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Die Erfindung bezieht sich auf eine Haltegriffvorrichtung für Kraftfahrzeuge, die im oberen Bereich eines Fahrzeuginnenraums an einem Innenwandabschnitt angeordnet ist und einen Handgriff und ein Mikrofon aufweist, das an bzw. in der Haltegriffvorrichtung angeordnet und Bestandteil einer Sprachbedienanlage des Kraftfahrzeugs ist.
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Derartige Haltegriffvorrichtungen sind üblicherweise in oder nahe den Übergängen zwischen den Seitenwänden des Kraftfahrzeugs und dem Fahrzeughimmel angeordnet, um Fahrzeuginsassen Festhaltemöglichkeiten u. dgl. zu gewähren. Darüber hinaus gehören zu derartigen Haltegriffvorrichtungen häufig auch Aufhängehaken o. dgl., an denen Jacken, Mäntel etc. aufgehängt werden können.
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Im Zuge der Erhöhung des Komforts in Kraftfahrzeugen sind an solchen Haltegriffvorrichtungen auch Mikrofone angeordnet worden, die dazu dienen, über die fahrzeugseitige Sprachbedienanlage bestimmte Funktionen des Kraftfahrzeugs in und außer Betrieb zu setzen und zu steuern bzw. zu regeln.
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Aus der
DE 601 04 534 T2 ist eine Haltegriffvorrichtung für Kraftfahrzeuge bekannt, bei der der Halte- bzw. Handgriff im oberen Bereich eines Fahrzeuginnenraums an einem Innenwandabschnitt oberhalb des Fahrersitzes angeordnet ist. In den Halte- bzw. Handgriff ist neben weiteren Vorrichtungsteilen einer Freisprecheinrichtung ein Mikrofon integriert.
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Aus der
WO 96/31994 A1 ist ein Mikrofon bekannt, das am freien Ende eines Teleskoparms angeordnet ist, der an seinem anderen Ende mittels einer geeigneten Halterung an der Innenraumwandung eines Kraftfahrzeugs gehaltert ist. Der Teleskoparm ist hierbei stativähnlich gestaltet und lässt so eine quasi beliebige Positionierung des Mikrofons zu.
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Die
GB 2 333 924 A zeigt eine Anordnung eines Mikrofons in einer Ausnehmung, die nicht Bestandteil einer Haltegriffvorrichtung ist.
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Die
EP 1 332 922 B1 zeigt eine in den Dachhimmel eines Kraftfahrzeugs integrierte Mikrofonbaugruppe, die in keinem konstruktiven oder räumlichen Zusammenhang mit einer Haltegriffvorrichtung eines Kraftfahrzeugs steht.
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Ausgehend von dem vorstehend geschilderten Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, die aus der
DE 601 04 534 T2 bekannte gattungsgemäße Haltegriffvorrichtung für Kraftfahrzeuge derart weiterzubilden, dass das Mikrofon der Haltegriffvorrichtung bessere Signale für die Sprachbedienanlage liefert.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass das Mikrofon verstellbar an der Haltegriffvorrichtung angeordnet ist, wobei darüber hinaus die Haltegriffvorrichtung eine hinter dem Handgriff im Innenwandabschnitt ausgebildete Griffmulde aufweist.
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Wenn das Mikrofon als Parabolmikrofon ausgebildet ist und ein Druckempfangsteil, das am bzw. im Handgriff der Haltegriffvorrichtung angeordnet ist, und einen Parabolspiegel aufweist, der einstellbar in der Griffmulde sitzt, kann der Parabolspiegel verstellt werden, dass bei Fahrzeuginsassen mit unterschiedlichen Körpergrößen jeweils ein optimaler Betrieb des Parabolmikrofons möglich ist. Darüber hinaus ist mittels des Parabolmikrofons erreichbar, dass ein hieran angepasster und optimaler Mikrofonbetrieb erzielt werden kann.
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Zweckmäßigerweise ist das Druckempfangsteil des Parabolmikrofons mittels einer Spinne im bzw. am Handgriff gehaltert, um so eine Körperschallentkopplung zwischen dem Druckempfangsteil und dem Handgriff zu realisieren, wobei die Halterung mittels einer Spinne darüber hinaus in konstruktivtechnisch wenig aufwendiger Weise realisierbar ist.
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Um eine Anpassung des Mikrofons bzw. des Parabolmikrofons an unterschiedliche Körperabmessungen und Sitzhaltungen von Fahrzeuginsassen in einfacher Weise zu realisieren, ist dem Mikrofon bzw. dem Parabolspiegel des Parabolmikrofons vorteilhaft eine Sensoreinheit zugeordnet, mittels der eine Kopf- bzw. Mundposition des Fahrzeuginsassen erfassbar ist und die an eine Steuereinheit eines Verstellmotors des verstellbaren Mikrofons bzw. des verstellbaren Parabolspiegels angeschlossen ist. Hierdurch kann die Position des Mikrofons bzw. des Parabolspiegels so gewählt werden, dass sie für den jeweiligen Fahrzeuginsassen optimal ist.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Haltegriffvorrichtung ist die Steuereinheit des Verstellmotors des Mikrofons bzw. des verstellbaren Parabolspiegels des Weiteren an einen Seitenfensterstellantrieb des Kraftfahrzeugs angeschlossen, wobei bei der Positionierung des Mikrofons bzw. des Parabolspiegels dann auch Windgeräusche etc. berücksichtigt werden können, die bei bestimmten Stellungen des Seitenfensters auftreten.
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Um Störungen des Mikrofonbetriebs aufgrund von insbesondere beim Öffnen von Seitenfenstern des Kraftfahrzeugs auftretenden Luftströmungen etc. von vornherein zu minimieren bzw. zu unterbinden, ist es vorteilhaft, wenn unterhalb des Mikrofons bzw. des Druckempfangsteils ein Strömungsleitelement angeordnet ist, mittels dem ein Auftreffen von beim Öffnen eines Seitenfensters auftretenden Luftströmungen auf das Mikrofon bzw. das Druckempfangsteil verhindert werden kann.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Haltegriffvorrichtung weist diese zusätzlich eine Irisüberwachungseinheit auf, mittels der der Zustand der Iris eines Fahrzeuginsassen, insbesondere des Kraftfahrzeugführers, erfassbar ist. Untersuchungen haben ergeben, dass die Iris der Augen einen bestimmten Zustand einnimmt bzw. hat, kurz bevor die betreffende Person droht, einzuschlafen. Mittels der in der Haltegriffvorrichtung vorgesehenen Irisüberwachungseinheit kann dieser Zustand erfasst werden, woraufhin dann in nicht näher beschriebener Weise ein Alarmsignal o. dgl. generiert werden kann. Mittels der Irisüberwachungseinheit kann somit das Risiko erheblich reduziert werden, dass ein Kraftfahrzeugführer einschläft. Das Risiko von Unfällen kann erheblich vermindert werden.
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Zweckmäßigerweise ist mittels der Irisüberwachungseinheit die Augenposition des Fahrzeuginsassen erfassbar, wobei dann mittels einer ebenfalls in der Haltegriffvorrichtung vorgesehenen Stelleinheit die Möglichkeit besteht, die Irisüberwachungseinheit auf die jeweilige Augenposition des Fahrzeuginsassen, insbesondere des Kraftfahrzeugführers, auszurichten. Hierdurch ist zum einen eine Anpassung der Irisüberwachungseinheit an unterschiedliche Kraftfahrzeugführer möglich; darüber hinaus kann auch eine Veränderung der Kopf- bzw. Augenposition ein und desselben Kraftfahrzeugführers erfasst werden, woraufhin dann eine entsprechende Einstellung bzw. Ausrichtung der Irisüberwachungseinheit erfolgen kann.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer Ausführungsform unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert, in deren einziger Figur eine Prinzipdarstellung einer Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Haltegriffvorrichtung für Kraftfahrzeuge gezeigt ist.
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Eine in der einzigen Figur gezeigte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Haltegriffvorrichtung 1 für Kraftfahrzeuge ist üblicherweise im oberen Bereich eines Fahrzeuginnenraums eines Kraftfahrzeugs vorgesehen. Häufig ist eine derartige Haltegriffvorrichtung 1 oberhalb der beiden Frontsitze sowie oberhalb der beiden äußeren Rücksitze vorhanden. Sie sitzt an einem in der Figur nur angedeuteten Innenwandabschnitt, der üblicherweise nahe oder im Übergangsbereich zwischen den Fahrzeugseitenwänden einerseits und dem Fahrzeughimmel andererseits angeordnet ist.
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Zu einer derartigen Haltegriffvorrichtung 1 gehört häufig auch ein Aufhängehaken für Textilien o. dgl.
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In der dargestellten Ausführungsform hat die Haltegriffvorrichtung 1 einen Handgriff 3, der an seinen beiden Enden fest am Innenwandabschnitt 2 angebracht ist. Dem Handgriff 3 ist eine Griffmulde 4 zugeordnet, die außerhalb bzw. unterhalb des Handgriffs 3 im Innenwandabschnitt 2 ausgestaltet ist.
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Zu der Haltegriffvorrichtung 1 gehört des Weiteren ein Parabolmikrofon 5, das Bestandteil einer im Übrigen nicht gezeigten Sprachbedienvorrichtung des Kraftfahrzeugs ist. Durch das Parabolmikrofon 5 und die diesem zugeordnete fahrzeugseitige Sprachbedienvorrichtung soll einem Fahrzeuginsassen 6 die Möglichkeit eröffnet werden, durch akustische Signale, d. h. durch Sprechen, fahrzeugseitige Funktionen in und außer Betrieb zu setzen und zu steuern.
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Zu dem Parabolmikrofon 5 gehört ein Druckempfangsteil 7, das im dargestellten Ausführungsbeispiel – in Längsrichtung gesehen – etwa mittig im Handgriff 3 angebracht ist, wobei zwischen dem Druckempfangsteil 7 und dem Handgriff 3 eine Spinne 8 vorgesehen ist, die das Druckempfangsteil 7 einerseits im bzw. am Handgriff 3 fixiert und andererseits für eine Schallentkopplung zwischen dem Druckempfangsteil 7 einerseits und dem Handgriff 3 andererseits sorgt.
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In der durch die Griffmulde 4 gebildeten Ausnehmung des Innenwandabschnitts 2 ist ein Parabolspiegel 9 des Parabolmikrofons 5 angeordnet, wobei die Anordnung des Parabolspiegels 9 so gewählt ist, dass das im bzw. am Handgriff 3 vorgesehene Druckempfangsteil 7 des Parabolmikrofons 5 etwa in einem zentralen Bereich des Parabolspiegels 9 angeordnet ist.
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Der Parabolspiegel 9 ist mittels eines Verstellmotors 10 verstellbar. Des Weiteren hat der Parabolspiegel 9 eine Sensoreinheit 11, die so ausgestaltet und angeordnet ist, dass mittels ihr eine Kopf- bzw. Mundposition 12 des Fahrzeuginsassen 6 erfasst werden kann. Diese Sensoreinheit 11 ist an eine dem Verstellmotor 10 des Parabolspiegels 9 zugeordnete Steuereinheit 13 angeschlossen. Mittels der Steuereinheit 13 kann auf der Grundlage der seitens der parabolspiegelseitigen Sensoreinheit 11 ermittelten Kopf- bzw. Mundposition 12 mittels des Verstellmotors 10 der Parabolspiegel 9 so eingestellt werden, dass der Betrieb des Parabolmikrofons 5 optimal an die Kopf- bzw. Mundposition 12 des Fahrzeuginsassen 6 angepasst ist.
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Darüber hinaus ist die Steuereinheit 13 des Verstellmotors 10 des Parabolspiegels 9 noch an einen Seitenfensterstellantrieb 14 angeschlossen. Hierdurch kann bei der Positionierung des Parabolspiegels 9 berücksichtigt werden, ob sich das mittels des Seitenfensterstellantriebs 14 antreibbare Seitenfenster in geöffneter oder geschlossener Position befindet, und, für den Fall, dass das Seitenfenster nur teilweise geöffnet ist, welche Öffnungsposition des Seitenfenster einnimmt. Hierdurch kann der Parabolspiegel 9 so eingestellt werden, dass die Auswirkungen von bei Öffnung des Seitenfensters zwangsläufig auftretenden Fahrwindgeräuschen auf den Betrieb des Parabolmikrofons 5 möglichst gering gehalten werden bzw. eliminiert werden.
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Die Griffmulde 4 kann an ihrem unteren Rand mit einem in der einzigen Figur nicht dargestellten Vorsprung o. dgl. versehen werden, der als Strömungsleitelement fungiert. Durch dieses Strömungsleitelement können dann Luftströmungen, die beispielsweise beim Öffnen eines Seitenfensters des Kraftfahrzeugs auftreten, am Druckempfangsteil 7 des Parabolmikrofons 5 vorbeigeleitet werden, so dass sie nicht auf das Druckempfangsteil 7 auftreffen. Eine Störung bzw. Behinderung des Betriebs des Parabolmikrofons kann so minimiert werden.
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Die Haltegriffvorrichtung kann darüber hinaus mit einer in der einzigen Figur nicht gezeigten Irisüberwachungseinheit ausgerüstet sein. Dies ist insbesondere dann von Bedeutung, wenn eine derartige Haltegriffvorrichtung 1, wie es bei neueren Fahrzeugmodellen mehr und mehr vorgesehen ist, auch im Bereich des Fahrersitzes angeordnet wird. Falls die Iris eines Kraftfahrzeugführers dann anzeigt bzw. Hinweise darauf gibt, dass der Kraftfahrzeugführer droht, in einen Sekundenschlaf zu fallen, kann mittels der Irisüberwachungseinheit bzw. nachgeschalteter Auslöseelemente ein Warnsignal generiert werden, durch das der Kraftfahrzeugführer daran gehindert wird, einzuschlafen. Die Irisüberwachungseinheit ist mittels einer geeigneten Stelleinheit auf die Augenposition des Kraftfahrzeugführers ausrichtbar, wobei die Augenposition des Kraftfahrzeugführers mittels der Irisüberwachungseinheit erfassbar ist.