegungsprofil lässt sich so im Bedarfsfalle auf mehrere Umfangsabschnitte des Ringelementes verteilen, so dass sich auch eine gleichmäßige Lastverteilung ergibt. Im übrigen ergibt sich auch dadurch eine Verringerung der Bauhöhe, da die Antriebsmotoren nicht – wie beim Stand der Technik – oberhalb der Hub-Drehvorrichtung angeordnet zu werden brauchen. Der Durchmesser des Ringelementes kann zum Beispiel einen halben bis anderthalb Millimeter betragen, so dass der Drehtisch einen erheblich größeren Durchmesser aufweist. Die hubbeweglichen Lasten können einige hundert Kilogramm bis mehrere Tonnen Gewicht aufweisen. Das Ringelement ist bevorzugt dem Drehtisch zugeordnet und mit diesem drehbar. Das Ringelement kann bis zu seinem Antrieb über die getriebliche Verbindung zwischen dem betreffenden Antriebsmotor, zum Beispiel über Ritzel und Verzahnungen, an einer unbeabsichtigten Drehbewegung gesperrt sein. Ist der Drehtisch in die entsprechende Drehstellung bewegt worden, wird der Antrieb für das Ringelement in Gang gesetzt und dreht dann das Ringelement, wodurch die Rollenbolzen auf den schiefen Ebenen abrollen und die Hub- oder Senkbewegung durchführen. Die jeweilige Drehbewegung des Drehtisches beträgt bevorzugt maximal 90° in entgegengesetzten Richtungen.
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Wie aus Schutzanspruch 9 hervorgeht, kann es in manchen Fällen auch vorteilhaft sein, die einzelnen Schlitten durch diesen zugeordnete Rollenbolzen nur einzeln hubbeweglich anzutreiben. Zu diesem Zweck kann das Ringelement exzentrisch in Bezug auf die Drehachse des Drehtisches angeordnet sein. Der motorische Antrieb des Drehtisches bringt dann den Drehtisch in die geeignete Position, in welcher dann der Rollenbolzen des betreffenden Schlittens mit der schiefen Ebene in getriebliche Verbindung gelangt, um den betreffenden Schlitten anzuheben, und im Bedarf auch wieder abzusenken. Auf diese Weise brauchen zum Beispiel nicht die Lasten aller Schlitten mit den an ihnen anzuordnenden Lasten bewegt zu werden. Das Ringelement ist bevorzugt stationär, zum Beispiel auf einem Fundament, angeordnet, um das sich der Drehtisch dreht. Hat der Drehtisch den betreffenden Rollenbolzen des Schlittens, der angehoben oder abgesenkt werden soll, in die richtige Lage gedreht, wird der Antrieb für das Ringelement in Gang gesetzt und dreht dann über den getrieblichen Antrieb, zum Beispiel über ein Zahnradgetriebe, wobei der Rollenbolzen auf der schiefen Ebene abrollt und den betreffenden Schlitten hubbeweglich antreibt.
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Weitere erfinderische Ausgestaltungen
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Weitere erfinderische Ausgestaltungen sind in den Schutzansprüchen 2 bis 8 sowie 10 bis 12 beschrieben.
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Schutzanspruch 2 beschreibt eine Hub-Drehvorrichtung, bei welcher das Ringelement aus mehreren in Umfangsrichtung getrieblich miteinander verbundenen Ringelementsegmenten besteht, denen jeweils eine schiefe Ebene zugeordnet ist. Diese Ringelementsegmente ergänzen sich zu einem kreisringförmigen Ringelement, das in Umfangsrichtung versetzt zueinander – vorzugsweise mit gleichen Winkelabständen zueinander – mehrere schiefe Ebenen aufweist, die gleich gestaltet sind und synchron motorisch angetrieben werden, um über die ihnen zugeordneten Rollenbolzen, die auf den schiefen Ebenen abrollen, die Hub-Senkbewegung durchzuführen.
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Gemäß Schutzanspruch 3 ist mindestens an einem Ringelementsegment, vorzugsweise an mehreren Ringelementsegmenten eine Antriebsverzahnung zugeordnet, mit der mindestens ein Ritzel kämmt, das durch den betreffenden Antriebsmotor, gesteuert oder geregelt angetrieben wird. Sind im Inneren des Ringelementes mehrere Antriebsmotoren, insbesondere Elektromotoren, vorhanden, die jeweils über ein Zahnritzel das Ringelement antreiben, so treiben diese Motoren über das betreffende Zahnritzel synchronisiert bei zum Beispiel vier Ringelementsegmenten ein „verzahntes Vierpunktlager” an. Fest mit diesem Lager verbunden sind somit die vier als Kurvenelemente ausgebildeten Ringelementsegmente. Durch Drehen dieser Segmente um 90° reversierend, werden die auf den schiefen Ebenen abrollenden, als Kurvenrollen ausgebildeten Rollenbolzen analog der kurvenförmigen schiefen Ebene durch die Drehbewegung entweder angehoben oder abgesenkt. Die Kurvenrollen oder Rollenbolzen sind dabei einem der Schlitten zugeordnet, und zwar entsprechend der Anzahl der Ringelementsegmente, also bei vier Segmenten entsprechend vier Kurvenrollen mit vier verschiedenen Schlitten. Diese Schlitten selbst sind jeweils an zwei Säulen der Schienenführungen mit Hilfe von Linearführungen gelagert und können eine geführte vertikale Hubbewegung vollführen. Die Anzahl der Säulen bzw. Linearführungen und damit der Schlitten und Kurvenrollen bzw. Rollenbolzen hängt von den jeweiligen Betriebsbedingungen ab. Die Erfindung ist somit nicht auf vier Ringelementsegmente und vier Kurvenrollen bzw. Rollenbolzen und zum Beispiel auf zwei Antriebsmotoren für das Ringelement, beschränkt.
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Die Drehbewegung des Ringelementes wird durch die betreffende schiefe Ebene und durch an ihren Enden (in Hubrichtung) vorgesehene auslaufende Nuten begrenzt, während an den entgegengesetzten Enden der schiefen Ebene jeweils ein Anschlag funktional oder materialmäßig einstückig angeordnet ist.
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Bei der Ausführung nach Schutzanspruch 4 sind die Schienenführungen durch Querstreben und Diagonalverstrebungen zu einem starren Rahmen oder Käfig verstrebt. Dadurch ergibt sich eine verwindungssteife Konstruktion bei relativ geringem Gesamtgewicht.
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Schutzanspruch 5 beschreibt eine weitere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung.
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Bei der Ausführungsform nach Schutzanspruch 6 sind die Schienenführungen durch je einen Faltenbalg gegen Verschmutzungen geschützt.
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Die den Schlitten zugeordneten Auslegearmen, Tragvorrichtungen, Gestelle oder dergleichen, mit denen die lösbar zu transportierenden Lasten, wie zum Beispiel Bauteile für die Karosserieindustrie, Werkzeuge, Werkzeugmagazine oder dergleichen, zu kuppeln sind, weisen zum Beispiel Bohrungen auf, mit denen die Auslegerarme oder dergleichen lösbar gekuppelt werden können. Es sind aber auch andere geeignete Vorrichtungen hier möglich, zum Beispiel Schnellkupplungen, Schwalbenschwanzführungen, mit denen geeignete Lasten zu kuppeln sind oder dergleichen – Schutzanspruch 7.
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Die Hub-Drehvorrichtung gemäß Schutzanspruch 8 baut besonders kompakt.
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In Schutzanspruch 10 ist eine vorteilhafte Ausführungsform für solche Lösungen beschrieben, bei welchen jeweils nur eine schlittenartige Säule hubbeweglich anzutreiben ist.
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Schutzanspruch 11 beschreibt eine weitere vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung.
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Schutzanspruch 12 beschreibt eine weitere vorteilhafte Ausführungsform, bei welcher das Ringelement in einem von dem Drehtisch umschlossenen Innenraum stationär angeordnet ist.
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In der Zeichnung ist die Erfindung – teils schematisch – an zwei Ausführungsbeispielen veranschaulicht. Es zeigen:
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1 eine Hub-Drehvorrichtung gemäß der Erfindung in teilweiser perspektivischer Darstellung;
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2 die aus 1 ersichtliche Darstellung, ebenfalls in teilweiser perspektivischer Darstellung, allerdings gegenüber 1 um einen gewissen Winkel gedreht und verändert dargestellt;
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3 eine schräge Draufsicht unter einem anderen Blickwinkel auf die aus den 1 und 2 ersichtliche Hub-Drehvorrichtung, ebenfalls teilweise perspektivisch dargestellt; teils weggebrochen gezeichnet;
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4 eine ausschnittsweise teilweise perspektivische Darstellung der aus den 1 bis 3 ersichtlichen Hub-Drehvorrichtung;
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5 eine weitere teilweise perspektivische Darstellung;
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6 eine weitere teilweise perspektivische Darstellung, teils weggebrochen dargestellt, unter einem anderen Blickwinkel;
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7 abermals eine teilweise perspektivische Darstellung, abermals unter einem anderen Blickwinkel;
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8 eine weitere Ausführungsform in perspektivischer Darstellung;
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9 die aus 8 ersichtliche Hub-Drehvorrichtung in teilweiser perspektivischer Ansicht, wobei ein Rollenbolzen einer schlittenartigen Hubsäule auf einer schiefen Ebene eines Ringelementes bereits aufgerollt ist;
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10 eine weitere perspektivische Darstellung der aus den 8 und 9 ersichtlichen Hub-Drehvorrichtung unter einem gegenüber 9 anderen Blickwinkel und
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11 abermals die Hub-Drehvorrichtung nach den 1 bis 10, gleichfalls in perspektivischer Darstellung, von oben betrachtet, wobei einige Elemente weggelassen sind.
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Die aus der Zeichnung ersichtliche Hub-Drehvorrichtung lässt sich zum vertikalen Heben und Drehen um vorzugsweise 90° von gewichts- und/oder volumenmäßig erheblichen Lasten wie z. B. Batterien, Werkzeugsätzen, Karosserieseitenteilen oder sonstigen Bauteilen für Kraftfahrzeuge im Karosseriebau der Kfz-Industrie oder dergleichen, einsetzen. Zu diesem Zweck ist die Hub-Drehvorrichtung in der noch zu beschreibenden Art und Weise mit mehreren Transportarmen oder Auslegern, Greifarmen oder dergleichen, versehen (nicht dargestellt), mit der die betreffenden Lasten angehoben, z. B. um 90 Grad gedreht und dann weiter transportiert werden können.
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Mit dem Bezugszeichen 1 ist ein Drehtisch bezeichnet, der durch einen seitlich angeordneten Antriebsmotor 2 um eine vertikale Achse um vorzugsweise 90° in entgegengesetzten Richtungen, ggf. drehzahlgeregelt, drehantreibbar ist. Der Drehtisch 1 ist mit seinem Antriebsmotor 2 auf einem nicht dargestellten Gestell, Fundament oder dergleichen aufgestellt, was ebenfalls nicht dargestellt ist.
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Auf dem Drehtisch 1 ist eine Schlittenführung 3 angeordnet, der bei der dargestellten Ausführungsform vier Schlitten 4, 5, 6 und 7 zugeordnet sind, die an beabstandeten Schienenführungen 8, 9, 10, 11, 12, 13, 14, 15 der Schlittenführung 3 in vertikaler Richtung hubbeweglich angeordnet sind. Die Schienenführungen 8 bis 15 sind durch Faltenbälge nach außen gegen Verschmutzung geschützt. Von diesen Faltenbälgen ist aus Gründen der Übersichtlichkeit lediglich ein Faltenbalg mit dem Bezugszeichen 16 bezeichnet. Die Faltenbälge 16 ermöglichen üblicherweise die translatorische Hubbewegung der Schlitten 4 bis 7. Die Schienenführungen 8 bis 15 sind mit der Schlittenführung 3 materialmäßig oder funktional einstückig ausgebildet und mit dem Drehtisch 1 einstückig verbunden, so dass sie die Drehbewegung des Drehtisches 1 synchron mitmachen. Die Schlitten sind bei der dargestellten Ausführungsform getrennt, aber synchron hubbeweglich angeordnet.
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An den Schlitten 4, 5 sowie 6, 7 sind nicht dargestellte Aufnahmevorrichtungen, zum Beispiel Ausleger oder dergleichen, zum Anordnen der zu transportierenden Lasten wie komplette Werkzeugsätze, Batterien für die Automobilindustrie, Bauteile, zum Beispiel Seitenteile im Karosseriebau der Kfz-Industrie, angeordnet, die je nach den Transportverhältnissen lösbar an Schlitten 4, 5, 6, 7 angeordnet sein können. Zum Beispiel können die Lasten mehrere Tonnen wiegen. Bei dem Ausführungsbeispiel wiegt z. B. jeder Schlitten 4–7 500 kg. Zu diesem Zwecke besitzen die Schlitten 4–7 beabstandete Bohrungen mit Gewinde, von denen lediglich die Bohrungen 17 und 18 mit Bezugsziffern versehen wurden. Die anderen Schlitten 4–7 können mit ähnlichen Bohrungen, zum Beispiel Sackbohrungen mit Gewinde oder dergleichen, versehen sein, um geeignete Transportmittel hubbeweglich und schwenkbeweglich hier anordnen zu können.
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Zwischen den Schlitten 4 bis 7 ist ein Ringelement 19 angeordnet, das materialmäßig einstückig ausgebildet sein kann oder aus mehreren, z. B. aus vier, funktionell einstückig miteinander verbundenen Ringsegmenten besteht. Jedes dieser Ringsegmente oder Kreisbogenteile des Ringelementes 19 besitzt je eine formmäßig gleiche, sich über das gleiche Bogenmaß erstreckende und in die gleiche Ebene und in gleiche Umfangsrichtung weisende schiefe Ebene 20, 21, 22, 23, die an einem Endbereich jeweils in eine auf drei Seiten geschlossene Nut ausmünden, von denen lediglich eine der Nuten mit dem Bezugszeichen 24 versehen ist. An dem gegenüberliegenden Endbereich weist jede schiefe Ebene 20–23 jeweils einen Anschlag 38 auf.
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Die schiefen Ebenen 20 bis 23 verlaufen alle nach der gleichen Kurve, brauchen aber nicht stetig wie eine Schraubenlinie mit gleich bleibendem Steigungswinkel anzusteigen, sondern können das jeweilige gewünschte Bewegungsprofil, also Stillstand, Beschleunigung, gleichförmige Geschwindigkeit und wieder Verzögerung und Stillstand übereinstimmend abbilden. Die Enden der Steigungen können den Steigungswinkel Null aufweisen und werden als „Rastgänge” bezeichnet. Wenn der Begriff „schiefe Ebene” gebraucht wird, wird hierunter somit nicht notwendigerweise ein gleichförmiger Steigungswinkel über das gesamte Bogenmaß für die betreffende schiefe Ebene 20–23 verstanden.
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Mit den schiefen Ebenen 20 bis 23 wirkt jeweils ein Rollenbolzen zusammen, von denen lediglich die Rollenbolzen 25 und 26 in der Zeichnung bezeichnet sind. Die anderen Rollenbolzen der Ringelementteile bzw. der schiefen Ebenen 20–23 sind entsprechend ausgebildet. Die Rollenbolzen 25, 26 und die anderen Rollenbolzen sind über Achsen mit den zugeordneten schlittenartigen Hubsäulen 4 bis 7 getrieblich verbunden, so dass eine rollende Bewegung der Rollenbolzen 25, 26 und folgende auf den schiefen Ebenen 20 bis 23 eine entsprechende Hub- oder Senkbewegung der Schlitten 4 bis 7 an der Schlittenführung 3 und deren Schienenführungen 8–15 in vertikaler Richtung zur Folge hat, je nach Stellung der Rollenbolzen 25, 26 und folgende auf den schiefen Ebenen 20–23.
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Angetrieben wird das Ringelement 19 bei der dargestellten Ausführungsform durch zwei diametral einander gegenüberliegenden, innerhalb des Ringelementes 19 angeordneten, regel- oder steuerbaren Antriebsmotoren 27 und 28, die jeweils ein Zahnritzel (nicht dargestellt) antreiben, das mit einer entsprechenden Verzahnung des Ringelementes 19 kämmt und dadurch das Ringelement 19 um die vertikale Hochachse der Hub-Drehvorrichtung drehbeweglich in entgegengesetzten Richtungen z. B. drehzahlgeregelt antreibt. Dabei kann die Anordnung so getroffen werden, dass die beiden Antriebsmotoren 27 und 28 synchron elektrisch gesteuert werden, derart, dass die Drehbewegung entsprechend dem Kurvenverlauf der schiefen Ebenen 20 bis 23 das Ringelement 19 antreiben, also auf das Bewegungsprofil der Rollenbolzen 25 abgestimmt ist. In manchen Fällen kann es zweckmäßig sein auch nur einen Antriebsmotor zum Antrieb des Ringelements 19 vorzusehen.
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Die Schienenführungen 8 bis 15 sind an vertikal angeordneten balkenförmigen Elementen angeordnet, die durch Querstreben 30, 31, 32 und 33 miteinander verbunden sind und dadurch einen starren, käfigartigen, verwindungssteifen Körper bilden, der noch durch Diagonalverstrebungen 34, 35 versteift ist, die in der Mitte der Vorrichtung zwischen zwei Knotenblechen 36 enden und hier durch Schrauben fest verbunden sind. An entgegengesetzten Endabschnitten sind Diagonalverstrebungen 34 und 35 ebenfalls durch Schrauben einstückig an Kopfstücken 37 angeordnet, die jeweils zwei benachbarte vertikalsäulenartige Schienenführungen 8–15 miteinander kuppeln. Auf diese Weise ergibt sich ein starrer, käfigartiger Körper, der besonders verwindungssteif ist und deshalb mit hoher Präzision Hub- und Drehbewegungen gestattet.
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Der Antriebsmotor 2 treibt den Drehtisch 1 um eine vertikale Drehachse in entgegengesetzten Richtungen, insbesondere um 90°, an. Die Antriebsmotoren 27 und 28 treiben das Ringelement 19 in entgegengesetzten Richtungen an, wobei die Rollenbolzen 25, 26 und folgende auf den schiefen Ebenen 20 bis 23 und folgende abrollen und entsprechend die schlittenartigen Hubsäulen 4 bis 7 mit den an ihnen angeordneten Armen, Auslegern oder dergleichen, und Lasten (nicht dargestellt) anheben, drehen und/oder absenken.
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Bevorzugt werden derartige Vorrichtungen zum Beispiel in Fertigungsanlagen der Kfz-Industrie, z. B. im Karosseriebau der Kfz-Industrie, verwendet.
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In den 8 bis 11 ist eine weitere Ausführungsform der Erfindung dargestellt, in der für Teile gleicher Funktion die gleichen Bezugszeichen wie bei der Ausführungsform nach den 1 bis 7 verwendet worden sind.
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Die Ausführungsform nach den 8–11 unterscheidet sich von der Ausführungsform nach den 1–7 dadurch, dass bei der Ausführungsform nach den 8–11 von den bei der dargestellten Ausführungsform vier Schlitten 4 bis 7 jeweils ein von dem Drehtisch angesteuerter Schlitten, zum Beispiel der Schlitten 7, in vertikaler Richtung durch ein exzentrisch zur vertikalen Drehachse des Drehtisches angeordnetes Ringelement 39 angehoben bzw. abgesenkt werden kann. Dadurch ist es möglich, zum Beispiel unterschiedliche Lasten, wie Werkzeugkästen, Werkzeugmagazine, Karosserieteile oder dergleichen anzusteuern und durch einzelne Schlitten 4 bis 7 hubzubewegen. Demgegenüber werden bei der Ausführungsform nach den 1 bis 7 jeweils alle vier Schlitten 4 bis 7 synchron angehoben bzw. abgesenkt, und zwar durch das Ringelement 19.
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Das Ringelement 39 wird durch einen steuer- oder regelbaren Antriebsmotor 40 über ein im einzelnen nicht dargestelltes Getriebeelement, zum Beispiel ein Ritzel, das mit einer Verzahnung des Ringelementes 39 kämmt, in entgegengesetzten Drehrichtungen gesteuert oder geregelt angetrieben. Das Ringelement 39 besitzt wiederum eine als schiefe Ebene bezeichnete Bahnkurve 41, die das Bewegungsprofil für die Hub-Senkbewegung, also Stillstand, Beschleunigung, gleichförmige Geschwindigkeit, Verzögerung und Stillstand, abbildet, wie bei der Ausführungsform nach den 1 bis 8. Mit der als schiefen Ebene ausgebildeten Bahnkurve 41 wirkt wiederum einer der Rollenbolzen, zum Beispiel 26, getrieblich zusammen, wodurch der zugeordnete Schlitten 4 in vertikaler Richtung angehoben oder abgesenkt wird, das heißt parallel zur Drehachse des Drehtisches 1. Die übrigen Rollenbolzen der anderen Schlitten 4 bis 6 wirken in ähnlicher Weise mit der betreffenden, vorliegend einzelnen schiefen Ebene 41 zusammen, während bei der Ausführungsform nach den 1 bis 7 vier schiefe Ebenen dem Ringelement 19 zugeordnet sind.
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Durch den Antriebsmotor 2 des Drehtisches 1 wird der jeweilige Schlitten in eine Position gedreht, dass der dem betreffenden Schlitten zugeordnete Rollenbolzen, in 11 zum Beispiel der Rollenbolzen 26, mit der schiefen Ebene 41 getrieblich in Kontakt kommt, so dass dann durch Einschalten des Antriebsmotors 40 und Drehbewegung des Ringelements 39 die betreffende schlittenartige Hubsäule, in 11 der Schlitten 7, vertikal hubbewegt werden kann, um die entsprechende Last aufzunehmen, anzuheben oder abzusenken. In diesem Falle brauchen somit nicht alle vier Schlitten 4 bis 7 bewegt zu werden, was je nach Betriebsbedingungen von Vorteil sein kann, da zum Beispiel beim Bewegen nur einer Last nicht auch die übrigen Schlitten angehoben oder abgesenkt zu werden brauchen. Wird zum Beispiel nur durch den Schlitten 7 eine Last angehoben oder abgesenkt, dann brauchen die übrigen Schlitten nicht bewegt zu werden, wodurch Antriebsenergie eingespart wird. Bei einem konkreten Ausführungsbeispiel wiegen zum Beispiel allein die Schlitten jeweils etwa 500 kg, so dass beim Bewegen allein dieser Schlitten zwei Tonnen bewegt werden müssen. Kommt dann noch eine Last an einem Schlitten von nur etwa 300 oder 400 kg hinzu, müssen annähernd 2,5 Tonnen in vertikaler Richtung bewegt werden. Bei der Ausführungsform nach 8 bis 11 wird bei diesem Ausführungsbeispiel Energie eingespart, da lediglich ein Schlitten, zum Beispiel der Schlitten 7, bewegt zu werden braucht. Die Bezugszeichen 42, 43 und 44 sind einige Rollenbolzen. Mit dem Bezugszeichen 45 ist eine Konsole bezeichnet, auf der das Ringelement angeordnet ist, zusammen mit dem Antrieb.
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Die in den Schutzansprüchen und in der Beschreibung beschriebenen sowie aus der Zeichnung ersichtlichen Merkmale können sowohl einzeln als auch in beliebigen Kombinationen für die Verwirklichung der Erfindung wesentlich sein.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Drehtisch
- 2
- Antriebsmotor
- 3
- Schlittenführung
- 4
- Schlitten
- 5
- Schlitten
- 6
- Schlitten
- 7
- Schlitten
- 8
- Schienenführung
- 9
- Schienenführung
- 10
- Schienenführung
- 11
- Schienenführung
- 12
- Schienenführung
- 13
- Schienenführung
- 14
- Schienenführung
- 15
- Schienenführung
- 16
- Faltenbalg
- 17
- Bohrung
- 18
- Bohrung
- 19
- Ringelement
- 20
- Ebene, schiefe
- 21
- Ebene, schiefe
- 22
- Ebene, schiefe
- 23
- Ebene, schiefe
- 24
- Nut
- 25
- Rollenbolzen
- 26
- Rollenbolzen
- 27
- Antriebsmotor
- 28
- Antriebsmotor
- 29
-
- 30
- Querstrebe
- 31
- Querstrebe
- 32
- Querstrebe
- 33
- Querstrebe
- 34
- Diagonalverstrebung
- 35
- Diagonalverstrebung
- 36
- Knotenbleche
- 37
- Kopfstück
- 38
- Anschlag
- 39
- Ringelement
- 40
- Antriebsmotor
- 41
- Bahnkurve, schiefe Ebene
- 42
- Rollenbolzen
- 43
- Rollenbolzen
- 44
- Rollenbolzen
- 45
- Konsole
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Literaturverzeichnis
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Expert-Tünkers GmbH Konstruktion Hub-Drehtisch mit koaxial zum Drehtisch angeordneter Hubsäule mit eingearbeiteter Nut, in die ein Rollenbolzen eingreift