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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Transport von Teilen, insbesondere in Form von Karten, durch eine Bearbeitungsstation, mit einem zur Auflage von Teilen dienenden Transportband.
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Die vorliegende Erfindung bezieht sich grundsätzlich auf den Transport beliebiger Teile, wobei es sich beispielsweise um Karten, insbesondere Kartenrohlinge handeln kann. An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass die Teile im weitesten Sinne „durch” eine Bearbeitungsstation transportiert werden. Bei der Bearbeitungsstation kann es sich beispielsweise um einen Drucker handeln, der sich oberhalb des Transportbands befindet, so dass die Teile „unter” der Bearbeitungsstation und nicht im Wortsinn „durch” die Bearbeitungsstation gefördert werden. Ebenso kann es sich dabei um eine Druckstation mit mehreren Druckern oder um eine Bearbeitungsstation zum spanenden Bearbeiten der Teile – z. B. mit Bohrern – handeln.
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Die seit Jahren aus der Praxis bekannten Vorrichtungen zum Transport von Teilen werden beispielsweise bei der Herstellung von Bankkarten, Kreditkarten, Telefonkarten, Ausweiskarten, Karten als Zugangsberechtigung, Geschenkkarten, etc. eingesetzt. Hierbei werden die Kartenrohlinge von einem Transportband durch eine Bearbeitungsstation gefördert, die die Oberfläche der Kartenrohlinge bedruckt. Als Druckeinrichtung dient beispielsweise ein Tintenstrahldrucker, der die Kartenrohlinge mit einer speziellen Tinte, die durch UV-Strahlung getrocknet werden kann, bedruckt.
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Bei den aus der Praxis bekannten Vorrichtungen liegen die Teile zum Transport durch die Bearbeitungseinrichtung unmittelbar auf einem Transportband auf. Beispielsweise beim vollflächigen oder randabfallenden Bedrucken der Karten muss daher darauf geachtet werden, dass nicht über die Karte hinweg auf das Transportband gedruckt wird. In der Praxis hat sich gezeigt, dass trotz genauester Ausrichtung der Kartenrohlinge auf dem Transportband nicht verhindert werden kann, dass Tinte auf das Transportband gelangt. Durch das verunreinigte Transportband werden nachfolgende Kartenrohlinge mit Tinte verschmiert, was zur Produktion von Ausschuss führt. Des Weiteren ist problematisch, dass beim randabfallenden Bedrucken der Kartenrohlinge zwangsweise Tinte vom Kartenrand auf das Transportband läuft. Trocknet die Tinte ein, wird die Karte regelrecht mit dem Transportband verklebt und kann mitunter nicht mehr maschinell vom Transportband abgenommen werden. Die gesamte Produktion muss gestoppt werden, um die Karte manuell abzulösen. Moderne Produktionsprozesse bearbeiten bis zu 6.000 Teile bzw. Karten pro Stunde, so dass ein Produktionsstopp einen beträchtlichen wirtschaftlichen Schaden verursachen kann.
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Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Transport von Teilen der eingangs genannten Art derart auszugestalten und weiterzubilden, dass ein Verschmutzen der Transportvorrichtung weitestgehend verhindert ist.
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Erfindungsgemäß ist die voranstehende Aufgabe durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst. Danach ist die in Rede stehende Vorrichtung dadurch gekennzeichnet, dass das Transportband von der Oberfläche des Transportbands abragende Abstandselemente umfasst, auf denen die Teile – zum Transportband beabstandet – auflegbar sind.
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In erfindungsgemäßer Weise ist erkannt worden, dass die zugrundeliegende Aufgabe durch eine geschickte Ausgestaltung des Transportbands in überraschend einfacher Weise gelöst werden kann. Dazu sind an der Oberfläche des Transportbands abgragende Abstandselemente vorgesehen, auf denen die Teile auflegbar sind. Die Teile liegen somit nicht mehr direkt auf der Oberfläche des Transportbands, so dass Verunreinigungen des Transportbands, die bei der Bearbeitung der Teile auftreten, verhindert werden. In vorteilhafter Weise sind die Teile derart auf die Abstandselemente auflegbar, dass diese nicht mit ihrem Rand auf den Abstandselementen aufliegen. Die Teile erstrecken sich vielmehr über die Abstandselemente hinweg, so dass die Unterseite der Teile im Randbereich nicht auf den Abstandselementen aufliegt. Wird beim vollflächigen Bedrucken der Teile – als konkrete Bearbeitung in der zunächst nicht genauer definierten Bearbeitungsstation – über den Rand der Teile hinweg gedruckt, so führt dies nicht zu Verschmutzungen des Bereichs der Transportvorrichtung, auf dem die Teile aufliegen. Durch diese einfache konstruktive Maßnahme ist sichergestellt, dass nachfolgende Teile nicht durch das Transportband verschmutzt werden. Da die aufliegenden Teile sich über die Abstandselemente hinweg erstrecken, wirken diese im Sinne einer Schutzvorrichtung vor Verunreinigungen für die Abstandselemente. Auch beim randabfallenden Bedrucken der Teile ist gewährleistet, dass die Teile nicht durch auf dem Transportband verlaufende Tinte, mit dem Transportband verkleben. Der gesamte Produktionsprozess gewinnt durch diese konstruktive Maßnahme erheblich an Stabilität.
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Zur Vereinfachung der Fertigung des Transportbands können die Abstandselemente als integraler Bestandteil des Transportbands ausgebildet sein. Des Weiteren ist denkbar, dass die Abstandselemente fest, beispielsweise geklebt oder genietet, mit dem Transportband verbunden sind. Um das Transportband an beliebige Geometrien der Teile anpassen zu können, können die Abstandselemente auch lösbar mit dem Transportband verbunden sein. Hierbei ist denkbar, dass die Abstandselemente über eine Steckverbindung oder eine Schraubverbindung oder eine Bajonettverbindung mit dem Transportband verbunden sind. Die Abstandselemente können auch magnetisch mit dem Transportband verbunden sein.
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Des Weiteren ist denkbar, dass das Transportband im größeren Abstand Abstandselemente aufweist, die entweder integraler Bestandteil des Transportbands sind oder mit diesem fest verbunden sind. Mit dieser „Grundausstattung” lassen sich größere Teile transportieren. Zur Verwendung des Transportbands bei kleineren Teilen können dann zwischen den in größeren Abstand fest angeordneten Abstandselementen weitere Abstandselemente lösbar an dem Transportband festlegbar sein. An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass das Transportband somit integrale Abstandselemente bzw. fest mit dem Transportband verbundene Abstandselemente aber auch weitere, lösbar mit dem Transportband verbindbare Abstandselemente aufweisen kann.
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Im Hinblick auf eine konkrete Ausgestaltung der Bearbeitungsvorrichtung ist denkbar, dass diese einen Drucker zum Bedrucken der Teile mit Tinte umfasst. Um eine möglichst schnelle Bearbeitung der Teile zu erreichen und somit den Durchsatz zu erhöhen, kann der Bearbeitungseinrichtung in Förderrichtung der Teile gesehen eine Trocknungseinrichtung nachgeordnet sein. Insbesondere beim Einsatz von Tinte, die unter Einwirkung von UV-Strahlung trocknet, kann die Trocknungseinrichtung eine UV-Lampe umfassen.
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Zur Vermeidung eines Anhaftens der Tinte auf dem Transportband und/oder den Abstandselementen können diese aus einem Material gefertigt sein, das gegenüber der Tinte eine geringe Benetzbarkeit und daher eine geringe Haftung aufweist. Dieses Material kann beispielsweise ein synthetisches Polymer wie Silikon sein. Des Weiteren ist denkbar, dass das Transportband und/oder die Abstandselemente mit einem solchen Material beschichtet sind.
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Weiter vorteilhaft kann das Transportband als endloses Band ausgebildet sein. Hinsichtlich einer selbstreinigenden Wirkung des endlosen Bands kann dieses mindestens über eine Rolle umgelenkt sein, die einen derartigen Radius aufweist, das sich die auf dem Band angetrocknete Tinte beim Umlaufen des Bands um die Rolle vom Band löst. Im Konkreten platzt die angetrocknete Tinte durch die Biegung des Bandes von diesem ab bzw. wird von dem Band regelrecht abgesprengt.
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Um die aufgelegten Teile in einer exakt definierten Position zu halten, können die Abstandselemente und/oder das Transportband ein Saugsystem zum Ansaugen der Teile aufweisen. Durch diese konstruktive Maßnahme lassen sich die Teile positionsgenau der Bearbeitungseinrichtung zuführen, so dass ein Fehldruck wirksam vermieden ist.
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Es gibt nun verschiedene Möglichkeiten, die Lehre der vorliegenden Erfindung in vorteilhafter Weise auszugestalten und weiterzubilden. Dazu ist einerseits auf die dem Patentanspruch 1 nachgeordneten Patentansprüche und andererseits auf die nachfolgende Erläuterung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung anhand der Zeichnung zu verweisen. In Verbindung mit der Erläuterung des bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung anhand der Zeichnung werden auch im Allgemeinen bevorzugte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Lehre erläutert. In der Zeichnung zeigen
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1 in einer schematische Seitenansicht den prinzipiellen Aufbau einer erfindungsgemäßen Vorrichtung,
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2 in einer schematischen Draufsicht die erfindungsgemäße Vorrichtung nach 1 und
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3 in einem schematischen Querschnitt die erfindungsgemäße Vorrichtung nach 1.
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1 zeigt in einer schematischen Seitenansicht ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Transport von Teilen 1. Die Teile 1 werden in Pfeilrichtung von der Vorrichtung gefördert. Die Vorrichtung umfasst ein Transportband 2, auf dessen Oberfläche Abstandselemente 3 angeordnet sind. Die Abstandselemente 3 dienen zur Auflage der Teile 1. Das Transportband 2 ist als endloser Riemen ausgebildet, der über Rollen 4 umgelenkt ist. Der Radius der Rollen 4 ist derart gewählt, dass auf dem Transportbad 2 angetrocknete Tinte beim Umlaufen der Rollen 4 durch die Biegung des Transportbands 2 von diesem abplatzt. Das Transportband 2 ist durch die spezielle Ausgestaltung der Rollen 4 somit selbstreinigend. Ein Verschmieren der nachfolgenden Teile 1 durch am Transportband 2 anhaftende Tintenreste wird vermieden.
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2 zeigt das Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung aus 1 in einer Draufsicht. Das Transportband 2 umfasst vier Reihen von Abstandselementen 3. Die Abstandselemente 3 sind äquidistant zueinander angeordnet. Die auf den Abstandselementen 3 aufliegenden Teile 1 werden in Pfeilrichtung gefördert. Die Teile 1 liegen derart auf den Abstandelementen 1 auf, dass diese sich über die Abstandelemente 3 hinweg erstrecken. Beim vollflächigen bzw. randabfallenden Bedrucken der Oberfläche der Teile 1 können die Abstandelemente 3 daher nicht mit Tinte verunreinigt werden.
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In 3 ist das Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung gemäß 1 in einer Schnittdarstellung gezeigt. Das Teil 1 liegt derart auf den Abstandselementen 3 des Transportbands 2 auf, dass der Randbereich des Teils 1 über die Abstandselemente 3 hinausragt. Einer Kontaktierung der Unterseite des Teils 1 mit dem Transportband 2 oder den Abstandselementen 3 liegt somit nicht vor. Beim vollflächigen oder randabfallenden Bedrucken des Teils 1 können die Abstandselemente 3 nicht mit Tinte verschmiert werden.
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Zur exakten Führung bzw. Positionierung des Transportbands 2 ist dieses über Niederhalter 5 in vertikaler Richtung geführt. Ein „Flattern” des Transportbands 2, wodurch die Positionierung des Teils 1 in Bezug auf die Bearbeitungseinrichtung beeinträchtigt wird, ist daher nicht möglich. Des Weiteren ist das Transportband 2 durch seitliche Führungselemente 6 in einer genau vorgegebenen horizontalen Führung gehalten. Die Niederhalter 5 und die seitlichen Führungselemente 6 gewährleisten eine exakte Positionierung des Transportbands 3 und somit der Teile 1 gegenüber der Bearbeitungsstation.
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Hinsichtlich weiterer vorteilhafter Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird zur Vermeidung von Wiederholungen auf den allgemeinen Teil der Beschreibung sowie auf die beigefügten Patentansprüche verwiesen.
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Schließlich sei ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die voranstehend beschriebenen Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen Vorrichtung lediglich zur Erörterung der beanspruchten Lehre dienen, diese jedoch nicht auf die Ausführungsbeispiele einschränken.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Teile
- 2
- Transportband
- 3
- Abstandselement
- 4
- Rolle
- 5
- Niederhalter
- 6
- seitliche Führungselemente