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Die Erfindung betrifft einen Schalterantrieb zum Öffnen und Schließen eines Schaltkontaktes eines Leistungsschalters.
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Leistungsschalter, insbesondere Hochspannungsleistungsschalter, weisen häufig Schalterantriebe mit Federkraftspeichern zum Bereitstellen einer Antriebsenergie auf.
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Ein derartiger Schalterantrieb ist beispielsweise aus
DE 100 61 164 C1 bekannt. Dort wird ein Federspeicherantrieb mit einer Feder, die durch einen Elektromotor gespannt wird, und mit einem hydraulischen Dämpfungselement zur Dämpfung von Schaltbewegungen offenbart.
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EP 0 449 148 A2 offenbart eine Betätigungsvorrichtung für einen Schalter mit einem Betätigungshebel, der mit einem beweglichen Kontakt des Schalters verbunden ist und zum Öffnen und Schließen des Schalters hin- und hergedreht werden kann, und mit einer Öffnungsfeder und einer Schließfeder, die jeweils Antriebsenergien zum Öffnen und Schließen des Schalters bereitstellen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen verbesserten Schalterantrieb für einen Leistungsschalter anzugeben.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Ein erfindungsgemäßer Schalterantrieb zum Öffnen und Schließen eines Schaltkontaktes eines Leistungsschalters umfasst ein Rumpfglied, welches um eine durch sein Inneres verlaufende Drehachse drehbar gelagert ist, und eine das Rumpfglied mit dem Schaltkontakt koppelnde Schalthebeleinheit, die ein Schließen des Schaltkontaktes durch eine Drehung des Rumpfgliedes um die Drehachse in einer ersten Drehrichtung und ein Öffnen des Schaltkontaktes durch eine Drehung des Rumpfgliedes um die Drehachse in einer von der ersten Drehrichtung verschiedenen zweiten Drehrichtung bewirkt.
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Die Schalthebeleinheit ermöglicht es somit, den Schaltkontakt durch entsprechende Drehungen des Rumpfgliedes zu schließen und zu öffnen, wobei es von der Drehrichtung abhängt, ob eine Drehung den Schaltkontakt schließt oder öffnet.
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Ein erfindungsgemäßer Schalterantrieb umfasst ferner ein an das Rumpfglied gekoppeltes und parallel zu dessen Drehachse zwischen zwei Endstellungen verschiebbares Verschiebungsglied, an dem rumpfgliedseitig eine Führungsnase angeordnet ist. Bei einer zur Drehachse parallelen Verschiebung des Verschiebungsgliedes von der ersten Endstellung in die zweite Endstellung ist die Führungsnase an eine zu der Führungsnase korrespondierende Führungsbahn gekoppelt, die an einer Koppeloberfläche des Rumpfgliedes zwischen einem ersten Bahnende und einem zweiten Bahnende verläuft.
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In der ersten Endstellung des Verschiebungsgliedes befindet sich die Führungsnase dabei an dem ersten Bahnende und in der zweiten Endstellung des Verschiebungsgliedes befindet sie sich an dem zweiten Bahnende. Die Bahnenden der Führungsbahn definieren somit die beiden Endstellungen des Verschiebungsgliedes.
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Die Führungsbahn weist wenigstens zwei aufeinander folgende Bahnabschnitte auf, die mit voneinander verschiedenen Windungsrichtungen helixartig um die Drehachse verlaufen, so dass eine zur Drehachse parallele Verschiebung des Verschiebungsgliedes von der ersten Endstellung in die zweite Endstellung wenigstens eine den Schaltkontakt schließende Drehung des Rumpfgliedes um die Drehachse in der ersten Drehrichtung und wenigstens eine anschließende den Schaltkontakt öffnende Drehung des Rumpfgliedes um die Drehachse in der zweiten Drehrichtung bewirkt.
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Durch die Kopplung der Führungsnase an die Führungsbahn und die Ausprägung der Führungsbahn wird das Verschiebungsglied also derart an das Rumpfglied gekoppelt, dass eine zur Drehachse parallele Verschiebung des Verschiebungsgliedes von der ersten Endstellung in die zweite Endstellung Drehungen des Rumpfgliedes bewirkt, die den Schaltkontakt wenigstens einmal zunächst schließen und anschließend wieder öffnen. Dadurch wird ein Schließen und anschließendes Öffnen des Schaltkontaktes durch eine Verschiebung des Verschiebungsgliedes von der ersten Endstellung in die zweite Endstellung ermöglicht.
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Des Weiteren umfasst ein erfindungsgemäßer Schalterantrieb eine Arretierungseinheit, mittels derer eine Drehung des Rumpfgliedes wenigstens in einer zwischen den Endstellungen gelegenen Zwischenstellung des Verschiebungsgliedes, in der Schaltkontakt geschlossen ist, lösbar blockierbar ist.
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Die Arretierungseinheit ermöglicht es dadurch vorteilhaft, den Schaltkontakt wenigstens in einer Zwischenstellung des Verschiebungsgliedes geschlossen zu halten, indem in jeder dieser Zwischenstellungen des Verschiebungsgliedes jeweils Drehungen des Rumpfgliedes blockiert werden. Durch die Lösbarkeit der Blockierungen kann eine solche Blockierung anschließend erforderlichenfalls zum Öffnen des Schaltkontaktes wieder aufgehoben werden.
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Ein erfindungsgemäßer Schalterantrieb umfasst außerdem einen an das Verschiebungsglied gekoppelten Federkraftspeicher, der in der ersten Endstellung des Verschiebungsgliedes eine Antriebsenergie zur Verschiebung des Verschiebungsgliedes in die zweite Endstellung speichert, sowie einen mit dem Verschiebungsglied gekoppelten Spannmotor zur Verschiebung des Verschiebungsgliedes von der zweiten Endstellung in die erste Endstellung.
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Mittels des Federkraftspeichers ist somit das Verschiebungsglied von der ersten Endstellung in die zweite Endstellung verschiebbar. Dadurch kann der Schaltkontakt mittels der in dem Federkraftspeicher gespeicherten Antriebsenergie wenigstens einmal geschlossen und anschließend wieder geöffnet werden, indem der Federkraftspeicher das Verschiebungsglied von der ersten Endstellung über eine oder mehrere Zwischenstellungen in die zweite Endstellung verschiebt. Mittels der Arretierungseinheit kann die Verschiebung dabei zwischendurch in wenigstens einer Zwischenstellung des Verschiebungsgliedes unterbrochen werden und der Schaltkontakt einen gewünschten Zeitraum geschlossen gehalten werden. Mittels des Spannmotors kann das Verschiebungsglied von der zweiten Endstellung wieder in die erste Endstellung zurückgeschoben werden, wodurch der Federkraftspeicher wieder mit der Antriebsenergie versehen und für eine weitere Serie von Schaltvorgängen verfügbar wird.
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Insgesamt ermöglicht der erfindungsgemäße Schalterantrieb somit ein mindestens einmaliges Schließen und anschließendes Öffnen des Schaltkontaktes eines Leistungsschalters durch die in einem einzigen Federkraftspeicher gespeicherte Antriebsenergie, sowie ein anschließendes Wiederaufladen des Federkraftspeichers für eine weitere Serie derartiger Schaltvorgänge. Dies vereinfacht vorteilhaft die Bauweise, die Anzahl der Komponenten und den benötigten Bauraum eines Schalterantriebs für Leistungsschalter gegenüber aus dem Stand der Technik bekannten Schalterantrieben, insbesondere gegenüber Schalterantrieben mit mehreren Federkraftspeichern.
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Ferner kann die Kopplung des Verschiebungsgliedes mit dem Rumpfglied durch eine Änderung der Führungsbahn in einfacher Weise anderen Anforderungen angepasst werden. Beispielsweise kann die Anzahl der Zwischenstellungen des Verschiebungsgliedes und damit die Anzahl der mit der Antriebsenergie des Federkraftspeichers erzielbaren Schaltkontaktschließungen verändert werden, und es kann die Form und Steigung der helixartigen Bahnabschnitte der Führungsbahn verändert werden.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung weist der Schalterantrieb eine zur Führungsnase korrespondierende und von der Führungsbahn verschiedene Rückführungsbahn auf, die an der Koppeloberfläche des Rumpfgliedes zwischen dem ersten Bahnende und dem zweiten Bahnende verläuft und mittels derer die Führungsnase beim Verschieben des Verschiebungsgliedes mittels des Spannmotors von der zweiten Endstellung in die erste Endstellung führbar ist.
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Eine derartige Rückführungsbahn ermöglicht die Rückverschiebung des Verschiebungsgliedes von der zweiten in die erste Endstellung, ohne dabei die Führungsnase durch die Führungsbahn zu führen. Insbesondere ermöglicht eine entsprechende Wahl der Rückführungsbahn und der Führungsbahn, das Verschiebungsglied mittels des Spannmotors ohne Änderung des Schaltzustands des Schaltkontaktes in die erste Endstellung zurückzuschieben. Dadurch kann vorteilhaft beim Zurückschieben des Verschiebungsgliedes insbesondere ein unerwünschtes Schließen des Schaltkontaktes vermieden werden.
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Besonders bevorzugt verläuft die Rückführungsbahn möglichst geradlinig. Unter einem möglichst geradlinigen Verlauf wird dabei ein Verlauf an der Koppeloberfläche verstanden, der einem geraden Verlauf möglichst nahe kommt, d.h. ein Verlauf entlang einer zwischen den Bahnenden verlaufenden geodätischen Linie der Koppeloberfläche.
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Ein solcher Verlauf vermeidet soweit wie möglich Drehungen des Rumpfgliedes und damit insbesondere unerwünschte Änderungen des Schaltzustandes des Schaltkontaktes beim Zurückschieben des Verschiebungsgliedes.
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In einer alternativen Ausgestaltung der Erfindung ist die Führungsnase an dem Verschiebungsglied zu dessen zweiter Endstellung hin nachgebend angebracht, so dass sie beim Verschieben des Verschiebungsgliedes mittels des Spannmotors von der zweiten Endstellung in die erste Endstellung von dem Rumpfglied entkoppelt.
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Auch auf diese Weise kann die Rückverschiebung des Verschiebungsgliedes von der zweiten in die erste Endstellung erreicht werden, ohne dabei die Führungsnase durch die Führungsbahn zu führen und eine unerwünschte Änderung des Schaltzustandes des Schaltkontaktes hervorzurufen.
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Eine weitere Ausgestaltung sieht vor, dass die Schalthebeleinheit einen Kurbeltrieb umfasst, mittels dessen Drehungen des Rumpfgliedes um die Drehachse in translatorische Betätigungen des Schaltkontaktes umwandelbar sind.
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Dadurch kann insbesondere in einfacher Weise ein größerer Abstand des Schalterantriebs zu dem Schaltkontakt überbrückt bzw. realisiert werden.
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Eine weitere Ausgestaltung sieht vor, dass die Koppeloberfläche des Rumpfgliedes wenigstens in einem Koppelflächenabschnitt, in dem die Führungsbahn verläuft, als eine Kreiszylindermantelfläche mit der Drehachse als Zylinderachse ausgebildet ist.
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Die Ausbildung der Koppeloberfläche als Kreiszylindermantelfläche in dem Bereich, in dem die Führungsbahn verläuft, vereinfacht vorteilhaft die helixartige Gestaltung der Führungsbahn, da die Führungsbahn dadurch direkt an der Koppeloberfläche angebracht werden kann.
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Bei dieser Ausgestaltung der Erfindung ist eine der Koppeloberfläche zugewandte Oberfläche des Verschiebungsgliedes ferner vorzugsweise als eine zu dem Koppelflächenabschnitt der Koppeloberfläche korrespondierende Kreiszylindermantelfläche ausgebildet, an der die Führungsnase angeordnet ist.
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Diese zu der Koppeloberfläche korrespondierende Ausbildung des Verschiebungsgliedes ermöglicht vorteilhaft eine einfach zu realisierende Kopplung des Verschiebungsgliedes an das Rumpfglied und insbesondere eine einfache Kopplung der Führungsnase des Verschiebungsgliedes an die Führungsbahn des Rumpfgliedes, da sie auch bei Drehungen des Rumpfgliedes relativ zu dem Verschiebungsglied einen unveränderten Abstand der einander zugewandten Oberflächen des Verschiebungsgliedes und des Rumpfgliedes ermöglicht.
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Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass der Federkraftspeicher als eine einzige um die Drehachse gewundene Schraubenfeder ausgebildet ist.
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Die Ausbildung des Federkraftspeichers als eine einzige Schraubenfeder ist eine besonders einfache, kostengünstige und bauraumsparende Realisierung eines Federkraftspeichers. Die Anordnung der Schraubenfeder um die Drehachse ermöglicht außerdem vorteilhaft eine direkte Wirkung der Federkraft der Schraubenfeder auf das Verschiebungsglied in Richtung dessen zweiter Endstellung.
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Dabei ist ein erstes Ende der Schraubenfeder vorzugsweise an das Verschiebungsglied gekoppelt und ein zweites Ende der Schraubenfeder ist vorzugsweise an einem Gehäuse des Schalterantriebes befestigt.
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Dadurch kann die Schraubenfeder in einfacher und bauraumsparender Weise als Federkraftspeicher zum Antrieb des Verschiebungsgliedes genutzt werden.
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Ferner ist das Verschiebungsglied in dieser Ausgestaltung der Erfindung vorzugsweise als ein Federteller für die Schraubenfeder ausgebildet.
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Die Ausbildung des Verschiebungsgliedes als Federteller ermöglicht vorteilhaft eine besonders einfache Kopplung der Schraubenfeder an das Verschiebungsglied.
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In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung weist die Arretierungseinheit eine elektrisch aktivierbare Klinke zum lösbaren Blockieren des Rumpfgliedes auf.
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Eine elektrisch aktivierbare Klinke ermöglicht vorteilhaft eine einfache und wirksame Blockierung von Drehungen des Rumpfgliedes.
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In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist die Führungsbahn als eine Nut in der Koppeloberfläche ausgebildet, in der die Führungsnase führbar ist.
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Die Ausbildung der Führungsbahn als eine Nut für die Führungsnase ist vorteilhaft, da sie sich besonders einfach und kostengünstig realisieren lässt.
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Bei dem erfindungsgemäßen Schalterantrieb ist die Koppeloberfläche vorzugsweise entweder eine Außenoberfläche oder eine Innenoberfläche des Rumpfgliedes. In dem Fall, dass die Koppeloberfläche eine Außenoberfläche des Rumpfgliedes ist, umgibt das Verschiebungsglied die Koppeloberfläche vorzugsweise wenigstens teilweise in einer zu der Drehachse orthogonalen Ebene. In dem Fall, dass die Koppeloberfläche eine Innenoberfläche des Rumpfgliedes ist, ist das Rumpfglied als ein Hohlkörper ausgebildet und das Verschiebungsglied und der Federkraftspeicher sind im Inneren des Rumpfgliedes angeordnet.
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Der erfindungsgemäße Schalterantrieb kann somit mit einer an einer Außen- oder Innenoberfläche des Rumpfgliedes verlaufenden Führungsbahn realisiert werden. Dabei kann die Realisierung den jeweiligen Anforderungen an den Leistungsschalter oder an dessen Schalterantrieb angepasst werden. Eine Realisierung mit einer an einer Außenoberfläche des Rumpfgliedes verlaufenden Führungsbahn bietet beispielsweise den Vorteil, dass das Verschiebungsglied bei Überprüfungen und Reparaturen leicht zugänglich ist. Eine Realisierung mit einer an einer Innenoberfläche des Rumpfgliedes verlaufenden Führungsbahn bietet beispielsweise den Vorteil, dass sie eine bauraumsparende Konstruktion des Schalterantriebs ermöglicht und das Verschiebungsglied und der Federkraftspeicher automatisch durch das Rumpfglied geschützt sind.
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Die oben beschriebenen Eigenschaften, Merkmale und Vorteile der Erfindung sowie die Art und Weise, wie diese erreicht werden, werden klarer und deutlicher verständlich im Zusammenhang mit der folgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen, die im Zusammenhang mit einer Zeichnung näher erläutert werden.
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Die Zeichnung zeigt schematisch einen erfindungsgemäßen Schalterantrieb 1 zum Öffnen und Schließen eines Schaltkontaktes 2 eines Leistungsschalters 3 in einer Seitenansicht.
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Der Schalterantrieb 1 umfasst ein Gehäuse 4, ein Rumpfglied 5, ein Verschiebungsglied 6, einen Federkraftspeicher 7, einen Spannmotor 8, eine Arretierungseinheit 9 mit einer elektrisch aktivierbaren Klinke 10 und eine Schalthebeleinheit 11 mit einem Kurbeltrieb 12.
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Das Rumpfglied 5 hat im Wesentlichen die Form eines geraden Kreiszylinders und ist um eine Drehachse 13, die mit der Zylinderachse des Kreiszylinders zusammenfällt, drehbar gelagert. Die als Kreiszylindermantelfläche ausgebildete Außenoberfläche 14 des Rumpfgliedes 5 weist eine Führungsbahn 15 und eine Rückführungsbahn 16 auf, die jeweils als eine Nut in dieser Außenoberfläche 14 ausgebildet sind und jeweils zwischen einem ersten Bahnende 17 und einem zweiten Bahnende 18 verlaufen, wobei die beiden Bahnenden 17, 18 auf einer zu der Drehachse 13 parallelen Geraden liegen. Dabei verläuft die Rückführungsbahn 16 wenigstens annähernd geradlinig und parallel zu der Drehachse 13.
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Die Führungsbahn 15 weist zwei Bahnabschnitte 15.1, 15.2 auf, die an einer Zwischenstelle 19 der Führungsbahn 15 zusammentreffen und jeweils helixartig, aber mit verschiedenen Windungsrichtungen um die Drehachse 13 verlaufen. Der erste Bahnabschnitt 15.1 verläuft entlang einer rechtsgängigen Helix von dem ersten Bahnende 17 zu der Zwischenstelle 19, der zweite Bahnabschnitt 15.2 verläuft entlang einer linksgängigen Helix von der Zwischenstelle 19 zu dem zweiten Bahnende 18. Die Zwischenstelle 19 definiert somit einen Umkehrpunkt, an dem sich die Windungsrichtung der Führungsbahn 15 umkehrt.
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Das Verschiebungsglied 6 ist als ein die Außenoberfläche 14 des Rumpfgliedes 5 umgreifender Ring und gleichzeitig als Federteller für den Federkraftspeicher 7 ausgebildet. Rumpfgliedseitig weist das Verschiebungsglied 6 eine Führungsnase 20 auf, die zu den Nuten der Führungsbahn 15 und der Rückführungsbahn 16 korrespondiert und in diesen geführt wird.
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Das Verschiebungsglied 6 ist parallel zu der Drehachse 13 zwischen einer ersten Endstellung und einer zweiten Endstellung verschiebbar. Die erste Endstellung ist in der Zeichnung dargestellt und dadurch definiert, dass sich die Führungsnase 20 an dem ersten Bahnende 17 befindet. Die zweite Endstellung ist dadurch definiert, dass sich die Führungsnase 20 an dem zweiten Bahnende 18 befindet.
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Der Federkraftspeicher 7 ist als eine Schraubenfeder ausgebildet, die um die Außenoberfläche 14 des Rumpfgliedes 5 gewunden ist und mit einem Ende an dem Gehäuse 4 des Schalterantrieb 1 befestigt ist und mit dem anderen Ende an das Verschiebungsglied 6 gekoppelt ist.
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In der in der Zeichnung dargestellten ersten Endstellung des Verschiebungsgliedes 6 ist die Schraubenfeder gespannt und speichert dabei genügend Antriebsenergie, um das Verschiebungsglied 6 parallel zur Drehachse 13 von der ersten Endstellung in die zweite Endstellung zu verschieben, während die Führungsnase 20 in der Führungsbahn 15 geführt wird.
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Eine derartige Verschiebung des Verschiebungsgliedes 6 bewirkt zunächst eine Drehung des Rumpfgliedes 5 um die Drehachse 13 in einer ersten Drehrichtung, während sich die Führungsnase 20 in dem ersten Bahnabschnitt 15.1 von dem ersten Bahnende 17 zu der Zwischenstelle 19 bewegt. Wenn die Führungsnase 20 die Zwischenstelle 19 passiert, kehrt sich die Drehrichtung des Rumpfgliedes 5 um und das Rumpfglied 5 dreht sich in einer von der ersten Drehrichtung verschiedenen zweiten Drehrichtung zurück, während sich die Führungsnase 20 in dem zweiten Bahnabschnitt 15.2 von der Zwischenstelle 19 zu dem zweiten Bahnende 18 bewegt. Von der ersten Endstellung des Verschiebungsgliedes 6 in Richtung der zweiten Endstellung gesehen ist die erste Drehrichtung in diesem Fall mathematisch positiv und die zweite Drehrichtung ist in diesem Fall mathematisch negativ.
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Der Spannmotor 8 ist über eine Pleuelstange 21, die teilweise innerhalb des Rumpfgliedes 5 verläuft, mit dem Verschiebungsglied 6 derart gekoppelt, dass das Verschiebungsglied 6 mittels des Spannmotors 8 von der zweiten Endstellung zurück in die erste Endstellung verschoben werden kann, wobei die Führungsnase 20 in der Rückführungsbahn 16 geführt wird. Da die Rückführungsbahn 16 geradlinig verläuft, wird das Rumpfglied 5 bei dieser Rückverschiebung des Verschiebungsgliedes 6 nicht gedreht. Ferner wird der Federkraftspeicher 7, d.h. die Schraubenfeder, bei dieser Rückverschiebung wieder gespannt. Die Pleuelstange 21 ist dabei über nicht dargestellte Verbindungsstege, die durch entsprechende Öffnungen in dem Rumpfglied 5 geführt sind, mit dem Verschiebungsglied 6 gekoppelt. Der Spannmotor 8 ist beispielsweise über einen Endschalter aktivierbar.
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Die Rückführungsbahn 16 und/oder die Führungsbahn 15 sind ferner derart ausgestaltet, dass die Führungsnase 20 beim Verschieben des Verschiebungsgliedes 6 von der ersten Endstellung in die zweite Endstellung immer in der Führungsbahn 15 und beim Rückverschieben des Verschiebungsgliedes 6 von der zweiten Endstellung in die erste Endstellung immer in der Rückführungsbahn 16 geführt wird. Beispielsweise sind dazu Einwegklappen in den Bereichen der Bahnenden 17, 18 vorgesehen, die nur in einer Richtung öffnen und von der Führungsnase 20 daher nur in der entsprechenden Richtung passiert werden können.
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Die Schalthebeleinheit 11 ist mit ihrem Kurbeltrieb 12 in herkömmlicher Weise an das Rumpfglied 5 gekoppelt und setzt dessen Drehungen um die Drehachse 13 in Linearbewegungen eines Betätigungskolbens 22 um, mittels dessen der Schaltkontakt 2 geschlossen und geöffnet werden kann. Dabei werden Drehungen des Rumpfgliedes 5 in der ersten Drehrichtung in Linearbewegungen des Betätigungskolbens 22 zum Schließen des Schaltkontaktes 2 und Drehungen des Rumpfgliedes 5 in der zweiten Drehrichtung in Linearbewegungen des Betätigungskolbens 22 zum Öffnen des Schaltkontaktes 2 umgesetzt.
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Die Führungsbahn 15 ist derart gestaltet, dass eine Verschiebung des Verschiebungsgliedes 6 von der ersten Endstellung in eine Zwischenstellung, in der sich die Führungsnase 20 an der Zwischenstelle 19 befindet, ein Schließen des Schaltkontaktes 2 bewirkt, und dass eine anschließende Verschiebung des Verschiebungsgliedes 6 in die zweite Endstellung ein Öffnen des Schaltkontaktes 2 bewirkt. Auf diese Weise kann mit der in dem Federkraftspeicher 7 anfänglich gespeicherten Antriebsenergie ein einmaliges Schließen und anschließendes Öffnen des Schaltkontaktes 2 realisiert werden.
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Mittels der elektrisch aktivierbaren Klinke 10 der Arretierungseinheit 9 können in den beiden Endstellungen und in der Zwischenstellung des Verschiebungsgliedes 6 Drehungen des Rumpfgliedes 5 um die Drehachse 13 lösbar blockiert werden. Zur Blockierung der Drehungen greift die Klinke 10 beispielsweise in entsprechende (nicht dargestellte) Klinkenaufnehmungen an dem Rumpfglied 5 ein. Auf diese Weise kann der Schaltkontakt 2 auch bei vorhandener Spannung des Federkraftspeichers 7 in einer geschlossenen oder geöffneten Position gehalten werden.
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Obwohl die Erfindung im Detail durch ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel näher illustriert und beschrieben wurde, so ist sie nicht durch dieses offenbarte Beispiel eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden, ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen. Beispielsweise kann das Rumpfglied 5 als ein Hohlkörper ausgeführt sein, wobei das Verschiebungsglied 6 und der Federkraftspeicher 7 im Inneren des Rumpfgliedes 5 angeordnet sind und die Führungsbahn 15 und die Rückführungsbahn 16 an einer Innenoberfläche des Rumpfgliedes 5 verlaufen. Alternativ oder zusätzlich kann anstelle der Rückführungsbahn 16 vorgesehen sein, dass die Führungsnase 20 an dem Verschiebungsglied 6 einseitig nachgebend, beispielsweise gefedert, angebracht ist, so dass die Führungsnase 20 beim Rückverschieben des Verschiebungsgliedes 6 mittels des Spannmotors 8 von der zweiten Endstellung in die erste Endstellung von dem Rumpfglied 5 entkoppelt, beispielsweise indem sie von dem Rumpfglied 5 wegklappt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Schalterantrieb
- 2
- Schaltkontakt
- 3
- Leistungsschalter
- 4
- Gehäuse
- 5
- Rumpfglied
- 6
- Verschiebungsglied
- 7
- Federkraftspeicher
- 8
- Spannmotor
- 9
- Arretierungseinheit
- 10
- Klinke
- 11
- Schalthebeleinheit
- 12
- Kurbeltrieb
- 13
- Drehachse
- 14
- Außenoberfläche
- 15
- Führungsbahn
- 15.1
- erster Bahnabschnitt
- 15.2
- zweiter Bahnabschnitt
- 16
- Rückführungsbahn
- 17
- erstes Bahnende
- 18
- zweites Bahnende
- 19
- Zwischenstelle
- 20
- Führungsnase
- 21
- Pleuelstange
- 22
- Betätigungskolben
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 10061164 C1 [0003]
- EP 0449148 A2 [0004]