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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Identifizieren eines Bauteils eines komplexen Systems, insbesondere eines Kraftfahrzeugs.
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Die vorliegende Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zum Identifizieren eines Bauteils eines komplexen Systems, insbesondere eines Kraftfahrzeugs mittels einer Identifizierungsvorrichtung.
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Schließlich betrifft die vorliegende Erfindung ein Computerprogramm mit einem Programmcode, der dazu ausgebildet ist, das oben genannte Verfahren auszuführen, wenn das Computerprogramm von einer digitalen Recheneinheit ausgeführt wird.
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Stand der Technik
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Die Identifizierung von Bauteilen, die in einem komplexen System mit einer Vielzahl von unterschiedlichen Bauteilen ausgetauscht werden müssen, erfordert üblicherweise eine visuelle Kontrolle der erforderlichen Teile und das Durchsuchen von Katalogen oder Dokumenten, um die entsprechenden Bauteile zu identifizieren und Ersatzteile zu beschaffen. Insbesondere ist es bei der Identifizierung von Ersatzteilen für Kraftfahrzeuge oft notwendig, große Dateien von Bauteilen zu durchsuchen, um die Ersatzteile zu identifizieren. Nachteilig dabei ist es, dass eine große Datenmenge dem Kunden, also einer Werkstatt bzw. einem Privatkunden zur Verfügung stehen muss, um die entsprechenden Ersatzteile zu identifizieren. Es ist dabei vielfach schwierig, einzelne Bauteile wegen ihrer großen Ähnlichkeit zu unterscheiden, wodurch ungenaue und inkorrekte Bestellungen von Bauteilen auftreten.
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Aus dem Stand der Technik gemäß
DE 199 35 893 A1 ist es bspw. bekannt, einen Computer über eine Schnittstelle mit einem Fahrzeug zu verbinden und dadurch eine Diagnose des Fahrzeugs durchzuführen, um fehlerhafte Bauteile zu erkennen. Nachteilig dabei ist es, dass durch eine derartige Schnittstelle lediglich elektrische Bauteile erfasst werden können und dass nicht jedes Fahrzeug mit einer derartigen Schnittstelle ausgerüstet ist. Insbesondere ist eine derartige Diagnose für einen Privatkunden zu aufwändig und mit zu hohen Kosten verbunden, um fehlerhafte Bauteile zu identifizieren.
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Offenbarung der Erfindung
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Es wird daher erfindungsgemäß eine Vorrichtung zum Identifizieren eines Bauteils eines komplexen Systems mit einer Vielzahl von Bauteilen, insbesondere eines Kraftfahrzeugs bereitgestellt mit Führungsmitteln, die dazu ausgebildet sind, einen Benutzer zu Informationen des Kraftfahrzeugs und/oder des Bauteils zu führen, die zum Identifizieren des Bauteils notwendig sind, Eingabemitteln, die dazu ausgebildet sind, die Informationen des Kraftfahrzeugs und/oder des Bauteils in die Vorrichtung einzugeben, einer Schnittstelle, die dazu ausgebildet ist, die Vorrichtung mit einer Datenbank zu verbinden, um Daten des zu identifizierenden Bauteils zu erhalten und Identifikationsmitteln, die dazu ausgebildet sind, das Bauteil auf der Grundlage der Informationen und der Daten der Datenbank zu identifizieren.
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Erfindungsgemäß wird ferner ein Verfahren zum Identifizieren eines Bauteils eines komplexen Systems, insbesondere eines Kraftfahrzeugs mittels einer Identifizierungsvorrichtung bereitgestellt, wobei ein Benutzer mittels der Identifizierungsvorrichtung zu Informationen des Kraftfahrzeugs und/oder des Bauteils geführt wird, die zur Identifizierung des Bauteils notwendig sind, wobei die notwendigen Informationen des Kraftfahrzeugs und/oder des Bauteils in die Erkennungsvorrichtung eingegeben werden, wobei die Identifizierungsvorrichtung mittels einer Schnittstelle mit einer Datenbank verbunden wird, um Daten über das Bauteil zu erhalten und wobei das Bauteil auf der Grundlage der Informationen und der Daten identifiziert wird.
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Schließlich wird daher erfindungsgemäß ein Computerprogramm mit einem Programmcode bereitgestellt, der dazu ausgebildet ist, das erfindungsgemäße Verfahren auszuführen, wenn das Computerprogramm auf einer digitalen Recheneinheit ausgeführt wird.
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Vorteile der Erfindung
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Dadurch, dass die Überprüfung der Bauteildaten durch einen Abgleich mit der Datenbank erfolgt, ist der Aufwand zur Identifizierung von Bauteilen reduziert und die Wahrscheinlichkeit einer Fehlidentifizierung und einer damit verbundenen falschen Bestellung von Austauschteilen reduziert. Dies hat besondere Vorteile für Privatkunden, die nicht über professionelle Ersatzteildateien und Kataloge verfügen. Insgesamt kann somit die Identifizierung von Bauteilen schneller und zuverlässiger durchgeführt werden.
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Es ist dabei von besonderem Vorzug, wenn die Schnittstelle ferner dazu ausgebildet ist, eine Bestellung des Bauteils durchzuführen.
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Dadurch wird der gesamte Vorgang des Identifizierens und des Bestellens einfacher und komfortabler, wobei eine Fehlerwahrscheinlichkeit beim Bestellen reduziert ist.
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Es ist weiterhin bevorzugt, wenn die Führungsmittel Sprachausgabemittel aufweisen, um den Benutzer mittels Sprachsignalen zu führen.
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Dadurch kann der Benutzer besonders einfach und verständlich zu den Informationen des Bauteils und/oder des Systems geführt werden, um das Bauteil entsprechend zu identifizieren.
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Es ist weiterhin bevorzugt, wenn die Eingabemittel Spracheingabemittel aufweisen, um die Informationen mittels Sprachsignalen einzugeben.
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Dadurch kann der Benutzer die Eingabe des Bauteils bzw. der Bauteilinformationen verbal durchführen, wodurch die Handhabung der Vorrichtung besonders einfach und komfortabel wird.
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Es ist weiterhin bevorzugt, wenn die Vorrichtung Diagnosemittel aufweist, um eine Fehlfunktion des Bauteils zu erfassen.
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Dadurch kann automatisiert geprüft werden, ob ein fehlerhaftes Bauteil vorliegt und ob das Bauteil ausgetauscht werden muss.
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Dabei ist es besonders bevorzugt, wenn die Diagnosemittel mit Bilderfassungsmitteln der Vorrichtung verbunden sind, um die Fehlfunktion optisch zu erfassen.
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Dadurch wird die Diagnose der Fehlfunktion und die Handhabung im Allgemeinen besonders einfach und komfortabel, da das Bauteil mit den Bilderfassungsmitteln und insbesondere mittels einer Kamera optisch geprüft wird.
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Es ist ferner bevorzugt, wenn die Eingabemittel mit Bilderfassungsmitteln der Vorrichtung verbunden sind, um die Informationen optisch einzulesen.
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Dadurch wird die Eingabe der Informationen besonders einfach und zuverlässig, da eine Fehleingabe nahezu ausgeschlossen ist.
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Es ist ferner bevorzugt, wenn die Eingabemittel einen Beschleunigungssensor aufweisen.
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Dadurch können einfache Eingaben, wie z.B. eine Bestätigung der Eingabe, bspw. durch Schütteln der Vorrichtung eingegeben werden, wodurch die Eingabe auch in schwierigen Situationen oder mit Handschuhen oder dergleichen einfach möglich ist.
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Es ist weiterhin bevorzugt, wenn die Eingabemittel eine Tastatur aufweisen.
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Dadurch kann mit einfachen Mitteln die Information über das System und/oder das Bauteil händisch eingegeben werden.
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Es ist weiterhin bevorzugt, wenn die Führungsmittel Bildanzeigemittel aufweisen, um den Benutzer mittels Bilddaten zu führen.
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Dadurch kann der Benutzer besonders präzise und leicht verständlich zu den Informationen des Systems und/oder des Bauteils geführt werden, um die entsprechenden Informationen zu erhalten und in die Vorrichtung einzugeben.
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Es ist ferner bevorzugt, wenn die Vorrichtung als digitaler Handcomputer, insbesondere als PDA, ausgebildet ist.
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Dadurch wird die Vorrichtung besonders handlich und es können ferner mit einfachen Mitteln, die vorhandenen Funktionen und Ein- und Ausgabemittel eines herkömmlichen digitalen Handcomputers genutzt werden.
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Es versteht sich, dass die Merkmale, Eigenschaften und Vorteile in der erfindungsgemäßen Vorrichtung auch entsprechend auf das erfindungsgemäße Verfahren zutreffen, bzw. anwendbar sind.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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1 zeigt eine schematische Darstellung einer Vorrichtung zum Identifizieren eines Bauteils, die als tragbarer Handcomputer ausgebildet ist; und
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2 zeigt ein schematisches Ablaufdiagramm eines Verfahrens zum Identifizieren eines Bauteils.
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Ausführungsformen der Erfindung
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In 1 ist eine Identifizierungsvorrichtung schematisch dargestellt und allgemein mit 10 bezeichnet. Die Identifizierungsvorrichtung 10 ist im Allgemeinen als tragbarer Handcomputer ausgebildet und weist als eine Ausgabeeinheit ein Display 12 auf, um Bilder darzustellen. Die Identifizierungsvorrichtung 10 weist ferner als eine Eingabeeinheit eine Tastatur 14 auf, um bspw. Ziffern in die Identifizierungsvorrichtung 10 einzugeben. Als weitere Aus- und Eingabeeinheit weist die Identifizierungsvorrichtung 10 eine Sprachein- und Ausgabeeinheit 16 auf, um Sprache auszugeben und Sprachsignale eines Benutzers aufzunehmen. Die Identifizierungsvorrichtung 10 weist ferner eine Kamera 18 auf, um Bilddaten einzulesen. Ferner weist die Identifizierungsvorrichtung 10 einen Beschleunigungssensor 20 auf, um Bewegungen zu erfassen und dadurch einfache Eingaben des Benutzers durch Bewegung der Identifizierungsvorrichtung 10 zu ermöglichen. Ferner kann die Identifizierungsvorrichtung 10 einen GPS-Empfänger, einen Temperatursensor und einen Feuchtigkeitssensor aufweisen, um entsprechende Werte zu erfassen. Schließlich weist die Identifizierungsvorrichtung 10 eine Schnittstelle 22 auf, die eine Funkschnittstelle und/oder eine kabelgebundene Schnittstelle sein kann. Über die Schnittstelle 22 kann die Identifizierungsvorrichtung über das Internet oder über eine Funkstrecke mit einer Datenbank 23 oder dergleichen verbunden werden, um beliebige Daten zu laden bzw. Computerprogramme zu erhalten, die von der Identifizierungsvorrichtung 10 ausgeführt werden sollen.
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Schließlich weist die Identifizierungsvorrichtung 10 eine zentrale Recheneinheit 24 mit einem Speicher 26 auf, die in 1 schematisch angedeutet sind.
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Die zentrale Recheneinheit 24 führt Computerprogramme aus und steuert sämtliche Ein- und Ausgabeeinheiten, insbesondere stellt die zentrale Recheneinheit 24 über das Display 12 Bildinformationen dar, erfasst Eingaben der Tastatur 14, steuert Sprachausgaben über die Sprachein- und Ausgabeeinheit 16, erfasst und verarbeitet Spracheingaben über die Sprachein- und Ausgabeeinheit 16, steuert die Kamera 18 und verarbeitet die von der Kamera 18 bereitgestellten Bilddaten, erfasst Bewegungen der Identifizierungsvorrichtung 10 über Signale des Beschleunigungssensors 20 und steuert die Schnittstelle 22, um Daten und/oder Programme von der Datenbank 23 zu laden und ggf. in dem Speicher 26 abzulegen.
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Die Identifizierungsvorrichtung 10 kann bspw. als mobile Kommunikationseinheit bzw. als PDA ausgebildet sein.
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Zur Identifizierung von Bauteilen eines komplexen Systems bestehend aus einer Vielzahl von Bauteilen, z.B. zum Identifizieren von Austauschteilen eines Kraftfahrzeugs, kann ein Benutzer über die Schnittstelle 22 ein entsprechendes Computerprogramm von der Datenbank 23 in den Speicher 26 laden und von der zentralen Recheneinheit 24 ausführen. Die Identifizierungsvorrichtung 10 wird dann den Benutzer so instruieren, dass dieser zunächst Merkmale und/oder Informationen des Kraftfahrzeugs wie z.B. eine Fahrwerksnummer zu finden und zu identifizieren. Die Position derartiger Merkmale oder Informationen kann bspw. graphisch über das Display 12 angezeigt werden, oder mittels der Sprachein- und Ausgabeeinheit 16 verbal beschrieben werden. Die relevante Information, also bspw. die Fahrgestellnummer, kann mittels der Tastatur 14 eingegeben werden, oder verbal über die Sprachein- und Ausgabeeinheit vom Benutzer gesprochen werden oder mittels der Kamera 18 als Bilddaten aufgenommen werden.
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Der Benutzer wird dann ferner das Bauteil identifizieren, das bspw. ausgetauscht werden muss, bspw. über eine mittels der Tastatur 14 eingegebenen Beschreibung, oder über eine Spracheingabe bzw. durch Verwendung der Kamera 18. Sofern Probleme bei der Identifizierung des Bauteils auftreten, kann die Identifizierungsvorrichtung 10 den Benutzer instruieren, wie er die Probleme lösen kann. Insbesondere kann der Benutzer dazu instruiert werden, die Kamera 18 zu benutzen und das Bauteil oder eine Position des Bauteils zu fotografieren, oder aber die Eigenschaft bspw. den Aspekt des Fahrzeugs zu beschreiben, um die Probleme bzw. Unklarheiten zu lösen. Die Identifizierungsvorrichtung 10 bestätigt die Auswahl eines Bauteils durch Bildausgabemittel des Displays 12 und/oder durch Textausgabe über das Display 12.
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Die Identifizierungsvorrichtung 10 kann ferner eine Diagnosefunktion aufweisen bzw. ausführen. Die Diagnosefunktion analysiert Daten des Bauteils, das ersetzt werden soll und bestimmt seine tatsächliche Funktionalität z.B. kann dabei die Kamera 18 benutzt werden, um das Teil zu untersuchen, bspw. auf Korrosion oder Abnutzung. Ferner kann ein Mikrofon des Sprachein- und Ausgabeeinheit 16 verwendet, um ein Geräusch des Bauteils aufzunehmen, bspw. ein Auspuffgeräusch, um die Funktionalität des Bauteils, insbesondere des Auspuffs zu prüfen.
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Die Identifizierungsvorrichtung 10 kann entsprechende Lieferanten vorschlagen und Informationen bezüglich Preis, Verfügbarkeit und Lieferzeit, etc. beschaffen und dem Benutzer entsprechend einen Lieferanten vorschlagen. Der Benutzer kann daraufhin ein entsprechendes Bauteil mittels der Identifizierungsvorrichtung 10 bestellen.
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Insgesamt kann dadurch eine Vorrichtung bereitgestellt werden, mittels der die Identifizierung von Bauteilen eines komplexen Systems bestehend aus einer Vielzahl von Bauteilen, insbesondere eines Kraftfahrzeugs, bereitgestellt werden, das die Identifizierung des Bauteils einfach und zuverlässig macht und die Beschaffung eines derartigen Bauteils besonders komfortabel gestaltet.
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Vorzugsweise wird ein entsprechendes Computerprogramm von einer tragbaren digitalen Recheneinheit ausgeführt (z.B. einen PDA), die mit der Datenbank 23 verbunden ist, die einen Datensatz über die entsprechenden Bauteile, Diagnose und ein Bestellsystem bereitstellt.
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In 2 ist ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zum Identifizieren von Bauteilen eines komplexen Systems schematisch dargestellt und allgemein mit 30 bezeichnet. Das Verfahren beginnt damit, dass ein Benutzer die Identifizierungsvorrichtung 10 mittels der Schnittstelle 22 mit der Datenbank 23 verbindet und ein Computerprogramm in den Speicher 26 lädt, der zum Identifizieren eines Bauteils von der zentralen Recheneinheit 24 ausgeführt wird, wie es bei 32 gezeigt ist. Danach führt die Identifizierungsvorrichtung 10 den Benutzer zu den relevanten Eigenschaften bzw. Informationen des Systems und/oder des betreffenden Bauteils, wie es bei 34 gezeigt ist. Danach wird die relevante Information in die Identifizierungsvorrichtung 10 eingegeben, wie es bei 36 gezeigt ist. Diese Eingabe kann über die Sprachein- und Ausgabeeinheit 16, die Kamera 18, die Tastatur 14 und/oder den Beschleunigungssensor 20 erfolgen. Danach wird die Information mit Daten der Datenbank 23 verglichen, wie es bei 38 gezeigt ist. Danach wird das betreffende Bauteil identifiziert, wie es bei 40 gezeigt ist. Ferner kann in einem folgenden Schritt eine Diagnose des betreffenden Bauteils durchgeführt und festgestellt werden, ob das Bauteil fehlerhaft ist und ausgetauscht werden muss, oder ob das Bauteil funktionstüchtig ist und nicht ausgetauscht werden muss, wie bei 42 gezeigt ist. Danach werden dem Benutzer Informationen bezüglich Preis, Verfügbarkeit und Lieferzeit eines entsprechenden Austauschteils dargestellt und Informationen bezüglich erreichbarer Lieferanten. Im selben Schritt kann der Benutzer mittels der Identifizierungsvorrichtung 10 das entsprechende Bauteil bestellen, wie es bei 44 gezeigt ist.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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