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Die Erfindung betrifft ein Mehrfachwerkzeug für eine Stanzvorrichtung, insbesondere für eine Revolverstanzpresse.
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Mehrfachwerkzeuge bzw. Mehrfachstanzwerkzeuge, auch Multitools genannt, sind für Stanzvorrichtungen aus dem Stand der Technik allgemein bekannt. Die Mehrfachwerkzeuge haben mehrere Stanzstempel, die im Stanzeinsatz allmählich verschleißen. Die Stanzstempel können im Allgemeinen in einem bestimmten Maße bei ihrem Stanzteil abgeschliffen werden, um diese weiter einsetzen zu können.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Mehrfachwerkzeug für eine Stanzvorrichtung bereitzustellen, das besonders bedienerfreundlich und wartungsfreundlich ist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die in dem Anspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst. Der Kern der Erfindung liegt darin, dass das Mehrfachwerkzeug eine mechanische Stanzlängen-Prüfeinrichtung aufweist. Mit der Stanzlängen-Prüfeinrichtung ist die wirksame Stanzlänge der Stanzstempel einfach und schnell überprüfbar. Weitere, separate Hilfsmittel sind so für diese Überprüfung nicht erforderlich. Unter der wirksamen Stanzlänge wird hier die Stanzlänge verstanden, die zum Stanzen des zu bearbeitenden Werkstücks erforderlich ist. Die wirksame Stanzlänge ist vorzugsweise geringfügig größer als die Dicke des zu bearbeitenden Werkstücks.
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In dem Führungskörper sind vorzugsweise zwischen 3 und 24 Stanzstempel geführt. Zur Führung der Stanzstempel sind in dem Führungskörper entsprechende Führungen vorgesehen, die als Führungsausnehmungen ausgebildet sein können. Günstigerweise sind die Stanzstempel verschieden ausgeführt.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Das Prüffederelement nach Anspruch 2 ist vorzugsweise als Schraubenfeder ausgebildet. Es kann aber auch beispielsweise als Tellerfeder, elastischer Materialblock oder dergleichen ausgeführt sein. Das Prüffederelement ist vorzugsweise indirekt durch den zu prüfenden Stanzstempel betätigbar. Es kann aber auch direkt durch den zu prüfenden Stanzstempel betätigbar sein. Durch Betätigung des Prüffederelements ändert sich dessen Länge und das Prüffederelement erzeugt eine Federkraft bzw. Rückstellkraft, die auf den zu prüfenden Stanzstempel wirkt und diesen in seine Ruhestellung zurückbewegt. Das Prüffederelement kann als Prüffederdruckelement oder Prüffederzugelement ausgebildet sein. Bei einer Ausbildung als Prüffederdruckelement wird das Prüffederelement im Prüfeinsatz komprimiert und es erzeugt eine auf den zu prüfenden Stanzstempel wirkende Druckkraft.
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Es ist von Vorteil, wenn genau ein Prüffederelement vorgesehen ist, das auf der Längsmittelachse des Mehrfachwerkzeugs angeordnet ist. Es können aber auch mehrere Prüffederelemente vorgesehen sein, die parallel oder in Reihe geschaltet sind.
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Die Ausgestaltung nach Anspruch 3 ermöglicht ein einfaches und unkompliziertes Betätigen des Prüffederelements bzw. des zu prüfenden Stanzstempels. Unter dem Fingerdruck wird ein Druck verstanden, der beispielsweise durch einen Maschinenbenutzer oder Maschinenbediener mit mindestens einem seiner Finger auf das Prüffederelement aufbringbar ist.
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Im Anspruch 4 ist eine bevorzugte Kenngröße des Prüffederelements angegeben.
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Gemäß Anspruch 5 hat das Prüffederelement eine Länge, die um 3 mm bis 40 mm, bevorzugter um 5 mm bis 15 mm, veränderlich ist. Es ist von Vorteil, wenn die Länge des Prüffederelements um 3 mm bis 40 mm, bevorzugter um 5 mm bis 15 mm, durch den Fingerdruck manuell komprimierbar ist.
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Das Bodenelement nach Anspruch 7 ist vorzugsweise als separates Bauteil ausgebildet, das an dem Führungskörper befestigt ist. Die Anordnung nach Anspruch 7 ist äußerst einfach und funktionssicher.
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Die Ausgestaltung nach den Ansprüchen 9 und 10 erlaubt eine sichere Übertragung der Bewegung des Stanzstempels bzw. der auf diesen aufgebrachten Kraft über das Mittelteil auf das Prüffederelement. Vorzugsweise ist der Bewegungs-Übertragungsvorsprung als Steg, bevorzugter als Ringsteg, ausgebildet, der gegenüber dem Stanzstempelkörper zumindest bereichsweise seitlich vorsteht. Das Mittelteil steht mit dem zu prüfenden Stanzstempel in, vorzugsweise direkter, Verbindung. Ferner wirkt das Mittelteil im Prüfeinsatz auf das Prüffederelement. Die Versetzung des zu prüfenden Stanzstempels wird so auf das Mittelteil übertragen, sodass dieses ebenfalls versetzt wird. Das Mittelteil ist derart angeordnet und ausgebildet, dass es durch die verschiedenen, zu prüfenden Stanzstempel im Prüfeinsatz betätigbar ist.
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Das Stanzstempel-Fixierelement nach Anspruch 11 erlaubt ein örtliches Festlegen der sich in der Ruhestellung befindlichen Stanzstempel. Beim Stanzeinsatz erfolgt vorzugsweise lediglich eine Betätigung des entsprechenden, für den Stanzvorgang vorgesehenen Stanzstempels. Ferner fixiert das Stanzstempel-Fixierelement günstigerweise im Prüfeinsatz die Stanzstempel, die gerade nicht geprüft werden.
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Die Prüföffnung nach Anspruch 12 erlaubt eine einfache, manuelle Versetzung des zu prüfenden Stanzstempels.
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Der Greifvorsprung nach Anspruch 13 ist vorzugsweise ein an dem Stanzstempel-Fixierelement vorgesehener Greifsteg, der die Stanzstempel in ihrer Ruhestellung hält. Vorzugsweise greift der Greifvorsprung dann unter den Bewegungs-Übertragungsvorsprung der entsprechenden Stanzstempel. Es ist von Vorteil, wenn der Greifsteg kreisringartig ausgeführt ist.
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Das Mehrfachwerkzeug nach Anspruch 14 hat im Wesentlichen zwei Hauptkomponenten. Diese sind über eine entsprechende Verbindungseinrichtung lösbar miteinander verbunden. Die Treibeinrichtung und das Stanzstempel-Magazin sind vorzugsweise miteinander verschraubt.
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Es ist zweckmäßig, wenn nach Anspruch 15 mehrere Vorspannfederelemente vorgesehen sind. Alle Vorspannfederelemente zusammen haben vorzugsweise eine Vorspannkraft, die zwischen 100 N und 10.000 N liegt. Die Gesamtfederrate aller Vorspannfederelemente liegt zusammengerechnet vorzugsweise zwischen 200 N/mm und 4.000 N/mm. Die Vorspannfederelemente sind vorzugsweise als Schraubenfedern ausgebildet. Andere Vorspannfederelemente, wie Tellerfedern oder Materialblöcke, sind alternativ einsetzbar.
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Nachfolgend wird unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung beispielhaft beschrieben. Dabei zeigen:
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1 eine Seitenansicht einer schematisch dargestellten Stanzvorrichtung mit einem erfindungsgemäßen Mehrfachwerkzeug,
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2 einen Längsschnitt durch das in 1 vereinfacht dargestellte, erfindungsgemäße Mehrfachwerkzeug, dessen Stanzstempel sich in einer Ruhestellung befinden,
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3 eine der 2 ähnelnde Schnittansicht, wobei die Treibeinrichtung und das Stanzstempel-Magazin voneinander getrennt sind,
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4 eine der 3 ähnelnde Schnittansicht, wobei sich ein Stanzstempel in seiner Prüfstellung befindet,
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5 eine perspektivische Ansicht von unten, die einen Stanzstempel und ein Stanzstempel-Fixierelement zeigt, und
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6 eine perspektivische Ansicht, die das in 5 dargestellte Stanzstempel-Fixierelement von schräg oben zeigt.
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Eine in 1 in ihrer Gesamtheit gezeigte Stanzvorrichtung 1 umfasst ein Gestell 2, an dessen oberen Gestellteil 3 ein Betätigungsstößel 4 angebracht ist. Unter dem Betätigungsstößel 4 ist ein Mehrfachwerkzeug 5 typischerweise in einem Revolver angeordnet. An dem unteren Gestellteil 6 des Gestells 2 befindet sich eine Matrize 7. Zwischen dem Mehrfachwerkzeug 5 und der Matrize 7 liegt ein zu bearbeitendes Werkstück 8, das hier ein Metallblech ist. Im Stanzeinsatz, also beim Stanzen, wird ein Stanzstempel des Mehrfachwerkzeugs 5 von dem Betätigungsstößel 4 nach unten durch das Werkstück 8 hindurch in die Matrize 7 gestoßen. Hierdurch wird in dem Werkstück 8 durch den Stanzstempel eine Öffnung gebildet. Der Stanzstempel wird dabei in einer Stanzrichtung 9 in Richtung auf die Matrize 7 bzw. das Werkstück 8 bewegt. Gemäß 1 ist die Stanzrichtung 9 vertikal nach unten gerichtet.
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Bezug nehmend auf die 2 bis 4 umfasst das Mehrfachwerkzeug 5 eine obere Treibeinrichtung 10 und ein unteres Stanzstempel-Magazin 11, die eine gemeinsame Längsmittelachse 12 haben. Die Treibeinrichtung 10 und das Stanzstempel-Magazin 11 sind im Stanzeinsatz zusammengesetzt. Sie sind dann lösbar miteinander verbunden.
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Die Treibeinrichtung 10 wiederum hat einen Treibkopf 13, an dem über mehrere Befestigungsschrauben 14 ein Treibbolzenkörper 15 angebracht ist. Der Treibbolzenkörper 15 umfasst einen von dem Treibkopf 13 weg springenden Treibbolzen 16. Der Treibbolzen 16 ist exzentrisch zu der Längsmittelachse 12 angeordnet.
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Der Treibbolzenkörper 15 weist eine zu dem Treibkopf 13 gewandte Halteschulter 17 auf. An der Halteschulter 17 liegt ein Kopf 18 einer Verbindungsbuchse 19 an, die ferner auch an dem Treibkopf 13 anliegt und so an dem Treibkopf 13 fixiert ist. Die Verbindungsbuchse 19 erstreckt sich entlang der Längsmittelachse 12 und weist wiederum eine innere Anlageschulter 20 auf, die dem Treibkopf 13 zugewandt ist.
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Der Treibbolzenkörper 15 hat außerdem eine äußere Fixierschulter 21, die auch dem Treibkopf 13 zugewandt ist. An der Fixierschulter 21 liegt ein Anschlagring 22 an, der um den Treibbolzenkörper 15 läuft. In dem Anschlagring 22 sitzen mehrere Vorspannfedern 23. Die Vorspannfedern 23 sind identisch ausgebildet und haben vorzugsweise einen gleichen Abstand zueinander. Die Vorspannfedern 23 stützen sich unten an dem Treibkopf 13 und bodenseitig an dem Anschlagring 22 ab. In dem Anschlagring 22 sind mehrere Aussparungen 61 ausgebildet, die zu dem Stanzstempel-Magazin 11 hin offen sind. In jeder Aussparung 61 sitzt eine Druckstückbuchse 24. In jeder Druckstückbuchse 24 wiederum ist ein kugelförmiges Druckstück 25 verlagerbar geführt, das gegenüber der Druckstückbuchse 24 und dem Anschlagring 22 in Richtung auf das Stanzstempel-Magazin 11 vorsteht und durch eine Druckfeder 26 in Richtung auf das Stanzstempel-Magazin 11 gedrückt ist. Der Anschlagring 22 ist in Richtung auf den Treibkopf 13 beweglich. Bei einer Bewegung des Anschlagrings 22 in Richtung auf den Treibkopf 13 werden die Vorspannfedern 23 komprimiert und üben eine entsprechende Rückstellkraft auf den Anschlagring 22 mit den Druckstücken 25 aus.
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Das Stanzstempel-Magazin 11 hat einen hülsenartigen Führungskörper 27, in dem mehrere Stanzstempel-Führungen 28 vorgesehen sind. Die Führungen 28 haben einen identischen Abstand zueinander und sind um die Längsmittelachse 12 herum angeordnet. Sie erstrecken sich parallel zu der Längsmittelachse 12. Die Führungen 28 sind endseitig jeweils offen.
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Der Führungskörper 27 hat einen Verbindungsflansch 29, der im zusammengesetzten Zustand des Mehrfachwerkzeugs 5 benachbart zu der Treibeinrichtung 10 angeordnet ist. Auf dem Verbindungsflansch 29 ist ein Arretierring 30 mit mehreren Arretierausnehmungen 31 vorgesehen. Die Arretierausnehmungen 31 sind den Druckstücken 25 zugeordnet und haben eine entsprechende komplementäre Querschnittsform.
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Gegenüberliegend zu der Treibeinrichtung 10 ist an dem Führungskörper 27 eine Abstreifeinrichtung 32 angeordnet, die ein Bodenelement bildet und den Führungskörper 27 dort im Wesentlichen verschließt. Die Abstreifeinrichtung 32 umfasst einen plattenförmigen zentralen Haltekörper 33, in dem mehrere Aufnahmeaussparungen 34 ausgebildet sind. Die Aufnahmeaussparungen 34 sind benachbart zu den Führungen 28 angeordnet. In jede Aufnahmeaussparung 34 ist ein scheibenartiges Abstreifelement 35 eingesetzt, das wiederum eine zentrale Durchtrittsöffnung 36 hat.
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Ferner hat die Abstreifeinrichtung 32 eine Zwischenplatte 37, die sich zwischen dem Haltekörper 33 und dem Führungskörper 27 befindet und den Haltekörper 33 an dem Führungskörper 27 fixiert.
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Auf dem Haltekörper 33 sitzt innen in dem Führungskörper 27 ein becherförmiger Aufnahmekörper 38, der eine zentrale Aufnahmeausnehmung 39 hat. Die Aufnahmeausnehmung 39 ist zylindrisch ausgeführt und erstreckt sich entlang der Längsmittelachse 12. Der Aufnahmekörper 38 ist zentral in die Zwischenplatte 37 eingesetzt.
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In der Aufnahmeausnehmung 39 sitzt eine Prüffeder 40, die auf der dem Haltekörper 33 abgewandten Seite aus der Aufnahmeausnehmung 39 ragt. Die Prüffeder 40 ist als Schraubendruckfeder ausgebildet, die durch einen Fingerdruck in der Stanzrichtung 9 manuell zusammendrückbar ist.
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Auf dem dem Aufnahmekörper 38 abgewandten Ende der Prüffeder 40 sitzt ein Kopplungsstück 41, das ein Mittelteil 42 trägt. Das Mittelteil 42 ist buchsenartig ausgebildet und wird von der Längsmittelachse 12 axial durchsetzt. Das Mittelteil 42 hat einen sich nach seitlich außen erstreckenden Mittelteilkopf 43, der gegenüberliegend zu dem Aufnahmekörper 38 ist.
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In den Führungskörper 27 ist ein Stanzstempel-Fixierelement 44 eingesetzt, das auch in den 5 und 6 isoliert dargestellt ist. Das Stanzstempel-Fixierelement 44 erstreckt sich von dem Verbindungsflansch 29 in Richtung auf die Abstreifeinrichtung 32. Es endet aber beabstandet zu der Abstreifeinrichtung 32. Das Stanzstempel-Fixierelement 44 hat eine Bodenplatte 45, die sich senkrecht zu der Längsmittelachse 12 erstreckt und von einer zentralen Öffnung 46 durchsetzt ist. Von der Bodenplatte 45 springt ein Ringsteg 47 in Richtung auf die Treibeinrichtung 10 vor. Der Ringsteg 47 läuft um die Öffnung 46. An die Bodenplatte 45 schließt sich außen eine Seitenwandung 48 an. Die Seitenwandung 48 springt von der Bodenplatte 45 sowohl in Richtung auf die Abstreifeinrichtung 32 als auch in Richtung auf den Arretierring 30 vor. An der Seitenwandung 48 ist in dem auf die Abstreifeinrichtung 32 vorspringenden Bereich ein Greifsteg 49 vorgesehen, der von dort von der Seitenwandung 48 senkrecht nach innen in Richtung auf die Längsmittelachse 12 vorragt. Der Greifsteg 49 ist beabstandet zu der Bodenplatte 45 angeordnet.
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In der Bodenplatte 45 ist ferner eine Prüföffnung 55 vorgesehen, die exzentrisch zu der Längsmittelachse 12 und so seitlich zu der Öffnung 46 angeordnet ist. Die Prüföffnung 55 hat zwei einander gegenüberliegende Öffnungsstellen 56, 57. Der Greifsteg 49 ist im Bereich der Prüföffnung 55 ausgespart.
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In jeder Führung 28 ist ein Stanzstempel 50 angeordnet. Jeder Stanzstempel 50 ist länglich und im Wesentlichen zylindrisch ausgebildet. Jeder Stanzstempel 50 hat einen Stanzstempelkörper 54, an dem ein der Treibeinrichtung 10 zugewandter Stanzstempelkopf 51 vorgesehen ist. Die Stanzstempelköpfe 51 haben im Vergleich zu den Stanzstempelkörpern 54 eine größere Querabmessung, sodass so jeweils eine der Abstreifeinrichtung 32 zugewandte Bewegungs-Übertragungsfläche 52 gebildet ist. Die Stanzstempelköpfe 51 bilden so Bewegungs-Übertragungsvorsprünge.
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Jeder Stanzstempel 50 hat ferner ein Stanzstempelteil 53, das gegenüberliegend zu seinem Stanzstempelkopf 51 an dem Stanzstempelkörper 54 vorgesehen ist und gegenüber dem Stanzstempelkörper 54 verjüngt ist. Das Stanzstempelteil 53 bestimmt im Wesentlichen die wirksame Stanzlänge des jeweiligen Stanzstempels 50. Die Stanzstempel 50 unterscheiden sich vorzugsweise in ihren Stanzstempelteilen 53. Die Querabmessungen der Stanzstempelteile 53 entsprechen im Wesentlichen den jeweiligen Durchtrittsöffnungen 36. Die Stanzstempel 50 sind in den Führungen 28 in und entgegen der Stanzrichtung 9 geführt axial versetzbar.
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Nachfolgend wird das Mehrfachwerkzeug 5 in seinem zusammengesetzten Zustand für den Stanzeinsatz detailliert beschrieben.
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Zur festen Verbindung der Treibeinrichtung 10 und des Stanzstempel-Magazins 11 dient eine die Verbindungsbuchse 19 durchsetzende Verbindungsschraube 58, wobei deren Schraubenkopf 59 an der Anlageschulter 20 anliegt. Die Verbindungsschraube 58 hat einen länglichen Schaft 60 mit einem Außengewinde, das in das Mittelteil 42 eingedreht ist. Die Verbindungsbuchse 19 durchsetzt die Öffnung 46 und liegt innenseitig an dem Ringsteg 47 an.
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Die Druckstücke 25 greifen rastend in die Arretierausnehmungen 31 des Arretierrings 30 ein, sodass zwischen der Treibeinrichtung 10 und dem Stanzstempel-Magazin 11 eine Relativschwenkbewegung um die Längsmittelachse 12 unterbunden ist. Die Druckstücke 25 sind durch die Vorspannfedern 23 und die Druckfedern 26 in die Arretierausnehmungen 31 gedrückt.
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Der Treibbolzen 16 durchsetzt die Prüföffnung 55 und ist benachbart zu dem Stanzstempelkopf 51 des zu betätigenden Stanzstempels 50 angeordnet.
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Die übrigen Stanzstempel 50 sind durch das Stanzstempel-Fixierelement 44 fixiert. Der Greifsteg 49 greift dabei unter die jeweiligen Stanzstempelköpfe 51, sodass die Stanzstempelköpfe 51 auf dem Greifsteg 49 aufliegen. Diese Stanzstempel 50 befinden sich dann in ihrer inneren Ruhestellung, bei der sie vollständig in dem Führungskörper 27 angeordnet sind und nicht aus dem Stanzstempel-Magazin 11 hinausragen.
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Beim Stanzeinsatz wird dann über den Betätigungsstößel 4 auf den Treibkopf 13 gestoßen, wodurch auch der Treibbolzen 16 in Stanzrichtung 9 axial versetzt wird. Die Stanzkraft wird dabei von dem Treibkopf 13 auf die Verbindungsbuchse 19 übertragen, die die Stanzkraft mit ihrem Kopf 18 über die Halteschulter 17 auf den den Treibbolzen 16 umfassenden Treibbolzenkörper 15 überträgt. Durch den Treibbolzen 16 wird dann der mit dem Treibbolzen 16 fluchtende Stanzstempel 50 axial in der Stanzrichtung 9 in seiner Führung 28 geführt versetzt. Der Treibbolzen 16 durchdringt dabei die Prüföffnung 55. Das Stanzstempelteil 53 des versetzten Stanzstempels 50 durchsetzt dabei die Durchtrittsöffnung 36 und dringt durch das Werkstück 8 in die Matrize 7 ein. Die Verbindungsbuchse 19 überträgt außerdem die Stanzkraft zentrisch auf das Mittelteil 42 zur axialen Bewegung desselben. Die zentrische Kraftübertragung verhindert eine Verkantung des Mittelteils 42.
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Die Verbindungsbuchse 19 überträgt außerdem zusammen mit der Verbindungsschraube 58 nach dem Stanzen auf das Mittelteil 42 eine Abstreifkraft, die durch die ausfedernden Vorspannfedern 23 erzeugt wird.
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Durch eine Relativschwenkbewegung zwischen der Treibeinrichtung 10 und dem Stanzstempel-Magazin 11 um die Längsmittelachse 12 kann ein anderer Stanzstempel 50 durch den Treibbolzen 16 örtlich versetzt werden. Die Druckstücke 25 halten den Treibkopf 13 in einer gewünschten Schwenkposition. Sie greifen dann rastend in die Arretierausnehmungen 31 ein. Die Verbindungsbuchse 19 erlaubt außerdem eine Schwenkbewegung der Treibeinrichtung 10 und des Stanzstempel-Magazins 11 um die Längsmittelachse 12. Der Kopf 18 der Verbindungsbuchse 19 ist nämlich mit Spiel in der Treibeinrichtung 10 aufgenommen.
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Nachfolgend wird der Prüfeinsatz des Mehrfachwerkzeugs 5, also das Prüfen von mindestens einem Stanzstempel 50, näher beschrieben. Dafür werden die Treibeinrichtung 10 und das Stanzstempel-Magazin 11 durch Lösen der Verbindungsschraube 58 voneinander getrennt. Die Prüföffnung 55 ist nach dem zu prüfenden Stanzstempel 50 ausgerichtet. Über die Prüföffnung 55 übt ein Maschinenbediener oder eine Prüfperson einen auf das Abstreifelement 32 gerichteten Fingerdruck auf den Stanzstempelkopf 51 des zu prüfenden Stanzstempels 50 derart aus, dass der zu prüfende Stanzstempel 50 in der Stanzrichtung 9 axial versetzt wird. Der zu prüfende Stanzstempel 50 befindet sich dabei wie die anderen Stanzstempel 50 in dem Stanzstempel-Magazin 11.
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Da das Mittelteil 42 mit seinem Mittelteilkopf 43 an der Bewegungs-Übertragungsfläche 52 des Stanzstempelkopfs 51 anliegt, wird auch das Mittelteil 42 durch die beschriebene Kopplung zwischen dem zu prüfenden Stanzstempel 50 und dem Mittelteil 42 axial in der Stanzrichtung 9 entlang der Längsmittelachse 12 versetzt. Das mit dem Mittelteil 42 in fester Verbindung stehende, vorzugsweise in Schraubverbindung stehende, Kupplungsstück 41 wird entsprechend mit bewegt. Dabei wird die Prüffeder 40 in der Stanzrichtung 9 komprimiert. Die Prüffeder 40 stützt sich gegenüber der Abstreifeinrichtung 32 ab, die an dem Führungskörper 27 befestigt ist. Das Stanzstempelteil 53 des zu prüfenden Stanzstempels 50 durchsetzt die Durchtrittsöffnung 36 des zugehörigen Abstreifelements 35 und steht dann unten aus der Durchtrittsöffnung 36 hinaus. Es ist von Vorteil, wenn das Stanzstempelteil 53 dann um etwa 10 mm unten aus der Durchtrittsöffnung 36 hinaussteht. Es kann so die wirksame Stanzlänge des zu prüfenden Stanzstempels 50 geprüft bzw. gemessen werden. Der zu prüfende Stanzstempel 50 befindet sich dann in seiner ausgerückten Prüfstellung (4). Die komprimierte Prüffeder 40 drückt dann den geprüften Stanzstempel 50 wieder in seine Ruheposition, wenn der Fingerdruck nicht mehr in ausreichendem Maße bzw. überhaupt nicht mehr ausgeübt wird.
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Das Stanzstempel-Fixierelement 44 verhindert, dass bei der Prüfung eines Stanzstempels 50 auch die übrigen Stanzstempel 50 mitbewegt werden.
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Auch Einzelheiten der erläuterten Ausführungsform können für sich genommen eine Erfindung darstellen oder Teil eines Erfindungsgegenstands sein. Dies betrifft insbesondere das Stanzstempel-Fixierelement 44 zum Fixieren der sich in einer Ruhestellung befindlichen Stanzstempel 50.
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Ein entsprechendes Mehrfachwerkzeug 5 für eine Stanzvorrichtung 1 umfasst dann eine in Stanzrichtung 9 versetzbare Treibeinrichtung 10 mit einem Treibkopf 13 zum Antrieb der Treibeinrichtung 10 durch die Stanzvorrichtung 1 und einem mit dem Treibkopf 13 in Verbindung stehenden Treibkörper 16. Das Mehrfachwerkzeug 5 hat dann außerdem ein mit der Treibeinrichtung 10 in Verbindung stehendes Stanzstempel-Magazin 11 mit einem Führungskörper 27 und mehreren in dem Führungskörper 27 geführten Stanzstempeln 50. Die Stanzstempel 50 haben jeweils eine wirksame Stanzlänge zum Stanzen eines zu bearbeitenden Werkstücks 8, wobei der Treibkörper 16 im Stanzeinsatz jeweils mit einem der Stanzstempel 50 zum Antrieb desselben zusammenwirkt. Ferner hat das Mehrfachwerkzeug 5 dann das Stanzstempel-Fixierelement 44 zum Fixieren der sich in einer Ruhestellung befindlichen Stanzstempel 50. Das Stanzstempel-Fixierelement 44 hat vorzugsweise einen Greifvorsprung 49, der zum Fixieren der zu fixierenden Stanzstempel 50 in diese greift.